Frustabbau-Thread

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  • Wir haben ganz klar vorgegeben, nutzt die App oder ruft im Notfall, was anderes akzeptieren wir nicht, schon gar kein Whatsapp (bei den E-Mädchen). Die großen müssen sich selbst abmelden, aber auch in der App. Das funktioniert zum größten Teil.


    Wenige Ausnahmen gibt es immer, aber wenn alle rumspinnen... Reißleine


    Ich sehe uns nicht als Dienstleister und Kinderbespaßer.

  • Interessant (und frustrierend) sind die Abläufe, die zum Zerfall einer vormals guten Mannschaft führen können.


    Vor einem Jahr haben zwei der besten Spieler meine damalige F1 verlassen (1 Umzug, 1 Vereinswechsel).
    Bei der Planung der aktuellen E3-Saison hatte ich dem Jugendleiter mitgeteilt, dass die Mannschaft trotzdem noch erfolgreich funktionieren kann, wenn nicht weitere Leistungsträger abspringen. Mit dieser Annahme sind wir in die Saison gestartet.


    Vor dem ersten Spieltag wurde ich informiert, dass der beste Spieler des Teams auf Wunsch der Eltern (Vater ist auch Trainer im Verein) vereinsintern eine Alterstufe nach oben wechselt, um besser gefordert zu werden. Ich habe mich dagegen heftig zur Wehr gesetzt und darauf hingewiesen, dass dies dazu führen wird, dass die Mannschaft über das Jahr bei den Spielen massiv unter die Räder kommen wird, da zuviel Substanz verbricht. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich eine Spielgemeinschaft organisiert. Wurde aber ignoriert.


    Die E3-Saison haben wir ohne Abgang überstanden, nur haben wir aber innerhalb 2 Wochen 6 Austritte zu verzeichnen. 2 Kinder hören auf, 4 Kinder (die besten verbliebenen) wechseln in andere Teams. Kommunizierter Grund: Die Kinder wollen in besseren Mannschaften spielen. Es half auch nichts, dass wir für die kommende Saison eine Spielgemeinschaft gegründet haben, um die Situation zu stabilisieren. Die Kids (und die Eltern) wollten weg.


    So ist innerhalb nur eines Jahres eine der besten Mannschaften im Landkreis zerlegt worden, weil die Jugendleitung und der Vorstand die Situation völlig falsch bewertet haben. Die haben das mittlerweile mitgekommen, aber das Kind liegt im Brunnen.

  • Nicht das Kind liegt im Brunnen, sondern die Mannschaft ;) - die Kinder haben sich gut entwickelt und spielen in älteren und besseren Mannschaften.
    Was macht ihr mit den restlichen Kindern? Oder Bestand die Mannschaft nur aus 7 Spielern? Gibt es dann nur eine E1 und E2 oder nur noch eine Mannschaft?
    Was hat die Mannschaft in der F-Jugend zusammen gehalten? War es der Erfolg? Dann verstehe ich die Reaktion bei nicht Erfolg von Kindern und Eltern schon (Sozialisation). Oder wollten die Kinder in der F-Jugend einfach nur Fußball spielen und jetzt streben sie nach Höherem (was ist denn das Höhere? das evtl. auch von den Trainern des Vereins vorgelebt wird (Abgang zu den Älteren)).

  • Wieso eigentlich diese ganze Wechslerei in G, F und E Jugenden?
    Also für mich kommt ein Wechsel für meinen Sohn nicht in Frage. Wenn ich bei einem Verein spiele dann bin ich mit diesem Verein auch verbunden und bleibe da auch in schwächeren Zeiten (sieht er übrigens genauso). Sehe ich das falsch?

  • Nicht das Kind liegt im Brunnen, sondern die Mannschaft ;) - die Kinder haben sich gut entwickelt und spielen in älteren und besseren Mannschaften.
    Was macht ihr mit den restlichen Kindern? Oder Bestand die Mannschaft nur aus 7 Spielern? Gibt es dann nur eine E1 und E2 oder nur noch eine Mannschaft?
    Was hat die Mannschaft in der F-Jugend zusammen gehalten? War es der Erfolg? Dann verstehe ich die Reaktion bei nicht Erfolg von Kindern und Eltern schon (Sozialisation). Oder wollten die Kinder in der F-Jugend einfach nur Fußball spielen und jetzt streben sie nach Höherem (was ist denn das Höhere? das evtl. auch von den Trainern des Vereins vorgelebt wird (Abgang zu den Älteren)).

    Die Mannschaft bestand aus 8 2007ern und 5 2008ern. Die 2008er kommen in der Spielgemeinschaft unter (E3), die verbliebenen 2 2007er auch (E1/E2). Mein Sohn will allerdings auch weg (wir haben eine gute Alternative, wo einer der starken Spieler voriges Jahr hingegangen ist und wo ich die Trainer auch sehr gut kenne) und 2 Spieler der 2008er sind mit der Spielgemeinschaft nicht glücklich und die Eltern zickern wegen gänderter Trainingszeiten/-orte.


