Wieviel "Taktik" verträgt eine U8

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  • Für mich steht und fällt das mit der Fach- und Sozialkompetenz des Trainers und die Art wie er seine Mannschaft erreicht und fördern kann.

    So ähnlich sehe ich das auch, allerdings mit der kleinen Einschränkung, dass auch bei einem Trainergenie die Entwicklung eines Kindes die Selbe bleibt, sodass es immer auch Grenzen gibt, ob etwas Erlerntes so nachhaltig verstanden wird, dass es im Spiel selbst regelmäßig die richtige Entscheidung trifft.


    Dirk hat jedoch einige Fragen gestellt, zu denen es noch keine Antworten gab. Diese lauteten:


    1. Taktikschulung in der F-Jugend-- wofür?
    2. Wird das einzelne Kind dadurch besser?
    3. Wie viele Ausbildungsschwerpunkte habe ich in der F-Jugend?
    4. Welche Schwerpunkte sind in der F-Jugend überhaupt schulbar (sensible Phasen)?
    5. Wie lange brauchen F-Kinder bis sie den Schwerpunkt in der Grobform können.
    6. Kann ich alle Ausbildungsschwerpunkte, die ich unter Punkt 4 ermittelt habe und die ich mit dem Wert aus Punkt 5. mulitpiziere, mit 2x Training in der Woche abdecken. (52 x 2 = 104 TE pro Saison im Idealfall)


    zu 1. Taktik gehört zum natürlichen Erfahrungsschatz, weil es nichts anderes ist als einen Plan erfolgreich Fussball zu spielen. Ein Kind in diesem Alter schmiedet permanent Pläne für sich und seine Umwelt. Egel, ob es gerade "Mensch ärgere dich nicht" oder etwas anders ausprobiert. Es will Erfolgserlebnisse, weil sie Spaß machen.
    zu 2. Nur dann, wenn es mit dem eigenen Antrieb verbunden ist und der Trainer geeignete Mittel findet, die Motivation für neue Herausforderungen zu wecken
    zu 3 und 4. Üblicherweise steht hier das Erlernen der Technik im Mittelpunkt. Technik kombiniert mit Grundelementen der Individualtaktik wäre m.E. hinführend zum moderen, ballorientierten Fussballspiel


    zu 5. Das ist für mich der kritische Punkt! Der Zeitraum für individualtaktische Erfolgserlebnisse muß so gewählt werden, als das die Fortschritte nicht nur für den Trainer, sondern auch für das Kind wahrnehmbar sind. Weil Kinder jedoch in einem unterschiedlichen Tempo lernen (siehe auch RAE-Effekt) muß das Prinzip der Chancengleichheit gewahrt werden. Wenn ich als Trainer also erkenne, dass nur ein Teil der Mansnchaft Erfolgserlebnisse beim erlernten bestimmten individualtaktischen Verhalten haben, was mache ich dann?


    Dann würde ich noch ganz kurz über die Folgen des Vorziehens bestimmter Fähigkeiten eingehen. Irgendwann bekommt das Kind einen neuen Trainer oder es wechselt in eine andere Mannschaft. Dort wird all das "durchgekaut", was es längst kann. Die Folge: es langweilt sich, verliert wohlmöglich den Spaß am Fussball und wechselt die Sportart, weil es nur doch neue Erfolgserlebnisse finden kann.


    Björn, an diesem Punkt glaube ich dir nicht, dass es allein mit der Fach- und Sozialkompetenz getan ist? Es muß nicht nur aus individueller Trainersicht ein gutes Konzept sein, sondern auch für das Kind! Deshalb hat für mich der gute Trainer nicht nur für den Moment eine Verantwortung für die Kinder seiner Mannschaft, sondern er sollte sich ebenfalls Gedanken über das Danach machen, um einen guten Rahmen für seine Arbeit zu finden und sie im Gesamtkontext zur gesamten Jugendausbildung sehen.


    Da stellst sich die Frage: sollte man wirklich alles machen oder nur soviel, wie die Mannschaft versteht. Dabei ist die Frage zu stellen, wie groß die Abweichung von 100 % im Erlernen der Fähigkeiten sein darf?

