1. Elternabend

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  • Hallo,


    Ich bin seit Winter letzten Jahres U8 Trainer. Diesen Donnerstag haben
    wir einen Elternabend, wo wir die neue Liga vorstellen werden, zb.
    FairPlay was bei uns im Sommer eingeführt wird. Für mich ist sowas total
    Neuland und bin sehr aufgeregt. Ich werde den Elternabend nicht alleine
    halten, es sind noch 3 bis 4 Leute vom Verein dabei.


    Was ist besonders wichtig an so einem Abend, was sind eure Erfahrungen wie war euer 1. Elternabend?




    Danke für die Hilfe.

  • Hallo,
    das wichtigste ist, dass du den Eltern erklärst für welche Werte du im Kinderfussball stehst und welche Prioritäten du in der nächsten Saison setzen willst.


    Des weiteren würde ich mit den Eltern Mannschaftsregeln erarbeiten.


    Gruss
    Mathias

  • es sind noch 3 bis 4 Leute vom Verein dabei.


    und was haben die für eine Funktion dort beim Elternabend, bzw. was machen die dort und was ist dein Part dabei ???


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Der Elternabend ist sehr wichtig, da er dir die Möglichkeit gibt, alle Eltern einzustimmen, einzuordnen und mit zu nehmen. Wenn du auf dem Elternabend einen guten Eindruck machst, so verschafft dir das schon mal einige Ruhe. Außerdem weiß anschließend jeder, wie bei dir der Hase läuft, was wichtig ist und was weniger, was deine Prinzipien sind, welche Regeln es gibt, wie du vorgehst und warum. Gerade das Thema Fair-Play-Liga muss richtig eingeführt werden, sonst besteht die Gefahr, dass die Eltern sie von vornherein ablehnen.


    Die ft Junior hatte mal diesen guten Beitrag über den Elternabend, man findet ihn in den Online-Beiträgen dazu auf fussball.de. Ich hänge ihn aber auch an diesen Beitrag. Wenn du schon mal dort herum stöberst, dann würde ich dir auch empfehlen:

  • @open-minded
    Einmal ist mein Co-Trainer dabei, wo ich ihn nicht als Co bezeichnen möchen und die anderen beiden sind vom Verein bzw. vom Vorstand.


    @ tobn
    Danke für die Liste, da steht vieles interessantes drin.


    Habt ihr auch darüber gesprochen wie ihr das Training leitet, auf was ihr besonders viel Wert legt, Disziplin etc?

  • Habt ihr auch darüber gesprochen wie ihr das Training leitet, auf was ihr besonders viel Wert legt, Disziplin etc?


    Servus Barcley!


    Weißt du denn genau wie du dein Training leitest und worauf du Wert legst?
    Nicht falsch verstehen, soll nur ein Tipp meinerseits sein!


    Ich bin jetzt seit zwei Jahren als Trainer dabei und wüsste immer noch nicht genau was ich so vor der Saison preisgeben würde. In den letzten beiden Jahren habe ich ne Menge Erfahrung gesammelt und einige Dinge an meiner Arbeit verändert. Kann sich aber auch wieder ändern. Deswegen würde ich da nicht zu sehr ins Detail gehen. Das kann später gegen dich verwendet werden. ;) Bei einer U8 hält sich das natürlich in Grenzen aber dennoch würde ich nur allgemeine Dinge ansprechen wie tobn und @open auch schon meinten.


    Gruß,
    sb

  • Hallo,
    das wichtigste ist, dass du den Eltern erklärst für welche Werte du im Kinderfussball stehst und welche Prioritäten du in der nächsten Saison setzen willst.


    Des weiteren würde ich mit den Eltern Mannschaftsregeln erarbeiten.


