Rückblick auf 5 Jahre Trainertätigkeit - von Bambini bis E-Jugend

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  • Hallo,


    ich habe mir gerade Gedanken gemacht, was ich in meinen 5 Jahren Trainertätigkeit nicht geschafft habe.


    Punkt 1:

    Fortschritt messbar machen.

    Der Aufwand ist einfach zuviel für 2 Trainer und 12-13 Kinder.

    Welche Übungen/Tests mache ich und wie dokumentiere ich es, damit ich September und Mai vergleichen kann?

    Ich denke hier haben NLZ´s schon Probleme und als normaler Dorfverein nicht zu stemmen.


    Punkt 2:

    Die Schere zwischen starken und schwachen Spielern konnte ich nicht kleiner machen.

    Im Gegenteil, es wurde eher noch stärker.

    Liegt aber vielleicht auch daran, dass die Starken auch in Ihrer Freizeit Fußball spielen und somit nur Training einfach zu wenig ist.


    Punkt 3:

    Trainingsbeteiligung erhöhen aufgrund tollen Trainings.

    Ich hatte Jahrgänge die waren einfach immer da und es gab welche die waren nicht konstant.

    Habe zwischenzeitlich auch mal die Inhalte verändert, um dies vielleicht positiv zu beeinflussen.

    Ergebnis: keine Veränderung.



    Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?

  • Hi,

    es ist ja die Frage ab welchem Jahrgang Du die Kids übernommen hast. Ich habe -meine- nun 3 Jahre. Die starken werden stärker die Schwachen schwächer stimmt schon zum größten Teil, aus dem Grund den Du beschrieben hast. Es gibt aber immer Ausnahmen. Und hier sind es die Eltern meist -schuld- die Ihre Kinder zur Betreuung abgeben und nicht unterstützen, bzw. kein Interesse für die Wünsche Ihres Kindes zeigen. Manchen Kindern ist es merkbar peinlich, das Sie nicht zum training kommen, weil Mama kein Bock hat 5 Minuten zu fahren. Auch freiwillige -Hausaufgaben- werden von den -Starken- immer erledigt.

    Messbar machen ist so eine Sache im Bereich bis E-Jugend kann man das spielerisch machen (Zum Beispiel Ballverarbeitungszeit Passen in offener Spielstellung). Das machen die Jungs gern und da ist bei JEDEM Fortschritt messbar.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich bin jetzt im dritten Jahr und stimme zu. Re-Use-Fähige Dokumentation bleibt mehr und mehr auf der Strecke. Fortschritt messen habe ich schon lange aufgegeben - zu recht.

    Die Schere kann ich zwar dank der Funinoliga in Grenzen halten und manch ein Kind schließt sie, aber man kann mit 1 mal pro Woche Training und Teilnahme an jedem zweiten Turnier nicht besser werden.

    Ab einem gewissen Niveau und Alter ist ja sogar so, dass man trotz 1 mal pro Woche schlechter wird. 2 mal genügt um das Niveau zu halten und wenn man besser werden will muss man eben mehr machen.


    Allerdings habe ich vergangenes Jahr schon festgestellt, dass der Trainingsinhalt und die Beteiligung korrelieren. Allerdings nicht in Bezug auf Bestimmte Inhalte, sondern Monotonie. Die Kinder wollen Abwechslung damit keine Langeweile aufkommt.

  • Trainiere jetzt 2,5 Jahre meine 2010er.


    zu 1: das schaffen Personalabteilungen in Großkonzernen schon nicht ;) - und was ist auf das Training zurückzuführen? Erkenntnisgewinn?

    zu 2: Schere wurde kleiner - der beste Spieler wechselte ins NLZ :)

    zu 3: Trainingsbeteiligung ist aus meiner Sicht unabhängig von meinem Training - da gibt es viele andere Faktoren

  • Punkt 2:

    Die Schere zwischen starken und schwachen Spielern konnte ich nicht kleiner machen.

    Im Gegenteil, es wurde eher noch stärker.

