Mein Sohn möchte mit dem Fußballspielen aufhören

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  • guenter: Meinst du nicht, dass Frühlingssonne auch weiß, was Pubertät ist u. wie sie einzuschätzen ist? Wäre es nur dies, also eine kurze Stimmungsschwankung o.ä. auf der Selbstsuche, wäre das Problem alltäglich/banal u. wohl nicht hier gelandet. Daher gehe ich davon aus, dass es sich so wie beschrieben darstellt, auch aus der Erfahrung ähnlicher Fälle her: mit einsetzender Pubertät, dh Mündigwerden, hören zu viele Jugendliche mit Fußball im Verein auf, als dass er Zufall wäre....

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @"Fussballbaron":
    Ein gut gemeinter Rat von mir: Sei mit deinen Beschuldigungen bitte sehr vorsichtig. Vorallem dann, wenn du nur anhand von Beiträgen spekulieren kannst... ...das kann nicht nur für dich gefährlich werden, sondern mindestens genauso, für die betreffenden Personen!

    Ich denke, dieser Hinweis gilt grundsätzlich nicht nur für Fussballbaron, sondern auch für andere hier im Thread. Da wurde mitunter ja schon der Vereinstrainer als Schuldiger ausgemacht. Und das nur, weil dem Jungen das Stützpunkttraining besser gefällt als das Vereinstraining. Das kann ja nur am Trainer liegen! Der Sauhund, kinderfeindlicher!


    Den Jungs aus meiner Truppe, die auch in den Genuss vom Stützpunkttraining kamen, dürfte es dort auch besser gefallen haben als bei mir. Ich habe weder die Möglichkeiten, die ein Stützpunkt hat, und dort sind auch ganz andere Mitspieler, da finden die Kids Mitspieler auf dem gleichen Niveau (teils auch mental auf einem anderen Niveau). Trotzdem haben die Jungs bei mir Spaß, und keiner kommt zu kurz.


    Es ist einfach nichtig, immer und grundsätzlich den Trainer als Problem zu sehen. Der Junge steckt in der Pubertät (vermute ich mal), und da kann seine aktuelle Unlust ganz andere Gründe haben. Und sei es, das jemand aus der Mannschaft im Moment einfach nur "zum Kotzen" ist, oder was auch immer. Wenn es nun tatsächlich an der immensen Belastung / der wenigen Freizeit liegt, muss man da natürlich Abhilfe schaffen. Das der Vereinstrainer es nicht möchte, das der Junge ein Vereinstraining sausen lässt und stattdessen eben nicht zur Auswahl gehen soll, kann ich schon verstehen. Wer verzichtet gern auf einen Leistungsträger? Wohl keiner. Ich würde auch nur grummelnd zustimmen, ganz ehrlich.


    Was genau "Max" mit seinem Trainer besprach, wissen wir bisher ja auch nicht. Aber auch da wird schon rumspekuliert. Und aus Spekulationen heraus bastelt man Ratschläge zusammen. Und das kann auch mal richtig schiefgehen.


    Mein Rat:


    Als Mutter mit dem Kind sprechen, und schauen, wo es nun genau (und wirklich) hapert. Es mögen Gründe sein, die abseits vom Sport liegen. Und erst dann, aber auch wirklich erst dann nach Lösungen suchen.


    Liegt es tatsächlich an der Zeitbelastung, auf jeden Fall das Gespräch mit dem Vereinstrainer suchen, damit der Junge zumindest dort mal eine Trainingseinheit pro Woche sausen lassen kann, um etwas mehr Freiraum zu bekommen. Eventuell auch mal die betreffenden Trainer (Verein und Stützpunkt) fragen, ob bei "Max" irgendein verändertes Verhalten auftritt.

  • Zitat @kicker:


    Zitat

    ), denn seinen Wunsch hast du klar formuliert: abmelden im Leistungsverein! Ich verstehe, dass das schwer fällt, aber er versäumt dadurch nichts,


    Zitat


    . Andere waren noch nie dort u. was sollen ihre Eltern erst sagen bzgl. "Bereuen",


    Was diese Eltern sagen, haben wir doch in Deinen Beiträgen erfahren. Für mich widersprichst Du Dich in einigen Aussagen, so wurde z.B. von Dir in einem anderen Thema geschrieben, dass er seinen Sohn versucht zu überzeugen, in ein LZ zu wechseln, obwohl dieser das nicht möchte.


