Kadergröße C Junioren

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  • Hallo Trainerkollegen!


    Zur Zeit trainiere ich eine D 9er.


    Der Kader ist im Winter auf 18 Kinder (Neuzugänge) gestiegen.


    Aus diesem Kader sind 2 Kinder, die keine Meisterschaftsspiele (nur Testspiele) machen.


    Da ich für die neue Saison weiterplane, wollte ich den Kader auf 20 Kinder erhöhen.


    Die Jungs sind zu 99,9 % Zuverlässig, da wir Leistungsbezogen spielen und Regeln bestehen.


    Reicht das oder ist das für eine 11er Mannschaft zuwenig?


    Gruß Inge

  • Hallo,


    haben einen Kader von 19 Mann und kommen damit sehr gut aus.
    Da auch hier die meisten Jungs zuverlässig sind, hast du meist sogar zu viele Spieler zur Auswahl.
    Dadurch kommen dann eben am Wochenende auch einige nicht zum Einsatz und wer abgemachte Regeln nicht befolgt, der hat dann auch für das Wochenende schlechte Karten.

  • Hi Inge,


    jede Saison verläuft anders, Verletzungen und Wegzug sind nicht verhersehbar. Deshalb ist recht wichtig, ob Du noch eine weitere Mannschaft im Verein hast, auf die Du zurückgreifen kannst, falls es mal knapp wird, oder ob Ihr auch mal mit 10 oder 11 Spielern anzutreten bereit seid.


    Folgende Punkte können den Kader am Samstag schmälern:


    a) Konfirmationsunterricht
    b) Verletzungen
    c) Krankheit
    d) DropOuts
    e) Urlaube und Familiäre Termine


    Erfahrungsgemäß fehlen bei mir zwischen 0 und 5 Spielern am Wochenende. 1-2 sind immer angeschlagen, 2 weitere haben schwere Verletzungen erlitten, 1 ist auf Familientermin. Konfirmation ist zum Glück nicht so dramatisch, da die Termine meist vormittags liegen, wir aber nachmittags spielen.


    Nach dieser Rechnung komme ich mit 17 Spielern im Kader gut aus, habe aber schon aus der zweiten C mehrfach einen Spieler zur Verstärkung mitgenommen. 2 Wechselspieler möchte ich immer dabei haben.

  • Moin Inge
    Es gibt im Jugendfußball noch heute einer der unsinnigsten Regeln, bei der mir bis jetzt noch nicht eingefallen ist, was dies für einen Sinn haben soll. Vier Mal darfst Du auswechseln. Das wars. Das bedeutet, dass 15 Spieler zum Einsatz kommen können. Der Rest guckt in die Röhre. Und das in Zeiten, wo die Jugend-Pyramide auch den Funktionären längst bekannt sein sollte. Mit dieser Regelung wird es einigen Mädels und Jungs bei vielen Spieltagen verwehrt, am Wettbewerb teilnehmen zu können. Wann wird man hier endlich wach und schafft diesen Blödsinn ab ??


    Du möchtest einen Kader mit 20 Spielern haben und fragst, ob das zu wenig ist. Siehe oben. Bedenke dann auch, dass fünf Spieler im Grunde von Anfang an umsonst zum Spiel kommen. Natürlich gibt es im Verlauf einer Saison auch Verletzungen und ein zu dünner Kader könnte da zu Engpässen führen. Wichtig wäre noch die Info von Dir ob dies die einzige C des Vereins ist und ob es dann die C1 oder C2 werden soll.
    Mein Ältester spielt Bezirk in einer U15. Die haben einen 18er Kader und da kommt es nicht selten vor, dass ein Spieler gar nicht spielt. Ich möchte jetzt gar nicht die Diskussion starten, ob dies notwendig oder zu vermeiden ist usw. Hier geht es ja um die Kaderstärken insgesamt. Deswegen würde ich Dir gern zwei Tipps mit auf den Weg geben:


    1. Nicht künstlich aufblähen, weil man ja auf jede Eventualität vorbereitet sein möchte. Ein zu großer Kader einer C-Jugend widerspricht im Grunde dem Ausbildungsgedanken, denn nicht alle Spieler können am WE die im Training erworbenen Fähigkeit im Wettkampf festigen bzw. dort Erfahrungen sammeln. Siehe oben. 15 Spieler, dann ist Feierabend.


