Das Kreisgericht

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  • Hallihallo,
    ich hatte letztens meinen ersten Fall mit dem Kreisgericht.
    Schuld gestehe ich vollkommen ein, Schiedsrichter und ich bekamen uns in die Haare aufgrund des Verbotes,dass die Kinder während des 9 Meter schießens nicht in der Halle sitzen dürften. (Nach dem Tunier) Und mir rutschte eine Beleidigung heraus- Schuld eingestanden, und beim Schiedsrichter selbst ,am nächsten Tag wo ich die D2 betreute, entschuldigt.
    Strafe werde ich auch annehmen,hätte nicht passieren dürfen.


    Aber was mich ein wenig verwundert :
    Das Kreisgericht besteht nur aus Schiedsrichtern, die alle dem selben Obmann haben, der gerade die jungen Schiedsrichter oft beobachtet. (Was ich eigentlich nicht schlecht finde) Er hat mit den Schiedsrichtern auch viel Privat zu tun, und trotz dieser wirklich guten Förderung hier, habe ich den Eindruck,dass die Schiedsrichter die so pfeifen und so reagieren wie er es sieht ,schneller aufsteigen...
    Aber kann da von Objektivität gesprochen werden? Ich glaube nicht, als Schiedsrichter wäre ich eher auf Schiedsrichterseite, genauso wie ich persönlich einen Trainer besser verstehen würde und somit vielleicht nicht ganz so hart entschieden hätte.
    Meine Frage : Ist dies bei euch genauso?
    Gibt es feste Regeln wer das Kreisgericht bilden darf und wer nicht?
    Seht ihr es wie ich?
    Nur noch abschließend -ich will deshalb nicht in revision o.ä. gehen, ich zweifle nur die Objektivität des Kreisgerichtes allgemein an...


    Gruß
    Coke

    Einmal editiert, zuletzt von CokeFreak ()

  • Also wenn das die selbe institutionelle Ebene ist, dann kann ich sagen dass unser Jugendleiter im Sportgericht des Kreises sitzt. Und der hat wenig mit Schiris zu tun

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Hatte auch mal das "Vergnügen". Trotz mehrfacher und nachweislich falscher Aussagen seitens des SR, war unsere Schuld von vornherein klar. Im Anschluss war ich so geladen und verletzt, dass ich ernsthaft in Erwägung zog, mir rechtlichen Rat zu holen und gegen das Strafmaß (welches lediglich aus der Kostenübernahme der Spruchkammer für den Verein und eine Verwarnung an uns bestand) vorzugehen, da es mir ums Prinzip ging. Es hatte was von einem Scheinverfahren

  • Hallihallo,
    , habe ich den Eindruck,dass die Schiedsrichter die so pfeifen und so reagieren wie er es sieht ,schneller aufsteigen...


    Hast du bisher geglaubt, dass das Schiedsrichterwesen anders funktioniert, als es überall anders der Fall ist. (zB Politik oder Wirtschaft)


    Klar, Kompetenz braucht man. Aber dort, wo die Spirze sehr eng wird, entscheiden dann oft auch andere Dinge.
    (Und mal ehrlich: Wenn jemand von euch in einer Führungsposition ist und eine Beförderung durchwinken muss, dabei aber mehrere geeignete Kandidaten hat, spielen da Sympathie oä dann wirklich keine Rolle? Wenn nicht bewusst, dann nicht wenigstens unterbewusst?


    Die Causa Amarell hat dies ja ziemlich deutlich zu Tage gefördert.


    Mal davon ab, kenne ich ein paar Profischiedsrichter ziemlich gut, die uniso erklären, dass man um so weit nach oben zu kommen ganz sicher auch einen Förderer (also den entsprechenden Schiedsrichterobmann des Fussballverbandes) brauchte, da so oft keine Plätze nach oben frei werden und die überregionalen Ligen auch nicht mit überproportional vielen Schiedsrichtern aus dem gleichen Verband besetzt werden. (egal ob 3.Liga, 2.Liga oder 1.Liga. Und auch FIFA-Schiedsrichter oder WM-Schiedsrichter werden ja nicht die xy besten, sonst wären da fast nur Spanier, Engländer, Deutsche und Italiener.)
    Alle haben das kritisiert, mussten aber gute Miene zum Spiel machen, weil sie sonst keine Chance auf die hohen Ebenen haben. Mehr als Verbandsliga ist sonst kaum möglich.