  • Und mittels unserer sozialen Kompetenzen sollten wir ein Gespür dafür entwickeln/haben ob das was wir anbieten Spaß macht.
    Denn wenn es Spaß macht, macht man im Auge des Kindes nicht viel falsch!


    So sehe ich das auch im Bezug auf Überforderung etc.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Der Dfb selbst gibt ja kleine taktische Grundlagen vor, als Formation zB 3-3. Das ist für die Kinder leicht zu verstehen und leicht auszuführen.


    Wenn man jetzt noch jedem Kind auf den Weg gibt wo es zB bei Abstößen stehen soll wie vom Te durchgeführt finde ich das durchaus schon machbar und vertretbar.


    Diese vorgegebenen Positionen rotiert man jetzt im Spiel, Turnier und Spielfest durch um jedes Kind auf jeder Position eingesetzt zu haben.


    Das kann doch kein übertriebenes Anspruchsdenken sein.

  • Ich habe kein Problem damit, wenn E-Junioren ballorientiert verschieben. Es ist aber ein Unterschied, ob man es instruiert oder ob man sich Spielintelligenz gezielt entwickeln lässt, ohne das Wort "Verschieben" jemals zu benutzen.

    Warum sollte man das machen?

    Erstens um sie in ihrem Tun zu bestätigen. Ich finde es immer besser zu loben, als ihnen dann sagen zu müssen was sich nicht/falsch gemacht haben.
    Zweitens um unbewusstes in bewusstes Handeln umzuwandeln. Hat das Kind einen Namen kann ich es auch bei bedarf abrufen.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)


  • Ich finde tatsächlich, dass der DFB einem hier sehr gut mit Fachliteratur unter die Arme greift. Es gibt zum einen die beiden Bücher "Ausbilden mit Konzept" 1 & 2 ... die einmal für G-E Junioren und in der zweiten Ausgabe die D & C Junioren beleuchten und wichtige Fragestellungen klären: Was wollen die Kids? Was können die Kids? Was wirkt am effektivsten etc pp ... ich finde, dass vor allem jeder "Anfänger" gut beraten ist, hier mal reinzuschauen. Zur Orientierung!


    Auch die PDF vom DFB hilft für einen noch gröberen Überblick, wie in DFB-Augen eine ideale Ausbildung aussieht!


    http://www.dfb.de/fileadmin/_d…_rtk_flyer_A4_quer_01.pdf




    KINDERFUSSBALL: AUSBILDEN MIT KONZEPT 1


    Kinder alters- und zeitgemäß fördern und sie mit viel Zuwendung betreuen – das ist die besondere Aufgabe von Kindertrainern! Kinderfußball: Ausbilden mit Konzept 1 in den Altersklassen der Bambini sowie F- und E-Junioren gibt auf der Grundlage der DFB-Ausbildungskonzeption umfassende und praktische Orientierungshilfen für diese verantwortungsvolle Tätigkeit. Im Vordergrund steht die Spiel- und Trainingspraxis mit verschiedenen Lerninhalten je nach Altersstufe. Besonders hilfreich, da zeitsparend: Alle Übungen eines Praxisschwerpunkts sind nach ein und demselben Schema organisiert, so dass aufwendiges Umbauen in einer Trainingsstunde entfällt! Weiteres großes Plus: Über 100 Seiten Praxishilfen zum Trainingsalltag, wie man ihn plant, organisiert, steuert und auswertet.


    Zum Inhalt:

    • Philosophie zum Kinderfußball
    • Bambinis – Ziele, Leitlinien und Praxis
    • F-Junioren – Ziele, Leitlinien und Praxis
    • E-Junioren – Ziele, Leitlinien und Praxis
    • Praxishilfen zur Trainingsplanung
  • Moin Moin


    Ich hatte am Freitag mit meinen U-9 Maedels ein Freundschaftsspiel und was ich da erlebt habe, habe ich so auch noch nie gesehen. Als die Mannschaften zu spielen begannen, sind ein paar Eltern, Trainer, Co-Trainer, Betreuer... auf dem Spielfeld den Kindern hinter her gerannt und wollten ihnen "helfen" wie sie zu laufen haben, wohin sie zu passen sollen, wo und wie sie stehen sollen. Die standen tatsaechlich hinter den Kindern und haben sie an den Schultern gelenkt. Da waren mindestens 4 Erwachsense auf dem Feld.


