Schnelligkeitstraining

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    • Offizieller Beitrag

    Ich führe dieses Thema vom „Grätschen üben“ weg in ein eigenes Thema.

    Die Anforderungen an die Schnelligkeit sind von Sportart zu Sportart völlig unterschiedlich. Ein Basketball, Fußballer, Tennisspieler oder Ruderer müssen für ihre Sportart völlig verschiedene Schnelligkeitsvoraussetzungen trainieren. Zum Beispiel wird ein Tennisspieler niemals einen Sprint über 25 Meter ausführen müssen. Ich habe mich übrigens in mehreren Sportarten mit diesem Thema auseinandersetzen müssen.

    Antritt, Koordination, Beschleunigung und die Reaktion, sind typische Beispiele für „Schnelligkeit“. Sämtliche Merkmale können wunderbar in Übungen verpackt werden. Kinder und Jugendliche werden es nicht merken, dass auf „Schnelligkeit“ trainiert wird.
    Als Schnelligkeitstraining eigenen sich sämtliche Wettkampfübungen, in denen der Sprint elementarer Bestandteil ist. Dies können sowohl Fangspiele, als auch Staffelwettbewerbe (mit/ohne Ball) sein sein. Ergänzungen wie zum Beispiel: 5 beidbeinige Sprünge auf der Stelle und dann Tempodribbling, machen solche Übungen noch effektiver. Gerade in den jüngeren Jahrgängen gilt: Gut verpacktes Schnelligkeitstraining ist nicht nur effektiv, es macht auch noch Spaß.

    Aber auch beim Schnelligkeitstraining gilt: Ohne Koordination keine Geschwindigkeit. Deshalb sollte gerade in jungen Jahren die Bewegungskoordination im Vordergrund stehen.

    Zum “Plyometrischen Training”

    Ohne “Explosivkraft” keine Schnelligkeit, da setzt das Plyometrische Training an. Durchaus umstritten, aber hier ein Link, der auch Übungen aus Teilbereichen beinhaltet:

    --------->Praemotion.de

  • dazu hab ich mal eine Frage

    Ich bin Trainer einer F Jugend. Da ihr bei dem Thema Kondition vom Konditionstrainig in dem alter abgeraten habt wollt ich jez mal wissen ob man nich schnelligkeits - wendiinkeits - und Beschleunigungsübungen bei einer F Jugend machen sollte. wenn ja habt ihr vorschläge wie diese übungen aussehen könnten??

    Danke schon im Vorraus

  • Will kein Halbwissen verbreiten aber vielleicht kann ja jemand meine Informationen "relativieren".

    Die Schnelligkeit lässt sich nur um ca 10-15 % verbessern (wurde mir im Sport-Theorie-Unterricht beigebracht).

    Inwieweit sind die durch die Plyometrie trainierten Verbesserungen auch für Kinder anwenden.
    Ist die Verbesserung eine muskuläre Veränderung und kann somit in jüngeren Jugenden noch gar nicht trainiert werden?

  • Moin,

    shorty: Koordinationstraining (mit oder ohne Ball) gehört meiner Meinung nach in jedes Training, jeder Alterstufe! Infos dazu gibt es eigentlich mehr als genug. Koordinationsleiter oder Ringe oder nur ein paar Stangen und schon gehts ab. Meine Kids lieben das. Dabei vor allen Dingen auf Genauigkeit (nicht Geschwindigkeit) achten, viele Vorwärts, rückwärts, seitwärts Kombinationen einbauen.

    Am besten das ganze nach dem Aufwärmen, immer in jedem Training und nicht allzu lange, da sich die Kids nicht lange konzentrieren können.

    Shawn: Ich habe auch nur Halbwissen. Wenn ich mir aber die Spargelbeine meiner Kids ansehe (E-Jugend 96er Jahrgang), dann brauche ich mir keine Gedanken machen um muskuläre Verbesserungen. Es sind einfach noch keine da... Die beginnen sich erst später auszubilden. Bis dahin sollte man meiner Meinung nach eher auf Koordination setzen und bezüglich Geschwindigkeit auf einen sauberen Laufstil achten (das ganze Lauf-ABC)

    Allerdings haben wir bei uns in der Mannschaft auch einen, der ziemlich schnell ist. Das nutzt ihm in den meisten Fällen aber recht wenig, wenn er nicht weiss wo er hin laufen soll. Solch einen Spieler kann man dann nur noch als Aussenstürmer einsetzen.

    Ich persönlich finde: Koordination ist wichtiger in jungen Jahren. Und Schnelligkeit bezieht sich bei mir hauptsächlich auf Handlungsschnelligkeit. Renner werden nie gute Fussballer, höchstens Leichtathleten..

    ciao
    BB

    ---- Sinnvoller Einsatz der Shifttaste sowie der Interpunktion erhöht die Lesbarkeit aller Postings signifikant. ---

  • Keine weiteren Meinungen?

    Habe mal mit einem Arzt gesprochen, der zu mir meinte, dass Schnelligkeit von sehr vielen Faktoren abhängt und man solche "Hüpfübungen" wie oben im Link durchaus auch im Kinderbereich mal in einzelnen Trainingseinheiten machen sollte.

  • Ich kann zu dem Thema folgendes berichten: Der Trainer, bei dem ich meinen C-Schein gemacht hab, der meinte, dass man die Grundschnelligkeit nur im Bereich der F- bis D-Jugend effektiv schulen kann, weil da die Muskulatur noch gering ausgeprägt ist. "Wer bis zum Eintritt in die C-Jugend/Pubertät kein schneller Spieler war, der wird auch danach kein schneller Spieler." Vor allem aufgrund dieser Aussage habe ich in meinen langfristigen Trainingsplan ein regelmäßiges Schnelligkeitstraining integriert. Seit ca. 6 Wochen ziehe ich dieses konsequent durch und ob man es glauben mag oder nicht: die Schnelligkeit hat sich bei fast allen enorm gesteigert und weiteres Potential lässt sich erkennen. Schnelligkeit bringt vor allem Vorteile in der Abwehr und auf den Flügeln. Deshalb kann ich nur jedem Kindertrainer wärmstens empfehlen, die Sache mit der Schnelligkeit nicht zu unterschätzen.

    Gruß
    Sven

  • Aufgrund, der Beiträge hier im Forum habe ich mit dem Thema weiter befasst und habe viele interessante Quellen im Internet endeckt.

    Zitat:



    Zitat:


    Auswertung

    „Fußballspieler müssen nicht nur ausdauernd, sondern auch schnell sein. Sie sind in der Regel schneller als andere Ballspielsportler, aber langsamer als gute Sprinter.

    Der aktuelle Weltrekordhalter im 100 Meter-Lauf würde den schnellsten Fußballer auf 30 Metern mit einem Abstand von ca. 3 Metern überbieten. Leistungsstarke Spieler sollten aber in der Lage sein, 30 Meter unter 4 Sekunden und die ersten 10 Meter unter 1,65 Sekunden zu sprinten. Spieler mit guten 30 Meter-Zeiten, aber schwächerem Antritt, sehen immer dann gut aus, wenn ihnen der Ball in den Lauf gespielt wird. Ein Fußballer mit großen Herzen und einer überdurchschnittlichen Ausdauer ist aber nicht zwangsläufig ein konditionsstarker Spieler. Entscheidend ist die gute Mischung aus Ausdauer und Schnelligkeit. Häufig ist nur eine der beiden Eigenschaften gut entwickelt. Ausdauerstarke Spieler weisen häufig ein Schnelligkeitsdefizit auf.

    Demgegenüber haben konditionell gute Spieler eine überdurchschnittliche, aber nicht überragende Ausdauer und meist eine sehr gute Schnelligkeit. Aus Leistungsphysiologischer und biochemischer Sicht ist es nicht möglich, eine extrem gute Ausdauer bei gleichzeitig extrem guter Schnelligkeit oder umgekehrt zu entwickeln. Die Ausdauer eines Langstreckenläufers ist für einen Fußballer nicht erstrebenswert, da die einseitige aerobe Ausbildung zu Lasten der Schnelligkeit geht. Untersuchungen bei Fußballern unterschiedlicher Leistungsstärken weisen darauf hin, dass das konditionelle Profil von Fußballmannschaften unterer Klassen weniger durch eine unzureichende Ausdauer als durch mangelnde Schnelligkeitsfähigkeiten bestimmt wird.

    Nach muskelbioptischen Studien weisen erfolgreiche Fußballer eher vermehrt Schnellzuckende Muskelfasern (60 %) auf. Dieses Muster entspricht auch am ehesten den intervallartigen Anforderungen eines Fußballspiels mit zahlreichen kurzen Sprints und Sprungbewegungen.

    Prinzipiell gilt, dass es leichter ist, bei schnellen und beweglichen Fußballspielern die Ausdauer zu trainieren, als umgekehrt Ausdauerstarke Spieler schnell zu machen. Dieser Aspekt sollte auch bei der Talentsicherung im Fußball berücksichtigt werden. Man sollte schnelle und technisch versierte Jugendliche fördern und nicht primär auf die Ausdauer Wert legen. Letztere kann bei systematischem Training ohne Probleme auch bei Älteren noch verbessert werden.“


    Vollständiger Text unter http://www.erkan-yilmaz.de/schnelli.html





    Zitat:


    Oberstes Prinzip: grundsätzlich gilt innerhalb einer Trainingseinheit die Reihenfolge
    "Koordination (Technik) vor Schnelligkeit vor Kraft vor Ausdauer".

    Die Schnelligkeit ist unmittelbar abhängig vom Anteil an schnellen, hellen (FT-Fasern, ”fast twitch”) und langsamen, dunklen (ST-Fasern, ”slow twitch”) Muskelfasern in der Muskulatur. Dieser ist genetisch vorbestimmt, wer also mit einem hohen Anteil an FT-Fasern geboren wird, ist ein Schnelligkeitstalent. Schnelle Fasern lassen sich durch Ausdauertraining vorübergehend zu langsamen umbauen, umgekehrt ist das leider nicht möglich!

    Wegen dieser genetischen Abhängigkeit lassen sich nur komplexe Schnelligkeitsformen wie Kraftschnelligkeit und Schnelligkeitsausdauer indirekt über die Verbesserung des Kraft- bzw. Ausdauerniveaus deutlich steigern, die reinen Schnelligkeitsformen (Reaktions-, Aktions-, Frequenzschnelligkeit) dagegen kaum.

    Es gibt aber im Alter von ca. 10 bis 14 Jahren eine Phase, in der Kinder einen relativ großen Anteil an sogenannten intermediären Fasern besitzen, die noch nicht auf FT oder ST festgelegt sind. Bei Jungen beträgt dieser Anteil bis zu 14%, bei Mädchen bis zu 10%. Werden Kinder in diesem Alter also betont schnelligkeitsorientiert trainiert, läßt sich durch die Umwandlung von Intermediärfasern in FT-Fasern die Schnelligkeit erheblich verbessern. Umgekehrt wird durch hohe Ausdauerbelastungen in diesem Alter der Anteil an ST-Fasern erhöht - das mögliche Plus an Schnelligkeitsfähigkeit also unwiederbringlich verschenkt!

    Vollständiger Text unter http://www.steppich.de/sport/t…tm#SCHNELLIGKEITSTRAINING


  • Moin,

    mein Reden: Koordination geht vor Schnelligkeit oder anders ausgedrückt Koordination ist Grundvoraussetzugn für Schnelligkeit...

    Hat jemand mal ein paar Beispiele (Übungen), was er unter methodischem Schnelligkeitstraining versteht? Am besten mit Dauer/Intensität und nätürlich für Kinder verträglich...

    ciao
    BB

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  • Zitat:


    Big Bopper schrieb am 11.07.2007 15:00
    Moin,

    mein Reden: Koordination geht vor Schnelligkeit oder anders ausgedrückt Koordination ist Grundvoraussetzugn für Schnelligkeit...

    Hat jemand mal ein paar Beispiele (Übungen), was er unter methodischem Schnelligkeitstraining versteht? Am besten mit Dauer/Intensität und nät

    ürlich für Kinder verträglich...

    ciao
    BB




    dem schließe ich mich an und everysingleday

    wäre nett wenn du mal einen detailierten Einblick in deine Planung geben würdest.

