Alle rennen zum Ball

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  • Moin in die Runde,


    ich suche Spielformen / Übungen mit denen die Kinder spielend lernen, dass sie nicht im Rudel zum Ball laufen und auch einmal versuchen zumindest auf der linken und rechten Seite des Spielfeldes zu bleiben.

  • Das wirst du bei den Bambinis kaum hingekommen und ist dort eigentlich auch noch gar nicht nötig. Ich war zufällig gerade gestern auf einer Kurz und Gut Schulung des Hfv zum Thema Kinderfußball Bambini bis F Jugend und dort wurde es wie auch in vielen Büchern und Texten als konsequentes Pressing gegen den Ball bezeichnet.


    Die Kinder sind noch viel zu Ich-Bezogen, wollen alle selbst den Ball, Tore schießen und haben noch kaum den Blick für Mitspieler, Räume oder Positionen.


    Wichtig ist das sie Spaß beim Spiel haben. Positionen werden sie kaum einhalten, ausser wohl der Torwart.


    Sie wollen und sollen alle spielen, wollen alle den Ball und Tore schießen. Wir handhaben es im Training so das wir oft vier vierer Teams machen du auf zwei kleinen Feldern spielen. Mehr Ballkontakte, mehr Spaß und keiner steht rum oder macht Unruhe.

  • man kann das Spiel auch in die Breite ziehen oder sonstwie verändern, indem man auch mal auf 4 Tore spielt (2 nebeneinander oder auch über eck), um den Blick für das Ausnutzen von Räumen zu schärfen. Aber ist vielleicht für Bambinis oder f noch kein Ansatz, weiß nicht habe so junge noch nicht trainiert. Ansonsten ganz wichtig wie Fußballvadder schon schreibt: Kleine Teams bilden damit jeder beteiligt ist und lieber mit den kleinen Teams in Turnierform spielen als 7:7 oder so.

  • Aber ist vielleicht für Bambinis oder f noch kein Ansatz


    Vor dieser Frage habe ich eigendlich oft gestanden, in jeder Altersstufe.


    Und ich habe da für mich eine gute Lösung gefunden.


    Ich habs einfach ausprobiert. Passte es, hab ich weitergemacht, passte es nicht, hab ich abgebrochen und was anderes gemacht, oder die Übung entsprechend verändert.


    .

  • Wenn die Jungs und Mädchen etwas aufgezeichnet sehen verstehen sie es viel einfacher und man spart sich viele Worte.
    Ich nutze eine Plastiktafel mit aufgedrucktem Spielfeld und zeichne vor dem Anstoss die Spieler und ihre jeweiligen Positionen ein. Dann zeige ich jedem mit sehr wenigen Worten sein Aufgabengebiet. Die Jungs haben so sehr schnell gelernt welche Position für was zuständig ist.
    Bei Teams bei denen die Spieler noch keine Positionen und Aufgaben kannten konnte man den Unterschied sehr deutlich sehen.
    Ball links, alle 7 Gegner links - bei uns hingegen einer rechts, einer links, einer Mitte. Pass auf die andere Seite und schon stand der Spieler frei vor dem Tor.

  • Pfeffernuss
    Ich bezweifle, dass Bambini das Abstraktionsvermögen haben vom Anschauen einer Taktiktafel her ihre Position auf dem Feld zu finden. Selbst in der F können das viele nicht. Und wenn sie es zu Beginn schaffen, ist diese Ordnung doch nach kurzer Zeit weg.


    Ansonsten würde ich auch sagen, dass man das noch nicht als Ziel in dieser Altersklasse sehen sollte. Hier ist die empfohlene Formation ja ohnehin die G-Jugend-Wolke :D


    Horst Weins Minifussball mit vier Toren ist sicher ein gutes Mittel um das Spiel etwas breiter zu machen. Das sehe ich aber doch eher ab der F. In jedem Fall sind kleine Mannschaften (maximal 4:4) mit vielen Ballkontakten hilfreich.

  • Frank
    Warum möchtest du das freie, unbekümmerte Spielen der Kinder beschränken?
    Warum soll ein 5 Jähriger in ganz bestimmten Situationen nicht dem Ball hinterherlaufen?


    Besonders die letzte Frage verdeutlicht, was wir von Kindergartenkinder in bestimmten Situatiuonen verlangen. ALso das Identifizieren solcher Situationen und dann zweckmäßig das Unterdrücken des Triebes den Ball zu jagen für einen nicht (für mich als auch für das Kind) nachvollziehabren Grund. Auch wenn es das Eine oder Andere Kind macht, ich bezweifele stark, dass es weiß warum.