    Ich wollte ja erst was sagen nach dem Spiel, hab es aber dann doch sein lassen. Dazu muss ich sagen, dass ich gerade in den USA lebe und die Maedels an Soccer Academy trainiere, aber so ein Marionettenspiel habe ich bisher noch nie gesehen und der Gegner hatte auch nicht wirklich Spass am Spiel. vielleicht ist das hier so ueblich?!

    „Wenn die Kunst versagt, kommt Roberto Carlos und lädt durch!“


    – Wolff-Christoph Fuss

  • @di7


    Herzlichen Dank für deinen Beitrag. Wer denkt, hier würden nur noch bekloppte Eltern auf den Fussballplätzen rumlaufen, der wird woanders noch besser bedient! Der Fussball in den USA ist sehr unterschiedlich und mit den hiesigen Verhältnissen überhaupt gar nicht zu vergleichen, weil es hier eigentlich flächendeckend Fussballvereine gibt. Dort gibts manchmal nur deshalb Fussball an den Schulen und Uni`s, weil die Ausrüstungen für Hockeys oder Football teurer ist. Desweiteren kann man nicht sagen, dass Fussball überall in den USA Volkssport Nr. 1 wäre.


    Natürlich ist "gut gemeint" längst nicht immer "gut gemacht"! Aber das Beispiel zeigt auch, dass wir Deutschen mit unserem Regulierungswahn hier und dort ein Scheibchen Besonnenheit abschauen sollten, wenn es mal nicht so läuft, wie man es sich wünscht, anstatt sich anzubrüllen oder anzuzeigen.


    Wer hin und wieder neue Bambinies beobachtet, der kann darunter auch Trainer finden, die ihre Spieler wie Schachfiguren auf dem Spielfeld positioniert. Damt der Torwart nichts falsch macht, lehnt er sich direkt neben dem "Kasten" und gibt Anweisung, wann der Torwart rauslaufen soll.


    Sie wissen es einfach noch nicht besser! Aber irgendwann hat ja jeder mal seine ersten Schritte in den Fussball gemacht!

  • gerne, werde dafuer dann aber einen neuen Thread aufmachen ^^

    „Wenn die Kunst versagt, kommt Roberto Carlos und lädt durch!“


    – Wolff-Christoph Fuss

  • Im Kleinfeld defeniere ich Taktik kurz und einfach :


    Tore gemeinsam erzielen und Tore gemeinsam verhindern.

    Talent kommt von Gott, sei dankbar.
    Lob kommt vom Menschen, sei demütig.
    Einbildung kommt von dir selbst, sei vorsichtig.
    (Spruch eines amerikanischen Football Trainers)

  • TW


    fragt das denn jemand?

  • @Andre
    Sicher bin ich mir da auch nie!
    (Hab bis heute nicht genau gewußt, das Talent von Gott kommt? Aber wieso entscheiden dann Menschen darüber? :D )


    Allerdings definiert sich Fußball-Taktik allgemein als Plan ein Spiel erfolgreich zu gestalten. Wenn man dann gebetsmühlenartig zu seinen Spielern sagt: dir seit die Besten, obwohl ihr immer nur verliert, dann könnten irgendwann leise Zweifel darüber aufkommen, ob den der Trainer überhaupt irgendeinen Plan hat?


    Dies darf insofern bezweifelt werden, als dass sich gerade als Trainer dieser Altersgruppe recht viele unerfahrene Trainer tummeln. Da sollte man den engagierten Trainern ruhig ein paar Tipps geben, sich u.a. auch ein wenig Gedanken über den Plan von erfolgreichem Fussballspiel (Taktik) zu machen. Denn auf Dauer ist Mißerfolg schwer zu ertragen, was sicher einer der Gründe dafür ist, warum so viele Trainer schon nach einer Saison wieder aufgeben?
    Der Umkehrschluß: "wir sind ehrfolgreich, weil ich einen Plan habe" ist ebenfalls schwierig, denn ein unerfahrener Trainer, der sich engagiert um altersgerechtes Taktik-Training bemüht, wird noch nicht abschließend die Gründe seines Erfolges beschreiben können. Das muß er auch gar nicht, denn er ist auf einem (guten) Weg, der ihm von Zeit zu Zeit eingeschränkt gültige Erkenntnisse schenkt.


