Massenhafte Mannschaftsabmeldungen in den unteren Spielklassen im älteren Jugendbereich

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  • Hallo zusammen,


    ich betreue an Spieltagen unsere C2, die in der Kreisstaffel spielt. Wobei sich das mit den Spieltagen in Grenzen hält. Eigentlich sollten es 12 Mannschaften in der Staffel sein; jetzt am Ende der Saison sind noch sieben übrig, wir werden am Ende 13 Spiele ausgetragen haben. Der Spielplan ist zerschossen bis zum Geht-nicht-mehr. Man hat ständig spielfrei. Ich habe mal ein Bild angehangen, wie der Spieltag in unserer Staffel dieses Wochenende bei fussball.de aussieht. Besonders schön sind natürlich die Fälle, in denen den Vereinen am Wochenende, an dem man eigentlich gegen sie spielen würde, auffällt, dass sie gar nicht genug Spieler haben. Man kann zwar versuchen, das mit Freundschaftsspielen aufzufangen; da ist es aber auch nicht so leicht, immer Gegner zu finden, die "Pflicht"spiele sind da schon sicherer. Ich vermute mal fast, dass das in anderen Kreisen nicht anders aussieht. Wie wird bei euch damit umgegangen?

  • Wundersam dass es keine Antworten gab. Im Prinzip könnte man feststellen, dass es von den Lesern niemanden gibt, der bei deiner Fragestellung entsprechend Ähnliches erlebt.
    Interessante Frage die sich ergibt wäre, ....das WIESO ist das bei Euch so?


    Hier trifft das eher bei A-Mannschaften zu. Man bekommt die A-Jugenden nicht mehr voll, weil viele Leute in der heutigen Zeit ein Abitur schaffen und durch G 8 entsprechend ein Jahr eher studieren gehen...was der A-Jugend zusetzt, da die Leute dann schon entsprechend eher fort sind.


    Bei einer C...ist mir das derzeit schleierhaft. Spekulieren könnte man über den Drop Out. Ich gehe davon aus, dass jeder weiss was der Drop-Out überhaupt bedeutet/das jeder weiss was dahinein spielt??? ...oder?

  • Der Screenshot oben ist schon krass, so drastisch habe ich das hier bei uns noch nicht mitbekommen. Es gibt immer wieder zurückgezogene Mannschaften. speziell ab C aufwärts und vor allem die 2. oder 3. Mannschaften. Aber dass es die halbe Staffel betrifft, habe ich noch nicht gesehen...Damit "umgegangen" wird nicht wirklich, die Spiele fallen halt aus. An den freien Tagen Freundschaftsspiele auszumachen, klappt eher selten.


    Neben dem allgemeinen Drop-Out (der ja vielfältige Gründe haben kann), sehe ich hier speziell das Ligasystem mit als Ursache. Oft werden Mannschaften abgemeldet, die am Tabellenende rumkrebsen und kein Bein auf den Boden kriegen. Dass die Jungs da die Lust verlieren, kann ich verstehen (auch wenn ich das nicht gut heiße). Könnte man das vor allem im Breitensport nicht anders organisieren?


    Grüße
    Oliver

  • Bei einer C...ist mir das derzeit schleierhaft. Spekulieren könnte man über den Drop Out. Ich gehe davon aus, dass jeder weiss was der Drop-Out überhaupt bedeutet/das jeder weiss was dahinein spielt??? ...oder?


    Ich oute mich ;) und würde mich freuen, was mit Drop-Out in Zusammenhang mit Fußball gemeint ist. Ich hab den Begriff gerade mal gegoogelt und kann mir grob was darunter vorstellen, aber es ist sicherlich besser, wenn man über etwas diskutiert, wo alle wissen, was damit genau gemeint ist.


    Hinsichtlich der diversen Mannschaftsabmeldungen, die sich in unserem Fußballkreis glücklicherweise noch im Rahmen halten, würde ich mir wünschen, wenn die Staffelleiter bei der Zusammenstellung der Staffeln mehr auf die Leistungsfähigkeit der Mannschaften achten würden. Ich selber habe schon einmal einen Staffelwechsel unserer jüngeren Jahrgangsmannschaft nach dem dritten Spieltag erreichen können, nachdem es nur zweistellige Niederlagen gab. Danach haben wir zwar auch mehrheitlich verloren, doch die Niederlagen waren vom Ergebnis her nicht so drastisch und es gab auch einige, wenige Siege. So blieb die Mannschaft zusammen und heute, zwei Jahre später, sieht die Kinderfußballerwelt schon ganz anders aus. Glücklicherweise hatte ich einen verständnisvollen Staffelleiter, dem ich zudem mitgeben konnte, dass der Jahrgang nach meiner Mannschaft zur Hälfte aufgehört hatte, weil die ein ähnliches Problem hatten und es eine ganze Saison nur heftige Niederlagen gegeben hatte.

