Haut ruhig drauf, das gibt ein Vorgefühl für morgen...

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  • Grad da mich einige nicht so schätzen, riet mir meine Frau, mal im Forum um Kommentare zu bitten zu dem, was ich morgen auf der Fußballabt-Versammlung (ohne genaue Antragstellung) vortragen will, schon allen Restmut nach 9 Monaten Querelen zusammennehmend:


    1) In den Jugendteams sehe ich wenig echtes fußballerisches Herzblut und Teamplay, weshalb in unserer Altersklasse auch alle Teams auf den letzten Plätzen landeten, trotz mE. vielen talentierten Spielern: woher kommt das? Sollten wir dem nicht mal gemeinsam auf den Grund gehen, im selbstkritischen Dialog?


    2)Wenn 1 "Trainer" (zumal als Nichtfußballer im Fußball) allein 2 Teams mit bis zu 23 Kindern (im Herbst waren es noch 26...!) betreut, ist dann echte Trainingsqualität, d.h. Lernchancen für Kinder, möglich? Als entfernter Trainer frage ich natürlich auch: Wie kommt dies quantitative Verhältnis: weil andere Interessen (Erwachsener) viel mehr wert sind als fairer Sportsgeist (Spiel mit eigenen Leistungsgrenzen im Wettbewerb zur Selbsterfahrung) oder reelles Kindeswohl (gute Betreuung durch vorbildgebende Fußballer, Lizenztrainer wie S. oder B. bzw. studierte Pädagogen wie mich)?


    3) Im Verein n.n. gehe es eben nur um Breitensport, wolle ich mehr, müsse ich zu n.n. oder n.n. (mit LZ) wechseln, sagte man mir stets. Das hieße: öffentlicher Auftrag des Gemeinnutzes als Philosophie, oder? Gerade dann aber müsste es doch transparente Regeln - für alle gültig - zum Schutz der Untersten, der Schwächsten, der Kinder, also des sozialen Miteinanders geben, die Rechte jener vor Willkür der Obleute effektiv und demokratisch schützend, doch:
    - als unbezahlter Jugendtrainer ist man im Konfliktfall schutzlos der letzte Arsch, wird von einem auf den anderen Tag komplett ausgeschlossen, ohne jede Rechte - fair?
    - wieviel erhalten die offenbar ganz anders geschützten Trainer der Ersten (Herren - seit Jahren nur Kreisklasse - wie Damen) in die Tasche gesteckt (über oder unter dem Tisch)? Man hört da zT erstaunliche Summen: woher wird dies finanziert, wenn es kaum Sponsoren o.ä. Einnahmequellen gibt? Wird es von der Jugendkasse subventioniert, so dass also die Schwächsten die Stärksten (bzw. Alternativthese der Gerüchteküche: die Tennishalle) finanziell unterstützen müssen? Wieso ist für den Nachwuchs nicht mal rudimentäres Trainingsmaterial wie ein Koordinantionspaket für 99 Euro) drin, müssen dies die unbezahlten Trainer wie T. selbst organisieren, finanzieren - bei über 20 Teams á ca. 15 Kindern, dh über 2.000 Euro Beiträgen je Monat? Wo bleibt diese Summe?


    4) Wieso wurden Eltern gar nicht zum Abteilungstreffen eingeladen (verbindlich, per Mail etwa durch die Jugendtrainer) - mit Absicht, ist das zulässig?


    5) Sollen für mich skandalöse Fälle wie meiner, S. (immerhin mit gerichtlicher einstweiligen Verfügung gegen den Verein, wie S. mir sagte) oder R. nur vertuscht werden? Klar, S. und R. sind wie viele andere nur weg, da sie unabhängig, ohne eigene integrierte Kinder im Verein sind, nur daher stehe ich hier und heute ja allein vor euch und habe im Vorfeld immer wieder den JO inständig um ein offenes Gespräch MITEINANDER gebeten, - was er nur ablehnte. Ist dies Klima vereinsförderlich oder -schädigend? Durch die günstige Verkehrslage o. Neubaugebiete kommen auch immer neue Mitglieder, schon klar. Zählt letztlich nur relationale Mehrheit (der wenigen, die sich zu einer HV bequemen) oder Wahrheit, die auch ehrlich diskutierbar und vertretbar wäre?


    Fazit: Klare Regeln, ein zs abgestimmtes Jugendkonzept (wie anderswo), gleiche Rechte für alle als Mitglieder sind das A und O eines guten und fairen Vereins, der auch Schwächere in ihrer Position beachtet und beschützt. Sie signalisieren auch respektvollen Umgang miteinander, indem nicht hierarchische Macht alles bedeutet und kann. Wieso gibt es sie im ... nicht? Ich sage dies alles konstruktiv-kritisch pro Dialog MITEINANDER (denn das "ist" Verein), nicht böse, aus Rache, zum bloßen Frustabbau oder destruktiv, auch wenn mancher es erstmal so empfinden mag. Denn auch die Jugend, ihre reelle Förderung im Charakter wie Sportsgeist und ihre Trainer sollten im ... etwas mehr wert sein als aktuell. Danke für eure Aufmerksamkeit und eine faire Diskussion....


    Werden die mich dann rauswerfen, sich drauf einlassen, kann ich mit so offenen Worten irgendwas positiv erreichen? Sollte, muss ich was abändern? Soll ich es besser ganz lassen, da zwecklos? Was meint ihr? Danke!!!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Kicker, du weisst es wahrscheinlich selbst.


    a)wirst du in vielen Punkten recht haben


    b)das/die Gegenüber werden eine Meinung von dir haben und so werden sie dir entgegentreten


    c)meiner Einschätzung nach wirst du ein Wespennest stechen und du wirst der Verlierer sein


    d)würde ich dir nur für den Fall sagen, dass du eh mit denen "fertig" bist, ...mach es, hau drauf....lass ihn raus den Tiger....aber nur dann...weils so gut wie egal ist (mal abgesehen vom vorrauseilenden Ruf den man erwirtschaftet)


    e)würde ich heute mit dem Willen und der Kraft auf notwendige Veränderung diplomatischst und mit viel Zeit ausgestattet....auf das Problem vorsichtig hinweisen und z.B. die Idee in den Raum werfen, dass mein eine Art Kompetenzteam einberuft, das in einer Runde GEMEINSAM die Dinge schön friedlich ergründet.


    Dabei könntest du dann den Einfluß versuchen zu nehmen, den du hier -eher mit der Brechstange- taktisch -eher ungünstig- versuchst ...sicherlich aus gutem Grund....auf den Weg zu bringen. Also mit anderen Worten...falls du es so durchziehst...allein....werden dich viele anschauen, ....nicht verstehen....verurteilt und angegriffen fühlen. Wären sie besser...um nicht klüger zu sagen...drauf, wären sie erst gar nicht in dieser Situation. Machst du das so wie du es geschildert hast, sollte deine Frau schonmal den Butterkuchen bestellen! ;)


    Gruß

  • @Kicker


    das sind alles berechtigte Anliegen.


    bringst du die jedoch alles vor, wirst du schnell ganz alleine da stehen. Erreichen wirst du recht wenig. Ausser du willst nur mal deinen berechtigten Frust loswerden und anschliessend den Verein verlassen, dann wär das für mich o.k.


