wenn sich wirklich eine Mehrheit der Eltern für die Vereinsarbeit interessieren würde, hätten einige Vereine keinen nachwuchs mehr. Das wäre eben auch eine Art der Abstimmung. Da es der großen Mehrheit jedoch wahrscheinlich egal ist, bleibt alles beim Alten und nur der der sich interessiert, stimmt ab und zieht von dannen. Daran würde auch ein Vertreterwahlrecht nichts ändern.
Und weil hier ein User fußballbezogen ganz besonders auf die immer kinderfeindlicher werdende Gesellschaft schimpft: Wir wurden früher nicht zum Training oder Turnier gefahren. Es haben keine Eltern zugeschaut. Es hat keine Sa. interessiert. Trotzdem haben wir überlebt und sind nicht seelisch zerrüttet worden. Man darf nicht nur den Blick auf die Dinge werfen, die noch zu ändern oder zu verbessern sind, sondern muss auch die Dinge sehen, die sich schon zum Positiven geändert haben. Und dass sind auch nicht wenige. Vielleicht sollte man heute auch einfach mal wieder die Hauptverantwortung für die Kinder an diejenigen übertragen, die sie in die Welt gesetzt haben und nicht alles der "Gesellschaft" anlasten
Andre hat Recht, Haftung u. Wahl vom Vorstand haben in umgekehrter Reoihenfolge miteinander zu tun: nur wer gewählt wird, haftet ja danach. Wer u.U. abgewählt wurde, haftet auch nicht mehr. Würden Kinder- und Erwachsenenabteilungen also verselbstständigt bzw. erster ausgelagert, als JFV zB, wäre die Haftung ohnehin getrennt. In diesem Fall würde der Vorstand der Erwachsenen sogar von Haftung entlastet. Das Problem liegt aber in der Tat imVerantwortungsbewusstsein der Eltern selbst, die ja 1. über die Rolle vom Fußball (Sport als Beweglichkeitstraining, Trainer als Vorbilder, die menschlich motivieren o. blockieren können etc.) für die kindliche Persönlichkeitsentwicklung ernsthaft u. tiefer nachdenken, b) etwas verändern wollen, für seine Kinder, Optionen dazu sondieren, mit den Hüter des Bestehenden reden, verhandeln (denn sonst bliebe og Wahlrecht sicher sinnlos), c) den alten Verein zu verlassen bzw. u.U. zur Hilfe bei der Neugründung von Jugend(förder)vereinen bereit zu sein, d) sodann verstärkt mit Trainern u.a. zu kooperieren usw. Doch wieso sollten Vereine solch Angst vor per Wahlrecht mitbestimmenden Kindervertretern haben, dass dieses ihnen meist verwehrt wird? Da es soviel Grund gibt...?
Für Vereinsarbeit muss sich ja niemand als Eltern näher interessieren, nur dafür, was konkret mit den eigenen Kindern geschieht, wie sie betreut, gefördert, behandelt werden, ob Regeln wie die der FPL o. der Ehrgeiz von Trainern bzw. finanzielle Vorstandsinteressen obenan. Kinder können oft nur zu kleine Schritte gehen, als dass Erwachsene ihre im Gehen erst heranwachsende Wege recht erfassen, Türen dafür aufschließen, eröffnen mögen. Kinderfeindlichkeit hat jedoch nichts mit dem Fahren der Kinder zu Turnieren zu tun: 1. tun das oft nur wenige, 2. befriedigen dabei viele mehr ihre ehrgeizigen o.ä. Vorstellungen, als Kinder "selbstlos" zu unterstützen (ob der ganze Spielbetriebe notwendig ist, um Kindern Gutes zu tun?), 3. hat man oft nur ein Kind, früher zwei o. mehr,wodurch sich vieles relativiert, 4. früher konnten Kinder oft viel selbstbestimmter jederzeit Fußball spielen, da ihre Welt noch mehr Grün, Verständnis, freie Flächen, weniger Autos ("Straßenfußball") ec. hatte, 5. mussten Eltern damals zT noch mehr machen, als heute, war Schule weniger imaginäre Eliteaufzucht- wie primär oft rücksichtslose Benotungsanstalt zulasten der Eltern (die zuhause o. per teurer Nachhilfe das reinholen sollen, was Schulen an qualitativem Unterricht nicht mehr leisten können dank politisch knapper Budgetierung) und und und. Zum Positiven verändert hat sich viel für Kinder - ???
Ich versuche die Welt mit ihren Augen zu betrachten, versetzte mich als Kindertrainer zuerst in meine Kindheit, fühl mich wieder als Kind, mach mich vor jedem Training innerlich ganz klein, überlege, worauf ich als Kind Lust hätte. Das, was ich als Erwachsener ihnen beibringen, was ich gar fordern will, ist nun sekundär, nur meinem 2. Ich wichtig. Wenn ich daran denke, frage ich es, wie es bei mir als Kind ankäme, ob es mich im Herz begeistern würde. Dann schaue ich den Kindern in die Augen, wie sie Übungen machen, mache möglichst mit, weshalb ich für sie stets mehr Kumpel als Trainer war. Ja, da kolportierten eifersüchtige Kollegen, ich hätte ein merkwürdiges Verhältnis zu ihnen; als ich neue Spieler in der Schule suchte, hieß es nebulös, ich spräche Kinder an... Machte mir Vorwürfe, erst später erzählte mir ein Kollege, dass er dies anderorts auch tat u. völlig normal fand, jeder kostenlos gut arbeitende KiFu-trainer "pädophil" sein müsse, unsere Gesellschaft aber nicht mal zur öffentlich bewussten Differenzierung fähig o. willens sei etwa zwischen Liebe und Missbrauch von Kindern. Gerade Trainer, die "ihre" Spieler als Kinder (dh "Selbst-Zweck") nicht lieben, nur objektiv als Spieler behandeln, missbrauchen sie uU als Art Spielermaterial für andere "Ziele"... Seelisch zerrüttet, das sind heute wie gestern oft eher überbehütete als die an langer Leine belassene Kinder. Gäbe es genug Leute, die Kinder in die Welt setzen, könnte man weiter so verfahren, ihnen die Hauptverantwortung zu delegieren; da "wir", die Gesellschaft aber dank Kinderarmut dramatisch zusammen schrumpelt, ist dies geradezu kontraproduktiv, oder? Daher ja zB die neue Herdprämie als Anreiz, der sicher kaum was bewegt, da das Problem halt viel tiefer liegt.Tja, da liegt viel Unbedachtes im Argen, man will die "Last" (vs das Glück der Kinder) anderen zuschieben, ein zu großes Thema hier.