    P.S.: Besagte Schiedsrichter haben mir übrigens auch gesagt, dass sie im Zweifel beim ABseits meist gegen den Angreifer entscheiden (Entgegen der Regel).
    Grund: Ein Tor, dass aus einer Abseitsposition erzielt wurde wird viel mehr und länger diskutiert, etc, als ein "mögliches Tor", wo falsch auf Abseits entschieden wurde. Vor allem dann, wenn der Torabschuß erst noch kommen würde.
    Ersteres wird mndestens eine Woche thematisiert, zweiteres meist maximal nur am Folgetag.


    Das kann man - zurecht - kritisieren, aber bringen tut es nichts, weil die Schiedsrichter halt auch keine schlechte Presse und damit schlechtere Karrierechancen haben wollen.


    Diskutabel finde ich eher, dass das scheinbar jeder weiß, aber man dann die Regel nicht dementsprechend ändert.


    (Genauso dürfen "Stars", wenn sie kein sehr negatives Image haben auch "mehr" meckern etc. Es schlägt einfach kleinere Wellen, wenn Schultz von Augsburg gelb wegen meckern bekommt, als wenn Ballack als Bayernspieler so eine gelbe Karte kassiert. In letzterem Fall geht das mitunter tagelang durch die Presse, vor allem, wenn es dann die fünfte gelbe oder eine gelbrote Karte ist/wird)




    Ja mir ist klar, dass ich mir mit diesen Aussagen eventuell keine Freunde hier mache. Ich finde es auch nicht gut, aber mittlerweile nehme ich es so hin. (habe selbst jahrelang im gehobenen Amateutfussball gespielt, und auch hier konnte man klar erkennen, dass gestandene Oberligaspieler (wenn sie kein schlechtes Image hatten) dem Schiedsrichter schon mal ungestraft aber deutlich klarmachen konnten, dass sie mit dessen Spielleitung nicht einverstanden sind. Spieler und Schiedsrichter "kennen" sich da ja teilweise über 10 Jahre. Ein Greenhorn vom Aufsteiger, fängt sich da viel schneller die Karte, zumindest ne deutliche Ansage.)

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • mal andersrum gefragt: wer von uns hätte denn selbst lust ehrenamtlich (mit geringer aufwandsentschädigung) dort zu sitzen
    und sich das elend der fehlbarkeiten anzuhören und recht zu sprechen? ich nicht...


    sicher kann man sich aufregen, mach ich auch (habe ich ja auch schon geschrieben) aber ich selbst würde mich da nicht hinsetzen wollen.
    deshalb gehe ich den weg dann auch zähneknirschend mit.

  • Das eigentliche Kopfschütteln löst bei mir das aus:

    ...aufgrund des Verbotes,dass die Kinder während des 9 Meter schießens nicht in der Halle sitzen dürften...

    Ich habe kürzlich ein Hallenturnier erlebt, bei dem peinlich genau darauf geachtet wurde, dass der Ball beim Anstoß auch unbedingt nach vorne gespielt wurde. Grätschen von hinten in die Beine sah man aber nicht so eng...
    Ja, CokeFreak, manchmal kocht es da auch in mir. Und ich bin auch eher ein besonnener Typ...

  • Mit Schiedsrichter lege ich mich grundsätzlich nicht an, egal wie schlecht sie pfeifen. Allerdings bekommen die Schiedsrichter, die besonders gut pfeifen, immer auch ein Lob von mir! Wer kein Lob bekommt, darf sich auch fragen warum!


    Ich denke mal, dass jeder "normale" Schiedsrichter mit der Motivation ins Spiel geht, sein Bestmögliches zu geben, um Spaß zu haben und Anerkennung zu finden. Sonst würden sie diesen Job nicht machen wollen. Insofern unterscheiden sie sich wenig von den anderen Spielverantwortlichen.


    Die jeweiligen Fähigkeiten betreffend ist mir der Satz eines Schiedsrichterobmanns in Erinnerung geblieben, der da meinte: "jede Liga bekommt die Schiedsrichter, die es verdient hat"! Das mag auf den ersten Blick hart klingen, aber so ganz unrecht hat der gute Mann nicht!


    Selbst wenn irgendwann die Technik soweit ist, das der Ball sowie jeder Spieler einen Chip bekommen, sodass "Aus", "Ecke" oder "Abseits" durch die Koordinaten-Messung via GPS in Bruchteil von Sekunden zur Entscheidung führt; letzendlich der Mensch, was er will und was nicht! Wer objektive Entscheidungen will, der muß das Fussballspiel neu erfinden. Denn immer wenn Menschen im Spiel sind, gibt es einen Irrtumsfaktor. Da muß man immer auch mit Überraschungen rechnen!