    Eine kurze Antwort ist immer gut, wenn sie Umfassendes sehr gut beschreibt. Sie sollte jedoch immer auch belastbar sein, was man hier hinterfragen muß. Gern hätte ich als Alternative: "sei neugierig" gesagt! Aber unser guter Trainerkollege @Günterund vielliecht noch ein paar Andere verstehen darunter, sich aus Neugier in die Familienverhältnisse ihrer Spieler einzumischen, um dann über die Kinder auch deren Eltern kraft ihres Traineramtes "einzunorden"! Aber vielleicht fällt die ja eine geniale Antwort dazu ein?

  • @Entrenador


    Wenn sie dich fragen, warum der Gegner immer mehr Tore erzielt und mehr Tore verhindert, was sagst du ihnen dann?

    grundsätzlich interessiert mich das Ergebnis nicht. Ich will gute fussballer ausbilden. Dieses erfolgsorientierte handeln und denken mag ich nicht. Zum fussball gehören Erfolge und Niederlagen und wir sollten unseren kleinen frühzeitig lernen, dass beides zum sport gehört. Ich bin mir auch sicher, dass wenn wir Alters gerecht, sinnvoll trainieren und wir allen in etwa die gleiche Spielzeit geben,, dann wird jeder Spieler besser.


    Was ist den überhaupt der Erfolg ? Ein klarer Sieg , eine Meisterschaft oder Spieler die gut ausgebildet im Herren fussball ankommen ?

    Talent kommt von Gott, sei dankbar.
    Lob kommt vom Menschen, sei demütig.
    Einbildung kommt von dir selbst, sei vorsichtig.
    (Spruch eines amerikanischen Football Trainers)

  • Meine Mannschaft ist auch relativ spielschwach aber ich habe mittlerweile aufgehört die Gegentore zu zählen das ist auch unwichtig.
    Wichtig ist viel Loben und auf gleiche Spielanteile achten.
    Die Anzahl der eigenen Tore zähle ich schon.
    Trotzdem versuchen die Kinder aktiv das Spiel zu gestalten und verteidigen hoch wenn dann mal ein Ball durchkommt ist es meist ein Tor für den Gegner.

  • Ich bin mir auch sicher, dass wenn wir Alters gerecht, sinnvoll trainieren und wir allen in etwa die gleiche Spielzeit geben,, dann wird jeder Spieler besser.

    Da hast du meine volle Zustimmung! Denn wenn ich nur die Besten meiner Mannschaft meine ganze Aufmerksamkeit schenke, dann wird der Unterschied zwischen ihnen und dem Rest der Mannschaft immer größer. Letzendlich gebe ich mir durch diesen für jedermann sichtbaren Unterschied sogar noch die Rechtfertigung meines Handelns.


    Allerdings sehe ich in der bestmöglichen Förderung aller Spieler meiner Mannschaft dann keinen Widerspruch zwischen Ausbildung und Erfolg! Wenn aber die Ausbildungsziele konform mit Erfolgen gehen, warum dürfen sie dann von solchen Trainern mißbraucht werden, die die Ausbildung als Entschuldigung für ihre Mißerfolge anführen? Aus diesem Grund habe ich nachgefragt, ob es einen Trainerplan geben muß, wenn ich erfolgreich Ausbildung betreiben muß? Deshalb würde ich deine Aussage gerne wie folgt erweitern: "Tore gemeinsam mehr erzielen und Tore gemeinsam mehr verhindern". Ich sehe es nicht als verwerflich an, als Ziel der Ausbildung Siege anzustreben, dabei jedoch auch Niederlagen inkauf nehmen zu dürfen, ohne das die Welt zusammen bricht! Derart definiert kann sich dann kein Triainer mehr hinter einer Ausbildung, der jeglicher Plan fehlt verstecken. Zum Glück werden die Biertrinker und Zigarettenraucher, die man früher auf den Nebenplätzen fand, immer weniger! Die Qualität der Trainer geht einher mit der Qualität der Ausbildung. Da bedarf es schon eines Planes für erfolgreiches Handeln, finde ich

  • Hallo,


    ich bin neu hier,
    deshalb kurz zu mir.
    Ich bin Spielerpapa und seit Saisonbeginn Trainer einer U7 ( G-Jugend / Bambini )
    Alle Jungs Jg.2009 und 3 Mädchen Jg.2008.
    Da wir ein Kleinstadtverein sind finden sich bei uns alle Kinder ein die Lust auf Fußball haben
    und weil keine anderen Vereine im Umkreis vorhanden sind , wirklich alle Kinder.
    Da ich selbst sehr neugirig und Fußball liebend bin habe ich nicht nur ausführlich das DFB Net gelesen
    sondern auch andere Internetseiten. Und damit jetzt hier gelandet.
    Eine Trainer Ausbildung habe ich nicht. Ich versuche im Internet zu lesen und beobachte , lerne am Beispiel anderer wozu Kinder in der Lage sind und wozu eher nicht.( Beobachte auch aus der Entwicklung heraus 3 Jahrgänge intensiv )
    Nach reichlich lesen , speziell zu diesem Thema hier fühle ich mich verantwortlich mal etwas dazu zu sagen.


    Ich weiß das ich danach dafür zerrissen werde.


    Ich aus meinen Beobachtung geschlussfolgert -
    verteilen, passen, relative Positionen ( relativ zum Ball und den restlichen Spielern meiner Mannschaft sind möglich )
    und auch notwendig.
    Wir alle benutzen Taktik , sowohl Mannschaftstaktiken als auch individual Taktiken.
    Nur jeder nennt es anders und benutzt es anders.
    Ohne Taktik funktioniert kein Spiel nicht Fußball, Schach, Maumau, Mensch ärgere dich nicht ..... keines !


    Mit meiner Mannschaft habe ich angefangen zu trainieren.
    Beim ersten Turnier - Achtung Taktik - Aufgabenstellung für alle :
    " der Ball darf nicht in unser Tor ! " ( im Militärjargon - Auftragstaktik )
    Nach einigen mehr oder weniger glücklichen Versuchen habe ich dann gemeinsam mit Kindern festgesllt,
    am besten erfüllen sie diese Aufgabe, wenn der Gegner den Ball garnicht hat !
    ergo:
    Erweiterung der Auftragstaktiken,
    " Der Ball nicht in unser Tor ! "
    und
    " Nehmt der andern Mannschaft den Ball weck ! "


    Siehe da , auch das klappt irgendwann ....


    Aber damit neues Problem ...... Was machen wir mit dem Ball ???
    Von Mama und Papa wissen alle - Tore schießen.
    Warum Problem ???
    Ein Kind hat sich endlich den Ball geholt ,
    jetzt versuchen 5 Spieler der anderen Mannschaft und 4 Spieler der eigenen diesem Kind den Ball wieder weck zu nehmen .....
    Schaft es diese Kind wieder erwarten mit dem Ball zum Tor zu kommen steht entweder der Toart im weg oder das Tor an der falschen stelle.
    Und wer es schaft dieses Problem ohne Taktik zu lösen ist für mich ein ganz großer !!!


    Ich hab es mit Taktik gelöst.


    Aber mal ehrlich - bilden wir uns wirklich ein wehm und was auch immer wir vermitteln wollen
    ohne Taktiken aus zu kommen. Alles was wir selbst tun entscheiden wir unterbwusst mit Taktik.
    Selbst der Vorsatz keine Taktiken vorzugeben ist schon Taktik.


    Gleich könnt ihr loslegen !!!


    Meine eigene autodidaktisch angeeignete Meinung als Trainer ist (ohne Ausbildung):
    " Nicht ob , welche oder welche überhaupt nicht ist entscheidend.
    Entscheident ist immer das wie !!
    und dies kann nur jeder für sich selbst und für seine Kinder festlegen.
    Es gibt kein Ja Nein - richtig oder falsch !
    Wie beim lernen im Leben , in der Schule oder auf den Fußballplatz ,
    möglichst viel an Wissen, Erfahrung, Fähigkeiten und Taktiken anbieten."


    freue mich bei euch zu sein und bin schon sehr gespannt .....

  • @TrainerPapa


    Du hast völlig richtig geschlussfolgert. Taktik bedingt Technik, nicht umgekehrt!
    Das Problem was hierbei jedoch oft entsteht ist ein Missverständnis dieses Satzes, bzw. des Wortes Taktik.
    Es kommt dann zu Situationen in denen vom Trainer z.B. verschiedene Passmuster, Standards etc instruiert werden.
    Hier geht über die Vermittlung des Wie, dann oftmals das Warum verloren.
    Also der Spieler weiß wie er im Mannschaftsverbund denn Ball ins Tor befördern kann, aber er hat nicht verstanden warum das funktioniert und wird sich bei entsprechend starken Gegenspielern, die z.B. ein einstudiertes Passmuster clever zustellen, keinen anderen Lösungsweg finden.
    Taktik für ein Kind bedeutet durch Neugier eine Lösung für ein Problem finden und dies kann nur geschehen wenn es mit entsprechenden Problemen konfrontiert wird.
    Es ist wieder das alte Problem wer im Mittelpunkt steht. Trainer oder Spieler?
    Entweder instruiert der Trainer seine Taktik oder das Kind lernt spielerisch selbst kluges Taktisches Denken.


    Es ist der unterschied ob man Jemanden einen Navi oder eine Landkarte gibt.
    Wer mit Navi fährt kommt ans Ziel (außer der Navi ist schlecht :D ) wird aber nie alle möglichen Routen kennen lernen die auch zum Ziel führen und vllt. sogar schneller sind. Wer eine Landkarte hat muss selber Abschätzen wann er wo abbiegt und welchen weg er nimmt.
    Der mit der Landkarte kommt auch ans Ziel, brauch vielleicht länger, aber wird sich den Weg und die alternativen Routen besser einprägen und braucht irgendwann die Karte nicht mehr. Er wird selbst dann ankommen wenn die Route die er sonnst immer genommen hat blockiert ist.


    Der Trainer sollte eine Landkarte sein und niemals ein Navi!


    Es stellt sich dann auch nicht mehr die Frage "Wie viel Taktik verträgt eine E-Jugend?", denn die frage ist im grunde Sinnlos.
    Es ist wie zu fragen "Wie viel Spiel verträgt eine E-Jugend?".
    Die Frage gewinnt allein dadurch an Bedeutung, dass man immer wieder Trainer sieht die ihren Kindern in statischen Drill Übungen irgendwelche Dinge versuchen beizubringen und das dann Taktik nennen.

  • Danke Skriwer,


    ich trainiere eine U7,
    um bei deinem sehr schönen Bild zu bleiben ....
    Noch sind meine Kinder sowohl mit einem Navi als auch mit einer Landkarte überfordert.
    Wir stehen ganz am Anfang , es wird wohl noch eine ganze zeit brauchen bis meine Kinder selbständig Probleme erkennen und versuchen Lösungen zu finden. ( im ganz kleinen beginnen sie ja schon )


    Ich muss eine Möglichkeit finden ihnen eine "Landkarte" mit mehren Wegen zur Verfügung zu stellen (innerhalb meiner Fähigkeiten- wo jeder andere stären und schwächen hat)
    die sowohl verständlich ( altersgerecht, U7 anders als U9 oder U11) , individuell ( je Spieler, Mannschaftsteil ) ,
    als auch Umsetzbar(sowohl technisch als auch anwendbar im Spiel und damit kontrollierbar)
    sind für die Kinder. (keiner braucht Lösungen für ein Problem das er nicht hat)
    Also auch immer praxisbezogen. ( "in den letzten Spielen ist UNS immer wieder aufgefallen .... )
    Das meine ich z.B. mit jeder für "sich" und "seine Kinder".
    Dazu bedarf es meistens , auch alters abhängig eine Erklärung.
    Und egal was ich tue , ich bin immer im Bereich von Taktik
    - jeder vorgeschlagene, aufgezeigte Weg beinhaltet in irgend einer weise Taktiken.



    Ich stimme dir voll zu - kein Navi !!! keine Fernsteuerung !!
    aber bei einigen (kleinen, seltenen ) Problemen reicht es auch mal nur einen Weg anzubieten.

    Einmal editiert, zuletzt von TrainerPapa () aus folgendem Grund: Da bin ich z.B. bei unserem aktuellen Problem. Wie und welche Wege kann ich aufzeigen damit 6 und 7 Jahre alte Kinder den Ball durch einen voll besetzten Strafraum ins Tor bekommen. - mehr als 1 Weg - altersgerecht - schnell erlernbar - möglichst Variabel anwendbar - verständlich usw. ohne andere Inhalte des Trainings nicht zu vernachlässigen ohne Taktik ???

  • Der Trainer sollte eine Landkarte sein und niemals ein Navi!

    Na, das ist aber mal ne These! :P


    Also ich hab relativ häufig ein neues Navi! Da brauch ich mir den Weg nicht zu merken, denn mich interessiert ja nur, wie ich von A nach B komme. Wozu soll ich es mir auch merken? Deiner These folgend sollte man vielleicht sogar besser zu Fuß gehen, damit man sich jedes Detail des Weges besser einprägen kann, als wenn man mit dem Auto, dem Zug oder gar micht dem Flugzeug diese Strecke in Windeseile schafft.


    Ich glaube, auch hier im Forum gibt es ein paar sehr gute Trainer, die ohne Drill und Instrutieren auch einer E-Jugend bereits eine Reihe von taktischen Fähigkeiten vermitteln können. Das Bild vom überehrgeizigen Kindertrainer (mit Fernseh-Bundestrainerlizenz) sollte man deshalb nicht leichtfertig verallgemeinern. Wenn Kinder etwas nicht wollen, dann geben sie deutliche Signale. Auch läßt die Konzentration deutlich nach, wenn es keinen Spaß mehr macht und die Erfolgserlebnisse fehlen. Oder ist es vielleicht die Angst, sich in neues, unbekanntes Terrrain vorzuwagen?



    Du hast völlig richtig geschlussfolgert. Taktik bedingt Technik, nicht umgekehrt!

    Wenn man Taktik sehr allgemein als Plan erfolgreich Fussball zu spielen beschreibt, dann kann es zunächst einmal gar kein vollkommenes Spiel ohne Taktik geben. Denn der Antrieb zum Gewinnen folgt der Logik eines Erfolgsplanes. Die Frage, wieviel man als Taktik erkennen kann, darf jedoch nicht aus Sicht eines Erwachsenen auf ein Kind getroffen werden, sondern allenfalls aus der Betrachtungsweise eines Kindes. Weil auch wir nicht wissen können, was das Kind in 20 Jahren als Ziel seiner taktischen Fähigkeiten erwerben wird, macht es keinen Sinn, es mit uneren heutigen Maßstäben als relativ gering oder schon weit fortgeschritten zu beurteilen. Wir können allenfalls solche Vergleiche in der Vergangenheit anstellen.


    Kommen wir also zur Technik. Hier gibt es für einen guten Trainer (ähnlich wie bei der Taktik) nicht viel mehr zu tun, als den Kindern dort weiter zu helfen, wo sie es allein nicht so schnell schaffen (bzw. weil man sie ein wenig mit dem Navi vertraut macht, statt ihnen eine altertümliche Landkarte in die Hand zu drücken)


    Natürlich unterliegt auch und gerade der Kinderfussball einer Moral, in der ihre Interessen in den Mittelpunkt zu stellen sind. Kinder aber wollen Spaß und sie wollen heute Antworten und nicht erst in 5 oder 10 Jahren. Unsere Aufgabe als Trainer ist es jedoch nicht, ihnen die fertigen Antworten zu präsentieren, sondern sie von selbst darauf kommen zu lassen. Früher meinte man, jede Technik müsse bis aufs I-Tüpfelchen gleich aussehen, heute weiß man immerhin schon, dass sich das Kind an der Technik ausprobieren darf, um seine Version zu optimieren. Früher durften die Kinder auch nur mit der rechten Hand schreiben. Heute läßt man ihnen die Wahl!


    Was ich damit eigentlich sagen möchte ist, dass wir viel zu viele Dinge übernehmen und uns dadurch selbst Hürden aufbauen, die uns daran hindern, die Sichtweise zu verändern, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.


    Jeer sollte es so gut machen, wie er kann! Genauso, wie man es jeden Tag als Vater macht. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg!