mahlzeit
ich bin der meinung, das dies ganz klar eine gesellschaftliche entwicklung ist, der auch nicht mit höheren beiträgen, geldern für die trainer, oder anzustrebender 'professionalisierung des breitensports' beizukommen ist.
wenn ich mir die entwicklung der letzten jahre betrachte, so kommt doch in den ländlichen vereinen die zunehmende 'landflucht' immer mehr zum tragen. da die kassen überall sehr knapp gefüllt - besser gesagt fast überall leer - sind, wird doch versucht, immer mehr aufgaben über ehrenamtliche arbeiten abzuwickeln. die anzahl der leute, die ehrenamtlich tätig werden können ist aber recht begrenzt, wenn man bedenkt, dass die, die überhaupt arbeit haben oft mehrere stunden arbeitsweg auf sich nehmen müssen. wo soll da noch die motivation und die zeit herkommen, um "aufgaben zum gemeinwohl" wahrzunehmen?
wer keine arbeit hat, ist oft so deprimiert, das es schwer fällt sich zu solchen tätigkeiten durchzuringen - sollte sich doch jemand durchringen und sich richtig reinhängen, so bekommt er ärger mit dem amt, weil er ja nicht mehr die volle zeit für den "arbeitsmarkt", oder "maßnahmen" zur verfügung steht................
den lösungsansatz, den andre brachte, das die leute doch dann einfach für "für die dienstleistung vereinssport" bezahlen sollten kann ich auch nicht unterstützen, da oft trotz arbeit einfach kaum geld übrig bleibt. grade die ehemals "mittelschicht" genannte gruppe geht doch dabei ziemlich in die knie...........
höhere beiträge kollidieren meiner meinung ja mit steigenden sozialhilfe empfänger.
fußball ist bei uns immer noch "proletensport", was für die einfachen leute, die auch gerne sport für kinder hätten
hier möchte ich widersprechen, denn grade die leute, die geld vom amt bekommen sind da im vorteil, da sie den beitrag für ihre kids auf antrag wieder zurückbekommen können (quasi kann dir als verein nichts besseres passieren, wenn du deine beiträge pünktlich bekommen möchtest ).
Ok, Ironie: im Wohnzimmer könnten Eltern Kinder ungehindert und sicher kicken lassen, aber sonst? Auf der Straße wohl besser nicht, freie Wiesen gibt's kaum noch wo, der werbeträchtige DFB-Bolzplatz, den es bei uns immerhin gibt, ist spätestens ab 16.00 Uhr von Jugendlichen zwischen 16 und 19 belegt, die dann den 7- oder 9-jährigen großzügig anbieten, dass sie ja mitspielen können...
wenn ich so durch die gegend fahre kann ich feststellen, das auf jedem noch so kleinen dorf ein bolzplatz oder 'gemeindefußballplatz' entstanden ist, oder wenigstens ein tor steht, von dem wir früher nur träumen konnten............ leider sind die meisten ungenutzt, da schlicht die kids im dorf fehlen, oder aber den ganzen tag durch die gegend fahren, um zur schule zu kommen.
das die größeren über die kleineren bestimmen -wenn denn schon mal fußball gespielt wird- wer mitspielt und wer nicht, das ist doch nichts neues und ungewöhnliches, scheint aber heute irgendwie mit unserem oft übertriebenen "gerechtigkeitssinn" zu kollidieren.
sollte der "dienstleistungsgedanke" noch weiter in den vereinssport einzug halten, so geht das eindeutig zu lasten der kleinen und mittleren vereine, da die bindung zum verein dann hauptsächlich nur noch über den bezahlten beitrag besteht - wollen wir das wirklich???
wenn es gelänge den jungen menschen in der region, in der sie aufgewachsen sind und wo sie fußball gespielt haben, eine schulausbildung und eine einkömmliche arbeit zu gewährleisten, so hätten wir auch nicht das problem, das die "ehrenamtler" nach und nach aussterben.
da der nachwuchs notgedrungen abwandern muß, bleibt zwangsläufig auch niemand für die vereinsarbeit übrig.
zumindest in unserer ländlichen region ist das das größte problem, noch mit großem abstand vor dem problem des angewandten kifu und diverser möglicher vereins- und ausbildungskonzepte.
gruß