Traineramt übernommen und nun die Welt verändern wollen

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  • Ich bin kein JL. Habe zur Zeit kein Amt und genieße das auch.


    Steini


    auch nach einer schlaflosen Nacht, kann ich nicht nachvollziehen, warum ich zu dieser Aussage gekommen bin.


    vielleicht war Freud verantwortlich, dass ich mir dich in dieser Position sehr gut vorstellen kann.


    kannst du auch als kleinen Anstoss auffassen.


    also nichts für ungut.

  • - Ein Jugendkonzept (Rahmenlehrplan) stellt sicher, dass Leitplanken für die ganzheitliche Ausbildung aller Kinder Beachtung gesetzt werden
    - es gibt Orientierung für neue und alte Trainer
    - es sorgt für Transparenz bei Entscheidungen
    - für die Umsetzung ist regelmäßiges Überprüfen und kommunizieren wichtig
    - Die Leitlinien sollten auf ein klares Ziel hinführen. Wie und wann man es erreicht, liegt im Ermessen des Trainers (Gestaltungsfreiheit, Kreativität, neue Impulse...
    -... ohne ein solches Konzept ist man von zu vielen Zufällen abhängig und kann kein strategisches Ziel sein


    Ich versuche auch seit einiger Zeit unsere Jugendleiter von der Notwendigkeit eines Jugendkonzeptes zu überzeugen. Das wird auch eingesehen. Doch genau jetzt, bei den Überlegungen zur Umsetzung, kommen die praktischen Probleme:


    1. Der Inhalt des Konzepts wird von allen Seiten anders gefordert:
    -- Ich als (engagierter) Trainer hätte gerne eine Richtschnur über Ausbildungsziele, vielleicht noch einen Satz von Verhaltensregeln für Trainer, Spieler und Eltern
    -- Die JL möchte gerne etwas zur Organisation
    -- Andere (nicht ganz so engagierte) Trainer wissen gar nicht, was sie damit sollen
    -- Andere Trainer möchten so was gar nicht (Ich lass mir da nix vorschreiben...) (das heisst übrigens nicht, dass es sich um schlechte Trainer handelt)
    -- ... die Liste der sich auftuenden Konflikte lässt sich noch fortsetzen


    2. Die Struktur unseres (Kreisliga-) vereins hier aufzubrechen, scheint erst mal so riskant, dass sich das wohl so ohne Vorwarnung keiner trauen wird. Und ich fürchte, die Zweifel sind nicht unberechtigt. Die möglichen Trainer wachsen jetzt nicht gerade auf dem Baum. das muss also gut vorbereitet und diskutiert werden.


    3. Es gibt auch einen deutlichen Unterschied in dem Anspruch an das Training. Ich bereite jedes Training vor, habe vermutlich einen viel zu hohen Anspruch für unser Niveau, andere Trainer machen da deutlich weniger. Letzlich heisst das aber nicht, dass das eine besser ist als das andere, es ist nur erstmal anders. Die Gefahr, hier ungewollten Druck aufzubauen, ist hoch.


    4. In letzter Konsequenz landet doch ein Verein, der so ein Konzept durchzieht, bei zumindest halbprofessionellen Strukturen. Dazu gehört ein gesundes Finanzpolster, ausreichend Mitglieder und auch eine entsprechende Infrastruktur. Sonst produzierst Du doch nur einen Papiertiger.


    Es ist unbestritten, dass so ein "Konzept" am Ende einen ambitionierten Verein nach vorne bringt. In einem Gurkenverein wird vermutlich keiner nach einem Konzept fragen, in einem größeren Dorfverein (so wie unser) sind auf jeden Fall die verschiedenen Ansprüche von Trainern und Spielern zu berücksichtigen. Der Weg dahin darf das Vertrauen in der Trainermannschaft nicht zerstören. So ein Dorfverein lebt auch davon, dass für jedes Niveau was geboten wird und auch jedes Niveau zu Zuge kommt. Bzw das Konzept muss auch für jedes Niveau taugen. Welches Niveau wirklich höher ist, hängt stark vom Blickwinkel ab. Ein tolles fussballerisches Konzept kann menschlich der letzte Sch... sein. Und ein Idiot, der eine Trainerlizenz macht, ist anschliessend halt ein Idiot mit Lizenz.