    Aber will ich das überhaupt? Ich meine ich kann das ja auch anders formulieren: Die Entwicklung ist nur bei den Schwächeren vorhanden, während die starken Spieler stagnieren. Ist doch jetzt auch keine Idealvorstellung, oder?


    Prinzipiell möchte ja aus jedem Spieler das maximal Mögliche herauskitzeln. Und das kann auch bedeuten, dass die Stärken irgendwann viel weiter weg sind.

  • Zu 1:

    M. E. fast nicht selber zu meistern.

    Da fehlt einfach die Zeit zu.

    Hätte man ein bereits entwickeltes Schema F, was man anwenden könnte, ok...aber so nicht wirklich.


    Zu 2:

    Ist bei uns auch so.

    Gründe sind bereits benannt worden.

    Mir ist es aber wichtiger, das Alle weiterhin mit Freude dabei sind, Spaß haben und sich im Idealfall (gefühlt) verbessern.

    Tendenziell ist es ja eher so, dass die Kinder, die vielleicht noch nicht so gut Fußball spielen oder deren körperlichen Voraussetzungen nicht optimal sind, eher mal die Flinte ins Korn werfen und sich anderen Sportarten zuwenden (Dropout).


    Zu 3:

    Hab die Mannschaften nicht gewechselt sondern bin mit und an meinen Jungs gewachen.

    Die Trainingsbeteiligung ist bei uns eher mehr als weniger geworden in der E-Jugend, da wir zum einen versucht haben, das Ganze etwas verbindlicher zu machen und zum anderen, nicht mehr immer etwas Neues im Training anbieten.

    Was jetzt ausschlaggebend ist kann ich z. Zt. nicht beurteilen.

    Ob man die Trainingsbeteiligung ausschließlich an der "Qualität" des Trainings festmachen kann weiß ich nicht, aber sicherlich ist ein motivierendes und spielnahes Training hilfreich.

    Aber wie definiere ich und wie definieren meine Jungs "Qualität"

    Früher habe ich versucht, fast in jedem Training etwas Neues anzubieten (G-Jugend und insbesondere F-Jugend).

    Hiervon bin ich mittlerweile ein Stück weit abgewichen, da wir uns einfach mehr Zeit lassen für einzelen Spiel- und Übunsgformen und lieber noch eine Steigerung mehr einbauen als früher.

    Ich habe das Gefühl, hierdurch eher Motivation geschaffen zu haben statt Langeweile zu verbreiten, Übungsformen machen den Jungs mittlerweile ebenso viel Freude wie Spielformen...kann sich aber auch wieder ändern...sind halt Kinder...

  • Ich sehe das auch hier so...


    ...es gibt Dinge die ich beeinflussen kann, und für andere kann ich als Trainer nichts


    Ich bin verantwortlich für die Inhalte des Trainings...die Taktung...für meine Art...(Mimik, Gestik usw.)...und auch für die Taktung (Intensität des Trainings)...für die Abläufe (Stillstände oder nicht).


    Ich bin auch für meine Einstellung zu all dem verantwortlich. Ich kann durch Information denken, dass ich über mein Training zu 100 oder 80 oder 50 .....oder....zu 30, 20 oder nur zu 10 oder 0 Prozent für die Entwicklung der Jungs beitrage.


    Alles steht in Konkurrenz miteinander. Meine ich - beispielsweise - dass ich als Trainer über mein Training zu 100 Prozent für die Entwicklung nötig bin...die Realität aber so wäre, dass ein Trainer aber nur 10 Prozent hier verantwortlich ist...kommt noch die Frage deines Ich`s in die

    Waagschale....bist du bei diesem gefühlten Unwohlsein bis Misserfolg auch nach aussen über die Mimik, Gestik ein Stinkstiefel oder bleibt man ruhig?


    Es ist ein Wechselspiel, das von einigen von uns bewusst erkannt wird, andere tun das nie und merken nicht was möglich ist, was abgeht...erkennen ihren tatsächlichen Einfluss und/oder ihre max. Möglichkeit des Einflusses nicht und unter.- oder überschätzen sich restlos.


