Bedenkliche Entwicklung

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • mahlzeit


    ich bin der meinung, das dies ganz klar eine gesellschaftliche entwicklung ist, der auch nicht mit höheren beiträgen, geldern für die trainer, oder anzustrebender 'professionalisierung des breitensports' beizukommen ist.


    wenn ich mir die entwicklung der letzten jahre betrachte, so kommt doch in den ländlichen vereinen die zunehmende 'landflucht' immer mehr zum tragen. da die kassen überall sehr knapp gefüllt - besser gesagt fast überall leer - sind, wird doch versucht, immer mehr aufgaben über ehrenamtliche arbeiten abzuwickeln. die anzahl der leute, die ehrenamtlich tätig werden können ist aber recht begrenzt, wenn man bedenkt, dass die, die überhaupt arbeit haben oft mehrere stunden arbeitsweg auf sich nehmen müssen. wo soll da noch die motivation und die zeit herkommen, um "aufgaben zum gemeinwohl" wahrzunehmen?
    wer keine arbeit hat, ist oft so deprimiert, das es schwer fällt sich zu solchen tätigkeiten durchzuringen - sollte sich doch jemand durchringen und sich richtig reinhängen, so bekommt er ärger mit dem amt, weil er ja nicht mehr die volle zeit für den "arbeitsmarkt", oder "maßnahmen" zur verfügung steht................


    den lösungsansatz, den andre brachte, das die leute doch dann einfach für "für die dienstleistung vereinssport" bezahlen sollten kann ich auch nicht unterstützen, da oft trotz arbeit einfach kaum geld übrig bleibt. grade die ehemals "mittelschicht" genannte gruppe geht doch dabei ziemlich in die knie...........

    höhere beiträge kollidieren meiner meinung ja mit steigenden sozialhilfe empfänger.


    fußball ist bei uns immer noch "proletensport", was für die einfachen leute, die auch gerne sport für kinder hätten

    hier möchte ich widersprechen, denn grade die leute, die geld vom amt bekommen sind da im vorteil, da sie den beitrag für ihre kids auf antrag wieder zurückbekommen können (quasi kann dir als verein nichts besseres passieren, wenn du deine beiträge pünktlich bekommen möchtest ;) ).


    Ok, Ironie: im Wohnzimmer könnten Eltern Kinder ungehindert und sicher kicken lassen, aber sonst? Auf der Straße wohl besser nicht, freie Wiesen gibt's kaum noch wo, der werbeträchtige DFB-Bolzplatz, den es bei uns immerhin gibt, ist spätestens ab 16.00 Uhr von Jugendlichen zwischen 16 und 19 belegt, die dann den 7- oder 9-jährigen großzügig anbieten, dass sie ja mitspielen können...

    wenn ich so durch die gegend fahre kann ich feststellen, das auf jedem noch so kleinen dorf ein bolzplatz oder 'gemeindefußballplatz' entstanden ist, oder wenigstens ein tor steht, von dem wir früher nur träumen konnten............ leider sind die meisten ungenutzt, da schlicht die kids im dorf fehlen, oder aber den ganzen tag durch die gegend fahren, um zur schule zu kommen.
    das die größeren über die kleineren bestimmen -wenn denn schon mal fußball gespielt wird- wer mitspielt und wer nicht, das ist doch nichts neues und ungewöhnliches, scheint aber heute irgendwie mit unserem oft übertriebenen "gerechtigkeitssinn" zu kollidieren. ;)


    sollte der "dienstleistungsgedanke" noch weiter in den vereinssport einzug halten, so geht das eindeutig zu lasten der kleinen und mittleren vereine, da die bindung zum verein dann hauptsächlich nur noch über den bezahlten beitrag besteht - wollen wir das wirklich???


    wenn es gelänge den jungen menschen in der region, in der sie aufgewachsen sind und wo sie fußball gespielt haben, eine schulausbildung und eine einkömmliche arbeit zu gewährleisten, so hätten wir auch nicht das problem, das die "ehrenamtler" nach und nach aussterben.
    da der nachwuchs notgedrungen abwandern muß, bleibt zwangsläufig auch niemand für die vereinsarbeit übrig.