    In einem solchen Verein erreichst du Veränderungen nur in ganz kleinen einzelnen Schritte, es sei denn du hast einige kampfbereite Mitstreiter um dich rum.


    Du solltes also genau überlegen, was du eigendlich willst, und welche Konsequenzen für dich und deinen Sohn das hat.


    gg

  • @Kicker
    So wie ich dich hier kennengelernt habe, wird man deine "Mission" wohl auch so schon im Verein kennen, ohne dass du das jetzt noch auf einer Bühne explizit rausposaunst.
    Du hast diesbezüglich einfach noch keine Mehrheit. Und wenn dir demokratische Grundsätze was wert sind, solltest du vor dem Verein die Klappe halten, und statt dessen weiterhin versuchen, einen um den anderen auf deine Seite zu bringen.
    Du brauchst eine Lobby - keine Revolution.
    Nur so geht was. Mit zuviel Engagement baust du nur Fronten und Vorurteile auf. So erreichst du nur, dass man dir GRUNDSAETZLICH nicht mehr zuhören wird - sogar auch dann, wenn man grundsätzlich mit dir einverstanden wäre.


    Viel besser wäre ein konkreter Vorschlag was DU ab sofort anderst machen wirst um den Problemen zu begegnen. Vielleicht hilft dir dann sogar jemand.

  • <P>Wenn man den Verein verlässt, kann man das machen. Frage ist nur, ob es das dann noch braucht.</P>
    <P>Ausserdem: wenn ich überzeugt werden soll, muss ich das Anliegen erst einmal verstehen. D.h. für mich, der Agitator muss sich dem Publikum anpassen,&nbsp;nicht umgekehrt !&nbsp;</P>

  • Danke erstmal für die deutlichen Warnungen!!! Das war noch die milde Version: zB hieß es im letzten von mir besuchten Betreuertreffen, dass 3 Kinder der "C" in der Saison keine Minute unter dem Trainer spielen würden, er daher den Abgang empfohlen habe. Dabei hat er nun nurmehr 12 Spieler, Lösung: die stärksten aus der D, die die 3 Schwachen aus der C nun mittrainieren lassen, helfen aus. (Mit den Pässen wird alles irgendwie getrickst.) Auch mein Sohn (eigentlich der Stärkste) aus der D1 sollte "helfen", aber sein Trainer blockiert alles: nicht aus Solidarität mit jenen Dreien, sondern, da sein Spieler sich nicht anderswo verletzten sollen. Aber der Trainer der D2 hilft wohl, damit alles funktioniert. Bei ihm helfen dann wieder Spieler aus der D3, die wie unser Jüngerer dies WE. Aber unsere Jungs werden halt auch von anderen Vereinstrainern begehrt, versagten nur bei den LZ-Talenttagen bisher jedesmal, da sie dort quasi schüchtern in der Ecke stehen. Der Ältere fing zB auch im Gymnasium mit 6 und 5- in Mathe u. Deutsch an, schreibt noch heute mal ne 2, mal ne 5: ist immer nervös, kann zwar alles, hat dann aber Blackouts - es gibt eben so Kinder: eigentlich top, aber zu sensibel, vllt grad, da kreativer - ? Daher fühlt er sich auch im KK-team pudelwohl: alle Jungs himmeln ihn an, er ist der Star, ohne dass ihm was passieren kann (Motzen, Versagen etc), denn irgendwie sitzt diese Angst von den ersten Trainern tief drin: da wurden die Kleinen für jeden Fehler fertiggemacht. Hier wird er noch nach schwächeren Spielen gelobt, bekommt ne Bratwurst ausgegeben etc. Alles supernett, aber leider bringt es ihn fußballerisch nicht recht voran und da soll er nun mal für Papa alle Potentiale entwickeln, nicht son Graupenkicker wie ich werden ;) ...So spielt nun bei uns im Dorf in diesen Altersklassen heute fast keiner mehr u. unser jetzige Verein steht vergleichsweise besser da: wir haben wenigstens Teams, auch wenn die alle hintendran sind, egal, wir sind eben Breitensport, s.o. - außer die glorreiche Kreisklassen-1.Herren. Ob Breitensport heißt, dass man Kindern zeigt, wie sie nicht ihre Leistungsgrenzen austesten u. erfahren dürfen, lässiges Durch/Abhängen o. ewige Alleingänge als ganz toll lernen, wo Fußball doch nunmal Teamplay sein sollte? So bleibt quasi nur die Wahl: LZ u. Leistungsdruck o. "Antifußball" und träges Laissez-faire ohne Lernchancen....


    Das Problem ist ein zeitliches: Kernanliegen ist erstmal das des Sportsgeist, den ich für unsere Kinder gern vorbildhaft vermittelt sähe. Andere Eltern als Vertreter der Kinderteams erscheinen eh gar nicht, nur sich (gemäß Revierverhalten) arrangierende Trainer, einige Herrenriegen plus ein paar Frauen aus Damenteams. Demokratisch ist es doch, offen und frei seine Meinung sagen zu dürfen. Leider steht keine JO-Wahl an, sonst könnte man da antreten, aber: angesichts Besuchern nur aus einschlägigen kreisen hätte man keinerlei Chance gewählt zu werden: so, als gingen zur Bundestagswahl nur die, die an der Mcht sind plus ein einzelner Radikaler, den im Zweifel ein Ordnerdienst aus dem Saal abführt. Daher habe ich auch real vorerst nur 3 Anträge gestellt: Erwerb eines Koordinations-Trainingspakets für 99 Euro, das dann jeder per offizieller Übergabe mit Unterschrift (da sonst ja alles immer wegkommen soll) benutzen darf, am besten als Parcours, den dann anderen Teams gleich nach der Nutzung zur Verfügung stellend...; statt bloße JO-Willkür eine transparente Reglung, wie Jugendtrainer eingestellt u. entlassen werden (sei es auch ohne verbindlich "gültigen" Vertrag, der nur den Erwachsenentrainern vorbehalten scheint); Achten aufs Verankern der nichtkippgesicherten Jugendtore, die ständig rumstehen, auf denen alle rumturnen etc., da hier Lebensgefahr für kleinere Kinder besteht (wofür man dann hafte), denn bisherige Hinweise (inkl. dem aufs Totschlagsurteil gegen Vorstand, Trainer u. Platzwart) gingen zu einem Ohr rein, zum anderen raus u. der JO meint eben nur, er habe "keine Lust" sich um alles zu kümmern o. drüber mal zu reden. Ja, da geht mir angesichts bereits andernorts die Hutschnur hoch, tritt die Hasskappe hervor, da eben schon Kinder deswegen zu Tode kamen u. das denen offenbar völlig gleich ist, aber man muss sich bezwingen, schon richtig: da ich zur Hälfte auch "südländischer" Abstammung bin, bin ich da wohl emotionaler und auch kinderfixierter als andere, sollte besser aus diesem Verein gehen, aber: ich kenne für unsere Jungs nur je 1nen guten Trainer jenseits der LZs im Umkreis, in verschiedenen Vereinen, einer 6, der andere 12 km weit weg. Ich müsste wg KiFu jeden Nachmittag mich nur um den Fahrdienst der Kids kümmern, um ihnen deren sicher topförderliche Arbeit zu ermöglichen - muss das sein, ist das machbar? Alles wegen denen, die von Fußball keine Ahnung haben? Ich könnte dort zwar auch Trainer werden, aber so richtig ist mir die Lust vergangen...