    Ja, der Erfolg hat das Team zusammengehalten. Und ist der weg, kollabiert das System. Da kann man als Vorstand über mangelnde emotionale Bindung an Vereine jammern, man muss aber die Realität anerkennen. Und deshalb muss der Verein darauf achten, dass die Rahmenbedingungen für Erfolg geschaffen werden. Wer das nicht begreift, geht unter.

  • Wieso eigentlich diese ganze Wechslerei in G, F und E Jugenden?
    Also für mich kommt ein Wechsel für meinen Sohn nicht in Frage. Wenn ich bei einem Verein spiele dann bin ich mit diesem Verein auch verbunden und bleibe da auch in schwächeren Zeiten (sieht er übrigens genauso). Sehe ich das falsch?

    Du siehst das im Prinzip richtig, bist mit dieser Einstellung aber die Ausnahme. Zumindest hier in meiner Region. Da sind halt 2/3 der Spieler zugezogene ohne Bindung an den Verein.

  • Ja das merke ich leider. Wahrscheinlich liegt es daran dass ich da schon als Kind selbst gekickt habe...
    Meistens sind es ja die Eltern, die ihre Kinder vom Verein "weg reden" da die Mannschaft zu "schlecht" ist. Kinder sind glücklich wenn sie mit ihren Freunden zusammen spielen dürfen.

  • Ist das wirklich so? Was meinst Du mit "Rahmenbedingungen für den Erfolg schaffen"? Ist es nicht eher der Trainer der - in Zusammenarbeit mit Jugend- und Spartenleiter, ggf. noch dem Vorstand (falls dieser sich für einzelne Sportarten überhaupt interessiert) - die Kinder für den eigenen Verein begeistern muss?

  • Wieso eigentlich diese ganze Wechslerei in G, F und E Jugenden?
    Also für mich kommt ein Wechsel für meinen Sohn nicht in Frage. Wenn ich bei einem Verein spiele dann bin ich mit diesem Verein auch verbunden und bleibe da auch in schwächeren Zeiten (sieht er übrigens genauso). Sehe ich das falsch?

    Generell gebe ich dir Recht. Allerdings sehe ich gerade in den untersten Altersklassen auch durchaus Gründe für einen Wechsel.


    In unserem Fall ist es so das viel Kinder aus Nachbarorten spielen. Das hat auch verschieden Gründe und führt durchaus dazu das wir eher schlechter als besser werden. Wenn nun ein Kind lieber mit Klassenkameraden spielen möchte werde ich einen Teufel tun und die Kinder aufhalten. Auch weil die meisten nach einiger Zeit feststellen das es bei uns mehr Spaß macht und wieder kommen.


    Gerade in den unteren Altersklassen sollten Wechselgründe wie Freundschaften, räumliche Nähe und ähnliches im Vordergrund stehen. Wechsel aufgrund von sportlichem Erfolg geht in diesen Klassen mal gar nicht!


    Und deshalb muss der Verein darauf achten, dass die Rahmenbedingungen für Erfolg geschaffen werden. Wer das nicht begreift, geht unter.

    Genau hier möchte ich für das Alter bis zur E Jugend vehement widersprechen. Wer in diesen Altersklassen die Mannschaften auf Erfolg basiert wird häufig Probleme bekommen. Eben aus den genannten Gründen. Je jünger die Spieler sind desto mehr hängen Erfolge auch von einzelnen ab. Wenn dann ein Überflieger die Mannschaft verlässt (egal ob nun begründbar oder nicht) wird das Gefüge zerbrechen.
    Baut man allerdings auf Spaß und Teamwork, was Erfolg nicht ausschließen muss, werde auch härtere Zeiten oder einzelne Abgänge deutlich besser zu verkraften sein.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)


  • Der Verein muss für talentierte Kinder attraktiv sein. Da spielt das Training eine große Rolle, aber ganz maßgeblich auch die Werbung für den Verein in Schulen etc. Und wenn man schon ein gutes Team beieinander hat, muss man schauen, wie man das zusammenhält. Und da kann man halt nicht einfach mitten in der Saison den vereinsinternen Wechsel des besten Spielers zulassen, wenn dies absehbar zum Zusammenbruch des Teams führt, sondern man hätte einen Kompromiss anstreben müssen (z.B. weitere Einbeziehung des Spielers zu den 4 schwierigsten Spielen in der Saison).


    Die Kinder wollen ja weiterhin Fußball spielen, nur halt in einem Verein, wo sie auch ab und zu mal einen Pokal in der Hand halten. In der Halle haben wir das sogar geschafft, aber das hat halt nicht genügt, um die Stimmung wirklich positiver zu gestalten. Wer behauptet, Kindern geht es nicht um Erfolg und sie würden Niederlagen schnell verkraften, liegt aus meiner Erfahrung komplett daneben.

  • Ein wichtiger Wechselgrund wurde noch nicht genannt.
    In so manchen Vereinen agieren die Verantwortlichen schlicht an den Bedrüfnissen ihrer Schützlinge vorbei und der Spaß bleibt dabei auf der Strecke.
    Zu frühe Spezialisierung ("ich möchte ja auch mal ins Tor aber ich darf ja nicht"), zu starker Erfolgsdruck, zu viele/wenig Termine, Unstimmigkeiten in der Mannschaft und der Trainer kümmert sich nicht...


