Gestaltung F-Jugend Training

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  • Überfordern nicht aber "überspielen", also dass es irgendwann seinen Reiz verliert...

    Ich finde Vielfalt auch eher gut.


    Meine Kinder spielen auch jeden Tag mit dem Ball aber deshalb haben sie noch lang nicht Lust auf jeden Tag Training. Das freie Spielen (auch kicken) ist total wichtig

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • fussballschule_tirol : es ist leider nicht alles Sonnenschein - auch nicht bei uns im Verein. Beispiele:

    - Tennisabteilung bietet für Extrakosten eine Ballschule für 3-6 Jährige an -> nichts anderes erhalten sie beim Fußball

    - Schnuppertennis wird zur gleichen Zeit wie die Fußballjugendtrainings angeboten

    - Basketball nimmt erst Kinder ab 7 Jahren, weil sie könnten zuvor die falsche Technik lernen - ja, klar 4 jährige lernen beim Fußball die richtige Technik

    - wir haben unseren Kinder anfangs Tennis im Verein gezeigt - sie hatten Spaß. Trainerin forderte von uns dabei zu bleiben, weil sie sich nicht durchsetzen konnte. Sie bekam aber einen Betrag x pro Stunde, den wir extra bezahlen mussten. Wir zeigten unseren Kindern Badminton - sie hatten Spaß. Keine Zusatzkosten und Trainerin, die ein Training auch ohne uns leiten kann.


    @all: 1x Training und 1x Spiel sind auch 2 Trainingseinheiten pro Woche ;) - zumindest schreiben viele hier, dass sie es so sehen.


    Sportarten mit Schläger sind z.B. auch noch (Eis-)Hockey, Baseball, Squash und einen Handstand kann man beim Turnen, Cheerleading, Tanzen, Sportgymnastik usw. lernen


    Der einfache Weg ist, ich biete 3x Fußball an. Die Eltern schicken die Kinder zu mir und werden bei mir im Fußball trainiert (ich spreche von F - bei der E bin ich auch für 2x Training + 1x Spiel). In der D- bzw. C-Jugend haben sie genug und hören auf.

    Der schwierige Weg ist die Eltern zu überzeugen. Mittlerweile spielen 2-3 Kinder Basketball mit meinem Sohn und andere 2-3 gehen mit zum Badminton -> Steigerung des Vereinsgefühls, Steigerung der Sporteinheiten pro Woche, bleiben sie länger beim Fußball? kann ich leider noch nicht beantworten, keine Zusatzkosten (im Vereinsbeitrag enthalten)


    Für die anderen Sportarten sind wir in einem 2. Verein - führt auch zu einem größeren Freundeskreis für die Kinder. Von den Kosten ist es günstiger als Musikunterricht ;) - den haben wir auch (deshalb auch die fehlende Langeweile in einem anderen Thread). Und ja, bei uns ist es übertrieben - nur den Kindern macht es Spaß.


    Und als weiteres Plus: wenn sie in einer Sportart nicht mehr voran kommen oder keinen Bock mehr haben, haben sie die anderen und machen immer noch Sport.

  • Aber Kinder brauchen auch Ruhe. Und auch langweile - in der Langeweile lernen sie kreativ zu werden. In der Ruhe verarbeiten sie, verknüpfen Synapsen. Das hat dein Kind doch nicht bei dem Pensum. Wenn du jetzt sagst "hat er doch", dann sage ich: das redest du dir nur ein, weil du es nicht besser weißt oder wissen willst. Darauf fragst du dann woher ich das wissen will, ich kenne dein Kind ja nicht...

    ... Aber darauf lasse ich es ankommen! 8o

  • Ersatzbank : ich widerspreche dir nicht ;) - ich schreibe selbst, dass die Langeweile fehlt. Die fehlt aber jedem, der jeden Tag Sport macht (neben Schule, Mittagsbetreuung, Hausaufgaben) oder?

    Es fällt mir einfach mehr und mehr auf, wie die Kinder "schräg" drauf sind. Und wie permanent helikoptert wird. Zulasten der Kinder. Ich mag schon gar nicht mehr trainieren, sondern die Kinder einfach nur Kinder sein lassen. Die sind bis oben hin randvoll und gestresst. Die brauchen keine Übungen oder Spielformen. Die brauchen einfach mal nichts.