    Wenn ich die Wortwahl "strategisch.." lese, dann verdrehen schon mal Zwei von Zehn Ehrenämtlern die Augen und fragen sich, ob Sie im falschen Film sind.


    Schick ich's ab? Warum nicht, ich drück "absenden!"

  • Schick ich's ab? Warum nicht, ich drück "absenden!"


    richtige Entscheidung. gibt der Diskussion um Konzepte mal eine andere Richtung.


    Sinn, Vorteil und gar Notwendigkeit eines Konzeptes bedarf dorch eigendlich keiner Diskussion.


    Bedeutend dagegen ist, was du beschreibst, denn es zeigt auf, worin die Schwierigkeiten liegen, überhaupt ein Konzept einzuführen.


    Das von dir Beschreibene kommt mir gar nicht so unbekannt vor. Ähnliches, teilweise auch Gleiches habe ich kennengelernt,
    als ich ein Konzept von G bis D, also wesentlich geringeren Umfangs, angeregt habe.


    Allein mit der einführung ist es aber noch bei weitem nicht getan. Bedeutend schwieriger ist, dass ein Konzept auch entsprechend gelebt wird.


    Hierzu würde ich mir hier Erfahrungsberichte wünschen. Jedoch nicht von grösseren Vereinen, sonden von kleinen und mittleren Vereinen, wie du ihn bei euch beschrieben hast.


    Befasse mich seit einiger Zeit mit Jugendkonzepten, jedoch nicht was theoretisch sinnvoll oder wünschenswert wäre,
    sondern was und wie und ob überhaupt Konzept eingeführt und vor allem umgesetzt und gelebt werden.


    Was ich bisher mitbekommen habe sieht in der Praxis eher deprimierend aus.
    Zwischen Theorie und Praxis oder dem in Jugendsatzungen Niedergeschriebenem und dem tatsächlich Gelebten liegen Welten.


    Berichte wie deiner jetzt, der hoffentlich nicht dein letzter dazu ist, finde ich da schon sehr angebracht.


  • Rasenschach
    Zunächst einmal finde ich deine Liste sehr gut. Insbesondere die Erkenntnis, dass es nicht mit der Abgabe eines Handzettels oder einer kurzen Präsentation der Vereinsleitlinien für den Jugendbereich getan ist, sondern auch mit der Installation eines Frühwarnsystems, damit der Verein von größerem Schaden verschont bleibt.


    Jedoch würde ich Andre`s Gedanken nach mehr Know How im Jugendbereich über gut ausgebildete Trainer, deren Aufwand entschädigt werden soll, nicht gänzlich abtun.


    Es gibt m.E. heutzutage eine Know-How-Lücke im unteren Jugendbereich.


    Die 120 Stunden umfassende C-Breitensportlizenz hat den gesamten Jugendbereich als Inhalt. Der Wunsch nach einer Verkürzung der Ausbildung (Trainerfussball weglassen), bzw. der Veränderung der Inhalte (z.B. mehr Coaching) und dem Online-Learning (für den Theorieteil) wurde bislang nicht realisiert. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass mit der Umstrukturierung des Lizenzsystems im kommenden Jahr auch die Inhalte überarbeitet werden. Denn Andre hat durchaus recht, in dem er sagt, wenn im Kinderfussball mehr Know-How wäre, dann gäbe es weniger Probleme. Ob die Trainer-Aufwandsentschädigung nun über eine Budget-Umverteilung (z.B. vom Senioren- in den Jugendbereich), eine leichte Anhebung der Mitgliederbeiträge oder eine höhere Aktivität im Junioren-Sponsoring, eine höhere Bezuschußung durch die Komune, den Verband oder dem DFB realisiert werden, ist sicherlich unterschiedlich zu bewerten. Jedoch ist eine Aufwandsentschädigung nicht unmöglich.


    Günter`s Hinweis, man würde seine Tätigkeit nicht allein vom Geld bzw. der Bezahlung abhängig machen, ist sicherlich richtig. Es ist jedoch kein Argument gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung.


    Denn die Tätigkeitsinitiative ließe sich für fast alles übertragen, wo es eine Wahl gibt.