    Der JO war übrigens früher Teamkamerad u. dann Trainer von mir: er übernahm unsere Ü40, da waren wir punktgleicher Vize-Meister (2 Tore fehlten), eins von 2 Topteams im Umkreis von 80 km. Nach 1em Jahr seiner "Trainerarbeit" waren wir vorletzte, oft in Unterzahl: alle guten Spieler gingen, flohen, ich zuletzt, hatte ihn sogar noch verteidigt in der Hoffnung, er lernt's, packt's irgendwann, war ja immer so nett. Seitdem ist "sein" Team jede Saison ganz hinten, akquiriert mittels Nichtfußballern das letzte Aufgebot, damit das Team nicht ganz tot ist: so "führt" er auch die Jugendabteilung, einfach Null Bock, reell was zu tun. Seiner Frau erzählt er (wie damals uns Spielern), er mache es nur, weil keiner sonst da sei... ja, und da ich seiner Frau anbot, dass wir es dann doch in Zukunft gemeinsam machen können, will er nun kein Wort mehr mit mir reden, macht mich zur teuflischen Unperson, der angeblich alle anderen Trainer abschießen will (wogegen de facto nur ich durch ihn abgeschossen wurde), alles, da er den Job eben gar nicht will, der Arme. Oh, Mann, verstehe einer diese Menschen .... ;)


    PS: Mal ein Stück absurdes Theater schreiben? Ja, das wär's, als Traumabewältigung eines Fußballverrückten...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • In meinem vorherigen Verein, wir haben in der Saison 11/12 in einer SG mit zwei Vereinen gespielt. Ich hatte eine D-Jugend mit 30 Kindern und wir waren dann drei Trainer. Ein Spieler des anderen Vereins, war völlig eingeschüchtert und traute sich nichts zu. Der vorherige Trainer war eine Pfeife und hat nur rumgeschriehen. Da ich selber auch ein sensibler/emotionaler Typ bin, mitlerweile aber sehr gut abgrenzen kann, für die Jungs und Mädels aber immer ein Ohr habe und viel Verständnis und Zeit für diese aufbringe, durchaus so, dass ich mich nicht kaput mache oder machen lasse. Wie dem auch sei. Der Junge, der sich völlig eingeschüchtert nicht traute etwas zu machen stand im Spiel nun vor mir und wollte eigentlich nicht gerne spielen. Wie erwartet hat er sich nichts zugetraut und demnach auch nicht viel gemacht. Mein Mittrainer ist schon leicht ausgetickt... - Zur Halbzeit hin, habe ich den Jungen zur Seite genommen und sprach ihm vertrauen zu, machte ihm auch klar, dass er Spaß haben soll und ich Ihn nicht anschreien werde oder es schlimm finde, wenn er mal Fehler machen sollte. Er hat meine Rückendeckung. - Die zweite Hälfte begann und er legte los. Zwar nicht unbedingt erfolgreich, aber sehr kämpferisch und mit Vollkontakt, was er vorher nur sehr zierlich gemacht hat.
    Innerhalb von einem halben Jahr habe ich den Jungen so aufgebaut, dass er vom angeblich Schlechtesten - vom Vortrainer verurteilt - mit zu den Besten fünf Spielern von 30 gehörte. Und das, obwohl er sehr klein war und ist. Schon alleine deshalb lohnt es sich, jedes Mal aufs neue, sich für die Jungs und Mädchen einzusetzen. Damit hatte ich einen riesen Erfolg und bin dahingehend auch stolz drauf. Nicht auf irgendwelche Platzierungen, welche die Kinder und Jugendlichen nach spätestens 5 Jahren sowieso wieder vergessen haben.


    Manchmal muss man als Trainer genauer hinschauen und sich dann besonders um einige Charaktere kümmern. Es lohnt sich wirklich. Nachdem ich umzugsbedingt den Verein im letzten Sommer gewechselt habe, hat er nach ein paar Monaten aufgehört. Letztens war ich dann mal wieder in der Umgebung und habe meiner alten Mannschaft beim Training zugeschaut. Es waren viele neue Gesichter da, darunter dann eben auch für mich neue Eltern. Sämtliche Eltern, die mich schon kannten kamen zu mir und wir sprachen halt einwenig. Die für mich unbekannten Eltern fragten wer ich sei und als ich mich vorstellte kam oft ein "Achso, der bist du!". Auf meine Nachfrage hin, was das heiße, haben sie mir gesagt, dass die Kinder schon berichteten und von mir geschwärmt haben. Sie wollten mich alle wieder haben und bedauerten es sehr, dass ich gegangen bin. Allein den Kader von 21 auf über 30 Kinder, innerhalb eines halben Jahres aufzustocken, ohne Werbung zu betreiben, war mein Verdienst. Nachdem ich gegangen bin haben, zu meinem tiefsten Bedauern, sehr sehr viele mit Fußball aufgehört.


    Im jetzigen Verein gibt es einen Trainer, der die Kinder sehr unter Leistungsdruck setzt. Freundschaftsspiele und Turniere gegen den HSV, Werder Bremen oder Holstein Kiel sind längst keine Seltenheit mehr. Angemeldet sind se nun zum Turnier mit Arsenal, Manchester usw. Und die Jungs halten super mit. Durch diese Sättigung und dem Druck, die er den Kindern gibt, werden allerdings zwei von diesen zehn Kindern aufhören und in eine andere Sportart wechseln. Auch die Eltern sind inzwischen dahintergekommen, was der Trainer für ein Mensch ist, auch wenn er sich nach außen immer gut repräsentiert und sehr gerne von seinen Erfolgen spricht... ...und im Training ist von diesen Wundertaten nichts, null zu sehen...