    Im Ergebnis fast immer ein Katastrophe, denn es bleibt viel auf der Strecke. Auf der Strecke, weil es in den meisten Fällen zu Ungerechtigkeiten kommt. Ungerechtigkeiten...weil der ein oder andere Trainer hier bewusst oder unbewusst Spieler anders behandelt, als er das tun sollte. Man lässt diese Spieler die dafür eigentlich nichts können, weniger oder überhaupt nicht spielen, schnauzt sich an, ist nicht angemessen väterlich mit ihnen und behandelt sie eigentlich stiefväterlich.


    Das alles...spricht stark WIEDER dafür, dass ein Verband oder mindestens der eigene Verein hier Vorgaben macht. Diese Vorgaben sollten in einem Konzept niedergeschrieben sein. In der Vorgabe sollte ein starker Leitfaden zu finden sein, der dem Trainer vorgibt, was er zu tun hat. Das ist Selbstschutz, Schutz der Kinder...Schutz des Vereins für sich. Es hätte keinerlei Nachteile...es sichert anteilig die Zukunft.


    Ich finde trainerische Falscheinschätzung sehr gefährlich. Ich gehöre zu denen, die schmerzhaft erkannten, das diese Selbstüberschätzung einfach nur peinlich ist. Ich empfand es auf mich selbst bezogen als dumm und schämte mich über mich selbst bei einsetzen dieser Erkenntnis. Sollte ich nochmals als Trainer im Kifu einsteigen, werde ich garantiert diesen Part anders gestalten. Ich denke, dass mein Traineranteil ganz woanders lag, als es das allgemein in der Aussendarstellung gemeint wird!

  • Ich finde trainerische Falscheinschätzung sehr gefährlich. Ich gehöre zu denen, die schmerzhaft erkannten, das diese Selbstüberschätzung einfach nur peinlich ist. Ich empfand es auf mich selbst bezogen als dumm und schämte mich über mich selbst bei einsetzen dieser Erkenntnis. Sollte ich nochmals als Trainer im Kifu einsteigen, werde ich garantiert diesen Part anders gestalten. Ich denke, dass mein Traineranteil ganz woanders lag, als es das allgemein in der Aussendarstellung gemeint wird!

    Gute Trainer machen im Kinderfußball locker 50% des Mannschaftserfolgs aus. Der aktuelle Trainer meines Sohnes (E1) ist so einer. Sehr fordernd, aber auch fördernd. Und es ist auch schon vorgekommen, dass er Eltern nahegelegt hat, ihr Kinder in einem anderen Team anzumelden, wenn der Leistungsunterschied zum aktuellen Kader zu krass war. Ich und der betreffende Trainer kennen uns schon lange und ich wusste, dass die Umstellung für meinen Sohn nach dem Vereinswechsel im Sommer nicht ganz leicht wird. Mittlerweile findet auch er den Trainer Spitze weil er merkt, wie viel er spielerisch vermittelt bekommt und welche Erfolge man so erreichen kann.


    Für Torwarttrainer gilt ab der E-Jugend das Gleiche. Ich habe einen Jungen, der vor Beginn der Saison noch nie im Tor stand, an das Thema herangeführt und der schlägt sich aktuell in einer E2-Mannschaft richtig gut. Das wäre ohne ein gutes, intensives und kindgerechtes Torwarttraining ausgeschlossen gewesen. In der Mannschaft meines Sohnes habe ich auch die Torhüter unter meine Fittiche genommen und man erkennt bei den ohnehin guten Torhütern schon nach 3-4 intensiven Trainingsrunden Steigerungen, weil sie kindgerecht theoretische Grundlagen bzgl. Position, Herauslaufen etc. vermittelt bekommen.


    Ich kenne viele gute Kindertrainer, die methodisch aufgrund des eigenen Charakters oft sehr verschieden mit den Kindern umgehen. Bei allen steht aber der Lernfortschritt der Kinder und Spaß am Fußball im Vordergrund. Und man erkennt bei den Kindern Steigerungen in Spielverständnis, Technik usw., die ohne gute Trainer sicher nicht stattgefunden hätten.