    Dort, wo das Herz für den Verein schlägt, gibt es meist eine sehr günstige Synthese zwischen eingebrachten Know-How, sowie der lobenden Anerkennung durch Verein, Eltern und Spieler und einer Anerkennung durch eine angemessene Aufwandsentschädigung. Fehlt eine dieser Säule, so geraten die Zufriedenheitssäulen ins Wanken. Vereinsverantwortliche, die sich keine Gedanken über ein Verbesserung ihrer Jugendtrainer machen, um darüber insgesamt einen höheren Zufriedenheitsgrad zu erzielen, handeln fahrlässig. Weil Vereine meistens die Interessensgemeinschaft verschiedener Generationen repräsentieren, sollten sie langfristige Ziele (hier den Erhalt und die Optimierung des Jugendbereichs) verfolgen.


    Es wird immer schwieriger geeignete Trainer für den Jugendbereich zu finden. Denn anders als früher, lassen sich die Kinder nicht mehr alles gefallen und auch die Eltern üben über die zunehmende Mobilität und Freizeit eine Kontrolle aus.


    Man kann sie in mehrere Abschnitte trennen:


    1. Einweisung der Trainer-Neulinge in das Jugendkonzept
    2. Kurzschulungen für den trainierten Altersbereich (Hierfür könnten auch vereinsintern erfahrene Trainer angesprochen, aber auch die DFB-Angebote in Anspruch genommen werden)
    3. Trainer-Lizenz-Ausbildung
    4. Stichprobenkontrolle und Messung des Zufriedenheitsgrades


    zu 4. Messung des Zufriedenheitsgrades
    Zur Messung des Zufriedenheitsgrades sollten regelmäßig alle aktiven und passiven Mitglieder befragt werden. (Der bei manchen Vereinen eingerichtete "Kummerkasten", Generalversammlung oder Saisonsitzungen sind lediglich grobe Maßstäbe. Ohne die generelle Befragung bekommt man meistens erst dann eine große Unzufriedenheit mit, wenn`s fast schon zu spät ist. Dazu genügt eine Frage: Wie bist du mit deinem Verein zufrieden. (Bitte begründe deine Antwort). Da es sich hierbei um keine Suggestivfrage handelt, sollte ein durchaus realistisches Ergebnis zustande kommen, was eine Entscheidungshilfe für die weitere Entscheidungsgestaltung sein wird.

  • @TW

    Günter`s Hinweis, man würde seine Tätigkeit nicht allein vom Geld bzw. der Bezahlung abhängig machen, ist sicherlich richtig. Es ist jedoch kein Argument gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung.

    dies ist auch kein Argument gegen eine Aufwandsentschädigung, da wo es machbar ist bin ich auch absolut dafür.


    Jedoch wird durch eine Aufwandsentschädigung kein grundsätzlich verändertes Verhalten erreicht.




    1. Einweisung der Trainer-Neulinge in das Jugendkonzept
    2. Kurzschulungen für den trainierten Altersbereich (Hierfür könnten auch vereinsintern erfahrene Trainer angesprochen, aber auch die DFB-Angebote in Anspruch genommen werden)

    hier bin absolut bei dir, ist ja eine ständige Forderung von mir. gerade Punkt 2 wäre für mich auch am leichtesten allumfassend umzusetzten. (Trainerpflichtveranstaltung vor jeder Saison, nach Staffel und Altersstufe))


    zu Punkt 1:


    von 5 Vereinen, in denen ich war, hatten 4 sowas wie ein Konzept in der Jugendordnung niedergeschrieben, in keinem einzigen wurde ich darauf hingewiesen. soweit zur Praxis.

  • Für meinen damaligen Vereinswechsel gab es ja Gründe. In Kurzform war das -neben zwischenmenschlichem Stress- u.a.


    -keine Vorgaben bei der Einteilung der neuen Mannschaften (Leistungseinteilung, Alterseinteilung...Alterseinteilung nach Leistung usw.)


    -einen Kodex gab es auch nicht,...wo vielleicht sogar das zwischenmenschliche noch anders hätte verlaufen können.


    Dann kam ich letztlich im neuen Verein an.


    Ein Mittrainer erklärte zu Beginn, dass ich als gleichberechtigter Mittrainer akzeptiert sei. Dem war nicht so...denn...er zeigte oft, dass er jemandem zum Hütchentragen benötigte, schon das bekam er nicht hin;-))).


    Dann sah ich nach einigen Wochen, dass er B-Jugendtraining in der D/erstes Jahr prakizierte.