  • Wenn die Jungs und Mädchen etwas aufgezeichnet sehen verstehen sie es viel einfacher und man spart sich viele Worte.
    Ich nutze eine Plastiktafel mit aufgedrucktem Spielfeld und zeichne vor dem Anstoss die Spieler und ihre jeweiligen Positionen ein. Dann zeige ich jedem mit sehr wenigen Worten sein Aufgabengebiet. Die Jungs haben so sehr schnell gelernt welche Position für was zuständig ist.
    Bei Teams bei denen die Spieler noch keine Positionen und Aufgaben kannten konnte man den Unterschied sehr deutlich sehen.
    Ball links, alle 7 Gegner links - bei uns hingegen einer rechts, einer links, einer Mitte. Pass auf die andere Seite und schon stand der Spieler frei vor dem Tor.


    Die Aussagen provozieren naturgemäß Widerspruch.


    Ich vermute mal, dass Du ältere Bambini betreust, die altersmäßig kurz vor dem Sprung in die F-Jugend stehen. Ich weiß aus meiner Erfahrung heraus auch, dass man älteren Bambini schon die Ergebnisvorteile einer gewissen Positionstreue vermitteln kann. Ob das dann die Ursache für gewonnene Spiele ist oder ob man bei einer älteren Bambini-Truppe nicht einfach ein paar gute (eben ältere) Kinder hat, die alles niederspielen, weiß ich bis heute nicht.


    Die große Frage, die sich halt stellt, ist die, ob man wirklich ein System bei Bambini braucht oder ob es da letztlich um andere Dinge geht. Bei einer derzeit wohl empfohlenen Spielform 4:4 wären lange Ausführungen zu einer Zuordnung auch eher albern, wenn es über ein "2 vorne, 2 hinten" hinausgeht.


    Ich kann aber zumindest nachvollziehen, dass, wenn man sich als Bambini-Betreuer dazu durchringt, an Platzierungsturnieren oder gar an einem Spielbetrieb teilzunehmen, man halt nicht nur verlieren will. Die Versuchung ist dann groß, den Kindern Vorgaben zu machen, um zu einem erfolgreicheren Spiel zu kommen. Also landet man vermutlich wieder bei der Erkenntnis:


    Mit Bambini keine Turniere im "klassischen Sinn" und erst recht kein Spielbetrieb.

  • Hallo erstmal in die Gruppe.


    Ich bin neu hier und habe mich aus folgenden Grund angemeldet: Hilfe bei allen möglichen Fragen und Problemen zu bekommen, bzw. Anregungen und neue Ideen für alles rund ums Thema "Training und Mannschaftsführung" zu bekommen.


    Das hier besprochene Thema betrifft mich selbst auch. Ich trainiere eine 20-köpfige Bambini-Mannschaft, wobei mein ältester Spieler 5 (Jahrgang 05/09) ist. Was das 'alle-sind-am-Ball' angeht, muss ich aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass das eine Sache ist, die die Kinder in dem Alter defenitiv nicht anders machen können. Kopf hoch nehmen und den Mitspieler sehen, ist dem Alter motorisch eigentlich noch nicht möglich. Ich denke auch, dass es in dem Alter nicht wirklich darum geht "Spielkultur" zu entwickeln. Es ist doch herrlich, wenn die Kinder sich mit riesiger Freude auf den Ball stürzen. Es ist ein riesiges gemeinsames Erlebnis, wenn man dann auch noch gemeinsam erfolgreich ist (also ein Tor schießt/ wer auch immer). Ich finde motorische Voraussetzungen zu schaffen ist doch viel wichtiger, als taktische/fußballspezifische Dinge zu vermitteln.


    Trotzdem gibt es Dinge, den ich meinen Spielern schon vermittelt habe bzw. Übungen mit denen ich das 'Kopf-hoch-nehmen' übe. Den eigentlichen Sinn, werden und müssen die Kinder auch nicht verstehen. Wichtig ist, dass sie motorisch dann dazu übergehen. Das zu schaffen ist die Hauptaufgabe des Trainers und es dann noch kindlich zu verpacken (das die Kinder es machen), ist dann weltmeisterlich.


    Ich arbeite eigentlich ausschließlich mit Ball und vielen Torabschlüssen (das was den Kindern halt Spaß macht). Eine Übung dazu: Ich baue vor dem Tor 3 verschiedene farbige, zu durchlaufende Hütchenpaare/Hütchentore auf. Dann lasse ich die Kinder aus einer gewissenen Entfernung mit dem Ball auf das Tor/Hütchentore losdribbeln. Kurz bevor sie auf höhe der Hütchentore/Hüchenpaare sind, nenne ich eine der 3 Farben, so dass der Spieler hoch schauen MUSS, um das entsprechende Hütchen auszusuchen. Dann muss der Spieler durch das entsprechende Hütchenpaar durch dribbeln und danach aufs Tor schiessen. Hütchenpaare immer mal auswechseln (Farben tauschen) und so ist das 'hoch-schauen' garantiert.


    Was meine Spieler auch schon wissen: wenn der Gegner den Ball hat, stellen wir uns erstmal alle hinter die Mittellinie und dann versuchen wir, dass der Gegner nicht über die Mittellinie kommt bzw. dass der Gegner nicht den Ball in unser Tor bekommt. Kindliche Erklärungen (wir sind Ritter und müssen unser Tor vor dem Gegner verteidigen) helfen immer ganz gut um den Ehrgeiz der Kinder zu wecken.

  • Fernsehturm


    Die von Dir geschilderte Übung ist - nach meiner Erfahrung - klasse (statt Farben auch Zahlen denkbar), allerdings nach meiner Meinung vielleicht eher für F-Jugendliche oder auch E-Jugendliche (z. B. Auftaktübung)? Unsere Bambini sind z. B. unterschiedlich entwickelt. Die meisten Kinder - auch die 6-jährigen - haben noch genug zu tun haben mit der Ballführung an sich. Leidet nicht der Bewegungsfluss stark, wenn ein 5-jähriger sich dann plötzlich die Frage stellen muss, durch welches Hütchentor er dribbeln muss? Und wenn ein 5-jähriger eigentlich motorisch noch gar nicht so weit ist (Deine Worte), den Kopf zu heben, um Mitspieler zu sehen, müsste man dann nicht möglicherweise von Übungen absehen, die das fördern?


    Ich will damit gar nicht kritisieren, dass die Übung überhaupt nicht funktionieren kann bei Bambini. Wir lassen z. B. immer gerne und viel frei dribbeln und die Kinder kleine Zusatzaufgaben ausführen. Wer weiß, vielleicht probieren wir die Übung einfach mal.

  • holzi
    Ich gebe dir absolut recht, dass es auf Grund der unterschiedlich entwickelten Spieler dabei auch Probleme gibt. Ich muss dazu sagen, dass ich eine riesiger Freund von viel Bewegung mit Ball bin, und ich muss auch dazu sagen, dass wir für die 20 Kinder meistens 4 Trainer sind und somit in der glücklichen Lage viele kleine Gruppen zu machen. Diese "Umstände" zusammen erlauben uns die Spieler die schon richtig weit sind, mit schwereren Aufgaben weiter zu bringen. D. h. wir versuchen mit so einer Übung, die zweifels ohne nicht leicht ist, die Kinder (die schon in der Lage sind den Ball sauber zu führen), wieder einen Schritt weiter zu bringen.
    Hauptaugenmerk liegt auch bei uns (und so sollte es immer Bambini/G-Junioren Fußball immer sein) absolut auf Spaß an der Bewegung und dem "einfachen" Umgang mit dem Ball!!!

  • wobei mein ältester Spieler 5 (Jahrgang 05/09) ist.


    Ich baue vor dem Tor 3 verschiedene farbige, zu durchlaufende Hütchenpaare/Hütchentore auf. Dann lasse ich die Kinder aus einer gewissenen Entfernung mit dem Ball auf das Tor/Hütchentore losdribbeln. Kurz bevor sie auf höhe der Hütchentore/Hüchenpaare sind, nenne ich eine der 3 Farben, so dass der Spieler hoch schauen MUSS, um das entsprechende Hütchen auszusuchen. Dann muss der Spieler durch das entsprechende Hütchenpaar durch dribbeln und danach aufs Tor schiessen.

    ohne Kommentar.

  • Fernsehturm


    Ich glaube, guenter will mit etwas knapper Formulierung zum Ausdruck bringen, dass er die Übung ganz grundsätzlich für Bambini ungeeignet hält, und dass man bei Bambini zurückhaltend sein sollte bei der Vermittlung und nachhaltigen Übung von fußballspezifischen Fertigkeiten. Stimmt das so in etwa, guenter?

  • Mit 'ohne Kommentar' zu meinen Texten, ist mir nicht geholfen......

    Meine Art dir zu helfen, dich mal mit der Zielsetzung bei 4,5 jährigen Kindern auseinanderzusetzen.


    holzi drückt es da schon richtig aus.

    Ich glaube, guenter will mit etwas knapper Formulierung zum Ausdruck bringen, dass er die Übung ganz grundsätzlich für Bambini ungeeignet hält, und dass man bei Bambini zurückhaltend sein sollte bei der Vermittlung und nachhaltigen Übung von fußballspezifischen Fertigkeiten

    Fernsehturm


    Mach dir mal Gedaken darüber, ob du dich in dieser Altersgruppe nicht zu sehr als Fussballtrainer siehst, das bist du nicht.


