Traineramt übernommen und nun die Welt verändern wollen

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  • Hallo zusammen,


    da ist man ein Jahr gemeinsam im älteren F-Jahrgang zusammen und betreut mitunter nicht einfache Kinder. Ich als Hauptverantwortlicher und zwei als hilfreiche "Supporter".
    Die Erfolge sind toll:
    Die Mannschaft war anfangs ein turbulender Haufen, jetzt kann man Strukturen und und Disziplin erkennen.
    Jungs, die herumgealbert haben, übernehmen Verantwortung und beteiligen sich aktiv am Mannschschaftsleben.
    Kinder die zu Beginn nur dem Willen der Eltern gefolgt sind oder wegen ihrer Freunde um Training erschienen, spielen nun sehr gerne Fußball.
    Kinder die hinter spielten und den Ball immer nur nach vorne geschoßen haben, haben nun Mut gefunden und spielen und laufen mit dem Ball und machen es ganz toll.
    Das Elternteam ist zu einer tollen Gruppe zusacmmengewachsen.
    Die Trainingsbeteiligung ist überwältigend > 90%
    Nun sind wir ca. 24 Kinder (2 Anmeldungen stehen noch auch) und wir haben uns entschlossen die Mannschaften zu teilen.
    Da mein Sohn nicht zu den besseren gehört und ich, als erfahrener Trainer eher mit den Neulingen arbeiten möchte, übernehme ich die E2, der Kollege die E1.


    Bei der letzten Trainersitzung sagt nun der die E1 übernehmende (alles jüngerer Jahrgang), dass er alles anders machen will:
    - er will dreimal die Woche trainieren-> die Kinder sollen mehr "Spielintelligenz" erwerben, dafür benötigt er mehr Zeit
    - er will im Spiel Provokationsregeln einbauen, es kann nicht sein, dass gedrobbelt wird, obwol auf der anderen Seite jmd. frei steht.
    - Doppelpässe seien doch ein probates MIttel im Spiel, das würde er ihnen nun beitringen,
    - er brauche nur 9-10 Spieler für den Kader, für das Spiel möchte er 8 Kinder mitmehen
    - die Kinder die nicht richtig mitziehen, kommen in die E2 und die guten aus der E2 würden eine Chance bekommen, auch mal in de E1 zu spielen.


    Kurzum:
    eine völlig andere Person, als während der Spielzeit im letzten Jahr. Gesagt hat er nie etwas und alles mit vollem Eifer und Engagament gemacht.
    Auf meinen Hinweis, er solle langsam machen und sich in seinem ersten Trainerjob Fuß fassen und das bisher erreichte forführen, entgegnet er: wenn, dann mache er es richtig und so wie er es möchte oder gar nicht.
    Ich bin auch JL und habe mich auf das gemeinsame Arbeiten gefreut.
    Wie ich jedoch damit umgehe, weiß ich nicht.
    Kenn ihr auch so übereifrige /überehrgeizige Trainer zu Beginn ihrer "Karriere"?
    Wie reguliert /bremst ihr solche Kandidaten?

  • Wie reguliert /bremst ihr solche Kandidaten?


    darauf ist schwierig eine Antwort zu geben.


    ob Überzeugungsarbeit von dir was bringt kann von Aussen nicht beurteilt werden.


    inwieweit dein Manchtfaktor als Jugendleiter in euren Verein gegeben ist, um eine generelle Richtung (konzept) durchzusetzen ist
    ebenfalls schwierig zu beantworten.


    Was du da beschreibst ist aber recht häufig anzutreffen. Und zwar in alle Richtungen.
    Da tauchen plötzlich Personen auf, die alles bisherige, egal ob gut oder weniger gut, auf einen Schlag verändern wollen.
    gleiches registriere ich auch immer wieder mal hier im Forum.


    Schlimm ist, dass diese Personen relativ schnell wieder verschwinden, aber grossen Schaden angerichtet haben.


    den einzigen Rat den ich kenne ist der, deine Jugendleiterposition derart einzusetzten, dass dieser gleich das Handtuch wirft.
    benötigst natürlich einen Trainer in Hinterhand.

  • Kenn ihr auch so übereifrige /überehrgeizige Trainer zu Beginn ihrer "Karriere"?
    Wie reguliert /bremst ihr solche Kandidaten?