    2. Wenn denn bekannt ist, dass der Kader eben größer wird ist es mMn absolute Trainer- und/oder Vereinspflicht, dies den Spielern auch so deutlich mitzuteilen. Sie müssen vor ihrer Entscheidung, ob sie in dieser Mannschaft spielen möchten, unbedingt wissen, dass sie eben auch mal auf der Bank sitzen. Oder im schlimmsten Fall gar nicht spielen. Im Falle meines Ältesten fand ich es sehr bemerkenswert, dass dies der Verein deutlich kommuniziert hat. Er wusste also das er nicht wie im Heimatverein King of Koteletts ist sondern einer von vielen guten Spielern.


    Finde ich der Fairness halber sehr wichtig. Oftmals wird das verschwiegen oder es werden gar Versprechungen gemacht und die Jugendlichen werden dann im Verlauf der Saison vor vollendete Tatsachen gestellt.

  • hallo inge


    pauschal kann man das nicht beantworten.


    wenn du 16 hast, dann passt alles und du musst niemanden zuhause lassen wenn alle fit sind.
    somit hast du keinen negativstress. aber gleichzeitig wissen alle spieler, dass sie auf jeden fall spielen,
    egal wie sie trainieren oder überhaupt. ausserdem bekommst du probleme wenn verletzungen kommen.


    wenn du 20 hast, musst du schwere entscheidungen treffen, wenn alle fit sind und alle zum training kommen.
    spielen können maximal 11 plus 4. allerdings ist das training intensiver was sich wiederum für das spiel auszahlt,
    denn alle spieler kämpfen um den platz im kader, wenn du es richtig anstellst und keine stammelf hast.
    (ausser ein festes gerüst von ca. fünf spieler)


    ich bin mal mit 16 ausgekommen und es hat funktioniert.
    ich hatte aber auch mal bei 20 spielern 10 verletzte...


    wie du siehst, man kann es nicht pauschal sagen.

  • Ich denke, dass ein Kader vom achtzehn Spielern ausreichen sollte. Schließlich können maximal fünfzehn bei einem Spiel eingesetzt werden, pro Spieltag müssen also von vornherein drei Spieler aussetzen. In der C-Jugend gibt es aber neben den, wie in den Jahren zuvor auch weiterhin vorhandenen Ausfällen wegen kollidierender Termine durchaus auch mal längere Verletzungspausen, nicht zuletzt wegen der Wachstumsprobleme einiger Jugendlicher. Dennoch würde auch ich den Kader keinesfalls aus übertriebender Vorsicht vergrößern, denn man muss weiterhin anstreben, dass jeder Spieler auch im Spielbetrieb auf ausreichende Einsatzzeiten kommt -- eine gleichmäßige Verteilung ist, so meine Meinung, im gesamten Jugendbereich anzustreben, sofern Teilnahme am Training und Engagement stimmen -- dazu gab es ja hier schon mehrere Threads.


    In diesem Zusammenhang: Wieso gibt es zwei Spieler, die nur Test- und keine Pflichtspiele bestreiten?


    Es gibt im Jugendfußball noch heute einer der unsinnigsten Regeln, bei der mir bis jetzt noch nicht eingefallen ist, was dies für einen Sinn haben soll. Vier Mal darfst Du auswechseln. Das wars. Das bedeutet, dass 15 Spieler zum Einsatz kommen können. Der Rest guckt in die Röhre. Und das in Zeiten, wo die Jugend-Pyramide auch den Funktionären längst bekannt sein sollte. Mit dieser Regelung wird es einigen Mädels und Jungs bei vielen Spieltagen verwehrt, am Wettbewerb teilnehmen zu können. Wann wird man hier endlich wach und schafft diesen Blödsinn ab ??


