Minifußball als Turnier

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  • Hallo Trainerkollegen,


    wie jeder engagierte Trainer bin auch ich immer auf der Suche nach Möglichkeiten, unsere Jugendarbeit einen Schritt voran zu bringen.
    Hierfür kam mir als großer "Fan" von Horst Wein und dem Minifußball bzw "Funino" folgende Idee:


    Ein Turnier in diesem Spielmodus zu veranstalten.


    Da ich jedoch im Internet, bis auf die Durchführungsbestimmungen der TSG Hoffenheim, die jedoch von den Regeln ein wenig abweichen, keine Erfahrungen / Infos hierzu finden konnte, würde es mich freuen, könnte jemand von Euch, der als Trainer, Zuschauer oder gar Organisator so einem Turnier beigewohnt hat, seine Erfahrungen posten.


    Aber auch diejenigen, die noch nicht an so einem Turnier teilgenommen haben, bitte ich, mir einfach mal mitzuteilen, ob sie solch ein Minifußball - Turnier interessant fänden oder ablehnen würden.


    Sportliche Grüße
    MightyReds

  • Als Fan der Kleinfeldspielidee würde ich das grundsätzlich begrüßen. Allerdings ist hier vor Ort sowas noch nie gemacht worden, Erfahrungen habe ich mit den Kleinfeldspielen nur aus dem eigenen Training. Ich glaube auch das es viele Trainer gibt die eher ein 'richtiges' Turnier spielen wollen wenn sie schon mit ihrer Mannschaft anrücken.


    Ich würde denke ich einfach mal 1-2 Trainer aus dem Umfeld abtelefonieren und versuchen, mal statt eines Trainings ein 'inoffizielles' Miniturnier durchzuführen so als Trainingsauflockerung ohne offiziellen Touch. Den Zeitpunkt habe ich verpasst, brauche ich jetzt in der C-Jugend nicht mehr mit kommen. Wir haben aber in den letzten Jahren in der Winter-Hallenzeit gute Erfahrungen damit gemacht, einfach mal eine andere Mannschaft dazu zu laden und ein kleines 4:4 Turnier zu spielen. Fand ich im Gegensatz zu den größeren Turnieren mit vielen Mannschaften ne super Sache: weniger Hektik da nur die Trainer da waren und nicht die gerade in jüngeren Jahren übliche Eltern-Aufregung (da 'nur' Training und kein 'richtiges' Turnier), viel Spiel- und wenig Standzeit da max. 1 Spiel Pause, trotzdem Wettkampfcharakter, also ich sage ohnehin ungern bei Turnieren zu, da ich mir für die Spielentwicklung davon wenig verspreche, sind ja immer nur ein paar hektische Spielminuten, wo auch noch einige Male gewechselt werden muss. Ich spiele mit meiner Mannschaft nur die Pflichtturniere. Oder soll es unbedingt ein großes Turnier sein, ist das ein Ziel der Jugendabteilung ?

  • Hallo MightyReds,


    supi das noch mehr so Trainer im Forum sind auf der Suche nach neuen Ideen :)
    Ich bin gerade dabei dies als normale Spieltage inkl. Freiraumzone für unsre Bambinis zu planen für die Spielzeit 15/16
    Allerdings in Form einer Trainerzusammenkunft um dann das Projekt vorzustellen, da es viele Vorteile bietet.
    Hatte mich nämlich auch intensiv mit dem Thema beschäftigt und diesbezüglich auch mit FC St. Pauli und Hoffenheim schon in Kontakt getreten.
    Wir wollten dies auch als Turniermodus für unseren F-Jugend Jahrgang zur neuen Spielzeit 15/16 in Angriff nehmen.


    Falls du Erfahrungsaustausch oder Ideen suchst meld dich doch mal :)


    Viele Grüße
    Jufu (Sascha)

  • Wir konnten bei der TSG Hoffenheim schon mal an solch einem Spieltag teilnehmen. Es läuft eigentlich ganz easy ab - 2 Spielfelder, jede Mannschaft besteht aus 6 Spielern, 3 auf dem Feld, 3 als Einwechselspieler. Jedes Spiel dauert 12 Minuten. Nach jeweils 3 Minuten kommt ein zentraler Pfiff, damit die Mannschaften die Spieler austauschen (jeder spielt gleich viel).


    Es gibt keine Tabelle, keine Platzierungen. Jedes Team hat gleich viele Spiele und die Kids haben richtig viel Spaß!


    Wenn ich ein solches Turnier organisieren würde, würde ich 2-3 mir bekannte Vereine ansprechen - meist haben die 12 Kicker und könnten somit jeder 2 Mannschaften mitbringen. Dann hätte man 6 Teams - Jedes Team hat dann 5 Spiele à 12 Minuten (oder etwas mehr). Ohne Druck, ohne Streß. Als Trainingsturnier (anstelle des Trainings) würde ich so etwas begrüßen und wahrnehmen. Und in 2 Stunden ist man durch...

  • Echt kurios! Genau das gleiche Thema wollte ich Eröffnen, ich plane für die nächste Saison die 09er und vielleicht die 10er in einem solchen Tunier antreten zu lassen.
    Einmal im Monat, Eltern können Kaffee und Kuchen verkaufen - von dem Gewinn werden z.b. Trainingsanzüge im Jahr drauf finanziert wo die Kinder in den Spielbetrieb als junger Jahrgang antreten.


    Ich habe schon Mails an Pauli und HSV (die dies ausseit neuerem praktizieren) geschrieben, ich bin gespannt ob es funktioniert.

  • Don Quijote ist mir zuvor gekommen, vielen Dank. Ja, das war damals eine ziemlich gelungene Sache, bis auf das Wetter -- im Verlauf des Turniers hat es immer mal wieder ziemlich geregnet. Hauptschwierigkeit war es, wie man im verlinkten Thread nachlesen kann, eine entsprechende Zahl an Minitoren zu beschaffen. Denn aufgrund der kleinen Mannschaftsgrößen haben wir auch vier Feldern parallel gespielt, wofür man dann ja sechzehn Minitore braucht. Tja, und unser Verein hatte damals genau gar keines.. Wir haben sie uns zum Teil zusammen leihen können -- der Transport von nicht faltbaren Minitoren ist da durchaus auch eine eigene Herausforderung, und ein paar haben wir selber aus Holz zusammen gezimmert, was sich aber leider als teurer als zunächst vermutet heraus stellte, und außerdem sind Holztore halt weder haltbar noch sonderlich stabil, und in der einfachen Konstruktion auch sehr sperrig, so dass diese dann bedauerlicherweise nur ein recht kurzes Leben auf dem Sportplatz fristeten, bis sie vermutlich verfeuert wurden.


    Ich würde heute versuchen, nach und nach einen gewissen Bestand an vergleichsweise günstigen und aufgrund ihrer Elastizität auch recht haltbaren Popup-Toren aufzubauen (Hauptproblem ist ihre Windanfälligkeit, wenn man sie, wie bei uns auf Kunstrasen, nicht verankern kann), und diese mit Alu-Minitoren ergänzen, und ggf. noch ein paar Freizeittore aus den Gärten von ein paar Eltern einsetzen. Letztere gehen halt ziemlich schnell kaputt, da kann es sein, dass sie das Turnier nicht überstehen.


