Beiträge von scrum

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    Ich trainiere eine U14 und habe folgenden Ablauf, der sich jetzt seit Jahren bewährt:


    Zu Saisonbeginn schicke ich den Eltern einen Spielplan mit den Spielorten sowie den Adressen der Sportplätze, damit man die ins Navi eingeben kann.
    Viele Eltern nutzen die fussball.de-App, die zum Spielort bereits eine Verknüpfung zu Google-maps beinhaltet.


    Der Kader wird am Tag vor dem Spiel per WA-Gruppe bekannt gegeben sowie wann man sich am zentralen Abfahrtsort trifft bzw. wann die Spieler am Platz des Gegners sein müssen. Ich halte nicht nach, wer von wo starten will. Die Eltern, für die ein zentraler Abfahrtsort ein Umweg bedeutet, fahren meist direkt zum Platz des Gegners.
    Am Treffpunkt warte ich maximal 5 Minuten und dann wird gefahren. Nur in Ausnahmefällen ist einmal ein Kind nicht zum Spiel gekommen, aber das kann ich in sechs Jahren an einer Hand abzählen.


    Wenn Kinder mitgenommen werden müssen, schreiben die Eltern dies in die WA-Gruppe, so dass man sich frühzeitig darum kümmern kann, wer mitgenommen werden muss. Häufig bilden sich Fahrgemeinschaften von Eltern, deren Jungs aus dem gleichen Ort kommen.


    Natürlich habe ich den Vorteil, dass die meisten Eltern fahren müssen, da ich 22 Spieler aus 13 verschiedenen Orten habe. Häufig regeln die Eltern das schon im Vorfeld, wer mit wem fährt. Außerdem wollen meine Jungs spielen und wer aufgestellt ist und nicht zum Spiel kommt, spielt auch die nächsten beiden Spiele nicht. Das wissen die Kinder und das wissen die Eltern. Ein wenig Disziplin gehört dazu und ich sage es immer wieder gerne meinen Spielern und deren Eltern, dass ich fast meine gesamte Freizeit für den ehrenamtlichen Trainerjob auf den Kopf haue (ich habe es ja so gewollt) und daher erwarten kann, dass wenn die Jungs kicken wollen, ich mich auch darauf verlassen kann, dass sie zum Training und Spiel da sind und wenn sie verhindert/krank/verletzt/etc. sind, sich bei mir abmelden.

    Grundsätzlich sollte man Freundschaftsspiele machen können, wie man es selber möchte. Bei uns hat der Verband und auch die Fußballkreise Durchführungsbestimmungen, wo mitunter auch was zu Freundschaftsspielen gesagt wird (gibt es auf den Internetseiten zum Download). Wir müssen die Spiele über das DFBnet ansetzen. Wenn das nicht passiert und es kommt raus, gibt es ein Ordnungsgeld. Bei der Ansetzung kann man entscheiden, ob ein Schiedsrichter angesetzt wird oder ob man das mit eigenen Kräften bewerkstelligt. Sollte ein Schiedsrichter angesetzt werden, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass die Pässe nicht kontrolliert werden. Nach Rücksprache mit dem Gegner kann man natürlich einem angesetzten Schiedsrichter mitteilen, dass man einen noch nicht spielberechtigten Spieler einsetzt, wenn alle Beteiligten einverstanden sind. Vorsichtig bin ich da auf jeden Fall, weil es bei uns mittlerweile schon Ordnungsgelder gibt, wenn Kinder ohne Erlaubnis des Stammvereins bei einem anderen Verein ohne schriftliche Erlaubnis mit trainieren. Besser nach allen Seiten transparent sein, als sich nachher Vorhaltungen machen lassen zu müssen, weil ein Ordnungsgeld fällig wird, zumal ja so etwas in der AM auftaucht und die anderen Vereine das mitlesen. Bei der allgemein sinkenden Zahl von Spielern wird getrickst, wo es nur geht. So hat mein Trainerkollege einen neuen Jungen beim Training und der Junge will zu ihm in die Mannschaft wechseln. Beim ehemaligen Verein rechtzeitig abgemeldet und zwischendurch nur bei einem anderen Verein ein Probetraining gemacht. Bei der Prüfung in PassOnline festgestellt, dass der Junge beim Verein schon einen Pass hat, wo er das Probetraining hatte. Da hatte der Jugendleiter ohne Wissen des Spielers und der Eltern sowie ohne den Pass, einen Passantrag sowie einen Mitgliedsantrag zu haben, einfach mal einen Pass beantragt. So kann man auch versuchen Spieler an sich zu binden. Hat in dem Fall leider nicht geklappt.

    Ich trainiere immer, außer der Platz ist gesperrt oder aufgrund einer Unwetterwarnung und bereits schlechtem Wetter.
    In der F-Jugend kam von einigen Eltern noch bei jedem Regen, ob denn wirklich trainiert wird? Heute wissen die Eltern, dass bei uns nur im absoluten Ausnahmefall mal das Training wegen des Wetters ausfällt, was im Jahr 1-2x passiert. Da bei mir neben dem Sportplatz eine Turnhalle ist, kann man im Zweifelsfall auch mit den Kindern in die Halle gehen. Natürlich schaue ich vorher den Wetterbericht an und bin zudem mindestens immer eine halbe Stunde vorher auf dem Platz. Da kann man dann schon sehen, ob gleich die Welt untergeht. Wahrscheinlich sind nicht wenige Trainer Hobby-Meteorologen :D

    @HansMcMans
    Wie wäre es denn, wenn Dein Bruder Towart in der D2 wird? Dann kann er seine Position beibehalten und die D2 erhält einen starken Spieler.


    Bei meinem Verein war die Situation in der letzten Saison in der D-Jugend zwar nicht unbedingt vergleichbar, aber vielleicht helfen Dir die Erfahrungen weiter, eine Entscheidung zu treffen. Wir haben durch den Zusammenschluss von mehreren Vereinen zu einem JFV Jahrgangsmannschaften. Doch die Jahrgänge werden stetig größer, da durch die Werbung, die die Kinder bei ihren Freunden und Klassenkameraden machen, unsere Mannschaften Zulauf haben. Zudem besteht das Problem in unserem ländlichen Bereich, dass die Mannschaften im Kinder- und Jugendbereich häufig von Vätern trainiert werden, deren Söhne mit in der Mannschaft spielen. Bei einem Wechsel des Trainersohns zu einem stärkeren Verein hören die Trainerväter meist auf, weil sie dann mit der Fahrerei ihres Sohnes zu Trainings und Spielen ausgelastet sind. Folglich lösen sich dann die meisten Mannschaften auf, weil sich kaum einer findet, der bereit ist den ehrenamtlichen Trainerjob zu übernehmen - meist aus Zeitgründen.
    Nun hatten wir das Problem, dass wir zu viele Spieler für zwei D9er-Mannschaften hatten. Es blieben insgesamt zwölf Kinder, die am Wochenende in beiden Mannschaften hätten zu Hause bleiben müssen. Also haben wir einen D-Co-Trainer überzeugt die D3 als 7er-Mannschaft zu übernehmen und ich habe eine Saison lang zwei Mannschaften betreut (war grenzwertig, aber eine Mannschaft sollte man nicht alleine trainieren müssen). Wir starteten mit der niedrigsten Spielklasse (D7er-Kreisliga). Alle Kinder hatten in der abgelaufenen Saison wenig Einsatz gehabt und hatten nun die Chance jede Woche zu spielen. Ziel war es, dass die Kinder dabei bleiben und nicht mit dem Fußball aufhören oder den Verein wechseln. Es gab insbesondere skeptische Stimmen von Seiten der Eltern, ob das wohl so klappen mag, da die Kinder sicherlich regelmäßig abgeschlachtet werden.


    Als die Mannschaft dann an den Start ging, hatten wir noch 10 Spieler übrig, weil zwei nicht mitmachen wollten. Die Herbstrunde war dann, wie zu erwarten, eher mau. Es gab zwei Unentschieden und ansonsten Niederlagen. Glücklicherweise werden in unserem Fußballkreis nach der Herbstrunde die Mannschaften anhand ihrer Platzierungen für die Frühjahrsrunde neu verpaart, so dass wir als Letzter der Herbstrunde in der niedrigsten Staffel starteten und dort am Ende knapp den Staffelsieg verpassten. Das war aber alles nicht so wichtig, denn die Kinder konnten spielen und auch das Training wurde auf das Bedürfnis der, im Vergleich zu den anderen Mannschaften, schwächeren Spieler abgestimmt. Wichtig war auch, dass der Trainer mit Begeisterung an die Sache heranging und die Mannschaft zusammenhielt.


    Im Laufe der Herbstrunde wurde die Mannschaft dann größer, weil die Kinder selber erzählten, wie schön es ist regelmäßig zu spielen, auch wenn man verliert. Wir hatten die Kinder auch gefragt, was ihnen wichtig ist und da war ganz klar als erster Wunsch "alle sollen regelmäßig" spielen. "Gewinnen" war zweitrangig.
    Durch die Werbung der Kinder wuchs die Mannschaft auf 14 Kinder an, so dass wir im Laufe der Saison zwei Kinder in die D1 aufnahmen, weil in der D3 nur 11 Kinder bei einem Spiel eingesetzt werden durften. Am Ende der Saison hat ein Kind aus der D3 aufgehört und die 2005er wurden mit den "schwächeren" 2006ern zur neuen D3 für diese Saison zusammengelegt - jedoch als D9er, da die Mannschaft durch weitere Neuzugänge nun 16 Kinder hat.


    Ich sah diese Mannschaft auch unter einem anderem Aspekt, da ich neben meinem Trainerjob zudem im Vorstand meines Vereins mitarbeite. Die starken Kinder (zumindest die, die im Stützpunkt spielen) werden uns irgendwann sowieso verlassen, wenn sie anderswo bessere Entwicklungsmöglichkeiten haben. Die schwächeren Kinder sind jedoch unsere potentiellen Vereinsmitglieder der Zukunft! Das sind die zukünftigen Spieler unser zweiten Mannschaft. Diejenigen, die bei der Sportwoche mit anpacken. Die unser Vereinsleben zukünftig mitgestalten werden. Also muss ich gerade für diese Kinder etwas tun, damit sie dabei bleiben und nicht mit ihrem Lieblingssport aufhören, weil die meisten nur noch auf Leistung setzen.