    Zum Thema: Ich würde hier auch vorsichtig mit dem Anliegen umgehen und tendiere in @guenters Richtung. Vielleicht ist der Junge momentan mit viermal Training wöchentlich überfordert, zumal die schulischen Anforderungen mit jedem Schuljahr steigen und muss hier kurzfristig mal etwas kürzertreten, bis er gelernt hat, wieder alles unter einen Hut zu bekommen. Ich würde eine vorübergehende Lösung mit dem Vereinstrainer anstreben, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Abgemeldet ist der junge schnell, aber kommt er auch wieder zurück, wenn sich seine Meinung ändert ?


    I



    .

  • wenn ich mir hier die meisten kommentare so anhöre, so tun mir insgesamt die kinder leid.


    häufig werden hier deren "stimmungen" und "wünsche" recht einfach abgetan und man schlägt vor, diese "auszusitzen".
    für die meisten kommentatoren ist es scheinbar vor allem wichtig, dass das kind weiter fußball spielt.
    warum eigentlich? seid ihr so davon überzeugt, "träumereien" eines jugendlichen einfach abzutun und jede andere sportart oder hobbie vorab zu disqualifizieren?
    das sehe ich anders, insbesondere bei dem stärksten druck auf unsere kinder, den eine generation jemals auszuhalten hatte.
    siehe schul- und leistungsdruck, bei gleichzeitig sinkendem lehrniveau im gegensatz zu steigenden ansprüchen zzgl. begrenzten mitteln und studienplätzen.
    da wird fußball schnell zur nebensache, verständlich, auch mit 13!


    des weiteren wird hier viel zu wenig darauf eingegangen, dass der junge vlt. nur "weniger" zocken will, ruhiger ohne den grossen druck einer leistungsmaschinerie,
    die talente produzieren will, natürlich ohne gewährleistung vor allem für den augenblick und für das eigene ego.
    nach wie vor werden hier die interressen der jugendlichen dem wahn geopfert, ein talent könnte vergeudet werden.


    fußball ist, und das sollte so bleiben, für die meisten nur ein hobby! für die trainer wie für die spieler.
    nur die wenigsten verdienen später ihr geld damit, doch in den "anspruchsvollen" vereinen und stützpunkten wird darauf keine rücksicht genommen.
    ich habe genug spieler erlebt, die hochgejubelt wurden mit 12 und später eiskalt abserviert wurden.
    dabei haben sie aber die schöne "chillige" zeit mit ihren freunden verpasst, mit den mädels, den ersten schweinereien...
    das kann man mit 18 dann nicht mehr nachholen, leider.


    ich bin breitensporttrainer und vater. ich gebe alles für meine jungs, respektiere aber ihre wünsche und sorgen.

  • siebener


    wie sollen dann aber die Träume von Erwachsenen, die ihnen die Kinder erfüllen sollen Wirklichkeit werden? X


    es ist nicht allzuselten, dass hinter angeblichem Kindesinteresse in Wirklichkeit Erwaschsenenvorstellungen stehen und nicht selten suggeriert wurden.


    Oft merken Eltern, aber auch mancher Trainer das ziemlich spät. Bin froh, dass ich selbst noch rechtzeitig die Kurve gekriegt habe.
    es beenden mehr Jungs das Fussballspielen durch ihre Eltern, als durch die angeblich so schlechten Trainer mit ihrem schlechten Training



    Ich stehe voll hinter deinen beiden Beiträgen zu diesem Thema.


    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Hallo ,




    erstmal möchte ich mich ganz herzlich für die vielen Antworten bedanken - das hilft MIR , mich etwas zu sortieren.


    Ich habe gestern ganz vorsichtig versucht mit Max zu reden , so ganz nebenbei ohne ihn zu beeinflussen oder in irgendwelche Richtung zu schieben.