    Ansonsten kann ich den Turniermodus des Schweizer Systems nur empfehlen, das hat bei uns wunderbar geklappt. Wir hatten den Teams Namen der Champions-League-Teilnehmer gegeben, wobei alle Teams eines Vereins aus einem Land stammten -- die Minifußballteams eines Vereins hießen bspw. FC Barcelona, Real Madrid und FC Sevilla, die eines anderen FC Chelsea, Arsenal und ManU. Nach jeder Runde, die bei uns aus insgesamt zehn Partien und somit drei hintereinander stattfindenden Spielen auf den vier Plätzen bestand, gab es eine neue Auswertung und die Ansage der nächsten vier Spiele. Gegen Ende des ersten Spiels wurden dann die nächsten vier Spiele angesagt, und dann die letzten zwei (der Runde). Wer vorher wissen wollte, wann er spielte, konnte das bei der Turnierleitung erfragen. Wir hatten noch eine Magnettafel vorbereitet, auf der wir die Paarungen hätten anbringen können, entschieden uns aber dagegen, weil sich das als zu viel Arbeit heraus stellte und die Interessierten trotzdem bei der Turnierleitung fragten.


    Ein kleineres Problem stellte der ungewohnte Spielmodus für einige der Spielleiter dar, das waren Papas meiner Spieler, die ich den einzelnen Feldern zugeteilt hatte, um dort im Zweifelsfall als objektiver Entscheider und Aufpasser zu fungieren. Eigentlich wollte ich, dass nach FPL-Regeln gespielt wird, der Spielleiter also nur eingreift, wenn es grobe Verstöße oder Uneinigkeit gibt. Ein paar von ihnen agierten aber dann doch zu sehr nach Schiedsrichtermanier, worüber sich ein paar meiner Spieler bei mir beschwerten, zumal der betreffende Spielleiter eine Regel, die meine Jungs ja schon aus dem Training kannten, falsch verstanden hatte. Sie waren ja aber nicht benachteiligt worden, ich habe das dann auch geklärt, und es war auch alles in Ordnung. Ich selbst bin von Platz zu Platz gewandert, um zu sehen, ob und wie es funktioniert, und um bei den glücklicherweise nur wenigen Spielen, bei denen etwas mehr Anspannung drin war, für Autorität zu sorgen.


    Die Regel, um die es ging, war übrigens die, dass die auf dem Platz verbleibenden Spieler der Mannschaft, die ein Tor erzielt hat, sogleich wieder in ihren Strafraum laufen müssen, bevor sie sich wieder am Spiel beteiligen dürfen. Sie müssen dabei aber nicht warten, bis der Ball wieder im Spiel ist. Damit wollte ich die schnelle Spielfortsetzung nach einem Gegentor fördern, was im allgemeinen mit dieser Regel auch ganz gut gelingt. Der fragliche Spielleiter hatte sie so interpretiert, dass alle Verteidiger sich in ihrem Strafraum befinden müssen, wenn der Ball von den Angreifern nach einem Gegentor wieder ins Spiel gebracht wird, was dann ja leider genau für das Gegenteil sorgt, nämlich eine Zwangspause im Spiel, deren Dauer die Mannschaft bestimmt, die gerade ein Tor geschossen hat.


    Eine weitere mögliche Schwierigkeit ist die Überwachung der rotatorischen Wechsel. Eine Mannschaft nahm es mit der Rotation nicht so eng, da wurde zwar schön nach jedem Tor gewechselt, aber nicht immer in derselben Reihenfolge. Bei dem oft sehr schnellen Spiel ist das für einen Spielleiter, der keinen der Spieler kennt, nur sehr schwer zu erkennen. Eine Erleichterung brächten z.B. Leibchen mit aufgeprägten Nummern, wie man sie z.B. bei Teamsportbedarf recht günstig erwerben kann.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Erstmal vielen Dank für die tollen und positiven Rückmeldungen, gerade der Erfahrungsbericht von "tobn" hat mir Mut gemacht, das Projekt intensiver anzugehen.
    Die Idee aus dem verlinkten Thread, die Spielerpapas als Spielleiter mit einzubeziehen, finde ich große Klasse und werde ich sehr wahrscheinlich übernehmen :thumbup:

    Teilerfolge konnte ich auch bereits sammeln, nach einer kleinen Präsentation meinerseits auf unserer letzten Betreuersitzung, wo ich die Vorteile des Minifußballs gegenüber dem 7 vs 7 erläutert habe, wurde entschieden, ein vereinsinternes Minifußball - Turnier im Juni durchzuführen. Der nächste Schritt wäre dann von mir, evtl im September ein oder zwei "befreundete" Vereine einzuladen, pro Verein ergeben sich ja mind. 2 Teams. Das Ganze wird dann Stück für Stück größer.


    Die Idee hinter diesem Turnier ist eigentlich ganz einfach: Ich halte Minifußball für die bessere Spielform gegenüber dem üblichen 7 vs 7! Punkt.
    Meiner Meinung nach, sollte der Minifußball bis zum Ende der E - Jugend Pflicht(!) sein, sei es als offizieller Spieltag oder ein einmal im Monat durchgeführter Spielenachmittag. Das wäre jetzt aber offtopic.


    Zu den Pop-Up Toren:
    Wie sieht es denn mit der Standfestigkeit aus, wenn ein Ball mit etwas höherer Geschwindigkeit geschossen wird? Fliegen die dann ohne Verankerung weg (auf Kunstrasen), oder gibt es speziell hierfür Möglichkeiten, diese zu befestigen?


    CokeFreak
    Fände es interessant, wenn Du uns auf dem Laufenden halten könntest.

  • Im Saarländischen Fussballverband wird schon seit einiger Zeit im G-Alter nur noch in Mini-Turnierform gespielt.


    Ist also nicht neu, und wird auch schon zunehemend in anderen Verbänden übernommen. Habs hier im Forum auch schon mal näher beschrieben.


    Empfehle auf der Homepage dieses Verbandes nachzuschauen


    Tolle Sache und sehr zu empfehlen.

  • Erstmal vielen Dank für die tollen und positiven Rückmeldungen, gerade der Erfahrungsbericht von "tobn" hat mir Mut gemacht, das Projekt intensiver anzugehen.


    Das freut mich sehr.


    Die Idee aus dem verlinkten Thread, die Spielerpapas als Spielleiter mit einzubeziehen, finde ich große Klasse und werde ich sehr wahrscheinlich übernehmen :thumbup:


    Wenn du es schaffst, dann lade sie doch alle vorher mal zu einem Termin ein, bei dem du ihnen Minifußball und ggf. spezielle Regeln, die nur im Turnier gelten, erklärst. Wenn du genug Elternteile hast, dann lasse sie dabei auch selbst spielen, und diejenigen, die nicht auf dem Platz sind, machen Spielleiter. Falls es zu wenige sind, sollen sie ihre Kinder mit bringen, die das Spiel ja wahrscheinlich schon aus dem Training kennen -- das finden sie dann umso toller. Für eine solche Aktion brauchst du auch nur ein funino-Feld, der Aufwand hält sich also in Grenzen. Schwieriger dürfte es sein, einen Termin zu finden, deshalb würde ich dieses Vorhaben bereits frühzeitig angehen.

    Teilerfolge konnte ich auch bereits sammeln, nach einer kleinen Präsentation meinerseits auf unserer letzten Betreuersitzung, wo ich die Vorteile des Minifußballs gegenüber dem 7 vs 7 erläutert habe, wurde entschieden, ein vereinsinternes Minifußball - Turnier im Juni durchzuführen.