    Gruss
    Mathias

    Hallo zusammen,
    also diese beiden Punkte, finde ich persönlich im Kinderfussball mit die wichtigsten Punkte.
    Ich würde aber zusätzlich mit den Eltern noch folgende Punkte durchkauen:

    • die Eltern erinnern, daß sie am Spielfeldrand Vorbildfunktion haben und das FairPlay gerade beim Kinderfussball am Seitenrand stattfindet
    • die Eltern darauf hinweisen, daß sie jederzeit positiv Anfeuern dürfen, aber negative Wertungen von außen unerwünscht sind
    • mit den Eltern besprechen, wie mit den Leistungsunterschieden innerhalb der Mannschaft umgegangen wird, sprich ob leistungsorientiert oder ausbildungsorientiert gearbeitet wird
    • die Eltern bitten, den kleinen Aufgaben am Spieltag (wie z.B. Fahrdienst, Trikotwaschen etc) ohne großes Murren nachzukommen.
    • die Eltern bitten, das Trainerteam bei der Vermittlung der Bewegungsfreude zu unterstützen

    Das sind jetzt so ein paar Punkte, die mir spontan zum Kinderfussball eingefallen sind und die ich auf jeden Fall ansprechen und mit den Eltern besprechen würde

  • Habt ihr auch darüber gesprochen wie ihr das Training leitet, auf was ihr besonders viel Wert legt, Disziplin etc?


    Über das Training an sich, sage ich in den Elternabenden eher wenig - das, glaube ich, interessiert die Eltern eher weniger. Eher das Thema Disziplin. Und mir geht es um die Disziplin der Eltern. Denn: In einer U8 werden die wenigsten Spieler alleine zum Training kommen - kommen sie zu spät sind es meist die Eltern. Auch werden die Eltern entscheiden, ob das Kind zum Training / Spiel Zeit hat, daher muss den Eltern Disziplin abverlangt werden, rechtzeitig Bescheid zu geben.


    Bei mir lief z.B. die Pünktlichkeit nicht ganz so gut in diesem Jahr - das werde ich den Kindern und auch den Eltern sagen (einige kommen von Nachbarorten und werden gebracht) - bei mir kommen sie pünktlich um 17:30 Uhr und ziehen sich dann erst um... sodass sie 5 Minuten zu spät auf dem Platz stehen.


    Ich werde das a) im nächsten Elternabend ansprechen und b) einen "Jonglierwettbewerb" übers Halbjahr hinweg ausrufen. VOR dem Training haben die Kids dann Zeit, mit dem Ball zu jonglieren und Ihren Bestwert zu verbessern. Als Anreiz bekommt der Spieler, der am Ende vom Halbjahr die meisten Ballkontakte hinbekommt, einen kleinen Preis, und derjenige, der die größte Verbesserung aufweist, natürlich auch (damit können auch die technisch noch nicht so starken Spieler einen Preis gewinnen). Ich hoffe, dass somit die Jungs "freiwillig" 10 Minuten eher auf dem Sportplatz sind, damit wir pünktlich beginnen können.

  • Ist für mich nahezu der wichtigste Termin im Jahr. Deshalb bin ich da immer top-vorbereitet. Mein Ziel ist es, dass den Eltern nach diesem Abend klar ist, was sie in der kommenden Saison erwartet.

