Erweitertes Führungszeugnis; Sinn oder Unsinn/Folgen/Möglichkeiten?

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  • ja, es ist ein vorgabe die von den kommunen umgesetzt wird und schlußendlich bei den vereinen landet.
    hier heißt es dann, macht mit oder ihr bekommt keine fördermittel mehr. das ist die realität, die basis, die wir hier diskutieren.


    ob sich damit irgendetwas verhindern lässt ist hypothetisch.
    was sich verhindern lässt, und das ist häufiger vorgekommen als wir denken, dass sich einschlägig vorbestrafte in vereinen um jugendarbeit bemühen,
    nicht zuletzt um hier geeignete bedingungen vorzufinden...


    tobn. wenn dich entsprechende studien und zahlen wirklich interessieren, such ich die am WE mal raus.
    diese zahlen und statistiken sind belastbar.


    grundsätzlich wundert es mich doch wirklich, wie viele diskussionsteilnehmer hier zwar den "scheintrainer", also den trainer der einen schein hat,
    in kompetenz dem scheinlosen oder gar vatertrainer ganz klar vorziehen, aber den schein "führungszeugnis" skeptisch sehen,
    da es für sie keinen unterschied in der bewertung desjenigen mache, ja sich sogar verweigern würden nach aufforderung.
    verstehe ich echt nicht.

  • Der Sportverein muss dazu wohl Träger der freien Jugendhilfe sein, damit er zur Einsichtnahme in EFz verpflichtet werden kann. Ich vermute, dass es einige oder sogar viele Vereine nicht sind.


    Der finanzielle Aspekt sollte hier völlig nebensächlich sein, da es um die Sicherheit der Kinder geht. Das sollte dem Verein oder den Eltern, auf die die Kosten umgewälzt werden, die Sache wert sein.
    Ich sehe nur teilweise die Gefahr, dass die Verantwortlichen dann der Meinung sind, ihrer Verantwortung schon in vollem Umfang nachgekommen zu sein, indem sie sich das Zeugnis zeigen lassen. Dabei reicht das nicht zur Prävention, kann höchstens ergänzend sein.

  • guenter
    Bei uns im Landkreis werden Organisationen der Jugendpflege zukünftig nur noch vom Landkreis finanziell unterstützt, wenn sie sich verpflichten, Führungszeugnisse ihrer Ehrenamtlichen anzufordern. Das gilt also nicht nur für Sportvereine, sondern für alle. Seien es die Freiwilligen Jugendfeuerwehren, das DRK, kirchliche Vereinigungen, Parteien usw.. Hauptamtliche Mitarbeiter müssen das ohnehin schon lange. Keine Organisation wird auf die Zuschüsse des Landkreises verzichten können.
    Wer entsprechend vorbestraft ist, weiß damit also, dass er in diesen Bereichen nicht unterkommt.
    Es mag sein, dass diese Leute sich dann andere Betätigungsfelder suchen - die können aber keinerlei öffentlichen Charakter haben. Und da müssen dann bei den Eltern alle Alarmglocken läuten.

  • Hi,
    ich glaube, das Thema polarisiert sehr. :S
    Gruß,
    Uzunbacak

  • Hallo zusammen,


    nach Rücksprache mit dem Einwohnermeldeamt ist das FZ für Ehrenamtler kostenfrei. Hier die Infos für eine Gebührenbefreiung.https://www.bundesjustizamt.de/DE/SharedDocs/Publikationen/BZR/merkblatt_gebuehrenbefreiung.pdf?__blob=publicationFile&v=7


    Weiter ist es so, dass allen nur vor den Kopf geguckt wird. Was aber, wenn ein Vorstand nicht darauf drängt, ein FZ anzufordern, und es passiert doch etwas? Dann muss sich jeder Verantwotliche die Frage stellen lassen, ob zumindest formal ALLES getan wurde um Übergriffe zu verhindern.


    d-uwe

  • Follkao


    Generell gibt es keinen Einwand, eine Förderung an Bedingungen zu knüpfen. Denn der Empfänger kann selbst entscheiden, ob unter den gegebenen Bedingungen eine Förderung in Anspruch nimmt.


