Lohnt sich die C-Lizenz Breitensport?

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  • Guten Morgen. In unserem Nachbarort wird in Kürze ein Lehrgang zur C-Lizenz im Breitensport angeboten.
    Bisher hatte ich gegenteilige Meinungen darüber gehört.
    A: "Alles was da lang und breit besprochen wurde kannte ich schon vorher aus den gängigen Lehrbüchern. Für mich hat sich das nicht gelohnt."
    B: "Für mich war das sehr interessant."


    Mich interessieren Eure Meinungen und Erfahrungen.


    Zu mir: ich trainiere seit 4 Jahren G und F Jugend und habe mein "Wissen" aus verschiedenen Büchern über Jugendfussball ( deutsch und niederländisch ) dazu habe ich 2 jeweils 3tägige Fussballcamps als aufmerksamer Gast begleitet. Dazu tausche mich regelmäßig mit anderen Trainern aus die teils seit Jahrzehnten aktiv sind. Würde sich der, leider sehr zeitaufwändige, Besuch des Lehrgangs lohnen?

  • Jede Ausbildung bringt dich weiter - die Qualität steht und fällt aber mit dem Dozenten.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Pfeffernuss


    Wer sich so sehr für den Fussball interessiert, dass er bei seiner autodidaktischen Weiterbildung sogar über den Tellerrand hinausschauend mit ausländischer Lektüre auseinander setzt, der sollte nicht an dieser Stelle seiner Trainerentwicklung stehen bleiben, sondern den nächsten Schritt wagen. Dazu zählt im praktischen Bereich die Übernahme von älteren Jugendmannschaften und im theoretischen Bereich die Erweiterung der Fachkenntnisse in der Trainerfortbildung.


    Dabei gilt es sich die Frage zu stellen, was erwarte ich von der Trainerlizenz und welches sollen meine nächsten Schritte nach dem Erwerb der Lizenz sein?


    Zu Beginn der Trainerkarriere muß man meist nicht viel überlegen, weil sie am Interesse des Kindes für den Fussball gekoppelt ist. Nach einiger Zeit ist es normal, dass der Fussball eine unterschiedliche Priorität bekommt. Dann wird es Zeit, dass jeder "sein Ding" machen sollte, damit seine Erwartungen erfüllt werden.


    Weil ca. 2/3 der C-Breitensport und der C-Leistungslizenz identisch sind, solltest du dir überlegen, welchen weiteren Trainerweg (Breitensport oder Leistungsfussball) du einschlagen möchtest? Wenn dir die Unterschiede noch nicht so bewußt sind, dann sollte man das zunächst einmal für sich herausfinden.


    Sofern es bei euch keine Jugendteams gibt, die Bezirksliga und höher spielen, solltest du dir das Vorbereitungsprogramm (Training, Testspiele) von nahegelegenen Leistungsvereinen in deiner Umgebung anschauen.
    empfehle ich dir einfach mal, an den nun beginnenden Vorbereitungen im Jugend-Leistungsfussball ein Vereinen in der Nachbarschaft. Diese Eindrücke solltest du mit denen aus deinem Heimatverein vergleichen und für dich entscheiden, was dir mehr Spaß machen würde.


    So, wie ich das sehe, stellt sich für dich weniger die Frage nach einer weiteren Trainerfortbildung. Vielmehr stellt sich die Frage, für welchen Trainerweg du dich entscheidest? Dann klärt sich auch die Frage der richtigen Lizenzausbildung.


    Egal, ob man sich für eine C-Breitensport- oder Leistungslizenz entscheidet. Es kommen nur solche Ausbilder zum Einsatz, die eine Trainer-Leistungslizenz besitzen. Eine Ausnahme gibts leider noch! Das sind die TW-Trainer. Denn dafür gibts noch keine Lizenz-Ausbildung. Wie Zodiak schon sagte, ist die Qualität natürlich von den Ausbildern abhängig.