    • Mannschaftsregeln
      Das erste Training war zu diesem Zeitpunkt schon. Mit den Kindern wurden die Regeln besprochen. Den Eltern werden die Regeln erklärt. Das heißt auf Nachfrage muss ich auch in der Lage sein, Regeln zu begründen. Wenn ich die Regeln selbst nicht begründen könnte, wären sie sinnlos.
    • Verhalten beim Spiel
      Wie sollen sich Eltern verhalten?
      Warum?
    • Organisatorische Dinge
      Treffen bei Heim- und Auswärtsspiel
      Geplante Sonderveranstaltungen/Fahrten/eigene Turniere
    • Sportliche Dinge
      Geht das die Eltern eigentlich etwas an? Genau an diesem Punkt kann ich zukünftiges, dummes Gerede vermeiden.
      Beispiel Rotation: Wenn man erklärt, warum die Kinder verschiedene Positionen spielen, und welche Ziele man damit verfolgt, nimmt man manchem Meckerer von vornherein den Wind aus den Segeln.
      Es ist übrigens immer gut, Beispiele parat zu haben, mit denen die Eltern etwas anfangen können.
      Ich sage z.B. auch immer, was in den nächsten Wochen der Schwerpunkt ist. Die ersten 6-8 Wochen liegt der Schwerpunkt z.B. im offensiven 1:1. Dann erkläre ich den Eltern, dass dieser Schwerpunkt natürlich auch im Spiel angewandt werden darf. Und wenn´s dann mal in die Hose geht, hat man halt gelernt, wie man nicht vorbeikommt. Es kommt dann fast immer der Einwand, dass der moderne Fußball doch eher ins Passspiel geht. Und da muss man dann Beispiele an der Hand haben. Für diesen Fall heißt meins Andre Schürrle. Wenn der in der 113. Minute nicht im Dribbling zwei Gegenspieler auf sich zieht,... Weiter muss man dann gar nicht mehr reden...
    • Krankheiten/Medikamente
      Ganz wichtiger Punkt. Bitte die Eltern, Dich über Krankheiten/Medikamente die beim Sport beeinträchtigen, zu informieren. Biete ggf. auch an, das Thema unter 4 oder 6 Augen zu besprechen.
  • tobn


    Zwei Fragen aus dem Elternscheck finde ich etwas fragwürdig:


    Frage 5): Natürlich sollte man sich nicht über den Fehler eines Kindes aus der anderen Mannschaft um des Fehlers Willen freuen, aber wenn z.B. ein (zu schlapper oder ungenauer) Querpass vor der Abwehr gespielt wird, ein Kind aus der Mannschaft meiners Sohnes (F-Jugend) dazwischenläuft und ein Tor schießt, dann freue ich mich im Normalfall schon darüber, und ich finde daran auch nichts Schlimmes. Zumal bei den Kids ein hoher Prozentsatz der Tore in unmittelbarer Folge auf einen Fehler der gegenerischen Mannschaft fällt. Würde man dieses Kriterium Ernst nehmen, dürfte man bei etlichen Toren keine Freude empfinden.


    Frage 3): Wenn mein Sohn einen Trainer der Sorte hätte, die ich leider viel zu oft sehe, nämlich die, die ständig rumbrüllen, kaum auswechseln oder anderweitig verhaltensauffällig sind ("haut mal richtig dazwischen und laßt die nicht spielen", habe ich erst am Wochenende wieder gehört), dann wäre ich schon oft anderer Meinung als der Trainer. Und in diesem Fall sicher zurecht. Deshalb ist ein solches Kriterium nur bei guten Trainern ein sinnvolles. Der Trainer meines Sohnes ist Gott sei Dank ein guter.

  • Frage 5): Natürlich sollte man sich nicht über den Fehler eines Kindes aus der anderen Mannschaft um des Fehlers Willen freuen, aber wenn z.B. ein (zu schlapper oder ungenauer) Querpass vor der Abwehr gespielt wird, ein Kind aus der Mannschaft meiners Sohnes (F-Jugend) dazwischenläuft und ein Tor schießt, dann freue ich mich im Normalfall schon darüber, und ich finde daran auch nichts Schlimmes. Zumal bei den Kids ein hoher Prozentsatz der Tore in unmittelbarer Folge auf einen Fehler der gegenerischen Mannschaft fällt. Würde man dieses Kriterium Ernst nehmen, dürfte man bei etlichen Toren keine Freude empfinden.

    Da freust du dich aber über das Tor, nicht über den Fehlpass (so würde ich das sehen). Ich glaube gemeint sind die Eltern, die nach einem Fehlpass der gegnerischen Mannschaft im Mittelfeld noch ein "Jaaa... die können doch nix!" hinterher rufen.