    Ich beobachte bei unserem alten Verein gerade, wie es erdrutschartig zusammenbricht. Ich könnte die Probleme und deren Lösungen benennen aber das wollen die Verantwortlichen nicht hören. Und so wurschteln sie weiter, schimpfen auf die doofen Eltern, die ihre Kinder heiß machen und verkennen komplett ihren Eigenanteil.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ein wichtiger Wechselgrund wurde noch nicht genannt.
    In so manchen Vereinen agieren die Verantwortlichen schlicht an den Bedrüfnissen ihrer Schützlinge vorbei und der Spaß bleibt dabei auf der Strecke.
    Zu frühe Spezialisierung ("ich möchte ja auch mal ins Tor aber ich darf ja nicht"), zu starker Erfolgsdruck, zu viele/wenig Termine, Unstimmigkeiten in der Mannschaft und der Trainer kümmert sich nicht...


    Ich beobachte bei unserem alten Verein gerade, wie es erdrutschartig zusammenbricht. Ich könnte die Probleme und deren Lösungen benennen aber das wollen die Verantwortlichen nicht hören. Und so wurschteln sie weiter, schimpfen auf die doofen Eltern, die ihre Kinder heiß machen und verkennen komplett ihren Eigenanteil.


    Das sind auch wichtige Punkte, aber daran liegt es bei uns nicht. Und wir als Trainer bekommen sehr positives Feedback von den eltern, was unser Verhältnis zu den Kindern anbelangt. Kann gut sein, dass sie deshalb bis zum Ende der Saison geblieben sind. Was mich wirklich erstaunt ist, wie wenig Wert die Kinder darauf legen, mit ihren Klassenkameraden zusammen in einem Team zu spielen. Das spielt bei den Wechselabsichten nur eine ganz untergeordnete Rolle.

  • Ich glaube Wechselabsichten bei Kindern kommt von den Eltern.
    Habe es selber erlebt, dass ein Vater 2 beste Freunde trennen wollte, weil unser Team zu schwach ist...


    Erst als dessen Sohn wegen Freunden da bleiben wollte konnte der Vater überzeugt werden.


    Bin übrigens auch der Meinung dass den Kindern die Ergebnisse NICHT völlig egal sind.
    Selbst in der G Jugend waren meine Kids traurig dass jedes Spiel verloren wurde. Nur sie vergessen es vielleicht schneller ;)

  • Komische Mannschaftszusammenstellung.
    5 F Jugendliche haben E 3 gespielt, um eine weitere Mannschaft aufzustellen. Bei nur 8 Kindern in einem Jahrgang, war die Geschichte nicht sehr zukunftsfähig. Von einer erfolgreichen Mannschaft die zusammenbleiben soll bei einer F Jugend zu sprechen?
    Wenn der Erfolg bereits in dem Alter scheinbar das einzige Bindeglied ist, ist das Ergebnis wohl auch folgerichtig.

  • Zu viel machen ist aber auch nicht gerade förderlich. Bei uns hat ein Trainer für die talentiertesten F und E Spieler ein Fördertraining angeboten. Das Training war auch soweit ganz gut.


    Als Erfolg steht nun an, dass mehr als die Hälfte der Mannschaft den Verein verlässt um woanders noch besser spielen zu können. Wer es denn glaubt. Hier hat der Trainer den Eltern die Strophen aber vorgesungen und die stimmten im Chor mit ein. Nun bricht die Mannschaft auseinander und ein anderer Trainer hat das schwere Amt übernommen, wird da aber recht schnell wieder eine Erdung durchführen. Die "Spinner" sind ja weg. ;)


    Aber man kann sich im Verein nicht um alle Baustellen kümmern. Dass wir im Bereich C aufwärts nichts wirklich gebacken bekommen ist ärgerlich, aber wie willst Du einem Auswahlspieler der D-Jugend die 1. Kreisklasse der C Jugend erklären, wenn er locker Bezirk- oder Landesliga spielen kann. So viel Vereinstreue haben wenige. Und überhaupt, wie viele Leute aus Eurem Verein sind denn schon soooo lange an ihn gebunden. Als ich 2007 herzog, habe ich nach einem Jahr den Verein gewechselt und bin da jetzt 9 Jahre aktiv. Von "mir" gibt es noch einige, aber nicht mehr sehr viele...

  • Komische Mannschaftszusammenstellung.
    5 F Jugendliche haben E 3 gespielt, um eine weitere Mannschaft aufzustellen. Bei nur 8 Kindern in einem Jahrgang, war die Geschichte nicht sehr zukunftsfähig. Von einer erfolgreichen Mannschaft die zusammenbleiben soll bei einer F Jugend zu sprechen?
    Wenn der Erfolg bereits in dem Alter scheinbar das einzige Bindeglied ist, ist das Ergebnis wohl auch folgerichtig.

    Was ist denn daran komisch? Wenn man eine halbe Mannschaftsstärke F1 and und eine habe E3, würfelt man beide zur E3 zusammen. Alternative: F1 und E3 beide schließen.