    Ja, kenne ich. Einen sehe ich jeden Morgen beim Rasieren. Großer Unterschied: Ich war Co-Trainer (!) und konnte deshalb nicht tun oder lassen was ich wollte
    Mein Haupttrainer hat mich aber wohlwollend begleitet, wohl "hintenrum" auch mal gegenüber den Eltern in Schutz genommen ("super engagiert"). Ich habe aber auch selber gemerkt, dass irgendwas nicht richtig läuft und mich zum Trainerlehrgang angemeldet.


    Wenn Du Hoffnung hast, dass der bisherige Co-Trainer das doch noch in Deinem Sinne weiterführen könnte, solltest Du Dich mit ihm unterhalten und ein paar Korrekturen in den Trainingszielen nahelegen. Gleichzeitig solltest Du Dich darauf einstellen, das ein oder andere Training Dir anzuschauen.

    Bei der Aufteilung der Spieler auf 2 Mannschaften habt Ihr doch eine Regelung getroffen, wie sieht die aus? Oder Ihr habt das noch offen gelassen, dann musst Du da nicht zustimmen.


    Ich finde Du solltest ihn freundlich, aber bestimmt auf das richtige Gleis setzen. Wenn das nicht klappt musst Du die Vereinbarung rückgängig machen und durch eine andere ersetzen, z.B.: es wird weiterhin gemeinsam trainiert mit dem bisherigen Kader, nur die Begleitung zu den Spielen wird aufgeteilt (nach welchem System auch immer). Dann kannst Du fürs Training die Leitlinien vorgeben und ihm gleichzeitig etwas Freiraum geben. Siehst Du diese Möglichkeit? Letztendlich bist Du der Jugendleiter und kannst ihm sagen: "Ich glaube Du bist doch noch nicht ganz so weit wie ich dachte".


    Die Kunst des Delegierens ist auch die Kunst, Freiräume zu gewähren. Was ist für Dich nicht verhandelbar und wo kannst oder möchtest Du ihm Freiräume lassen?

  • Hallo Rasenschach, die Erfolge, die du dir ab deiner Teamübernahme selbst zuschreibst, mögen reell sein o. nicht, aber auch da fehlt mir der Respekt gegenüber deinem Vorgänger, der offenbar alles falsch machte, was du dann korrigiertest. Nun triffst du - vereinstypisch - auf wen aus gleichem Holz, der auch alles besser machen zu können meint, einen 'Radfahrer', der bisher nach 'oben' buckelte u. nun selbst zu treten beginnen will... ;)


    Was er deiner Schilderung nach vorhat, finde ich goldrichtig, daher antworte ich dir auch vor allem: Lass ihn also am besten mal machen u. schau als JL, wie es sich entwickelt statt gleich vom höheren Posten aus den Neuen eitel abzukanzeln, wie es in Vereinen zu oft passiert. Gib ihm ne Chance u. greife erst ein, falls sich Beschwerden aus seinem Team häufen, es mies läuft etc. Deine Einstellung, als erfahrener Trainer lieber die Schwächeren zu unterstützen u. heranzuführen, finde ich ebenfalls goldrichtig, wobei eben die Tür nach oben immer einen Spalt offen bleiben sollte mit dem möglichen Ziel für jeden Motivierten/Ambitionierten, mal in der Ersten mitspielen zu dürfen, erst aushelfend u. vllt irgendwann fix gesetzt: eine dynamische statt statische Struktur fließender Gleichgewichte statt starrer Grenzen! Sicher setzt der Neue dich, deine Jungs, zusätzlich unter Druck, wenn er 3mal, du nur 2mal trainierst, aber damit musst du leben. Ein Kompromiss wäre, dass er das 3.Training für die aus der Zweiten öffnet, die aus Eigenmotivation (also nicht durch dich o. Eltern motiviert) auch 3mal trainieren, sich verbessern u. ihn eigenständig danach fragen wollen, darin das Zeug zur Ersten haben (Fußball, Leistung ist ihnen so wichtig, dass sie mehr dafür tun wollen) u. den Anschluss nicht wg formellen Regularien verlieren sollten. Von (Aus-)Bremsern aber halte ich nichts, sorry, u. die Welt will er wohl nicht verändern, nur sein Team trainieren...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hallo Rasenschach, die Erfolge, die du dir ab deiner Teamübernahme selbst zuschreibst, mögen reell sein o. nicht, aber auch da fehlt mir der Respekt gegenüber deinem Vorgänger, der offenbar alles falsch machte, was du dann korrigiertest. Nun triffst du - vereinstypisch - auf wen aus gleichem Holz, der auch alles besser machen zu können meint, einen 'Radfahrer', der bisher nach 'oben' buckelte u. nun selbst zu treten beginnen will... ;)