    Grüße von der Ersatzbank

    Einmal editiert, zuletzt von Ersatzbank () aus folgendem Grund: ortho

  • Langeweile ist das falsche Wort. Den Langeweile ist per Definition schon etwas unangenehmes. Das was ihr eher damit meint ist bewusste Aufmerksamkeit auf etwas zu richten und im Moment zu leben. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.


    Kinder haben diese Aufmerksamkeit von Natur aus, doch diese wird ihnen mehr und mehr von uns Erwachsenen (Lehrern etc.) genommen. Schaut euch mal Kleinkinder an, wie vertieft diese sind, wenn sie zum Beispiel mit einem Stein spielen. Sie genießen einfach den Moment und hetzen nicht von einem Termin zum anderen.


    Durch das Überangebot werden die Kids regelrecht überflutet und wissen nicht wirklich was sie wollen. Hier braucht es dann das Elternteil, welches auf dem Weg begleitet und unterstützt. Man kann, auch als Kind nicht, auf vielen Hochzeiten tanzen und dann glauben, dass alles gut wird. Und auch Kindern sollte schon beigebracht werden, dass wenn man etwas beginn, es auch zu ende bringt und nicht mitten in der Saison einfach aufhört. So lernen sie fürs Leben und im Fußball hast halt schon sehr viel, was dich auch im Leben weiter bringt. Ist ja nicht umsonst so, dass viele Manager sich Trainer zu Führungsseminaren einladen, da es im Grunde sehr ähnlich ist.


    Die Aufmerksamkeit haben wir Erwachsenen immer mehr verloren und kommen auch nicht mehr retour. Man braucht sich selbst nur mal fragen, wann hab ich das letzte Mal richtig im Moment gelebt? Wann lag ich zum Beispiel das letzte Mal in einer Wiese oder am Strand und hab jeden einzelnen Grashalm bespürt, den Luftzug, wie sich meine Muskeln entspannen etc. Das mag für viele seltsam klingen, doch genau das ist Meditation und die benötigt man mehr den je um nicht im Burnout zu landen ;)

  • na ja, man kann Langeweile auch zwischendurch finden. Wenn die Kinder um 14 Uhr aus der Schule kommen und um 18 Uhr noch ne Stunde Schwimmtraining haben, dann kann das als Ruhephase schon reichen. Wenn sie um 15 Uhr heimkommen und es geht um 17 Uhr weiter, sieht das anders aus. Eine pauschale Aussage kann man also gar nicht unbedingt treffen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Langeweile ist nichts positives und daher auch nicht sonderlich förderlich. Wenn jemanden langweilig ist und er es nicht schafft sich selbst zu beschäftigen, dann hat er ein großes Problem und endet sehr wahrscheinlich in einer Depression.


    Wie schon gesagt ist Aufmerksamkeit und das Aufmerksamkeitstraining hier ein sehr guter Weg um Entspannung zu finden. Und darum geht es doch, sein Gehirn und seinen Körper bewusst herunterzufahren.

  • Langeweile ist nichts positives und daher auch nicht sonderlich förderlich. Wenn jemanden langweilig ist und er es nicht schafft sich selbst zu beschäftigen, dann hat er ein großes Problem und endet sehr wahrscheinlich in einer Depression.

    Obwohl Du das erkennst, schreibst Du trotzdem Langweile wäre nicht gut?

    Nur durch Langeweile kann sich genau dies entwickeln.

    Sie ist also ein Zustand für den wir sorgen müssen, dass unsere Kinder ihn bekommen.

    Sonst können sie genau diese Eigeninitiative nicht entwickeln.

  • Ersatzbank

    Langeweile ist auch nicht gut. Besser ist Aufmerksamkeitstraining ;)

    Langeweile ist definitiv negativ, das sagt auch schon die Definition. Kindern soll man also nicht in die Langeweile bringen, sondern ihnen Methoden aufzeigen, wie sie sich entspannen können -> Lösungen aufzeigen, damit sie dann, wenn sie in die Situation kommen, ein passendes Mittel parat haben.