    zumindest in unserer ländlichen region ist das das größte problem, noch mit großem abstand vor dem problem des angewandten kifu und diverser möglicher vereins- und ausbildungskonzepte.


    gruß

  • "hier möchte ich widersprechen, denn grade die leute, die geld vom amt bekommen sind da im vorteil, da sie den beitrag für ihre kids auf antrag wieder zurückbekommen können (quasi kann dir als verein nichts besseres passieren, wenn du deine beiträge pünktlich bekommen möchtest )."


    da möchte ich mal wiedersprechen: soweit ich informiert bin, ist das gedeckelt.
    soundsoviel für sport, mehr nicht. eine mannschaftskasse ist damit zb. nicht abgedeckt oder die abschlussfahrt.
    das ist recht kompliziert geworden, vor allem mit diesen sozialgutscheinen.
    ausserdem gibt es immer welche, die zu stolz sind, um diese scheine anzufordern.
    leider bekommt man aber bei uns als migrant auch keine schülerjobs oder nur sehr schwer.

  • soundsoviel für sport, mehr nicht. eine mannschaftskasse ist damit zb. nicht abgedeckt oder die abschlussfahrt.

    von so dingen wie mannschaftskasse, oder fahrten spreche ich dabei noch nicht einmal. wir füllen nur immer bestätigungen für das grundsicherungsamt aus und dann bekommen die eltern die fälligen 35euro jahresbeitrag zurück.


    leider bekommt man aber bei uns als migrant auch keine schülerjobs oder nur sehr schwer.


    ;) leider bekommt man bei uns nicht nur als als migrant oder schüler keinen job, sondern auch sonst ist es schwer überhaupt eine stelle zu finden ;)

  • DSV


    identifiziere mich mit deinem Beitrag.


    auch ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass in kleineren Vereinen die Bedeutung der besten fussballerischen Ausbildung nicht mehr so im Vordergrund stehen wird. Ich kann mir nämlich auch durchaus vorstellen, dass gewisse Auswüchse, wie sie derzeit wieder geschildert werden, sich verringern, wenn andere Werte etwas stärker in den Vordergrund rücken.


    Dies würde aber auch eine stark modifzierte Trainerausbildung speziell für die Einstiegstrainer im untersten Jugendbereich erfordern.
    Aber das wird wohl noch dauern.


    gg

  • In Euren Beiträgen sind viele Dinge richtig angesprochen worden und viele grundsätzliche Sachen stellen sich mir dar, als könnte sie nur die Gesellschaft als Ganzes ändern und nicht die Sportvereine allein.
    Vielleicht bleibt als Endergebnis trotz aller Bemühungen eine deutliche Verringerung der Vereinszahlen und noch größerer Konkurrenzkampf der Vereine übrig und ein Zweiklassenfussball mit Vereinen, wo gute Arbeit angemessen entlohnt und damit begründet auch eingefordert wird, und mit Beiträgen, die sich nicht mehr jeder leisten kann und Vereine, wo sich der Rest trifft und die immer ums Überleben kämpfen werden.

  • Karl


    du hast sicher recht, aber auch für "den rest" gilt: 'fußball ist ein mannschaftssport' und selbst für reduzierte mannschaftsstärken benötigst du die entsprechenden leute.
    sogar für finanzstärkere vereine wird es schwer auf dauer in bisherigen strukturen zu überleben.


    beispiel:
    bei uns im fußballkreis wird aus kindermangel in der c-jugend noch auf kleinfeld gekickt mit einer spielstärke von 1:5 bzw 1:6 und trotzdem kommen grade einmal 10 mannschaften zusammen --- auf einer fläche, die größer als das saarland ist!