    Jeder Verein hat seine Grenzen. Ein Verein besteht nunmal aus vielen Vorstandsmitgliedern, welcher diesen repräsentiert und Entscheidungen fällt. Somit fällt und steht das mögliche Potenzial mit den Mitgliedern dieses Vereins. Jeder Verein hat Möglichkeiten und es geht immer eine Stufe höher. Allerdings brauchst du dafür einige Mitstreiter, du musst für den Vorstand als bedrohlich wargenommen werden. Erst dann wird man dir zuhören. Wenn man dich alleine für den Spinner hält, der sowieso keine Hilfe hat und verrückte Ideen hat, dann wird das sehr sehr schwer. Ich hatte in meinem jetzigen Verein auch einige Ideen, was die Torwartausbildung angeht und habe mir von Anfang an ein Umfeld aufgebaut, von alteingesessenen und jungen Mitgliedern, die mich alle unterstützen und mithelfen wo sie können. Dadurch kann und konnte ich Forderungen stellen, die ich mir als 4-monatiges Mitglied nie hätte erlauben können. Es ist also wichtig sich ein Netzwerk zu schaffen und jede Person, die einem hilfreich erscheint miteinzubeziehen. Ob andere Trainer, frühere Vorstandsmitglieder, Eltern oder Kinder und Jugendliche - was dann auf die Eltern wieder zurück führt. - Hinzu kommen dann halb meine Kompetenzen, die in diesem Fall aber keine so große Rolle gespielt haben. Aber so stehe ich mitlerweile, innerhalb von fast eine Jahr, im Vereinssystem, wenn man das so nennen kann, in der oberen Hälfte.


    Lass´ dich nicht kaput machen, sondern nutze die Erfahrung und gehe deines Weges. Selbst wenn du nun alleine, mit 180 gegen diese Betonmauer fährt, ist es das nicht wert. Ich kenne deinen Stand im Verein nicht und kann die Situation nicht einschätzen, allerdings würde ich es sehr schade finden, wenn du nach diesem Schlag die Lust verlierst. Nimm deine Erfahrung mit, hau vielleicht nochmal auf den Tisch und sage: "Ich bin kompromissbereit, möchte allerdings zwei Dinge davon umgesetzt sehen, sonst bin ich weg!" und wechsle dann.


    Ich gehe stark davon aus, dass du das Richtige entscheiden wirst und wünsche dir viel Erfolg dabei!

    2 Mal editiert, zuletzt von TRST ()

  • von Anfang an ein Umfeldaufgebaut, von alteingesessenen und jungen Mitgliedern, die mich alle unterstützen und mit helfen wo ich kann. Dadurch kann und konnte ich Forderungen stellen, die ich mir als 4-monatiges Mitglied nie hätte erlauben können. Es ist also wichtig sich ein Netzwerk zu schaffen und jede Person, die einem hilfreich erscheint miteinzubeziehen.


    ein äusserst wichtiger Beitrag.


    Forderungen stellen und Veränderungen einzuführen gelingen nur mit entsprechender Unterstützung.
    Dieses Netzwerk aufzubauen, sollte an erster Stelle stehen, wenn man grundsätzliche Veränderungen erreichen will. wenn dies auch in der Regel nicht immer so schnell klappt wie bei dir.


    als Alleinkämpfer erreicht man recht wenig. Wird leider von allzu Vielen ausser acht gelassen.
    Genau diesen Fehler, unterstelle ich jetzt mal, hat zur Zeit Kicker gemacht, deshalb wird er mit seinen Anliegen scheitern,
    und kann höchstens Frust ablassen.


    gg

  • TRST: "Ein Spieler des anderen Vereins, war völlig eingeschüchtert und traute sich nichts zu. Der vorherige Trainer war eine Pfeife und hat nur rumgeschriehen. Da ich selber auch ein sensibler/emotionaler Typ bin, mitlerweile aber sehr gut abgrenzen kann, für die Jungs und Mädels aber immer ein Ohr habe und viel Verständnis und Zeit für diese aufbringe, durchaus so, dass ich mich nicht kaput mache oder machen lasse. Wie dem auch sei. Der Junge, der sich völlig eingeschüchtert nicht traute etwas zu machen stand im Spiel nun vor mir und wollte eigentlich nicht gerne spielen. Wie erwartet hat er sich nichts zugetraut und demnach auch nicht viel gemacht. Mein Mittrainer ist schon leicht ausgetickt... - Zur Halbzeit hin, habe ich den Jungen zur Seite genommen und sprach ihm vertrauen zu, machte ihm auch klar, dass er Spaß haben soll und ich Ihn nicht anschreien werde oder es schlimm finde, wenn er mal Fehler machen sollte. Er hat meine Rückendeckung. - Die zweite Hälfte begann und er legte los. Zwar nicht unbedingt erfolgreich, aber sehr kämpferisch und mit Vollkontakt, was er vorher nur sehr zierlich gemacht hat.


    Innerhalb von einem halben Jahr habe ich den Jungen so aufgebaut, dass er vom angeblich Schlechtesten - vom Vortrainer verurteilt - mit zu den Besten fünf Spielern von 30 gehörte..." Danke!!! Das genau eines der Beispiele, wegen denen ich hier oft so gegen ein kurzatmiges äußerliches Sichten o. Testen von Leistung bin. Solch ein Junge hat da niemals die gleichberechtigte Chance, die ihm zustünde. Doch nur sehr sehr wenige im obrigkeitlichen Fußballbetrieb begreifen dies und noch weniger wollen bzw. können es zulassen, dass die Ausnahme, das Individuum, die Regel sei, nicht der Standardkatalog, wo man mit Noten oder Punkten Kästchen ankreuzen kann, wer was positiv erbringe. Und ich gehe ja sogar noch einen Schritt weiter, indem ich sage: gerade die mutmaßlichen Versager haben evtl. nur eine höhere Sensibilität, die sie für mehr soziale Kompetenz oder kreatives Zusammenspiel qualifizieren würde, sobald sie nicht mehr unter "mörderischem" Leistungs- und Konkurrenzdruck stünden. Dabei ist im Fußball Teamplay die entscheidende Bringschuld aller, also Kooperativität im Team vor der Konkurrenz unter Teams. Doch wer unter den tonangebenden Jugendtrainer zeigt sich hier in Stp/Auswahl o. LZ lernbereit. Ich kenne eine Handvoll im Umkreis und die sagen dann auch noch, dass sie einem ja Recht gäben, es aber leider auch für sie Zwänge gäbe. Sie kommen eben "von oben", sprich: wer Spielern mit Potential und Zukunfts-Perspektive statt aktueller Leistungsstärke Chancen einräumt und dann öfter verliert, der fliegt. Und das, obwohl man sich offiziell doch immer Spaß, Kindeswohl und Förderung auf die Fahne schreibt...