    Hierüber sprach ich mit ihm vorsichtig und thematisierte es.


    Das führte mit einigen anderen Eckpunkten zu einem Verwürfnis.


    Ich kürze es ab...es kam zur Aussprache mit dem Jugendvorstand und ich stellte mein Amt zur Verfügung. Ich erklärte sachlich, worum es mir ging und das man sich jetzt und sofort entscheiden sollte, wer gehen muß.


    Entscheidung war letztlich:


    Er trainierte nicht nach dem Konzept und sagte das auch....und mußte letztlich gehen und tschüssi.


    Danach folgten zwei schöne Jahre ohne jeglichen Ärger!


    Das Konzept schützte mich, den Verein und die Kinder!!!!!!!!!!!!!!!! und in dem Sinne auch den Kontrahenten...ganz klar.


    Die Philosophie zum geschriebenen und für jedermann einsehbaren Konzept wurde in den Vorjahren vom Jugendleiter produziert. Er zog nach einer bejahenden Bsprechung in seinem Kreis ein KOMPETENZTEAM zusammen. Man traf sich mehrfach. Das Team bestand aus überwiegend jungen Spielern der A Jugend die nebenbei auch gegen Cash (Bezahlung) ein Traineramt vollzogen. Es entstand ein ähnliches Konzept wie das des DFB-Ausbildungskonzeptes.


    Nun bekomme ich mit, dass man an der Einführung von Koordinatoren arbeitet. Ich weiss nicht wer es geworden ist und ob die Stellen überhaupt besetzt wurden. Könnte sein das dem nicht so ist....das hätte aber -gesetzt dem Falle ich hätte recht- Gründe!


    Aus meiner Sicht fehlt vielleicht der Anreiz...z.B. mal 150 Euro in die Mitte zu legen ....monatlich...um dem Amtsinhaber einen Anreiz und ein Dankeschön zu geben und wert zu schätzen. Wie das finanziert werden könnte, habe ich ja hinreichend oft erklärt.


    Und auch wie man das installieren könnte wurde zweifach beschrieben...entweder über den kleinen Dienstweg...oder die große Schiene (Mitgliederversammlung......wobei in Sachen Beitragserhöhungen dieses wohl zwingend wäre!). Gr. Andre

  • guenter
    Kein Thema. Hatte erst gedacht als ich das gelesen hab, dass Du schon mehr vom neuen Amt wusstest wie ich. Hatten wir also beide 'ne schlaflose Nacht -).
    Es ist tatsächlich so das mir dieses Amt vom Heimatverein angeboten wurde. Man kam mit 'ner ganzen Truppe auf ein Bierchen zu mir. Nur verlief es dann ganz anders wie offensichtlich gewünscht. Deswegen hatte ich auch bei Andres Posting nach dem Motto "jammert nicht, macht" dementsprechend reagiert. Hat sich aber ja wieder geklärt.
    Bei mir lief es nämlich so, dass ich dem Vorstand ganz klar meine Vorstellungen dargelegt habe. Das sind fast eins zu eins die Punkte, die Andre hier benannt hat. Meine Intention war und ist gerade junge Leute für einen Trainerposten zu begeistern. Bei unserem Camp hab ich mittlerweile fünf Jungen und Mädchen U 17, die einen richtig guten Trainerjob machen. Zwei davon wollen auf jeden Fall einen Trainerschein machen. Begeisterung dafür ist also da. Man muss aber auch was dafür tun. Warum zum Geier kann man denen nicht auch Geld in die Hand drücken ?? Bin da voll bei Andre.


    Und auch Erfahrung braucht es im Verein. Also "altgediente" Trainer. Natürlich würde ich auch die "entlohnen". Aus Gesprächen mit Eltern weiß ich, dass die dazu bereit wären einen höheren Beitrag zu bezahlen, wenn er denn auch tatsächlich verpflichtend nur im Jugendbereich eingesetzt werden würde.


    Kamen noch weitere Dinge wie verpflichtender Ausbildungsrahmen gestaffelt nach Altersklassen, Einsatzzeiten, Rotation, Verhaltenskodex usw. dazu. Und ich hatte gleich auch Enthebung aus dem Traineramt ( bei vorheriger Ermahnung ) bei Verfehlung als zwingende Maßnahme eingebracht. Alles andere ist mMn Murks. Wie Manndecker schon geschrieben hat. Ein Papiertiger.