    in der a/b jungend spielt man inzwischen wieder auf großfeld, nachdem man einige jahre nur von 16ner zu 16ner mit 1:7 spielte. jetzige spielstärke min. 1:8 und trotzdem bekommen nicht alle teams ihre mannschaften voll. selbst aus benachbarten fußballkreisen spielen mannschaften bei uns mit, da es dort erst gar keine a-jugend mehr gibt. was das für den nachfolgenden männerbereich bedeutet brauche ich wohl nicht erläutern :(


    fahrzeiten für alle mannschaften, von der f-jugend bis zur a/b-jugend, bis zu 1,5stunden sind keine seltenheit. die kommen jedoch nicht durch stau und berufsverkehr, sondern durch die großen entfernungen, zustande.


    fazit:


    mit dem schulsterben auf dem lande sezte auch das vereinssterben ein. zuerst gingen die nachwuchsabteilungen den bach runter und nach und nach auch die vereine selbst.


    halbwegs praktikable lösungen bieten momentan nur nachwuchsspielgemeinschaften - helfen würden jedoch auch finanzspritzen durch den dfb, landkreis, das land um beispielsweise die möglichkeit einzuräumen die wenigen kinder aus den umliegenden dörfern zum sport zu holen.


    gruß

  • Liebe Trainer,


    leider sind wir nur ein Rädchen im Verein, mehr nicht! Deshalb wäre es von Nöten, wenn sich hier Vereinsverantwortliche zu Wort melden würden. Wenn möglich, eine schonungslose Bestandsaufnahme von sich geben. Denn was im einen Verein der jahrelange Vereinsklüngel (nur bestimmte Leute dürfen Funktion erlangen) angerichtet hat, kann im nächsten Verein die "Dorfbundesliga" sein, die den Blick aufs Notwendige vernebelt. Ferner ist zu ergründen, in welchem Maße und aus welchen Ursachen heraus sich Kinder und Jugendliche zunehmend vom Fussball abwenden. So ist zu beobachten, das immer mehr Schüler sich ihr Taschengeld für immer teurere Freizeitbeschäftigungen (Handy, PC, usw.) aufbessern wollen und neben der Schule dann kaum noch Zeit für den Fussball bleibt.


    Erst, wenn man im eigenen Verein die wesentlichen Ursachen ermittelt hat, kann man geeignete Maßnahmen treffen. Sie können im einen Fall eine Beitragserhöhung für die Mitglieder sein, um geeignete Jugendtrainer zu finden und zu fördern. Sie können in Kooperationen mit umliegenden Schulen und Kindergärten zu finden sein. Sie können in der verbesserten Transparenz (Abschaffung von Vereinsklüngel) für die Mitglieder bzw. potentiellen Mitglieder führen. Sie können dazu führen, das Vereinsverantwortliche erkennen, das die hohe Bezahlung von Seniorenspielern im Breitensport in eine Sackgasse führt und man sich wieder stärker auf die Jugendarbeit konzentriert.


    Von Pauschalheilmitteln und allgemeingültigen Rezepten halte ich in diesem Zusammenhang wendig. Es gilt von denen zu lernen, die es besser machen. Wer versucht, das was er nicht endgültig verstanden hat, zu kopieren, der wird rasch Schiffbruch erleiden, weil er die Ursachen und Wechselwirkungen (noch) nicht kennt.

  • Von Pauschalheilmitteln und allgemeingültigen Rezepten halte ich in diesem Zusammenhang wendig. Es gilt von denen zu lernen, die es besser machen. Wer versucht, das was er nicht endgültig verstanden hat, zu kopieren, der wird rasch Schiffbruch erleiden, weil er die Ursachen und Wechselwirkungen (noch) nicht kennt.

    vielleicht hilft aber manchmal auch nur das pauschalisieren, um sich nicht in details zu verlieren und wirklich mal einen großen schritt zu machen.............selbst auf die gefahr hin, das einige ihre 'komfortzone' verlassen müssen.

  • Alles richtig, bin gedanklich bei TW, es gibt, wie ja auch beim Thread ob Fußball was kosten darf, keine Universallösung.