    Frage 3): Wenn mein Sohn einen Trainer der Sorte hätte, die ich leider viel zu oft sehe, nämlich die, die ständig rumbrüllen, kaum auswechseln oder anderweitig verhaltensauffällig sind ("haut mal richtig dazwischen und laßt die nicht spielen", habe ich erst am Wochenende wieder gehört), dann wäre ich schon oft anderer Meinung als der Trainer. Und in diesem Fall sicher zurecht. Deshalb ist ein solches Kriterium nur bei guten Trainern ein sinnvolles. Der Trainer meines Sohnes ist Gott sei Dank ein guter.

    Du hast die Frage ja selbst beantwortet - diese Leitlinien für Eltern gelten natürlich nur bei entsprechenden Trainern - ansonsten hast du in diesem Fall recht, bei einem Brüllaffen darf man nicht nur, nein, man MUSS anderer Meinung sein ;)

  • coulibaly


    Elterncheck
    zu 5.
    Ich denke mal, die Antworten gehen aus dem Ziel: Fairness erlernen hervor! Natürlich hast du recht, dass häufig gegnerische Fehler einen erfolgreichen Torabschluß ermöglichen. Aber hier geht es darum, nicht in ausgelassener Schadenfreude den Fehler des Gegners "abzufeiern"!


    zu 3.
    hier geht es darum, dass man Trainern/Schiedsrichter nicht generell unterstellen sollte, sie seien nicht regelkundig. Ferner besitzen sie in aller Regel Erfahrungen im altesgerechten Coaching. Dass es Ausnahmen gibt, sei unbestritten. Doch zunächst einmal sollte man als Vater/Mutter sein eigenes Verhalten dahingehend prüfen, ob die Erwartungen sich mit denen der Kinder (hier 8-jährige) deckt, dessen Hobby man gerne unterstützen möchte.


    Übrigens Frage 8 (nimmst du eine schwache Leistung deines Kindes persönlich?) finde ich ebenfalls bemerkenswert. Gerade bei den unerfahrenen Eltern kann leicht mal der eigene Stolz einen Kratzer bekommen!

  • tobn
    Zwei Fragen aus dem Elternscheck finde ich etwas fragwürdig:


    Der Eltern-Check stammt ja nicht von mir, sondern vom DFB, daher kann ich dir nur meine persönliche Meinung zu diesen Punkten mitteilen. Das möchte ich aber gerne tun.


    Frage 5): Natürlich sollte man sich nicht über den Fehler eines Kindes aus der anderen Mannschaft um des Fehlers Willen freuen, aber wenn z.B. ein (zu schlapper oder ungenauer) Querpass vor der Abwehr gespielt wird, ein Kind aus der Mannschaft meiners Sohnes (F-Jugend) dazwischenläuft und ein Tor schießt, dann freue ich mich im Normalfall schon darüber, und ich finde daran auch nichts Schlimmes.


    Wie Reddinga schon sagte: über das Tor darfst du dich selbstverständlich freuen, aber nicht über den Fehlpass der Gegner. Es geht im Punkt 5 doch um das Thema Schadenfreude, die man auf dem Fußballplatz eben nicht sehen will. Übrigens freue ich mich zwar schon für meinen Torschützen, wenn er nach einem so kapitalen Bock der Gegner ein Tor erzielt. Aber ich freue mich viel mehr über ein wirklich heraus gespieltes Tor oder ein solches, das nach einer schwierigen Balleroberung stattfand. Ein gegnerisches Eigentor oder eines nach einem kapitalen Fehler der Gegner hake ich schnell ab, außer dem Tor selbst gibt es daran nicht viel, was besonders wäre.