    Ich habe da mittlerweile ganz klare Vorstellungen. Bin absolut bereit meine 20 jährige Erfahrung als Trainer in den Altersklassen von Minis bis A-Jugend weiter zu geben. Bin auch aus dem Alter raus, mir selbst oder anderen etwas beweisen zu müssen. Ich selber würde mich zu 100% einem solchen Konzept unterordnen / mich darin einbinden. Ich gehe sogar noch weiter. In einem Verein ohne ein solches werde ich mit Sicherheit nicht mehr tätig sein. Das kann ich mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren. Das waren meine Bedingungen.


    Siehe Überschrift. Das war die Reaktion. Ist okay und ich bin keinem böse. So nutze ich die freie Zeit und helfe dem einen oder anderen Trainerkollegen in der Praxis wenn gewünscht. Herrlich flexibel kann man da sein. Gefällt mir gut. Oder geb halt hier im Forum mein Senf dazu und hoffe, dass der ein oder andere dadurch Fehler vermeiden kann, die ich zur aktiven Zeit begangen habe.


    Kannst also ruhig pennen gehen. Will ja nicht für Deine Augenringe verantwortlich sein.

  • Steini


    du hast wohl den gleichen Fehler gemacht wie ich. Einen Fehler den leider allzuoft engagierte und auch Personen mit Erfahrung
    immer wieder machen.


    Deshalb spreche ich ihn an.


    In einem Verein egal welcher Grösse ist es schwierig Eingefahrenes zu verändern.


    als Einzelner, egal wie gut die jeweiligen Konzepte sein mögen, stossen auf Widerstand.


    Du brauchst Mitstreiter, nicht nur Personen, die in deinen Vorstellungen mitarbeiten wollen, sondern auch Vereinns- oder Vorstandsmitglieder, deren Wort im Verein gehört wird. Die im entscheidenden Moment, dann wenn die Kritiker und Zweifler kommen, dir den Rücken freihalten und sich stark für dich machen.


    Da zählt dann das Wort, des altgedienten Vereinsmitgliedes mehr als deine 20jährige Trainertätigkeit.


    Solche Personen, und einige der derzeitigen Trainer um dich scharren und überzeugen, evtl. auch auf den ein oder anderen
    Umänderungswunsch eingehen und dann den Entscheidungsträger vorstellen.


    die Erfolgsaussichten steigen dann enorm. Als Ehrenamtlicher erreicht man alleine in einem Verein kaum stärkere Veränderungen.


    Mir war das eigendlich bewusst, hatte es aber im neuen Verein (auch nach 10 Jahren ist man eigenlich ein Neuer)
    nicht beachtet. "Wir machen das schon 50 Jahre so, und da kommt jetzt einer und meint der wüsste alles besser"
    nicht wörtlich, aber dem Sinne nach.

  • guenter:


    Es ist (leider) so, wie Du es in Deinem letzten Beitrag schilderst. Gerade deshalb aber auch völlig nachvollziehbar, wenn Leute, die keine eigene unbedingte Motivation (mehr), z.B. eigenes Kind, an einer Tätigkeit im Verein haben, diesen dann auch fernbleiben, obwohl sie mittlerweile über einen Erfahrungsschatz verfügen, bei dem es schade ist, dass er zukünftig ungenutzt bleiben wird.

  • Naja, guenter, für mich klingt Steinis Schilderung so, als sei der Verein mit der Bitte, das Amt des Jugendleiters zu übernehmen, auf ihn zugegangen und nicht umgekehrt. Er hat dann seine Bereitschaft dazu signalisiert, aber auch deutlich gemacht, welche Forderungen er stellt. Und dann dachten sich die Vereinsvertreter, dass diese den Verein überfordern würden, und haben das Angebot zurück gezogen. Und Steini kann sich denken: "wer nicht will, der hat schon."