  • @das Huhn,


    ich denke nicht, das ich Dich persönlich in deiner Einschätzung erschüttere, ...vielmehr schreibe ich auf deine Antwort eher für den Mitleser. Das was du da einschätzt, habe ich auch mal so gedacht...nein noch mehr...als Trainer so praktiziert. Ich maßte mir an, das ich als Trainer dafür verantwortlich war, dass sechs meiner 13 Spieler zum Stützpunkt gingen....ich glaubte fest, dass ich das fussballerische Entwickeln nicht nur begleitete....oder unterstützte...sondern ich war es, der es überhaupt erzeugte.


    Heute sage ich, dass das was ich damals oder du heute da MEINST verstanden oder beobachtet hast...einfach nur ein Trugschluss und ein Teilen eine absolute Frechheit war und ist und verlogen ist.


    Frechheit...weil Kinder hier von einem Trainer verbannt wurden oder werden, weil man einen Deckmantel über sein egozentrisches selbstverliebtes bis dekadentes Ich stülpt und diese Attribute oftmals kunstvoll hinter der Suche nach Schulterklopfern, dem persönlichen Gewinndenken und der Suche nach allgemeiner Anerkennung zu verstecken. Dabei noch ein Wortgewandter Trainer mit etwas Fachwissen und wichtigem Gesicht und schon glaubst du das, was er als ach so dolle wichtige Philosophie nach aussen verkauft. Es wird oft so sein, dass dieser Schein unerkannt bleibt, ...bei mir jedoch nicht mehr.


    Trugschluss...weil das Beobachtungszeitfenster das du nun aktiv mitbekommen hast einfach nur die Entwicklung der Kinder beobachtete....die sie auch als Kinder ohne Fußball mitgemacht hätten.


    Sie wären von den Minis durch einfaches unbeeinflusstes Spiel auf der Wiese ohne Trainerzutun und Trainings an sich ...einfach durch Bewegung in der Lage, schneller zu werden....weil sie wachsen...Muskeln entwickeln sich...sie denken, handeln mehr...und immer mehr. Sie hätten in dieser von dir beobachteten oder begleiteten Zeit auch im Kletterwald oder beim Skaten so entwickelt worden.


    DAZU hat der/dein Trainer einen wesentlich kleineren Beitrag....Ich fühle den auf unter 15 ..eher 10 Prozent...was immer noch ein riesen Anteil wäre, wenn es überhaupt so zutreffen würde. Zutreffen würde das für meine Begriffe nur dann, wenn er gutes altersgerechtes, kindgerechtes Training in bestem ...so gut wie druckfreiem Umfeld gab.


    ANDERFALLS....wird er/so ein Trainer unbemerkt von Eltern, Vereinsverantwortlichen usw....durch Druck, Mimik, Gestik, ungerechtes Behandeln, Gewinndenken versteckt und unerkannt unter dem Deckmantel der Schulterklopfer von Unwissenden, unter den vermeidlich guten Ergebnissen...nichts anderes getan haben, als Schmälerung und Verhinderung von Spielwitz und Spielmut und damit die Chance auf gesunde Entwicklung nichts anderes als unterdrückt zu haben.


    Mit anderen Worten bleibe ich dabei zu sagen, dass es besser wäre, Kinder erst zur D Jugend...zum Verein zu schicken.Erstens können sie sich da schon ein bischen wehren, zweitens beginnt da ungefähr das Alter, wo sie selbständig ohne vermeidliche Trainerhilfe in den Raum schauen...sie spielen selbständig ohne Trainereinfluss plötzlich miteinander Fussball. Viele MEINEN auch hier, das sie das produziert haben...ich sage...das kommt von ganz allein....einfach durch die Entwicklung,die einem durch Evolution gegeben ist.


    Erst wenn man in der dritten oder neunten Etage wohnt und keine Wiese am Haus hat...sollte man früher einen Sportverein aufsuchen...aber es sollte besser nicht mit Fußball losgehen.