    Nun noch etwas zur Torwartproblematik. Ich hatte letzte Saison zwei gute Torhüter in der D1. Jedoch bekam der Ersatztorwart wenig Einsatzzeiten, gerade, weil er vom Wachstum hinterher hing. Dafür ist er jedoch ein furchtloser Bursche und ein spektakulärer Flieger. Ich hatte ihn gebeten in der D3 auszuhelfen, bis wir dort einen Torwart gefunden hatten. Letztlich blieb er bei der D3 die ganze Saison im Tor und war ein großer Rückhalt für die körperlich und konditionell meist unterlegene Truppe. Nun ist er nach der Saison wieder zurück in meine Mannschaft gekommen und hat viel Spielerfahrungen gemacht. Somit er ist er noch wertvoller, weil ich ihn noch bei der Mannschaft habe (übrigens fand das Training von D1-D3 immer gleichzeitig statt) und er sich so besser weiter entwickelt hat, insbesondere was seine Einstellung zum Spiel betrifft. Wer spielt und wichtig für das Team ist, hat gerade in der Zeit, wo sich die Kinder in der Pubertät befinden, ein ganz anderes Selbstbewusstsein.


    Was könnte also ein Vorschlag sein? Geh mit Deinem Bruder in die D2. Er wird dort Torwart und Du wirst Co-Trainer oder Torwarttrainer. Zeige Deinem Verein, was möglich ist und verabschiede Dich mit Deinem Bruder zum Saisonende, sollten die Umstände anhaltend schlecht bleiben. So eine Lösung würde ich bei mir im Verein vorschlagen, da so alle etwas zu gewinnen haben.

    Ich habe letztens Wochenende mit unserem Platzverwalter gesprochen, der mir sagte, dass das Problem am Granulat liegt. Es gibt zwei Arten: Das Teure und das Billige.
    Das Billige Granulat kann winzige Reste von Metall aus den alten Autoreifen enthalten und wird daher bei uns nicht benutzt.

    Ich favorisiere im 9vs9 ein 4-1-2-1 um möglichst viele Anspielmöglichkeiten in Form von Dreiecken zu haben. Dabei sind die Außenverteidiger in der Viererkette sehr offensive Flügelverteidiger.


    Im Grunde ist es bei mir die Fortsetzung meines Systems im 7er Feld - den dort Spiele ich 2-1-3.


    Grüße
    Björn

    Das haben wir als D2 auch versucht, doch meine Außenverteidiger sind einfach zu langsam gewesen, so dass uns im Mittelfeld Offensivkraft fehlte. Zwar hat man weniger Tore kassiert, doch dafür lief Vorne kaum etwas. Anschließend haben wir auf 3-2-2-1 umgestellt, wobei ich sagen muss, dass die beiden Sechser eine ganze Saison gebraucht haben, um sich an die neue Position zu gewöhnen. Zumal ein Verteidiger zum Sechser ausgebildet wurde und meist zu defensiv stand, was wiederum zu einem "Loch" im Mittelfeld führte. Ich war überrascht, wie lange das dauert, bis die Kinder die neuen Positionen einigermaßen erlernt haben. Immerhin kann ich jetzt meine Erfahrung an die "neuen" D2-Kollegen weitergeben.


    Mit Beginn der D1 haben wir dann auf 3-1-3-1 umgestellt, da wir als rein ältere Jahrgangsmannschaft (gibt es bei uns nur ganz wenige) häufig vor dem Problem standen, dass der Gegner sich hinten reinstellt und mit langen Bällen auf den schnellen Stürmer, der auf der Mittellinie wartet, versucht zum Torerfolg zu kommen. Dafür brauche ich jedoch keine zwei Sechser mehr. Also ist einer der Sechser jetzt auf die zehn vorgerückt, was wiederum das Erlernen einer neuen Position bedeutet, doch das geht jetzt viel schneller. Durch den körperlichen Vorteil des älteren Jahrgangs haben die Jungs jetzt auch mehr Selbstvertrauen, was im Vorjahr noch fehlte. Das hilft jetzt auch den Außenverteidigern, die immer noch nicht wesentlich schneller geworden sind (ich warte immer noch darauf, dass die endlich mal wachsen :D ), jedoch mit der Erfahrung einer Saison D-Jugend jetzt mit viel mehr Ruhe am Ball agieren. Außerdem hat sich es ausgezahlt den Torwart schon ab der E-Jugend regelmäßig mit ins Spiel einzubinden. Er ist nicht nur eine (sichere) Anspielstation in der Abwehr, sondern organisiert auch die Abwehrreihe lautstark mit.


    Sicherlich braucht das beim Wechsel in die C-Jugend wieder Geduld, bis man die Jungs an die Viererkette gewöhnt hat, aber ich sehe das erste Jahr in einer neuen Jugendklasse immer als Lern- und Akklimatisierungsjahr und da sind mir die Ergebnisse nicht so wichtig. Meist ist das erste Halbjahr eher übel, dann wird es besser und im Folgejahr zahlt sich das dann alles aus.


    Ach so, Spielfeldgröße ist 50x70 Meter, von 16er zu 16er, etwa 5 Meter von der Außenlinie eingerückt.

    Auseinandersetzungen mit den Eltern gehören leider dazu. Ich habe die Erfahrungen auch beginnend mit der F-Jugend gemacht und das reißt auch nicht ab, wenn die Kinder älter werden. Leider sind meistens nie die Kinder das Problem, sondern die Eltern. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man den Eltern erklärt, was man möchte und wenn die Eltern nicht damit einverstanden sind, sie sich einen anderen Verein suchen müssen. Das Problem hatten wir wieder kurz vor den Sommerferien, wo es wirklich zwischen uns Trainern und einem Vater eskaliert ist. Nach massiven Beschimpfungen durch ein Elternteil haben wir uns dann dazu entschlossen, dass der Junge bei uns nicht mehr spielen kann. Das tut uns einerseits für den Jungen leid, weil er ein guter Fußballer ist, aber man kann sich einfach nicht alles bieten lassen. Das haben wir dann auch bei der Mannschaftsbesprechung mit den Eltern zur neuen Saison kund getan und das auch mit der Jugendleitung abgestimmt. Das war jetzt das zweite Mal in fünf Jahren.
    Es ist wirklich ärgerlich, aber manchmal ist es einfach besser auf ein Kind zu verzichten, wenn die Eltern einem das Leben dauerhaft schwer machen. Weil es gibt immer wieder andere Eltern, die dann meinen Forderungen aufstellen zu können, weil man bei einem anderen Elternteil um der Liebe Friede Willen eingeknickt ist.


    Vielleicht findet Euer "leistungsbereiter Vater" ja einen neuen Verein, wo auch schon die Bambini so gedrillt und selektiert werden, wie er es sich wünscht. Ich habe zuletzt so meine Erfahrungen mit einer Fußballschule gemacht, die jetzt den Vereinsstatus erlangt hat. Für 50€ im Monat dürfen die Kinder da spielen und dann kann man auch erwarten, dass eine entsprechende Leistung mit passendem Ergebnis herauskommt (O-Ton des gegnerischen Trainers in der Halbzeitpause "wenn ihr die 10:0 schlagt, gibt es nachher eine Überraschung". Glücklicherweise haben meine Jungs nur acht Tore kassiert). Manche Eltern sind einfach nicht zu bremsen, wenn sie der Meinung sind, dass ihr Junior der neue Messi ist und meinen den Trainern vorzuschreiben, wie wann was zu passieren hat. Da wundert es einen nachher nicht, wenn es schon in der F-Jugend zu Spielabbrüchen kommt.


    Ansonsten muss man sich als Trainer auch im Klaren darüber sein, dass man in vielen Vereinen wenig bis gar kein Lob zu erwarten hat. Letztlich geben einem die Kinder etwas zurück und das sollte eigentlich auch zählen, wenn man sich für die Aufgabe entschieden hat.

    Wenn ich das richtig im Kopf habe ist für den Wechsel eines Juniors im Bereich des FVN die Jugendspielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes maßgeblich(http://wdfv.de/downloads/h-jspo_2016-08-27.pdf). Wenn die Abmeldung nach dem 1. Juli eines Jahres erfolgt, gilt eine 3monatige Wartefrist beginnend mit dem Tag der Abmeldung, sofern der abgebende Verein zustimmt. Bei Nichtzustimmung dauert die Wartefrist sechs Monate. Das gilt für Pflichtspiele; bei Freundschaftsspielen gilt die Spielberechtigung mit Eingang des Antrags bei der Passstelle. Die Wartefrist kann unter Umständen entfallen, wenn man nicht für den neuen Verein gespielt hat (§ 13 JSpO). Sofern eine Ablöse gezahlt werden soll, stehen die Beträge ebenfalls in der JSpO, die ich oben verlinkt habe.


    Noch ein kleiner Hinweis: Mittlerweile gibt es bei uns in der Region schon Vereine, die in der D-Jugend keine Zustimmung geben. Die Spieleranzahl ist in manchen Vereinen so gering, dass die sich so erhoffen, dass die Spieler doch bleiben, bevor sie monatelang zugucken müssen.

    Nur, um noch einmal den Eingangspost aufzunehmen. Ich habe E- und F-Jugend zweimal die Woche von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr trainiert. Normalerweise bin ich eine halbe Stunde vor und nach Trainingsbeginn auf dem Platz, um Übungen aufzubauen und danach nur für Gespräche mit den Eltern und Trainerkollegen zur Verfügung zu stehen.
    Mit der Zeit hat man die Kinder mit in den Auf- und Abbau mit einbezogen und nach dem Training ist auch schnell abgebaut, da die letzte halbe Stunde grundsätzlich immer für ein Spiel zur Verfügung steht. Die Hütchen sind schnell eingesammelt und die Tore mit Hilfe der Eltern (mittlerweile machen das die Kinder) in fünf Minuten vom Platz gerollt.
    Mit Beginn der D-Jugend habe ich wegen des Wechsels einiger Kinder auf die weiterführende Schule (teilweise Ganztagsschule) den Trainingsbeginn eine halbe Stunde nach hinten verschoben.


