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  • Nun, wenn du mit Marco Rose deine Lizenz gemacht hast, nehme ich natürlich alles zurück und schließe mich den undifferenziert Parolen an... ;)

    "Football is a simple game. Twenty-two men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win."

    - Gary Lineker

  • Im Turnen gibt es bei den Wettkämpfen eine Einteilung in Breitensport und Leistungssport (olympisch).

    Das führt zu unterschiedlichen Wettbewerben und Anforderungen an die Übungen.


    Im Fußball ist das bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Förderliga, Talentliga) einheitlich.


    Matthias Lochmann schreibt im anderen Post zu den Wettkampfstrukturen:

    "Es geht darum einen Stufenplan zu etablieren, der zum 11 gegen 11 bis zum 15 Lebensjahr führt, da ab diesem Alter die psycho-/physischen Entwicklungsmerkmale des Menschen so ausgebildet sind, das die Komplexität des 11 gegen 11 angemessen bewältigt werden kann. Das Konzept G, F, E, D, C, B, A ist historischer Natur. In den Leistungszentren ist dies schon lange aufgebrochen. Dort wird jahrgangsweise gearbeitet, wie in Schulklassen. Noch sinnvoller ist es nach Entwicklungsstand zu gehen und Kinder mit gleicher physischer sowie technisch/taktischer und mentaler Leistungsstärke in Gruppen zu trainieren und spielen zu lassen. Dies zu steuern und zu organisieren ist jedoch komplex und kollidiert an vielen Stellen mit der aktuellen gesellschaftlichen Wirklichkeit. Unser Vorschlag ist daher ein Kompromiss aus reiner Lehre und bestehender Struktur."


    Nehme ich die Realität im Fußball sehe ich für viele Vereine eine große Problematik ab U14/U15 2 Mannschaften zu stellen - noch dazu ab U15 mit 11 Spielern (schließt ja dann U16/17/18/19) ein. Hier wird sich in der A-Jugend über Norweger Modell und Flexliga in den unteren Klassen unterhalten. Wäre es da nicht besser, wenn man sich auch über eine Zweiteilung (Breitensport / Leistungssport) im Fußball Gedanken machen und das dann auch in die Wettkampfstrukturen und Regeln aufnehmen würde?

  • "Es geht im Sport nicht darum, zu gewinnen, sondern darum, das Beste herauszuholen."

    "Was in Spanien nicht vorkommt, ist, dass eine Kindermannschaft 18 Spieler hat. In Spanien haben Mannschaften in solchen Altersgruppen zehn, vielleicht zwölf Spieler, und die sind immer da. Hier fahren viele Kinder am Wochenende weg, unternehmen etwas anderes - es wird alles lockerer genommen, nach dem Motto: Wenn ich mal nicht dabei bin, ist das auch nicht schlimm."

    Trainer Aito (Basketball; Alba Berlin)

    Quelle: Süddeutsche Zeitung; S. 43; 17.05.2019


    Sind die Kader im spanischen Kinderfußball auch kleiner als in Deutschland?

  • Basketball: U20, U18, U16, U14, U12, U10

    Handball: U19, U17, U15, U13, U11, U9

    Hockey: U21, U18, U16, U14, U12, U10, U8

    Volleyball: U20, U18, U16, U14, U13, U12 (mit unterschiedlicher Anzahl der Spieler und Netzhöhe)

  • Habe mich letzte Woche mit einem Eishockey-Trainer ausgetauscht und gerade mal in seine Empfehlungen rein geschaut.


    Kleine Spiele unter usahockey.com (das eine oder andere werde ich ausprobieren - mal sehen, ob das auch ohne Bande funktioniert ;))


    Die andere Empfehlung war USA Hockey Coach bei youtube.com. Habe mir gerade das Video angesehen und feststellen müssen, dass einige Punkte bei meinem Training noch stärker berücksichtigt werden sollten (Zeit/Geduld, Selbstvertrauen, Sozialverhalten, Spaß). Da schaue ich in der Zukunft auch öfters rein.

    Wie ich allerdings kleine Gruppen, Leistungshomogenität und +1 Schwierigkeitsstufe mit 80-90% des Kaders müssen den Level erfüllen um den nächsten Level zu betreten zusammen bringe, weiß ich noch nicht.