    Es wäre interessant was der von dir beschriebene Trainer von sich selbst meinen würde....wie hoch sein Anteil ist. Bei meiner Ansicht zum Thema würde ich ihm bei deiner Beschreibung ein gutes Urteil entgegenbringen....wenn das ehrlich ganz unten angesiedelt ist. Dann wüsste ich -bei meiner Meinung- das der Mann ein guter Trainer im Kifu ist. Wenn er meinen würde, das er einen hohen Anteil daran hätte...was Entwicklung angeht...dann wäre ich hier sehr vorsichtig und ich hätte an deiner Stelle Bauchkneifen.


    Ach und noch etwas:


    Was ist denn Erfolg in diesem Alter......beschreib mir doch mal Erfolg bei einem F Kind...welcher Erfolg...das Ergebnis...das Individuelle....oder Spiel im Team/als Mannschaft....was kann ein Trainer einem G, F oder E Kind tatsächlich beibringen...beschreib doch mal was da geht....was hast du beobachtet.


    Ferner....was wäre wenn dieser Trainer deinem Sohn oder dir erzählt, dass er ab nächste Woche besser in der dritten Mannschaft spielen soll...was wäre dann?

  • Natürlich kann auch der beste Trainer aus total bewegungsuntalentierten Kindern keine Supertruppe formen.

    Aber diejenigen Trainer die Spaß an der Erfahrung neuer Bewegungsmustet bzw. deren Erlernen fördern und innovativere Trainingsinhalte benutzen werden in kürzester Zeit die Teams anderer überflügeln.

    Nicht weil sie aufs Team setzen, sondern jedes einzelne Kind besser machen.

    Jede wissenschaftliche Studie zeigt das die durchschnittliche Bewegungserfahrung der Kinder rückläufig ist, leider spielt systematisches Koordinatives Training in den jüngeren Jahrgängen nur bei den besseren Trainern eine Rolle.

    Der Rest versucht durch Einzelmaßnahmen das Team stärker zu machen. Leider totaler Quatsch!

    Nur wer jeden Einzelnen so stark macht wie möglich wird ab der C Jugend ein starkes Team haben.

    In den meisten Vereinen werden in den Jugendmannschaften Defizite angehäuft, die bei vielen Jugendlichen später nicht mehr konpensierbar sind.

    Viele Trainingsinhalte werden einfach ignoriert. Herauskommen einbeinige, ohne wirkliches spielverständnis ausgebildete Positionsspieler.

    Im übrigen werden meis wahllos einzelne Übungen aus dem DFB Net benutzt, ohne sich über Coachinginhalte oder eine sinnvolle methodische und didaktische Reihen Gedanken zu machen.


    Fazit Die Gestaltungs- und Einflussmöglichkeiten eines Trainers für die Entwicklung der Kinder zu negieren, ist ein falsche Entschuldigung für die ganzen faulen uninformierten Trainer die sich über ihre Tätigkeit und ihre Verantwortung für die sportliche Entwicklung der Kinder keine wirklichen Gedanken machen.

  • Umgekehrt...ein guter Trainer macht viel weniger bei Talentierten...mehr bei den anderen. Beides ist relativ und der prozentuale Anteil ist möglicherweise erheblich kleiner, als mancher denkt. Die anderen als die guten Trainer (z.B. die Brüllaffen) verhindern und blockieren die Möglichkeit einer Verbesserung gänzlich und treiben diese sogar uns Minus...was unerkannt für Unwissende bleibt!

  • Ich stimme da AKjfv in seiner Einschätzung zu. Das Argument die Kinder würden sich schon von allein genug bewegen ist aufgrund des immer weiter wachsenden Medienkonsums hinfällig.

    Natürlich kannst du als Jugendtrainer nicht durch herausragendes Training spätere Nationalspieler formen. Aber die Schere in Sachen Trainingsqualität und den damit zusammenhängenden späteren Fähigkeiten ist doch durchaus vorhanden.

  • Ich stimme da AKjfv in seiner Einschätzung zu. Das Argument die Kinder würden sich schon von allein genug bewegen ist aufgrund des immer weiter wachsenden Medienkonsums hinfällig.

    Natürlich kannst du als Jugendtrainer nicht durch herausragendes Training spätere Nationalspieler formen. Aber die Schere in Sachen Trainingsqualität und den damit zusammenhängenden späteren Fähigkeiten ist doch durchaus vorhanden.

    Die Woche hat 168 Stunden, 3 Stunden Training in der Woche alleine helfen dann auch nicht.

  • Ein Kind ist Playstationjunky. Es geht nun doch zum Fussball und nimmt dort am Training teil.


    Das ist besser als nichts oder sitzen.


    Würde es sich frei im Wald...oder auf einer Wiese oder auf dem Bolzplatz ohne Anleitung bewegen, wäre dessen Entwicklung meiner Ansicht nach ziemlich gleich, soweit es beim Fussball einen guten Trainer gäbe....wobei das Prädikat GUT noch zu definieren wäre.


    Ziemlich gleich heisst....das der tatsächliche Anteil des Trainers an der tatsächlichen Entwicklung recht gering ist...denn in beiden dieser Fälle würde sich das Kind gut entwickeln.


    Das ist/wäre nicht der Fall....so es sich nicht bewegen würde und weiter Playstation spielt und auch....wenn der Trainer ungut wäre.


    Fazit aus meiner Sicht:


    Der Traineranteil ist erheblich kleiner als man es meint.


    Frage: Tut das jemandem weh hier? Hab so den Eindruck, als könne man damit schlecht umgehen (vorausgesetzt ich hätte mit der These recht...wovon ich ausgehe)


    Für mich wäre das Angebot des guten Trainers immer noch SEHR wichtig....es würden sich bei Erkennen dieser Tatsache doch “.nur“ die Prioritäten verschieben und Welten täten sich -für mich- positiv auf.

  • Ich hätte kein persönliches Problem damit, wenn man als Trainer im Kleinfeldbereich keinen Einfluss auf die Kinder hätte. Betrifft mich ja selber nicht einmal, da ich Co-Trainer einer U15 bin.


    Ich hab folgende Erfahrung gemacht: Bei uns spielen zwei Jugendliche, die ich beide für sehr gute Fußballer. Einem von den Beiden würde ich (auch in der U15 noch) den Sprung in ein NLZ zutrauen. Die beiden haben jeweils kleine Geschwister, die in der U12 spielen. Die beiden sind vom Potential und von der Entwicklung her meilenweit von ihren großen Geschwistern entfernt. Der Unterschied ist so groß, dass ich mich sogar bei einem Altersunterschied von 3 Jahren sowas zu bewerten traue...

    Ich vergleich nun die Jugendtrainer, die die Kleinen im KF hatten mit dem Trainer der großen Geschwister und komme zum Ergebnis, dass das Training im KF auf jeden Fall eine gewaltige Rolle spielt.


    Eine andere Sache die mich an deiner Afgumentation stört ist folgendes: Im Grunde sagst du ja, dass man es nicht besonders gut machen kann, dafür aber besonders schlecht. D.h. andersrum: Wenn ich nicht gerade richtig desolates Training anbiete, hole ich eh schon das Optimum raus. Und das mir persönlich ehrlich gesagt zu wenig. Selbst wenn du Recht hättest (woran ich meine Zweifel habe), dann möchte ich als Trainer doch trotzdem das absolut Bestmögliche Training anbieten. Diesen Erhgeiz habe ich für mich selber.

  • "

  • Mit anderen Worten bleibe ich dabei zu sagen, dass es besser wäre, Kinder erst zur D Jugend...zum Verein zu schicken.Erstens können sie sich da schon ein bischen wehren, zweitens beginnt da ungefähr das Alter, wo sie selbständig ohne vermeidliche Trainerhilfe in den Raum schauen...sie spielen selbständig ohne Trainereinfluss plötzlich miteinander Fussball. Viele MEINEN auch hier, das sie das produziert haben...ich sage...das kommt von ganz allein....einfach durch die Entwicklung,die einem durch Evolution gegeben ist.

    Schon mal einem E1-Trainer am NLZ zugeschaut? Da wird Positionsspiel im Raum trainiert, Kombinationsfußball, Abwehrverhalten usw. Also alles Quatsch?

    Ferner....was wäre wenn dieser Trainer deinem Sohn oder dir erzählt, dass er ab nächste Woche besser in der dritten Mannschaft spielen soll...was wäre dann?

    Bevor ich meinen Sohn im Verein angemeldet habe, habe ich beim Trainer angefragt, ob er ihn im Team haben will. Dann gabs 3 Probetrainings und ein Ja. Eine Absage hätte ich sofort akzeptiert, weil unter diesen Bedingungen Frust für meinen Sohn vorprogrammiert gewesen wäre.


    Mein Sohn ist leistungsmäßig in diesem Verein aktuell im Mittelfeld unterwegs. Das bedeutet auch, dass er damit klarkommen muss, wenn er mal für Spiele nicht oder nur mit wenig Spielzeit zum Einsatz kommt. In 2 von 7 Spielen hat sich der Trainer gegen seinen Einsatz entschieden. Natürlich war er frustriert. Ich habe getröstet und ihm erklärt, dass ich als Trainer genauso gehandelt hätte. In den darauf folgenden Trainings hat er sich umso mehr reingehängt und dann im Spiel gleich mal 4 Tore geschossen und super Abwehrarbeit geleistet. Gab riesiges Lob vom Trainer und stolzgeschwellte Brust.


    Es gibt für jedes Kind die passende Mannschaft, aber nicht jede Mannschaft passt für jedes Kind. Und das kann es manchmal auch nötig machen, den Verein zu wechseln, wenn ein Team zu stark oder zu schwach wird.

  • Aber will ich das überhaupt? Ich meine ich kann das ja auch anders formulieren: Die Entwicklung ist nur bei den Schwächeren vorhanden, während die starken Spieler stagnieren. Ist doch jetzt auch keine Idealvorstellung, oder?


    Prinzipiell möchte ja aus jedem Spieler das maximal Mögliche herauskitzeln. Und das kann auch bedeuten, dass die Stärken irgendwann viel weiter weg sind.

    also ich will das! Der Star ist das Team.
    Es ist auch nicht so, dass die Starken stagnieren sollen, aber je mehr man kann, desto schwerer und härter wird es noch besser zu werden. Und je weniger man kann - gerade als Neuling - desto größer sind in der Regel die Fortschritte. Unter idealen Bedingungen werden Unterschiedlich Starke Kinder, die im großen und ganzen vergleichbare Voraussetzungen mitbringen nach 1 Jahr angemessenen und guten Trainings, weniger weit auseinander sein als vorher.

  • Hallo Huhn,


    ich finde es ganz schrecklich, das es NLZ-Trainer gibt, die E-Kindern das Spiel im Raum aufzwängen. Wenn sich nichts im Dfb-Ausbildunskonzept getan hat...also sollte das so sein....dann Verstoßen sie auch gegen dieses Konzept, das an Machbarkeiten angelehnt ist.


    Die Spieler die sie damit versuchen zu füttern, könnte man viel besser über erschwerte Übungen am Konzept entlang mit Training begeistern. Dazu sind sie dort aber nicht wach genug. Diese Spieler kommen sehr oft mit Defiziten an...in die nächste Jugend, weil die Trainer davor nicht am Konzept und den Ausbildungszielen arbeiteten. Fettes Ziel ist z.B. der ZWEIKAMPF und auf keinen Fall ist das Ziel in denMinis bis Ende E irgendein Thema aus dem Bereich der Mannschaftstaktik. Dazu gehört auch das Spiel im Raum, bei Kindern...die in diesem Alter normaler Weise nicht im Raum sehen können....Ende E...mag es einige geben, die weiter sind.


    Selbst Löw unser Bundestrainer gibt das im jüngsten Interview deutlichst als starkes Defizit zu verstehen. DAS hat Gründe meine liebe Dame.


    Ein Spiel im Raum...ein Spiel in der Kette bedingt für mich, dass das taktische 1:1 beherrscht wird. Ich trainierte selber "Talente"...die lernten dieses Thema erst in der D...da kapierten sie es. Das taten sie aus meiner Sicht nur deshalb, weil ihr von mir unbeeinflusster Entwicklungsstand das nun hergab. Das gilt auch für die NLZ-Kinder. Ohne dieses Grundwissen und Können ist ein Spiel im Raum und damit auch in der Kette eine riesen Dummheit. Ich gehe fast davon aus, dass du hier was von dort missverstanden hast...wenn nicht...ist das für mich ein Hinweis, dass hier Defizite herrschen...und zwar beim NLZ und dem Trainer.


    Halten wir fest...die NLZ erhalten meist Kinder mit Defiziten und statt hier altersgerecht mit erschwerten Übungen zu arbeiten...baut man meinem Eindruck entsprechend lieber weiter am Dach, statt das Fundament zu festigen.


    Ferner berichtest du eigentlich davon, dass der Trainer seine Abläufe so gestaltet, wie es kindUNgerechter nicht sein kann. In diesem Zusammenhang erklär mir doch mal, was für Gründe der Trainer denn exakt hatte, deinen Knaben dort nicht spielen zu lassen, wo er doch auf der Bank sass (?)!.


    Diese sogenannten Leistungsvereine...und diese NLZ sind für mich Motivationsbremsen und Entwicklungsdefiziterzeuger...so dein Bericht stimmt. Es hört sich so an, als würde der Trainer vor Euch gern mal groß sein...aber so richtig reichts bei ihm dann auch nicht.


    Wie stark könnten diese Talente sein, wenn sie frei hätten spielen können? Wie hätten sie/würden sie sich hier entwickeln, wenn sie erst zur D Jugend einem vertrauensvollen guten Trainer ab da in die Hände fallen würden. Vor mir eine These...jedoch kann niemand die Antwort geben, weil es das LEIDER so nicht gibt.


    Dein Sohn muss damit klar kommen dass....schreibst du...ich finde das unglaublich für ein E-KIND, dass es unter diesen Druck gesetzt wird und aussenstehende restlos geblendet das noch unterstreichen und dulden.


    Bei meinem heutigen Wissen, denken und meiner Einstellung....wäre mein noch so talentierter Sohn oder Spieler nirgends anders als im Heimatverein bei einem hoffentlich herzlichen guten Trainer und nichtmal beim Stützpunkt...weil die nur dummen unnötigen Leistungsdruck verkaufen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder dort schon heute mit Essstörungen rumlaufen.


    Und dieses ewige “Gesöhle“ von ...mein Kind muss gefördert werden...mein Kind ist der Beste...mein Kind muss in seiner Leistungseinhit spielen...sonst langweilt er sich undund und. Das ist alles Nonsens. Die müssen erst mal soziales Tun lernen, Streiten lernen, Zweikämpfen lernen und sich in ihrer gewohnten freundschaftlichen Gegend entwickeln und wachsen und erst später ...wenn das Gerüst ausreichend steht...dann können die selbst entscheiden ob, was und wie.


    Da rennt nämlich nichts weg. Da strecken Leute die Arme aus, weil sie das Goldkind "fördern" wollen um letztlich viel Geld zu verdienen....mit diesem einen oder den zwei Kindern! UND die anderen? Weisst du eigentlich, dass dein Sohn vermutlichst nicht in der Landesliga spielen wird? Weist du, wo es bei den meisten endet? Ich sags dir....: im alten Verein bei seinen Freunden.


    Und dort wäre er bei einem guten Trainer niemals in Langeweile erstickt. Wir sind alle systembedingt ganz schön geimpft und gepinselt. Es hilft hier mal hinter die Kulissen zu schauen. Die Ente kackt am Ende...was kommt denn raus für die meisten.


    Die Meisten...ist mein Schlusswort....selbst wenn dein NLZ-Trainer alles richtig machen würde...und das Recht in diesem Thema gepachtet hätte....dann sprechen wir übrigens von den Ausnahmen...den 1, 2 oder drei Prozent der "Besseren". Mit anderen Worten bist du dann -aber nur dann- aus diesem Thema raus! Denn es blieben 99,98 oder 97 Prozent der anderen und nur um die ging es DANN hier! Gr. Andre