    Ich habe ihn gefragt , ob ich mit seinem Trainer reden soll , die Anwtort kam wie aus der Pistole geschossen : NEIN , soll ich bloß nicht . Warum ? Weil dieser dann wissen wöllte , warum Max aufhören wolle. Er habe kein Bock auf dieses Gelabere und er wolle nicht zum Bleiben überedet werden !Er will einfach nicht mehr .


    Er wird bis zur Sommerferien da spielen und erst dann sagen , daß er in der nächsten Saison nicht mehr kommt .


    Die angebotene Pause oder mindestens Reduzierung der Trainingstage (meinerseits -ich hätte das dem Trainer schon verklikert ) hat Max abgelehnt.


    Ich habe ihm dann gesagt , dass ich seine Entscheidung akzeptiere , es aber nicht so gut finde , dass er erst so spät mit der Sprache rausrücken möchte -aber er will eben darauf nicht angesprochen werden -es scheint ein "rotesTuch" für ihn zu sein .


    Ich gebe ihm jetzt die Zeit , die er eben braucht - werde ihn dann aber zum 30 . Juni abmelden , wenn er das weiterhin so will .


    Vielleicht muß er einfach mal merken ,daß ich seine Aussagen ernst nehme und ihn zur gar nichts zwinge . Das war vor drei Jahren sein Wunsch zu wechseln, nicht meiner . Und wenn es heute eben so ist , daß er in einem Leistungsferein nicht mehr spielen will , mehr noch :ganz aufhören möchte , so werde ich ihn nicht zwingen , beim Fußball dabei zu bleiben .


    Ich merke , daß er diese Auszeit braucht - und vielleicht wird er irgendwann wieder spielen wollen . Dann aber mit Spaß und ohne Druck .


    Ich muß mir schon diesen Schuh anziehen , daß ich ihn da an der Stange hilt und ihn habe nicht schwänzen lassen , als er keinen Bock auf das Training hatte. Ich wollte ihm verständlich machen , daß das eben seine Verpflichtung dem Team gegenüber ist und doch seine freie Wahl war soviel wie möglich zu trainieren.


    Heute , aus der Perspektive der drei letzten Jahre , denke ich , daß der Wechsel zu früh erfolgte und Max sich zwar technisch weiter entwickelte aber emotional auf der Srecke blieb.


    In Anbetracht dessen ist es die beste Lösung für Max aufzuhören , vielleicht auf Zeit , vielleicht aber für immer.


    ( Warum stimmt es MICH traurig ? )


    L.G.


    Frühlingsonne

  • Es ist natürlich immer schade, wenn gute Spieler keine Lust mehr haben. Dann stellt sich die Frage nach dem Warum....?


    Dreimal Training, einmal Stützpunkt, dazu noch Spiele und Turniere.............. wann soll der Junge denn noch mal der Junge sein, der mit gleichaltrigen einfach mal das macht, wozu die Clique Lust hat?
    Bei Erwachsenen nennt man das BurnOut... und Kinder fordern wir immer mehr?


    Ich würde ihm es ermöglichen, wieder ein normaler Junge zu sein, der das machen kann, was er will. Er soll Sport machen, aber so wie und zu was er Lust hat. Ohne Druck, Ohne Leistungsdruck. Wenn er Fussball spielen will, soll er Euch sagen, wo..... im Leistungsverein.....im Dorfverein....oder einfachnur mit Freunden auf der Srasse.


    Gebt ihm einige Zeit, dann merkt er selber was er braucht

  • @Frühlingssonne


    ich finde deinen letzten Beitrag unheimlich angenehm.


    Problemschilderung, eigene Sorgen, Vorgehensweise und keine Schuldsuche und Schuldzuweisung an andere Personen.


    etwas Hoffnung kann ich dir auch machen.
    so wie du jetzt vorgehst, ist der Ausgang völlig offen, ganz Aufhören (glaub ich weniger), Reduzierung und zurück zum alten Verein,
    genau so gross ist aber auch die Chance, dass er in der neuen Saison mit noch grösserem Ehrgeiz an die Sache rangeht.
    Lass ihm einfach Zeit. Eine grosse Hilfe wird ihm sein, dass er erkennt , das du auf seiner Seite und nicht auf der Seite des Fussballes
    stehst.,


    noch ein Tip. : hat er demnächst wirklich keinen Bock haben an dem Tag zum Training zu gehen lass ihn zu Hause.
    eine vernünftige Abmeldung (Arzttermin, schulische Veranstaltung) snd ja wohl möglich und werden vom Trainer auch akzeptiert.
    Sollte aber die Ausnahme bleiben.