    Bei den Eltern gibt es meist eine "Zweiklassengesellschaft". Die einen halten einige Sekunden mit dem Auto vor dem Sportheim, um die Kinder ein- und auszuladen, die anderen sind schon eine Viertelstunde vor Trainingsbeginn auf dem Platz und halten sich nach dem Training auch noch gerne auf dem Platz auf, um mit den anderen Eltern oder uns Trainern zu quatschen. Beschwert hat sich jedenfalls nie jemand, dass die Zeiten nicht passen. Den Eltern ist mittlerweile auch klar, dass wir Trainer viel Freizeit opfern und teilweise auf der Arbeit Stunden nacharbeiten müssen, weil wir an den Trainingstagen früher Feierabend machen müssen, um rechtzeitig auf dem Platz zu stehen. Es ist immer hilfreich zumindest einmal im Jahr bei einer Elternversammlung darauf hinzuweisen.


    Was die Kritik hier im Thread betrifft, sehe ich das so, dass viele Vereine einfach froh sind, wenn sich irgendwer bereit erklärt, sich um die Kinder zu kümmern. Ich habe es jedenfalls noch nicht erlebt, dass die Kinder- und Jugendtrainer Schlange stehen, um einen Trainerjob zu übernehmen. Das mag sich dann ändern, wenn der Trainer Geld bekommt. Allerdings weiß ich nicht, ob es das im Kinderfußball (also bis zur E) tatsächlich gibt. Den Trainern wird also regelmäßig freie Hand eingeräumt und teilweise lassen die Jugendleitungen den Trainern auch bei bekannter Kritik freie Hand, weil es keine Alternative gibt. Wenn die Trainer - die bei uns in der Region fast ausschließlich im Kinderfußball als Väter mit eigenem Kind in der Mannschaft unterwegs sind - dann noch dem Leistungswahn verfallen und schon anfangen in den jüngsten Jahren auszusieben, dann ist es halt so. Denn das hat auch Vor- und Nachteile - zumindest aus Sicht des Vereins. Denn wenn ich gewinn- und leistungsorientiert bereits früh anfange, spricht sich das rum. Denn wenn der Verein erfolgreich ist, kommen die Kinder ab einem bestimmten Zeitpunkt von ganz alleine. Da ist es den Eltern dann auch völlig egal, wie weit sie fahren müssen. Im ländlichen Bereich muss eh gefahren werden und dann ist es schon fast egal, ob ich 10 oder 20 Kilometer fahre.
    Problematisch wird es, wenn Trainer abgeworben werden und dann mit der ganzen Mannschaft den Verein wechseln. Die Kinder, die man schon frühzeitig aussortiert hat, kommen niemals zurück und die gute Mannschaft ist verloren. Sofern man nicht eine Seniorenmannschaft hat - und da muss man sich doch auch nichts vormachen, nur diese Mannschaft ist für den Verein interessant - die in einer entsprechenden Klasse spielt, sind man die Jugendlichen eh spätestens nach der A-Jugend weg.


    Es ist daher schade, dass die Vereine sich häufig nicht mehr um ihre Jugend und Trainer bemühen, da ein tragfähiges Gesamtkonzept fehlt. Zu viele sind damit zufrieden, dass der Laden gerade so am Laufen gehalten wird :(

    Es ist ja schon viel geschrieben worden und vielleicht nur eine Anmerkung von mir.


    Ich habe meine Mannschaft jetzt seit der F-Jugend und momentan noch eine weitere D-Jugend, die ich trainiere. Gut kann ich mich noch an ein Spiel erinnern, als meine Jungs in der F-Jugend gegen ein unterlegenes Team verloren haben. Das war vorher noch nie gegen diese Mannschaft passiert und mir war völlig unverständlich, wie das passieren konnte. Nach dem ein oder anderen Erlebnis in den letzten Jahren ist mir klar geworden, dass Kinder auch ihre schlechten Tage haben. So weiß ich, dass Abendspiele unter der Woche meist schlechtere Ergebnisse bringen, weil die Jungs nach einem Schultag, möglicherweise noch mit Schulsport, Hausaufgaben etc. einfach geistig platt sind und die Konzentration fehlt. Zurück zum besagten Spiel. An dem Tag hätten die Jungs stundenlang weiterspielen können und hätten nichts gerissen. Es war einfach an dem Tag nichts drin. Heute gibt es solche Situationen seltener, aber mir ist klar, dass man daran wenig ändern kann. Ich habe dann auch schon zu meinem Trainerkollegen gesagt, der dann alles versucht hat von loben über anfeuern bis durchwechseln, dass an diesem Tag einfach nichts drin ist.


    Nicht zu unterschätzen ist auch, was die Kinder im Kopf haben gegen einen Gegner, gegen den man so gut wie nie gewinnt. Ich habe Kinder in der Mannschaft, die sich noch heute an Spiele von vor zwei, drei Jahren erinnern, wo der Gegner ein Kind dabei hatten, was größer, schneller oder was weiß ich war. Jedenfalls stelle ich noch heute fest, dass Kinder regelrecht Angst bekommen, wenn der Gegner ein Kind dabei hat, was die alten Erinnerungen wieder wachrüttelt. Da gibt es so Situationen, wo der Ball einfach sinnlos und schnell weggespielt wird, nur weil "der Riese vom Gegner" nur fünf Meter weg war. Es ist halt so, dass Kinder, vor allem wenn sie jünger sind, da schnell das Spiel abhaken, da sie "sowieso nicht gewinnen können". Wenn dann einer der Wortführer der Mannschaft schon vor dem Spiel die Niederlage als Fakt ausgemacht hat, ist es nicht immer einfach die Kinder davon zu überzeugen, dass immer was möglich ist.


    Daher nicht verzweifeln. Klatschen gehören zum Geschäft und es gibt Tage, die man einfach abhaken muss. Die Kinder können das auch abhaken und meist ist schon am nächsten Tag wieder alles vergessen. Wir Trainer sollten uns daran ein Beispiel nehmen und nicht immer so lange alten Sachen nachhängen.

    Ich nutze WhatsApp mittlerweile in der dritten Saison. Angefangen habe ich mit Schreiben, die ich den Eltern beim Training in die Hand gedrückt habe, danach kamen die Mails. Doch mit Mails war das so eine Sache, weil nicht jeder täglich in sein Postfach schaute. Ebenso gab es Eltern, die E-Mails nicht nutzten. WhatsApp war daher die beste Informationsmöglichkeit, um alle schnell zu informieren. Natürlich ist das am Anfang schwierig wegen den Kommentaren. Der Gipfel war dann, als Eltern die Gruppe nutzten, um eine Diskussion wegen der Einsätze ihrer Kinder zu diskutieren. Nach einem Elternabend war damit aber Gott sei Dank Schluss. Man kann aber nicht verhindern, dass einige Mütter (Väter habe ich diesbezüglich noch nie erlebt) ein unheimlich hohes Mitteilungs- und Kommentierungsbedürfnis haben. Da amüsieren wir Trainer uns schon manchmal, wie viele Sekunden es dauert, bis eine der üblichen Verdächtiginnen :D einen Kommentar schreibt. Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt das aber stark ab und in einigen Fällen regeln die Kinder das auch schon alleine. Zudem haben die Kinder ihre eigene Mannschaftsgruppe, wo alle Kinder drin sind und noch eine Trainergruppe, wo wir diverse Dinge im Vorfeld von Training, Spielen, Turnieren und Freizeitaktivitäten besprechen.
    Im Übrigen sind die Eltern daran gehalten einen Trainer der Wahl persönlich anzuschreiben, wenn es um persönliche Dinge geht und sei es, dass der Junior sich freut, endlich mal wieder dabei zu sein. Gerade zum Ende des Schuljahres häufen sich die Absagen, weil die ein oder andere Arbeit Auswirkung auf die Versetzung hat und deswegen nicht trainiert werden kann :(


    Wer keine Lust auf Kommentare hat, kann bei WhatsApp auch eine eine Broadcastgruppe einrichten. Dort hat nur der Gruppenadmin Schreibrechte und kann die Infos daher ohne Kommentare rausgeben. Hat sicher den Vorteil, dass wichtige Infos nicht zu schnell verschwinden. Ich behelfe mir damit, dass ich manche Nachrichten nach gewisser Zeit noch mal kopiere und erneut poste, weil die Eltern sich schon daran gewöhnt haben, dass sie immer kurz vorher eine Erinnerung bekommen.

    Wenn Dein Sohn Gelder vom Verein bekommt, sind diese grundsätzlich steuerpflichtig, egal, wie die heißen (Siegprämie, Aufwandsentschädigung, Fahrgeld etc.).
    Wenn er Gelder als Trainer/Übungsleiter erhält, gibt es dafür eine jährliche Pauschale in Höhe von 2.400€/750€ (§ 4 Nr. 26/26a Einkommensteuergesetz). Ich vermute aber, dass dies hier nicht vorliegt. Bei Fahrkostenerstattungen gibt es besondere steuerliche Vorschriften.


    Wenn Dein Sohn also Gelder aufgrund seiner Spielertätigkeit vom Verein bekommt, dies pro Monat aber unter 450€ liegt (wie gesagt muss man bei Fahrtkostenerstattung extra schauen), muss der Verein Deinen Sohn im Rahmen eines Minijobs bei der Minijobzentrale anmelden. Darüber muss Dir der Verein eine Meldebescheinigung übergeben, aus denen Du die gemeldeten Daten entnehmen kannst. Der Verein führt dann monatlich eine Pauschalsumme für die Sozialversicherungsbeiträge an die Minijobzentrale und damit ist das dann auch für Deinen Sohn erledigt. Man muss allerdings auch schauen, ob Dein Sohn bei der Berufsgenossenschaft VBG versichert ist, da er ja Lohn vom Verein bezieht. Ich meine nämlich, dass man nicht mehr als Vereinsmitglied über die Versicherung des Landessportbundes versichert ist, wenn man Gelder vom Verein bekommt (war bei einem Trainer von uns so, der mehr als die steuerfreie Pauschale bekam).


    Jedenfalls ist es eine gute Sache, den Steuerberater einzuschalten und im Anschluss ein Gespräch mit dem Verein zu führen.