    Zumal bei den Kids ein hoher Prozentsatz der Tore in unmittelbarer Folge auf einen Fehler der gegenerischen Mannschaft fällt. Würde man dieses Kriterium Ernst nehmen, dürfte man bei etlichen Toren keine Freude empfinden.


    Ich glaube, du überinterpretierst hier den Punkt, es geht nur darum, dass von außen keine Schadenfreude auf das Spielfeld transportiert wird. Du hast natürlich damit Recht, dass im G- und F-Bereich noch sehr viele Tore auf Fehler zurück zu führen sind. Das ist für mich übrigens durchaus auch ein Punkt, der dafür spricht, funino anstatt des typischen 6+1 zu spielen, denn da fallen so viele Tore, dass einzelne nicht so ins Gewicht fallen.


    Frage 3): Wenn mein Sohn einen Trainer der Sorte hätte, [...] die ständig rumbrüllen, kaum auswechseln oder anderweitig verhaltensauffällig sind [...], dann wäre ich schon oft anderer Meinung als der Trainer. Und in diesem Fall sicher zurecht. Deshalb ist ein solches Kriterium nur bei guten Trainern ein sinnvolles.


    Vollkommen richtig. Aber hier geht es halt um die Eltern und nicht um die Trainer. Letztere sollten den Check zwar sicher auch durchführen, aber um sie geht es hier mal nicht. Und es geht auch nicht um die Frage, wie Eltern sich mit dem Trainer auseinander setzen sollten. Es geht um das Verhalten der Eltern am Spieltag im Zusammenhang mit dem Fair-Play-Gedanken. Sicher ist die Frage interessant, was man machen sollte, wenn man substanziell andere Meinungen hat als der Trainer. Generell ist es nicht sinnvoll, das am Spiel- oder Turniertag zu thematisieren. Da gilt die Zielrichtung der Frage 3 auf jeden Fall: so lange es erträglich bleibt, sollte man als Elternteil nicht eingreifen. Es kann Situationen geben, in denen man unterstützend wirken kann, damit die Situation nicht eskaliert, z.B. wenn der Gegner am Brülltrainer Anstoß nimmt und sich provoziert fühlt, oder sich das ganze hoch schaukelt -- dann könnte man versuchen, den eigenen Trainer zu beruhigen, allerdings nicht, indem man ihn über den ganzen Platz hinweg anpflaumt oder lautstark seiner Zustimmung mit den Gegnern kund tut.


    Ansonsten aber sollte man an einem der Tage nach dem Spiel oder Turnier das Gespräch mit dem Trainer suchen und ihm mitteilen, was einem auf dem Herzen liegt. Ändert ein Trainer, wie du ihn beschreibst, sein Verhalten nicht nachhaltig, so würde ich mein Kind, wenn alles nichts hilft, aus seiner Mannschaft entfernen. Vorher kann man sich noch an die Jugendleitung wenden, manchmal kann das helfen. Aber am Spieltag sollte man das Kriegsbeil schön begraben lassen, wenn man da einen Konflikt mit dem Trainer austrägt, richtet man typischerweise viel mehr Schaden als Gutes an..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Noch was zum Eltern-Check: auch hier macht selbstverständlich der Ton die Musik. Ich würde niemandem empfehlen, einfach so auf dem Elternabend den Eltern-Check zu verteilen und dem Publikum vor den Latz zu knallen, sie hätten sich bitte schön mal fair zu verhalten, OK?! Nein, denn so schafft man gleich ein Klima der Konfrontation. Man sollte das Thema vielmehr etwas weiter fassen und allgemein von Fair-Play und dem Wunsch danach sprechen, dass Fairness ja auch ein wichtiger Wert ist, nicht nur im Sport. Und dann kommt man darauf, dass die Eltern auch ganz wichtig dabei sind, ihren Kindern beim Erlernen des Fair-Play und der Erfahrung des Fairness-Gedankens zu helfen. Weiterhin, dass man Kindern in diesem Punkt auch ein schlechtes Vorbild sein kann, und dass man leider immer wieder mal solche schlechten Vorbilder erlebt. Dann kommt man zu dem Eltern-Check, der ja vom DFB, und damit also nicht vom Trainer selbst, kommt, und dass man ihn verteilt und sie ihn bitte nach Hause nehmen und dann alle für sich angucken können. Einfach nur so, jeder für sich, und der Trainer will damit auch überhaupt nichts andeuten. Und bitte auch nicht jetzt angucken, weil das zu lange dauern würde und man auch nicht die Zeit hat, jeden der Punkte auszudiskutieren. Naja, und dann halt weiter im Programm...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Danke für die vielen Antworten, hier hilft mir vieles!