    Ok, also fühlt sich jemand wie ich im Recht, da er die Interessen der Kinder, dh die gleichberechtigten aller in ihren je eigenen Charakteren, vertritt und berücksichtigt sehen will. Einen Trainer wie dich gibt es hier leider nicht, dafür ist dann aber aus der Region mit ca. 350.000 Einwohnern kein Kind in einer Bundesliga gelandet. Ehrlich, ich bin nicht eitel, aber auch das mit dem Schwärmen der Kinder kenne ich auch, nur: wen interessiert es vom Vorstand oder der Abteilungsleitung? Ja, im Gegenteil kann gute Arbeit zum Todesurteil werden, wenn man dafür eintritt, dass allgemein das Kindeswohl erste Priorität haben sollte, helfen will, dies zu erkennen: dann verlässt man eben sein zugeteiltes Revier, wird für die des Typs des vormaligen Trainers deines Jungen bedrohlichen und sie tun alles, damit man weg kommt. Ich konnte leider nie wegsehen, haben mich immer eingemischt und bin jedes Mal auf die Schnauze damit gefallen. Daher kann ich eine gewisse Verbitterung bzgl. "gemeinnützigem" Vereinsleben auch schwer abstreiten und klar, dem, der nur seinen guten Verein kennt, mag das übel aufstoßen ;)


    Zum Thema: Gestern beschwerte sich zB auch der neue Platzwart, dass für unseren Acker nicht mal Geld für Rasendünger da sei, er nun versuche, den per Sponsorentafel etwas zu organisieren. Er meinte wie schon einer der auch geschasster Jugendtrainer (mit Lizenz, daher wohl zu gut für die anderen), dass der Trainer der 1.Herren ganz viel schlucke: dabei spielt sein Team seit Jahren nur in der Kreisklasse, dümpelt herum. Wäre er wenigstens erfolgreich, aber so kommt das für mich einer Art Zusatzrente gleich, finanziert von den Kindern im Verein? Wir haben allein 300 Jugendliche (aber nur 1 C und 1 A, wo Schiris Geld kosten), die jeden Monat 7 Euro bezahlen, also über 2.000 Euro. Da sind keine 100 Euro für Trainingsmaterial o. Dünger drin? Wo bleibt alles Geld, das ja irgendwohin fließen muss, denn die Kasse ist ja immer leer? Muss man fürs bloße Nachfragen mit Rauswurf o. Drangsalieren seiner Kinder rechnen? Vllt ist das realisitisch und ich danke euch, mich zu warnen, aber traurig ist es auch, wo Sport in Vereinen doch am schönsten sein soll, auf den Plakaten.... Ok, vllt "kann" ich letztlich nur Frust ablassen, aber ich habe die Profiteure im Verein zumindest mal ganz schön aufgescheucht mit lästigen Fragen. Networking, das dauert eben Jahre, Jahrzehnte (solange sind die aktuell Oberen eben schon "an der Macht") - da wären unsere Kids längst erwachsen... Dass sich Eltern* nicht um den Verbleib ihrer Beiträge o. Trainingsqualität kümmern, sorgt dann dafür, dass der Aufstand nur in 1er Person stattfindet, so ergebnislos enden muss. Allerdings wurden in unseren Teams Eltern auch gar nicht eingeladen, so dass der JO de facto von den mobilisierten Herrenspielern statt Jugendvertretern gewählt und dann eben die Herreninteressen eher vertritt als die der Jugend. Träte wer wie ich an, würde er nie gewählt, das ist so, als wollt sich Merkel in der SPD gegen Steinbrück zum Kanzlerkandidaten wählen lassen ;):(


    *Selbst, wo das Team ihrer Kids abgewickelt werden soll, rühren sie sich nicht, obwohl ich gern da eingestiegen wäre: alle haben irgendwie auch "Angst" - doch wovor? Ich hätte die Zuversicht gehabt, wie du in 4 Monaten die dann zur C hin fehlenden 4, 5 Spieler noch durch attraktives Training und Spiel anzuwerben, per Mundpropaganda der Kids in Schule u. Freundeskreis. Es nützt ja nichts, wenn der jetzige Trainer nur jammert, dass er zu wenig Spieler habe (letzten Sommer waren es noch 15, nun 12, also 3 weniger: jammern o. Verantwortung übernehmen, aktiv werden?).

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @Kicker


    von Aussen betrachtet, gibt es folgende Möglichkeiten:


    1. das ganze ist bei weitem nicht so schlimm, wie du es selbst empfindest, und es ist rein deine persönliche Sichtweise


    2. es ist, so wie du es empfindest, aber alle anderen finden das so in Ordnung, sind also im grossen und ganzen zufrieden wie es läuft


    3. deine Sichtweise wird auch von vielen anderen geteilt, halten aber , wie so oft auch in anderen Bereichen, einfach still, wollen nicht vorprechen.
    ich geh mal davon aus, dass dies am ehesten zutrifft.
    dann dürfte es doch kein allzugrosses Problem sein, Mitstreiter zu finden. Warum findest du die aber nicht? Ist denen alles egal, oder liegt es vielleicht an
    deiner Vorgehensweise. Muss nicht, könnte aber sein. Ich würde mir das mal durch den Kopf gehen lassen.


    ein Tip vielleicht: die Art deiner Darstellungen, deine Gesprächsführung. die du hier im Forum hast, kommt garantiert nicht in einer Versammlung bei Fussballern an. da wirst du direkt als Besserwisser, hochtrabend und ähnlich abgestempelt und hast schon verschissen.


    frag mal vielleicht auch deine Frau. Sie ist ja mitinvolviert. Frauen haben oft das Gespür dafür, was geht oder nicht.


    gg

  • guenter: Stimmen alle Punkte von dir. Ich bin zu ungeduldig, die Zweckentfremdung der KiFu-Mittel macht mich zu sauer, meine Ziele bzgl. Talentförderung sind sowohl andere als die im LZ wie andere als die im "Dorfverein", s. TRST-Beispiel: jedem seine Potentiale würdigen und fördern, nicht nur die der grad aktuell Leistungsstarken, aber auch nicht sagen: 80% reichen doch zum Spaß, wozu soll ich mich um weitere 20% bemühen... Was meinst du, wieso mir meine Frau riet, ich solle mal im Forum meinen Text vorstellen: da wirst du sicher viel Gegenwind spüren, meinte sie - in der Hoffnung, dass ich dann wie alle die Schnauze halte o. noch besser, gar nicht hin gehe u. wieder kneife (wie bei der HV: sollen lt. Schiri ca. 20 Leute von über 1000 - der harte Kern eben - gewesen sein, wow, das ist wohl Demokratie live, wenn man das Wählen nicht per Sonntagsspaziergang mit nem Kreuzchen erledigen kann). Hochtrabend bin ich nicht (höchstens in der Sprache, sorry), aber überzeugt von meiner Sache, daher sicher "Besserwisser". Aber was will man da machen: sollte Merkel im obigen Beispiel dann SPD-Positionen übernehmen (ok, sie täte es wahrscheinlich aus pragmatischen Gründen) o. aus "bestem Wissen" ihrer Überzeugung folgen? Daher hauen sich die Politiker doch so sinnfern die Köppe ein, reden immer viel mehr, als sie, die Pragmatischen ganz oben, dann hinter verschlossenen Türen tun, oder? Ich bin da halt lieber auf der Ebene des Plakatklebers, der noch offen sagt, was er denkt, im Pathos, dass mir nun doch alle folgen müssten, da es soo richtig ist... Klar, der Opponent findet es sicher arrogant, von sich überzeugt zu sein, nicht ständig im oft ja faulen Kompromiss einzuknicken, "Zugeständnisse" machen zu wollen, immer ach so freundlich zu lächeln, mit de Faust in de Täsch :]


    PS: Kompromissloser bin ich nur, weil's um Kinder geht, bei mir/Herren wär's mir schittegal. Da hab ich mit Vereinsfußball einfach aufgehört, spiel nun Tennis bzw. helfe nur noch im Notfall bei Fußballern im Tennisverein aus: wozu mich rumärgern, wenn die innere Lust abhanden gekommen ist? Wäre mir sogar egal, wenn Werder absteigt, gehe ich nächsten Karneval eben als 2.Liga-Schaaf verkleidet :D

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    3 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • @Kicker
    Ob Dein Anliegen berechtigt ist, kann aus der Ferne niemand beurteilen.