    Einige Gedanken möchte ich allerdings mitgeben. Bei uns sind alle Vereine zwischen 60 Jahre und älter. Bei der Gründung hatte man noch andere Aufgabe, die Gemeinschaft und die Ortsverbundenheit. Man darf nicht vergessen, früherarbeiteten alle im Ort, es gab das Ortsleben und eben das Vereinsleben. Nun muss man sich den neuen Gegebenheiten anpassen.
    Vielleicht gibt es auch zu viele kleine Vereine, die sich gegenseitig die Spieler wegnehmen. Aber jetzt komme ich schon ins ketzerische, könnten nicht 2 od. Mehrere Vereine fusionieren um Ressourcen zu bündeln und ein besseres Angebot zu bieten?
    Wohl kaum, gilt doch bei uns ein Vereinswechsel schon als Verrat.....

    "...for the love of the game!"

  • So wie TomTom sehe ich es auch. Die Universallösung für alle Vereine wurde noch nicht gefunden und wird es warscheinlich auch nicht geben. Es muss aber erlaubt sein, über alles, - auch im Moment vielleicht noch Unvorstellbares, zu diskutieren. Dazu gehören für mich auch eventuelle teils massive Beitragserhöhungen oder Vereinsfusionen. Natürlich wird es nirgends einfach entsprechende Änderungen bei den Mitgliedern durchzusetzen. Aber Vereine, die jetzt schon um das Überleben kämpfen und trotzdem im Vorraus schon alles ausschliessen, sind dann auch nicht zu bedauern, wenn es für sie zu spät ist.

  • TomTom
    Deswegen gibt es ja bei uns bereits diverse Spielgemeinschaften. Nur sehr wenige Vereine hier im Landkreis sind noch in der Lage ohne SG'en auszukommen. Und nach meiner Schätzung werden dies in 5 - 10 Jahren die einzigen beiden Vereine sein. Die sind jetzt schon gut für die Zukunft aufgestellt. Die Anderen verfahren nach dem Motto " Augen zu und durch". Wird irgendwann besser. Vereinssegel setzen, mit voller Kraft aufs Riff.


    Veränderung muss von Innen kommen. Wir haben uns in der Trainerschaft zusammen geschlossen und fordern nun unsere Vorstellungen ein. Es geht um Fortbildungen usw. Es geht um die Wertigkeit des Jugendfußballs. Die Vorstände in unserer SG ( drei Vereine ) werden in die Pflicht genommen. Dabei verlangen wir nichts Unmögliches. Aber einfach nur " Macht mal" und Hauptsache es bleibt später genug für die Herrenabteilung übrig, reicht uns nicht mehr. Und wenn es dazu führt, dass wir uns mit Gründung einer JFG abkoppeln, dann ist das so.


    Insgesamt hat das Vereinswesen jedoch zu kämpfen. Schützenbünde, Angelverein usw. Immer weniger Menschen sind bereit Verantwortung zu übernehmen. Angebote werden gern in Anspruch genommen, aber dafür auch was tun ? Ach nee. Keine Zeit, keine Lust. Für einige reicht der Antrieb nicht mal dazu, ihre Söhne wenigstens ab und zu bei ihrem Hobby zu begleiten. Maximal zum Training bringen und dann schnell wieder weg. Aber wenn dann mal was nicht läuft sind es die Ersten, die ( hintenrum ) motzen. Kotzt mich an diese Mentalität und ich nehme das nicht mehr stillschweigend hin. Ende der Hallenrunde gibt's 'ne Ansage die sich gewaschen hat. Danach kann dann keiner mehr sagen "Hättest ja mal was sagen können". Auf die, die dann bleiben, kann ich mich dann wenigstens verlassen. Vereinsleben ist keine Einbahnstraße.


    Karl
    Sehe gerade Dein Posting. Kann ich mich nur anschließen.

  • Zitat Steini:


    " Wir haben uns in der Trainerschaft zusammen geschlossen und fordern nun unsere Vorstellungen ein."



    Richtig so ! Den Mitgliedern, die sich aktiv in die Vereinsarbeit einbringen, sollte auch mehr Gewichtung ihrer Stimmen bei zu treffenden Entscheidungen zukommen.

  • aus meiner Sicht ein ganz schwieriges Thema.


