Der kluge Fehlpass

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  • Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Wir haben das schon mal praktiziert, in der E-Jugend, in der Halle. Das ist natürlich gerade in der Altersklasse äußerst fragwürdig. Grund war, dass bei Anstößen keine Abstände eingehalten wurden, was regelmäßig dazu führte, dass man bei eigenem Anstoß überrannt wurde und sich gute Torchancen für den Gegner ergaben. Wir sind dann dazu übergegangen, den ersten Kontakt direkt in der gegnerischen Hälfte ins Toraus zu spielen und dann nachzurücken. Das ergab eine wesentlich bessere Situation, als wenn wir versucht hätten, den Anstoß anders zu nutzen. Jetzt, C-Jugend, haben wir den Anstoß ins Toraus auch im Programm, spielen ihn aber eigentlich nie, weil es bessere Optionen gibt.

  • Nicht kapiert? Also, wer das nicht verstanden hat, bekommt nicht mal mehr 'ne flache Vier. Doppel-Sechs, setzen!


    Wie war das nochmal? Wer lesen kann ist klar im Vorteil? :thumbup:


    Solange man damit erfolgreich ist, ist es super. Ich fürchte dann nur, dass wir wieder mehr Kick'n'Rush Fussball sehen werden.
    War doch bei der WM auch schon so oder irre ich mich da?


    Gruß,
    sb

  • Wir haben das schon mal praktiziert, in der E-Jugend, in der Halle. Das ist natürlich gerade in der Altersklasse äußerst fragwürdig. Grund war, dass bei Anstößen keine Abstände eingehalten wurden, was regelmäßig dazu führte, dass man bei eigenem Anstoß überrannt wurde und sich gute Torchancen für den Gegner ergaben. Wir sind dann dazu übergegangen, den ersten Kontakt direkt in der gegnerischen Hälfte ins Toraus zu spielen und dann nachzurücken.


    was ist das denn für eine Spielphylosophie im KIFU.?


    Oder wird Altes wieder hervorgekramt und für modern erklärt? so haben wir vor 50 Jahren gespielt.


  • was ist das denn für eine Spielphylosophie im KIFU.?


    Oder wird Altes wieder hervorgekramt und für modern erklärt? so haben wir vor 50 Jahren gespielt.


    Das würde ich jetzt nicht Spielphylosophie nennen. Das wäre für mich intuitives Handeln. So wie ich fak verstanden habe, wurde das nur so gemacht, weil der Gegner viel Druck ausgeübt hat.


    Da sind wir wieder bei den Themen der Trainertech: Wahrnehmung, Spielintelligenz und Handlungsschnelligkeit.
    Wenn in der E-Jugend mal die Ansage bzw. der Tipp vom Trainer kommt, finde ich das okay.
    Besser natürlich man erklärt den Jungs das kurz oder sie kommen sogar selber drauf.

  • Wahrnehmung, Spielintelligenz und Handlungsschnelligkeit.


    SOCCER


    dass das was fak schildert kenne ich auch von Hallenturnieren.


    aber das hatte nichts mit Wahrnehmung, Spielintellgenz und Handlungsschnelligkeit zu tun, das war reinste Verwzeiflung
    weil sonst keine andere Lösung gesehen wurde.


    wenn jetzt eine schwache Mannschaft, keine andere Möglichkeiten hat, als den Ball nach vorne zu schiessen und 2 Stürmer
    laufen direkt hinterher, oder stellen dann beim Einwurf die beiden Abwehrspieler zu (ist doch oft in der Halle zu sehen)
    kann man das natürlich auch als kluge taktische Massnahme verkaufen.


    "schiess den Ball nach vorn" oder "hau den Ball hinten rauss " lässt sich taktisch natürlich ganz anders darstellen.


    will nicht abstreiten, dass es europäische Spitzenmannschaften gibt, die da gewisse Dinge durchaus bewusst machen.


    für die meisten Mannschaften, vor allem die, die hier im Forum vertreten sind, kann das kein Thema sein, den den klugen Fehlpass können die alle, wenn auch nicht mit Absicht.

  • Günter


    Früher hat man den "klugen Fehlpaß" auch als "kick and rush" bezeichnet. Hauptsache der Ball ist weit weg und man hat die Hoffnung auf ein Selbsttor des Gegners!