  • "jede Liga bekommt die Schiedsrichter, die es verdient hat"! Das mag auf den ersten Blick hart klingen, aber so ganz unrecht hat der gute Mann nicht!

    Da ist sicherlich auch was dran.
    Aaaaaber: Ich habe im Rahmen der C-Breitensport-Lizenz an einem ganz normalen Schiedsrichteranwärterlehrgang (tolles Wort) teilgenommen. Aus dieser Erfahrung kann man auch sagen "Jeder Schiedsrichterobmann /-ausbilder bekommt die Schiedsrichter, die er verdient."
    Ich habe dort irgendwelche Schlüsselworte (absichtlich, unsportlich, grob, klare Torchance...) für die Prüfung gelernt, die dann entsprechende Entscheidungen nach sich ziehen müssen. Leider flüstert dem Schiri auf dem Platz niemand die Schlüsselworte ins Ohr. Worin sich Foulspiel und grobes Foulspiel unterscheiden, haben die Anwärter in diesem Lehrgang nämlich nicht gelernt.
    Dafür habe ich aber gelernt, dass ich mir Respekt verschaffen kann, wenn ich energisch in die Pfeife haue während ein Spieler neben mir steht... ?(
    Im Rahmen des Trainerlehrgangs gab es reichlich Praxis und innerhalb des Theorieteiles auch Beispiele anhand von Videosequenzen. Gerade die Videosequenzen hätten auch gut in die Schiriausbildung gepasst. Da wurden aber nur in der Theorie die Regeln durchgedroschen. Das war wirklich stinklangweilig. Ich habe jedoch von einem Oberligaschiedsrichter gelernt, wie viel Genuss es ihm bereitet, nach einem Torjubel mit Trikot ausziehen und auf den Zaun springen , gelb/rot zu zeigen. ?(
    Nach diesem Lehrgang hatte ich ein ganz anderes Bild von Schiedsrichtern...

  • Follkao


    Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die Ausbildung von Schiedsrichtern (genau wie die der Trainer) sich näher an der Praxis orientieren würde. Denn zwischen Theorie und Praxis klafft ein großes Loch. Leider scheitern solche Versuche (bei den Trainern gabs bereits einen Feldversuch, in der ein Teil der Ausbildung bei der Heimatmannschaft der Trainer gemacht wurde) immer am feldenden Personal und/oder am Geld!


    Ich denke, man darf einem Schiedsrichter nicht die Freude an der korrekten Regelauslegung vorwerfen. Allerdings sollte man seine Mimik und Gestik dabei unter Kontrolle halten. Sonst bekommt das Ganze einen lächerlichen Touch!

  • CokeFreak:


    Ich finde die Zusammensetzung des KG bei Euch auch nicht optimal. Aber was hilft es Dir ? Dinge, die ich nicht ändern kann, nehme ich hin. Wozu darüber aufregen ?


    Grundsätzlich würde ich Strafen nie aus eigener Tasche bezahlen, wenn ich bis auf eine Aufwandsentschädigung kein Geld vom Verein erhalte. Möchte der Verein, dass ich weiter tätig bin, muss er selbst ran.


    War aber bei mir noch nie notwendig... :D

  • Grundsätzlich würde ich Strafen nie aus eigener Tasche bezahlen, wenn ich bis auf eine Aufwandsentschädigung kein Geld vom Verein erhalte. Möchte der Verein, dass ich weiter tätig bin, muss er selbst ran.


    Karl: kommt immer drauf an , wofür die Strafen sind. Beleidigungen und Tätlichkeiten, die er begangen hat, wären auf jeden Fall vom Trainer selber zu zahlen.
    Auch von den Spielern bzw. den Eltern sollte man diese Kosten einfordern. Denn das Geld für die Strafen , fehlt für Material respektive die Ausbildung der Spieler.
    Ein "normales" Foul sollte dagegen vom Verein beglichen werden

  • addi73:


    Wie gesagt, grundsätzlich würde ich absolut nichts zahlen. Will der Verein mich behalten, zahlt er. Ansonsten hat es sich eben erledigt. Anders würde es aussehen, wenn meine Tätigkeit entlohnt werden sollte und damit lukrativ wäre. In dem Fall hätte man selbst ein mehr oder weniger starkes Interesse, den Job weiter betreiben zu dürfen. Nehme aber mal den Vatertrainer, der den Posten bekleidet, weil er nicht schnell genug auf dem Baum war, als ein Trainer gesucht wurde und nichts vom Verein erhält. Der zeigt zurecht einen Vogel, wenn da plötzlich jemand Geld von ihm will. Welches Druckmittel hätte man denn hier auch, um die Forderung durchzusetzen ?
    Zu Beleidigungen kommt es von meiner Seite nicht. Zu Tätlichkeiten auch nicht. Setze ich bei einem Trainer, der Vorbildfunktion hat, auch einfach voraus.

