Was waren die Gründe für das WM-Aus,... was meint Ihr?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Ist beides korrekt. Ist aber schon längst umgestellt, siehe neue Inhalte im DFB-Stützpunkt Programm.

    Mittlerweile wird sehr viel Wert auf 1:1 und Torabschlüsse gelegt, bis das Früchte trägt dauert es natürlich jetzt ein paar Jährchen

    genau....... und deshalb mal Sane zu Hause lassen.... pfff...

  • Für mich sind folgende Punkte ausschlaggebend für das frühe Aus:


    1. Der Nationaltrainer wirkte auf mich nach der gewonnenen WM14 nicht mehr so fokussiert. Ich hatte den Eindruck, dass er sich mehr und mehr als (erfolgreicher) Manager verstanden hat. Der Ehrgeiz und der Biss ist weniger geworden, meiner Meinung nach. Inszenierungen, Interviews, Werbeverträge, das erfolgreiche Leben halt.


    2. Der Plan A (Handball-Fussball) funktioniert offensichtlich nicht mehr, noch nicht mal mehr gegen vermeidlich schwächere Gegner. Die Spanier haben es gestern auch versucht und sind damit ebenfalls gescheitert. Wenn man den Gegner in den eigenen Strafraum hinein presst, gibt es keinen Raum, den man vertikal bespielen kann. Die Stärken von Werner und Reus haben wir uns selbst geraubt.


    3. Wir, und auch die Spanier, hatten keinen Plan B.


    4. Wenn schon Plan A, dann bitte auch die richtigen Spieler dafür mitnehmen. Ein Sane nicht mitzunehmen ist quasi schon grob fahrlässig.


    5. Im ersten Spiel gegen Mexiko zu viel Risiko eingegangen. Selten eine Turniermannschaft erlebt, die so etwas gemacht hat.


    6. Die Spieler wirkten überheblich und "satt", daher behäbig, langsam und wenig überraschend. Im Weltfußball ist so schon lange nicht mehr etwas zu holen.

  • Wenn man sich während der Vorbereitung mehr mit Functional Training bzw. Athletiktraining beschäftigt, als an seiner Teamkommunikation (Taktik) zu arbeiten, braucht man sich nicht wundern, wenn die Spieler nicht wissen was zu tun ist bzw. "satt" und müde wirken.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man sich während der Vorbereitung mehr mit Functional Training bzw. Athletiktraining beschäftigt, als an seiner Teamkommunikation (Taktik) zu arbeiten, braucht man sich nicht wundern, wenn die Spieler nicht wissen was zu tun ist bzw. "satt" und müde wirken.

    Woher weißt du, was trainiert wurde? Warst du dabei oder hast du eine Quelle?

  • @Uwe

    Durch Social Media, werden diese Dinge sichtbar. Instagram Stories von Boateng etc. Wenn man sich das ansieht, weiß man, was trainiert wurde. Wenn der Boateng im Trainingslager mit Kettlebells arbeitet und das andere auch machen, frage ich mich, was das für einen Sinn für eine Vorbereitung im Fußball hat.

    • Offizieller Beitrag

    @Uwe

    Durch Social Media, werden diese Dinge sichtbar. Instagram Stories von Boateng etc. Wenn man sich das ansieht, weiß man, was trainiert wurde. Wenn der Boateng im Trainingslager mit Kettlebells arbeitet und das andere auch machen, frage ich mich, was das für einen Sinn für eine Vorbereitung im Fußball hat.

    Die sind auch Fahrrad gefahren. Dann stimme ich dir zu, nur Fahrradfahren und mit Kettlebells arbeiten, wäre wohl ein Fehler. Ich gehe aber davon aus, dass noch andere Dinge trainiert wurden. Kann es sein, dass dir das mit den Kettlebells nicht gefällt und du deshalb alles in Frage stellst? Den "Sinn" sieht jeder anders, ich bin von Kettlebells auch nicht überzeugt, akzeptiere aber, wenn andere das so machen.

  • Eben, die haben sicher auch noch andere Dinge trainiert. Kann es dann sein, dass es zu viel war? Wenn Spieler müde und gesättigt wirken, dann haben sie mit größter Wahrscheinlichkeit ZU VIEL trainiert. Du kannst am Tag eben nicht 2x Trainieren und erwarten, dass sich dadurch deine Fußballfitness und das Spiel verbessert.


    Fahrradfahren werden sie zur Regeneration verwendet haben, was auch gut ist. Aber gesondertes Krafttraining zusätzlich zum Fußballtraining? Kann mir hier jemand den Sinn davon erklären?

  • Eben, die haben sicher auch noch andere Dinge trainiert. Kann es dann sein, dass es zu viel war? Wenn Spieler müde und gesättigt wirken, dann haben sie mit größter Wahrscheinlichkeit ZU VIEL trainiert. Du kannst am Tag eben nicht 2x Trainieren und erwarten, dass sich dadurch deine Fußballfitness und das Spiel verbessert.


    Fahrradfahren werden sie zur Regeneration verwendet haben, was auch gut ist. Aber gesondertes Krafttraining zusätzlich zum Fußballtraining? Kann mir hier jemand den Sinn davon erklären?