    Da du jedoch der niederländischen Sprache mächtig bist, kannst du dort eine TW-Trainerlizenz erwerben. Im Gegensatz zu Deutschland, wo kurioserweise eine Mannschaftstrainerlizenz erwartet wird, um an einer inhaltlich noch gar nicht ausgereiften TW-Trainer-Leistungsausbildung teilnehmen zu dürfen, gibts in den Niederlanden keine Zugangsbeschränkung. Dafür jedoch Inhalte, die bereits in Theorie und Praxis durchaus mit den guten Werten in den deutschen Leistungs- und Profinachwuchsbereichen zu vergleichen sind. Allerdings ist der Spaß über die halb privat und halb über den Niederländischen Fussballverband organisierten Ausbildung nicht ganz billig.

  • Pfeffernuss


    für mich eine entscheidende Frage:


    planst du eine längerfristige Trainertätigkeit? welche Ambitionen hast du als Trainer?


    oder bist du Vatertrainer, der allgemein nur für eine gewisse Zeit das Traineramt begleidet.


    entsprechend der Antwort, kann nämlich die Antwort sehr unterschiedlich ausfallen. zumindest meine.

  • Bei uns im WFV gibt es eine Torspieler-Trainer Lizenz.


    Hierzu heißt es auf dem angegebenen Link: http://www.wuerttfv.de/#Wiki::Article/show/id=4416


    "Der Württembergische Fußball-Verband bietet eine Torspieler-Trainerausbildung auf der Basis der Trainer-C Breitenfußball Lizenz! Partner der Torspielerausbildung ist die Firma Reusch."


    Ausbilden darf Jeder! Eine Lizenz darf jedoch ausschließlich dem DFB erteilen. Die Lizenz bezieht sich ausschließlich auf die C-Breitensport Mannschaftstrainer-Lizenz und nicht auf die Torwarttrainer-Ausbildung.


    Auch der Hinweis, dass es "noch" keine Torwarttrainer-Lizenz gibt, ist nicht zielführend. Es sei denn, der DFB kann sich dazu durchringen, zunächst einmal das Anforderungsprofil des 3-stufigen Modells auf diese Klientel auszurichten. Aber die scheint der DFB gar nicht zu kennen. Denn beim bisherigen Profil melden sich in der Hauptsache die falschen Adressaten (Mannschaftstrainer ohne spezielle Vorkenntnisse im TW-Trainerbereich) zur Ausbildung. Doch die sind nach 1 Woche Ausbildung genauso schlau sind wie zu vor? Das beklagen zwar die DFB-Ausbilder auch, aber geändert hat sich bei den Zugangsvoraussetzungen noch nichts!


    Eine Torwarttrainer-Lizenz wird es auf absehbare Zeit in Deutschland nicht geben, weil derzeit elementare Dinge zwischen den Vereinen, Verbänden und dem DFB noch ungeklärt sind. Die Torwarttrainer im Profi- und Leistungsbereich denken unter den derzeitigen Kriterien gar nicht daran, sich dafür noch mal auf die Schulbank zu setzen. Auch besitzen sie in den Vereinen höhes Ansehen, was sich nicht zuletzt auch dadurch dokumentiert, dass wir schon seit vielen Jahren Torwartrainer auf Weltniveau haben.


    Zwar wünschen sich Alle auch die Torwarttrainer eine standardierste Ausbildung, um den hohen Aufwand für die autodidatische Ausbildung besser zu kompensieren, doch braucht es scheinbar beim DFB neue Fachleute in den Entscheidungsgremien. Denn das aktuelle Modell ist bis auf die erste Stufe nicht viel mehr als ein schlechter Witz!