    Das hört sich zunächst einmal wirklich interessant an! Aber wie entwickelt sich dabei die Mannschaftszugehörigkeit der einzelnen Spieler? (Hab mal einem Schäfer zugeschaut, wie er morgens von den Bauern die Schafe abholte, auf eine Weide führte und abends zurück brachte. Dabei gingen die Schafe von ganz allein zum Stall des jeweiligen Bauern! Vermutich, weil sie es dort am Angenehmsten fanden.) In der Schule werden die Kinder ja auch beahndelt wie eine Schafherde. Es gibt Pflichtfächer (wo man gemeinsam hingeht) und Wahlfächer (wo man sich das Leckerste aussuchen darf), es gibt Klassenlehrer (falls mal ein Wehwehchen auftritt) und dann das Elternhaus (das ist der Schafstall).
    Braucht man in der Mannschaftssportart Fussball feste Trainer und Mannschaften oder sollte man es so mischen, wie es für die Beteiligten gerade am günstigsten erscheint? Haben nur die Trainer das Recht, die Kinder aus kurzfristigen Erwägungen in Mannschaft A, B oder C zu schicken oder gibt es einen Mitbestimmung der Kinder und ihrer Eltern? Sollte man die "Festpsielregel" wieder abschaffen, um damit die Flexibilität in den Vereinen zu erhöhen?


    Ist der Mensch ein Gewohnheitstier und läuft deshabl gern in seiner Herde und wieder zurück in seinen Schafstall oder sucht er das grenzen- und zeitlose Abenteuer durch Trainer, die ihn jedoch nicht fragen, ob sie in die eine oder andere Richtung gehen wollen?


    Wie klappt das bei euch? Welche Vor- und Nachteile hast du festgestellt?

    Die Kinder wissen natürlich, welcher Mannschaft sie angehören und im immer stattfindenden Trainingsspiel spielen die Mannschaften dann auch fast immer im eigenen Mannschaftsverbund, wobei ich gerne ein, zwei Kinder aus der anderen Mannschaft dazu nehme, damit diese auch sehen können, wo sie stehen. Oder die starke Offensive spielt gegen die starke Defensive im Trainingsspiel, während der andere Offensiv-/Defensivteil der schwachen Mannschaft den anderen Teil bildet. Gerade, wenn Kinder besonders gut trainiert haben, sollen sie die Möglichkeit haben, auch einmal in einen stärkeren Team zu spielen. Ebenso muss es die Möglichkeit geben, dass Kinder, die einen Hänger haben und nicht in der Startformation stehen, in der anderen Mannschaft auf schwächerer Ebene Selbstbewusstsein zu tanken, weil sie dort der Mannschaft weiterhelfen können. Es hat dann auch schon Spieler gegeben, die dauerhaft in der schwächeren Mannschaft spielen wollen, da sie dort mehr Verantwortung übernehmen können und mehr Einsatzzeiten bekommen. Die Kinder können sich im jetzigen Alter (11/12 Jahre) schon häufig gut selber einschätzen und wissen, wo sie innerhalb der Mannschaften stehen. Meiner Meinung nach erhöht das aber die Motivation sich zu verbessern, zumal die Kinder mit Beginn der D-Jugend lernen müssen, dass die Zeiten von "ich renne das ganze Spiel den Platz rauf und runter" und "drei Mann können das Spiel alleine entscheiden" vorbei sind. Sie lernen, dass sie sich auf ihre Mannschaftskameraden verlassen müssen, dass diese auf ihrer Position ihrem Job nachkommen. Das bedeutet aber auch, dass sie verstehen, dass man über die Mannschaftsleistung gewinnt und verliert. Daher versuchen wir als Trainerteam das Mannschaftsgefühl zu verbessern, was über gezieltes Lob und Anerkennung des einzelnen Spielers bei mannschaftsdienlichen Aktionen läuft.


    Aufwändiger ist natürlich die Abstimmung der Trainer untereinander, da man schauen muss, was man trainieren will und wie man die Kinder (auch in ihren Gruppen) am besten fördern kann. Da aber jeder Trainer seine Lieblingsübungen hat, lernen die Kinder auch immer etwas Neues bei einem anderen Trainer. Dann kommen die Kinder auch schon einmal und sagen "die Übung vom Trainer XY war so toll, können wir die auch noch einmal machen?". So lernen wir Trainer auch mittelbar voneinander. Finde ich als Trainer ohne Schein eine sehr positive Sache.


    Ich habe festgestellt, dass sich die Kinder nach jetzt fünf Jahren trotz der Menge an Kinder als eine Gruppe versteht, die natürlich immer in Bewegung ist, da man Zu- und Abgänge hat. Wichtig war uns Trainern, immer alle Kinder gleich zu behandeln. Mit der beginnenden Pubertät müssen leistungsstärkere Kinder mehr Kritik verkraften können, was wir ihnen damit erklären, dass sie für die Mannschaft mehr Verantwortung übernehmen. Mit der Übernahme von Führungsaufgaben auf dem Platz zeigen sie den anderen Kindern, dass sie helfen und unterstützen. Das für mich erkennbare Ergebnis für die Gruppe ist, dass wir eine insgesamt sehr soziale Truppe haben, die sich leicht tut, neue Spieler zu integrieren. So habe ich diese Woche zwei Spieler neu dazu bekommen, die zuletzt vor gut zwei Jahren das letzte mal mitgespielt haben und die jetzt wieder im Verein spielen wollen. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, wo diese beiden Kinder das erste mal bei uns waren. Da fehlte diese soziale Komponente noch bei einigen Kindern und die Neuen hatten es schwer im Training, weil sie von einigen Kindern nicht akzeptiert wurden. Während des Trainingsspiels am Mittwoch konnte ich dann sehen, dass die beiden "Neuen" jetzt Tipps und Hilfen während des Spiels bekamen, teilweise auch von Spielern, die sie vor zwei Jahren noch beim Spiel vorgeführt haben. Es gibt also diesen Willen neue Spieler zu integrieren, was der Gruppe sehr weiterhilft. Ich habe für mich wahrgenommen, dass es heute im Breitensport sehr wichtig ist, mit den Kumpels zu spielen. Diese führt dazu, dass man immer mal wieder Zuwachs bekommt, da die Kinder untereinander natürlich auch über Fußball reden und ich bekomme mit, dass man unerwartet Zugänge von anderen Vereinen bekommt, weil die eigenen Spieler ihre Freunde und Klassenkameraden ansprechen. Davon können nur alle profitieren.


    Deinen Vergleich zur Schafherde finde ich schon interessant, doch so würde ich das nicht unbedingt sehen. Die Kinder kommen deswegen zum Fußball, weil sie Spaß an der Sache haben. Ein Teil meiner Aufgabe als Trainer ist es, dieser Gruppe Rückhalt und Vertrauen zu geben und die Kinder ernst zu nehmen. Ich muss nach den wenigen Jahren als Trainer feststellen, dass dies bei einer steigenden Anzahl von Kindern zu Hause nicht mehr gegeben ist. Umso mehr arbeite ich daran, dass die Kinder uns Trainer als verlässlichen Partner sehen, egal wie schwer sie es zu Hause, in der Schule oder sonst wo haben. Ich bezeichne das gerne augenzwinkernd als "Kundenbindungsprogramm". Dadurch das die Kinder genau wissen, was sie auf dem Fußballplatz erwartet und eine klare Linie beibehalten wird, gibt es wenig unangenehme Überraschungen für sie. Insofern kann man natürlich einen Vergleich zur Schafherde ziehen. Ich weiß noch aus den Jahren, als meine Kinder klein waren, wie wichtig es für die Kinder ist, wenn sie einen klaren Tagesablauf haben. Das ändert sich mit dem Beginn des Erwachsenwerdens natürlich etwas, da dann viel ausprobiert werden möchte. Dennoch wollen Kinder Orientierung haben und da kann man als Trainer viel Einfluss nehmen, wenn man klare Vorgaben macht, sich selber daran hält und das auch nicht ständig aufweicht. Disziplin ist wichtig und die Kinder fragen sich das auch, da sie ihre Grenzen erfahren wollen. Das hat meiner Meinung auch damit zu tun, dass die Kinder jetzt langsam einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn entwickeln. Wenn man den Kindern erklärt, wieso wir Trainer wie entscheiden, kommen sie in den allermeisten Fällen gut damit zurecht.


    Einen Nachteil in der Vorgehensweise sehe ich darin, dass man die stärkeren Spieler nicht individuell maximal fördern kann. Davon profitieren mehr die schwächeren Spieler. Dennoch sehe ich es eher meine Aufgabe darin die Schwächeren stärker zu machen. Das sind die Spieler, die tendenziell am längsten in meiner Mannschaft bleiben und die dann auch später für den Seniorenspielbetrieb im Verein bleiben. Die stärkeren Spieler werden versucht über die mannschaftliche Geschlossenheit beim Team zu halten. Wir haben in unserer ländlichen Region den Vorteil, dass kein Dorf mehr einen Mannschaft stellen kann und so haben wir eine Spielgemeinschaft mit Kindern aus über zehn Dörfern. Da aber immer weniger Eltern ihre Kinder fahren können, sind viele auf Fahrgemeinschaften angewiesen oder wir Trainer fahren die Kinder. Bedeutet aber auch, dass die Kinder selten den Verein verlassen, da das automatisch mit einem höheren Fahraufwand verbunden ist, was die meisten Eltern nicht leisten können. Daher habe ich in den letzten vier Jahren nur ein Kind an einen stärkeren Verein verloren, da er dort eine bessere Ausbildung und Entwicklungsmöglichkeiten bekommt, als bei uns im Verein. Immerhin entwickelt sich unsere Spielgemeinschaft auch leistungsmäßig mittlerweile so positiv, dass man Kinder, die sich in den leistungsstärkeren Vereinen nicht durchsetzen können, auch wieder gerne zu uns zurück kommen. Daher passt unsere Lösung sicherlich ganz gut in unserem ländlichen Bereich. Das sähe sicher etwas anders aus, wenn innerhalb einer Stadt die Wege zu den verschiedenen Vereinen kurz sind und die Kinder auch mit ihrem Fahrrad mal schnell zu einem anderen Verein können.

    Die Mannschaftstaktik spielt ja im Bereich der F- und E-Jugend wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle, deshalb würde ich das nicht als Ausschlusskriterium sehen.
    @TW-Trainer hat allerdings auch einen sehr guten Punkt gebracht, der im Breitensport dagegen spricht: Wahrscheinlich würde kaum jemand die schwache Gruppe trainieren wollen, was somit wieder zu einem Traineranfänger führen könnte, unter dem sich die Schere zur "stärksten Gruppe" nur noch vergrößert.


