G-Jugend

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  • Hallo Trainer,


    suche für unser Hallentraining eine Übung, bei der die Jungs ein wenig die Angst vor dem Zweikampf verlieren ! Keine Angst, wir trainieren schon dem Alter entsprechend, aber viele Kinder haben noch unheimlich viel Angst und Respekt den Gegenspieler anzugreifen. Würde gern eine Übung einbauen, in der die Mannschaft spielerisch lernt diese Angst zu verlieren.


    Einfachste Variante sind wahrscheinlich Spiele - Ball in die Mitte und zwei Mannschafte...Danke

  • Hi,


    haben die Kinder Angst vorm Gegner oder eher vorm Ball?


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Ich kenne das von unseren Kinder, vor allem denen die noch nicht so lange dabei sind. Da stehen im Trainingsspiel zwei oder drei Kinder vorm eigenen Tor und hauen nur die Bälle weg ohne den Gegner eher anzugreifen. Bei den meisten kommt das dann mit der Zeit, dass sie auch mal eher versuchen den Ball zu holen.
    Was wir ganz gerne im Training machen ist 1 gg1 mit Torhüter auf ein Tor. Heißt Tor mit Torhüter, davor ein Verteidiger und der Stürmer soll versuchen ein Tor zu machen. Da ist jeder mal Verteidiger und der Trainer kann direkt Tipps geben und den Verteidiger zum zeitigen Stören animieren.
    Was bei uns bei den Kindern nicht wirklich klappt sind normale 1 gg1. Da stehen dann beide im Tor und schießen die Bälle hin und her. Bei Spielern die schon länger dabei sind, entwickeln sich da auch schöne Duelle. Aber sobald einer sein Tor nicht verlässt, ist das schon sinnlos.

  • Frank


    du betreust den Jahrgang 2009, also die 5 jährigen? Ist das richtig? Wenn dem so ist, dann:


    Und da machst du richtiges Fussballtraining? Weil 5 jährige noch gewisse Ängste zeigen. Mir sträuben sich die Haare.


    Siehst du dich in dieser Altersstufe etwa als Fussballtrainer? Bist du nicht, sondern in dieser Altersstufe sollte man sich in einer anderen Funktion sehen.


    sehr deutliche Worte, ich weiss. Aber vielleicht bringen sie dich zum Nachdenken.

  • guenter: Überhaupt kein Problem Deine Antwort...wenn man länger hier unterwegs ist, dann kommen auch direkte Antworten, aber die können meist eher behilflich sein ! Ich mache nun meine zweite G-Jugend und bin mir durchaus der Verantwortung bewusst. Schwerpunkt bei uns sind und bleiben Koordination und spielerische Elemente mit dem Ball.


    Ganz normal ist auch die Angst und der Respekt bei 4 oder 5 Jahre alten Kindern vor dem Gegner, auch dass sie teilweise oder oft mit anderen Dingen beschäftig sind, daher die Frage oder Bitte, ob jemand eine Idee oder ein Spiel hat, damit die Kinder diese Angst ein wenig verlieren. Dies kann natürlich bei einigen auch noch viele Monate dauern, auch dies ist mir bewusst.

  • Frank


    mit kritsichen Bemerkungen ist es ja nicht getan.


    deshalb mal einiges zum Überlegen.


    Kinder in diesem Altern haben eine natürliche, aber auch schützende, Angst. finde ich ganz normal und auch gut.


    es ist jedoch nicht nur die Angst vorm Gegner, die du festgestellt hast, es ist auch eine gewisse Angst vorm hinfallen, vor dem festen
    Ball, auch vor unvorhergesehenen Körperkontakten.


    gerade in der heutigen Zeit, wo alles so behütet aufwächst, kann man das verstärkt feststellen.


    wie bin ich nun dagegen angegangen?


    in der Turnhalle mit Hilfe von Matten, der Angst vorm Hinfallen entgegengewirkt, so eine Art Weitsprung auf die Matte, mit anschliessendem Abrollen, oder ab geringer Höhe abspringen und abrollen. es gibt leider viele Kinder, die können nicht mehr richtig hinfallen.



    ich habe mir Softbälle (Schaumstoffbälle) besorgt, und damit in der Halle Spiele aller Art gemacht. die Angst vorm festen Ball verfliegt, und durch das dann gelegendliche Spielen mit einem normalen Lederball einen langsamen Gewöhnungsprozess eingeleitet.


