Ich habe das Beispiel mit der Schule deshalb gewählt, weil sich sicherlich mehr Forenmitglieder darunter etwas vorstellen können, weil die meisten vermutlich nicht in der Talentarbeit beschäftigt sind.
Auf der anderen Seite wollte ich auf die Wechselwirkung zwischen positiven und negativen Feedback aufmerksam machen. Denn je jünger die Spieler sind, je mehr nehmen sie uns Trainer als Vorbilder. Es ist deshalb von großer Bedeutung, dass wir jeden Spieler als Partner respektieren und ungeachtet seinem Rang in der Trainingsgruppe ernst nehmen.
Alle Trainerhaudegen wie Otto Rehagel, aber auch Jupp Heynckes haben nicht unbedingt die modernsten Trainingsmethoden gehabt, sie wußten jedoch jeden einzelnen Spieler das Gefühl zu vermitteln, dass sie besonders wichtig für ihn und die Mannschaft sind.
Ich habe als Trainer die Wahl, einen Spieler für eine gute Aktion zu loben oder aber für eine schlechte Akton zu tadeln! Daraus resultiert die Frage, womit ich ihn am meisten motivieren kann, sich zu verbessern und damit auch für die Mannschaft immer wertvoller zu werden.
Darin sehe ich keine Eindimenionalität, sondern lediglich eine subjektive Veränderung der Betrachtungsweise auf den Ausbildungserfolg!
ich bin mir darin auch vollkommen bewußt, teilweise gegen Ausbildungsrichtlinien des DFB zu verstoßen, weil nicht die fehlerhafte Aktion ansich für mich einen Grund darstellt, eine Übung oder Spielform zu unterbrechen, sondern ich erst einmal abwarte, ob es zufällig falsch (oder auch richtig) gemacht wurde. Erst, wenn ich erkenne, dass ein zusätzlicher Impuls gebraucht wird, schalte ich mich ein, indem ich z.B. eine Frage stelle, damit wir gemeinsam und damit auch für den Spieler nachvollziehbar an Verbesserungen arbeiten. Ferner kommt bei meinem Entscheidungsprozess hinzu, dass ich versuche zu erkennen, wie weit der Spieler noch von der neuen Herausforderung körperlich und geistig entfernt ist. Denn es bringt nichts, jemanden zig-mal eine Übung machen zu lassen, bei der er noch überfordert ist.
Über- wie Unterforderung setzt Kenntnis wie Verständnis voraus und ist deshalb Basis eines fairen und partnerschaftlichen Trainerverhaltens!