    Die WM ist noch gar nicht so alt, da gibts ja auch schon die ersten Erkenntnisse. Die ersten Ergebnisse wurden anläßlich der BDFL vorgetragen. Danach ist Deutschland als komplettestes Team verdient Weltmeister geworden, weil:


    - kontolliert und zielorientiert nach Ballgewinn umgeschaltet wurde
    - der Torwart herausragend mitgespielt hat
    - eine riesige Mentalität vorhanden war


    Als Negativbeispiel wurde Brasilien genannt, die keine Defensivstrategie besaßen und bei Ballbesitz über keine Kompaktheit verfügten.


    Für mich hört sich das immer so an, als hätten die Sieger alles richtig gemacht und die Verlierer alles falsch! Aber in der Realität haben die einen nicht alles richtig und die anderen nicht alles falsch gemacht!


    Wer jedoch so früh bereits analysiert, der kann sich das Geflüstere in den letzten Bänken: "Hinterher ist man immer schlauer!" anhören, wenn er will!


    Also ich möchte auch nicht wissen, wie hoch der Pulsschlag dieser Referenten beim Spiel der DFB-Elf gegen Algerien war, als Manuel Neuer ein ums andere mal Kopf und Kragen riskieren mußte, weil die Defensive zu hoch stand! Wäre nur ein Duell schiefgegangen, hätten wir ein Tor kassiert und der Keeper wäre mit Rot vom Platz gegangen. Aber kann man aus dem Glück, dass das nichts passiert ist, gleich eine vom Trainer und der Mannschaft gewollte Situation ableiten?


    Gern wäre ich auch Mäuschen gewesen, als man sich über das Basteln der 4-er Kette (mal mit 4 Innenverteidigern, dann wieder mit Lahm von der 6-er auf die AV-Position) sowie dem zeitweiligen Verzicht von Schweini und Kedira auf der 6-er Position.


    Man kann sicherlich übereinstimmend sagen, das sich unsere Elf durch ein besonders starkes Mittelfeld immer dann, wenn es erforderlich war, durchs Turnier gefightet hat. Sogar im Finale erkannten die Argentinier neidlos an, dass ihnen genau diese Leute gefehlt hätten, sodass keine schnelle und kluge Überbrückung des Mittelfelds möglich gewesen wäre.


    Klar hat Manuel Neuer eine Weltklasseleistung bewiesen. Dabei spielt es zunächst einmal für den Turniergewinn gar keine große Rolle, ob seine ofensivere Torverteidigung aufgrund falscher taktischer Vorgaben, aufgrund teilweise zu langsamer Verteidiger oder was auch sonst zustande kam. Wichtig ist, dass er dieses Risiko eingegangen ist und dadurch der Fussballwelt gezeigt hat, dass es von Vorteil ist! Was die Fussballexperten jedoch kein Randnotiz abforderte war seine 1 - Mann Mauer bei Freistößen, bei der die Mauer außerhalb des Strafraums steht. Ferner fand das taktische Verhalten bei Standards ebenfalls keine Notiz.


    Aber was soll man auch schon von so frühen Analysen halten? Der Rest kommt bestimmt noch ... oder!

  • alles modern und neu? oder nur andere Bezeichnungen

    Früher hat man den "klugen Fehlpaß" auch als "kick and rush" bezeichnet.


    - eine riesige Mentalität vorhanden war

    früher hat man gesagt, dass man mit der richtigen Einstellung Spiele gewinnt. heute muss man Mental auf den Platz gehen


    kontolliert und zielorientiert nach Ballgewinn umgeschaltet wurde

    kontrolliet wohl weniger, aber nach Balleroberung gings nur direkt ab nach vorne, Richtung Tor, heute heisst das schnelles Umschalten.



    falsche 9, schwimmende 9 heisst das heute als neue Errungeschaft.


    vor 40 Jahren hatte ich in einer Meistermannschaft mit einem hängenden Mittelstürmer gespielt.


    Pressing? in meinen Anfangsjahren hab ich eh immer beim Verteidiger gestanden, Pressing pur.



    der Fussball wird nicht ständig neu erfunden,manches ist uralt.


    perfekter, schneller,ausgefeilter und vor allem bewusster, das ist der entscheidende Unterschied zu früher.


    der Libero steht ja symbolhaft für Veraltetes. Im zusammenhang dann mit Manndeckern ist das auch so.