    Bei uns in Hessen darf man in allen Ligen unterhalb der Hessenliga auch wieder einwechseln. D.h. die Zahl der Wechselvorgänge ist unbegrenzt, aber es dürfen tatsächlich pro Spieltag maximal 15 Spieler eingesetzt werden. Dass in der Hessenliga (und vermutlich auch in der ab kommender Saison einzuführenden, zweigleisigen Verbandsliga, welche zwischen Gruppen- und Hessenliga angesiedelt wird) die Wechselmodalitäten des Erwachssenenbereichs angewendet werden, also nicht wieder eingewechselt werden kann und auch nur (soweit ich weiß) drei Wechselvorgänge erlaubt sind, finde ich übrigens völlig daneben, denn dadurch gibt es pro Mannschaft i.d.R. mindestens einen Spieler, der überhaupt nicht zum Einsatz kommt, und drei, die häufig wohl auch frühestens erst nach Verstreichen von zwei Dritteln der Spielzeit eingewechselt werden. Viele Trainer werden wohl genauso agieren wie im Profibereich und einen 18er-Kader mitnehmen, von dem dann vier Spieler nicht zum Einsatz kommen. Und das im Jugendbereich... :thumbdown:


    Aber zurück zu den Ligen, in denen sich 90% oder mehr der Mannschaften bewegen, wo man also vier Auswechselspieler hat und beliebig oft ein- und auswechseln kann. Ich finde das gar nicht so verkehrt, denn je größer der Kader am Spieltag, desto geringer die Spielzeit der einzelnen Spieler. Nehme ich mal den Torwart, der ja üblicherweise durchspielt, raus, so verbleiben zehn Feldspieler. Habe ich nun vierzehn Feldspieler dabei, so kommt jeder auf durchschnittlich 71,4% Spielzeit. Erhöhe ich die Zahl der Spieler, so sinkt die durchschnittliche Spielzeit, was ich nicht für wünschenswert halte. Zur Referenz eine kurze Liste dazu:

    • Zahl der Spieler (inkl. Torwart): durchschnittliche Spielzeit der Feldspieler
    • 11: 100%
    • 12: 90,0%
    • 13: 83,3%
    • 14: 76,9%
    • 15: 71,4%
    • 16: 66,7%
    • 17: 62,5%
    • 18: 58,8%


    Ich hatte es immer als wünschenswert angesehen, dass die Spieler, die zum Spiel eingeladen werden, auch lange genug spielen können. Unter zwei Dritteln der Spielzeit wollte ich da nicht gehen, daher würde ich, selbst wenn ich dürfte, nicht mehr als sechzehn Spieler mitnehmen. Die von den Regularien vorgeschriebene Beschränkung auf fünfzehn Spieler finde ich persönlich daher nicht so schlimm. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass halt auch bei den Einladungen rotiert wird, also am Ende der Saison alle Spieler gleich oft eingeladen wurden, wenn man von längeren Ausfallzeiten und kurzfristigen Absagen der Spieler absieht. Ich bin auch absolut gegen die Bildung eines sog. Stammes im gesamten Jugendbereich.


    Die haben einen 18er Kader und da kommt es nicht selten vor, dass ein Spieler gar nicht spielt. Ich möchte jetzt gar nicht die Diskussion starten, ob dies notwendig oder zu vermeiden ist usw.


    Upps, sorry.. :whistling:


    Ansonsten bin ich mit dir, Steini, mal wieder auf einer Linie.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Grundsätzlich halte ich in dem Bereich 18 Spieler für die ideale Kadergröße. Das hängt natürlich von der Zuverlässigkeit dieser Spieler ab, ob es besser wäre einen mehr oder weniger zu haben. Wenn die Spieler wie du schreibst zuverlässig sind, dann sehe ich da zunächst mal keinen Bedarf von deiner Seite aus, den Kader zu vergrößern. Sollte es dann doch mal zu enormen Engpässen kommen, kann man immer noch aus einer ggf. vorhandenen zweiten Mannschaft oder aus einer jüngeren Jugend mal auffüllen. Die Notwendigkeit wird aber nur im absoluten Ausnahmefall mal auftreten.