    Dies soll kein Vorwurf an dich sein. Gerade als Fussballer ist es nicht leicht, sich auf die Bedürfnisse dieser Altersstufe umzustellen.

  • Das sind doch mal Aussagen mit denen man arbeiten kann. DANKE!!! Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir auch schon Gedanken gemacht habe,ob ich für diese Altersstufe nicht zu sehr Trainer bin. Nachdem ich aber hier viele Beiträge bezüglich Bambini-Training gelesen habe (viel Ball noch mehr Bewegung und viele Dinge in denen sich die Kinder ausprobieren dürfen) und diese mit meinem Training "verglichen" habe, muss ich sagen, genau auf dieser Linie liegt mein Training. Wenn ihr natürlich 'mit-Ball-laufen' und 'aufs-Tor-schießen' für nachhaltige und zu sehr fußballspezifische Übungen haltet, dann muss ich Euch recht geben, dann ist das falsch.
    ABER: fragt mal die Kinder!!!!!!! Die wollen soviel wie möglich mit dem Ball rum toben und soviele Tore wie möglich schießen. Wenn man dann diese Übung dann mit kleinen Anreizen erweitert,ist das, so denke ICH, nicht gleich grundsätzlich falsch!?!?!?

  • Fernsehturm


    Du hast zur Zeit 4 und 5 jährige-


    In dieser Altersstufe habe ich kein Fussballtraining gemacht, hab mich absolut nicht als Fussballtrainer gesehen (was mir nicht leicht viel, weil ich schon Trainer war)


    Ich habe eine ballorientierte.Bewegungsstunde abgehalten und damit Grundlagen geschaffen, um später auf fussballspezifischeres Training überzugehen.


    Lass dir mal durch den Kopf gehen, was ich damit meinen könnte.

  • Fernsehturm


    Nein, mit Ball laufen und aufs Tor schießen machen wir jede Stunde, das ist schon absolut in Ordnung.


    Aber das Ganze muss halt spielerisch ablaufen. Die Kinder sollen als Bambini immer spielerisch ihre Bewegungs- und Koordinationsfähigkeit verbessern und den vielfältig möglichen Umgang mit Ball kennenlernen. Die Spielstunden, die der DFB "anbietet", sind meiner Meinung sehr gut, auch wenn man hin und wieder anpassen muss. Dort findet man genug Anschauungsmaterial.


    Wenn Ihr spielerisch an die Sache herangeht, spricht aus meiner Sicht zumindest grundsätzlich auch nichts gegen Deine geschilderte Übung.


    Bei uns würde die Übung definitiv nicht klappen, auch wenn einige Kinder das durchaus schon könnten. Wir nehmen generell Abstand von Übungen, bei denen wir Anzeichen von Langeweile (führt immer zu großer Unruhe) und/oder Überforderung (führt ebenfalls immer zu Unruhe) bei den Kindern feststellen. Manchmal muss man halt auch einsehen, dass Übungen (noch) nicht geeignet sind. Und das wäre bei "Kopf-hoch-nehm-Übungen" sicher bei etlichen unserer Kinder der Fall. Und auch die "Überfliegerkinder", die das können, brauchen das eigentlich noch nicht. Ganz guter Gradmesser für die Tauglichkeit von Übungen ist eigentlich immer die Stimmung bei den Kindern.

  • ...wie wunderbar. Heißt es doch, sie wollen den Ball.
    In kleinen Spielen mit kleinen Teams merken sie mit der Zeit, d.h. mit steigender Hirnleistung und wachsendem Erfahrungsschatz automatisch, wann "Klümpchenbildung" Nachteile haben kann.
    Oft genug sieht man dann in älteren Jahrgängen Spieler oder ganze Teams, denen ihre Position so "schmackhaft" gemacht wurde, dass ballorientiertes Spiel später wieder eine Herausforderung darstellt.
    Die "Haufenrennerei" schult doch auch ganz wichtige Details, die man nicht künstlich verhindern sollte. Etwa koordinative, ...achte ich im Getümmel nicht darauf was meine Füße tun, haut´s mich schon mal auf die Schnauze..." oder Findung eigener Lösungswege, ..."ne hier geht´s absolut nicht weiter. Ist ja wie ne Wand. Ich lauf mal aussenrum. Mal sehen was passiert..." oder kommunikative,..." nehm ich den Ball oder du, beide zugleich geht schlecht, das weiß ich noch von vorher..."


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.