    kleine Körperkontaktwettkämpfe, wie z.B. Hahnenkampf (auf einem Bein hüpfend und Schülter gegen Schulter den anderen
    versuchen umzustossen), eine At Handballspiel, der der das Festhalten mit Körperumarmung erlaubt ist, 3:3 auf allerengstem Raum
    ohne Tore, wo es zwangsläufig zu Körpertkontakt kommen muss.


    spielend, dadurch unbewusstes, Kennenlernen mit dem was Angst verusachen könnte, und damit automatisch auch damit umgehen können.



    bei einem 1:1 wird das Kind bewusst mit seiner Angst konfrontiert und schon setzten dann die automatischen Angstmechanismen
    ein.



    schau dir mal die Kinder an, die ältere fussballspielende Brüder haben. Die haben bedeutend weniger ängstliches Verhalten.
    Jedoch nicht weil sie da irgendwas trainiert haben, sondern durch das Spielen und normalen Umgang mit ihrem Bruder.



    spielerisch unbewusstes Heranführen war mein Motto, nicht das Bekämpfen von Symtomen.


    Es ist ein grosser Fehler, der normalen altersmässigen Entwicklung von Kindern vorzugreifen.


    gerade Trainer, natürlich auch viele Eltern, unterliegen diesem gerne.


    Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es jedoch nicht so einfach ist, den eigenen Ehrgeiz zu bremsen. Man meint es ja eigendlich gut.


    Und wer im G-Bereich tätig ist, sollte sich deutlich machen, dass er in dieser Altersstufe kein Fussballtrainer im eigendlichen Sinne ist. sieht er sich jedoch als solcher ist er dort fehl am Platze und muss sich in ältere Jahrgänge orientieren.


    Ich brauchte auch ein Zeit, bis ich dies erkannte, hab das nämlich auch schon anders gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Guten Abend,


    mit 5-6 Jährigern würde ich kein "richtiges" Training machen. DA kommen die Kinder hin, damit sie die Freunde treffen und ein wenig kicken.


    Wenn deine Schüler zu Dir kommen, dann kommen sie nicht, weil sie jetzt ein Reus werden, sondern in der ersten Linie, damit sie mit Freunden was unternehmen.


    Ich hätte paar Tipps gehabt gegen die Angst vorm Ball aber nix gegen die Angst gegen Gegner.


    Ich würde sagen, lass laufen, spielen, nicht nur Fußball, sondern alles mögliche, fangen, hüpfen, laufen, seitwärts laufen, rückwärts laufen.


    Das Wichtige dabei, du solltest den Eltern mitteilen, dass es sich um kein richtiges Fußballtraining handelt, sondern eine Art Bewegungsdrangsloswerdentraining, damit sie nicht blöd gucken und alles hinterfragen, warum Du jetzt nicht so trainierst, wie be-Klopp-t.


    Die Kinder diesen Alters brauchen Bewegung und Bewegung, und noch was, nämlich Bewegung. Egal was Du machst, ist gut für deine Schüler, solange sie sich bewegen.


    Ich würde nämlich langsam mit Fußballtraining anfangen, wenn Sie einen Ligabetrieb haben, also wenn sie F2 spielen, und dass musst Du dann entscheiden, wie weit du gehen kannst mit dem "richtigen" Training, weil nur du deine Kinder kennst.


    Gruß und schönen Abend,


    Uzunbacak

  • Guten Abend,
    alles wichtige ist schong gesagt worden.


    Das Problem kenne ich auch, dass die Kinder sich nicht trauen den Ball von anderen Kinder zu holen.


    Ich spiele mit den Kinder "crashen". Ich baue eine kleines Dreieck auf und teile die Kids in 2 Gruppen. Eine Gruppe mit Ball und die andere ohne Ball. Jeweils von einer Gruppe läuft ein Kind los in Richtung Spitze des Dreiecks und nach der Spitze (Hütchen) des Dreiecks "crashen" die Kinder LEICHT zusammen und versuchen sich gegenseitig weg zudrücken, um den Ball zu bekommen oder eben zu behalten.
    Als Vorübung habe ich es so gemacht, dass ich mich hingekniet habe und jedes Kind mich mit seiner Schulter umschubsen sollte, aber nur mit der Schulter.
    Die Kids haben ein riesen Spaß bei dem Spiel und und wir lachen viel dabei zusammen!!!