  • Du schliesst einfach aus, das es nicht passiert....aber...in einer Situation..Stresslage...einen Aussetzer haben....KANN passieren....


    Tschernobyl haben auch alle ausgeschlossen und es ist passiert..oder Japan...


    Also..wenn das von Deiner Seite aus nicht passiert, dann kannst ja auch sagen das Du in diesen Fällen zahlen würdest.....

  • Karl


    Prima Beiträge! Denn man muß immer wieder feststellen, dass die Geschehnisse auf und neben dem Rasen unreflektiert (war schon immer so und muß auch so bleiben) beurteilt werden.


    Karl, aber du bringst es dadurch auf den Punkt, dass es sich vielfach um nicht für die Traineraufgaben ausgebildete Vatertrainer handelt, die das Ganze dann nur durch die "Zuschauer-Brille" beurteilen können. Damit soll keine Schiedsrichterbeschimpfung gerechtfertigt werden, aber damit kann man sie schon eher geklären! (Hab übringens auch von einem Fall gehört, indem ein Schiedsrichter einen Trainer beleidigt hat. Ob der Schiri allerdings anschließend dafür zahlen mußte, weiß ich nicht!)


    Jedoch kommen wir an einen Punkt, wo man sich die Frage stellen muß, ob der Fussballplatz ein rechtsfreier Raum ist? Denn wenn ich "auf der Straße" jemanden beleidige, dann kann dieser ggf. Strafanzeige stellen! Wenn aber der Fussballplatz kein rechtsfreier Raum ist, warum verhandeln dann Sportgerichte und nicht ordentliche Gerichte darüber? Oder anders gefragt: was hat eine strafbare Beleidigung überhaupt mit einem Verein (Trainer, Zuschauer) oder einer Spielfunktion (Schiedsrichter) zu tun? Wenn ich einem anderen Autofahrer den "Vogel" zeige, kann es schnell ne Stange Geld kosten, aber beim Fussball komme ich mit ein paar Euro davon!


    Gerade gestern wurde erst ein Grundsatzurteil über gewaltbereite Gruppen im Fussball gefällt. Bislang war es erforderlich, jede einzelne Straftat nachzuweisen! Nunmehr genügend die Mitgliedschaft in einer Gruppe, deren Zweckgemeinschaft das Begehen von strafbaren Handlungen (Beleidigung und Körperverletzung) ist! Bravo!


    Der Fussball ist eine Kampfsportart, bei der sich alle Teilnehmer an bestimmte Regeln zu halten haben. Ein Teil der Regelverstöße:z.B. Beleidigung und absichtliche Körperverletzung wird jedoch nicht nur im Fussball, sondern ebenfalls im Strafrecht geregelt. Die Schwierigkeit in diesen emotionalen Sportarten ist jedoch eine Trennlinie zu ziehen, wann man eine Verfehlung eines Trainers zweckmäßigerweise innrhalb der Sportgerichtsbarkeit und ab wann man es in einem Ordentlichen Gericht verhandeln sollte.


    Ich bin dabei auch voll bei Karl, der zum Ausdruck bringt, dass ein Trainerlaie (meist Trainervater) seinen Aufgaben fachlich nicht gewachsen ist und emotional "aufs Glatteis geschickt wird"! Das rechtfertigt keine Körperverletzung, jedoch Kraftausdrücke gegenüber Dritten in einer emotional besonders angereicherten Situation. Die Beleidigung selbst soll dadurch nicht verharmlost werden, jedoch darf man den Laien allein nicht dafür verantwortlich machen, sondern hier trägt der Verein in besonderem Maße die Verantwortung dafür, Trainerlaien die Verantwortung für Aufgaben zu übertragen, für die sie noch gar nicht ausgebildet sind! D.h. es genügt nicht nur die Beleidigung selbst nachzuweisen, sondern das Gericht muß feststellen, ob und inwieweit auch der Verein aufgrund versäumter Trainerausbildung eine Mitschuld trägt!