    Dass Dein bisheriges und geplantes Vorgehen, um Missstände zu beseitigen, strategisch unklug war, kann ich nach Deinen Ausführungen aber durchaus einschätzen.


    Du hast oben mal einen Angela-Merkel-Vergleich gebracht: Stell Dir vor, sie hätte 1991 gesagt "Das, was Ihr macht, ist doch alles Blödsinn. Ich zeige Euch mal, wie das geht." Meinst Du, sie wäre heute da, wo sie ist? Wer Dinge ändern will und dann so vorgeht wie Du, fällt meistens auf die Schnauze. Mit dem Kopf durch die Wand klappt es selten. Erst die Tür suchen und rausfinden, wie man an den Schlüssel kommt...


    Ach ja - noch ein wichtiger Hinweis: Wenn man in der Verantwortung steht und Dinge ändern könnte, erfährt man manchmal auch Rahmenbedingungen, die man vorher als Außenstehender nicht kannte.

  • Ich fürchte mal, dass dir keine zuhören wird. Entweder man stellt wärend deines Vortrages alles auf durchzug und du bekommst am ende eine allgemein pauschalisierung, oder du kürzt mal deine berechtigten begehrlichkeiten.


    In solchen Sitzungen ist man am ende nur auf eines aus: Hoffentlich ist sie schnell zu ende. Und da ich mal davon ausgehe, das du genau so redest wie du schreibst (ohne viele absätze und alles möglichst auf einmal) wirst du dann nur einen Monolog halten.


    Ich glaube, ich hatte dir dieses schon mal geraten: Versuch doch mal einen eigenen Verein mit deinen Ideen aufzubauén. Die Ideen sind in einigen Bereichen sicherlich richtig (auch wenn ich manchmal an der durchführungsmöglichkeit zweifele). Und wenn du doch (so wie ich es immer lese) so davon überzeugt bist, sollte es doch kein Problem sein schnell Anhänger zu bekommen.


    In einem existierenden Verein, wirst du keine Chance haben, zumindest nicht, wenn du auf 36 Baustellen gleichzeitig arbeiten willst.

  • @kicker:


    Man muss nicht in allen Dingen kompromissbereit sein. Es gibt auch bei mir Sachen, die unverhandelbar sind. Wenn man die nicht durchbekommt, muss man halt gehen. Aber in vielen Dingen muss man auch teilweise oder ganz nachgeben können oder die Lösung auf einen späteren Zeitpunkt legen, um überhaupt etwas zu verändern. Hierzu hat man natürlich auch andere Möglichkeiten in verantwortlicher position, als nur "Vater" .
    Manchmal ist es auch nicht gut, wenn man zuviel Veränderungswünsche auf einmal auf die Tagesordnung bringt. Das macht den Eindruck, als hätten die bisherigen Verantwortlichen bisher alles falsch gemacht. Das hört niemand gern...


    Manchmal kann man eine Idee auch verkaufen, wenn man dem gegenüber suggeriert, sie wäre seine eigene ... oder wäre zumindest vorallem zu seinem Vorteil.

  • Die Türen werden für mich wohl fest verschlossen gehalten, einziger Weg wäre es, die theoretisch mögliche "Demokratie" zu nutzen. Doch das bedeutet eben: monatelangen Wahlkampf und Agitation im dann zunehmend wohl erbitterten Gegeneinander für nen Job, der im Endeffekt auch finanziell ein Minus in die eigene Familienkasse wirtschaftet, sofern man für Transparenz sorgt. Echte Politiker machen all ihre moralophoben Verenkungen vor dem Herrn doch auch nur, weil sie dann im Amt gut bezahlt werden und danach dank Klassepension plus ditt und datt ausgesorgt haben: dafür gab Merkel doch jahrelang "Kohl's Mädchen" :D


    Ok, du hast schon Recht, das ist wie in einem Boxfight: wer ein echter Kämpfer sein will, der geht dahin, wo es weh tut, auch wenn der Kampf längst verloren ist, holt sich dann zur blutigen Nase noch die gebrochene hinzu, oder im Fußball: wenigstens das Ehrentor, denn das ist bis zur 92. Minute drin, auch wenn es schon 0:4 steht - und dabei immer in der Hoffnung, noch ein 4:4 erreichen zu können. Nur dumm? Nein, auch etwas Imponiergehabe!* Der Vorstand zB hat mir mir letztens sogar gesagt, dass er es "in gewisser Weise" bewundere, wie offen und ausdauernd ich für meine Ziele kämpfe. Nützt zwar nichts, aber ich habe mir gesagt: immerhin, irgendwann würde der vielleicht doch die Seite wechseln, steter Tropfen höhlt eben den dicksten Stein, - nur dürften da unsere Jungs halt längst erwachsen sein. Und so gern ich was für Kinder im allgemeinen tue, zuerst schaut doch jeder auf seine eigenen, oder?
    Daher erledigte sich auch vor 2 Jahren das Thema "eigener Verein" (bzw. JFZ), das ich in der Tat mit einigen Gesinnungsgenossen angehen wollte: Arsch viel Aufwand, Bürokratie, erstmal muss man zum Anwalt u. Geld reinbuttern, dann kommt der Kleinkrieg: in einem Nachbardorf hat das mal wer gemacht, nachdem man ihn als Vorstand nicht wie vorher abgesprochen wählte, aber der hatte 10 Mio. geerbt, buttert jedes Jahr ne sechsstellige Summe in den Verein, hat für viel Geld nen Ex-Bundesligaspieler als Trainer geholt etc. Nun hat er stets Angst: dass ihn wer rausdrängen könnte. Klar, wo was läuft, sind immer Neider u. Ränkeschmieder, Ruhe hat man auch nie. Also wozu, nur dafür, dass "sein" Club nun aufm Dorf Bezirksliga spielt? Jedenfalls nicht für die Jugend. Denn dafür rühren ja nicht mal die eigenen Eltern nen Finger o. gehen mal zur HV. Das ist's, was ich nicht versteh: die wollen immer Tore sehen, schreien sich dafür die Kehle ausm Leib, aber dass bessere Trainings mehr als alles Geschrei brächten, man dafür mal in Ruhe reden müsste, miteinander, will man wohl nicht verstehen :(