    Gruß
    Indian


    P.S. Der Name "crashen" kommt von einem Mädchen aus meiner Mannschaft, da man ja zusammen stößt. Fand ich sehr passend diesen Namen und seitdem heißt es so bei uns. :)

  • Der Trainer stellt sich in recht großer Entfernung mittig zum tor, links und rechts von ihm stellen sich 2 Gruppen Kinder an, nun spielt der Trainer den pass steil Richtung tor, daraufhin rennt jeweils ein Kind aus jeder Gruppe den Ball nach und versucht ihn zu erobern um dann aufs tor zu schießen. Dadurch müssen die Kinder körperkontakt aufnehmen ohne dabei frontal zusammenzutreffen. Ist zwar recht einfach die übung, aber den kindern macht es richtig spass

  • .... Dadurch müssen die Kinder körperkontakt aufnehmen .....

    Superpunkt.
    Es erinnert mich an eine Übung, die ich von soccerdrills.de abgeguckt habe, damals. Da Körperkontakt in unserer Geselleschaft eher "unusual" gesehen wird, und beim Fußball unausweichlich ist, sollte man den Körperkontakt üben. Nicht als Zweitkampf in diesem Alter aber einfach als Kennenlernen.


    Die Übung ging so:
    Wildes Dribbeln. Wenn die Kinder sich auf dem abgesteckten Feld treffen, geben sie sich zuerst die Hand, Handschütteln, weitermachen.
    2te Stufe: Wenn sie sich treffen, die eine Hand auf die Schulter des anderen legen
    3te Stufe: die Hand auf den Kopf des anderen
    4te Stufe: beide Hände auf die beiden Schultern,
    etc, etc.


    Anfangs waren die Kinder sehr "zurückhaltend", da sie den anderen zum ersten Mal "angefasst" haben.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Ich spiele mit den Kinder "crashen". Ich baue eine kleines Dreieck auf und teile die Kids in 2 Gruppen. Eine Gruppe mit Ball und die andere ohne Ball. Jeweils von einer Gruppe läuft ein Kind los in Richtung Spitze des Dreiecks und nach der Spitze (Hütchen) des Dreiecks "crashen" die Kinder LEICHT zusammen und versuchen sich gegenseitig weg zudrücken, um den Ball zu bekommen oder eben zu behalten.


    Ich habe auch noch zwei, drei Anfänger die sich extrem zurückhalten alsbald ein Gegenspieler oder eigener Spieler in der Nähe sind. Ich werde das sogenannte Crashen mal probieren. Habe immer gedacht, dass ich alle mit einem 2 vs. 2 einfangen kann. Vielleicht ist aber wirklich die frontale Konfrontation für einige zu schwierig. Finde auch die Ideen von Günter mit den Matten toll.

  • @ frank:


    Mein Tipp für eine Übung:


    Stelle einen Spieler links neben dich und einen rechts neben dich (also 2 Gruppen). Das ganze etwa 10-12 Meter vor dem Tor. Den ball hast du. Dann rollst du den Ball nach vorne und die beiden neben dir postierten Spieler müssen versuchen, denn Ball zu erobern und aufs Tor zu schiessen. So hast du ständig 1-gegen-1-Situationen und die Kinder "kämpfen" um den Ball. Man kann dazu auch noch die eine oder andere Aktion vorweg schicken. Zum Beispiel 2 Liegestütz; 3 Hock-Streck-Sprünge; 2-mal im Kreis drehen;..... und dann jagen sie nach dem Ball.


    Bei unterschiedlich starken Spielern, kannst du es durch das rollen des Balles in die Richtung eines Spielers auch gut steuern.

  • Nabend,


    was ich empfehlen kann ist bei uns Handfussball genannt.


    Du machst ein normales Spielfeld. 4:4. jedes Team was ins seiner Hälfte ist darf
    den Ball nur mit der Hand spielen. Und erst wenn es in der Hälfte des Gegners ist
    mit dem Fuß weiter spielen. Bedeutet wenn ein Spieler in meine hälfte mit dem Ball am Fuß
    läuft ich ihm den Ball auch nur mit der Hand weg nehmen darf. Also Körperkontakt vorprogrammiert.
    Dadurch verlieren viele die Angst vom Körperkontakt.