  • 100% Zuverlässigkeit.


    Da würde ich lieber mit 16 Spielern als mit 20 in die Saison gehen.



    18 Spieler als Mittel wären somit für mich vollkommen ausreichend


    Die Begründung (Spielzeiten) wurden ja schon ausführlicher beschrieben.

  • Ich sehe es auch wie Günther. Wenn die Spieler zuverlässig sind reichen auch 16 aus. Wir hatten in der Hinrunde einen 15er Kader und haben dann nach einer schwereren Verletzung früh einen 16. Spieler aus der C2 hochgezogen. Mit diesen 16 (der verletzte Spieler kam nach 4 Wochen zurück) sind wir dann gut über die Runden gekommen, hatten meistens 4 Auswechselspieler dabei und glücklicherweise hatte immer einer keine Zeit, so das wir nie jemanden unfreiwillig daheim lassen mussten. Lediglich einmal haben wir uns einen Spieler aus der D1 geliehen, da wir ansonsten nur einen Wechselspieler gehabt hätten. Aber zur Not wäre auch das gegangen.


    Bei 18 Spielern muss ich schon drei daheim lassen wenn alle da sind und bei 20 fünf. Und wenn wir ehrlich sind, gibt es vermutlich bei jedem die 5, 6 "Topspieler" die immer dabei sind und von daher dürfte es oft die selben treffen. Wenn der C2-Trainer mitmacht, würde ich schon bei 18 so vorgehen, dass ich drei Spielern sage, dass sie zum Kader der C1 gehören und auch dort trainieren aber wegen der vielen Spieler in der Regel bei der C2 zum Einsatz kommen.


    Ich sehe auch kein Problem darin, dass dann alle Spieler wissen, dass sie auch spielen. Der Konkurrenzkampf geht dann eben um die Einsatzzeiten, da eigentlich alle Spieler so lange wie möglich und am besten von Anfang an spielen wollen.

  • Bei kürzeren Verletzungszeiten geh ich halt mit zwei oder drei Wechselspieler zum Spiel und bei längeren zieh ich Spieler aus der Zweiten hoch.


    Edit: Wenn es keine C2 gibt hätte ich natürlich bei mehreren Verletzungen ein Problem. Aber die Frage der Kadergröße stellt sich ja meistens nur dann, wenn ich eine Zweite hab, in die ich Spieler verschieben könnte. Hab ich nur eine Mannschaft nehm ich ja Spieler 18 und 19 trotzdem auf und sag ihnen, dass sie halt nicht in jedem Spiel zum Einsatz kommen.

  • und wie kompensiert ihr bei 16 die verletzungen?


    berechtigte Frage.


    in der D ging ich mit 12 1/2 Spieler in die Saison (ist dann ja vergleichbar)


    mit der Mannschaft darunter abgesprochen, dass bei Spielermangel ich einen jüngeren Spieler dazubekam.
    aufgrund aufgebauter Kontakte wäre auch jederzeit eine Spielverlegung mit einem anderen Trainer machbar gewesen.



    5 Verletztte gleichzeitig in einer C-Jugend. Socherlich möglich, aber doch eher selten. Dieses Risiko ginge ich ein, auch wenn ich mal in Unterzahl antreten müsste.
    Andere Vorteile wären mir da wichtiger.



    Etwas anders würde ich es auch sehen, wenn ich in einer Klasse mit Auf- bzw. Abstieg angetreten wäre.


    siebener


    bei eimer A-Jugend, die du sicherlich vor Augen hast, wären mir 16 Spieler auch sehr knapp, da hier Ausfälle doch wesentlich häufiger sind.



    eine Erfahrung habe ich gemacht.