    Was er deiner Schilderung nach vorhat, finde ich goldrichtig, daher antworte ich dir auch vor allem: Lass ihn also am besten mal machen u. schau als JL, wie es sich entwickelt statt gleich vom höheren Posten aus den Neuen eitel abzukanzeln, wie es in Vereinen zu oft passiert. Gib ihm ne Chance u. greife erst ein, falls sich Beschwerden aus seinem Team häufen, es mies läuft etc. Deine Einstellung, als erfahrener Trainer lieber (o. nur wg. Sohn?) Schwächere zu unterstützen, heranzuführen, finde ich ebenfalls goldrichtig, wobei die Tür nach oben immer einen Spalt offen bleiben sollte mit möglichem Ziel für alle Motivierten/Ambitionierten, mal in der Ersten mitspielen zu dürfen: erst aushelfend, vllt irgendwann fix gesetzt: eine dynamische statt statische Struktur, fließende Gleichgewichte statt starre Grenzen! Sicher setzt der Neue dich, deine Jungs, zusätzlich unter Druck, wenn er 3mal, du nur 2mal trainierst, aber damit muss man leben. Einer ist immer besser u. tut mehr. Kompromiss wäre, dass er das 3.Training für die aus der Zweiten öffnet, die in Eigenmotivation (also nicht durch dich o. Eltern motiviert) auch 3mal trainieren, sich verbessern u. ihn eigenständig danach fragen wollen, darin das Zeug zur Ersten haben (Fußball, Leistung ist ihnen so wichtig, dass sie mehr dafür tun wollen) u. den Anschluss nicht aus formellen Regularien verlieren sollten. Von (Aus-)Bremsern aber halte ich nichts, sorry; die Welt will er wohl nicht verändern, nur 'sein' Team trainieren nach seinem Gusto - wie es nunmal normal ist, wo es kein Geld gibt, diese Freiheit zum eigenen Hobby ganzer Lohn ist...

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  • Rasenschach


    Diese Situation stellt leider noch den Standard vieler Vereine da, wo übereifrige, aber mit wenig Fachkenntnis ausgestattete Trainer am Werk sind.


    Folgende Optionen könnten sich daraus ergeben:


    1. Du versuchst deinen Kollegen zu überzeugen
    Das kann gelingen, wenn du deine Fragen so stellst, dass er selbst auf die Idee kommt, dass seine Ziele doch noch nicht für den unteren Jugendbereich geeignet sind. Es wird scheitern, wenn du ihm sagst, was er nach deiner Ansicht zu tun und zu lassen hat.


    2. Der Jugendleiter unterhält sich mit deinem Kollegen
    Wenn es, wie scheinbar auch bei euch, kein Jugendkonzept gibt, dann muß der Jugendleiter immer dann eingreifen, wenn etwas aus dem Ruder gerät. Hier soll eine E-Jugend nach der wöchentlichen Trainingsintensität einer B-Jugend-Landesliga-Mannschaft trainiert werden. Er kann ihm klar und unmißverständlich erklären, dass sich dies nicht mit den Vereinszielen denkt. Sollte er daran weiter festhalten wollen, werde man sich um einen anderen Trainer für dieses Team bemühen.


    3. Eltern sprechen mit Trainerkollegen
    Weil sich die Ziele des Kollegen vermutlich nicht mit denen der Eltern decken, werden ggf. sich Eltern mit dem Trainer darüber unterhalten, um die Gründe zu erfahren und ihre Erwartungen darlegen.


    4. Kinder entscheiden "mit den Füßen"
    Zunächst wird die Trainings- und Spielbeteiligung sinken. Es wird dann zaghafte Versuche der Kinder geben, ihrem Trainer zu erklären, dass sie das so nicht wollen. Reagiert dieser dann nicht, werden einige Kinder mit/ohne Elternunterstützung zu dir kommen, um wieder normal zu trainieren und zu spielen. Es kann sein, dass sie bei Ablehnung des Mannschaftswechsel den Verein wechseln. Möglich ist auch, dass sie dann ganz mit dem Fussball aufhören.


    Fazit: Wenn ein Trainer altersgerechte Ziele nicht kennt oder sie ignoriert, haben, Trainerkollegen, Jugendleiter, Eltern und Kinder haben die Möglichkeit im Dialog an die Einsicht und Korrektur der Ziele zu appellieren, Im Sinne der Interessensgruppen eines Vereins sollten rasch Änderungen herbeigeführt werden. Im konreten Fall erscheint es sinnvoll, wenn du mit dem Jugendleiter Kontakt aufnimmst, damit dieser sich kurzfristig mit dem E 1 Trainer trifft, um rasch Klarheit zu schaffen. Entweder wird der E 1 Trainer es nach dem Gespräch einsehen oder der Jugendleiter kommt zum Entschluß, sich nach einem geeigneten Trainerkandidaten umzuschauen.

  • mich wundert es immer wieder mal, was ihr liest und auch interpretiert

    Im konreten Fall erscheint es sinnvoll, wenn du mit dem Jugendleiter Kontakt aufnimmst,

    Rasenschach ist selbst der Jugendleiter. da heute ja kein Freitag ist, vermute ich dass du ihn wohl nicht aufgefordert hast mit sich selbst Kontakt aufzunehmen.


    wohl überlesen. passiert, muss aber hier klargestellt werden.


    Die Mannschaft war anfangs ein turbulender Haufen, jetzt kann man Strukturen und und Disziplin erkennen.

    kein Wort über den vorherigen Trainer, kein Vorwurf, sondern nur Zustandsbeschreibung, wie er in einer F-Jugend zu Beginn des Fussballes durchaus normal sein kann.


    das wird dann so interpretiert.

    aber auch da fehlt mir der Respekt gegenüber deinem Vorgänger, der offenbar alles falsch machte, was du dann korrigiertest.

    bei konkreten Vorschlägen und konkreten Vorwürfen sollten wir uns schon das Geschriebene genauer durchlesen.

  • 2. Der Jugendleiter unterhält sich mit deinem Kollegen
    Wenn es, wie scheinbar auch bei euch, kein Jugendkonzept gibt, dann muß der Jugendleiter immer dann eingreifen, wenn etwas aus dem Ruder gerät.


    Mir wird hier zu einseitig dem nach dem Mund geredet, der die Story präsentiert, zudem in Personalunion JL ist. Was TWT überlas. Wer aber hat die Verantwortung für Wildwuchs, wo es kein gemeinsam abgestimmtes Konzept zur Orientierung aller gibt? Der JL! Reicht seine Kompetenz, wo konzeptlos gearbeitet wird? Ansichten des Neuen sollten erstmal ergebnisoffen diskutiert werden, hier aber arbeitete man lange 'zusammen', ohne sich echt kennenzulernen: hhm, keine Menschenkenntnis, böse Verstellung des Neuen? Man sollte erstmal mit Mut zu Klartext sagen: nie nur auf andere zeigen, bei sich mit Kritik anfangen! Dies als ehrlicher Rat an RS, denn Spielintelligenz, Passen (dank Sehenlernen des freien Mitspielers) vs Solotrips, das braucht Zeit: prima, wo ein Trainer sich die zu nehmen bereit ist! Solch Trainer wünschte ich mir hier vor Ort: wir haben die nicht mal in der C, obwohl Hans eh kaum mehr lernt, was Hänschen nicht... Daher mein Respekt für den hier nur kritisierten Neuen, neben etwaiger Einordnung unter "Radfahrer".


    Von allein reguliert sich zwar irgendwann alles, aber selten nur gut, zum Wohl der Jugend. Dies abzusichern ist JL-Job. Wer wer ist, können wir hier Null beurteilen! Ob 3mal trainieren schlecht sei? Ja, wenn man es den Kids aufzwingt o. von oben verordnet, in Leistungsvereinen aber wird bei uns überall in der "E" 3mal trainiert - Vorteil für deren Jungs, die sich darum reissen, dort hin zu dürfen, oft die Eltern überreden wollen, dass sie die Last des Fahraufwands auf sich nehmen. Spekulativ zu suggerieren, dass nur eine B-LL-Team 3mal trainiere, halte ich für abenteuerlich: so werden die Jungs, die man gar nicht kennt o. fragte, auf einem unteren Level festgesetzt, wo jemand wäre, der ihnen mehr vermitteln will: unverantwortlich! Eingreifen kann man, falls die Kids 'mit den Füßen abstimmen' o. sich beschweren. Davon aber schrieb RS kein Wort. Offenbar geht es hier nur um Aversionen gegen wen, der als Trainer mehr leisten, besser sein will: ob er dies ist, wird sich schnell zeigen, eben darin, ob sein Team mitziehen mag o. nicht, da überfordert, unwillig o.ä. Wer dies nicht abwarten mag, will vorverurteilen: was in Vereinen m.E. gern passiert, sobald wer kommt, der besser als der Durchschnitt sein u. mehr für die Kids tun möchte. Die Motive dahinter, die Jungs vor so wem zu schützen, sind aber nicht immer die besten u. selbstlosesten, liegen vllt in der Angst, dass die eigene Position wackeln könnte, da plötzlich alle - wie im wahren Sport nunmal Gesetz - dem Besseren statt einem-selbst zujubeln: wo dann Toleranz schnell endet, Hinterzimmerpolitik fürs Stop sorgen soll, der für Kids Bessere rigide entfernt wird. Davor würde ich die betroffenen Jungs gern bewahren! ;)


    PS an Guenter: Eben, kein Wort zum Vorgänger, nur ein pauschales Negativ-Urteil - so what? Nicht nur ablesen, auch Schlüsse ziehen u. nachdenken, WAS da de facto geschrieben wurde: 1 Jahr gemeinsam ältere F - entweder war RS selbst für den "unstrukturiert turbulenten Haufen" zuständig, verantwortlich - o. andere, deren Arbeit man en passant abwertet. Da er sich aber in Eigenlob von diesem Negativzustand absetzt, bleibt m.E. nur, dass die vorher wen anders hatten... ;)

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  • Vielen Dank für die Meldungen.
    Mir scheint, als ob ich noch einige Infos nachreichen sollte


    - Ich bin erst seit einem Monat JL.
    - Ich habe mich nicht um das Amt des JL beworben. Ich bin der einzige Trainer mit Lizenz (B-Lizenz) im Verein. Selbst der Trainer der ersten Herren hat keine Lizenz und die spielt in der Bezirksliga
    - Ein Jugendkonzept wird zurzeit erstellt. Referenz ist der DFB. Ich zur neuen Saison (2 Monate) eine fertige Version verteilen zu können.
    - Alle Kollegen werden in die Erstellung mit einbezogen. Und es gab nie große Meinungsverschiedenheiten. Allen war bewusst: kleiner Verein, mittlerweile 4 Jugendmannschaften, klassischer Breitensportverein, eine Mischung aller sozialer Schichten (ca. 40% mit dem Aktivpass)
    - Ich hänge nicht am JL posten. Wenn jmd. es machen kann und gewillt ist, würde ich gerne nur trainieren.
    - Die Kinder hatten keinen Vorgänger. Ich war deren erster Betreuer. Respektlosigkeit ggü. Vorgänger?!
    - habe Respekt vor genanntem Trainer, weil er sehr viel Zeit investiert und offensichtlich noch mehr machen möchten. Aversionen gegen ihn? Starke Behauptung
    - es gab eine Absprache mit genanntem Trainer. 1/3 fest in der E1, 1/3 wechselnd, 1/3 fest E2. Also durchgängig und immer wieder neu justierend. Auch die Namen standen fest. Er war einverstanden.
    - gegen dreimaliges Training habe ich im Grunde nichts. Er soll halt wissen, dass es Kinder sind und Kindgerecht ausbilden.



    Im Grunde habe ich den Inhalt der Botschaften verstanden. Auch wenn @KK sie sehr interessant verpackt.
    ich werde mit ihm sprechen, ihn an unsere Absprachen erinnern, an das Konzept, welches KiFU verkauft, hinweisen und ihn erstmal machen lassen.
    Meine Unterstützung ist ihm sicher...das weiß er auch.
    Wir Trainer sind auch ein Team ...

  • @RS: Nimm nicht jede Spekulation zu persönlich, es fehlten eben Infos. Wenn bei euch erst in älterer F mit Training begonnen wurde, war das so spät, dass ich es nicht für möglich hielt. Da ist evtl. der Anspruch des Neuen an viele zu hoch, man muss aber abwarten. Da du nur schriebst, du seiest JL, ging ich davon aus, dies sei nicht auch neu. Dass du dich mit B-Lizenz der eher unterklassigen Jugend widmest, ehrt dich, sofern es nicht 'nur' um den Sohn geht, sondern alle was von dir haben. Gut auch, den Sohn leistungsgerecht in der Zweiten spielen zu lassen. Wildes Wechseln zwischen den Teams - falls der Neue dies will - mag zwar Flexibilität im Kinderkopf fördern, ist Teamplay aber abträglich, da es gewisse Automatismen nur im Team trainiert werden können. Soweit mal, - sicher hättest du die Macht, den Neuen abzusägen, wie dir zT empfohlen, aber was wäre dein Motiv? Nur Schutz der Jugend? Dem würde ich dann widersprechen...

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  • Rasenschach


    Zwar habe ich in der Tat das "JL" überlesen. Anhand der Schilderungen mußte ich jedoch davon ausgehen, das du diese Aufgaben nicht betreust. Durch deine Erklärung, dass du den Job erst seit 1 Monat machst, wird dies ersichtlich. Ergänzt wird das Bild dadurch, dass du der einzige Trainer mit Lizenz im Verein bist und in der Ausbildung die Inhalte altersgerechtes Kinderfussballs vermittelt bekommen hast.


    Wir Älteren haben früher zwar (fast) täglich mit Freunden mangels alternativen Freizeitangebots auf der Straße Fussball gespielt, aber dies entspricht sicherlich nicht dem Aufwand von Eltern und Kindern für ein 3x wöchentliches Vereinstraining. Sollte dann noch für einige Kinder die Kreisauswahl hinzu kommen, besteht die Gefahr, dass sich schon viel zu früh sehr viel nur um den Fussball dreht. Zwar wird der Fussball gern als zweitschönste Nebensache der Welt beschrieben, aber es sollte gerade in dem Alter, wo sich Kinder erst einmal ausprobieren wollen, genügend Zeit für die Entwicklung weiterer Talente da sein. Denn nicht jedes Kind, das von seinen Eltern zum Fussball geschickt wird, wird diesen Sport als lebenslanges Hobby für sich entdecken. Das gilt es bei all der persönlichen Begeisterung für die "sportliche Früherziehung" zu berücksichtigen.


    Die Bolzplatz-Idee des DFB und auch die Soccercordplätze entstammen dem Wunsch, das durch den in unserer Zeit nicht mehr möglichen Straßenfussball wenigstens eine Voraussetzung zu schaffen, auch außerhalb des Vereins Fussball zu spielen. Kinder, die nur beim Training und den Spielen kicken, haben es die Trainer schwerer, den Fussball zu erlernen.


    Doch in der E-Jugend geht es um die Vermittlung von Basisfähigkeiten. In der Begründung des Kollegen zum 3 x wöchentlichen Training sind jedoch Elemente enthalten, die nicht altersgerecht sind. Das hast du ja selbst auch erkannt. Hier ist die Grenze, wo sich vermeintlich lobenswerte Eigeninitiative (aus fachlicher Unkenntnis heraus) in Streit mit Eltern , Kindern und Kollegen verkehren kann!


    Zwar bist du wohl der einzige ausgebildete Trainer im Verein. Aber der gesunde Menschenverstand sollte helfen, dieses Vorhaben wieder in normale Bahnen zu lenken.


    Ich denke auch, du bist auf dem richtigen Weg, wenn ihr euch als Trainer-Team versteht. Denn wenn alle wissen, was sie warum zu tun haben, dann wird es besser klappen, als wenn es allein ums Durchsetzen von Verordnungen geht. Vereinsarbeit im Ehrenamt kann nur funktionieren, wenn man auch von dem überzeugt ist, was man macht. Wenn dann mal ein Kollege auf Abwegen ist, dann solle man zusehen, dass man ihn schnellstmöglich wieder einfängt, damit kein Schaden zurückbleibt.

  • @KK
    Alles iO
    Werde nicht so schnell beleidigt :)
    Ja, ich bin hauptsächlich meines Sohnes wegen in den kifu gewechselt. Hatte zuvor Bezirksliga trainiert.
    Mein Sohn ist sehr groß für sein alter und hatte zu teil enorme Koordinationsprobleme. So dass er in keinen Verein eine Chance erhielt. Nun hat er eine bekommen und es läuft toll.


    Zum Teamplay:
    Deine Meinung ist deutlich voneinander Trennen
    Um Teamplay zu fördern. Ok
    Ich hatte mehr den einzelnen im Blick. Individualisierte Ausbildung. Daher Teamplay weniger wichtig angesehen.

  • Ich möchte mal einen kurzen Einwurf aus anderen Sportarten (Handball, Leichtathletik) bringen. Da wird in dem Altersbereich völlig selbstverständlich 3x trainiert (leistungsorientiert, was eine E1 ja sein sollte) und das sind teilweise deutlich härtere Kontaktsportarten, mit wesentlich intensiverem Training...


    Mag für Eltern und Kinder anstrengend sein, aber wer es leisten möchte den hat niemand zu bremsen. Die Kinder werden schon von sich aus irgendwann mit dem Alter weniger Zeit und Lust haben weil andere Interessen in den Vordergrund treten. Also sollte man solange wie die intrinsische Motivation hoch ist auch nicht eindämmen.

  • petr


    Du schreibst: E-Jugend leistungsorientiert!


    Welche Leistungsziele sind denn für Trainer und E-Jugend Kinder vorgegeben und mit welchen Mitteln sollen sie erreicht werden?


    Nicht, das wir uns mißverstehen. Ich habe nix gegen 3 x wöchentliches Training an sich. Wir haben früher täglich Fussball gespielt und hatten Spaß daran. Allerdings hatten wir keine Trainer, die uns per Joystick übers Feld schicken wollten!


    Ich mußte erst vor kurzem über einen Trainer schmunzeln, der seinen E-Jugend-Kids was vom "Mittelfeldpressing" erzählte. Er versuchte verzweifelt eine Übung zum Laufen zu bringen, mußte sich jedoch schließlich resigniert eingestehen, dass es scheinbar doch noch ein bißchen zu früh damit ist!


    Vor gar nicht so langer Zeit gab`s hier einen User, für den in der F-Jugend bereits Leistungsfussball gespielt werden sollte. Kinder, die das leisten wollen, sollten dann lieber Halma spielen.


    Bei dem Trainerwunsch nach mehr Training gibt es häufig das Motiv nach einem größeren persönlichen Erfolg! Aber es ist ein zweifelhafter Erfolg, der auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.


    Ich glaube, genau das möchte Rasenschach dank seiner Fachkenntnisse aus der B-Lizenz-Ausbildung sowie den praktischen Erfahrungen aus dem Leistungsfussball verindern?

  • Man beachte die ersten drei Spiegelstriche im Eingangsposting von @RS, welche die vom neuen Trainer avisierten Ziele sind. Lasse ich dabei mal eine Diskussion ob 3x, 2x oder 5x in der Woche Training weg. Fällt Euch nichts auf ?


    Wir reden hier von einer E. Das nochmal zur Erinnerung.

  • Rasenschach:


    dein Kollege übernimmt Freiwillig und warscheinlich unbezahlt das training einer mannschaft und hat eigene ideen, die er umsetzen möchte. das ging Dir vor einem Jahr sicher nicht anders.
    Gegen das von ihm geplante 3 malige wöchentliche training für eine E1 wäre von mir nichts einzuwenden. auch nichts gegen die von ihm geplante kadergrösse und die Durchlässigkeit innerhalb der Mannschaften. warum sollten Kinder für zuverlässigkeit und trainingsfleiss auch nicht belohnt werden ?
    Über Trainingsinhalte sollte man sich mit dem Trainer abstimmen ohne ihn in Einzelheiten einzuschränken. Auch wenn man sich nicht mit den anderen ideen anfreunden kann, sollte man das im Vorfeld klären. Dann kann er sich überlegen, ob er nach euren bzw. Deinen Vorstellungen arbeiten möchte, oder es lieber ganz sein lässt.
    Solange trainer für einen feuchten händedruck arbeiten sollen, so lang wird man auch damit leben müssen, dass sie sich in gewisser weise auch selbst verwirklichen wollen. es ist dann ja schließlich auch ihr Hobby und nicht nur das der kinder.



    OT: die umschalttaste hängt und ich habe keine lust mehr, ständig zu korrigieren :P

  • wenn, dann mache er es richtig und so wie er es möchte oder gar nicht.

    Wir Trainer sind auch ein Team ...

    inhaltlich ist das für mich ein Widerspruch, kannst du den mal erklären, die erste Aussage deutet nicht auf Teamarbeit hin.



    der neue Trainer hat sicherlich auch Vorteile, für sich hat er zumindest klare Vorstellungen, was beiweiten nicht jeder hat.


    Jedoch sollte man sich das, was Steini in seiner letzten Post anreisst mal zu Gemüte führen.


    Und für mich bedarf es dann durchaus intensiverer Gespräch zwischen JL und Trainer, oder noch besser in dem angesprochenen
    Trainerteam.


    So oder Gar nicht, ist für mich jedoch keine Teamarbeit.

  • Nochmals danke für Tipps und Anregungen.
    @TW:
    ja ich versuche Auswüchse zu verhindert. Denn etwas kann man hier im Forum nicht platzieren: das gewisse Bauchgefühl. Einmal, länger har, brachte er meinen Sohn ins Spiel, als er dessen Körperstatur (ca. 1,55M mit 9 Jahren) als vorteilhaft in puncto Eckbälle bewertete. "Den können wir bei Eckbällen immer vorne reinstellen" O_O. Ich habe ihn überredet diese Gedankengänge beiseite zu schieben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Aber überzeugt habe ich ihn wohl nicht.


    Steini:
    genau um das geht es mir. Nicht um Anzahl wöchentliches Training, sondern um das Echo, dass die Zahl verursacht.


    Karl:
    Wie bereits weiter oben geschrieben. Respekt vor Engagement und werde es weiter unterstützen. Auch werde ich selbstverständlich keine fesseln anlegen. Man muss auch mal hinfallen, um zu erkennen. Nur der Eifer, schon ab dem ersten Tag 125% zu geben, kann zu viel des Guten sein. und dieses gepaart mit einem noch nicht großem Erfahrungsschatz in Bezug auf KiFu …
    Auch die Tatsache, dass er die ganzen Sommerferien durchtrainieren will, spricht für sich. „Wieso, die spielen doch eh den ganzen Tag auf dem Bolzplatz, da könne sie auch herkommen“. Also ich dann „spielen“ und „herkommen“ erklärte, wurde er nachdenklich.


    @gunter
    ja, hast Recht. Ich war auch überrascht, als er es deutlich aussprach... gibt auch mir zu denken... ich werde am Team arbeiten müssen

  • Rasenschach


    ich hoffe du bleibts hier mit deiner Berichterstattung über deine Jl-Tätigkeit am Ball.


    Sicherhlich hoch interessant, da wir Trainer ja gerne auch des öfteren über die Jugendleitung uns negativ äussern.


    Du kommst vom Fussball, kennst ihn aus dem Erwachsenenbereich, somit sicherlich auch die Besonderheiten eines Vereinslebens,
    hast den Kinderfussball kennengelernt.


    Vorraussetzungen, die objektiv gesehen prädistiniert sind für den Job des JL.


    Probleme und deren Bewältigung nicht nur aus der Sicht des Trainers, sondern in diesem Fall aus der Sicht eines Jugendleiters
    mit den entsprechenden Vorkenntnissen, vermag sicherlich auf das ein oder andere eine ganz andere Sichtweise eröffnen.


    Für mich persönlich auch deshalb interessant, weil ich letztlich nach 2 Jahren JL zuständig für G bis C praktisch mit meinen Vorstellungen gescheitert bin, bei ähnlichen Vorraussetzunge wie bei dir, nur halt mit einer wesentlich längeren KIFU Erfahrung.


    Mein Fehler war, dass ich zuviel und alles zu schnell erreichen wollte, da vieles im Argen lag, und ich, Neuling in diesem Verein,
    es anders kannte. Heute weiss ich, dass ich dort einige doch überfordert hatte.


    Auch hatte ich gegen besseres Wissen ausser Acht gelassen, dass ma für Veränderungen auch eine Hausmacht (manche sagen auch Mitstreiter) hinter sich aufbauen muss.


    Also berichte mal schön fleissig weiter, auch wenn wir dich mit Rückfragen oder manchen Beiträgen nerven.