    TW fordert vor der Lösung die Bestandsaufnahme.


    vollkommen richtig. nur die Bestandsaufnahme fällt überall anders aus (Stadt-Dorf, ländliche Gegend-Einzugsgebiet Stadt, kleiner Verein-mittlerer Verein, usw:)
    kann es deshalb eine einheitliche Lösung überhaupt geben:


    Karl spricht Vereinsfusionen an


    mag ein Weg in die richtige Richtung sein, aber auch ein falscher Weg
    durch Zusammenschluss von 5 Vereinen, sieht es bei uns so aus, dass auf unserem örtlichen Sportplatz kaum noch Spiele stattfinden,
    die F spielt, dort, die E dort, die D nochmals in einem anderen Ort - Training genauso, geht eindeutig zu Lasten der Zusammengehörigkeit.
    die 1. Mannschaft spielt in 2,5 Jahren nur 1 Halbsaison vor Ort - Folge :Identitfikation des Dorfes mit der Mannschaft/Verein ist rückläufig


    Spielgemeinschaften in der Jugend sind eindeutig mit ein Grund warum vielerorts bereits Kinder nach Leistungskriterien beurteilt wurden.
    durch das grössere Einzugsgebiet, evtl. noch verschiedene Schulen, rücken andere Werte(z.B. Vereinszugehörigkeit) einer Mannschaft in den
    Hintergrund.
    wegen zu weiten Fahrten zum Training werden Kinder gar nicht erst angemeldet, bzw. wieder abgemeldet.


    Siebener schneidet ein Thema an, das für mich eines der grössten im Kinderfussball ist.
    dass jedes Jahr mit der neuen G neue, zu anfangs unbedarfte Trainer und eine neue Elternschaft, denen Kinderfussball noch ein Fremdwort ist,
    dazukommt. also alle Problem immer wieder von neuem beginnen.


    GC schlägt dazu dazu eine verpflichtende kurze Grundausbildung für Trainer jahrgangsbezogen vor.
    auch ich sehe darin einen der Lösungswege.
    nur was geschieht, wenn sich dann kein Trainer für die neue G findet? es gibt ja in vielen Vereinen so schon massive Problemebei der
    Trainersuche. gibt dann halt keine Mannschaft - kanns aber doch auch nicht sein. viele Vereine werden sich massiv gegen eine solche Regelung wehren.


    könnte das durchaus fortführen.
    wollte lediglich mal aufzeigen, dass gute Vorschläge aber auch Nachteile mit sich bringen könnten.


    gg

  • Problematik der gesetzlichen Vorschriften.


    hab dieses Problem bisher selbst nicht so stark gesehen.


    hab ja geschrieben, dass beim hiesigen Musikverein der komplette geschäftsführende Vorstand zurücktrat.
    der Grund wurde erläutert: die gesetzlichen Bestimmungen, vor allem die verstärkte Überprüfung deren Einhalten (z.B. bei einem einfachen kleinen Dorffest) erschweren die Vorstandsarbeit enorm. allein sich deren Wissen aneignen verursacht vielen ein Problem.
    die daraus dann entstehende Problematik der Haftungsfrage des Vorstandes, insbesondere des 1. Vorsitzenden und des Kassenwartes,
    durch nicht Einhalten oder nur übersehen einer Vorschschrift, verbunden mit einer sich immer mehr entwickelnden Mentalität in unserer
    Bevölkerung jeden für alles Mögliche haftbar zu machen, schreckt viele zurück dieses Ehrenamt zu übernehmen.


    die Zeiten, wo einer wegen Vereinstreue sagte, o.k, ich machs dann halt, sind bei den Verantwortungsbewussten vorbei.


    in den Fussballvereinen ist es nicht anders, sie stehen auch nicht alleine mit dem Problem da, es ist ein allumfassendes Vereinsproblem.



    gestern Fernsehbericht, Feuerwehr eine Ortes hat noch genau 2 ehrenamtliche Feuerwehrleute, der Rest ist ausgetreten weil sie bei Unfällen
    im Einsatz nicht ausreichend abgesichert sind und bestehende Vorschriften zu ihrem Nachteil ausgelegt werden.


    wir haben kein Problem der Fussballvereine, sondern ein gesellschaftliches und damit Bedarf es mal vorrangig Veränderungen durch unsere
    Gesetzgeber.


    gg

  • Pauschalisieren ist sicherlich nicht ein vernünftiger Weg, aber ich denke mal dass es Pauschalisierungen gibt die wir ohne vorbehalte sagen könne:


    • Weniger Jugendliche die Im Verein sind (demografischer Wandel)
    • Weniger Verantwortliche (viele gründe wie: keine Zeit, keine Lust, Trainingszeit zu früh.... )
    • Schlechtere Bedingungen durch Anwohner (Lärm...)
    • Schlechtere Ausbildun von Trainern( Zeit....)