    Also werde ich nicht so auf das Training eingehen sondern mehr auf die Disziplin, was bei uns leider in der WhattsApp-Gruppe schon anfängt mit dem Bescheid geben ob das Kind da ist oder nicht.
    FairPlay wird sehr wichtig sein da es bei uns ab der neuen Saison greift und wo wir bei der Weiterbildung waren und ich andere Trainer gehört habe wie die ihre Kinder heiß machen und dann stehe ich mit so einem in der Coaching-Zone wird mir jetzt schon etwas übel.....


    Kamen bei euch auch fragen ob die Kinder schon ein System erlernen bzw. Taktik? Ich will sie eigentlich frei spielen lassen und kein Kind in eine Position pressen. Weiß eben nicht ob eventuell auch so eine Frage kommt.

  • Kamen bei euch auch fragen ob die Kinder schon ein System erlernen bzw. Taktik? Ich will sie eigentlich frei spielen lassen und kein Kind in eine Position pressen. Weiß eben nicht ob eventuell auch so eine Frage kommt.


    Es kann schon sein, dass sowas kommt. Die meisten Eltern gehen auch davon aus, dass es für ihr Kind eine Position gibt, die ihm mehr liegt als andere, sie gehen auch davon aus, dass es Kinderfußball diesbezüglich ähnlich zugeht wie im Erwachsenenbereich, dass eben jeder auf der Position spielt, die ihm am ehesten liegt und die noch zu besetzen ist. Aber das ist ja falsch, denn wir Kindertrainer betreiben ja bewusst die Positionsrotation bei unseren Schützlingen. Wenn du hierzu noch Argumentationshilfen benötigst, würde ich dir die Suchfunktion des Forums empfehlen, über das Thema Rotation wurde hier schon mehrfach und ausführlich diskutiert.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Noch eine andere Frage. Da es meine 1. Saison ist, was gibt man als Ziel an?


    Viele Kinder kommen erst ab August in die Schule, ab Juni wollen wir bis zu den Ferien 2x die Woche Trainieren was sicher auch für die Kinder eine Umstellung sein wird. Dann kennt man die anderen Mannschaften nicht, ich möchte auch den Druck bei den Eltern raus nehmen, nicht das die Erwartungshaltung zu hoch ist.

  • Noch eine andere Frage. Da es meine 1. Saison ist, was gibt man als Ziel an?


    Ich würde in dieser Altersklasse keine sportlichen Ziele formulieren. Primär geht es darum, es den Kindern zu ermöglichen, den Spaß am Fußballspiel und den eigenen Fähigkeiten zu erfahren. Gleichzeitig müssen sie in der Gruppe zurecht kommen und im Lauf der Jahre immer intensiver und besser miteinander kooperieren, um die größtmögliche Chance zum Erreichen ihres gemeinsamen Zieles zu haben.