    Man hat das Gefühl, dass gerade im Fussball als Volkssport Nr. 1 einiges auf dem juristischen Prüfstand steht, weil man festgestellt hat, dass die Sportgerichte gelegentlich in ihren Urteilen sehr weit von den Ordentlichen Gerichten entfernt sind, so dass ein öfffentliches Interesse an Korrekturen bestehen könnte.

  • Also zunächst einmal:
    Bei uns im Kreisverband sitzt auch ein Schiedsrichter vor, aber er besteht nicht komplett aus Schiedsrichtern.
    Ich würde an deiner Stelle das ganze auch anzweifeln, dass ist schon sehr seltsam.


    Zu den Aufstiegen noch:
    Ich bin ja selbst Schiri und was mir bei uns auffällt ist, dass weibliche Schiris alle total schnell aufsteigen, dass kann doch nicht im Interesse des Spiels stehen, wenn dort nach Geschlecht mit zweierlei Maß gemessen wird, aber ist natürlich immer ein gutes Aushängeschild für den Verband.


    Und was mir bei uns noch auffällt ist, dass die Ansetzer kaum mehr auf Tabellensituationen achten. Meine ersten 5 Spiele waren alle total klar ausgegangen, da konnte ich lernen und Fehler hatten keinen Einfluß auf den Spielausgang.
    Letztens hatten wir als Tabellen-9. ein Spiel gegen den 10.(bei 12 Mannschaften) und da wird uns ein Schiri geschickt, der sein 2. Spiel macht. Der hat natürlich gleich mal einen Abstoß über die Mittellinie laufen lassen und daraus ist der Ausgleich gefallen, der dann auch den Endstand markierte. Sowas ist dann echt blöd gelaufen und sehr ärgerlich.


    Habt ihr sowas bei euch auch schon festgestellt?



    Zu dir noch: Scheinst ein sehr vernünftiger Zeitgenosse zu sein, wenn du dir alles eingestehst und das Urteil anerkennst, gefällt mir.


  • Zu den Aufstiegen noch:
    Ich bin ja selbst Schiri und was mir bei uns auffällt ist, dass weibliche Schiris alle total schnell aufsteigen, dass kann doch nicht im Interesse des Spiels stehen, wenn dort nach Geschlecht mit zweierlei Maß gemessen wird, aber ist natürlich immer ein gutes Aushängeschild für den Verband.


    Und was mir bei uns noch auffällt ist, dass die Ansetzer kaum mehr auf Tabellensituationen achten. Meine ersten 5 Spiele waren alle total klar ausgegangen, da konnte ich lernen und Fehler hatten keinen Einfluß auf den Spielausgang.
    Letztens hatten wir als Tabellen-9. ein Spiel gegen den 10.(bei 12 Mannschaften) und da wird uns ein Schiri geschickt, der sein 2. Spiel macht. Der hat natürlich gleich mal einen Abstoß über die Mittellinie laufen lassen und daraus ist der Ausgleich gefallen, der dann auch den Endstand markierte. Sowas ist dann echt blöd gelaufen und sehr ärgerlich.


    Wir haben bei uns auch eine Schiedsrichterin, die meines Erachtens zu Unrecht schon etwas aufgestiegen ist. Ich empfehle aber bei solchen Wahrnehmungen immer, sich selbst bewusst zu machen, ob diese empfundene Bevorzugung von einer Gruppe, zu der man nicht gehört, wohl wirklich stattfindet, oder ob man aus welchen Gründen auch immer da vielleicht etwas anders wahrnimmt, als es tatsächlich ist.


    Was die Tabellensituation anbelangt: ich habe nicht den Eindruck, dass bei uns darauf i.d.R. Rücksicht genommen wird. Allerdings bitten wir schon mal den Schiedsrichteransetzer, zu dem einer aus unserem Trainerteam guten Kontakt hat, bei besonderen Spielen um die Ansetzung eines der besseren der verfügbaren Schiedsrichter. Das klappt dann auch normalerweise. Beispiele waren etwa Spiele zwischen 1 und 2 in der Tabelle, oder die Bitte um die Ansetzung eines erfahrenen und durchsetzungsstarken Schiedsrichters gegen eine Mannschaft mit Brülltrainer, der sonst gerne mal das ganze Spiel kaputtschreit.


    Dazu aber mal eine Frage an dich als Schiedsrichter: kennst du vor Spielen den Tabellenstand? Ich habe nämlich einige Male versucht darüber zu sprechen mit Schiedsrichtern bzw. gefragt, ob sie den Tabellenstand kennen und mir ist noch kein Schiedsrichter begegnet, der die Tabellensituation kannte. Dabei stelle ich mir das eigentlich recht hilfreich vor, vorher einen kurzen Blick auf die Tabelle zu werfen um einschätzen zu können, ob einen ein enges Spiel erwartet.

  • B-Griffin32


    Bewertung mit zweierlei Maß!


    Die schlechtesten Schiedsrichter, die ich miterleben durfte, waren ältere Senioren, die in niedrigen Ligen pfiffen. Da hatte man das Gefühl ,dass man sein Schiedsrichtergeld in Geschenkpapier eingewickelt bekommt. (bzw. egal wie schlecht und demotiviert ich am Mittelkreis stehe, mein Geld bekomm ich trotzdem)
    Bei den Jungspunten ist die Fehlerquote zwar auch recht hoch, aber man hat dort wenigstens das Gefühl, dass sie sich Mühe geben und aus ihren Fehlern lernen wollen.


    Im unteren und mittleren Leistungsbereich gibt es in der Tat einen beträchtlichen Anteil an weiblichen Schiedsrichterinnen, wobei die Mädels zwischen 20 - 40 noch am besten mit der Pfeife umgehen können :thumbup: Überfordert sind hier ebenfalls die älteren Damen und mit einer hohen Fehlerquote belastet die jugendlichen Mädels.


    Im oberen Amateur- und Profibereich gibt es hingegen kaum Frauen. Das mag sicher auch an der meist fehlenden Protektion liegen oder ganz einfach daran, dass der Fussball bei den älteren Entscheidungsträgern noch als "Männersache" gesehen wird. Inwieweit die Mädels auf Topniveau mit den männlichen Kollegen mithalten können, läßt sich schon deshalb nicht sagen, weil es nicht die vergleichbare Menge an weiblichen Schiris in diesen Ligen gibt.


    Unparteiische Richter, wozu ja auch die Sparte der Schiedsrichter zählt, gibt es schon deshalb nicht, weil man die Emotionen nicht ganz abschalten kann. Dem einen mögen die Stärke des Gegners beeindrucken, dem Anderen das Mitleid mit den Schwächeren. HInzu kommen weitere Faktoren, wie die Vereinszugehörigkeit des Schiedsrichters oder spezielle Konstellationen (z.B. Traditions- oder Geldverein). Natürlich spielt auch die Tagesform des Schiedsrichters eine Rolle sowie die versuchte Einflußnahme durch Spieler, Trainer und Publikum. So lassen sich manche spielentscheidenden Pfiffe auch dadurch erklären, dass ein Schiedsrichter die Situation genauso gesehen haben möchte. Je nach Ligazugehörigkeit kann er sich diesen emotionalen Luxus jedoch mehr oder weniger leisten.


    Schiedsrichterbeobachter sind eigentlich ein gutes Kontrollorgan, wären sie nicht selbst bereits vorbelastet. Die technischen Hilfsmittels können zwar erkennen, ob ein Ball die Torlinie überschritten hat, nicht jedoch ob er auf regelkonformer Weise dorthin gelangt ist.


    Was will man machen? Man wird mit dem Irrtumsfaktor Mensch leben müssen!

  • Also zunächst einmal:
    Ich schau mir immer vor dem Spiel die Tabelle an, ich kann dann ganz anders an die Sache ran gehen. Und mit fussball.de sind das ja nur zwei Minuten, die das erfordert.
    Aber ich war auch oft schon im Gespann unterwegs, wo die anderen beiden keine Ahnung hatten wie es in der Tabelle aussieht.
    Ich kann dadurch aber auch Situationen ganz anders einschätzen und meine Linie davon abhängig machen. Klar werden meine Erwartungen manchmal durchkreuzt und ein erwartetes ruppiges Spiel läuft total friedlich ab, aber eine gute Vorbereitung hilft eigentlich immer.


    Zu der Frauensache: Ich war letztens mit einem Ansetzer und unserem Jugendleiter als Gespann im Einsatz und die haben das auch so empfunden. Gerade der Ansetzer, der für Kreisebene Großfeld verantwortlich ist, sagte mir, dass die Mädels deutlich eher auf die Landesebene aufsteigen, als die Jungs.