    Gruß
    Francesco

  • Bei mir gabs noch nie eine Verletzung oder jemand der geweint hat.
    Es gibt auch eine Übung die sich der Kraken nennt. Und das ist eine
    Übung für die kleinsten Bambinis. Man hat ein Feld 10x15m. 2-3 Kinder sitzen auf
    dem Boden und sind die Kraken. Die anderen Kinder dribbeln von der einen seite auf die andere und
    die Kinder die auf dem Boden sitzen versuchen mit den Händen oder
    Füßen den anderen Kindern den Ball Weg zu nehmen. Die Übung kommt
    von Dvdfussballtrainer aus der Reihe der Fussballkindergarten.

  • Das mit dem Hand geben habe ich in einer meiner ersten Stunden gemacht. Erster Durchgang alle Kids (und Betreuer) wuseln wie die Ameisen in einem kleinen abgesteckten Feld, bei Begegnung in die Augen schauen und den Namen sagen. Zweite Runde dann mit Ball und sagen aus welchem Ort(steil) man kommt. Dritte Runde Lieblingsverein. So lernen sich die Kids gleich beim Namen kennen. Wiederholt habe ich die Übung als drei neue Kinder angemeldet wurden. Auch das fördert Körperkontakt.


    Ausserdem habe ich den Kids mal in einer Übung gesagt sie wären ganz tolle, neue ferngesteuerte Autos. Jedes Kind bekam einen Partner. Der legt die Hände auf die Schultern. Links tätscheln, links abbiegen, rechts tätscheln rechts abbiegen usw. Gibt zahlreiche Varianten, wie Augen schliessen usw. Ansage war ohne Unfall, weil sonst vielleicht das neue Auto kaputt geht. Leichte Berührungen gabs immer mal, schlimmeres nicht, aber Körperkontakt war zwangsläufig.


    Neu am Wochenende kennengelernt habe ich die Übung Popcorn. Enger Raum, ein Popcorn ist ausserhalb, drinnen ist ganz viel Mais. Mais muss auf zwei Beinen hüpfen, Popcorn kommt auf zwei Beinen reingehüpft und muß versuchen die anderen hüpfend zu fangen. Wer gefangen wurde wird Popcorn, hakt sich ein und weiter geht die Hatz. Bei vier Popcorn teilen sie sich in Zweiergruppen. Dauer ca. eine Minute, Körperkontakt garantiert.
    Werde ich im nächsten Training mal testen.


    Anmerkung zur Krake:
    Unbedingt als Vorgabe geben den Ball flach zu spielen. Besonders gewitzte verteilen sonst reihenweise schmerzhafte und unnötige Kopfschüsse und es ist ja auch nicht das Ziel den Ball einfach vorzubolzen, sonsern man mag das Dribbling damit weitgehend einführen.

  • @Fussballvadder


    Das ist die Richtung in der ich G-Übungsstunde sehe.


    Ich habe in dieser Altersstufe überwiegend mit Schaumstoffbällen gearbeitet. Und bei allem was gemacht wurde, immer den Ball irgendwie mit einbezogen, und wenn er nur mit den Händen getragen wurde. Kinder haben eine natürlichere Angst vor festen Bällen, als vor einem festeren Körperkontakt.

  • Also bei meiner kranken Variante ist das eine ganz einfache
    Regel nur dribbeln. Und bis jetzt hat das super geklappt ohne Schmerzen
    oder so. Ich hatte am Anfang eher die Angst das der einer oder andere dem
    Kind auf die Finger läuft. Aber nichts passiert.


    Deine Popcorn heißt bei mir Ketten fangen. 2 Fänger, wer gefangen wird
    Verlängert die Kette. Bei Vier Kindern teilen sich diese zu 2er Ketten.

  • Ich nutze bei den Beschreibungen der Spiele mittlerweile gerne kleine Geschichten um es den Kids näher zu bringen, am Anfang habe ich mich das nicht so getraut und fand es befremdlich. Aber die Erfahrung zumindest bei meinen Kids hat mir gezeigt : Kinder wollen Piraten, Rennfahrer, Schatzsucher, Nationalspieler sein. Die erzählen immer begeistert was sie sein durften. Daher werde ich Ihnen Kettenfangen auch als Popcorn verkaufen. ;)


    Ich habe besagte DVD auch und auch die Krake schon gemacht. Bei uns hat wie gesagt gleich einer den Ball über Freund und Feind schießen wollen und eine Krake erlegt.


    Wenn ich eins gelernt hab, was in die Hose gehen kann wenn man nicht drauf achtet, wird passieren. :)