  • Hallo zusammen,
    Ich habe vor einem Jahr mit 39 wieder aktiv mit Fußball angefangen, zuletzt vor 25 J. gespielt. Fällt natürlich extrem schwer, aber es wird. Ich habe schon länger Interesse an einer Trainerstelle im Männerbereich und mich jetzt für diesen Herbst in Hessen zur C-Breitenfußball angemeldet, weil ich mir den Leistungsschein einfach nicht zutraue. Ich denke, der Breitenschein ist keine Ausbildung zweiter Klasse. Immerhin wird er für die Kreisoberliga als ausreichend angesehen, und das ist für einen Trainerneuling in meinem Alter doch ein stolzes Ziel, oder?


    Grüße philippe

  • Hallo zusammen,
    habe jetzt den Basislehrgang beim HFV absolviert. War wirklich top und anspruchsvoll. Ich freue mich schon auf die nächsten Module. Ich glaube, dass der Breitenschein für die meisten Trainer absolut ausreichend ist. Meiner meinung nach ist man auf vielen Fußballplätzen mindestens der Einäugige unter den Blinden.


    Grüße, philippe

  • Ich kann die Lizenz nur empfehlen. Gerade wenn man später C - Leistungssport machen will, hat man schon eine grobe vorahnung was später von einem verlangt wird.


    Aber Pauschal hilft sie nicht jedem gleich viel. Es hängt ja auch immer schon damit zusammen, wieviel jeder einzelne Trainer mitbringt.

  • Ich habe mich damals für den C-Breitenfußball entschieden weil es beruflich besser vereinbar war für mich als die Leistungsfußball. Beim SFV werden die einzelne Module für die C-Breitenfußball in Abendform und Vollzeit angeboten. So hab ich dann lediglich ein Modul in Vollzeit gemacht und mit den 2 Prüfungstagen nur 7 Tage Urlaub gebraucht anstatt 17.
    Gerade wenn du im G-, F- und E-Jugendbereich tätig bist ist es mit Sicherheit intressant für dich. Der Basiskurs und das 1. Modul(glaub Kinderfußball) zielt voll auf deine Altersgruppe ab. Dazu sitzen in den Kursen viele Gleichgesinnte mit denen du dich über die komplette Zeit austauschen kannst. Manches wirst du schon kennen, anderes wird neu sein und bei 1-2 Sachen sagst du auch "absoluter Schwachsinn" werd ich so nicht machen. Dann wirst du es trotzdem mal machen und sehen das es gar nicht so verkehrt ist.

    Wer aufhört besser werden zu wollen hat aufgehört gut zu sein.

  • Guten Morgen,
    der Zodiak hat Recht, jede Weiterbildung bringt dich eben weiter. Du kannst vieles dabei lernen.
    Ich selber habe den mündlichen Teil bestanden, wollte aber nicht nach Unterhaching fahren. Also mea culpa. Es gab leider keine dezentrale Regulierung zu der Zeit.
    Ich denke, der Verein übernimmt die Kosten und du musst nur deine Freizeit reininvestieren. Wenn es so ist, würde ich an deiner Stelle des tun.
    Es ist für einen Verein auch besser, wenn er solche -lizenzierte- Trainer hat.
    Da man in unserer Gesellschaft viel zu viel Wert auf das Schriftliche legt, ist es für die Eltern beruhigender, einen als Trainer wie Dich zu haben. :P
    Gruß,
    Uzunbacak

  • Lohnt sich definitiv,
    ich hatte nicht viel erwartet und war sehr positiv überrascht (2013 beim HFV).
    1. viele super Typen bei den 35 anderen Teilnehmern
    2. Referenten haben in der Regel auch Rang und Namen, daher auch wichtig die mal kennen zu lernen
    3. viel Praxis die wirklich anschaulich und begeisternd war und auch meiner Kondition genutzt hat
    4. Eindeutiges Bekenntnis des DFB zum beliebten Thema kindgerechtes Fußballspiel
    5. Manch unverbesserlichem Elternteil kann man mit Lizenz besser die Stirn bieten
    Wer sich danach an die vermittelten Inhalte und Vorgaben hält kann nicht mehr viel falsch machen.

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

  • PAPA


    stimme dir zu, eine eine Lizens oder ein Lehrgang immer was bringt.

    3. viel Praxis die wirklich anschaulich und begeisternd war und auch meiner Kondition genutzt hat

    Kondition für dich? das versetzt mich jedoch in Verstaunen. Kann ja wohl nicht der Sinn eines Lehrganges sein, für einen Trainer sehe ich darin auch keinen Nutzwert. Höchstens für deinen persönlichen Nachholbedarf.


    5. Manch unverbesserlichem Elternteil kann man mit Lizenz besser die Stirn bieten

    Das versteh ich nun nicht. Kannst du mir mal erklären wieso du da gegenüber den Eltern anders auftreten kannst.?

  • Hallo zusammen,


    guenter


    ich bin aktuell noch in der untersten Klasse (Reserve) aktiv, altersbedingt ist das Ende aber absehbar. Ich möchte dann untere Klassen Senioren oder B/A-Junioren trainieren. Kinderfußball ist nicht so meine Welt.


    Grüße, philippe

  • Zitat von »PapaJoe«
    5. Manch unverbesserlichem Elternteil kann man mit Lizenz besser die Stirn bieten


    Das versteh ich nun nicht. Kannst du mir mal erklären wieso du da gegenüber den Eltern anders auftreten kannst.?

    @Guenter- auch bei mir ist dies der Fall.
    Bei mir war die Situation wie folgt, meine Prüfung war geteilt da die Landesauswahl nicht zur Verfügung stand. Daher wurde mir die Lizenz erst 3 Wochen später erteilt nach bestandener Lehrprobe samt mündl. Prüfung.
    Dies wurde durch den Verein publik gemacht, die waren ein wenig stolz da ich der erste C-Lizenz Trainer war,der vom Verein ausgebildet wurde.
    Nach diesem Wochenende änderte das Verhalten der Eltern sich schlagartig, obwohl ich der gleiche Trainer wie vor einigen Wochen war,wurde trotzdem auf mich gehört.
    Vorher haben die Eltern bzw. Väter gesagt "das und das müssen die Kinder noch können,möchte dir da nicht rein reden,aber ich würde es trainieren"
    nach diesem Wochenende war es wie folgt " Ich würde jetzt das und das trainieren lassen- ist das richtig in der Altersklasse zu trainieren ,oder wann macht man das?"


    Ein weiteres Beispiel ist das Verhalten während des Spiels, ein neuer Vater merkte an,dass ich "zu still" während des Spiels sei. Die anderen Eltern argumentierten gleich dagegen "er hat eine Lizenz, hospitiert beim Stützpunkt-der macht schon alles richtig!" Ich bekam es am Rande mit... juckt mich eigentlich nicht,aber es erstaunt mich immer wieder was dieses eine Wochenende und die Veröffentlichung bei Eltern/Zuschauern o.ä. verändern kann.



    Eigentlich schade !
    Ich finde nicht jeder gute Trainer(gerade im Kinderbereich) braucht eine Lizenz (Ich kenne auch Lizenztrainer die sch***** auf altersgerechtes Training) eine Lizenz erhöht für mich nur die Wahrscheinlichkeit,dass es der passende Trainer für die Altersgruppe ist.


    Ich sage immer gerne :
    Kein Anzug macht aus einem Mann einen Herren,
    und keine Lizenz macht aus einem Trainer einen guten Trainer
    ... nur leider muss in Deutschland alles mit Scheinen bewiesen werden. :cursing: X(

  • coke


    deine Schilderung und dein Argumentation klingt für mich überzeugend.


    So gesehen ist es sicherlich hilfreich für bestimmte Trainer.


    Ähnlich ist es ja auch, wenn ein im Verein gestandener guter allseits anerkannter Fussballer ein Training übernimmt.
    Da hält man sich ja auch zurück, der hat ja Ahnung, egal welchen Mist er als Trainer macht (etwas übertrieben)

  • Da hält man sich ja auch zurück, der hat ja Ahnung, egal welchen Mist er als Trainer macht (etwas übertrieben)


    Nicht übertrieben ! Natürlich ist dies von Fall zu Fall unterschiedlich. Nur leider ist es häufig so - noch "schlimmer" sehe ich das bei alten Trainern (sogar mit Lizenz),die nicht bereit sind sich auf neue Trainingtheorien oder Traningsmethodiken auseinander zusetzen. "Wir machen das so,wie wir es gelernt haben und schon lange praktizieren, länger als du Cokefreak "heißt es da oft...
    Aber gut, wie du schon beim Thread bezüglich meines akiven Fußballs geschrieben hattest "man muss im Fußball einsehen,dass man nicht alles ändern kann"

  • CokeFreak


    Ich glaube, Günter wollte ein wenig frotzeln und provozieren, um abzuwarten, was da wohl für Antworten kommen?


    Eine Garantie für die gewünschte praktischen Umsetzung im Verein gibts auch bei Lizenzerteilung nicht, aber es man kann sich auf eine gute Ausbildung verlassen. Letzeres läßt sich bei Trainern ohne Lizenz schwieriger überprüfen.


    Er hat ja auch nicht ganz Unrecht! Denn man lernt während der Lizenzausbildung sehr viel, aber halt immer nur ohne realen Wettbewerb. Da verhält sich der ein oder andere Trainer nach der Lizenzerteilung nahezu genauso wie zuvor. Es ist wohl eher wie beim Autoführerschein: man bekommt eine Ausbildung und kann sich sicher im Verkehr bewegen. Die Routine kommt mit der Zeit.


    Bei manch einem älteren Kollegen fehlt jedoch die "Auffrischung" seines Wissens, weshalb die Lizenzverlängerung an der Teilnahme von Fortbildungen gekoppelt wird. Doch da kann man sich die Themen aussuchen und ob, bzw. wie viel man davon verstanden hat, wird gar nicht überprüft.


    Die Trainer-Fortbildung ohne Kenntnisprüfung setzt sich sogar für die B- und A-Lizenzverlängerung fort. So kann es vorkommen, dass z.B. ein Trainer, der in den 90-er Jahren seine A-Lizenz gemacht hat, aufgrund fehlender, eigener Praxiserfahrungen nur den Eindruck erweckt, er würde etwas vom modernen Fussball verstehen.


    Wer also einen neuen Trainer für seinen Verein sucht, der sollte nicht nur die Lizenz, sondern auch den erfolgreichen Werdegang in der Praxis genauestens überprüfen.


    Ein gutes Beipsiel für "überaltertes Trainerwissen" ist die unterschiedliche Bewertung, wann ein Trainer korrigierend eingreifen sollte. Die älteren Kollegen haben es noch so während ihrer Lizenzausbildung gelernt, dass man stets sofort die Übung oder Spielform unterbrechen soll, um bei einer falschen Technik oder einer falschen Situationsentscheidung korrigierend einzugreifen. Den Kollegen mit jüngerer Lizenzausbildungsvergangenheit wurde jedoch vermittelt, dass man nicht sofort korrigierend eingreifen sollte, sondern erst dann, wenn man feststellt, dass eine Technik oder Individualtaktik generell noch nicht verstanden wurde. Auch bei der Methode des Trainer-Einwirkens gibt es Unterschiede. So wurde früher der Trainer gebeten, die gewünschte Veränderung zu präsentierten und dabei zu erklären. Im modernen Fussball werden die Trainingsteilnehmer aktiv ins Spielgeschehen eingebunden, indem der Trainer sie durch Fragen (z.B. wie kann man das anders bzw. besser machen). Wenn früher mal gefragt wurde, dann eher im Tenor: was hast du gerade falsch gemacht?


    Natürlich glaubt jede Trainergeneration für sich das Beste aller Zeiten zu sein! Aber das Wissen ist meist nicht von langer Dauer und Haltbarbeit, denn wir wissen ja noch kaum etwas über den Fussball. So wundern wir uns immer erst, wenn etwas Neues kommt und man fragt sich, warum man nicht schon längst darauf gekommen wäre?

  • coke,@TW


    macht ihr euch es nicht zu einfach mit der Definition Alt oder Jung in der Beurteilung des Trainers?


    ich halte es lieber mit einem alten Kollegen, der da meinte: es gibt keine jungen und alte Fussballer, es gibt nut gute und schlechte Fussballer.


    So sehe ich es auch bei den Trainern.


    Ich gehörte sicherlich zu der ganz alten Trainergilde. Auch wenn ich gewisse alte Sachen, die ich für gut fand, weiterbeibehielt,
    war ich in vielen dingen wesentlich modernerem aufgeschlossen und habe es auch angewandt, als jüngere Trainer, die um mich herum waren.


    Ich war aber auch gezwungen, nach der doch etwas längeren Pause als aktiver Fussballer und auch Trainer, beim
    Wiedereinstieg neue modernere Kenntnisse anzueigenen. Entscheiden ist doc, wi man dem Fussball verbunden ist, welche Gedankengänge einen bewegen.


    Trotzdem halte ich mich im Forum ja doch deutlich zurück, wenn es um gewisse Trainingsdidaktik geht, da es dazu hier
    kompetenere, auf neuerem Stand gibt.


    Die Fähigkeit wo eigene Stärken und Schwächen liegen, sind bei Älteren auch erfahrungsgemäss ausgeprägte wie bei Jüngeren.,
    was sich dann zwangsläufig auch im Training niederschlägt.


    Als alter Trainer habe ich im G und F-Alter Übungsteile gehabt, die zu einem späteren Zeitpunkt bei der Ausbildung zum
    Sportlehrer auf dem Programm anstanden.


    Und ein alter erfahrener Trainer hat aufgrund seines Alters einen riesengrossen Vorteil: der Umgang mit Eltern, Menschenführung
    und aufgrund eigener Kinder ein eine ganz andere Erfahrung im Umgang mit Kindern.


    Hier gegenüber stehen nun natürlich aber auch die Vorteile, die ein junger Trainer durchaus hat.


    Ich kenne gute junge wie alte Trainer, ich kenn aber sowohl die unbedarften Jungen, wie die unbelehrbaren, im Vorkriegsfussball
    lebenden Alten.


    Sowohl Junge wie Alte bieten was, haben ihre Vorteile wie Nachteile, Alter ist für mich jedoch kein Beurteilungskriterium.


    Und wer glaubt, duch den Erwerb irgndeiner Lizens, wäre er automatisch ein besserer Trainer, ist eh auf dem Holzweg.
    Er hat lediglich die Basis geschaffen, ein besserer zu werden.


    Wie soll denn ein Breitensport-C-Lizens für alle effektiv sein, wenn auf einem Lehrgang gleichzeitig der KIFU-Trainer, der B-/A- Jugendtrainer und der Aktiventrainer einheitlich ausgebildet werden?


    Es wird eine allererste Grundlage geschaffen, mehr doch nicht. Danach beginnt doch erst die eigendliche Lehrzeit.




    Meine Idealvorstellung des Trainers im Kinder- und Jugenfussball besteht aus einem Duo:
    einem jungen Hauptrainer, verantwortlich für Training und Spiel, und einem sogenannten alten Hasen als Co-Trainer, der diesem den Rücken freihält gegenüber Verein und Elternschaft, und Ansprechpartner mit eigenen Gedanken , der dem Jungen mal Mut zuspricht, aber auch mal etwas abbremst, wenn er über das Ziel hinausschiesst.


    Dieses Modell hatte ich übrigens als ganz junger Trainer.