    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • @"Ich habe ihn gefragt , ob ich mit seinem Trainer reden soll , die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen : NEIN , soll ich bloß nicht ... " - das habe ich mir gedacht, er pocht auf seine Selbstständigkeit. In der Pubertät wehren sich Kinder eben gegen die vorher selbstverständlich bevormundende Einmischung in ihr Leben, wollen es selbst in die Hand nehmen u. fangen mit ihrem Widerstand bei dem an, was sie 'schon immer' hinterfragen wollten bzw. ankotze. Eltern werden daher peinlich, außer das Kind bittet sie selbst um etwas, da es mit 12/13 seine Interesse eben noch kaum in der Praxis allein durchzusetzen weiß. Das kann man zu Hause üben, indem man sich offen auseinandersetzt miteinander... "Der Fußball" als solcher kann hier eher nicht das Problem sein, also daher die (aktuelle) Form des Fußballs, die er (einzig?) kennt? Eine kurze Stimmungsschwankung schließe ich aus, denn dafür hättest du hier sicher nicht einen Thread eröffnet. Also: ermutigen (Encourage-Training, neudeutsch) und im Rückgrat bestärken, sofern Max es will, wäre mein Fazit. PS Nicht traurig sein, vermutlich will Max nach 1 Monat echter Pause wieder anfangen ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Da wurde mitunter ja schon der Vereinstrainer als Schuldiger ausgemacht. Und das nur, weil dem Jungen das Stützpunkttraining besser gefällt als das Vereinstraining. Das kann ja nur am Trainer liegen! Der Sauhund, kinderfeindlicher!


    Basti81: nur so für den Fall dass Du mich meinst:


    Punkt1: Max geht lieber zum Stützpunkt als zu Vereinstraining, ok du kennst es auch, ich persönlich kenne es eigentlich nur andersrum!


    Punkt2: Max hat ein Gespräch mit dem Trainer weil es ihm momentan wohl nicht viel Spaß bereitet, also bei einem Leistungsverein sprich eher ehrgeizigem Spieler also schon ein gravierendes Problem. Würde ich persönlich als Trainer immer einen Elterteil zu ziehen, einfach weil er für mich mit 12, 13 noch ein Kind ist. Würde ich ihn als Spieler halten wollen, wäre mir an der Problemlösung gelegen, wäre ich in Absprache mit den Eltern durchaus zu Kompromissen bereit. Eben weil Pubertät etc.


    Punkt 3: habe ich niemanden für schuldig erklärt, ich habe nur geschrieben dass ich als Mutter es mir einfach mal neutral anschauen würde, einfach um besser abschätzen zu können, wo das Problem liegen könnte.

  • Würde ich persönlich als Trainer immer einen Elterteil zu ziehen, einfach weil er für mich mit 12, 13 noch ein Kind ist.


    Ja, es ist noch ein Kind, da stimme ich dir absolut zu.


    Käme aber ein Kind mit einem solchen Problem alleine auf mich zu, ohne Eltern, wäre für mich deFolgerung, dass er eh keine entsprechende Elternunterstzung
    erwartet oder er das Problem selbst lösen will. In dem Alter wissen und können sie ja vermeintlch alles schon alleine.
    Vorerst würde ich also Gespräche alleine mt dem Jungen führen. Natürlich würde ich davon jedoch unabhängig mit einem Elternteil alleine sprechen.
    Erst später ein gemeinsames Gespräch führen.


    Ganz stark zu beachten, dass Kinder auch extrem unterschiedlich sind. Mein Junge, jedoch dann schon 14, hat mr klar zu verstehen gegeben dass
    ich mich bei seinem neuen Trainer draussen halten sollte. kein einfacher Prozess für einen Vater, der ih vorher 8 Jahre trainiert hat und eigene Vorstellungen hat.


    gg

  • Karl
    Wenn das nur der einzige Widerspruch wäre, dann ginge es ja noch!