    Aber wenn wir mal davon ausgehen würden, das ein Verein mehrere gute Trainer hat, die alle jede Gruppe mal trainieren, so könnte man sich für jede Gruppe gewisse Ziele definieren und wenn ein Kind diese "erfüllt", würde es in die nächste Gruppe aufrücken.
    Das das ganze blöd für das Mannschaftsgefüge ist, ist mir durchaus bewusst, aber ich glaube, dass man so eine ziemlich gute Förderung jedes Spielers gewährleisten könnte.

    Man kann dem Ganzen entgegen wirken, indem man mit beiden/allen Mannschaften auf einem Platz trainiert und jede Mannschaft auch mal vom Trainer der anderen Mannschaft eine Einheit trainiert wird oder man stimmt sich hinsichtlich der Schwierigkeit/Intensität der Übungen ab und lässt die Gruppen rotieren. So hat jeder Trainer nicht ständig eine schwere/leichte Gruppe und die Kinder lernen, dass man sich auch hin und wieder an einen anderen Trainer gewöhnen muss.


    So machen wir es derzeit und das hat auch seine Vorteile, da man Kinder so leicht in stärkere/schwächere Gruppen verschieben kann, wenn sie eine gute/schlechte Entwicklung durchmachen. Ich finde das auch gut für die Kinder, da man sie so besser fürs Training motivieren kann, wenn eine Durchlässigkeit zwischen den Mannschaften gegeben und auch durchgeführt wird.

    Bei mir kamen die Anfragen der Eltern, ob denn das Training wegen Regens nicht ausfällt, bis zur E2. Danach hatten sie verstanden, dass Regen kein Grund für die Absage des Trainings ist. Natürlich sind die Eltern bei den Bambinis noch alle dabei und das ist auch der Grund, weshalb kaum einer bei schlechtem Wetter kommt. Die Kinder stört das meist gar nicht.


    Was anderes ist das bei einer Unwetterwarnung, da wird natürlich nicht trainiert (gab es in den letzten drei Wochen aber nur einmal). Wer erkältet ist, muss gerade jetzt, wo viele Kinder noch Arbeiten in der Schule schreiben, natürlich nicht zum Training kommen. Bei uns in der Region regnet es meist auch eher Schauer, so dass man sich mit den Kids bei starkem Regen auch mal ein paar Minuten unterstellen oder ins Sportheim gehen kann.


    Irgendwann habe ich beim Sportgeschäft unseres Vertrauens eine Sammelbestellung für Regenjacken gemacht. Das drückte den Preis ganz ordentlich, so dass die Eltern, die die Kosten übernehmen mussten, auch wenig Gründe hatten ihrem Kind keine Regenjacke zu kaufen.

    Ich hatte in der vorletzten Saison ein ähnliches Problem mit einem Spieler. Ein sehr begnadeter Techniker und Straßenfußballer, jedoch mit gewaltigem Dickkopf ausgestattet. Das ging soweit, dass er auf seiner Position absichtlich schlecht spielte, um uns Trainern klar zu machen, dass er gefälligst auf der Position zu spielen hat, die er für sich vorgesehen hatte. Dazu kam dann noch, dass er im Training begann Blödsinn zu veranstalten und die Übungen zu stören. Das führte dazu, dass wir ihn zunächst nicht aufgestellt haben. Wir haben erst einmal Garnichts dazu gesagt, außer ihn beim Training erst einmal für zehn Minuten auf der Bank Platz nehmen zu lassen und nach dem Training noch einmal allgemein in der Gruppe darauf hingewiesen haben, was wir im Training nicht sehen wollen. Bei der Aufstellung für das kommende Spiel wurde er nicht berücksichtigt und auch für die kommenden beiden Spiele nicht. Nach weiteren Auffälligkeiten beim Training haben wir mit ihm alleine gesprochen, da wir der Meinung waren, dass ein Gespräch vor der Mannschaft bei ihm nicht zum gewünschten Ergebnis führen wird, da er sich bloßgestellt fühlen würde (er ist vom Grundsatz eher verschlossener gewesen - hat sich mittlerweile geändert). Nachdem er drei Wochen nicht berücksichtigt wurde, haben wir ihm erklärt, dass wir an ihn glauben, aber sehen, dass er mit seinem Verhalten der Mannschaft schadet. Nicht nur, dass seine Mannschaftskameraden sich nicht auf ihn verlassen könnten, sondern er auch lernen muss, dass wir Trainer etwas vorgeben, woran er sich halten muss. Manchmal finde ich es gut die Kinder daran zu erinnern, dass auch wir Trainer viel auf uns nehmen und dafür sorgen, dass man sich auf uns verlassen kann. Ebenso wie die Kinder sich auf uns Trainer verlassen können, möchten wir auch, dass wir Trainer uns auf die Kinder verlassen können. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kinder mit Beginn der Pubertät ernst genommen werden wollen und man alleine dadurch bei einigen Kindern viel erreichen kann, dass man den Kindern das Gefühl gibt, dass sie nun nicht mehr kleine Kinder sind und man auch ihre Sorgen ernst nimmt.


    Selbstverständlich haben wir dem Spieler gesagt, dass er mit uns reden soll, wenn er unzufrieden ist und wir eine gemeinsame Lösung finden werden. Danach hat er die Saison sehr gut zu Ende gespielt und sich mehr in die Mannschaft eingebracht. Mit Beginn dieser Saison haben wir ihn dann in die D1 gegeben, da dort Bedarf nach spielstarken Spielern war und wir die Hoffnung hatten, dass er sich dort noch besser entwickeln könnte. Dort durfte er dann auf seiner Wunschposition mit leistungsstärkeren Spielern spielen, was letztlich leider nicht funktionierte, da er sich weder mit dem Trainer, den neuen Mannschaftskollegen noch mit seiner Position anfreunden konnte. So saß er häufiger auf der Bank und nach einem halben Jahr kam er zu uns zurück und hat darum gebeten wieder in der D2 mitspielen zu dürfen. Nun haben wir einen leistungsstarken und dankbaren Spieler in der Mannschaft, der sich immer bedingungslos einsetzt. Die Erfahrung, die er eine Mannschaft höher gemacht hat, haben ihm seine Grenzen aufgezeigt, nicht nur spielerisch sondern auch im Umgang miteinander. Zur Frühjahrsrunde hat er sich an uns Trainer gewandt und uns gefragt, ob er Kapitän werden könne (wir hatten zur Hälfte der Saison unseren Kapitän an die D1 abgegeben). Wir haben ihn dann im Wechsel mit einem anderen Spieler die ersten Spiele als Kapitän eingesetzt und gesehen, dass sich dadurch seine Spielweise änderte, weil man ihm anmerken konnte, dass er durch die Binde Verantwortung übernehmen wollte. Letztlich wurde er stellvertretender Kapitän, doch wir schaffen immer wieder Situationen, wo wir ihn in die Verantwortung nehmen, beispielsweise wenn es ums warm machen geht und wir den beiden Kapitänen sagen, dass wir möchten, dass die Kinder die Übung XY selbständig durchführen und die Kapitäne die Verantwortung haben, dass die Übung geordnet durchläuft. Das klappt schon erstaunlich gut, auch was die Akzeptanz der anderen Kinder in der Mannschaft betrifft.
    Zuletzt haben wir gegen den Tabellenletzten gespielt und wir haben den beiden Kapitänen kurz vor Ende des Trainings eine Tafel gegeben, gesagt, dass wir gegen die schwächste Mannschaft in der Spielklasse spielen (wir waren zu dem Zeitpunkt Zweiter) und sie bitte die Mannschaftsaufstellung planen sollten. Das Ergebnis war so, wie wir Trainer es uns gewünscht haben, nämlich, dass die Kinder mit den wenigsten Einsätzen bzw. die spielschwächsten Spieler ganz oben auf der Liste standen. Dadurch das wir ihn in die Verantwortung genommen haben, hat er sich positiv verändert. Das kann zumindest ein Lösungsansatz sein.


    Muss es übrigens nicht immer tun, da wir mit diesem Versuch auch schon umgekehrte Ergebnisse erzielt haben. So haben wir einmal unserem fußballerisch bestem Spieler bei einem Spiel einmal die Kapitänsbinde gegeben, da die beiden Kapitäne nicht da waren und wir dachten, dass ihn das weiter bringen würde. Ein Stück war es auch Anerkennung für sein mannschaftstaugliches Spiel. Noch nie haben wir ein derart schlechtes Spiel von dem Jungen gesehen, der von der Erwartung, die er selber an sich hatte, überfordert war.

    Ich habe derzeit ein ähnliches Problem, bin aber ehrlich gesagt schockiert, dass es so etwas bei Bambinis gibt und das das auch noch von der Jugendleitung toleriert wird.