  • fak


    leider ist dein geschilderter fall keine ausnahme, im b und a jugend kreisklassenbereich sieht es im frankfurterraum nicht anders aus.


    a jugend von 11 mannschaften 4 zg.


    b jugend gr.1 von 9 mannschaften 1 zg.
    """""""" gr.2 von 9 mannschaften 1 zg.
    """""""" gr.3 von 9 Mannschaften 3 zg.


    ein zurückziehen sollte mit einer ordentlichen geldstrafe belegt werden und dem verbot der teilnahme an der klasse für die kommende saison. wer 2 mal nicht antritt bekommt die selbe strafe.
    ich bin mir sicher das man so die vereine dazu bringt sich besser zu organisieren.
    in jedemfall wird das verantwortungsbewusstsein der vereine dadurch sinnvoll gesteigert.


    häufig ist es so, das vereine einfach mal anmelden aber sich garnicht sicher sind, ob sie wirklich genug spieler zur verfügung haben werden.

  • Ich zitiere mal aus folgendem Thread:


    Alle Altersklassen Was bewegt euch?


    "Ich habe im Rahmen meines Studiums bereits einen Breitensport-Verein,
    der vor allem für Fußball steht bzw. stand, unter die Lupe genommen.




    Man muss hier zweierlei differenzieren.




    1. Will man weiter als Fußball-Verein fungieren?




    2. Will man als Sport-Verein weiter überleben?






    Ich habe mit meiner Forschungs-Gruppe einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Den demografischen Wandel beleuchtet, die Entwicklung im aktiven Breiten-Fußballsport, Sport-Trends, gesellschaftliche Veränderungen etc...




    Wir sind letztlich zum Schluss gekommen: Fußball bringt es nicht mehr.
    Zumindest nicht in der Form, in der wir es noch alle kennen und lieben
    gelernt haben. IM Jahr 2013 ging zum ersten mal in der Geschichte des
    DFB in einem Jahr nach einer Fußball-Endrunde der Mitglieder-Bestand
    zurück. Was auch den letzten Zweck-Optimisten und Empirie-Verweigerer aufhorchen lassen musste




    Der Verein, den wir untersuchten, wollte einfach nur seinen
    Mitglieder-Bestand halten bzw. erweitern, egal wie. Unsere
    Handlungs-Empfehlung ging dann in Richtung kollektivem
    Gesundheits-Sport. Andere Vereine, die mit sowas noch nix am Hut hatten, werden nachziehen.




    Der DFB wird denke ich sicherlich nix bezuschussen, was
    wie eine Dampf-Walze unaufhaltsam seinen Weg bahnt. Auch wenn
    langfrisitg auch der Spitzensport darunter leiden wird, wenn der
    Breitensport vernachlässigt wird. Schließlich fangen vlt. 1% aller
    Nationalspieler in einem NLZ ihre Laufbahn an. "



    Für die Ü30-Fraktion natürlich schockierend. Aber keinesfalls ohne Anlauf. Die Vereine müssen schauen, wie sie ihren Mitglieds-Bestand aufrechterhalten oder sparten-spezifisch umdenken. Z. B. auf Mädchen-Fußball umschwenken. Hier ist nachwievor großes Potential vorhanden. ;)

  • Chef-Ausbilder


    Zwar aus einer ganz anderen Ecke komme auch ich zum gleichen Fazit, dass dem Vereinsfussball nach traditioneller Art das "Aus" in vielen kleinen Vereinen droht, wenn er sich nicht zum Treffpunkt der Generationen mutiert. Der demografische Wandel mag eine, aber nicht die einzige Ursache dafür sein, dass diesen Vereinen immer mehr die Luft ausgeht. Nur ein Bruchteil der Mitglieder nimmt an den Veranstaltungen teil, weil er sich nicht (mehr) ausreichend mit dem Verein, bzw. mit dessen Zielen identifiziert. Mit der Umzäunung der Vereinsanlagen dank der finanziellen Sponsorenhilfe hat er sich ein stückweit von der Bevölkerung, dem er Nutzen bringen sollte, entrückt. Sind dort zwanglos und spontan zu treffen, um etwas gemeinsames zu erleben, ist nun nicht mehr möglich. Dorf-Gemeinschaftshäuser und Schützen-Vereinsheime sind an ihre Stelle getreten. Man muß sich auf dem Sportplatz auch wieder über andere Dinge als über Fussball unterhalten können, denn schließlich sind die Menschen das Schönste und der Fussball das Zweitschönste!


    Dass man sich in vielen Vereinen seit Jahrzehnten gar nicht mehr traut, die Mitgliedsgebühren zeitgemäß anzupassen, sagt schon aus, dass man weiß, dass dort einiges falsch läuft. Wenn aber 90 % der Beiträgszahler "Karteileichen" sind, ja wann soll es dann genug sein, endlich mal auf diese Leute und ihre Wünsche zuzugehen?


    Vielleicht sollten die Jugendtrainer nach dem Vorschlag von Andre durch einen Spieltag-Boykott ein Zeichen setzen, dass es so nicht weitergehen kann, weil es kaum noch jemanden außerhalb der 1. Seniorenmannschaft (für den nach wie vor der rote Teppich ausgelegt wird) wirklich Spaß macht?

  • IKlar, es ist nicht nur Masse, sondern auch "Klasse" weggebrochen. Sprich: Die Mentalität innerhalb der Vereine hat sich stark gewandelt. Ein klassisches Vereinsleben findet nicht mehr statt. Selbst in den Vereinen, in denen noch ausreichend Quantität vorhanden ist. Ganz erschrocken war ich zuletzt, als ich mit zwei alten Kumpels meines Heimatvereins nach hart umkämpften 2-1 ein Bierchen zischte und wir bereits nach 30 Min. nur noch zu dritt waren. Früher hätte man Sonntags das Flutlicht anschmeießnem müssen, damit es geschlossen weiter gehen kann.


    So wächst alles ein wenig auseinander. Beruf und Freizeit überschneiden sich. Was hier un da ein Mehr, aber oftmls auch ein Weniger ist. Zudem alles wesentlich ich-bezogener. Aber dann geht es wieder ins Sozio-philosophische. ;)

  • Ich oute mich und würde mich freuen, was mit Drop-Out in Zusammenhang mit Fußball gemeint ist


    Der "DropOut" ist nach meinem Verständnis etwas ähnlich mit einem Burnout zu sehen.

    Wer als Trainer z. B. Kindern von Anfang an viel zu viel abverlangt, Dinge abverlangt die sie nicht oder noch nicht leisten können, ....der überfordert
    .
    Wer Kindern zu früh zu viel Input verabreicht....weil er z.B. Talente trainiert....und sie dann bereits z.B. in der C den "Fußballbrei" bereits dann in Perfektion spielen lässt, riskiert...sie in der weiteren Zeit arg zu langweilen!!!


    Wer dreimal/viermal die Woche trainieren lässt und das in der Kreisliga A und tiefer....wer auch im sogenannten Leistungssport Regeneration nicht als wichtiges Thema erkennt...das Thema nicht nur körperlich, sondern auch seelisch annimmt....der überfordert.


    Wer Fußball in seinem persönlichen/egoistischen Mantel steckt und andere ständig anbrüllt, ausgrenzt (Bankdrücker), niedermacht...nicht schafft zu loben...nur herumblöckt...sie in eine Zwangsjacke steckt...der demotiviert, verhindert Entwicklung sowie ausbildungsmäßig, menschlich, sozial usw....und so vergrault er diejenigen, die eigentlich oben raus kommen sollen.


    Das alles ist oft ein Gesamtpaket.


    Es findet oft schleichend statt.


    Es erzeugt beim Spieler das Gefühl von Sattheit, von Überfütterung, von Überforderung, von Gelangweilheit. Es führt in die Unlust...in den Frust...so nach dem Motto, "das tue ich mir nicht weiter an"...oder auch..."ich habe keinen Bock mehr"...oder..."Was soll da noch kommen"....


    Es erstickt jeglichen Fun...jegliche neugierde auf was Neues...es verhindert Vertrauen in den Verein, in den Trainer, in die Zukunft


    und führt so bei einigen Spielern in den Dropout.

  • Ich oute mich und würde mich freuen, was mit Drop-Out in Zusammenhang mit Fußball gemeint ist


    Der "DropOut" ist nach meinem Verständnis etwas ähnlich mit einem Burnout zu sehen.

    Wer als Trainer z. B. Kindern von Anfang an viel zu viel abverlangt, Dinge abverlangt die sie nicht oder noch nicht leisten können, ....der überfordert
    .
    Wer Kindern zu früh zu viel Input verabreicht....weil er z.B. Talente trainiert....und sie dann bereits z.B. in der C den "Fußballbrei" bereits dann in Perfektion spielen lässt, riskiert...sie in der weiteren Zeit arg zu langweilen!!!


    Wer dreimal/viermal die Woche trainieren lässt und das in der Kreisliga A und tiefer....wer auch im sogenannten Leistungssport Regeneration nicht als wichtiges Thema erkennt...das Thema nicht nur körperlich, sondern auch seelisch annimmt....der überfordert.


    Wer Fußball in seinem persönlichen/egoistischen Mantel steckt und andere ständig anbrüllt, ausgrenzt (Bankdrücker), niedermacht...nicht schafft zu loben...nur herumblöckt...sie in eine Zwangsjacke steckt...der demotiviert, verhindert Entwicklung sowie ausbildungsmäßig, menschlich, sozial usw....und so vergrault er diejenigen, die eigentlich oben raus kommen sollen.


    Das alles ist oft ein Gesamtpaket.


    Es findet oft schleichend statt.


    Es erzeugt beim Spieler das Gefühl von Sattheit, von Überfütterung, von Überforderung, von Gelangweilheit. Es führt in die Unlust...in den Frust...so nach dem Motto, "das tue ich mir nicht weiter an"...oder auch..."ich habe keinen Bock mehr"...oder..."Was soll da noch kommen"....


    Es erstickt jeglichen Fun...jegliche Neugierde auf was Neues...es verhindert Vertrauen in den Verein, in den Trainer, in die Zukunft


    und führt so bei einigen Spielern in den Dropout.

  • Ich oute mich ;) und würde mich freuen, was mit Drop-Out in Zusammenhang mit Fußball gemeint ist. Ich hab den Begriff gerade mal gegoogelt und kann mir grob was darunter vorstellen, aber es ist sicherlich besser, wenn man über etwas diskutiert, wo alle wissen, was damit genau gemeint ist.


    Nach meinem Verständnis bezeichnet der Begriff Drop-Out dass Kinder und/oder Jugendliche mit dem Fußball aufhören. Sie gehen dem (organisierten) Fußball verloren, zumeist unwiderruflich. Damit steht diese Form des Verlassens eines Vereins im Gegensatz zum Vereinswechsel, bei dem das Hobby ja nicht eingestellt wird. Häufig wird auch davon ausgegangen, dass nach der Beendigung des Hobbys Fußball kein alternatives sportliches Hobby aufgegriffen wird, das Kind oder der Jugendliche also seine sportliche Tätigkeit anschließend deutlich einschränkt. In der Regel wird der Begriff auch eher für das Phänomen verwendet, dass es überdurchschnittlich viele solcher Fälle gibt. Dann wird davon gesprochen, dass es z.B. in der C-Jugend zu einem deutlichen Drop-Out kommt. Soll heißen, dass da signifikant mehr Jugendliche die Fußballschuhe an den Nagel hängen als davor und danach.


    Als drop-out-kritisch hat der DFB zu Zeiten, als die Qualifizierungsoffensive gestartet wurde, also Anfang der 2000er, die Jahre ab der C-Jugend eingestuft. 'Man' meint in der Zwischenzeit festgestellt zu haben, dass sich das Drop-Out-Alter seitdem nach unten verlagert -- ich kann dir leider nicht mehr sagen, wo ich das gelesen habe, wer also 'man' in diesem Zusammenhang ist.


    Als Hauptursache für den Drop-Out sieht der DFB, wenn ich mich nicht täusche, hauptsächlich das Problem, dass Training und Spielbetrieb vielerorts nicht altersgerecht sind. An den Beiträgen in seiner noch nicht so alten Zeitschrift zum Kinderfußball, ft Junior, erkennt man aber auch, dass die (zwischen-) menschlichen, sozialen und pädagogischen Themen zunehmend stärker ins Blickfeld rücken.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Der "DropOut" ist nach meinem Verständnis etwas ähnlich mit einem Burnout zu sehen.


    Wer als Trainer z. B. Kindern von Anfang an viel zu viel abverlangt, Dinge abverlangt die sie nicht oder noch nicht leisten können, ....der überfordert
    .
    Wer Kindern zu früh zu viel Input verabreicht....weil er z.B. Talente trainiert....und sie dann bereits z.B. in der C den "Fußballbrei" bereits dann in Perfektion spielen lässt, riskiert...sie in der weiteren Zeit arg zu langweilen!!!


    Als Hauptursache für den Drop-Out sieht der DFB, wenn ich mich nicht täusche, hauptsächlich das Problem, dass Training und Spielbetrieb vielerorts nicht altersgerecht sind. An den Beiträgen in seiner noch nicht so alten Zeitschrift zum Kinderfußball, ft Junior, erkennt man aber auch, dass die (zwischen-) menschlichen, sozialen und pädagogischen Themen zunehmend stärker ins Blickfeld rücken.

    mahlzeit


    also drop-out ist schon was völlig anderes als ein burn out .......das einzige was beide verbindet ist, das sich beide begriffe mehr und mehr als moderworte eingebürgert haben und inflationär für alles und jeden gebraucht werden.
    das ausscheiden von spielern im jugendalter (genauso, wie auch im seniorenbereich), ist keine neue sache und begleitet den sport schon über viele jahrzehnte, nur kommt es heute einfach mehr zum tragen.


    aus meiner erfahrung ist das aber weniger auf grund der oben angeführten nicht kindgerechten trainings- und spieleinheiten, denn die waren noch nie so 'lasch' ;) und mehr oder weniger 'kindgerecht' wie heute (dazu könnte man die these aufstellen, das zuviel 'weichgespültes training' dazu führt, dass das ausscheiden der kids erst später erfolgt und nicht schon in der findungsphase und dass das durchhaltevermögen auch in sachen mannschaftssport nicht ausgeprägt werden), sondern das mehr und mehr der demographische wandel zum tragen kommt.


    es haben schon immer kids mit dem fußball aufgehört, früher häufig bereits im e/d-jugendalter, was aber oft nicht so auffiel, da es immer genug neuanmeldungen gab.


    zusätzlich kommt grade im ländlichen bereich dazu, das die fahrtwege zu den schulen immer länger werden, es mehr ganztagsschulen gibt, und der eine oder andere 'juneg erwachsene' am wochenende nach einer disconacht schlicht und ergreifend nicht mehr aus dem bett kommt, wenn man sonnabends um sieben uhr losfahren muss und erst nach 14uhr vom punktspiel zurück ist. die jungs die das betrifft, sind allerdings meist nicht die, denen man im training auch mal etwas mehr abverlangt hat, sondern meist jungs, bei denen es mit dem "sich anstrengen" nicht so weit her war/ist.


    aus beobachtungen im eigenen verein, als auch in den nachbarvereinen geht hervor, das kaum mal jungs aufhören, weil das training zu hart, oder nicht kindgerecht genug war, sondern wenn's am training gelegenhaben soll, dann weil sich manche unterfordert fühlten und daraufhin den verein wechselten (was für den abgebenden verein quasi auch erstmal ein drop-out ist).


    das mannschaften komplett abmelden müssen, das liegt hier in der regel daran, das man zum saisonbeginn unbedingt noch eine mannschaft melden möchte, um die wenigen spieler nicht zu verlieren, dann aber in der saion feststellt, das der kader doch nicht reicht, wenn sich zb ein, oder zwei spieler verletzten, oder arbeits-/ ausbildungsbedingt nicht können. in der a/b-jugend ist hier keine mannschaft in der liga, die 16 oder mehr spieler im kader haben!!!


    hier wird auf grund der geringen mannschaftszahl eine 'dreierspielrunde', in der beide mannschaften im großfeldbereich in unterzahl (als regelspieleranzahl) spielen, sofern nicht beide truppen genug leute haben. ich glaube, wir haben diese saison erst zwei mal 11vs11 gespielt.


    viele andere aspekte die auch zu den abmeldungen von jugendmannschaften führen sind ja auch schon in anderen themen, wie zb dem von @chefausbilder "was bewegt euch", oder auch in dem "lass dir nicht helfen........" aufgeführt worden.


    und ich denke auch, das der gipfel an abmeldungen noch nicht erreicht ist ........jedenfalls nicht im ländlichen raum in den nächsten fünf jahren.


    was mir auch noch auffiel ist, dass mit der schliessung von grundschulen und kindergärten in kleinen orten mit wenigen jahren verzögerung die abmeldung von kinder und jugendmannschaften einher geht.



    gruss

  • DSV, es gibt durchaus auch Trainer, die es schaffen, innerhalb einer Saison einen Kader, der zu Saisonbeginn mehr als groß genug war, so auszudünnen, dass es in der Rückrunde sehr eng wird...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • DSV, es gibt durchaus auch Trainer, die es schaffen, innerhalb einer Saison einen Kader, der zu Saisonbeginn mehr als groß genug war, so auszudünnen, dass es in der Rückrunde sehr eng wird...


    sicher, nur würde ich das nicht als DEN HAUPTGRUND anführen wollen, denn der großteil der trainer die wir haben gibt sich mühe und macht einen guten job.
    demnach müssten ja früher fast alle mannschaften sofort ausgedünnt worden sein, wenn ich da nur mal an die trainer denke, die ich so in meiner kinder- und jugendfußballzeit hatte (und das nicht nur im fußball, sondern auch in anderen sportarten). da ging es sehr viel strenger und auch autoritärer zu als heute und trotzdem gab es diese abmeldeproblem nicht in der heutigen form.


    gruss

    Einmal editiert, zuletzt von DSV ()

  • Im hiesigen Kreis gab es nach meinem Kenntnisstand noch keinen Rückzug in dieser Saison. Allerdings spielen die meisten C-Junioren 9 gg. 9. Bei den B-Junioren wird es mit Mannschaften ganz dünn. Da werden die Truppen teilweise aus riesigen Einzugsbereichen zusammengekratzt. Allerdings spielen dort in den meisten Fällen auch nur noch Jugendliche, die wirklich wollen und auch bereit sind Opfer zu bringen (frühs raus am Samstag oder Sonntag). Ebenso bei den A-Junioren.
    Vor 20 oder 30 Jahren haben die Kinder und Jugendlichen genauso einfach aufgehört. Ich hatte mal einen Trainer, der schaffte es durch sein Auftreten in einer Saison ein Drittel der Mannschaft zu vergraulen, einige für immer. Andere fingen später wieder an, als man händeringend Spieler suchte um die Großfeldmannschaften voll zu bekommen. Damals wäre von den Eltern übrigens niemand auf die Idee gekommen, den Trainer zu kritisieren. Oder Elternabende zu fordern, in dem der Trainer sein Konzept vorstellen sollte.
    Wer Fußball spielen wollte am Wochenende der musste sich eben durchbeißen und wer nicht wollte, der blieb zu Hause.

  • fak


    Ich verfolge diese Entwicklung schon längere Zeit, da ich mich seit Jahren nicht nur im jüngeren sondern auch im älteren
    Bereich zwangsläufig bewege.


    Habe die Kommentare der übrigen Kommentatatoren jetzt bewusst nicht gelesen.
    Deshalb meine unbeeinflusstte Meinung:


    nichts Neues und seit langem tendenziell zu beobachten


    für mich eine ganz normale Entwichklung, die aus Zielsetzungen und Entscheidungen der Vergangheit beruhen, und sich auch
    wesentlich aus differenzierten Zielen des Fussballes, die sich teilweise konträr gegenüber stehen entwickelt haben.


    Für mich ist diese Entwicklung, die sehr viele Ursachen hat (auch beim DFB hat) eine ganz logische Folgerung.


    Je länger man in die Vergangenheit schaut, desto mehr Einblicke hat man in die Zukunft



    Nicht von mir, aber ich kann den Satz bestätigen, denn ich habe diese Entwicklung kommen gesehen, nicht so grass, aber in diese
    Richtung, und sie ist noch nicht abgeschlossen, wenn nicht dagegengesteuert wird und ich habe Argumente für meine Sichtweise


    Sicherlich trifft die Geburtenrate als Argument zu, aber sie gilt auch für viele als Alibi.