    Und letztlich ist das vielleicht der vernünftigste Ausgang, besser auf jeden Fall, als wenn Steini das Amt angenommen hätte und es dann angefangen hätte, mächtig zu knirschen. Aber ich kann ihn schon verstehen, wenn er spekuliert, dass etwas mehr Mut und Durchsetzungswillen zumindest langfristig zu einem besseren Ergebnis hätten führen können.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Karl


    ist doch logo, wenn die Eigenmotivation wegfällt, werden auch Tätigkeiten, nicht nur Trainer sein, eingestellt.


    für mich gibt es 3 Hauptmotivationen des Trainers


    Geld, Kind, Vereinsverbundenheit. alle 3 Gründe treffen bei mir nicht mehr zu. abgesehen mal vom Alter, warum sollte ich da Trainer machen?



    was ich auch immer wieder kennengelernt habe, jedoch auf Vorstandsebene, ist das Personen Ämter übernommen haben, um den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern, um dann besser in der örtlichen Politik Fuss fassen zu könne.


    Was aber nicht unbedingt zum Nachteil des betreffenden Vereins wurde. , in den mir bekannten Fällen eher zum längerfristigen Vorteil.

  • Ich denke, Geld als derzeitige Motivation darf für die meisten Trainer im Jugendbereich ausgeschlossen werden. Für die meisten wird Punkt 2 oder 3 zutreffen. Es gibt auch Trainer, die es als eigenes Hobby betrachten und auch einige, für die es irgendwann Berufung geworden ist, mit Kindern/Jugendlichen zu arbeiten.


  • für mich gibt es 3 Hauptmotivationen des Trainers


    Geld, Kind, Vereinsverbundenheit. alle 3 Gründe treffen bei mir nicht mehr zu. abgesehen mal vom Alter, warum sollte ich da Trainer machen?

    Wie wär´s mit Spaß an der Sache...?
    Nach jemandem wie Dir, Günther, lecken sich die Vereine die Finger.


    Veränderungsprozesse einleiten... Ja, an diesem Thema nage ich auch rum. Und es ist noch schwerer als ich es mir vorgestellt hatte. Ich befasse mich auch beruflich mit solchen Themen - aber da weiß ich in der Regel vorher, wer meine Stakeholder sind. Innerhalb eines Vereins kommt es oft sehr überraschend, wer gerade warum Stimmung gegen Dich macht...
    Für mich heißt das, dass die Schritte zur Einleitung der Veränderungen sehr klein sein müssen, um den Verein nicht zu überfordern. Als ich mein aktuelles Vorstandsamt übernahm, hatte ich mir vorgenommen, bis zum heutigen Zeitpunkt deutlich mehr erreicht zu haben. Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt: Wenn Du plötzlich in der Verantwortung steckst, bist Du auch verantwortlich für das Tagesgeschäft. Und das allein kann einen schon voll beanspruchen.
    Ich will´s mal klarer machen: Auch, wenn ich Visionen habe, wie der Verein übermorgen funktionieren könnte, muss ich heute jemanden finden, der ab morgen den Trainerjob (z.B. bei einer unteren Mannschaft) macht. Das ist keine Ausrede auf Veränderungen zu verzichten, aber ein Grund, weshalb man langsamer voran kommt.
    Wenn wir alle Pläne, die wir in der Schublade haben, bei der nächsten Abteilungsversammlung auf den Tisch legen würden, wäre der Verein vollkommen überfordert.

  • Follkao


    du beschreibst die Problematik jetzt mal aus einer anderen Funktion heraus, und aus meiner Sicht sehr treffend.


    während wir als Trainer im Kifu ja immer wieder predigen, Schritt für Schritt vorzugehen, wa auch ein muss ist,
    haben wir oft die Vorstellung, dass alles schnellstmöglich verbessert werden muss.


    Du sprichst die vollkommene Überforderung von Vereinen an. Dies findet viel zuwenig Beachtung bei manch guten Vorstellungen und Konzeptionen, die hier im Forum angedacht werden.


    Ich kam aus einem einigermassen vernünftigen Verein, in einen echt kleinen Dorfverein mit Vorstellungen aus den 70iger Jahren.


    Heute weiss ich, dass ich die mit meinen Vorstellungen total überfordert hatte.


    Allein schon eine interne Trainerausbildung der KIFU Trainer und Abwendung vom Leistungsgedanken im KIFU-Bereich
    scheiterte an uneinsichtigen Personen.


    höhere eigenen Zielkonzeption ja, aber in kleinen Schritten, wäre heute meine Vorgehensweise. erfordert aber einen langen Athem.



    bei meinem alten Heimatverein würde ich sicherlich in irgendeiner Funktion auch noch tätig sein. (Motivationsgrund)

  • guenter:


    Es ist (leider) so, wie Du es in Deinem letzten Beitrag schilderst. Gerade deshalb aber auch völlig nachvollziehbar, wenn Leute, die keine eigene unbedingte Motivation (mehr), z.B. eigenes Kind, an einer Tätigkeit im Verein haben, diesen dann auch fernbleiben, obwohl sie mittlerweile über einen Erfahrungsschatz verfügen, bei dem es schade ist, dass er zukünftig ungenutzt bleiben wird.


    Genau das trifft auf mich derzeit zu...denke ich.


    Ich habe keine Lust auf Betonköpfe. Ferner gesellt sich auch bei mir das Gefühl hinzu, mir kein Denkmal setzen zu wollen. Ich habe mich -bei ehrlichster und größter Selbstkritik schon öfter mal eingestehen müssen, dass man sich nach aussen schonmal interessanter machen wollte, als man es vielleicht tatsächlich ist!- DAS ist typisch für Menschen wie mich, die es gelegentlich gern haben, wenn man sie lobt. Andererseits kann es auch sein, dass das bei so ziemlich allen Menschen so ist, das Zugeben dieser Tatsache hier aber eher als Defizit ausgelegt wird und deshalb eher tief in der Phsyche versteckt wird.


    Da ich eher ein sehr ungeduldiger Mensch bin, Frage ich mich ob ich in der Politik überhaupt richtig bin und auch, ob ich in einem Fußballvorstand mit dem Ziel auf Veränderung richtig wäre....trotz dieser Selbsterkenntnis darauf, dass ich zukünftig bestimmte Ziele nicht mit der Brechstange zu verwirklichen versuche.


    Genau dabei das nicht so zu tun, könnte ich eine riesen Birne sein, weil ich es einfach so nicht geschissen bekomme. ;)


    Richtig wäre aus heutiger Sicht....sich -wie auch Guenter meinte- ....langsam und behutsam einen Kreis von Leuten um sich zu scharen, denen man ganz langsam aber stetig immer mehr seiner Denkweise eintrichtert. Stelle ich mir mal vor, man hat das Gesamtergebnis tatsächlich schon jetzt vor Augen und will genau dahin. Statt es im Ganzen sofort zu benennen, könnte es klug sein, gezielt bestimmt Dinge als Fundament für das Endergebnis zu installieren. Ich setze schließlich auch kein Haus am Stück auf den Boden, sondern beginne mit der Grundplatte.


    Wer das so im Kopf hat und dazu in der Lage ist, das diplomatisch pfiffig und überzeugend so zu installieren...wer dazu die Modalitäten und Abläufe und rechtlichen Aspekte kennt oder jemanden in seinen Dunstkreis zieht, der das unterstützend drauf hat....der hat -denke ich heute- die Qualität und Möglichkeit das "Ding" durchzuziehen. 8)

  • @Günther
    Ich bin durchaus in einem Verein, der verglichen mit vielem, was ich hier lese oder in der Nachbarschaft sehe, schon sehr gut aufgestellt ist. Trotzdem oder gerade deswegen braucht man Visionen, wie es weitergehen soll.
    Wir haben z.B. einen Zulauf von Nachbarvereinen, den wir in Bezug auf Platz und Personal bald nicht mehr bewältigen können. Da werden wir über kurz oder lang grundsätzliche Entscheidungen treffen müssen.

  • Oft ist hier zu lesen, dass Umstrukturierungen, Einführung / Änderung von Konzepten, Richtlinien u.a. auf Probleme stießen.
    Was waren das für Neuerungen? Wie umfangreich waren diese?
    Dass groß angelegte Veränderungen auf Gegenwind stoßen ist fast schon normal. Bedeutet auch Veränderung in Kompetenzen, Machtverhältnissen, ... da reagiert der Mensch nahezu instinktiv mit Abwehr.


    Die Einführung eines Konzeptes kann nur schrittweise erfolgen.
    Viel wichtiger ist die Formulierung von reinen realistischen, machbaren quantitativen Zielen:
    - jede Altersklasse ist zu besetzen
    - Anzahl von Mitgliedern
    - Bestimmtes Spiellassenniveau ab C-Jugend
    - Reputation in der Region (ist mit Umfragen wie @TW es schrieb zu quantifizieren)
    -...