    Trainer im Leistungsbereich und Breitensporttrainer, die potenzielle Kandidaten für den Leistungsbereich in ihren Teams haben, kennen die von "Frühlingssonne" beschriebene Situation aus eigenen Erfahrungen!


    Unerfahrene, teils übermotivierte Eltern glauben, das Kind müßte unverzüglich in einen anderen Verein, um nur keine kostbare Minute der fussballerischen Verbesserung zu versäumen. Dabei wird leicht vergessen, dass nicht nur der Fussball, sondern sich auch der kleine Mensch als Ganzes weiterentwickeln soll! Wenn jedoch die emothionale Entwicklung auf der Strecke bleibt, weil keine Zeit mehr für Freunde bleibt, dann wird dem kleinen Jungen, der immer mehr als ein Fussballtalent sein wollte, aber die Erwartungen seiner Eltern nicht enttäuschen wollte, ein immer enger werdender Stacheldraht um seine Seele gebunden. Gerade aber mit dem letzten Beitrag hat die Mutter gezeigt, dass sie ihren Jungen um mehr als alle Fussballerfolge in der Welt liebt und für ihn das Beste will!


    Man kann, man soll, ja man darf auch Talente zu nichts zwingen! Ohnehin entwickeln sie sich sehr viel besser, wenn sie Spaß an ihrer Leistung in ungezwungener Athmosphäre empfinden dürfen. Im Verdrängungswettbewerb gewinnen fast immer die Emothionslosen. Einer jungen Frau, die mit 16 ihr Abitur und mit 19 ihr Studium abschloss, erweckte mein Mitleid, weil sie sich nur noch mit ihrem Reitpferd unterhalten konnte, denn die Welt um sie herum hatte sie nur als Feinde, die besiegt werden mußten, kennengelernt!


    Ob und wann der richtige Zeitpunkt zu einem Wechsel eines Kindes in einen Leistungsverein gekommen ist, dass ist eine ganz individuelle Entscheidung, bei der sämtliche Faktoren im sozialen Umfeld eine Rolle spielen sollten, nicht aber die Zeitspanne für diese Entscheidung.


    Schon seit Jahren wünsche ich mir eine unabhängige Beratungsstelle, damit man solche Fälle zumindest in der Anzahl deutlich reduzieren kann. Denn angenehm ist das für alle Beteiligten nicht, sich im Nachhinein sagen zu müssen, es war falsch, weil zu früh ...! Ganz schlimm emfinde ich immer Beiträge, in denen Leute behaupten, ein Kind müsse entweder sofort Spitzenleistungen abrufen und dazu in Spitzenteams wechseln oder es würden auf alle Zukunft hin sämtliche Chancen vertan werden!


    Danke für die Offenheit und Bereitschaft die Situation zu schildern, in der jährlich vermutlich Tausend Kinder und ihre Eltern stecken! Aber viele trauen sich nicht darüber zu sprechen! Vielleicht bist du durch das Lesen dieser Beiträge auch darauf gekommen, warum manche in einer Form von Erfolgsdenken behaftet sind?


    Dieses Kind wird vermutlich wie viele andere zunächst einmal in ein emothionales Loch fallen, weil es die Erwartungen von Trainer und Eltern nicht mehr erfüllen will und kann. Aber mit behutsamer Unterstützung der Eltern wird es nach und nach wieder die von früher gewohnte Lebensfreude zurückfinden. Diese Entwicklung wird einher gehen mit der Pubertät! Es wird ihm helfen, bei späteren Konfliktsituationen ein klareres Bild davon zu bekommen, was für ihn richtig und wichtig ist! Denn nur das zählt!