  • Wer aber nie Langeweile hat, weiss auch nicht damit umzugehen. Heutzutage kriegen Kinder eine 24/7 Beschäftigung und wenn dann mal die Beschäftigung nicht stattfindet sind sie Planlos und wissen gar nichts mehr mit sich anzufangen. Deswegen finde ich solche "Ruhephasen" nicht schlimm, da sie auch eher zur Selbstfindung, Persönlichkeitsentwicklung genutzt werden. Was für eine Persönlichkeit entwickelt sich denn, wenn das Kind um 15-16 Uhr von der Schule/Betreuung kommt, sich umzieht, von 16.30 - 18 Uhr eine vorgeschriebene/durchgeplante Aktivität hat, dann nach Hause, was isst, nebenbei Hausaufgaben macht, für die Schule was lernt um dann um 20 Uhr ins Bett zu fallen. Das 5 Tage die Woche, um dann am Wochenende dann auch noch die unter der Woche durchgeplanten Aktivitäten weiter durchgeplant weiterzuführen in Form von Ligaspielen, Konzerten o.Ä.


    Als ich damals jung war, gab es nichts schöneres als nach der Schule rauszugehen und mit den Kumpels zu spielen. Sicher gab es damals auch schon Vereinsaktivitäten, AG's und andere Sachen, aber diese freie Entfaltung hat doch erst mich dazu gemacht, was ich geworden bin: ein eigenständiger Mensch. Wer sein Leben komplett durchgeplant hat, entwickelt doch gar ein eigenständiges Denken, da es immer alles vorgekaut bekommt. Und da kommen wir auch im Umkehrschluss zum Fussball. Wen einer sein ganzes Leben durchgeplant bekommt, wird meineserachtens kein "guter" Fussballer, da er nicht eigenständig auf Ideen/Lösungen bei auftretenden Problemen kommt.

  • Nochmals zur Definition von Langeweile:

    "Langeweile, auch (österr.) Fadesse oder (franz.) Ennui [ɑ̃ˈny˘iː], ist das unwohle, unangenehme Gefühl, das durch erzwungenes Nichtstun hervorgerufen wird oder bei einer als monoton oder unterfordernd empfundenen Tätigkeit aufkommen kann."


    Ich verstehe was ihr damit meint, doch warum nennt ihr es Langeweile und nicht Entspannung? Entspannung klingt auch für ein Kind positiver als Langeweile.

  • Entspannung und Langeweile sind für die meisten Kinder das Gleiche. Denn bei beiden machst du : Nichts.


    Dem Kind einfach nen anderen Namen geben geht schon, ändert aber nichts daran, dass 3-4 Training + Spiel am Wochenende + andere Vereinsaktivitäten, AG's usw einfach zuviel für Kinder (ich rede von Kinder zwischen 7-12) zu viel sind.

    Das von mir genannte Alter ist ein Kritisches bezogen auf die Charakterentwicklung und Persönlichkeitsfindung und wie oben von mir geschrieben, wenn alles durchgeplant ist, kann sich kein eigener Charakter bilden.

  • Langeweile ist definitiv negativ, das sagt auch schon die Definition. Kindern soll man also nicht in die Langeweile bringen, sondern ihnen Methoden aufzeigen, wie sie sich entspannen können -> Lösungen aufzeigen, damit sie dann, wenn sie in die Situation kommen, ein passendes Mittel parat haben.

    Viele von uns Erwachsenen haben längst verlernt, Langeweile auszuhalten oder ggf. die daraus mögliche Kreativität sinnvoll zu nutzen. Unser Alltag ist vollgeballert und im Beruf kein Leerlauf mehr vorgesehen.


    Das ist aber bei den Kindern ganz anders. Die haben nämlich noch ausreichend viel Phantasie! Die brauchen keine Anleitung, wie man sich entspannen kann (wieder angeleitet???) sondern Freiraum, ihr negatives Gefühl "langweilig" in ein kreatives umzuwandeln. Wenn man dies zulässt und als Elternteil nicht gleich TV, Tablet oder Playsi genehmigt, weil man das nölende Kind nicht aushalten will, dann wird man erstaunt sein, auf welche Ideen die Kinder ganz von alleine kommen. Erst kürzlich wurde hier die Holzeisenbahn mit der Kugelbahn kombiniert und sogar das Staubsaugerrohr wurde einbezogen. Es gab eine wilde Konstruktion durchs ganze erste OG. Und ich dachte schon seit längerem, dass wir die Holzsachen eigentlich mal verkaufen könnten.


    "Mama, mir ist langweilig"
    Antwort: "wenn mir langweilig ist, lese ich ganz gerne ein Buch. "

    "och nööööö".
    Antwort: "tja, dann weiß ich es auch nicht. Dann fällt mir nur noch Zimmer aufräumen ein. Oder magst du Rasen mähen?"


    Spätestens da wird der Eiweißprozessor angeworfen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wortklaubereien... jedoch, nach @goodies beitrag ziehe ich sogar das wort Langweile vor.

    wieder etwas Weichspüler vor ein wort... ich bin erwachsen genug um das zu differenzieren.

  • Nato80

    "Entspannung und Langeweile sind für die meisten Kinder das Gleiche. Denn bei beiden machst du : Nichts."


    Entspannen ist nicht NICHTS tun. Sondern das bewusste Wahrnehmen seines Körpers und den Fokus auf kleine Dinge wie zum Beispiel das Ein- und Ausatmen.


    Schaut euch mal das Buch an: https://www.amazon.de/Search-I…ks-Coaching/dp/3442341175


    Da steht schon sehr viel logisches drin, was wir alle bereits verlernt haben.


    Goodie

    Wenn man als Elternteil viel liest und nicht vor der Glotze sitzt, kann es dann sein, dass das Kind das Lesen spiegelt? Doch auch TV schauen kann Entspannend sein, wenn man seinen Fokus auf die Handlung fixiert oder Dokumentationen schaut. Auch die Playstation hat seine Berechtigung oder das Tablet -> Es kommt immer darauf an, was man damit macht und vor allem wie viel ;)

  • Entspannen muss doch nicht unbedingt in Meditation oder Aufmerksamkeitsübungen ausarten. Das ist vielleicht hilfreich für Erwachsene, aber ein Kind braucht soetwas in der Regel nicht. Ich halte auch nichts von diesem ganzen (Selbst-)Optimierungskram, man muss doch nicht auch noch seine Downtime verbessern. "Paul streng dich mal mehr an beim entspannen!" ist doch quatsch. Was man braucht ist Zeit für sich und die muss man sich nehmen oder seinem Kind geben. Was das Kind dann mit dieser Zeit macht, ist davon abhängig was man vorlebt.

  • Skriwer

    Das ist sehr wohl auch was für Kinder, weil sie das in ihrem Alltag genauso benötigen wie wir Erwachsenen. Zum Beispiel vor Schularbeiten zur Stressbewältigung. Oder erachtest du das hier nicht für sinnvoll?

    Die Mentale Gesundheit ist im Leben äußerst wichtig, da alles vom Gehirn ausgeht.


    In England gibt es sogar schon Versuche bzgl. Mentaltraining im Schulbereich: https://www.independent.co.uk/…ng-place2be-a8323096.html

  • Sei mir nicht böse fussballschule_tirol , aber ich kenne keinen 7-12 jährigen der sich für mehr als 1 Minute hinsetzt und einfach nur auf seine Ein und Ausatmung konzentriert. Wenn das mit deinen eigenen Kinder funktioniert, bravo. Mein 7-jähriger will lieber in den Garten Fussball spielen, sich mit Freunden treffen, auch Fernsehen / Tablet oder mit uns Gesellschaftsspiele spielen.


    Es sind Kinder, die sollten definitiv den Drang haben sich zu bewegen, die Welt zu entdecken und mit anderen zu interagieren. Selbstreflektionen, Meditiationen usw bei Kindern ist meineserachtens Quatsch.


    Ja, die Engländer machen sowas. Sicher gibt es das Gleiche auch anderswo in der Welt. Aber ob es nützlich ist und was bringt, steht auf einem anderen Blatt.

  • Nato80

    Du kennst aber sicherlich viele 7-12 jährige die Prüfungsangst und Schulstress haben oder? Wie wird denen geholfen? Indem man sie zwingt mehr zu lernen oder ihnen Strategien vermittelt, wie sie effektiver lernen können und ihren Stresslevel ausbalancieren können?

    Wer sagt, dann dass es jeden Tag sein muss? Es geht darum, dass sie Strategien haben, die sie anwenden können, sobald sie in eine Situation kommen in der sie gebraucht wird. Wie zum Beispiel vor Prüfungen oder Spielen. Auch vor einem Spiel hilft die Stressregulation und das geht halt sehr einfach mit Aufmerksamkeit.


    Ja, die Engländer machen sowas und wenn du dir den Text durchliest, dann siehst du auch was es bringt, denn es steht nicht auf einem anderen Blatt sondern auf demselben.