    Jedoch ist die Bestätigung einer "blütenreinen Weste" ja eigentlich kein "Persilschein" dafür, dass diese Menschen nicht in ferner oder naher Zukunft negative Charaktereigenschaften entwickeln. Vielleicht sind sogar die häufig zitierten "Brüllaffen am Spielfeldrand" des Kinderfussballs die Affekttäter von morgen? Wer weiß das schon? Denunziantentum gabs nicht nur im Dritten Reich, es gab es in der DDR! Vermutlich wird auch Jeder in seinem Bekanntenkreis Personen kennen, die Gerüchte über Dritte verbreiten?


    Aus unserer Geschichte sollten die Lehren gezogen werden, dass die Grundrechte unteilbar und für Alle gelten müssen. Die Gewaltenteilung bietet die Gewähr dafür, dass diese elementaren Rechte nicht außer Kontrolle geraten können. Die Weitergabe von sensiblen Personendaten an Privatpersonen in Vereinen mögen sich vielleicht moralisch begründen lassen, justistisch erachte ich als bedenklich!


    Die persönliche Freiheit endet dort, wo sie das Recht auf die persönliche Freiheit des Anderen einschränken.

  • @ TW Trainer


    da ist mir zuviel sozialpädagogisches austesten drin, die freiheit des einzelnen usw.
    wir haben in der gesellschaft massive probleme mit dieser art freiheit, der selbstregulierung und "augen auf".
    die freiheit etwas zu sagen ohne konsequenzen zu befürchten ist für den betroffenen oft schon krasse gewalt.
    eine selbstregulierung zb. in vereinen beginnt oft mit den worten "was, der sowieso, kann ich mir nicht vorstellen..."
    und das eingreifen hat oft für den mutigen selbst schwerste folgen, denn der täter wird schnell zum opfer mit besten anwälten
    und manchmal auch zur gewaltbestie, der dem couragierten helfer schwern schaden zufügt.


    ein zeugnis ist kein allheilmittel, aber ein werkzeug, diese menschen fern zu halten. eine regel, mehr nicht, aber auch ein grenze, die gezogen wurde.
    gleiches recht für alle finde ich deshalb schwierig für gewisse bereiche.

  • Ich nehme die Argumentation an, dass man durch das bloße Verlangen eines erweiterten Führungszeugnisses (das logischerweise keinen einschlägigen Eintrag enthalten sollte) keine absolute Sicherheit erhält und niemand für irgendetwas garantieren kann.
    Das gleiche Argument gilt übrigens auch für die vorhin zitierten Scheintrainer (also die mit dem Schein) - denn der garantiert auch nicht automatisch, dass die Kids ein gutes Training erhalten werden. Niemand wird allerdings bestreiten, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist als ohne Schein.


    Das alleinige Beharren auf einem blütenweißen Führungszeugnisses kann also nicht alles sein, es muss vielmehr eine Kombination sein aus Wachsamkeit, aus Prävention und Stärkung der Kinder und aus einer natürlichen Skepsis bei jedwedem Verdachtsmoment.


    Was die Zahlen angeht, so gibt es natürlich wie in vielen anderen Thematiken auch eine enorme Bandbreite an Schätzungen, Hochrechnungen und Dunkelziffern. Einigermaßen unumstritten ist, dass zwischen 3 und 9% aller Männer sexuelle Fantasien haben, in denen Kinder oder Jugendliche vorkommen Zahlen (Seto 2008). Bei der Berlin Männer-Studie, die allerdings nicht repräsentativ ist bzw. sich nicht auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen lässt, gaben 35 von 1.915 Männern im Alter zwischen 40 und 79 an, allgemeine sexuelle Fantasien zu haben, in denen vorpubertäre Kinderkörper vorkamen, 22 gaben an, diese Fantasien zur Selbstbefriedigung zu nutzen und 14 gaben an, diese Fantasien auch real ausgelebt zu haben. Die letzte Zahl entspricht 0,73% der Stichprobe, wobei zu bedenken ist, dass die Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren (die die Mehrzahl der pädophilen Täter stellt) in dieser Studie fehlt. Es ist also davon auszugehen, dass die Annahme, mindestens 1 von 100 Männer werde irgendwann Kindern gegenüber sexuell übergriffig, eher konservativ ist.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • Interessantes Thema :)