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • Vielleicht ist dem Trainer dieses Problem als solches nicht so bewusst und Dein Junge konnte es ihm nicht so deutlich rüber bringen. Frag Deinen Sohn aus oben genannten Gründen und dann sprich mit dem Trainer. Nichts ersetzt ein Vier- Augen Gespräch.


    ganz wchtig erscheint mir hier den Hinweis auf ein Vier-Augen-Gespräch. Kinder dieser Altersstufe müssen nicht unbedngt alles mtkriegen.
    Gerade die Zusammenarbeit auf Erwachsenenebene kann sehr hilfreich sein, z.B. durch Abstimmung von gemeinsamen Vorgehensweisen beim Kind.


    gg


  • So eine Mutter hätte ich gern gehabt...ist Sünde soetwas zu sagen...finde ich, ...aber ich meine es dennoch so :!:

    • Offizieller Beitrag

    ( Warum stimmt es MICH traurig ? )

    Na ja, du weißt eben nicht was kommt. Beim Fußball ist er gut aufgehoben, geregelter Ablauf und du kennst seine Kontakte. Das wird jetzt anders werden, mit welchen Leuten wird er sich umgeben, wie wird er seine Freizeit gestalten? Das ist auch ein Risiko und es klingt auch besser wenn man sagen kann "Max spielt Leistungsfußball" als "Max chillt", wenn man gefragt wird, was der Sohn in seiner Freizeit macht.


    Bei uns hat das ca. 1,5 Jahre gedauert, dann war die Fußballverrückheit stärker als vorher. So sieht das aus, wenn die Freundin dann Fußball spielt, Glück gehabt, es kann aber auch anders kommen, die 1,5 Jahre waren nicht einfach.

  • Die einen - in früher Jugend evtl. zu viel machend - wollen aufhören, andere - immer nur Magerkost bekommend - mehr trainieren. Daher mein Beispiel auch hier, da es zeigt: manches gleicht sich von selbst, dem Kinder-Selbst her einfach mit der Zeit aus... Viel trauriger ist für Eltern dann jedoch, wenn ihr Kind motiviert ist, viel trainieren, sich verbessern will - villt nur kurz, vllt länger, egal, sein Ding, seine Trainer aber diese Motivation blockieren, zerstören wollen: Unser Jüngster wollte nun gern nach seinen Training noch in dem Team mittrainieren, in das sein Freund im Winter weg wechselte, da das Training im alten Team eben nicht so pralle war. Der hätte als Alternative dann lieber auch ganz aufgehört, da er die Trainer hasse, wie er mir mal sagte. (Was muss man als Trainer eigentlich tun, dass eigene Spieler, schutzbefohlene Kinder so fühlen? Wobei der Trainer, den es betrifft, ganz nett, ok ist - aber unter irgendeinen Nenner als Blitzableiter müssen negative Gefühle vermutlich ad acta gelegt werden.) In diesem unterbesetzten Team hatte unser Sohn schon öfter ausgeholfen, sind auch 5 Freunde aus unserm Dorf, waren beim Training zuletzt - wo er mal spontan hinging - nur 7 Spieler (beim eigenen Team aber ca. 20 Kinder: da nur 1 Trainer gleich 2 Teams betreut, mit dem Ergebnis, dass zB bei Tr-Spielen lange aussetzen müssende Kinder sich langweilen, rumsitzen, rumalbern, stören etc. Es ist eine abtörnende Atmosphäre, weshalb ich früher als Trainer dies so auch nicht mitmachen wollte, aber nach JO-Kritik gleich rausflog, wie einige schon wissen). So gefiel es ihm dort super, so er wollte nächstes Mal wieder hin; wir Eltern meinten aber, dass wir erstmal die Trainer über seinen Wunsch informieren. Nun die Antwort per Mail an uns:


    Hallo Frau, hallo Mann,

    ich habe gestern mit ... über ein Training von ... bei der ... gesprochen. Wir sind beide der Meinung, daß das nicht zielführend ist. Wir halten es für besser, wenn .. sich auf das Training in seiner Mannschaft konzentriert.
    Grundsätzlich würde ich es befürworten, wenn sich die Spieler direkt an mich wenden, wenn sie Wünsche haben oder irgendwo der Schuh drückt. Die Jungs kommen jetzt in ein Alter, in dem sie lernen sollten, für ihre Belange selbst einzutreten und das auch können.

    Liebe Grüße ...