    *Da ich mich nur halb als Deutscher fühle, meine ich vllt mitunter etwas schlauer zu sein: hochtrabend, arrogant? Dann lies mal ditt hier von heute bzw. WE auf finanzen.net: "Deutsche ärmer als Zyprer! Das ist das Ergebnis der nun komplett veröffentlichten repräsentativen EZB-­Untersuchung. Die ersten Daten wurden ja schon während der Zypern-Rettung bekannt.
    Aber wohlweislich hielt die EZB zahlen für Zypern und andere Krisenstaaten erst einmal zurück, bis alles in trockenen Tüchern war. Laut EZB besitzen Bundesbürger im Median nur 51000 Euro. Damit ist Deutschland das Schlusslicht in der EU. Griechen besitzen das doppelte. ­Zyprer sogar 267000 Euro. Ein Aufschrei von Politikern oder Moderatoren der mit heißer Nadel gestrickten Talkshows ist jedoch nicht zu ­hören. Nur die Kommentatoren der großen Tageszeitungen befleißigen sich, dies aufzugreifen. Auffällig dabei ist, dass die eher linken Publikationen teils aberwitzige Argumentationen vorbringen, warum die deutsche Bevölkerung viel reicher sei, als dargestellt.
    In Griechenland gibt es das doppelte vom letzen Gehalt: Es wird etwa das Rentensystem angeführt. Dabei ist dies umlagefinanziert, und man hat dort gar nichts angespart. Ähnliche Systeme gibt es in vielen anderen Ländern auch, nur das Niveau liegt deutlich ­höher. In Griechenland bekommt man laut OECD 82 Prozent des letzten Gehalts. Bei uns noch 39 Prozent. Ebenfalls die niedrige Immobilienquote muss herhalten. Aber wer kein Haus ­besitzt, müsste doch eigentlich mehr auf der hohe Kante haben. Oder das angeblich mieterfreundliche Mietrecht wird angeführt. Auch wenn die EZB-Studie sicher ihre Macken hat, zeigt sie doch, dass der Süden wegen seinen laxen Haltung gegenüber Steuersündern viel reicher ist als gedacht. Hierzulande wurden die Bürger schon jahrzehntelang durch hohe Steuern enteignet, in Zypern führt das nun zum Aufschrei.
    Ein sonniges Wochenende wünscht Jörn Kränicke, Chefredakteur"
    Tja, was soll man dazu sagen? Wir sind 4 Bundesbürger u. haben noch nicht mal die durchschnittlichen 204.000 Euro, die statistisch auf uns entfielen! Wären wir doch arme rettungswürdige Zyprioten, da stünde uns statistisch über ne Million zu u. man würde unsere Vermögen retten...! Wer kann so dumm sein, ganz Europa retten zu wollen, obwohl er im Vergleich arm wie die Kirchenmaus ist? Böse, ganz böse, ich weiß, sorry, aber vllt doch wahr? Für mich gibt's auch da nur den einen "vernünftigen" Grund: Obrigkeitsdenken. Unsere Politiker erzählen uns was vom Pferd, dass man es von hinten aufzähmen müsse, und der Deutsche glaubt eben alles, nickt nur ab. So war es immer und wird's bis zum bitteren Ende bleiben, da nur ein paar "Verrückte" wie ich mal Nein zu rufen wagen? Ok, dann ist nichts zu machen - und nimm's bitte ironisch! Immerhin haben wir ja zB nen Schweizer unter uns, wäre interessant, was der zu diesem OT-Thema meint...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....


  • *Da ich mich nur halb als Deutscher fühle, meine ich vllt mitunter etwas schlauer zu sein: hochtrabend, arrogant? Dann lies mal ditt hier von heute bzw. WE auf finanzen.net: "Deutsche ärmer als Zyprer! Das ist das Ergebnis der nun komplett veröffentlichten repräsentativen EZB-­Untersuchung. Die ersten Daten wurden ja schon während der Zypern-Rettung bekannt.
    Aber wohlweislich hielt die EZB zahlen für Zypern und andere Krisenstaaten erst einmal zurück, bis alles in trockenen Tüchern war. Laut EZB besitzen Bundesbürger im Median nur 51000 Euro. Damit ist Deutschland das Schlusslicht in der EU. Griechen besitzen das doppelte. ­Zyprer sogar 267000 Euro. Ein Aufschrei von Politikern oder Moderatoren der mit heißer Nadel gestrickten Talkshows ist jedoch nicht zu ­hören. Nur die Kommentatoren der großen Tageszeitungen befleißigen sich, dies aufzugreifen. Auffällig dabei ist, dass die eher linken Publikationen teils aberwitzige Argumentationen vorbringen, warum die deutsche Bevölkerung viel reicher sei, als dargestellt.
    In Griechenland gibt es das doppelte vom letzen Gehalt: Es wird etwa das Rentensystem angeführt. Dabei ist dies umlagefinanziert, und man hat dort gar nichts angespart. Ähnliche Systeme gibt es in vielen anderen Ländern auch, nur das Niveau liegt deutlich ­höher. In Griechenland bekommt man laut OECD 82 Prozent des letzten Gehalts. Bei uns noch 39 Prozent. Ebenfalls die niedrige Immobilienquote muss herhalten. Aber wer kein Haus ­besitzt, müsste doch eigentlich mehr auf der hohe Kante haben. Oder das angeblich mieterfreundliche Mietrecht wird angeführt. Auch wenn die EZB-Studie sicher ihre Macken hat, zeigt sie doch, dass der Süden wegen seinen laxen Haltung gegenüber Steuersündern viel reicher ist als gedacht. Hierzulande wurden die Bürger schon jahrzehntelang durch hohe Steuern enteignet, in Zypern führt das nun zum Aufschrei.
    Ein sonniges Wochenende wünscht Jörn Kränicke, Chefredakteur"
    Tja, was soll man dazu sagen? Wir sind 4 Bundesbürger u. haben noch nicht mal die durchschnittlichen 204.000 Euro, die statistisch auf uns entfielen! Wären wir doch arme rettungswürdige Zyprioten, da stünde uns statistisch über ne Million zu u. man würde unsere Vermögen retten...! Wer kann so dumm sein, ganz Europa retten zu wollen, obwohl er im Vergleich arm wie die Kirchenmaus ist? Böse, ganz böse, ich weiß, sorry, aber vllt doch wahr? Für mich gibt's auch da nur den einen "vernünftigen" Grund: Obrigkeitsdenken. Unsere Politiker erzählen uns was vom Pferd, dass man es von hinten aufzähmen müsse, und der Deutsche glaubt eben alles, nickt nur ab. So war es immer und wird's bis zum bitteren Ende bleiben, da nur ein paar "Verrückte" wie ich mal Nein zu rufen wagen? Ok, dann ist nichts zu machen - und nimm's bitte ironisch! Immerhin haben wir ja zB nen Schweizer unter uns, wäre interessant, was der zu diesem OT-Thema meint...