    Also Grundsätzlich, aus sicht eines Bruders zweier Schwestern fände ich diese Maßnahme echt gut! Wobei dann allerdings diese "gefühlte Sicherheit" tatsächlich dazu verleiten könnte/kann eben nicht mehr allzu Aufmerksam das Verhalten eines Übungsleiters zu beobachten bzw. einfach keine kleine Grundaufmerksamkeit an den Tag zu legen.


    Hatt erst kürzlich ein änliches Thema mit einem alten Sportfreund, der mir erzählte in seiner Jugendzeit habe der Trainer immer MIT den Kindern geduscht... er sagte dann es gab schon keine Übergriffe etc. aber seltsam fand er das schon (Die Meinung der damaligen Eltern ist leider nicht bekannt).


    Ich als Trainer würde nie auf die Idee kommen mit einer A-B und geschweige denn jünger zusammen zu duschen!!! Würde ich das von einem anderen Trainer mitbekommen, ganz ehrlich ich würd da sicher nachfragen und hinterfragen!


    Aus Trainersicht sehe ich gerade im jüngeren Bereich zumindest wie es bei uns im Verein läuft fast keine Notwendigkeit für die Zeugnisspflicht. Ich kann nur von meiner jugend sprechen. Aber wenn die Kids sich umziehen, dann bin ich draußen bei den Eltern, rede noch über das kommende Spiel, Smalltalk etc. lasse mich dann holen wenn alle umgezogen sind.
    Duschen tun die alle zuhause, was ich auch in diesem jungen Alter vollkommen richtig und normal finde.
    Denke auch, das es auf dass Verhalten und der Achtung aller ankommt und man damit solchen Schweinen auch das Handwerk legen könnte.


    Als ich dort letztes Jahr angefangen habe, war ich auch ein fremder. Die Jugendleitung hat sich dann mit meinem alten Verein und meinen Eltern (auch mit 28 Jahren ;) ) unterhalten. Zudem hab ich meine Freundin zum zweiten Gespräch mitgebracht. Denke, es kommt auch darauf an Vertrauen aufzubauen und zu geben.
    Klar, würden die jetzt nach einem Führungszeugniss fragen würd ich denen das auch geben, gar kein Thema.
    Das es alleine damit (Vertrauen aufbauen und Führungszeugniss) nicht ausreicht ist es eben so wie es ist jeder Trainer, jedes Elternteil und jedes Vereinsmitglied sollte unseren kleinsten gegenüber immer etwas Wachsamkeit gegenüberbringen ohne irgendjemanden unter Generalverdacht zu stellen :)

  • Auf der anderen Seite schaukelt es den ein oder anderen in eine Sicherheit, sogar einen potenziellen Täter, der aber noch nicht aktzenkundig ist.


    Genau das ist ein wichtiger Punkt.


    für mich eine reine Alibi-Funktion für die Verantwortlichen. Sie haben ihres ja getan, wenn dann doch was passiert können sie ja ihre
    Hände in Unschuld waschen.


    Folge: es wird noch weniger hingeschaut, wodurch bedeutend eher was passieren kann, als durch ein FZ möglicherweise verhindert wird.



    erinnert mich irgendwie an das Badeverbotsschild, das seit einigen Jahren bei uns am Fluss steht.
    Keiner hält sich daran, alle Verantwortlichen wissen, dass dort gebadet wird. was wird unternommen? Nichts.


    Aber wehe es passiert mal etwas: Dann ziehen sich alle aus der Verantwortung, man hat ja schliesslich vorgesorgt und ein
    Verbotsschild aufgestellt und ist somit aus der Haftung.



    Mir ist es lieber, den Leuten ist die Gefahr (wenn auch eine äusserst geringe) bewusst, und halten die Augen und Ohren offen,
    (genügend Erwachsene sind ja wohl immer auf dem Platz), als dass sie sich durch ein FZ in Sicherheit wiegen, die durch ein solches
    doch absolut nicht gegeben ist.


    Dabei ist das Problem doch ganz einfach und ohne grossen Aufwand und Thematisierung zu lösen, wenn man es denn will.


    Jedem Trainer wird aus der Elternschaft ein Betreuer (das können sich auch abwechselnde Personen sein) zur Seite gestellt.


    Kontrolle und Unterstützung in Einem.


    Ist euch eigendlich bewusst, wo, d.h. aus welchem dem Opfer bekannten Personenkreis, die meisten Übergriffe kommen?


    Familie!! Wieso kommt da keiner auf die Idee von allen Eltern ein FZ beim Jugendamt vorzulegen? (ganz bewusst jetzt provoziert)


    übrigens, auch FZ kann man, wenn man es darauf anlegt, fälschen.


    für mich alles nur vorgegaukelte Sicherheit.

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • siebener


    Wie es Günter schon beschreibt, ist es nur ein Stück Papier, was Sicherheit vorgaukelt!


    Wie hierzulande mit "Vorschriften und Sicherheitshinweisen" umgegangen wird, läßt sich am Fahrverhalten der Deutschen sehr gut beschreiben. Dort, wo 60 km/ vorgeschrieben sind, wird standardmäßig 80 gefahren, usw. Wer vorschriftsmäßig zur Sicherheit anderer und der eigenen Sicherheit fährt, wird von den anderen Verkehrsteilnehmer per per Lichthupe und anderer Signale dazu aufgefordert, ebenfalls zu schnell zu fahren. Dabei denkt doch niemand an eine erhöhte Unfallgefahr! Es wird schon nichts passieren. Man hat ja alles im Griff! Es sind doch Idioten, die sich die Geschwindigkeitsbeschilderung ausgedacht haben.


    Zur "eigenen Sicherheit" gibts die Warnung vor Starenkästen im Navi oder die Mitteilungen im Radio, wo gerade "geblitzt" wird! Das ist die typisch deutsche Form des Sicherheitsverständisses!


    Wenn man also weiß, wie der typische Deutsche mit Sicherheitsvorschrfiten umgeht, warum gibt man sich der Illusion hin, man könne daran etwas durch ein Stück Papier ändern?


    Dieses "Alibizeugnis" schützt weder die Opfer, noch kann es die Masse potenzieller Täter (die sich aus der Dunkelziffer ergibt) davon abhalten.


    Der Punkt, warum die Gefahr besteht, das bei dieser Aktion der "Schuß nach hinten losgehen kann" ist der, dass es eh schon schwer genug ist, Ehrenamtliche zur Vereinsarbeit zu finden. Setzt man die Hürde höher, wird man bei eine Reihe der eventuell Bereitwilligen ein "Kopfschütteln" ernten. Nach dem Motto: Gebt ihr mir mal zu erst eure "Persil-Scheine", weil ja mein Kind bei euch spielt und ich ja eure Versicherungen erst einmal prüfen will. Dann können wir darüber sprechen, ob ihr von mir diesen "Schein" bekommt!

  • tja, leider hat guenter recht: der gefährlichste ort für kinder und frauen ist zuhause, in der familie!
    gottseidank ist das aber kein thema hier, da es echt erschreckend ist.


    heißt das, die ablehner des führungszeugnisses haben kein problem damit, dass sich ein entsprechend vorbestrafter als jugendtrainer betätigt?
    man müsste ihm nur auf die finger schauen und wachsam sein, alles andere wäre "ein in sicherheit wiegen der eltern"?
    gut, wir haben einen sexualstraftäter dank fehlenden führungszeugnis nicht erkennen wollen aber es kann ja jeder andere auch ein solcher werden?
    sorry, das verstehe ich nicht! wenn man doch die möglichkeit hat, so jemanden auszuschließen, warum sollte man es nicht tun?
    die gefahr bliebe, aber der wäre doch schonmal aus dem rennen...?

  • Was aber, wenn ein Vorstand nicht darauf drängt, ein FZ anzufordern, und es passiert doch etwas? Dann muss sich jeder Verantwotliche die Frage stellen lassen, ob zumindest formal ALLES getan wurde um Übergriffe zu verhindern.


    Und eben diese Fragen führen doch zu reinen Cover-Your-Ass-Maßnahmen. Diese Fragen zielen doch darauf ab, einen Schuldigen neben dem Täter zu finden, jemanden, der mehr hätte machen können, sollen, müssen. Sicherlich sollten die Erwachsenen, die für Kinder verantwortlich sind, sich der Gefahren für sie bewusst sein und dementsprechend acht geben. Das EFz mag auch ein gewisses Hilfsmittel sein. Aber ganz sicher kann es nicht die permanente Aufmerksamkeit ersetzen, es ist vielmehr ein bequemer, für sich alleine aber nur scheinbarer Beleg dafür, dass Prävention betrieben wurde.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Und eben diese Fragen führen doch zu reinen Cover-Your-Ass-Maßnahmen


    nenn es wie du willst...ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit dem Thema Haftung. Weiter ist es so dass es eine Horde beschäftigungsloser, dabei aber recht kreativer Anwälte gibt...Von überforderten Gerichten, die den Kram offensichtlich nicht mal lesen (s. d. letzte Abmahnwelle bzgl. Videostreaming) wollen wir hier gar nicht reden. Hier gewinnt, wer die abstruseren Behauptungen aufstellt. Wenn dann ein Vorstand die FZ nicht gefordert hat, ist der Vorstand auch pauschal mal mit dran.


    Ehrenamt soll der Allgemeinheit einen Nutzen, für einen selber aber Spaß/Freude/Erfüllung bringen - sicher keinen Gang vor den Kadi. Wenn es formaljuristisch "gefordert" ist - dann ist das eben so - schon alleine um seinen Ass zu Covern. gut. Es sind sich doch alle Einig, dass ein Papiertiger nur der Eine Teil ist - genau hinsehen müssen alle.


    Gruß d-uwe


  • nenn es wie du willst...ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit dem Thema Haftung. Weiter ist es so dass es eine Horde beschäftigungsloser, dabei aber recht kreativer Anwälte gibt...Von überforderten Gerichten, die den Kram offensichtlich nicht mal lesen (s. d. letzte Abmahnwelle bzgl. Videostreaming) wollen wir hier gar nicht reden. Hier gewinnt, wer die abstruseren Behauptungen aufstellt. Wenn dann ein Vorstand die FZ nicht gefordert hat, ist der Vorstand auch pauschal mal mit dran.


    Du sagst es. Aber ist das nicht grauenhaft, dass es nur darum geht, Schuldige zu finden, ja, man muss leider ja oft sage, Schuldige zu machen? Und damit aber auch rein gar nichts für die Betroffenen zu tun? Ich kann die Motivation des Vorstands schon verstehen, sich da scheinbar unangreifbar zu machen. Aber sollte das denn wirklich notwendig sein?


    Ehrenamt soll der Allgemeinheit einen Nutzen, für einen selber aber Spaß/Freude/Erfüllung bringen - sicher keinen Gang vor den Kadi. Wenn es formaljuristisch "gefordert" ist - dann ist das eben so - schon alleine um seinen Ass zu Covern. gut. Es sind sich doch alle Einig, dass ein Papiertiger nur der Eine Teil ist - genau hinsehen müssen alle.


    Du sagst es.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • siebener


    Ich denke, es wurde klar zum Ausdruck gebracht, dass es aufgrund der deutlich höheren Dunkelziffer potenzieller Sexualstraftäter nicht genügt, seine Aufgaben auf das Einholen des "Erweiterten Führungszeugnisses" zu beschränken. Es ist mir auch klar, das ein sich aus Laien (was diese spezielle Problematik anbelangt) zusammen gesetzter Verein natürlich auch Unterstützung benötigt. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder vom DFB dezentral durchgeführte Kurzseminare zu diesem Thema.


    Ich wollte jedoch durch das Beispiel des typischen Verhaltens der Detuschen im Straßenverkehr auch zum Ausdruck bringen, wie sorglos viele Mitmenschen mit dem Thema Sicherheit umgehen. Wenn man diese Sorglosigkeit mit ins Kalkül zieht, dann wird doch noch klarer, dass es ohne regelmäßige Aufklärungsarbeit in den Vereinen keine effektiven Präventionsmaßnahmen zum Schutz unserer Kinder gehen kann.


    Deshalb gehe ich mit Günter und anderen User meinungsgleich, dass das Thema der sexuellen Gewalt gegenüber schutzbefohlenen Kindern sich nicht auf das "Erweiterte Führungszeugnis" reduzieren darf. Auch du kommst ja zu dem Schluß, dass häusliche, sexuelle Gewalt ebenfalls vielfach verharmlost wird.


    Überzeugung ist immer nachhaltiger, weil die Wirkung von Ge- oder Verboten viel zu schnell verfliegt.

  • dann kann man doch problemlos festhalten, ja zum führungszeugnis aber auch ein großes ja zur vermehrten wachsamkeit,
    da das eine zwar "einschlägig" vorbestrafte ausschließt aber nicht vor den generellen gefahren schützt.


    ist das richtig, können das alle unterschreiben oder bleibt es dabei, lieber erst gar keins für alle sondern nur wachsamkeit,
    also im prinzip alles wie es immer schon war...?

  • siebener


    Wenn sich das "Erweiterte Führungszeugnis" lediglich auf einschlägige Vorstrafen reduzieren würde, wäre vermutlich nichts dagegen einzuwenden. Allerdings sind wir hier wohl auch nicht die kompetenten Ansprechpartner, was das Thema Rückfälligkeit anbelangt. (Sonst müßte der Staat ja auch zum Schutze des Kindes eingreifen, wenn eine einschlägig vorbestrafte Person Vateraufgaben übernehmen sollte.)


    Über das "Erweiterte Führungszeugnis" gelangen jedoch auch andere Delikte, die verbüßt wurden, an einen Personenkreis, den dies nichts angeht. Denn auch hier gilt, das nach Verbüßung der Strafe alle bürgerlichen Rechte zurück gegeben werden.


    Eine besondere Wachsamkeit ist immer bei den schutzbefohlenen Kindern von Nöten. Dabei sehe ich die jetzige Form des Erweiterten Führungszeugnisses als nicht sonderlich geeignet!

  • @ torwarttrainer


    das heißt im klartext, ein "einschlägig" vorbestrafter sexualstraftäter oder vlt. auch ein serienvergewaltiger oder ein gewalttäter wäre für dich ein weisses blatt,
    der auch im zusammenhang mit jugendarbeit ein komplett neue chance ohne vorbehalte und einschränkungen erhalten müsste,
    eben weil durch das nicht erfasste führungszeugnis solche vorstrafen gar nicht von belang sind?


    du hälst also demnach nichts davon diesen personenkreis von jugendarbeit auszuschließen und meinst, dass die kinder und eltern eben nicht besonders gewarnt
    oder beschützt werden sollen, wenn man an diese infos herankommen könnte?


    wie gesagt, diese frage ist losgelöst von der einigkeit, die wir ja bereits hinsichtlich wachsamkeit oder falsche sicherheit durch führungszeugnis etc. bereits erzielt haben.

  • muss doch mal in die Runde fragen.


    wie geht euer Verein eigendlich vor, wenn ein neuer Trainer kommt, der jetzt nicht aus dem eigenen Veren oder Dorf (also bestens
    bekannt ist) also relativ unbekannt ist.


    ich kenn es eigendlich nur so, dass man sich kundig macht. man kauft doch die Katze nicht im Sack, auch wenn es eine
    ehrenamtliche sein sollte.


    nimmt ihr enfach jeden, ohne nachzufragen, der daherkommt und sagt, ich will bei euch Trainer machen?


    ob es nun Sinn macht oder nicht, für die mir bekannte Praxis in Vereinen bringt ein FZ rein gar nichts an mehr Sicherheit.


    die absolute Sicherheit gibt es leider nicht.