  • Manndeckung ist modern. Besonders im Kinderfußball.

    Ich habe zwar auch schon gegensätzliche Beiträge (besonders im Bezug auf Hallenfußball) geschrieben, doch möchte ich nun mal ein Video, aus dem Floorball, teilen, das mich vor einiger Zeit zum Umdenken gebracht hat:


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    Sollte dieses Video hier schon mal geteilt worden sein, möchte ich einfach nochmal eine Lanze für die Manndeckung im Kinderfußball brechen. (Ich habe beim Suchen nichts gefunden und ich hoffe ich stehe nicht blöd dar, weil ich es selber schon mal geteilt habe.:S)


    Meiner Meinung nach ist sie das optimale Deckungsschema um die Anzahl und die Intensität aller Fußballaktionen für die Kinder zu erhöhen.

    Oft wird die Manndeckung, oder besser gesagt Mannorientierung, als veraltet verpönt und diese Einstellung findet ihren Weg in den Kinderfußball und in die Spielweisen der Mannschaften. Die Folgen sind: schlechtes Freilaufverhalten, kein gutes 1 gegen 1 und geringere Intensität und Handlungsschnelligkeit in allen Aktionen. Lasst eure Spieler Kind gegen Kind verteidigen!

  • Mal lösgelöst von den Vor- und Nachteilen, die die Manndeckung hat, finde ich das Video bzw. die Argumentation darin naja...

    Wirkt auf mich so, als wolle jemand die Manndeckung huldigen und präsentiert so sein Video:

    1) Manndeckung ist ein defensivtaktisches Mittel, aber er kritisiert vor allem die Mannschaft, die in Ballbesitz ist (zB den sichernden und inaktiven Verteidiger). Das macht keinen Sinn.

    2) Die beiden Vergleichswettkämpfe unterscheiden sich ja schon in der Spieleranzahl und Spielfeldgröße, somit sicherlich nicht die besten Beispiele, um etwas zu vergleichen. Und auf meinem Laienauge wirken die beiden Gruppen auch deutlich unterschiedlich im Niveau. Natürlich ist mehr Tempo bei den talentierteren, ob das die Flge der Manndeckung ist oder nur eine Korrelation, das kann das Video mM nach nicht aussagen.

    3) Wenn es keine Regel gibt, die Manndeckung vorschreibt - wie früher zB in der NBA - dann hat man null Einfluss auf den Gegner.

    Der Videomacher hat aber bei seiner Vergleichsgruppe die Taktik beider Teams festgelegt.



    Die Diskussion Manndeckung vs ballorientierter Deckung kann man ja führen, aber dieses Video ist mM nach keine geeignete Diskussionsgrundlage.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    2 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Oft wird die Manndeckung, oder besser gesagt Mannorientierung, als veraltet verpönt und diese Einstellung findet ihren Weg in den Kinderfußball und in die Spielweisen der Mannschaften. Die Folgen sind: schlechtes Freilaufverhalten, kein gutes 1 gegen 1 und geringere Intensität und Handlungsschnelligkeit in allen Aktionen. Lasst eure Spieler Kind gegen Kind verteidigen!

    Es geht, für mich, viel mehr um das erkennen und besetzen von Räumen(def/off) bereits in der -frühen- Ausbildung.

    Vom Nummerndressieren halte ich deswegen wenig. Wenn ich in den ganz jungen Jahrgängen im individualtaktischen Bereich bin,

    kann ich, anstatt pure Manndeckung zu fordern, einfache Prinzipien, wie - je näher zum eigenen Tor, je näher zum mann- bei gegnerischem Ballbesitz, vermitteln.

    Das Wort -Freilaufverhalten- stört mich irgendwie ohnehin. Das impliziert ja schon die Orientierung am Mann (von dem man sich freiläuft).

    Eine geringere Intensität und weniger Handlungsschnelligkeit, oder ein schlechtes 1 gg.1 entsteht m.e. nicht aus der Tatsache das man keine Manndeckung fordert, sondern generelle Defizite in der Trainingsgestaltung hat.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Das Wort -Freilaufverhalten- stört mich irgendwie ohnehin. Das impliziert ja schon die Orientierung am Mann (von dem man sich freiläuft).