    Kann man sicherlich ausweiten.


    Was man natürlich nicht pauschalisieren kann sind die Lösungen. Die sind von Ort zu Ort unterschiedlich. Sicherlich kann man mit Spielemeinschaften zmndest das Mannschaftssterben verlangsamen, aber die Problematik mit den Verantwortlichen (Trainer, Vorstand) bleibt.


    Schade eigentlich das es den Ersatzdienst nicht mehr gibt, dort wären sicherlich ressorcen gewesen.


    Ich schließe mich auch denen an, die der Meinung sind, dass viele vreine zu verstaubt sind um zu erkennen dass sie sehenden Auges ins Verderben reiten.


    Ich wehre mich auch ausdrücklich gegen eine verpflichtung zu Lehrgängen für Trainer. Daw würde die LAge massiv verstärkten. Und ganz ehrlich, solange Eltern keinen Lehrgang machen müssen um Kinder bekommen zu dürfen, solange braucht auch ein trainer keinen Lehrgang (ich hoffe der Zusammenhang ist klar).


    Wennn ich Trainer motivieren will Lehrgänge zu machen, dann kann ich auch nicht solche anbieten die 3 Wochen dauern (C-Schein). Woher soll man denn die Zeit nehmen. Das ist komplett an der wirklichkeit vorbei. Auch Lehrgänge die über 3 Monate am Wochenende stattfinden sind lächerlich. Wir brauchen eher Minilehrgänge, die aber auch vor Ort angeboten werden.

  • ;) wir bilden onlinevereine und spielen nur noch vernetzt fußball auf dem bildschirm. mit der technischen entwicklung kommt man vielleicht auch dahin, das man sich vor seinem monitor wieder bewegen muss :thumbup:

  • Zitat Stefan67:


    Zitat

    Wennn ich Trainer motivieren will Lehrgänge zu machen, dann kann ich auch nicht solche anbieten die 3 Wochen dauern (C-Schein). Woher soll man denn die Zeit nehmen. Das ist komplett an der wirklichkeit vorbei. Auch Lehrgänge die über 3 Monate am Wochenende stattfinden sind lächerlich. Wir brauchen eher Minilehrgänge, die aber auch vor Ort angeboten werden.


    Sehe ich auch so. Würde mehr Trainer motivieren teilzunehmen. Ähnliches hat ja günter schon mehrfach vorgeschlagen.

  • Hallo Euch,

    so stimmt das nicht guenter. Es war schon immer so, dass der Vorstand für Fehler gerade stehen (haften) musste. Es gab schon immer zig Vorschriften die eingehalten werden mussten. Nur denken leider viele, dass ein Vorstand im Verein eben nur so lala ist.


    Dass in einem Verein eigentlich das Ziel die Erfüllung von ehrenamtlichen und gemeinnützigen Bereichen ist, wird unterstellt. Übrigens schaut doch mal nach diesem gelben Verein, der wo sich um Autos kümmert 8) Ist ein Verein.
    Verein ist aber nur ne Rechtsform! Nicht jeder Verein ist gemeinnützig.


    Ich gebe Dir aber Recht, dass die grundsätzliche Behandlung der kleinen Vereine mal einer Neuordnung bedarf. Aber wo anfangen, wo aufhören?


    Die Liste von stefan möchte ich noch ergänzen um:
    - "am Wochenende machen wir als Familie etwas, da lohnt sich das dann auch nicht unter der Woche im Verein zu trainieren" Prima Aussage von Eltern, die gerne ihre soiziale Kompetenz herausstellen (sind in der Kirche aktiv)
    -je mehr bei großen Vereinen und Gemeinnützigen Institutionen aufgedeckt wird, desto größer wird bei einigen die Ablehnung des Vereinslebens
    -und da immer mehr austreten, müssen bei Festen eben immer weniger immer mehr arbeiten; die treten dann auch irgendwann aus und so weiter..


    Aber wir als Trainer können den Kindern doch auch zeigen, dass eben Ehrenamt was schönes sein kann. Stellt Euch vor aus jeder Mannschaft macht 1 Kind später auch ein Ehrenamt im Verein.


    So, genug von mir.


    CU


    Olli

  • Moin moin,


    nachdem hier so viele Veränderungs- und Verbesserungsvorschläge gepostet wurden, hier mal ein kurzer Abriss aus meiner Vereinslandschaft (Schleswig-Holstein, nördlich von Hamburg).
    Wir sind ein Dorfverein mit einem Einzugsgebiet von ca. 6000 Menschen, da einige Dörfer in direkter Nachbarschaft keinen eigenen Sportverein haben.
    Die Trainer unserer Jugend Fussballsparte sind im Schnitt knapp 29 Jahre alt. Ende des Jahres werden alle (!!!) mindestens die C-Lizenz Breitensport haben (Je nach Prüfungsverlauf :D ).
    Den meisten steht ein 14 - 17 Jähriger als "Co-Trainer" zur Seite. Ausser einer D-Jugend stellen wir alle Jahrgänge. :thumbup:
    So weit so gut.


    Ansonsten sind hier in der Umgebung unglaublich viele Vereine in Agonie. Die haben tolle Anlagen, Vereinsheime o.ä. aber keinen der sie benutzt und keinen der sich einsetzt.
    Verständlicher Weise. Ich bin 20 Jahre alt, Schüler, und bekomme 30€ im Monat.
    Hab Monat einen "Arbeitsaufwand" von + - 40 Stunden.
    Warum tu ich das? Warum sollte man sich bei diesen Konditionen dafür einsetzen?


    Ein 400€ Job würde mich genauso viel Zeit kosten und Geld bringen.
    Ich bin auch über die "Co-Trainer"Schiene im Laufe der Zeit zum Haupttrainer geworden und das ist in meinen Augen der wichtigste Ansatz. Denn in jedem Jahrgang sind bei uns 3 - 4
    Jugendliche, die Lust haben "Trainer zu sein".
    Und so hat sich ein System geschaffen, dass wenn ich den Verein verlasse (Studium, etc.) gleich ein neuer Trainer bereit steht.
    Das ist ein konkreter Lösungsansatz den mein Verein gewählt hat und der verfolgt wird.


    Denn auf die Fragen der Zukunft, Demographischer Wandel u.ä., gibts bekanntlich nur spekulative Antworten.
    Aber die Jugendlichen, die jetzt fürs Ehrenamt gewonnen werden, die werden später auch hoffentlich dabei bleiben.


    Beste Grüße


    (P.S.: Dadurch, dass viele so jung sind bei uns gibts auch kaum Probleme mit der Bereitschaft der Eltern, es gibt am Anfang eine klare Ansage, dass wir jungen Trainer die Unterstützung brauchen.
    Und die Eltern kontrollieren sich gegenseitig, denn wir benutzten bei Google Drive die Googlemaps als Liste für alle Veranstaltungen und da müssen sich die Eltern selbst eintragen und die anderen sehen,
    wer wann wie viel getan hat. Dadurch hat sich eine "Ihr müsst auch mal mehr tun" Dynamik bei den Eltern entwickelt. :thumbup: )

  • DeBiber


    freut mich, dass hier mal ein positives Beispiel, wie es gehen kann, beschrieben wird.


    es gibt sie nämlich, die gut geführten Vereine. auch wenn nicht unbedingt immer so vorbildich wie bei euch jetzt.


    Es liegt ja in der menschlichen Natur sich vorrangig über Negatives zu unterhalten un zu berichten.


    deshalb ist dein Beitrag richtig wohltuend.


    gg