Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und daher dachte ich mir, ich schreibe mal einen neuen Beitrag (und nicht einfach in einem bestehenden Thema weiter), da ich mich zumindest kurz vorstellen möchte.
Wie viele andere von Euch sicher auch bin ich über meinen Junior zum Traineramt gekommen.
Selber habe ich auch viele Jahr aktiv Fußball gespielt, hab also auch eine gewisse fußballerische Ausbildung genossen.
Da mir mit Anbeginn der Trainer-("Karriere") recht schnell klar wurde, dass Supermini-Training mal nix mit meinem Senioren-Fußballtraining gemein hat, habe ich zeitnah auch meine C-Lizenz erworben.
Im Wesentlichen sind meine Trainingsmethoden deckungsgleich mit dem, was ich hier lese.
Ich bin ein großer Befürworter von Horst Wein und seinen Trainingsansätzen, orientiere mich ferner an den DFB-Trainingslektüren und finde auch Gefallen am Coerver-Coaching.
Die Mannschaft(en), die ich trainiere, hat sich m. E. nach toll entwickelt, womit ich sowohl die sportliche als auch die soziale Entwicklung meine.
Wir haben bei uns die Kinder nicht nach Leistungsstärke sortiert, sondern trainieren alle zusammen und teilen uns nur am WE in zwei homogene Mannschaften auf, damit alle Kinder möglichst viele Einsatzzeiten bekommen.
Wie erwähnt bestehen beide Teams dann aus etwas stärkeren und etwas schwächeren Kindern und jeder spielt mal mit jedem zusammen.
Mir ist es dabei sehr wichtig, alle Kinder möglichst gleich im Training und Spiel zu fördern und zu fordern.
Bei uns steht also "grundsätzlich" das Erlebnis vor dem Ergebnis und der Spaß soll im Mittelpunkt spielen, so dass sich die Kinder frei entfalten können.
"Fehler" wenn wir sie denn so bezeichnen wollen sind auch nicht schlimm, es muss also keiner Angst haben, weder im Training noch im Spiel.
Ich versuche Fehler ins Positive zu verkehren so nach dem Motto: Die Aktion hat jetzt schon fast richtig gut geklappt, aber wie könnten wir es denn besser machen...
Soviel zu den äußeren Begleitumständen.
Jetzt zur Titel-These:
Wir haben in der Saison jetzt auch mal ein/zwei Turniere und Spiele bestritten, wo wir ausnahmsweise die spielstärksten Kinder zusammengezogen hatten.
Das lag entweder daran, dass wir als Trainer wussten, dass der Gegner extrem stark war oder aber weil wir das Turnier "auch mal gewinnen" wollten, was für die Kids ja auch ein tolles Erlebnis ist.
Leider hat einer unserer Jungs, der normalerweise ein absoluter Leistungsträger ist, in diesen Spielen nicht annähernd das abrufen können, was er eigentlich in der Lage zu leisten ist.
Damit meine ich im Wesentlichen Zweikampfstärke und Laufbereitschaft, sprich es fehlte die oft zitierte Präsenz auf dem Platz (Logische Konsequenz: Passspiel und Torabschluss blieben ebenfalls auf der Strecke).
Es war faktisch so, als ob er sich verstecken würde auf dem Platz getreu dem Motto "wenn ich nichts mache, kann ich auch nichts verkehrt machen" wobei kein Kind bei einem "Fehler" angemeckert wird.
Ein positives Bsp.: In einem anderen Turnier kam das Kind beim Stande von 0:3 für den Gegner auf den Platz und drehte das Spiel innerhalb von 5 Minuten, weil es seine Mitspieler total mitriss.
Damit wir uns richtig verstehen:
Mir ist völlig klar, dass ein Kind nicht jede Woche eine absolute Topleistung erbringen kann (das erwarte ich auch nicht)
Ich billige allen Kindern zu, auch mal völlig neben der Spur zu sein, ich meine das sind wir Erwachsenen ja auch öfters mal.
Es ist nur so schade, weil nach diesen besagten Spielen/Turnieren sich bei dem Kind große Enttäuschung breit macht und es sehr traurig wird, es also erkennt, dass irgendwas bei dem Turnier/Spiel halt nicht geklappt hat.
Sind das Versagensängste oder Drucksituationen?
Ich bin wirklich ratlos, was ich da machen kann...
Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht oder habt ähnliche Spieler?
Beste Grüße DenSen