    Sehr cool! Das schwebt mir auch vor, Problem sind halt die vielen Tore, die man braucht, und der einfach ungewohnte Spielmodus. Bei uns wird ja bei Bambini schon im 6+1 gespielt...


    Der nächste Schritt wäre dann von mir, evtl im September ein oder zwei "befreundete" Vereine einzuladen, pro Verein ergeben sich ja mind. 2 Teams. Das Ganze wird dann Stück für Stück größer.


    Klingt gut. Man könnte so vielleicht auch nach und nach die Tore anschaffen, also erst einmal vier oder acht für ein oder zwei Felder, und sie mit dem Erlös aus dem Turnier bezahlen. Vielleicht kann man vorher auch ein paar Spenden einsammeln oder einen Sponsor gewinnen, über den man z.B. die Tore besorgt. Bleibt dabei noch etwas übrig, so kann man davon vielleicht die nächsten vier Minitore kaufen, usw.


    Die Idee hinter diesem Turnier ist eigentlich ganz einfach: Ich halte Minifußball für die bessere Spielform gegenüber dem üblichen 7 vs 7! Punkt.


    So ist es.


    Meiner Meinung nach, sollte der Minifußball bis zum Ende der E - Jugend Pflicht(!) sein, sei es als offizieller Spieltag oder ein einmal im Monat durchgeführter Spielenachmittag. Das wäre jetzt aber offtopic.


    Lass Dich umarmen! Wäre es biologisch möglich und ich nicht schon vergeben, ich wollte ein Kind von dir! :D


    Zu den Pop-Up Toren:
    Wie sieht es denn mit der Standfestigkeit aus, wenn ein Ball mit etwas höherer Geschwindigkeit geschossen wird?


    Sie liegt nahe null. Man kann zwar gut erkennen, ob der Ball drin ist oder nicht, aber sie fliegen bei jedem Treffer weg und müssen wieder positioniert werden. Dazu könnte man aber beim Turnier bestimmt Helfer aus dem Kreis der Zuschauer nehmen, die das machen.


    Fliegen die dann ohne Verankerung weg (auf Kunstrasen), oder gibt es speziell hierfür Möglichkeiten, diese zu befestigen?


    Im Training beschwere ich sie mit meiner Sporttasche sowie den Rucksäcken der Spieler, oder ich bitte einen meiner jugendlichen Co-Trainer darum, sich in ihre Nähe zu stellen und sie dann wieder zu positionieren -- ich stelle mich dann selbst eher auf die andere Seite des Feldes und übernehme das dann dort. Da wir zum Ende des Trainings fast immer auf drei oder vier Feldern parallel spielen lassen, müssen wir Trainer ohnehin gucken, dass wir uns weiträumig verteilen.


    Ich möchte schon länger schauen, ob ich irgendwoher Stoffschläuche besorgen kann, die mit Quarzsand oder ähnlichem gefüllt sind, um damit die Tore zu beschweren, so dass sie weniger windanfällig sind. Ich habe dabei aber nicht das Ziel, dass sie bei einem direkten Schuss stehen bleiben, da sollen sie ruhig den Ball nur wenig abbremsen müssen, sonst gehen sie, da bin ich mir sicher, zu schnell kaputt oder verformen sich dauerhaft.


    Noch ein Tipp: hinter jede Grundlinie einen Ersatzball legen. Geht der Ball ins Toraus, so muss der Spieler, der den Ball als letzter berührt hat, ihn holen und dort hin legen, bevor er wieder am Spiel teilnehmen kann. Währenddessen wird das Spiel mit dem Ersatzball fortgesetzt. Wurde ein Tor erzielt, so gilt das nicht, dann rennen die Spieler der Mannschaft, die das Tor erzielt hat, ja zu ihrem Strafraum zurück und die Mannschaft, die das Tor kassiert hat, setzt das Spiel fort. Einer von ihnen muss den Ball holen. Ob sie dann zu zweit das Spiel mit dem Ersatzball eröffnen, während ihr Partner den Ball holt, oder ob sie auf ihn warten und dann zu dritt angreifen, ist ihnen überlassen. Oder dir als Trainer.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Noch zu den Minitoren: Es ist zwar nicht so schön, dass die Popup-Tore so windanfällig sind und bei jeder Berührung verschoben werden, aber dafür kosten sie halt auch nur einen Bruchteil dessen, was man für Alutore bezahlen muss. Bei teamsportbedarf.de kostet ein Zweier-Set Pop-Up-Tore, die mutmaßlich identisch mit denen sind, die ich im vierten Jahren besitze und verwende, EUR 30,-, während das günstigste Alu-Minitor dort EUR 240,- kostet -- das ist wohlgemerkt der Stückpreis. Die Pop-Up-Tore haben dazu noch den Vorteil, dass sie fix ein- und wieder ausgepackt sind, wenig Raum zur Lagerung benötigen und auch gut transportiert werden können. Die Minialutore sind hingegen deutlich sperriger und unhandlicher. Es gibt auch tolle faltbare Alu-Minitore, aber die haben auch einen Stückpreis von über EUR 200,- und stellen somit eine ganz andere Investition dar als ein paar Pop-Up-Tore. Deshalb würde ich mit letzteren beginnen, man kann sie dann ja auch im Training verwenden, und vielleicht nach und nach an Alu-Minitoren nachlegen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich finde den Ansatz auf jeden Fall interessant und kann mir vorstellen, dass wir sowas auch mal in Angriff nehmen.

    Zitat

    Teilerfolge konnte ich auch bereits sammeln, nach einer kleinen Präsentation meinerseits auf unserer letzten Betreuersitzung, wo ich die Vorteile des Minifußballs gegenüber dem 7 vs 7 erläutert habe, wurde entschieden, ein vereinsinternes Minifußball - Turnier im Juni durchzuführen. Der nächste Schritt wäre dann von mir, evtl im September ein oder zwei "befreundete" Vereine einzuladen, pro Verein ergeben sich ja mind. 2 Teams. Das Ganze wird dann Stück für Stück größer.


    Guter Ansatz. So kann man Minifußball "testen" und bereits benachbarte Vereine aufmerksam machen. Ich sehe vor allem ein riesen Argument darin, dass man damit auch als "kleiner" Verein immer genug Kinder für eine eigene Mannschaft zusammenbekommt.


    Zitat

    Die Idee hinter diesem Turnier ist eigentlich ganz einfach: Ich halte Minifußball für die bessere Spielform gegenüber dem üblichen 7 vs 7! Punkt.
    Meiner Meinung nach, sollte der Minifußball bis zum Ende der E - Jugend Pflicht(!) sein, sei es als offizieller Spieltag oder ein einmal im Monat durchgeführter Spielenachmittag. Das wäre jetzt aber offtopic


    Die Vorteile des Minifußballs sind mir sehr wohl bekannt, aber ich habe immer Bedenken, dass ich dadurch die KIds zu weit vom eigentlichen Fußballspiel, das sie aus dem Fernseher kennen, entferne. Im G- bzw. F-Jugendbereich ist hier die Wahrnehmung möglicherweise noch nicht ganz so klar, aber im E-Jugendalter kann ich mir schon vorstellen, dass Minifußball für die Kids zu wenig mit dem Sport der Messis, Schweinsteigers und Neuers zu tun tat.