    Wenn du gerade einsteigst, dann würde ich dir das Buch "Kinderfußball - Ausbilden mit Konzept 1 - Bambinis, F- und E-Junioren" des DFB empfehlen, das du, wenn du Uwe als Sponsor dieses Forums unterstützen möchtest, zum selben Preis wie auch sonst überall, hier erwerben kannst. Kapitel 1, "Philosophie" dürfte dich interessieren, außerdem der Beginn von Kapitel 3, "F-Junioren", das sind folgende Abschnitte:

    • F-Junioren: Was wollen sie, was können sie? und
    • Ziele in dieser Altersklasse
    • Leitlinien für F-Junioren

      • Praxishilfen für die Betreuung von F-Junioren
      • "Team-Umfeld" für F-Junioren: Mit Eltern kooperieren
      • Wettspiele von F-Junioren
      • "Trainieren" mit F-Junioren


    Viele Kinder kommen erst ab August in die Schule, ab Juni wollen wir bis zu den Ferien 2x die Woche Trainieren was sicher auch für die Kinder eine Umstellung sein wird. Dann kennt man die anderen Mannschaften nicht, ich möchte auch den Druck bei den Eltern raus nehmen, nicht das die Erwartungshaltung zu hoch ist.


    Ja, das ist meiner Meinung nach ganz wichtig. Viele Eltern sind sehr ungeduldig oder halt sehr begeistert und enthusiastisch, es gehört sicher beides dazu. Jedenfalls können sie es nicht erwarten, dass ihr Kind so richtig gut Fußball spielt, viele Tore schießt, ganz super ist und überhaupt... Aber Gras wächst bekanntlich nicht schneller, auch wenn man daran zieht, und gut Ding will Weile haben. Passt auch auf, dass Ihr Euch als Trainer nicht zu viel vornehmt und Euch zu ehrgeizige Ziele steckt. Überlasst die anderen Mannschaften auch lieber sich selbst und konzentriert Euch auf Eure Spieler, und zwar jeden einzelnen. Im Kinderfußball trainiert man nur insoweit eine Mannschaft, als die Kinder es mit der Zeit lernen müssen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig zu helfen -- das widerspricht zunächst ihrer Natur, ist aber völlig normal und nicht "böse", das müsst Ihr vielmehr berücksichtigen, und die Eltern im Übrigen auch. Ansonsten habt Ihr es mit lauter individuellen Persönlichkeiten zu tun, die Ihr alle fördern und fordern sollt, möglichst jeden so, wie er es braucht. Das klingt schwer und ist es auch, man sollte da aber auch mit der Messlatte, die man an sich selbst legt, nicht zu anspruchsvoll sein. Um auf den Punkt mit den anderen Mannschaften zurück zu kommen: man sollte sein eigenes Team nicht zu sehr mit anderen vergleichen, sondern sich auf die Fortschritte der eigenen Spieler konzentrieren. Und, ganz wichtig: den Spielbetrieb nicht so ernst nehmen. Die Kinder sollen gewinnen wollen und dürfen, aber wir Erwachsene sollten ein Spiel nicht anhand des Ergebnisses beurteilen, sondern daran, was die Kinder erlebt haben, wie viel Spaß sie hatten und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Es ist von großer Bedeutung, den Eltern das klar zu machen. Es gibt gute Gründe dafür, dass es in der F-Jugend noch keine Tabellen gibt. Und ich wünschte mir, das wäre im ersten E-Jugendjahr auch noch so...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Das Ziel sollte meiner Meinung nach sein den Kindern Spaß am Fußball zu vermitteln und sich gemeinsam darüber zu freuen, das vieles Stück für Stück besser klappt. Wenn eine große Zahl der Kinder bei der Stange bleibt und gern zum Training kommt, dann wäre aus meiner Sicht alles erreicht.
    Und bitte kein Blick auf die Tabelle.

  • Danke für eure tollen Beiträge, haben mir viele Sachen geholfen, auch gerade das mit den Krankheiten ob man was bei einem Kind beachten muss.
    Durch die vielen Tipps gehe ich jetzt etwas entspannter die Sache an, aber leider bin ich nicht gerade ein guter reder vor vielen Leuten.... :whistling: