Ich frage mach seit kurzem, ob die korrekte Ausführung der FPL-Regeln nicht eine Benachteiligung der Kids in ihrer Entwicklung nach sich zieht? Im speziellen geht es mir um den Punkt, dass Trainer und Eltern sich komplett bzw. größtenteils bei der Beeinflussung des Spiels zurück halten. Also die einzelnen Spielsituationen und -aktionen nicht vorgeben/vorsagen.
Hier im Forum und in den Medien wird ja oft davon gesprochen, dass die Jungs selbstständig viel lernen und Spielintelligenz entwickeln. Studien dazu konnte ich nicht finden bzw. gibt es kaum. Ich habe zwar den Punkt vernommen, dass selbstständig Gelerntes länger erhalten bleibt, aber ist dies bei einer Handlung, welche man immer wieder durchführt überhaupt relevant?
Die Frage ist doch, ob die Kinder mit Anleitung nicht eher mögliche Automatismen verinnerlichen oder konkrete Lösungen aufnehmen, um diese anschließend dann selbstständig auf das Feld zu bringen? Bei einiges Teams scheint es mir so. Oder kommt am Ende das gleiche raus?
Ich habe eine gute, teilweise auch spielerisch starke, F-Junioren Truppe. Mal gewinnen wir hoch, mal verlieren wir hoch. Dabei lasse ich die Kids meisten mit wenig Anweisungen spielen. Da sich jedoch 90% der anderen Trainer nicht an die Empfehlung halten ihre Kinder alleine spielen zu lassen und somit vieles bis alles vorgeben, verlieren meine Kids offensichtlich auch durch dieses Vorgehen ihre Zweikämpfe und das Spiel. Einigen Kids aus den anderen Mannschaften scheint dies aber in ihrer Entwicklung enorm zu helfen, da ich viele davon seit zwei Jahren beobachte. Einige sind wirklich nur ferngesteuert.
Im letzten Spiel haben meine Jungs gegen eine spielerisch schwächere Mannschaft zur Pause 5:1 zurückgelegen. Offensichtlich durch das extrem lautstarke Eingreifen des Trainers. Zum einen erhalten die Kids Infos was zu tun ist, zum anderen sind die "aggressiver" in den Zweikämpfen. Das wirkt.
In der zweiten Halbzeit habe ich meinen Jungs ganz bewusst auch viel von außen vorgegeben. Sie haben die Hälfte mit 7:1 gewonnen. Kinder waren happy. Eltern fanden teilweise, dass es die beste Halbzeit überhaupt war. Gute Spielzüge etc. Offensichtlich kann die Steuerung von außen starke Wirkung zeigen.
Haben die Kinder daraus nun was für die nächsten Spiele mitgenommen?
Werden Sie dadurch ruhiger am Ball? Spielen sich zum richtigen Zeitpunkt ab? Suchen Sie im richtigen Moment das Dribbling?
Warum sollte ich meine Kids also gegen die "Brüllaffen" verlieren lassen, wenn es keine konkreten Anhaltspunkte gibt, dass sie durch die eigenen Entscheidungen schneller/besser lernen?