    Eine geringere Intensität und weniger Handlungsschnelligkeit, oder ein schlechtes 1 gg.1 entsteht m.e. nicht aus der Tatsache das man keine Manndeckung fordert, sondern generelle Defizite in der Trainingsgestaltung hat.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das defensive Erkennen und Schließen von Räumen als ein Ausbildungsziel in jungen Jahren überhaupt brauche. Für die Offensive würde ich dir zustimmen, dass die Entwicklung eines Raumgefühls sinnvoll ist, ich würde es aber vermutlich dabei belassen. Das ist so ein Gefühl worüber ich nochmal nachdenken muss.



    Die meisten Mannschaften versuchen ja schon Zugriff auf die Offensivspieler zu erhalten, wie sie das anstellen ist ja nebensächlich. Sich diesem Zugriff zu entziehen nennt man halt Freilaufen.
    Ich denke es geht Hand in Hand. Schließlich bedingen sich Spielweise und Trainingsweise gegenseitig.

    Defizite in der Spielweise (bzw. Spielidee) bedingen eben auch defizite in der Trainingsgestaltung, nicht nur umgekehrt.


    Im Handball gibt es z.B. den Bayrischen-Handball-Verband, der eine Manndeckung für den Kinderhandball vorgibt. [Quelle]

    Haltet ihr Vorgaben, bezogen auf die Spielweise (Das muss ja nicht die Manndeckung sein, sondern könnte alles Mögliche sein), auch im Fußball für sinnvoll/möglich?

  • Haltet ihr Vorgaben, bezogen auf die Spielweise (Das muss ja nicht die Manndeckung sein, sondern könnte alles Mögliche sein), auch im Fußball für sinnvoll/möglich?

    Ich finde Prinzipien, wie wir uns als Mannschaft verhalten, elementar. Die sollten verinnerlicht werden und sich auch im Training wiederspiegeln. Wie Du ja sagst bedingen sich, optimalerweise, Spiel- und Trainingsweise.(bzw. Trainingsgestaltung im Hinblick auf meine Spielidee)


    Ich glaube Nagelsmann hat mal davon gesprochen 31 Prinzipien zu haben. Seine Spieler kennen diese nicht auswendig, können Sie aber benennen, wenn es im Training gefordert wird.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Skriwer : ich würde das gerne differenzierter sehen. Von einer Vorgabe Manndeckung über das ganze Feld oder 2x3 (offensiv/defensiv) wie im Handball halte ich nichts. Meine Gründe:

    - beim Basketball gilt die Manndeckung bei der U10 und U8 auch. "Schlaue Trainer" platzieren 2-3 Spieler an der Eckfahne und der stärkste spielt 1 gegen 1 gegen seinen Gegenspieler --> für 6 Spieler hat das gar keinen Nutzen (und ich verspreche euch, beim Fußball wäre das schlimmer (Spieleranzahl die nicht am Spiel teilnehmen darf - sind ja heute schon 2-3 Kinder (+ Torwart), die meistens hinten geparkt werden))

    - Was ist das wichtigste am Fußball? der Ball - also orientiere ich mich auch an diesem

    - wenn man Kinder Fußball spielen lässt - machen die sowas? wenn nein, ist es für mich nicht kindgerecht.

    - Im Video wird von einer U13 gesprochen. Für welches Alter könnte es evtl. Vorteile haben?


    Trainer E : neben dem Freilaufen gibt es ja auch noch das Freistehen ;) - beides wird aus meiner Sicht von den meisten Trainern falsch bzw. ineffektiv gelernt.


    zu den Verbandsvorgaben: ich wünschte mir, dass der Verband Spieleranzahl-Vorgaben macht und das an einem Spieltag alle Spieler die volle Spielzeit spielen müssen (bis einschließlich D-Jugend). Meine Vorgabe wäre G-Jugend max.3, F-Jugend max. 4, E-Jugend max. 6, D-Jugend max. 7 - Beispiel: G-Jugend - Verein A 12 Spieler - Verein B 10 Spieler -> Möglichkeit: 2x 3 gegen 2 und 3x 2 gegen 2 oder D-Jugend - Verein A 14 Spieler und Verein B 11 Spieler -> Möglichkeit: 1x 5 gegen 5, 3x 3 gegen 2