    Warum was zielführend sei, ist nun Geheimnis der beiden Trainer. ich selbst habe noch als Ü40-Spieler oft in der Ersten mittrainiert, um gefordert zu werden, u. nie wäre mein Trainer auf die Idee gekommen, dies zu unterbinden: Sowas kann man sich eben nur bei unmündigen Kindern erlauben. Und wieso sollte ein Trainer nicht wollen, dass sein Spieler mehr trainieren will, besser werde, seiner Motivation folge, wozu ihn ausbremsen? Für mich mögliche Motive: Neid, da sein Sohn nicht so motiviert ist; Furcht, unserem Sohn könne weiterhin das andere Training besser gefallen u. auch andere bemerken, dass da was nicht stimmt; rausekeln des Vaters übers Kind (denn andere Spieler helfen zT stets aus, zT werden dafür auch Spielberichte "getürkt" - die dürfen alles, müssen sich nicht derweise "konzentrieren"...) Immerhin hat man sich besprochen, uns geantwortet, das ist zwar schon was, aber das Resultat ist leider bevormundend, nicht nur den 11-jährigen, MIT dem man darüber kein Wort sprach, sondern auch uns gegenüber, indem wir quasi aufgeklärt werden, dass Kinder mit 11 im Grunde nurmehr kleine Erwachsene seien u. Eltern zwar privat erziehen, Beiträge bezahlen etc. dürfen, ansonsten aber nichts mitzureden haben. Ja, lernen sollen es 11-jährige evtl., für ihre Belange selbst einzutreten, aber sie können es halt meist noch gar nicht. Klartext: quatsch mich nicht mehr an... Doch wollte unser Sohn eben - die hier produzierten Probleme gar nicht erahnend - einfach mitmachen, hingehen: weil er ein Kind ist! Dann hatte dann er mich gebeten, nachzufragen, da ich ja dies zur Sicherheit wollte, damit er eben nicht einfach weggeschickt würde u. nach dieser Niederlage dann wieder ein kleines Trauma mehr in sich trüge, was ihn Fußball als negativ erleben lässt...


    Den verfügbaren soccerdrills-Trainertest für die D-Jugend - gibt's für jeden Jahrgang extra - mal zu machen, hatte ich öfter im Verein angeraten. DAS SOLLTE JEDER TRAINER ALS SELBSTTEST MAL!!! Dies wurde als feindseliger Akt aufgefasst (könnte ja kritisch gemeint sein), da man ziemlich unwissend o. unwillig ist, in etlichen Punkten des Tests genau Gegenteiliges des Richtigen praktiziert. Was man uU dunkel ahnt, aber - sich - wohl nie eingestehen würde. (Was nun tun? Dürfen Vereinsmitglieder nicht generell alle Angebote auch nutzen, - sofern nicht die Kapazität nicht reicht, was bei 7 Spieler nicht der Fall sein kann? Nun denn, ich denke, man will halb mich rausekeln, zurechtstutzen, sich die eigene Macht beweisen, halb unser Kind aber doch (be)halten, da sonst noch mehr Personalnot in den betroffenen zs 3 Teams herrschte... Da unser Sohn von anderen Trainer "heiss begehrt" wird, es ihn auch durchaus reizt, dort mal höherklassiger zu spielen, bleibt hier eigentlich nur mehr der Wechsel, was dann bedeutet: 3mal die Woche 6,5 km hin und her gurken. Ich weiß, viele machen das für ihre Kinder, deren bessere Erziehung u. dort hätten die Probleme endlich ein Ende, da ich den Trainer gut kenne, er als Fußballer richtig tickt, sich voll reinhängt, um seine Jungs voranzubringen etc.) - So, da zeigt sich: Max hatte jahrelang großes Glück, optimal gefördert zu werden! Nun kommt vllt ein kleiner Knick, da er sich selbst erstmal im Fußball zu finden versuchen muss, ihm irgendwas ganz und gar nicht passt. Bis er im "Kairos" aber hinter ein Kind wie unseren 11-jährigen zurückfällt, müsste es eine lange Auszeit werden. Daher locker bleiben, die Dinge mal so sehen, dass nun auf x Jahre Fahrt geradeaus eine kleine Kurve kommt, wo er Tempo raus nehmen will. Gar nicht so schlimm, da es im Leben nie nur geradeaus geht... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Zitat TW-Trainer:


    Zitat

    Karl
    Wenn das nur der einzige Widerspruch wäre, dann ginge es ja noch!


    @TW - Trainer:


    Ich wollte dazu keinen 3 - Seiten - Beitrag verfassen. Lohnt weder die Mühe des Schreibens, noch die des Lesens. Ich denke, die meisten denken sich den richtigen Teil ...
    :thumbup:

  • Hallo Frühlingssonne :),


    wollte Dir noch was schreiben, was auf einem unserer (wenigen) Elternabende mal gesagt wurde und was mich wirklich bewegt hat. Bei allem Fußball.... sind sie eben unsere KINDER .Die Wahrscheinlichkeit , auf dem Weg zum "Profi" aussortiert zu werden oder sonstwie aufzuhören ist um ein Vielfaches höher, daher ist es am allerwichtigstes die Kinder emotional zu begleiten und ggfls. aufzufangen.


    Ich frage meinen (3 mal die Woche Training, am Wochenende Spiel/Turnier, je nach Lage auch mal am kompletten WE) echt in regelmäßigen Abständen , ob er WILL, weil es MIR oft zu viel wird und ich dann auf ihn schließe und denke, es muss IHM auch zu viel sein !


    Bei uns ist es wirklich so, dass Fussball einerseits eine ganz "große" Rolle spielt, weil halt alles um seine Termine drumherum geplant wird.
    Auf der anderen Seite merke ich in fußballfreien Zeiten (die hat man ja auch schon mal ) , dass es dann auch wieder überhaupt keine Rolle spielt. Und das beruhigt mich, weil ich denke, die Welt dreht sich auch so =) ...


    Ich kann mir vorstellen, dass Dir vielleicht am Anfang das "Gerüst" in der Woche fehlt, aber ich bin mir sicher, dass Ihr bestimmt dem neuen Zustand Gutes abgewinnen könnt und ich find es von Deinem Sohn supertoll und mutig, dass er seinen Wunsch so klar formuliert und auch alleine durchziehen will, ohne dass Ihr als Eltern interveniert.


    Die Wünsche der Kinder zu respektieren steht für mich außer Frage. Wenn meiner mal aufhören möchte (wer weiß ?), würde ich das auch sofort respektieren ( allerdings nicht mitten in der Saison, ich würde das genauso halten wie ihr !).
    Alles Gute ...

  • Eure Beiträge haben mich dabei bestärkt , dass für Max eine Pause bitternötig ist .



    Er hat auf so viel verzichtet ,des Fußballs wegen. Ich glaube erst jetzt wird es ihm so richtig bewußt ,dass es außer dem Fußball noch andere schöne und wichtige Sachen gibt.



    Es ist keine momentane "Laune" . Die Situation hat sich in den letzten drei Jahren so entwickelt und jetzt seinen Höhepunkt erreicht .




    In einem Leistungsverein geht es nicht in erster Linie um den Wohl der Kinder und um Spaß .Da zählt halt das , was du kannst und ablieferst . Die Konkurrenz untereinander ist enorm . Der Druck steigt und die Angst ,Fehler zu machen ist groß . Leider weiß man es als Laie nicht und glaubt an die große Chance .


    Diesen Druck machen sich die Jungs größtenteils selber , indem sie sich untereinander vergleichen . Aber eine Riesenportion bekommen sie von Außen ,von den Eltern , die ihre eigenenTräume verwirklichen wollen und von den Trainern , die sie immer weiter , immer höher ,immer schneller vorantreiben .




    "Nicht jeder , der kann ,will auch " -Danke TW-Trainer für diesen Satz ! Dieser hat mich an meine eigene Situation erinnert -man hat mir eine Weiterbildung vorgeschlagen , die nötigen Qualitäten bescheinigt und eine bessere Arbeitsstelle in Aussicht gestellt -ich hätte gekonnt , aber ich w o l l t e nicht .


    Ich glaube , so ist s z.Z. bei Max -er kann , aber er will nicht (mehr )


    Und das respektiere ich.


    L.G.


    Frühlingsonne