    Eher sinnfrei. So grottig wie das Zusammenspiel gewesen ist, hätten wohl mehr massnahmen zum steigern der Spielfreude geholfen.

    Einzig wenn es sich um therapeutische Maßnahmen gehandelt hätte (Ausgleich von disbalancen etc.) wäre das Arbeiten mit Kraftgeräten mMn sinnvoll in so einer Phase.

  • Vor allem als Nationaltrainer musst du es in kurzer Zeit schaffen, die Kommunikation (verbal/nonverbal) zwischen den Spielern im Spiel zu verbessern. Das schaffst du allerdings nicht mit isolierten Krafteinheiten sondern mit Fußballspezifischen Übungen.

    Weiters sind 2 Einheiten pro Tag einfach Kontraproduktiv für den Fußball. Du möchtest dass deine Spieler über 90 Minuten max. explosive Aktionen machen. Das sollte dann auch im Training so gefordert werden. Doch wie willst du 100% geben, wenn du am Vormittag schon eine andere Einheit hattest? Dann gibst du am Abend nur noch 80% oder weniger, weil dein Körper nicht mehr zulässt. Und man Verbessert sich eben nur, wenn man an seine Grenzen geht, da sich der Körper dann wieder anpassen muss.

  • Weiters sind 2 Einheiten pro Tag einfach Kontraproduktiv für den Fußball. Du möchtest dass deine Spieler über 90 Minuten max. explosive Aktionen machen. Das sollte dann auch im Training so gefordert werden. Doch wie willst du 100% geben, wenn du am Vormittag schon eine andere Einheit hattest? Dann gibst du am Abend nur noch 80% oder weniger, weil dein Körper nicht mehr zulässt. Und man Verbessert sich eben nur, wenn man an seine Grenzen geht, da sich der Körper dann wieder anpassen muss.

    Das sehe ich anders. Bei der Fülle der Aufgaben in der kurzen Zeit kann man sehr wohl 2 mal täglich trainieren. Das zweite Training sollte aber selbstverständlich einen anderen, z.B. technischen, taktischen, koordinativen Schwerpunkt haben. Das wird auch sicherlich so gewesen sein, denn bei allem Respekt, das sind dort keine Vollidioten.

  • 2 Trainingseinheiten täglich würde ich so aufteilen, dass eine Einheit statische, organisatorische oder regenerative Bausteine beinhaltet :


    Besprechung der Gruppen- und Mannschaftstaktiken (Präsentation)

    Visualisierung auf dem Platz (erklären, einstudieren)

    Standardsituationen

    Aktive Erholung

    Einzel- und Gruppengespräche


    Die zweite Trainingseinheit zum Üben des Gelernten in spielnahen Situationen.

  • Wir alle sind daran schuld! Der Trainerstab des DFB ist das letzte Glied in dieser Kette.


    z.B. Torjäger: wer spielt diese Position in der Bundesliga? (Lewandowski, Aubameyang) Was geschieht mit denen, die Ansätze zum Torjäger haben? (z.B. Schürrle, Philipp) Wie werden sie in den NLZs gefördert? Dürfen sie ihre Eigenheiten und Ecken/Kanten behalten? Wie wird auf ihren Egoismus eingewirkt? Wie oft höre ich im Jugend- und Kinderbereich das Wort abspielen? -> Sorry, da kommt nie ein Ronaldo, Messi, Suarez oder wie sie alle heißen dabei raus


    z.B. Typen: ein Schweinsteiger würde heute an der "Whirlpool-Affäre" scheitern -> das sind Teens und Tweens gesteht ihnen Fehler zu (wer war in diesem Alter von euch perfekt?)


    z.B. "Die Mannschaft": eine Gruppe in der alle gleich sind oder gemacht werden, wird keine Höchstleistungen erzielen. Das haben wir in Deutschland nicht nur im Fußball, sondern auch in der Bildung. Wir brauchen Unterschiede und Reibung in einer Gruppe bzw. Gesellschaft.

  • Woher wisst ihr denn überhaupt wie oft was Trainiert wurde? Außer, dass es jetzt Spekulationen durch irgendwelche Social-Media-Posts gibt, die vermutlich erstmal noch vom DFB gefiltert wurden.

    Ist nicht das eigentliche Problem, dass wir spekulieren müssen? Warum schottet der DFB sich so ab und verhindert damit jegliche sachliche Diskussion. Lenkt er dadurch nicht sofort wieder die Berichterstattung auf Einzelpersonen und Einzelleistungen, wodurch wieder mehr Unruhe reinkommt?

    Man kann mir doch nicht erzählen das die Gegner zu viele Informationen bekommen hätten, wenn die Presse auch mal bei ein paar Trainingseinheiten dabei gewesen wäre. Das man seine Spielvorbereitung und z.B. das Trainieren von Standards nicht zeigt kann ich schon nachvollziehen, aber was lerne ich denn, wenn ich mir angucke wie die Mannschaft ein paar Positionsspiele oder Motivationsspiele macht? Das Kroos eine gute Übersicht hat, weiß ich doch schon und das die deutsche Mannschaft einen Ballbesitzfokus hat auch. Immerhin kann man dann aber darüber berichten und muss als Journalist in Russland nicht verzweifelt nach einer Story suchen.

    Dann reden die bei Interviews immer das gleiche und lassen keine Fragen zu bei einer Pressekonferenz. Dann wundern sich Hummels, warum seine eine Aussage mit etwas Gehalt ("Ich habe das intern schon mehrmals angesprochen") zerrissen wird... was ist seine Reaktion? Na klar: "ich werde in Zukunft sowas öffentlich nicht mehr sagen". Das ist doch die völlig falsche Herangehensweise. Wäre es alles transparenter und hätte man mehr zu berichten würden solche Aussagen auch nicht so überhöht werden.

  • Wie wird auf ihren Egoismus eingewirkt? Wie oft höre ich im Jugend- und Kinderbereich das Wort abspielen? -> Sorry, da kommt nie ein Ronaldo, Messi, Suarez oder wie sie alle heißen dabei raus

    Ganz typisch dafür: "Hör auf Ego zu spielen!" Das ist so verbreitet, dass die Kinder es teilweise schon selber sagen.

  • z.B. "Die Mannschaft": eine Gruppe in der alle gleich sind oder gemacht werden, wird keine Höchstleistungen erzielen. Das haben wir in Deutschland nicht nur im Fußball, sondern auch in der Bildung. Wir brauchen Unterschiede und Reibung in einer Gruppe bzw. Gesellschaft.

    WIe schnell doch alles geht ... 2014 wurde Deutschland Weltmeister, angeblich, weil “Brazil has Neymar, Argentina has Messi, Portugal has Ronaldo, Germany has a team." Für mich war genau das der Unterschied zwischen 2014 und 2018, was ja nach dem Mexiko-Spiel auch breit diskutiert wurde, wo niemand bereit war, den Fehler des Anderen auszubügeln.


    Hinzu kommt aus meiner Sicht noch, dass überraschend viele Spieler einfach deutlich unter ihrem Niveau geblieben sind:. Für mich war da neben Khedira, Draxler und Müller vor allem Kimmich ein (negativer) Faktor, weil seit Lahms Wechsel auf die rechte Seite von dort einfach immer Druck kam.


    Also 1. wenig Teamgeist, 2. Spieler ausser Form, 3. schlechte Chancenauswertung.


    Mit Erdogate oder dem Fehlen von Sané kann ich irgendwie wenig Zusammenhang erkennen. Für das 1 gegen 1 waren doch 2018 mit Draxler, Brandt und Reus mehr Spieler im Team bzw. mit Einsatzzeit als 2014. Komischerweise konnte man da noch Weltmeister werden ohne einen solchen Spieler.

    Wie oft höre ich im Jugend- und Kinderbereich das Wort abspielen? -> Sorry, da kommt nie ein Ronaldo, Messi, Suarez oder wie sie alle heißen dabei raus

    Naja. Ronaldo, Messi und Lewandowski sind auch schon zuhause ... Es gibt einfach schlicht nicht so viele Spieler auf diesem Niveau, weltweit. Und ich finde es gar nicht schlecht, dass es eine Art "deutsche DNA" im Fussballspiel gibt,die eben die Mannschaft nach vorne stellt. Andernorts ist die DNA eben mehr auf Einzelpersonen zugeschnitten, vielleicht passt das eben auch jeweils mehr zur Mentalität im Land?

  • Brechstange : ich glaube nicht, dass Suarez und Cavani bei Uruguay genauso behandelt werden, wie die anderen. Die werden auch ihre Privilegien haben - und trotzdem steht da eine Mannschaft auf dem Feld => ist zumindest mein Eindruck von außen (oder Modric bei Kroatien)

  • eine Art "deutsche DNA"

    Sorry, aber das hat doch mit "deutscher DNA" nichts zu tun. Fußball ist ein Mannschaftssport, klar. Aber zugleich lebt er vor den Einzelkönnern, das ist doch banal.


    Miro Klose hat das gerade erst vor der WM in einem Interview offenherzig erzählt, dass es einer der Vorteile des Campo Bahia war, dass man sich dort wunderbar aus dem Weg gehen konnte. Ist das der "Teamgeist", den du meinst? Merkwürdiger "Teamgeist".

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Was mich wundert ist, dass viele Schreiben, dass die Spieler außer Form waren. Wenn man dann jedoch die Trainingssteuerung in Frage stellt, wird es mit "Wir können nur spekulieren" abgetan.


    Wenn Spieler außer Form (Fitness) waren, warum wird dann die Trainingssteuerung nicht in Frage gestell? Kann es sein, dass sie zu viel trainiert haben, weil viele Athletiktrainer und Sportwissenschafter immer noch aus dem Individualsport kommen. Beim Marathon lass ich mir solche Methoden zum Beispiel noch einleuchten, aber bei einem Fußballspieler, der jedes Wochenende Spitzenleistungen zeigen soll? Ist das was gemacht wird wirklich logisch oder einfach nur: "Haben wir schon immer so gemacht und wurden damit Weltmeister.".