    Aber wie haben denn fast alle WM-Teilnehmer gespielt? ich hab da die Innenverteidiger oft als 2 Liberos gesehen.


    ein guter Libero meiner Zeit, in den unteren Klassen war das ja meist ein erfahrener besserer Fussballer, war da vergleichbar
    genau so Anspielpartner, zuständig für einen ungedeckten Stürmer, Räume zustellen und Doppeln wie heute die Innenverteidiger.,
    und mindestens genauso entscheidend für den Spielaufbau wie diese heute.


    und die Analysen, die jetzt gezogen werden,sind letztlich immer noch von den vorhandenen Spielern abhängig.
    und da hatten wir eindeutig in der Gesamtheit das bessere Personal, sowohl vom Können und auch von der Einstellung her.

  • Ich hatte vor kurzem eine Schulung beim BFV, zum Thema : Angriffsmöglichkeiten gegen eine ballorientierte Raumdeckung
    Auch hier gab es den Tipp doch lieber den langen Ball zu spielen,welcher dann auch im Aus landen darf .
    Da der daraus folgende Einwurf oftmals schnell zurück erobert wird.
    Als den Ball eben im Mittefeld zu verlieren. Somit auch mehr oder weniger der Fehlpass gefordert wird.

  • Thomas


    mit dieser Argumentation darf aber niemand mehr fordern, dass der TW den Ball an einen freien Mann spielt, anstatt ihn nach vorne ins Aus zu schiessen.


    Förderung des Angsthasenfussballes ist das für mich.


    Aber eh nur ein kurzfristges Erfolgsrezept. die nächste geschulte taktische Massnahme ist dann halt die optimale Ausnutzung des eigenen Einwurfes. bisher hatte noch jede taktische Veränderung eine neue taktische Massnahme hervorgerufen.Ich kenn da sogar
    eine bereits erfolgreiche angewendete.



    gewinnt halt das Einwurftraining in der G eine ganz neue Bedeutung. ich denke da gar an spezielle Einwurftrainer.


    schönes Diskussionsthema, aber eigendlich Schwachsinn in einem Jugendforum darüber zu diskutieren.
    ganz persönliche Ansicht.

  • Aber was soll man auch schon von so frühen Analysen halten? Der Rest kommt bestimmt noch ... oder!



    Danke für diese Äußerung. Ich glaube, wir halten beide ungefähr gleich viel von der Inhaltstiefe der Analyse - immerhin vom Trainerchefausbilder des DFB.
    Da lobe ich mir die "Hobbyanalysten" von spielverlagerung.de:


    Zum Thema "kluger Fehlpass":
    Es erstaunt mich, dass das erst jetzt in das Blickfeld der Öffentlichkeit rückt.

    • Thomas Tuchel z.B. hat in Mainz fast jedes Anspiel ins gegnerische Seitenaus nahe der gegnerischen Eckfahne spielen lassen und dann gleich mal vorne Druck aufbauen lassen.
    • "Der beste Spielmacher ist das Gegenpressing", baut Jürgen Klopp sein System fast schon darauf auf (ja, ich weiß, verkürzte Darstellung)
    • "Barcelona war am gefährlichsten, als wir den Ball hatten - Juan de Ramos, Trainer FC Sevilla, nach einer Niederlage gegen Barca
    • und José Mourinho meinte mal vor dem CL-Halbfinal-Rückspiel 2010 mit Inter gegen Barca: "Wir wollten den Ball nicht – denn wenn Barcelona presst und den Ball zurückgewinnt, sind wir nicht geordnet. Ich will auf dem Feld nie ungeordnet sein, also wollte ich, dass wir den Ball nicht hatten. Wir gaben ihn weg."
  • Wir wollen den Ball, denn dann haben die anderen die Pille nicht und ein Tor schießen wird schwer.... Alles Nerds, wird zeit, dass wir wieder mit unseren Kids aufm Platz stehen, oder.

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  • wohl die Erklärung jetzt, warum Freiburg nicht in der CL spielt.


    halt alte Trainergarde, nicht mehr offen für neue taktische Erkenntnisse.


    eigendlich hatte ich ihm die Intelligenz zugerechnet, die Logik zu erkennen, dass durch die freiweillige Hergabe des Balles dann durch
    die Wiedereroberung es zur besseren Torchchancen kommt.


    Ich freue mich schon auf die Spiele, wo beide Mannschaften diese Spieltaktik perfektioniert anwenden, und der Einwurf, dann die Bedeutung erhält, die ihm eigendlich zusteht, und nicht nur um den Ball wieder ins Spiel zu bringen.


    endlich Abwendung vom Tiki Taka ohne Ziel in den Strafraum zu kommen, hin wieder zu mehr Torchancenerspielung.


    der weite Abschlag des TW als Torvorbereitung rückt ja auch wieder stärker in den Vordergrund.


    freuen wir uns auf mehr Strafraumszenen in unseren Stadien.


    Aber auch wieder mal ein Beleg, dass der DFB ein schwer zu steuerndes langsames Schiff ist., da die neuen Erkenntnisse
    noch keinen Niederschlag in den empfohlenden Lehr- und Übungsmethoden gefunden haben.


    Somit aber ein tolles Feld für Trainer, sich mit ihren eigenen Vorstellungen austoben zu können. :love:

  • und der Einwurf, dann die Bedeutung erhält, die ihm eigendlich zusteht, und nicht nur um den Ball wieder ins Spiel zu bringen.


    was wäre, wenn dann das einwerfende Team die Absicht durchschaut ?
    Der Einfurf-Rekord liegt immerhin bei knapp 50 m.
    Da könnte man doch glatt wieder zurück in die gegnerische Hälfte....und dann drauuuuffffffff :cursing: :thumbup:


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  • Willi und günter


    Zumindest kommt beim Fazit ohne BDFL-Beteiligung heraus, dass das Niveau der WM unterhalb dem der internationalen Top-Vereinsmannschaften liegt. Wenn also die besten Einzelspieler in einer Nationalmannschaft nicht das zu leisten in der Lage sind, wozu eine Vereinsmannschaft fähig ist, dass läßt sich daraus schließen, dass fast alles trainierbar ist, jedoch alles auch seine Zeit braucht. Zeit, die kaum einer Nationalmannschaft zur Verfügung steht, weil die Ligawettbewerbe erst abgeschlossen werden müssen. Zu diesem Fazit hatten sich Chris und ich ebenfalls schon während der WM verstiegen. Aber kann man so ein Fazit auch vom Stab der Nationalmannschaft erwarten? Sicherlich nicht! Erst recht nicht, wenn man Weltmeister geworden ist.


    Früher gab man seinen Spielern auf den Weg: "Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann schieß ihn aufs Tor"! Damit wurde allgemein ausgedrückt: wenn du den Ball hast, dann ist die erste Idee immer die Beste. Denn bis du auf die Eingebung einer zweiten Idee gewartet hast, nimmt dir der Gegner schon den Ball ab.
    Egal, ob weite Abwürfe, lange Einwürfe oder weite Pässe! Je weiter der Ball muß und je länger er unterwegs ist, je besser kann sich der Gegner taktisch darauf einstellen. D.h. wenn ich diese taktischen Mittel durchgängig anwenden will, bin ich für den Gegner leicht durchschaubar. Der hat dann leichtes Spiel bei der Balleroberung und sogar beim Spielaufbau. Denn beim langen Paß findet das Mittelfeld und die Abwehr nicht genug zeit zum Nachrücken. Durch das so entstehende fehlende Mittelfeld entsteht ein Loch, dass der Gegner für gefährliche Konter nutzen kann. Auch, wenn das Siegtor durch Götze auf einen Torwartfehler basierte, muß festgehalten werden, dass das deutsche Mittelfeld der entscheidende Spielvorteil gegenüber den Gaucho`s war.


    Unser Problem über die WM waren zunächst die fehlenden Impulse durch das Fehlen von Außenverteidigern. Offen zutage trat auch das Geschwindigkeitsdefizit, bei der lediglich Boateng in der Lage war, die Laufduelle mit den schnellen Angreifern effektiv zu stören. Hummelts konnte hin und wieder trotz sicheren Stellungspiels die Sprints nicht folgen. Für Mertesacker dürfte eine derart offensiv ausgerichtete Taktik das Garaus für zukünftige Einsätze werden.


    Einher gehe ich auch mit der Analyse, dass sich Taktiken im Laufe eines Spieles je nach Spielstand änderten. Aber ist das nun wirklich etwas Neues?


    Auch die Einsicht, dass die Zeit der "Linienschnapper" dem Ende zugeht, ist nicht wirklich neu! Jedoch muß man die weiten Ausflüge von Manuel Neuer nicht allein als eine wesentliche Neuerung ansehen (schon vor über 40 Jahren gabs bei "Radi Radenkowicz" Torwartausflüge bis über die Mittellinie), sondern als eine taktische Fehleinschätzung, die bereits nach 10 - 15 Minuten hätte korrigiert werden sollen! Was, wenn sich das Schicksal in Bruchteil von Sekunden gegen den Torwart entscheidet und der Gegner entweder zu Fall gebracht wird oder der Angreifer doch schneller war und den Ball weit vom hinteresten Abwehrspieler des Gegners entfernt in aller Seelenruhe ins Tor einschieben kann. Ein Torwart sollte längere Sprints trainieren, um einen Fehler seiner Vorderleute zu korrigieren. Fast ist es jedoch, nicht von Abwehrfehlern zu sprechen und stattdessen nur die Torwartleistung zu loben. Lob gibt es für andere Punkte. So hat sich die TW-Haltung bei Schüssen aus 5 - 8 Metern verändert. Früher hatten die Keeper auch schon bei dieser Distanz die "Flossen unten"! Jetzt haben eigene verstanden, dass der kürzeste Weg zum Ball bei mittelhoher Armposition liegt und nicht von ganz unten nach ganz oben! Auch bei der Mauerstellung ("1-Mann-Mauer") und den Eckballstandards hat sich was verändert.


    Es gibt schon noch genug zu analysieren. Insbesondere die neuen Ansätze anderer Mannschaftstaktiken, bei der mann- und raumorientierte Ballgewinne und -verluste unterschiedlich interpretiert werden.


    Das Gegenpressing beim Ballverlust am gegnerischen Strafraum hatte bei dieser WM noch die wenigste Bedeutung, weil man darauf bereits sehr gut eingestellt ist und mit den 11 besten Einzelspieler keinen "Deppen mit technischen Problemen" im Team hat, der als Pressingopfer herhalten kann.

  • @TW


    du beschreibs die Analyse und Erkenntnisse von Mannschaften auf allerhöchstem Topniveau.


    da der Fussball in ständiger Entwicklung war gabs auch immer die entsprechenden Analysen.


    Schlimm finde ich, wenn Trainer die jeweiligen Erkenntisse auf Topniveau, wobei es ja auch meistens ums Detail geht, sich in die Richtung damit befassen, das im KIFU oder bei ihren Dorfjugendmannschaften umzusetzten.


    Manche Trainer schweben da in sehr hohen Gefilden und wissen oft nicht, auf welchem Niveau sie sich wirklich bewegen.
    haben wir aber auch bei der 1:1 Übernahme von Lehrbuchinhalten.


    Schuster bleib bei deinen Leisten, sagte mein Oppa schon.

  • Absolut. Ich finde es ja gut, wenn Jugend- und sogar Kindertrainer auf dem Laufenden bleiben und auch die Trends des Leistungsfußballs verfolgen. Unsinnig ist es aber, wenn sie dann meinen, jede Mode nachmachen zu müssen, ohne sie richtig einordnen zu können. So geht es mir mit der falschen Neun, dem klugen Fehlpass, der Dreierkette, dem Gegenpressing und auch dem Konterspiel à la Real Madrid. Das sind alles taktische Finessen, die im Profifußball vermittelt werden können, so richtig gut funktioniert es aber auch da nur mit Spielern, die entsprechend flexibel sind, sowohl in ihren fußballerischen Fähigkeiten wie auch mental. Und selbst unter diesen optimalen Voraussetzungen benötigt ein erwiesenermaßen höchstqualifizierter Trainer mindestens eine halbe Saison, bis seine Ideen richtig umgesetzt werden.


    Tatsächlich gibt es ja durchaus Trainer, die sich mit ihren Jugendmannschaften, teilweise auch im D- und sogar noch jüngeren Bereich, an den aktuellen Trends der Spitzenmannschaften orientieren. Da wird nach dem Sieg von Real gegen die Bayern dann von einem Spieltag auf den anderen vom zuvor ziemlich kopflosen Gegenpressing in Form von gnadenlos und ohne Rücksicht darauf, wie die eigene Mannschaft gerade steht, die Verteidiger anrennenden Stürmern dazu gewechselt, dass sich alle Spieler bis auf den Mittelstürmer hinter die Mittellinie zurück ziehen und nach der Balleroberung innerhalb von fünf Sekunden das Tor erzielt werden soll.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

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