    Ja oder Nein?
    Was ist dafür erforderlich?
    Und ab geht es, oder bin ich hier zu blauäugig?
    Schrittweise, maßvoll und geduldig...alles andere überfordert wohl auch einen selbst.

  • Zitat Rasenschach:

    Zitat

    Viel wichtiger ist die Formulierung von reinen realistischen, machbaren quantitativen Zielen:

    - jede Altersklasse ist zu besetzen
    - Anzahl von Mitgliedern
    - Bestimmtes Spiellassenniveau ab C-Jugend
    - Reputation in der Region (ist mit Umfragen wie @TW es schrieb zu quantifizieren)



    ZITATENDE





    Hier wäre mir ein anständiges Konzept als Anfang wichtiger, als schnell alle Altersklassen besetzen zu wollen und dabei in Kauf zu nehmen, dass nicht altergerecht ausgebildet wird.



    Ich denke, dass es sogar besser sein kann, wenn Vereine ohne Konzept und schlechter Nachwuchsarbeit vor der Auflösung stehen, denn dann fängt man plötzlich an, über neue Ideen nachzudenken und diese umzusetzen. Oder der Verein hört auf zu existieren, was in diesem Fall dann auch kein Verlust ist.

  • Die Punkte, die ich ihnen dargelegt habe, waren von mir für die nächsten 5 Jahre geplant ! Also nicht so, dass sofort alles hätte umgesetzt werden sollen. Step by Step, aber im Laufe dieser Jahre hätte eben eine strukturiertere Veränderung stattgefunden. Mitstreiter hätte ich ebenfalls gehabt. Man hatte nur eben nicht den Mut, diese Veränderungen so durchzuführen. So kann jeder weiter sein Süppchen kochen. Ist mit mir nicht zu machen und habe abgelehnt.


    Aber nochmal: Ich bin niemandem böse. Ihre und meine Vorstellungen passten eben nicht. Das kann vorkommen. Viele dieser Punkte haben sich übrigens im Lauf der Jahre u.a. aus diesem Forum bei mir manifestiert. Ihr wäret also voll beteiligt gewesen und ich hätte Euch dann auch in Zukunft mit Fragen aus dem Bereich gequält. Habt Ihr nochmal Glück gehabt -).

  • Hier wäre mir ein anständiges Konzept als Anfang wichtiger, als schnell alle Altersklassen besetzen zu wollen und dabei in Kauf zu nehmen, dass nicht altergerecht ausgebildet wird.



    Ich denke, dass es sogar besser sein kann, wenn Vereine ohne Konzept und schlechter Nachwuchsarbeit vor der Auflösung stehen, denn dann fängt man plötzlich an, über neue Ideen nachzudenken und diese umzusetzen. Oder der Verein hört auf zu existieren, was in diesem Fall dann auch kein Verlust ist.

    @ Karl
    wünschenswert, theoretisch auch wohl ein guter machbarer Weg.



    wie sieht aber die Realität aus?


    Steini beschreibtr sie sehr deutlich, und er ist sicherlich nicht naiv, sondern durchdacht vorgegangen, begründet auf
    seiner langjährigen Erfahrung.

    Die Punkte, die ich ihnen dargelegt habe, waren von mir für die nächsten 5 Jahre geplant ! Also nicht so, dass sofort alles hätte umgesetzt werden sollen. Step by Step, aber im Laufe dieser Jahre hätte eben eine strukturiertere Veränderung stattgefunden. Mitstreiter hätte ich ebenfalls gehabt. Man hatte nur eben nicht den Mut, diese Veränderungen so durchzuführen. So kann jeder weiter sein Süppchen kochen. Ist mit mir nicht zu machen und habe abgelehnt.

    und das können dann wohl viele sagen, die sich an durchgreifende Neuerungen wagen:

    Ihre und meine Vorstellungen passten eben nicht

    Ich habe in vielen Jahren Schwachenstellen kennengelernt, auch Ursachen dazu erkannt,


    Obwohl ich die Besonderheiten eines Vereines vom Innenleben her kannte, so wie Steini mich dann an Veränderungen
    herangewagt. So wie Steini gescheitert.


    Hab mich dann voll nur noch auf die von mir geführte Mannschaft konzentriert Da hab ich dann den Nachteil keines
    Konzeptes zu meinem Vorteil ausgenutzt und konnte was bewegen, wenn leider auch nur auf einen kleinen begrenzten Personenkreis.