    Politische Diskussionen sollten hier meiner Meinung nach keine Rolle spielen, aber es gibt wie so oft im Leben immer zwei Seiten der Medaille - auch und besonders in diesem Fall. Dazu gibt es genügend Material (auch im Internet), was das ganze nicht so einseitig wie dein Artikel beleuchtet. Aber eines muss ich noch anmerken: wir Deutschen sind gewiss nicht arm, besonders nicht im Vergleich mit den Südeuropäern.

  • Na ja, im Verein ist vieles ja auch "Politik" und ich frage mich daher oft: was geht in den Köpfen der Leute vor? Sehr schade, aber typisch fand ich, wie schnell das Thema "Rafati" abgehandelt war. Das Dumme ist natürlich, dass Rafati wirklich ein schlechter Schieri war, vllt zurecht 2mal zum schlechtesten BuLi-Schieri gewählt wurde u. daher längst von selbst hätte gehen müssen statt eben eitel trotz Unbeliebtheit am Job festzuhalten. Dennoch: solange er ihn absolviert, muss sein Vorgesetzter ihn stützen und helfen u. nicht mental abschießen o.ä. Sein "Auspacken" hat mich jedenfalls in vielem bestätigt, was ich so denke o. man hier und dort hört. Klar, Rafati hätte sich besser auch erstmal 4, 5 Leidensgenossen gesucht und hätte dann die Bühne betreten, nur wer wäre dazu bereit gewesen? Es sind eben meist nur "Einzeltäter", die den Mund auf machen u. dann dumm dastehen. Wie Politik funktioniert, hatten einige ja richtig beschrieben, da wollte ich nur mal im großen Maßstab drauf eingehen....

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • ch frage mich daher oft: was geht in den Köpfen der Leute vor?


    @Kicker


    ich frage jetzt aber ganz ernsthaft, was eigendlich in deinem Kopf vorgeht.


    da eröffnest du hier ein Thema, in der Erwartung, dass wir dir auf den Kopf hauen. Stattdessen wird hier das Thema sehr enrst,
    angenommen, keine Kritik, keine Vorwürfe an dich, sondern höchstens Empfehlungen und Gedankengänge zum überlegen für dich.
    Deswegen, weil das Problem als solches für dich erkannt wurde, und Hilfestellungen selbstverständlich waren.


    Deine beiden letzten Beiträge lassen aber erhebliche Bedenken aufkommen, ob es dir überhaupt um Hilfestellungen geht, oder du
    nur einfach wieder mal deine Ansichten über Gott und die Welt kundtun wolltest.


    Ich zumindest, aber mein Geist ist halt offensichtlich auch nicht der grösste, kann absolut nicht nachvollziehen was Rafati, Merkel und Co
    und die ungerechte Verteilung von Eigentum in Mittel- und Südeuropa mit deiner Fragestellung und deinem Problem zu tun haben.


    meine Konsequenz ist die, dass ich es aufgebe. Kann langsam nachvollziehen warum du überall aneckst.


    gg

  • guenter: Ganz kurz erklärt: Rafati sprach ja im Buch o. bei Beckmann offen an, dass es Mobbing gab, dies durchaus "System" sei, er daher so in Verzweiflung u. Depression getrieben wurde, sich zu wollen. Am Ende stand er allein da (obwohl er es nicht ist: zumindest ich versteh ihn!)... Merkel ist quasi das umgekehrte Gegenteil, immer anpassungsbereit, daher souverän, erfolgsgewohnt. Und die Verteilung ist nicht ungerecht, denn wer der Ärmste, aber auch zu dumm ist, sich so als Retter, König o. Herr von Europa wähnt, ist selbst Schuld, wenn er viel weniger besitzt, als er meint o. andere haben, und immer draufzahlt. Jammern tun viele, eine Kehrtwende tun kaum wer. Tja, und wie im Bericht gesagt: Nun gibt es schon offizielle Zahlen und Vergleiche, aber man schaut einfach weg... Und da sehe ich viele "behavioristische Parallelen, also Verhaltensähnlichkeiten, zum KiFu: man schaut weg: Kinder, das Wichstigste scheint am wenigsten zu zählen. Die Karrieristen sind immer schön nach oben angepasst (á la Kohl's Mädchen), die, die anders sind, denken, fühlen, reden, kriegen wie Rafati Depressionen und nehmen irgendwann Reißaus, jammern dann, aber keinen interessiert, worum es geht. Also wieso du das "absolut" nicht nachvollziehen kannst, ich versteh's nicht, sorry. Da wir aber beide vernünftig miteinander reden, ist es doch umso erstaunlicher, oder? Oder hast du nicht auch ein wenig dramatisiert? Aber egal, mein Termin steht bald an, ich konzentriere mich nun darauf u. natürlich hat das hilfreiche Feedback mich vorsichtiger gestimmt, wobei es im Grunde eine Aussage hatte: lass es besser, oder? Ob ich nun Klartext rede, schweige o. ne halbe Sache mache, mal sehen.


    PS: Wenn du noch verstehst, was heute in der Politik, im Kleinen (Verein zB) o. Großen so abgeht, hast du mir echt was voraus. Unser JO ist übrigens Banker :D

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Wir schmeißen bei uns die guten, kompetenen und engagierten Trainer auch sofort immer raus. Sowas können wir nicht gebrauchen, die kommen uns bei unserem Gemauschel und Postengeschachere immer in die Quere mit ihren Ideen und Vorstellungen.


    Ich kann diese negative Darstellung aller Vereinstätigkeit nicht mehr hören. Nur mal ein Beispiel von vielen: Ich trage als Trainer bei den Spielen auch immer eine Trainingsjacke meines Vereins. Erstens ist es bequem, und zweitens demonstriere ich damit meine Zugehörigkeit zum Verein und zur Mannschaft und bin drittens als Ansprechpartner des Vereins erkennbar, wenn jemand ne Frage hat. Für Kicker demonstriert ein Trainer aber mit der Vereinsjacke ausschließlich seine Wichtigkeit und bebauchpinselt seine Arroganz, zumindest ein bisschen Macht zu haben, und sei es nur als Kindertrainer. Wie gesagt nur ein Beispiel von vielen, die immer mal wieder gebracht werden.


    Wenn man permanent überall aneckt und sich von allen ungerecht behandelt fühlt, liegt es vermutlich nicht - zumindest mit Sicherheit nicht nur - an der Umgebung. Gerade dieser Thread ist ein Spitzenbeispiel dafür, wie unweigerlich die Dinge schieflaufen müssen mit so einer Einstellung. Es gab gut- und ernstgemeinte Ratschläge, niemand hat 'draufgehauen' und doch stilisiert sich Kicker mit einem gewissen Automatismus in die Ecke des unverstandenen Kinderfreundes, der es als einziger ernst meint mit der Sorge um die Kinder, während alle anderen faule Kompromisse schließen.