    Weiter stelle ich mir die Frage, ob bei den Minitoren genug Erfolgserlebnisse gelingen? Sicherlich ist es insgesamt besser, da jedes Kind mehr am Spiel teilnimmt, aber die größten Erfolgserlebnisse sind doch, wenn der Ball im Netz zappelt :)

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Die Vorteile des Minifußballs sind mir sehr wohl bekannt, aber ich habe immer Bedenken, dass ich dadurch die KIds zu weit vom eigentlichen Fußballspiel, das sie aus dem Fernseher kennen, entferne.


    Nun ist es ja so, dass ja praktisch nie im Training 11:11 gespielt wird, was aber das ist, was man im Fernsehen sieht. Und selbst im Spielbetrieb gibt es das 11:11 erst ab der C-Jugend -- meiner Meinung nach ist auch das zwar noch zu früh, aber darum geht es hier nicht.


    Lasse uns also mal schauen, worin die Unterschiede zwischen Minifußball (funino) und dem 'richtigen' Fußballspiel liegen. Das wären:

    • Mannschaftsgröße: Herkömmlich 6+1, im funino drei plus einen Auswechselspieler. Dadurch hat tatsächlich im funino jeder Spieler viel mehr Aktionen als im 6+1:6+1. Wir haben neulich bei uns zum Abschluss mal 6+1:6+1 gespielt, weil wir nicht mehr die Zeit hatten, funino-Felder aufzubauen und vier Mannschaften einzuteilen. Außerdem wünschten sich einige Kinder auch "mal wieder ein richtiges Abschlussspiel". Nee, war das dann, wie siebener so gerne sagt, kagge. Pro Team haben jeweils zwei Spieler ~75% der Zeit den Ball gehabt, die restlichen 25% verteilten sich auf nochmal vier Spieler pro Team, der Rest hat ihn einmal oder gar nicht berührt. Im nächsten Training habe ich, als es dann zum Abschlussspiel kam, das dann auch gesagt, als einer der "Ego-Dribbler" seine Enttäischung zum Ausdruck brachte, woraufhin dann auch gleich ein anderer meinte: "Ja, stimmt, ich habe den Ball nur ein einziges mal gehabt!"
      Ich bin übrigens der Überzeugung, dass beim 6+1 die Zahl der Spieler, die gleichzeitig auf dem Platz sind, für die allermeisten Spieler bis zum Ende der F zu groß ist, sie sind überfordert, die Gesamtsituation ist einfach zu komplex. Ich glaube auch, dass für viele Spieler auch noch im ersten E-Jugendjahr kleinere Teams besser geeignet sind als herkömmliche Kleinfeldmannschaften. Natürlich entwickeln die Kinder sich unterschiedlich schnell und es gibt natürlich auch die eine oder andere deutliche Ausnahme, aber ich meine, dass die 50%-Schwelle erst innerhalb der ersten E-Jugendjahres überschritten wird.
    • Feldgröße: Bei uns wird in der F-Jugend als Platzgröße 40m x 35m vorgeschrieben, das sind also insgesamt 1400 m^2, pro Feldspieler 233 m^2 oder, wenn man den Torwart gleichberechtigt berücksichtigt, 200 m^2. Das funino-Feld ist 20-25m x 27-30m groß, also zwischen 540 m^2 und 750 m^2, für drei Spieler, also zwischen 180 m^2 und 250 m^2 pro Spieler. Man liegt also in einem ähnlichen Bereich. Sowohl beim funino als auch beim 6+1 kann man natürlich die Platzgröße variieren, aber das "Regelfeld" ist, gemessen an den Spielern, recht ähnlich.
    • Tore: Beim 6+1 stehen die Tore in der Mitte der Torauslinie, beim funino hingegen recht nah an den Ecken (bei vorgegebenem Mindestabstand der Tore von 12m und einer Torbreite von ca. 2m bleibt bei der (vorgeschlagenen) Mindestfeldbreite von 20m nur ein Meter auf jeder Seite zwischen Tor und der Ecke. Es gibt beim funino keinen Torwart und Tore dürfen erst im sechs Meter tiefen Strafraum erzielt werden. Ich fange da mal hinten an: der Maximalabstand reduziert die aufs Tor gebolzten Schüsse signifikant, so dass der Ball seltener im Aus landet und es weniger Spielpausen gibt. Die Spieler werden dazu gezwungen, die Breite des Feldes auszunutzen, weil sie nur von einer relativ weit außen liegenden Position ein Tor erzielen können. Gleichzeitig entsteht auf der anderen Seite freier Raum, in den, wenn er erkannt wird, das Spiel verlagert werden kann. Und wenn der Raum vor einem Minitor zu eng wird, dann ist es aussichtslos, ein Tor zu schießen, während man beim Gewühl vor dem "großen" Tor immer noch einfach mal draufhalten kann -- dementsprechend tun sich im Gewühl vor dem großen Tor die Kinder, allen voran der Torwart, durchaus mal weh, speziell wenn die technischen Fähigkeiten noch nicht so ausgeprägt und eher von der Grobmotorik dominiert sind. Bei zentral stehenden Toren läuft das Spiel auch, zumindest sobald die Spieler aus der Phase heraus sind, in der sie ihr Weg mit dem Ball gerne mal ganz woanders hin, Hauptsache weg vom sie verfolgenden Gegenspieler führt, sehr häufig und mit Vorliebe durch die Mitte, da ballt es sich dementsprechend, auch weil man außen den Ball ja sowieso nicht bekommt. Da ist dann auch keiner, also kann man auch nicht dahin abspielen. Für die Entwicklung der Spiel"kultur" sind daher die außen liegenden Tore besser als die zentralen. Was aber durchaus leidet ist der Torschuss, denn der kommt beim funino ja nur als Kurzpass vor. Um dem abzuhelfen, habe ich auch mal jeweils ein funino-Feld genommen und statt der vier Minitore zentral postierte Jugendtore hin gestellt. Es wurde dann nicht nach draußen sondern ins Tor rotiert, und Tore von außerhalb des Strafraums zählten doppelt. Es blieb aber bei drei Feldspielern.
    • Eindribbeln statt Einwurf: finde ich super, da es viel schneller geht und gerade die jüngeren Jahrgang den hüpfenden Ball nur schwer unter Kontrolle bringen können, so dass sich wieder ein Haufen ergibt.
    • Keine Ecken: So wird mit kleinen Mannschaften ja auch sonst oft gespielt. Da Ecken unterhalb der E-Jugend sowieso ziemlich witzlos sind, verzichte ich gerne auf sie. Beim funino bleibt ja die angreifende Mannschaft in Ballbesitz, wenn sie eine Ecke erhielte, das finde ich hingegen passender als die Regel, dass beim Toraus stets der Torwart den Ball bekommt.
    • Strafangriff statt Strafstoß: Passt zum Spiel, kommt nur selten vor. Man könnte stattdessen auch einen Zielstoß ca. acht Meter vor einem unbewachten Minitor ausführen lassen, bei dem die Spieler zwei Meter hinter dem Schützen stehen und bei dessen Ballberührung ins Spiel eingreifen dürfen. Finde ich jetzt nicht so wichtig, da der Strafstoß auch nur selten vorkommt und das Element ist, zu dem ich unsere Spieler nie auffordern muss, den führen sie vor Trainingsbeginn von selbst permanent aus.
    • Rotatotischer Wechsel bei jedem Tor: Finde ich super, sorgt für die nötigen Verschnaufpausen bei dem anstrengenden Spiel und dafür, dass kein Spieler das Spiel permanent dominieren kann.


    Habe ich etwas vergessen?


    Im G- bzw. F-Jugendbereich ist hier die Wahrnehmung möglicherweise noch nicht ganz so klar, aber im E-Jugendalter kann ich mir schon vorstellen, dass Minifußball für die Kids zu wenig mit dem Sport der Messis, Schweinsteigers und Neuers zu tun tat.


    Ja, das kann sein, weshalb ich im zweiten E-Jahr zum 6+1 übergehen würde. Das würde ich drei Jahre beibehalten, in der C-Jugend dann zum C9 wechseln, und wahrscheinlich im zweiten B-Jugendjahr dann zum 11:11 kommen.


    Weiter stelle ich mir die Frage, ob bei den Minitoren genug Erfolgserlebnisse gelingen?


    Es fallen deutlich mehr Tore als im 6+1, deutlich mehr. Wenn unsere F1 im Abschlussspiel 6+1 spielt, dann kann es gut 0:0 ausgehen, mehr als zwei Tore fallen nur äußerst selten. Spielen wir hingegen funino, so wird es bei den besseren Teams typischerweise zweistellig, bei den schwächeren bewegt man sich zumeist zwischen dem halben und ganzen Dutzend, pro Mannschaft wohlgemerkt. Im funino erleben sie viel mehr Erfolgserlebnisse und der einzelne Spieler ist auch viel wichtiger als im 6+1.


    Sicherlich ist es insgesamt besser, da jedes Kind mehr am Spiel teilnimmt, aber die größten Erfolgserlebnisse sind doch, wenn der Ball im Netz zappelt :)


    Und deshalb sind Minitore mit Netz allgemein motivierender als Hütchen- oder Stangentore. Letztere haben aber auch etwas für sich, kann man sie doch z.B. für die schwächeren Mannschaften breiter machen, um eben für die Erfolgserlebnisse zu sorgen. Das mache ich öfters bei uns, da sind die Tore des schwächsten Feldes drei Meter breit oder vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, wenn es sein muss.


    EDIT: Das ist übrigens noch ein Vorteil: man kann eine heterogene Trainingsgruppe in mehrere Gruppen teilen, in denen dann Kinder, die auf einem ähnlichen Niveau sind, dann unter sich spielen. Das bekommt gerade den schwächeren Spielern deutlich mehr als das Spiel in der großen Gruppe, in dem sie eigentlich immer untergehen. Wenn dann die Mannschaften nicht aufgehen, versehe ich übrigens eher die stärkeren Mannschaften mit jeweils einem Spieler mehr als diejenigen auf dem schwächeren Feld, denn gerade die schwächsten Spieler haben die Ballkontakte ja am meisten nötig.

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  • Zitat

    [...]Was aber durchaus leidet ist der Torschuss, denn der kommt beim funino ja nur als Kurzpass vor. Um dem abzuhelfen, habe ich auch mal jeweils ein funino-Feld genommen und statt der vier Minitore zentral postierte Jugendtore hin gestellt.[...]


    tobn


    Aber genau dieser Torschuss ist es, der den größten Reiz des Fußballspielens ausmacht.
    Würde ich den Minifußball als "Pflicht" im KInderbereich spielen lassen, kann ich mir vorstellen, dass dies, bei all den positiven Argumenten, auch ein Stück den Spaß am Fußball nehmen kann. Besonders im E-Jugendalter, wo die Kinder anfangen und ihre Vorbilder wahrnehmen. Wer will da nicht den Ball "in den Winkel schießen"?
    Als ich vor einigen Jahren meine erste E-Jugend übernahm, wollte ich im Training (verschiedene Arten) Minifußball spielen lassen. Doch die Kinder fragten immer wieder nach, wann wir ein "richtiges Spiel" machen können...


    Zitat

    [...]Die Spieler werden dazu gezwungen, die Breite des Feldes auszunutzen, weil sie nur von einer relativ weit außen liegenden Position ein Tor erzielen können.[...]


    Inwieweit dies förderlich für die Kinder ist, fällt mir auch schwer zu beurteilen. Schließlich steht das Tor beim Fußball nunmal in der Mitte. Beim Minifußball greifen die Kinder also nicht nur "über Außen" an, sondern verteidigen auch nur die "Außen".


    PS: Damit ihr mich nicht falsch versteht, ich bin keinesfalls ein Gegner des Minifußballs, aber ich hätte meine "Bedenken" gerne durch weitere Argumente widerlegt bekommen :)

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  • Aber genau dieser Torschuss ist es, der den größten Reiz des Fußballspielens ausmacht.


    Ja, aber es gehört ja noch mehr dazu. Und die großen, zentral stehenden Tore sind in vielen Bereichen halt auch hinderlich. Deshalb bin ich persönlich ja auch für eine Sowohl-Als-Auch-Regelung mit Übergewicht im Training bei den Minitoren, was auch eine gewisse Notwendigkeit darstellt, denn ich kann sehr wohl zwölf Minitore aufstellen, sechs Jugendtore hingegen nicht, so viele haben wir gar nicht... Also würde ich z.B. drei funino-Felder aufbauen, eines mit Jugendtoren und zwei mit Minitoren. Und nach einem Drittel der Gesamtspielzeit rotieren die drei Gruppen jeweils ein Feld weiter.


    Wobei ich sagen muss, dass auch das bei uns nun ziemlich schwierig geworden ist, seit wir neue, beschwerte Jugendtore bekommen haben, die sich nicht mehr hochheben, sondern nur noch über am hinteren Verbindungsrohr am Boden angebrachte, starre Räder orthogonal zur Spielrichtung rollen lassen. Der Wendekreis liegt bei ca. drei Kilometern... Wie man die Dinger von den Seitenlinien in die Mitte des Platzes bringen soll, ist mir noch nicht so klar -- evtl. wird dafür noch ein Wagen angeschafft.


    Würde ich den Minifußball als "Pflicht" im KInderbereich spielen lassen, kann ich mir vorstellen, dass dies, bei all den positiven Argumenten, auch ein Stück den Spaß am Fußball nehmen kann. Besonders im E-Jugendalter, wo die Kinder anfangen und ihre Vorbilder wahrnehmen. Wer will da nicht den Ball "in den Winkel schießen"?


    Deshalb würde ich es im Spielbetrieb ja auch so machen, dass man zwei funino-Felder nebeneinander aufbaut, das eine mit Minitoren, das andere mit Jugendtoren. Und dann spielt man Jeder gegen Jeden auf beiden Feldern. Und ich würde ja auch ab dem zweioten E-Jugendjahr zum 6+1 als Standardspielform im Spielbetrieb wechseln.


    Als ich vor einigen Jahren meine erste E-Jugend übernahm, wollte ich im Training (verschiedene Arten) Minifußball spielen lassen. Doch die Kinder fragten immer wieder nach, wann wir ein "richtiges Spiel" machen können...


    Klar, kenne ich. Ab und an streue ich auch ein größeres Spiel bei unserer F1 ein. Aber halt nur ab und an. Sie kommen trotzdem. Ich erkläre ihnen natürlich auch, warum ich es so mache. Und das Beispiel von vor zwei Wochen fand ich schon ziemlich bestätigend.


    Wir spielen übrigens auch immer mal wieder im 4:4 oder 5:5 auf Einzetore, dann aber in letzter Zeit meistens auf breite Stangentore ohne Torhüter, weil die Jugendtore kaputt waren. Neulich habe ich auch zwei Felder gehabt, da war ein Jugendtor mit einem neutralen Torhüter (Jung-Cotrainer, der die Anweisung hatte, so gut (oder schlecht) wie ein englischer Torwart zu halten -- einer der Jungs hat die auf englische übermittelte Anweisung sogar verstanden und schneller begriffen als der Co =) ) auf der einen Grundlinie, zwei Minitore zwei Meter hinter der anderen. Beim Torerfolg blieb die Mannschaft in Ballbesitz und wechselte die Spielrichtung. Auf die Minitore durfte nur von innerhalb des Feldes geschossen werden, es musste also hinein gepasst werden. Im 3:3 lief das super. Leider waren es so viele Spieler, dass ich für ein Feld vier Mannschaften hatte, da habe ich dann bei jeder Spielunterbrechung nach einer Mindestspielzeit von einer Minute (nach einer Kombination aus Gefühl und Uhr) die Mannschaften wechseln lassen. Es hat also Team A gegen Team B gespielt, ging nach 1:30 Minuten der Ball ins aus, so liefen Teams C und D aufs Feld und machten mindestens eine Minute weiter. Wäre A in Ballbesitz gewesen, so bekam C den Ball, und umgekehrt. Einmal dauerte es zu lang, da befahl ich dem Torwart, den Ball fest zu halten und da wurde dann gewechselt.


    Hat Spaß gemacht und es war viel Tempo drin. Außerdem haben sich zumindest die besseren Spieler auch sichtbar darum bemüht, den Ball im Spiel zu halten. ;)



    Inwieweit dies förderlich für die Kinder ist, fällt mir auch schwer zu beurteilen. Schließlich steht das Tor beim Fußball nunmal in der Mitte.


    Richtig, aber gute Fußballer bauen das Spiel mal über die Mitte, mal über außen, oder in einem Wechsel davon, auf. Kinder aber nicht, sie sehen das Tor, Abspielen ist ja sowieso höchstens Option Nr. 67, also wird das Tor anvisiert und ab gehts! Das ist zumindest das, was ich fast ausschließlich sehe. Beim funino ist das übrigens nicht anders, es zieht sie da halt in die Ecken des Spielfelds. Aber, und das ist ein gewichtiges Aber, das funino belohnt es, wenn man nach einer Alternative sucht, und man kann sie auch finden, es gibt sie auch. Das Spiel auf ein Tor ist hingegen viel eindimensionaler und stupider. Wenn ich mir Kinder ansehe, die unbeeinflusst im 6+1 spielen, so findet praktisch nur in der Mitte etwas statt, so bis zu zehn Meter links und rechts der die Tore verbindenden Mittellinie. Weiter raus laufen die Kinder nur dann, wenn ein Querschläger dort hin fliegt, anschließend geht es wieder direkt auf das zentral postierte Tor zu. Das mag dem "richtigen" Fußball entsprechen, es ist aber auch ziemlich dämlich. Aber andere Handlungsweisen sind für die meisten Kinder keine Alternative, weil sie sich für sie nicht auszahlen. Sie wollen schließlich selbst das Tor schießen, wozu sollen sie sich also da irgendwo am Rand des Spielfelds aufhalten, wo sie sowieso nie den Ball bekommen, sie werden dort ja auch gar nicht wahrgenommen. Es ist ja vielmehr so, dass die anderen Kinder sich dafür bedanken würden, weil so in der Mitte, also auf dem Weg zum Tor, mehr Platz da ist.


    Daher meine ich, dass das zentrale Tor zwar Bestandteil des Fußballs ist, es aber vielfach negativ wirkt, gerade wenn man es mit jungen Spielern zu tun hat. Daher verzichte ich gerne in vielen Spielformen darauf. Aber ich beziehe es auch gerne mal ein, z.B. beim Aufwärmen mit Schnelligkeits- oder Koordinationsaufgaben, an die sich ein Torschuss anschließt, mit Punkt für den Treffer und Extrapunkt für den schnelleren Schützen.


    Beim Minifußball greifen die Kinder also nicht nur "über Außen" an, sondern verteidigen auch nur die "Außen".


    Nein, das kann ich so nicht bestätigen, denn der Angriff wird typischerweise zunächst über die Mitte eingeleitet. Bei den F-Junioren wird ja typischerweise noch sehr ballorientiert verteidigt, d.h. der Normalfall ist da, dass mehrere Verteidiger gleichzeitig den Ballführenden angreifen. Später könnte sich eine Manndeckung entwickeln, oder auch das Phänomen, dass jeweils ein Verteidiger ein Tor bewacht, während der dritte wie ein Libero fungiert. Bis sie so weit sind, sind die Spieler aber schon in der D-Jugend, und wenn man das nicht mag, kann man die Tore entweder ein Stück hinter das Spielfeld stellen, so dass sie nicht mehr zugestellt werden können, oder man verbietet die Anwesenheit von mehr als einem Verteidiger mehr im Strafraum als sich dort Angreifer befinden.


    PS: Damit ihr mich nicht falsch versteht, ich bin keinesfalls ein Gegner des Minifußballs, aber ich hätte meine "Bedenken" gerne durch weitere Argumente widerlegt bekommen :)


    Gerne, stets zu Diensten. Hast du das Spiel eigentlich selbst schon mal gespielt oder spielen lassen?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Zitat

    Deshalb würde ich es im Spielbetrieb ja auch so machen, dass man zwei funino-Felder nebeneinander aufbaut, das eine mit Minitoren, das andere mit Jugendtoren. Und dann spielt man Jeder gegen Jeden auf beiden Feldern. Und ich würde ja auch ab dem zweioten E-Jugendjahr zum 6+1 als Standardspielform im Spielbetrieb wechseln.


    Dies stelle ich mir dann in der Umsetzung, besonders im Vermitteln gegenüber anderen, schwierig vor. Wenn das Spiel auf die Minitore so toll ist, warum dann doch ein paar plötzlich Spielfelder mit normalen Jugendtoren?
    In einer Trainingseinheit kann ich natürlich verschiedene Variationen einbringen, aber als "Pflichtform" im Spielbetrieb?...Da habe ich so meine Bedenken...
    Die Regelung ab dem zweiten E-Jugendjahr ist zumindest dann schwierig, wenn gemischte Jahrgänge eine E-Jugend bilden.


    Zitat

    Gerne, stets zu Diensten. Hast du das Spiel eigentlich selbst schon mal gespielt oder spielen lassen?


    Ich selbst habe im Zuge einer Trainingseinheit im Prinzip auch schon "Minifußball" gespielt, aber wohl nicht mit allen Regeln, sondern dann wohl eher in einer einfachen "Spielform" auf vier Hütchentore.
    Spielen lassen habe ich es im Grunde genommen in der gleichen Variante. Da ich derzeit keine Mannschaft inne habe, kann ich es auch nicht weiter testen, werde mir aber womöglich mal unsere F-Jugend "leihen" :D


    Wenn in meiner näheren Umgebung mal ein solches Turnier durchgeführt wird, werde ich es mir auf jeden Fall mal anschauen.

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Dies stelle ich mir dann in der Umsetzung, besonders im Vermitteln gegenüber anderen, schwierig vor. Wenn das Spiel auf die Minitore so toll ist, warum dann doch ein paar plötzlich Spielfelder mit normalen Jugendtoren?


    Naja, damit sie halt auch den Torschuss haben. Aber wenn das wirklich zu schwierig wäre, würde ich eher auf die großen Tore verzichten. Allerdings glaube ich andererseits auch nicht, dass 'mein' Modus die Leute überfordern würde, wenn man ihn ihnen denn erklären würde.


    Ich finde aber auch, dass einzelne Entscheidungen, die zunächst und bei einigen Leuten auch dauerhaft unpopulär sind, durchaus dennoch sinnvoll und richtig sein können, und demnach auch durchgesetzt werden sollten. Im KiFu ist ein Beispiel, das nicht auf ungeteilte Gegenliebe stößt, ja die FPL, bei der ich meine, dass wenn Kindertrainer es nicht hinbekommen, mit FPL-Regeln für ein erfreuliches Spiel der Kinder zu sorgen, dann steht es um den Kinderfußball in Deutschland aber ganz schön schlecht. Dann sollten die Kids vielleicht eher Handball spielen. Da wird übrigens in der kompletten F-Jugend das 2x3:3 (zweimal Drei gegen Drei) gespielt, bei dem das Spielfeld an der Mittellinie in zwei Teilfelder aufgeteilt wird, in das jede Mannschaft drei Spieler entsendet, welche die Mittellinie nicht übertreten dürfen. So spielen also in den beiden Hälften jeweils drei Angreifer gegen drei Verteidiger. In der E-Jugend gibt es diese Spielform ebenfalls, sie ist für die Hinrunde verpflichtend, in der Rückrunde wird dann 'offen', also im konventionellen 6+1 gespielt -- dabei wird aber vom Verband die Raumdeckung, insbesondere das aus dem Fernsehen bekannte 6-0, untersagt, da man eine offensive Spielweise und das 1:1 fördern will. Das 2x3:3 ist bei vielen Leuten auch nicht so beliebt, aber ich bin der Meinung, dass es für die Kinder in diesen Altersklassen viel besser ist als das offene Spiel.


    Der DFB empfiehlt für F-Junioren übrigens Mannschaften mit weniger als sieben Spielern. Das wird zwar nicht in den Leitlinien auf fussball.de deutlich, wohl aber im aktuellen DFB-Buch zum Kinderfußball. Es liegt mir gerade nicht vor, daher versuche ich, am Nachmittag den entsprechenden Passus hier nachzureichen. Auch auf fussball.de werden jedoch für diese Altersklasse Spielformen vom 5:5 bis 7:7 empfohlen -- aus dem Buch wird deutlich, dass man das 7:7 etwas zähneknirschend mit Rücksicht auf die bestehende Realität toleriert..


    Witzig fand ich übrigens worauf ich gestoßen bin, als ich die Publikation des Hessischen FV namens "ABC des Fußballspiels -- Ein Lehrwerk für Schule und Verein: 4-8 Jahre" von 2003, das ich mir ziemlich zu Beginn meiner Trainertätigkeit besorgt habe, vor zwei Tagen nach längerer Pause wieder ansah. Da heißt es auf S. 27 im Abschnitt "4.3 Methodik und Organisation -- Reduzierung des Fußballspiels auf seine Spielidee, Reduzierung der Spieleranzahl und des Spielfeldes":

    Zitat

    Ein entscheidender Aspekt, den der Trainer [...] berücksichtigen muss, ist die noch schwach ausgeprägte Kooperationsfähigkeit der kleinen Fußballanfänger. Diesem Problem kann ein Fußballtraining dahingehend begegnen, dass es das Fußballspiel auf seine wesentlichen Elemente, die Spielidee -- Tore schießen und Tore verhindern, angreifen und abwehren -- reduziert und die Anzahl der Spieler ebenso drastisch verringert. Ausgehend vom Spiel 1:1 können die Spielerzahlen nach und nach, in Abhängigkeit von den individuellen Leistungsvoraussetzungen, auf etwa vier Kinder pro Mannschaft gesteigert werden. Dadurch erleichtert man ihnen die Spielübersicht und garantiert einen häufigen Ballkontakt.


    Und in Abschnitt 4.5, "Entwicklungsgemäße Wettkampfformen", steht bereits in dieser Publikation:

    Zitat

    Auch das Spielfeld muss verkleinert werden [...], die Größe der Tore den Kindern angepasst und die Mannschaftsstärke reduziert werden. Das 4:4 sollte sowohl bei den G- als auch bei den F-Junioren gespielt werden. Erst im zweiten F-Junioren-Jahr sollte das 7:7 über das 5:5 vorbereitet und in Freundschaftsspielen erprobt werden. Bei einer größeren Anzahl von Mit- und Gegenspielern können die Kleinen das Spiel aufgrund ihrer Wahrnehmungs- und Orientierungsprobleme gar nicht mehr überschauen. Auch sind die Entfernungen, die sie auf einem großen Spielfeld überwinden müssen, um von dem einen zum anderen Tor zu kommen, viel zu weit. Sie haben also im Spiel kaum Ballkontakte und Torschussmöglichkeiten und müssen daher, ebenso wie der Torwart, der in einem großen Tor fast chancenlos ist, über kurz oder lang die Freude daran verlieren.


    Und dann bedenke man, dass sich die Grundsätze sowohl in den Empfehlungen zum Training wie auch dem Spielbetrieb bei Kindern in den letzten zehn Jahren durchaus noch weiter in dieser Richtung und über den damaligen Standpunkt hinaus weiter entwickelt haben, was man z.B. recht deutlich sieht, wenn man auf fussball.de eine F-Juniorentrainingseinheit aus 2014 mit einer aus den Anfangstagen von Training Online vergleicht -- dabei gab es damals wie heute, das bitte ich zu berücksichtigen, natürlich auch Perlen, aber auch nicht ganz so gelungene Einheiten.


    Ich finde das 3+1:3+1 im Minifußballfeld mit rotierendem Torhüter eine gute Alternative zum 4+1:4+1. Man kann die funino-Regeln weitgehend anwenden und verwendet ein bekanntes Feld mit klaren Zonen. Ich würde weiterhin eindribbeln lassen und ohne Ecke spielen -- das Toraus nach letzter Berührung des Balls durch einen Verteidiger wird im funino behandelt wie ein Seitenaus im Strafraum unter diesem Umstand: das Spiel wird von den Angreifern in drei Metern Entfernung zum Strafraum auf der Seitenauslinie per Eindribbeln fortgesetzt -- ich lasse die Kids i.d.R. und im Sinne von Einfachheit und schneller Spielfortsetzung auf der torfernen Seite der Hütchen, die den Strafraum markieren, eindribbeln.


    Bei der TSG Hoffenheim vereinfachen sie übrigens, soweit ich weiß, das funino-Feld, indem auf die Strafräume verzichtet und stattdessen eine Mittellinie markiert wird. Tore dürfen da ab der Mittellinie erzielt werden. Ich selbst markiere häufig auch eine Mittellinie und erlaube Wechsel nur dort, achte dann, wenn ich es mit stärkeren Mannschaften zu tun habe, auch darauf, dass Einwechselspieler erst aufs Feld laufen, wenn der Auswechselspieler es verlassen hat -- hat eine Mannschaft einen Spieler zu viel auf dem Platz, so gibt das dann ein Gegentor. Da sorgen die Kids dann untereinander schon sehr schnell für eine fabelhafte Wechseldisziplin und die entsprechende Eile dabei. =) Desweiteren nutze ich die Mittellinie gerne, um gemeinsames Angreifen und Verteidigen zu belohnen, indem Tore verdoppelt werden, wenn sich alle Angreifer zum Zeitpunkt der Erzielung in der gegnerischen Hälfte befanden und/oder sich mindestens ein Verteidiger noch in der Hälfte der Angreifer aufhielt -- ein Treffer zählt also einen, zwei oder sogar vier Punkte.


    In einer Trainingseinheit kann ich natürlich verschiedene Variationen einbringen, aber als "Pflichtform" im Spielbetrieb?...Da habe ich so meine Bedenken...


    Ich nicht. Wenn etwas im Training gut funktioniert, dann kann man auch gut den Spielbetrieb so machen. Horst Wein empfiehlt in seinem Buch sowie seinen Videoseminaren übrigens tatsächlich funino als Pflichtspielform.


    Die Regelung ab dem zweiten E-Jugendjahr ist zumindest dann schwierig, wenn gemischte Jahrgänge eine E-Jugend bilden.


    Naja, zu meiner Aufteilung passen die deutschen Altersklassen ja sowieso nicht, ich würde auch die international üblichen U-Einteilungen favorisieren, welche ja stets nur einen Jahrgang umfassen, auch wenn ab U15 häufig zwei Jahrgänge zusammengefasst werden. Da wäre das dann nicht das zweite E-Jugendjahr sondern die U11. In vielen Kreisen ist es in den KiFu-Altersklassen auch heute schon durchaus üblich, im Spielbetrieb nach Jahrgängen und nicht nach Altersklassen zu trennen, also innerhalb einer Altersklasse unterschiedliche Spielklassen für die verschiedenen Jahrgänge vorzusehen. Beim Handball ist es sogar möglich, in der E-Jugend zur Saisonmitte den Spielmodus zu ändern, und das sogar für alle Spieler in zwei aufeinander folgenden Saisons aufs neue, da fällt es mir schwer zu glauben, dass jährliche, graduelle Änderungen, das Fußballvolk wirklich überfordern würden.


    Ich selbst habe im Zuge einer Trainingseinheit im Prinzip auch schon "Minifußball" gespielt, aber wohl nicht mit allen Regeln, sondern dann wohl eher in einer einfachen "Spielform" auf vier Hütchentore. Spielen lassen habe ich es im Grunde genommen in der gleichen Variante. Da ich derzeit keine Mannschaft inne habe, kann ich es auch nicht weiter testen, werde mir aber womöglich mal unsere F-Jugend "leihen" :D


    Urteile dann aber nicht zu schnell, sondern gib dir und den Spielern etwas Zeit, das Spiel kennen zu lernen.


    Wenn in meiner näheren Umgebung mal ein solches Turnier durchgeführt wird, werde ich es mir auf jeden Fall mal anschauen.


    Hmm, viel Erfolg bei der Suche, es würde mich zwar freuen, aber auch wundern, wenn du da schnell fündig würdest.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Der DFB empfiehlt für F-Junioren übrigens Mannschaften mit weniger als sieben Spielern. Das wird zwar nicht in den Leitlinien auf fussball.de deutlich, wohl aber im aktuellen DFB-Buch zum Kinderfußball.[...] aus dem Buch wird deutlich, dass man das 7:7 etwas zähneknirschend mit Rücksicht auf die bestehende Realität toleriert..


    OK, ich bin hier noch etwas schuldig. Auf S. 112 von "Kinderfußball: Ausbilden mit Konzept 1 -- Bambinis, F- und E-Junioren" steht unter der Überschrift "Wettspiele von F-Junioren":

    Zitat von Schomann, Bode, Vieth: Kinderfußball: Ausbilden mit Konzept 1 -- Bambinis, F- und E-Junioren

    F-Junioren spielen in offiziellen Spielrunden meistens in 7er-Teams. Besser, weil kindgerechter und lernintensiver, sind in dieser Altersstufe aber noch kleinere Team- und Feldgrößen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Der Minifußball muss ja nicht zwingend in Konkurrenz zum 7 vs 7 stehen.


    Ich kann "Thomekz" gut verstehen, wenn Er sagt:


    Aber genau dieser Torschuss ist es, der den größten Reiz des Fußballspielens ausmacht.


    Diese Bedenken teile ich bei aller Euphorie auch. Jedoch ist auch ein Hybrid - Modell möglich;


    Die Runde wird weiterhin im 7 vs 7 gespielt, einmal im Monat findet ein Minifußball - Turnier statt. Hierbei spielen die 1. - 3. Platzierten der Runde gegeneinander, die 4. - 6. Platzierten, u.s.w, ähnlich dem "Schweizer - Turniermodus". Dies sollte sicherstellen, dass ungefähr gleichstarke Mannschaften gegeneinander spielen.
    Dadurch, dass ein Verein mind. 2 Teams stellen kann, sind pro Turnier ca. 6 Teams vertreten, der Spielmodus wäre "Jeder gegen Jeden".


    Dennoch sehe ich, vom Ausbildungsgedanken ausgehend, die Einführung des Minifußballs bis zum Ende der E - Jugend für einen notwendigen Schritt. In der D - Jugend sollte dann 7 vs 7 gespielt werden, ab C - Jugend 9 vs 9 und in der B - Jugend schlussendlich 11 vs 11, wie es auch "tobn" meinte.


    Weiter stelle ich mir die Frage, ob bei den Minitoren genug Erfolgserlebnisse gelingen? Sicherlich ist es insgesamt besser, da jedes Kind mehr am Spiel teilnimmt, aber die größten Erfolgserlebnisse sind doch, wenn der Ball im Netz zappelt


    Und was für Erfolgserlebnisse die Kids hierbei haben!


    - Mehr erfolgreiche Aktionen am Ball, auch für die Schwachen.
    - Die Ergebnisse gleichen einem Handballspiel, ein 15:12 ist nichts ungewöhnliches.
    - Das Mitspielen ohne Ball wird meiner gemachten Erfahrung nach öfters belohnt, als beim 7 vs 7.
    - Die Schwachen sind genauso(!) wichtig für ein erfolgreiches Spiel als die Starken.


    Folgende Vorteile sehe ich unteranderem in der Entwicklung der Spieler:


    - Mehr Ballaktionen, vorallem erfolgreiche = Stärkung des Selbstvertrauens und der Technik.
    - Ein Wegdreschen des Balls wird aufgrund des kleinen Spielfelds verhindert, der kontrollierte Aufbau, auch bei Druck, wird häufiger belohnt.
    - Die Kinder lernen, dass alle angreifen und verteidigen müssen.
    - Spielintelligenz wird um ein vielfaches mehr gefördert, als durch das 7 vs 7. Es kommen wenige, dafür immer wiederkehrende, identische Spielsituationen vor.
    - Das Spiel ohne den Ball wird durch die kleinen Teams gefördert. Schaltet jemand ab, macht es sich sofort bemerkbar.


    Dies sind Erfahrungen, die ich im Training machen konnte. Liest man sich das Buch von Horst Wein durch, werden noch mehr Vorteile benannt.