    Leider sehe ich nicht, wie man entgegensteuern kann,

  • Der Screenshot oben ist schon krass, so drastisch habe ich das hier bei uns noch nicht mitbekommen. Es gibt immer wieder zurückgezogene Mannschaften. speziell ab C aufwärts und vor allem die 2. oder 3. Mannschaften. Aber dass es die halbe Staffel betrifft, habe ich noch nicht gesehen...Damit "umgegangen" wird nicht wirklich, die Spiele fallen halt aus. An den freien Tagen Freundschaftsspiele auszumachen, klappt eher selten.


    Neben dem allgemeinen Drop-Out (der ja vielfältige Gründe haben kann), sehe ich hier speziell das Ligasystem mit als Ursache. Oft werden Mannschaften abgemeldet, die am Tabellenende rumkrebsen und kein Bein auf den Boden kriegen. Dass die Jungs da die Lust verlieren, kann ich verstehen (auch wenn ich das nicht gut heiße). Könnte man das vor allem im Breitensport nicht anders organisieren?


    Grüße
    Oliver


    Es ist in der Tat so, dass meiner Erfahrung nach oft die Mannschaften von unten abgemeldet werden. Was dazu führt, dass ich dann mit meiner Truppe jedes Mal Letzter werde, weil alle schwächeren abgemeldet werden... :D


    Ich bin aber der Meinung, dass man das auch mal aushalten muss, viele Spiele zu verlieren. Und glaube auch, dass man das kann, wenn entsprechend damit umgegangen wird. Bei uns hat diese Saison kein einziger Spieler aufgehört, nächste Saison sind auch weiterhin alle dabei. Die Jungs haben halt von Anfang an gelernt, dass es nicht nur ums Gewinnen geht. Ich habe zwar immer mal wieder den Eindruck, dass das auch den ein oder anderen Punkt kostet, aber unter dem Strich kommt doch besseres dabei raus, als bei anderen Vereinen, die dann abmelden müssen.

  • Sicherlich ist auch richtig, dass gerne mal Mannschaften gemeldet werden, wo die Spielerzahl das nicht wirklich hergibt. Ich finde das allerdings auch schwierig, muss ich sagen. Was mache ich, wenn ich 28 Spieler habe? Das ist für eine Mannschaft zu viel, für zwei zu wenig. Da habe ich ein gewisses Verständnis dafür, dass man es dann probiert. Allerdings sollte man halt die Zuverlässigkeit mit einberechnen. Wir haben 31 Spieler für zwei Mannschaften und an zwei Spieltagen diese Saison wurde es eng, weil trotz jahrelangen Ermahnungen immer noch Hornochsen drei Tage vor dem Spieltag damit rausrücken, dass sie am Wochenende in ein Zeltlager fahren. Ähnliches kommt bei anderen Vereinen dann halt in noch krasserer Form vor. Diese Saison wurde ein Spiel von uns abgesagt; der gegnerische Trainer rief morgens an und sagte, ihn hätten gerade vier Spieler informiert, dass sie gemeinsam in einen Freizeitpark fahren würden...konsequenterweise hat der Verein die Mannschaft dann abgemeldet - gibt aber wieder eine Lücke im Spielplan. Ich denke, dass es einfach aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten und möglicherweise zunehmender Egoismen schwieriger ist als früher, Kinder und Jugendliche auf Verpflichtungen festzunageln. Da fahre ich halt mal in den Freizeitpark, wenn mir das heute lieber ist als Fußballspielen. Und nächste Woche will ich dann aber wieder Fußball spielen und beklage mich am besten noch, wenn ich zu wenig Spielzeit bekomme. Wir haben da seit Jahren enorm drauf geachtet, dass solche Verhaltensweisen nicht Sitte werden, es ist aber immer noch ein Kampf. Kennen sicher die meisten. Mein Eindruck ist, dass in anderen Vereinen zwar auch Wert darauf gelegt wird, in manchen aber sicher nicht im selben Maße wie bei uns. Und wenn dann altersbedingte Änderungen dazukommen, dann wird's halt schwer abzuschätzen, ob man noch eine Mannschaft melden kann oder nicht. Vielleicht müsste man tatsächlich drastischer strafen - aber trifft's dann die richtigen?