    Je kleiner der Kader, umso zuverlässiger waren die Spieler, und auch die Bereitschaft privates hinanzustellen. (trifft aber jetzt auch nur bis C-Jugend zu)

  • stimmt, A-Jugend im kopp. allerdings hatte ich auch in der C und jungen B 18er bis 20er kader
    und auch zeitgleich 5 verletzte, 2 angeschlagene und 3 mit grippe...


    aber wie bekommst du zug ins training wenn alle wissen, dass sie spielen?
    zuverlässig, schön und gut, aber bei mir geht zb. schule immer vor. leider wissen es die jungs auch,
    und manchmal werden auffallend viele klausuren oder referate geschrieben.
    wenn dann aber trotzdem noch ein paar jungs als notwendig da sind, überlegen sie es sich...
    auch die intensität im training ist eine andere, wenn man keinen schonen muss ohne in gefahr zu geraten,
    ein spiel absagen zu müssen.

  • Letzten Endes ist es wichtig zu wissen, welche Spieler in einer zweiten Mannschaft, in der unteren Jugend noch vorhanden sind. Und wie die Beziehungen zu deren Trainern sind. Es gibt ja die tollsten Sachen, wo sich Untergrüppchen im Verein bilden und keine Zusammenarbeit stattfindet (zuletzt erlebt: Gegner tritt mit einem Auswechselspieler an und erzählt hinterher, dass es noch zwei gute Spieler im älteren Jahrgang gegeben hätte, die normalerweise eine Jugend höher spielen; diese Mannschaft hatte an dem Wochenende spielfrei und Spieler und deren Trainer wollten aber, ohne weitere Begründung, nicht, dass ausgeholfen wird...). Sowas wäre auch wichtig zu berücksichtigen.

  • stimmt, A-Jugend im kopp. allerdings hatte ich auch in der C und jungen B 18er bis 20er kader und auch zeitgleich 5 verletzte, 2 angeschlagene und 3 mit grippe...


    Ich habe ähnliche Erfahrungen wie guenter gemacht: bei einem kleineren Kader, in dem jeder gebraucht wird, steigt die Bereitschaft dazu, die Teilnahme am Spiel zu ermöglichen, deutlich an gegenüber dem Fall, dass eine ganze Reihe von Ausfällen kompensiert werden können. Bei den Eltern ist das Phänomen, so meine Einschätzung, sogar noch deutlicher ausgeprägt, und diese spielen bei C-Junioren durchaus noch eine Rolle.


    aber wie bekommst du zug ins training wenn alle wissen, dass sie spielen?


    Meiner Meinung nach zieht der Leistungsdruck, den man bspw. dadurch aufbauen kann, dass man Spieleinsätze an Trainingsleistungen knüpft, nur kurzzeitig. Mittel- und vor allem langfristig muss man, so mein Dafürhalten, die Spieler intrinsisch und positiv motivieren. Das klappt aber nicht darüber, ihnen gegenüber Forderungen zu stellen und sie dafür zu bestrafen, dass sie sie nicht erfüllen, sondern vielmehr darin, dass man ihnen auch noch als Jugendlichen immer wieder Aufgaben gibt, die sie schaffen können, wenn sie sich ein wenig steigern. Positive Motivation und Begeisterung für die eigenen Fähigkeiten und Fortschritte sind deutlich vielversprechender als der permanente Konkurrenzkampf, der ja mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen und daher auch sehr verschiedenen Erfolgsaussichten geführt wird. Letzterer führt meiner Beobachtung nach eher dazu, dass einige Spieler recht schnell den Eindruck haben, sie könnten es ja sowieso nicht schaffen, woraus dann ein Teufelskreis entsteht und darauf nicht selten die Aufgabe des Hobbys folgt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn
    Da muss ich zur Ehrenrettung des Trainers im Falle meines Ältesten nochmal was einfügen und ich kann es ja aus der Sicht eines Vaters und "nur"ehemaligen Trainers beurteilen.
    Er stellt offensichtlich nach Trainingsleistung auf, denn da ist kein Junge dabei der durchgehend Zuhause bleiben muss. Natürlich besteht auch ein Stamm von Spielern des älteren Jahrganges, aber insgesamt findet eine Rotation statt und beim Spiel kommen die mitgenommenen Ersatzspieler auch ausreichend zum Zug. Es ist aber nunmal eine Liga auf Bezirksebene mit Auf- und Abstieg und gesichteten Spielern.


    Das sind keine F oder E-linge mehr, sondern heranreifende Persönlichkeiten die schon sehr gut wissen, was sie wollen oder nicht. Und um die Frage von siebener aufzugreifen mit dem Zug im Training: Die haben eine enorme Trainingsbeteiligung, selbst bei dem Sch.....wetter zur Zeit und die Intensität, mit der die Jungs trainieren, ist gleichbleibend hoch. Der Zusammenhalt ebenfalls. Muss also nicht immer negativ sein und ich mache da z.Zt. hinsichtlich der dauerhaften Motivation andere Beobachtungen.
    Vorher klar und ehrlich den Spielern gegenüber kommuniziert. Ich hoffe das dies im Fall von @Inge auch so gemacht wird, egal wie die Entscheidung der Kadergröße dann ausfällt.

  • Ich möchte noch darum ergänzen, dass JEDER Spieler im Kader auch REALISTISCHE Chancen haben muss, genügend Einsatzzeiten zu bekommen.


    Wenn ich also "nur" 16 Spielern das zutraue, dann wäre es ziemlich assig noch Nummer 17 und 18 dazu zunehmen, ohne dass diese Spieler auch wirklich die Chance hätten sich in die Mannschaft zu spielen, nur damit ich meine Wunschzahl von XYZ habe

  • Steini, es mag sein, dass es bei deinem Sohn halbwegs anständig läuft. Das freut mich für ihn. Dennoch halte ich persönlich weiterhin nur wenig davon, als Trainer über gegenseitige Konkurrenz motivieren zu wollen, zumindest in der Jugend. Für meine Begriffe riecht das schnell nach DSDS und Germany's Next Top-Model, für die ich nur Verachtung übrig habe.. Wie gesagt, man kann sicher in höheren Jugenden Leistung und Einsatzbereitschaft in einem gewissen Maße honorieren. Aber es müssen sich alle Spieler respektiert und geschätzt wissen. Ich kenne deutlich mehr Fälle, wo der Schuss der Motivation über Konkurrenz nach hinten los gegangen ist als andere. Daher meine Warnung..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Günter


    Ich finde, dass man die unterschiedlichsten Situationen in einem Dorfverein am besten dadurch lösen könnte, in dem man wirklich wie es z.B. siebener fordert, die Zahl der Aus- und Wiedereinwechselungen flexibel gestaltet.


    In einem nach Leistung zusammengestellten und überwiegend von auswärtigen Spielern besetztes Team spielt die Kadergröße jedoch noch eine andere Rolle. Während im Dorfverein die jeweilige Anzahl der vorhandenen Spieler das Maß der Entscheidungen vorgibt, sind es bei den Leistungsteams ein gutes Gleichgewicht zwischen Anzahl der benötigten Spieler und der altersgerechten Ausbildung. Denn wer dort fast nur die Reservebank warmhält, der braucht dort nicht hin zu wechseln. Dessen Vertrauen wurde von den Verantwortlichen schamlos ausgenutzt! Ich würde es sogar als sinnvoll erachten, im Jugendleistungsfussball die Anzahl der Spieler pro Mannschaft vorzugeben, damit eine gleichermaßen gute Ausbildung als weitgehender Standard gewährleistet werden kann.


    Aber auch im Leistungsfussball sollte man sich über die Anzahl der Auswechselspieler weitere Gedanken machen!