    Zuerst einmal meinen Respekt für Dein Engagement (und natürlich auch das von Deiner Frau ;) ). Schön, wenn man sieht, wie sich die Sache positiv entwickelt und alle Spaß bei der Sache haben.
    Dein Problem war und ist teilweise noch mein Problem und ich kann ein wenig von meinen Erfahrungen berichten. Ich habe diese Saison eine D2 (Jahrgang 2004) gehabt, die ich mit zwei Trainerkollegen betreue. In unserem Verein gibt es seit drei Jahren Jahrgangsmannschaften und dies ist auch der Grundsatz, dass die Kinder zusammen bleiben. Mit dem Beginn der D-Jugend wurde das aufgeweicht, weil meine vier besten Spieler zur D1 mussten und ich dafür vier Kinder des älteren Jahrgangs bekam, die der Trainerkollege aussortiert hatte. Ich war nicht begeistert, sah das aber erst einmal mit meinen Kollegen als Herausforderung. Wenn ich jetzt den Beitrag von Manndecker lese, ist mir heute klar, dass der Kollege eine bessere Lobby hatte und immer noch hat.
    Aber unser Trainerteam hat sich aufgemacht und in der Herbstrunde viel Lehrgeld mit vielen Niederlagen gezahlt. Wir haben mit beiden Mannschaften zusammen trainiert und wir haben dem Kollegen aus der D1 unsere Hilfe angeboten, da er in den Jahren zuvor alleine eine Mannschaft betreut hatte. Dennoch zeigte sich schnell, dass man auf einem Platz trainierte, der Kollege aber "sein Ding" mit "seinen Jungs" machen wollte. Das ging bis zum Winter dann mehr oder weniger gut und nach der Herbstrunde verständigte man sich darauf, dass man auf unterschiedlichen Plätzen trainierte.
    Wie schwer es war, dass einige Kinder meiner Mannschaft plötzlich mehr Verantwortung auf dem Platz übernehmen mussten, weil die Leitwölfe alle weg waren, war eine Erfahrung für sich. Als dann in der Winterpause plötzlich alle 2004er, die ich nach oben ausgeliehen hatte, wieder vor mir standen und zurück wollten, weil sie in der D1 nicht zurecht kamen, war irgendwie ein gutes Gefühl. Leistung ist in Ordnung, aber man darf nicht vergessen, dass es Kinder sind, die zudem nicht immer in der Lage sind, die Idee vom Spiel des Trainers umzusetzen.
    Drei von vier kamen dann zurück (dem Besten haben wir gesagt, dass er sich durchbeißen soll, weil er dazu auch persönlich in der Lage ist und er in der nächsten Saison ein Führungsspieler sein soll - war für ihn und seine Eltern ok). Plötzlich waren dann auch wieder zwei von den abgelegten Spielern des älteren Jahrgangs für die D1 interessant, weil die durchaus Fußball spielen können, dafür aber halt eine andere Ansprache benötigten. Nicht jedes Kind ist erfreut, wenn es auf dem Platz zusammengefaltet wird ;)
    Die Rückrunde lief dann besser, weil man sich quasi von Tisch und Bett (bzw. Trainings- und Spielplatz) getrennt hatte. Bei einer Besprechung für die kommende Saison wurde dann auch festgelegt, dass man bei der Menge der Spieler es auch in der D-Jugend bei Jahrgangsmannschaften belässt. Nur mit einer Ausnahme wurde einem 2004er gestattet künftig in der C-Jugend zu spielen. Kann ich auch gut mit leben. Auch wenn die Gespräche mit dem Kollegen mir häufig klar gemacht haben, dass ich für ihn nur in die Kategorie "Hütchenaufsteller" falle, war für mich die Sache geregelt und es gab keinen Bedarf für weitere Gespräche, da das letztlich immer zu Lasten meiner Mannschaft ging.


    Womit ich nicht leben kann ist, dass jetzt der Kollege der D1 (künftig C2) hintenrum an zwei weiteren 2004er-Spielern plus Eltern rumbaggert, dass sie mit in die C sollen, weil sie ja nicht die besten in meiner "Pfeifentruppe" sein sollen, wenn sie bei ihm in der Mannschaft spielen können. Sein Problem: Er hat nicht genug Kinder für eine 11er-Mannschaft, die seinem Leistungsanspruch entsprechen.
    Schön, wenn die Eltern mir das sagen, wobei natürlich auch die Kinder untereinander reden und letztlich sowieso alles rauskommt. Noch ärgerlicher ist es jedoch, wenn der Kollege eine Lobby hat, bei der man den Eindruck gewinnt: Er ist der einzige, dem die Extrawurst gebraten wird und er darf sich das rausnehmen - andere jedoch nicht.


    Doch was ist die Konsequenz daraus?
    Aufhören? Keine Alternative, da ich so die Kinder, die sich auf mich verlassen, im Riss lasse?
    Wechsel mit der ganzen Mannschaft zum Nachbarverein? Auch keine Alternative, weil ich an meinem Verein hänge und mir das nicht von zwei Querköpfen kaputt machen lassen will?


    Also muss ich, auch wenn ich das grundsätzlich nicht einsehe, da es mein Hobby ist: Es müssen schwerere Geschütze aufgefahren werden :rolleyes:
    Bedeutet ich mache bei den Vorstandskollegen auf die Art und Weise des Trainerkollegen aufmerksam, da getroffene Absprachen nicht eingehalten wurden und ich auch weiß, dass nicht jeder im Vorstand die Vorgehensweise des Kollegen billigt. Man braucht also mehr Verbündete, kostet unheimlich Zeit und Nerven und manchmal ist man kurz davor alles hinzuschmeißen. Wenn es jedoch keine vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb eines Vereins zwischen den Trainern gibt, dann muss eine Entscheidung auf höherer Ebene herbeigeführt werden. Damit will man sich jedoch bei vielen Vorständen nicht unbedingt beschäftigen, weil es anstrengend ist und man muss ja auch eine Entscheidung treffen, wo nicht jeder mit leben kann. Da ist es schon mal einfacher wegzuschauen und dem ein oder anderen nicht auf die Füße zu treten. Doch wenn schon die Eltern merken, dass man sich untereinander im Verein beharkt, wird man mit Sicherheit bald Kinder und Jugendliche verlieren. Da muss man dann dem ein oder anderen im Vorstand regelmäßig auf den Keks gehen, damit das Problem irgendwann einer Lösung zugeführt wird.


    An dieser Stelle will ich auch nicht zu viel jammern. Wenn der Vorstand beschließen würde, dass beispielsweise ab der D-Jugend die Trainer der höheren Mannschaften unbegrenzten Zugriff auf alle Spieler der niedrigeren Mannschaften hätten, dann kann ich damit leben. Ob das was bringt, wage ich sehr zu bezweifeln. Die letzte Saison hat mir gezeigt, wie schwer es ist eine völlig umgekrempelte Mannschaft wieder ans laufen zu bringen. Das möchte ich aus Gründen der Fairness keinem Kollegen zumuten. Das sähe sicherlich anders aus, wenn man bei einem Verein beschäftigt ist, wo der Leistungsgedanke auf jeden Fall im Vordergrund steht, doch das ist bei mir nicht gegeben und das kann auf gar keinen Fall im Bereich der Bambini so sein.


    Daher wünsche ich HamburgerTrainer viel Glück dabei, die richtige Entscheidung zu treffen. Das ist sicherlich kein einfacher Weg und manchmal stößt man an Grenzen. Hoffentlich gibt es eine Lösung, mit der Du und Deine Kids gut leben könnt, ohne dass der Spaß verloren geht :thumbup:

    Vielen Dank für die Kommentare


    @ TW-Trainer
    Es ist sicherlich nicht einfach seinen Weg als Trainer zu finden und man braucht eine Idee, wie man vorgehen möchte. Das ist sicherlich nicht fehlerfrei und manchmal würde man gerne auch mal was Neues ausprobieren. Letztlich muss man sehen, wie man das auch zeitlich hinbekommt und ich bin froh, dass ich einen Beruf habe, wo ich meine Arbeitszeiten häufig nach den Erfordernissen für Training und Spiel ausrichten kann. Gerade jetzt freue ich mich wieder auf die Sommerpause in den Ferien, wenn man das ganze Jahr trainiert und gespielt hat. Die Luft ist langsam raus ||
    Ich gebe zu, dass ich gerne gewinne, kann aber auch gut akzeptieren, wenn es nicht läuft oder ein Sieg nicht zustande kommt, weil man die schwächeren Kinder einwechselt und diese für den sicheren Sieg nicht Draußen stehen lässt. Schwer tue ich mich nach wie vor mit der Erwartungshaltung der Eltern und mancher Trainerkollegen (Elternbeispiel: Wenn die Mannschaft nicht in Liga XY spielt, dann gehe ich mit meinem Kind zu dem Verein, wo ich das bekomme und übrigens, sehen das auch andere Eltern in der Mannschaft so. Trainerbeispiel: Wieso willst Du der Beste in dieser Pfeifentruppe sein (gemeint war meine Mannschaft)? Komm zu mir, da kannst Du um den Kreismeister mitspielen.). Man ist manchmal so hin- und hergerissen zwischen "Ich mache mein (soziales) Ding und meine besten Spieler verlassen in absehbarer Zeit die Mannschaft" und "Ich mache Kompromisse, um die Truppe zusammen zu halten und ärgere mich häufig darüber, wie Eltern und Trainerkollegen mir das Leben schwer machen".
    Wenn das Scouting der Vereine auf mittlerer Ebene in meiner Region (die Ausbildungs- und Partnervereine der Vereine aus Liga 1 bis Regionalliga) bei uns schon in der F-Jugend anfängt, befindet man sich ständig im Kompromissbereich :S


    Doch ich schweife ab 8)


    @ totog
    Es ist sicherlich immer die Frage, was besser wäre. Als ich in der F2 angefangen habe, gab es genug Kinder für eine Mannschaft. In der F1 kamen dann Kinder hinzu und wir haben mit 21 Kindern zwei Mannschaften gemacht, da wir einen vierten Betreuer hinzu bekamen. Das war mitunter ziemlich eng, da die Zeit bei uns in die Kommunionszeit fiel und viele Spiele verlegt werden mussten. Für mich war das sehr anstrengend, weil ich die Organisation für zwei Mannschaften machen musste. Nachdem dann ein weiterer Verein unserer Spielgemeinschaft beitrat hatten wir genug Kinder für Jahrgangsmannschaften und ich lag in der E2 bei etwa 16 Kindern bei drei Trainern. Da waren wir mit einer Mannschaft gut bestückt und als jüngerer Jahrgang haben wir viel Lehrgeld in der E-Jugend zahlen müssen und waren froh, als zum Ende der Saison auch ein, zwei Siege erzielt wurden. Noch heute sehe ich persönlich immer Schwierigkeiten darin neue Spieler in die Mannschaft einzubauen, insbesondere wenn diese leistungsschwächer sind, die Eltern nicht hinter dem Hobbywunsch ihres Kindes stehen oder Fußball für die Kinder Zweit- oder Dritthobby ist. Aber da muss man durch, wenn man auf dem Dorf spielt. Mein Ziel ist es immer die Schwächeren stärker zu machen und die Starken nicht zu verlieren. Glücklicherweise müssen bei uns fast alle Eltern mindestens einmal die Woche fahren und kaum einer ist bereit sein Kind in die nächste Stadt zu bringen, erst recht, wenn eine Leistungsstufe höher bis zu 5x die Woche trainiert und gespielt wird (1x Stützpunkttraining, 2x normales Training, 1x Ligaspiel, 1x Freundschaftsspiel oder Turnier). Da muss man schon ein Elternteil haben, was sein Leben nach den Zeiten des Kindes ausrichtet. Doch dazu sind - aus meiner Sicht glücklicherweise :D - nicht so viele Eltern bereit.


    Letztlich liegt das Problem daran, dass man nahezu keinen Trainernachwuchs findet. Wer hat auch die Zeit sich dreimal die Woche insgesamt gut 10 Stunden (inklusive Trainings- und Spielvorbereitungen sowie Fahrzeiten) Freizeit zu investieren? Die meisten haben daran kein Interesse und ich bin auch kein Fan von erfolgshungrigen Kindertrainern, die endlich mal das bisschen Macht bekommen, was sie schon immer haben wollten. Ich bin da noch ein wenig altmodisch und habe eine Verbundenheit zu meinem Heimatverein, so dass ich natürlich auch Grenzen habe. Aber das sehe ich auch nicht so als Problem. Irgendwann ist auch bei mir die Grenze erreicht, wo ich es schwer habe die Kinder noch weiter zu entwickeln. Zumindest habe ich das Gefühl, dass man bei uns vom Trainervater weg möchte, was aber auch bedeutet, dass man Geld und/oder Erfolg braucht, um unabhängige Trainer in den Verein zu bekommen. So weit ist es noch nicht, doch auch irgendwann wird bei mir ein Limit erreicht sein, wo es an der Zeit ist mit einer jungen Mannschaft wieder anzufangen. Ich denke, dass das zum Ende der D-Jugend erreicht sein wird. Dann habe ich zumindest die Erfahrung gesammelt, dass ich weiß, was von der F- bis zur D-Jugend an Rüstzeug erforderlich ist, damit man so eine Mannschaft mit den eigenen, bescheidenen Mitteln noch entwickeln kann. Denn solange es die Trainerknappheit im Kinder- und Jugendbereich gibt, werde ich nicht die Zeit finden auch noch parallel den Trainerschein zu machen. Das ist zeitlich einfach nicht darstellbar.


    Sicherlich hätten wir in der D2 genug Kinder für zwei Mannschaften gehabt, doch nachdem ich in der Herbstrunde der D2 gesehen habe, wie viele Kinder Konditionsprobleme hatten, war ich froh immer die volle Zahl an Auswechselspielern zu haben. Mal ganz abgesehen vom Problem des jüngeren Jahrgangs (letztens hatte der Gegner einen 13jährigen, der war 1,75m groß und wog gut 65kg. Da haben einige von meinen Kids die Hosen voll gehabt, alleine wegen dessen Erscheinung). Außerdem hat jeder Trainer immer mal ein Problem auf der Arbeit oder zu Hause und ich fand das ausgesprochen hilfreich, dass man bei drei Trainern sich im Zweifelsfall keine Gedanken machen musste, weil anderswo der Baum brannte. Immerhin ist das mein Hobby und man muss sich wegen dem Fußball schon so oft aufregen, dass ich mir nicht noch zusätzlichen Stress aufbürden muss, damit ich mein Hobby mit Freude ausüben kann. Also war auch klar, dass man ohne vierten Trainer/Betreuer keine weitere Mannschaft aufmachen wird.
    Ich habe zu viele Beispiele aus anderen Vereinen in meiner Region, wo der Trainer einfach alleine gelassen wird mit einer großen Zahl von Kindern. Die Kollegen versuchen manchmal alles und dann fährt man Samstagvormittags mit Mannschaft A und Samstagnachmittags mit Mannschaft B. Vorausgesetzt die beste Ehefrau von allen setzt dem Ganzen nicht frühzeitig ein Ende, ist es so, dass ich Kollegen kenne, die nach spätestens zwei, drei Saisons ausgebrannt sind und einfach nicht mehr können. Die ziehen sich aus Selbstschutz und auch mit viel schlechtem Gewissen zurück, weil es einfach nicht mehr geht. Dann gibt es aber lange Gesichter bei den Vorständen, weil man nie gemerkt hat, dass man das Pferd zu Tode geritten hat. So etwas möchte ich nicht erleben und ich bin immer sehr froh, dass wir es geschafft haben die große Truppe so lange Zeit zusammen zu halten. Die Kids wachsen einem schneller ans Herz, als man meint und mir ist klar, dass ich die Jungs (und bald auch Mädchen) nicht ohne guten Grund alleine lasse. Zu viele von denen haben außerhalb des Platzes schon Probleme genug. Nicht selten muss man die Jungs wieder aufrichten, weil es gerade nicht so läuft, aber keiner ein Ohr für sie hat. Mit der beginnenden Pubertät ist man manchmal mehr Sozialarbeiter, als Trainer ;)


    Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige Kinder sehr in ihrer Leistungsbereitschaft nachlassen, wenn klar ist, dass sie sowieso immer dabei sind. Da werden einige schnell faul, Du hast aber als Trainer das Problem, dass Du bei knapper Anzahl von Spielern sowieso immer alle mitnehmen musst. Finde ich persönlich nicht so gut.
    Ab der kommenden Saison haben wir dann mit den Jahrgängen 2004 und 2005 insgesamt 39 Spieler und dann wird es auch eine D3 geben, weil wir sechs Betreuer/Trainer haben. Dann haben wir jeweils eine Jahrgangsmannschaft 2004 und 2005 mit 14 Spielern in der Leistungsklasse sowie eine gemischte Mannschaft mit 11 Spielern, die in der Kreisklasse als D7 spielen wird (das wird bei uns immer noch angeboten, um den kleinen Vereinen zu ermöglichen selber noch eine Mannschaft stellen zu können). Natürlich wollen wir auch weiterhin neue Spieler hinzu gewinnen und wenn sich die D3 gut entwickelt, kann man sie im Frühjahr immer noch für die unterste D9er-Leistungsstaffel anmelden. Zumindest kann man die Kinder nach Leistungsfähigkeit in Mannschaften zusammen fassen und demnach auch Teile des Trainings ausrichten, denn trainiert wird nach wie vor mit allen Kindern gleichzeitig. Da bin ich sehr drauf gespannt, weil nicht jeder Trainerkollege das will, was andere möchte.
    Was das Ergebnis sein wird, wird man dann kommenden Sommer sehen ;)

    Das Problem des Trainervaters kenne ich nur zu gut, denn ich bin auch einer. Anfangs habe ich zugeschaut, während mein Sohn trainiert hat, dann habe ich ausgeholfen und nun habe ich die Mannschaft zusammen mit zwei anderen Trainervätern im fünften Jahr (mittlerweile D-Jugend, jüngerer Jahrgang). Sprich wir haben drei Trainersöhne in der Mannschaft.


    Zu Anfang war das auch noch ganz anders, weil man keine Erfahrungen hatte, einige Kinder sich völlig daneben benahmen (auch wenn die Eltern am Spielfeldrand standen) und man mit der Situation an sich schon ziemlich am Rande des Wahnsinns stand :S


    In der F-Jugend war klar, dass alle Kinder möglichst gleichmäßig zum Einsatz kommen sollten. Das wurde auch ziemlich gut eingehalten, wobei es immer wieder Diskussionen mit Eltern darüber gab, wieso das eigene Kind nur so und so viele Einsatzzeiten bekam. Bereits in der Anfangszeit war das in erster Linie von der Trainingsbeteiligung abhängig. Wer regelmäßig dabei war, hatte bessere Karten. Das führte bereits dazu, dass meist alle Kinder beim Training waren.
    Wir haben dann auch Regeln aufgestellt, die vor den Kindern am Anfang regelmäßig wiederholt wurden und die bei Neuzugängen von den Kindern aus der Mannschaft vorgestellt wurden, sprich:


    1. Keiner wird ausgelacht, beschimpft oder geschlagen (Letzteres habe ich auch noch nie erlebt)
    2. Wer Schimpfworte wiederholt benutzt, darf beim nächsten Training zu Hause bleiben (ist in fünf Jahren 2x vorgekommen und zwar in der F-Jugend)
    3. Es wird zugehört und nicht dazwischen gequatscht wenn jemand spricht. Das betrifft Trainer und natürlich auch Mitspieler


    Respekt gegenüber den Trainern und den Mitspielern ist eine wichtige Sache. Dies hat auch immer geholfen so etwas wie ein Mannschaftsgefühl zu entwickeln.


    Mit der Zeit hat man auch herausgefunden, welche Gegner stärker bzw. schwächer waren und das war dann auch eine Möglichkeit die Mannschaft aufzustellen. War der Gegner schwächer, haben auf jeden Fall alle Kinder gespielt, die zu dem Zeitpunkt schwächer waren (das ändert sich mitunter schneller als man denkt).
    Ebenso war eine gute Trainingsbeteiligung eine wichtige Sache. Noch heute gibt es Kinder, die keine guten Fußballer sind, sich aber unheimlich anstrengen. Das ist immer eine Belohnung wert, erst recht, wenn der "angehende Superstar" meint, dass er es nicht nötig hat vernünftig mit zu trainieren. Da gab es dann auch schon mal lange Gesichter, wenn der Trainingsverweigerer plötzlich zwei Spiele nicht mitdurfte obwohl er sich in der Mannschaftshierarchie ganz oben sah.


    Ich finde es immer ganz wichtig offen mit Kindern und Eltern umzugehen und es war nach meinem unverhofften Einstieg schnell klar, dass man viele Dinge nur über Disziplin klären kann. Wir haben den Eltern dann nach relativ kurzer Zeit in einem Elternabend erklärt, wie wir vorgehen werden. Sollte das jemandem nicht passen, stünde es ihm frei mit seinem Kind woanders hinzugehen. Das ist dann tatsächlich bei einem Kind passiert, da wir aus Sicht der Eltern zu streng waren. Bei manchen Eltern gab es dann auch manchmal erstaunte Gesichter am Feldrand à la "Wie? Mein Kind kann hören/aufpassen/sich benehmen?"


    Natürlich gab es auch das Problem der Trainerkinder. Da erfahrungsgemäß die meisten Väter mit ihren eigenen Kinder entweder zu streng oder zu lasch sind, haben wir uns entschlossen, dass sich jeder der Trainer auf keinen Fall um den eigenen Sohn kümmern soll. Das funktioniert meistens ziemlich gut und nach dem Training gibt es dann auch hin und wieder den Hinweis des Kollegen, den eigenen Sohn gefälligst in Ruhe zu lassen.
    Was die Einsätze der Trainersöhne betrifft muss man fair bleiben. In der F-Jugend soll jeder seine gleiche Spielzeit bekommen, mal abgesehen von besonderen Faktoren, wie Verstoß gegen die Mannschaftsregeln, längerer Krankheit oder dauerhaftem unentschuldigtem Fehlens beim Training. Beginnend mit der E-Jugend haben wir angefangen so etwas wie ein Mannschaftsgerüst zu entwickeln, sprich wir haben einige Positionen mit drei, vier starken Spielern besetzt, die regelmäßig spielen. Die anderen Kinder rotieren, wobei man die Spielstärke des kommenden Gegners immer im Blick hat (meist kennt man nach ein, zwei Saisons die meisten Gegner).
    Ich hatte letztes Jahr in der E1 19 Kinder und davon ist ein Kind zu einem stärkeren Verein gewechselt, drei haben ganz mit Fußball aufgehört (zwei haben ein neues Hobby angefangen und einer macht gar nichts mehr). Allerdings habe ich auch wieder neue Kinder dazu bekommen und mittlerweile habe ich in der D2 21 Kinder, sprich jedes Wochenende müssen 8 Kinder zu Hause bleiben (wir spielen D-9er). Selbst heute ist es unwahrscheinlich, dass alle drei Trainersöhne gleichzeitig spielen, da mittlerweile auch die Leistung den Ausschlag gibt und da sich unsere drei Jungs leistungstechnisch zwischen dem oberen und unteren Mittelfeld spielen, ist es gut möglich, dass ein oder zwei am Spielfeldrand zugucken. Meine Erfahrung zeigt dabei, dass die Kinder auch meist nicht das Problem sind, sondern ausschließlich die Eltern. Mit zunehmendem Alter wissen die Kinder meist sehr gut, wo sie stehen und haben kein Problem damit, dass es bessere Spieler in der Mannschaft gibt.
    Die Eltern haben es zumindest bei uns nahezu alle verstanden, wie eine Aufstellung zusammen kommt, doch manchmal nehmen wir auch ein Elternteil beiseite und fragen, was denn gerade los ist, beispielweise weil das Kind sich plötzlich ganz anders verhält. Oft gibt es eine Erklärung dafür und der Dialog mit den Eltern hat nicht selten nur dem Trainer die Augen geöffnet. Ich kann mich noch gut an die Anfangsphase erinnern, wo meist einer von uns Trainern fast die ganze Zeit mit einigen Eltern diskutiert hat :rolleyes: Doch häufig hat es eher geholfen, auch wenn es nervig war und viel Zeit gekostet hat. Zumindest heute sind noch viele Eltern dabei, wenn die Kinder spielen und einige wenige sind immer bereit zu fahren oder im Sportheim Kaffee und Kuchen für die Mannschaftskasse zu verkaufen.


    Was das Thema "Eltern in der Kabine" betrifft, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Eltern schon früh nicht mehr in der Kabine waren. Geholfen hat, dass jedes Kind sein eigenes Trikot und seinen eigenen Trainingsanzug hat. So sind die meisten Kinder bereits umgezogen zum Training/Spiel gekommen. Schuhe binden war bis zur E-Jugend ein Problem, aber ich habe den Kindern dann immer gesagt, dass ich "staatlich geprüfter Schuhebinder" bin und das sowieso der Hauptgrund ist, wieso ich Trainer geworden bin :D Irgendwann ist das dann auch durch und mittlerweile kann sich jeder die Schuhe binden. Ich habe schon lange kein Elternteil mehr in der Kabine gesehen. Die Kinder wollen das irgendwann auch nicht mehr, vor allem weil ihnen das peinlich ist.


    Um noch einmal auf die Eingangsfrage zurück zu kommen. Behandle alle Kinder gleich! Wenn Dir das beim eigenen Kind schwer fällt, gib beim Fußball das eigene Kind unter die Fittiche Deines Mittrainers. Geh offen mit Kindern (und Eltern) um und erkläre, wieso wer spielt und wer nicht. Wenn die Trainerkinder ungleich behandelt werden, sorgt das für Unruhe in der Mannschaft und das andere Kinder demotiviert werden. Wenn Du Pech hast, hast Du nachher drei, vier Grüppchen oder eine Mannschaft in der Mannschaft (schon oft erlebt bei anderen Mannschaften), aber kein Team.


    Kleiner Hinweis für die Zukunft: Irgendwann brauchst Du mehr Spieler (bei uns in der D-Jugend 9 und in der C-Jugend 11). Also lass möglichst keinen auf der Strecke. Du wirst irgendwann jedes Kind brauchen.

    Und hier dann noch der Rest der Antwort (kurz fassen ist nicht so mein Ding ;o))



    Mag sein, dass das aus Trainersicht so ist. Aber wie sieht es für die Kinder aus?


    Letztlich liegt die Wahrheit immer irgendwo dazwischen. Ich habe wenig Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Vereinen, doch bei uns gibt es eine riesige Bandbreite bei den Kindern. Da gibt es Kinder, mit denen man schon Spielzüge eintrainieren könnte, während man mit den anderen noch üben muss sich darauf zu konzentrieren, wie man einen kurzen Pass spielt. Dann gibt es die Kinder, die in nahezu jeder freien Minute einen Ball am Fuß haben, während andere den Ball nur beim Training sehen. Es gibt die kleinen, dünnen Kinder, die Probleme haben sich körperlich durchzusetzen; Kinder mit Behinderungen, die sich anstrengen und alles geben, aber dennoch immer ein Stück weit zurück bleiben; übergewichtige Kinder, die Fußball spielen können, aber für die laufen eine Qual ist; Kinder, die mich Trainer schon mit zehn Jahren schwindelig spielen; Kinder, die einen Schuss haben, dass andere die Köpfe einziehen und natürlich noch Kinder, die sich irgendwo dazwischen befinden. Was macht man dann?
    Bei uns der Region ist das Problem, dass Kinder, die gut sind, schon ab der F-Jugend zu Vereinen abgeworben werden, die bei uns leistungsmäßig die Spitze im Fußballkreis beziehungsweise im Nachbarfußballkreis darstellen. Wir auf den vielen kleinen Dörfern behelfen uns seit geraumer Zeit mit Spielgemeinschaften. So kommen meine 18 Kinder aus acht verschiedenen Dörfern. Folglich müssen die Eltern immer fahren und wenn das Kind dann nach Einschätzung der Eltern ein kommender Superstar ist, fahren die gerne auch noch ein paar Kilometer weiter zum Topverein.
    Also ist man ständig hin- und hergerissen zwischen "alle sollen regelmäßig spielen" und "ich will meine starken Kinder nicht alle verlieren".
    Die Crux der Spielgemeinschaft ist, dass man nur zwei Mannschaften pro Spielklasse melden kann. Mit den 2005ern hätten wir letzte Saison 32 Kinder gehabt, was sicher für drei Mannschaften ausgereicht hätte, doch das funktionierte erst einmal nicht. Zudem hätten wir dann das Problem der fehlenden Betreuer gehabt, da wir nochmal zwei Leute gebraucht hätten. Nachdem ich bei uns noch Vorstandsarbeit übernommen habe, war klar, dass ich es nicht schaffe noch zwei Mannschaften zu betreuen. Manche Eltern treiben einen in den Wahnsinn und die Erwartungshaltung ist bei manchen so hoch, dass sie einem direkt die Pistole auf die Brust setzen und sagen "wenn die Mannschaft nicht in der Leistungsklasse spielt, gehen wir mit unserem Kind weg und wir haben schon mit den Eltern von X und Y gesprochen. Die gehen dann auch mit". Einem Nachbarverein ist es sogar so gegangen, dass die nach der Herbstrunde letztes Jahr ihre letzte Mannschaft abgemeldet haben. Es gibt keine Vereinstreue mehr bei den Senioren und bei den Kindern und Jugendlichen bestimmen häufig die Eltern, wo die Kinder spielen, zumindest die Kinder, die gut Fußball spielen können.
    Folglich haben wir in der E1 auf Leistung gesetzt und dabei einen Stamm an Kindern gehabt, die das Gerüst der Mannschaft gebildet haben, während man die anderen Kinder hat rotieren lassen. Ich habe dann ständig nachgehalten, wer wie oft gespielt hat, damit alle möglichst gleich bedient wurden. Zusätzlich dann Teilnahmen an diversen Turnieren, Freundschaftsspielen und sonstige Aktionen mit allen Kindern, wie Ausflüge, Kinobesuch etc., damit alle bei der Stange bleiben. So haben nur drei Kinder aufgehört, wovon einer nach einem halben Jahr Pause wieder dabei ist, einer wegen der Schule von den Eltern abgemeldet wurde (er macht nichts mehr) und einer macht ein anderes Hobby, was ich sehr gut für ihn finde, da er mit dem Fußball sicherlich nicht glücklich geworden wäre. Dafür kamen dann aber auch zwei neue Kinder dazu und folglich blieben von den 19 am Anfang noch 18 über, mit denen ich jetzt in die D-Jugend gehe.
    Dennoch haben wir immer Wert darauf gelegt, insbesondere die schwächeren Kinder zu fördern und ich habe mich sehr gefreut, als wir vor ein paar Wochen ein Turnier gewinnen konnten, bei dem hauptsächlich Kinder gespielt haben, die nicht zum Gerüst der Mannschaft gehörten.

    Die Saison mit zwei Mannschaften war bei uns auch recht anstrengend. Dennoch denke ich, dass sie sich für die Spieler gelohnt hat. Wir hatten es in den Jahren zuvor mit Freundschaftsspielen und Turnieren versucht, das stellte sich aber als deutlich aufwendiger heraus als die Meldung einer zweiten Mannschaft, zumal wir leider ziemlich viele kurzfristige Absagen bei den Freundschaftsspielen erhielten, so dass die ganze Mühe für die Vorbereitung dann für die Katz war... Vielleicht läuft das bei Euch ja besser.


    Nach vier Jahren als Trainer habe ich mittlerweile durch die vielen Turnierbesuche viele Kontakte, auch über unseren Fußballkreis hinaus, geknüpft. Da weiß man dann auch, auf wen man sich verlassen kann. Folglich habe ich fast nie eine Absage gehabt. Man muss aber auch immer sehen, dass man selber auch sein Wort hält. Anstrengend ist das so oder so.
    Bei uns in der Ecke gibt es auf den Dörfern jedes Jahr eine Sportwoche, bei denen sich einige Vereine einen Teil ihres jährlichen Budgets erarbeiten und auf denen es reichlich Jugendturniere gibt. So hätte ich in den letzten Wochen problemlos jedes Wochenende auf zwei oder drei Turniere bei mit in der Region fahren können.