  • Zur Gestaltung einer Trainingseinheit: Momentan sehen meine Trainingseinheiten so aus, dass ich zuerst verschiedene kurze Laufübungen zum Einstimmen auf das Schnelligkeitstraining durchführe, also Hopserlauf, Rückwärtslauf, Seitwärtslauf, Kniehebelauf, kurze Sprints (kurze Sprints nur um zu sehen, wer am antrittsschnellsten ist) (5 Minuten) etc. Danach gehts über zu Staffelspielen entweder in Form eines Slalomparcours oder über Stangen, unter denen Markierungshauben liegen (dadurch etwas erhöht) - Schnelligkeit wird bei mir übrigens nicht nur im Vorwärtslauf, sondern auch im Rückwärtslauf geübt. Die Übungen werden abwechselnd mit und ohne Ball durchgeführt, d.h. immer eine Runde ohne, danach eine Runde mit Ball, wodurch das Tempodribbling ebenfalls ausreichend trainiert wird (20 Minuten). Nach einer kurzen Pause geht es dann weiter zum Passspiel, erst paarweise mit Partnerwechsel und verschiedenen Vorgaben (Annahme, Mitnahme, Direktspiel, nur schwächerer Fuß) (15 Minuten), danach in der Gasse per Direktpass mit Durchlaufen (jeweils 2x2 oder 2x3 Spieler), wobei das Tempo schrittweise gesteigert wird (15 Minuten). Als nächstes lasse ich gern noch ein paar Flügelläufe mit Flanken üben (15 Minuten), zum Schluss spielen wir noch 3-gegen-3 (Miniturnier) oder 6-gegen-6, was dann 20 Minuten in Anspruch nimmt.
    Dies ist eine Trainingseinheit mit Schwerpunkt Schnelligkeit und Passspiel/Flanken, eine zum Thema Dribbling oder Torschuss würde natürlich ganz anders aussehen.

    Gruß
    Sven

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Ausführung, Sven.

    Dann sind wir ja alle (glaube ich) einer Meinung, dies beschreibt ja auch Dein Trainingsablauf zum Thema.

    Erst kommt die Laufkoordination, dann das Schnelligkeitstraining. Wer nicht in der Lage ist richtig zu laufen, kann auch nicht schnell laufen. Mit dem Schnelligkeitstraining kann ich erst beginnen, wenn die Kinder beim Laufen sich nicht die Beine verknoten und mehr können als den Lauf in der Vorwärtsbewegung.

  • Moin,

    everysingleday: besten Dank, dann redeten wir vielleicht etwas aneinander vorbei.

    Das was Du beschrieben hast ist für mich völlig normal und ich ordne das nicht speziell unter Schnelligkeitstraining ein. Ich dachte da eher an etwas, was z.B. Leichtathleten machen.

    ciao
    BB

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  • aber reines schnelligkeitstraining sollte ohne ball passieren, da sich die spieler sonst mehr auf den ball konzentrieren müssen...

  • Hier ein Übungsvorschlag zum Koordinations- und Schnelligkeitstraining:


    Trainingsziel: Koordination, Wahrnehmung, Antritt

    Benötig: 2x Koordinationsleiter
    4x Hütchen (2 verschiedene Farben)

    Aufbau: siehe Anhang (Abstand zwischen den Leitern ca. 10m, Abstand zwischen den Hütchen ca. 10m)

    Ablaiuf:
    Die Spieler stellen sich in zwei Gruppen an den Koordinationsleitern auf. Der Trainer stellt sich ein paar Schritte einem der Hütchen. Der Trainer hält ein gelbes und oranges Hütchen in der Hand.
    Die beiden ersten Spieler starten auf Signal des Trainers und führen eine Übung an der Leiter aus. Sind sie damit fertig, drehen die sich einmal um die eigene Achse. Sind beide hebt der Trainer eines der Hütchen. Die Spieler laufen jetzt zum Hütchen mit der angezeigten Farbe um die Wette.

    Variationen:
    Die Spieler müssen auf ein akkustisches Signal (klatschen/pfiff) auf der Leiter die Schrittfolge ändern (z. B. von 1er auf 2er Kontakt)
    Die Spieler sollen nachdem sie beim ersten Hütchen waren auch noch zum anderen Hütchen sprinten (Richtungswechsel)
    Hinter den Hütchen jeweils noch ein Tor mit Bällen bereitstellen (für einen Torschuss oder 1zu1 im Anschluss).

    Aufbau

    Einmal editiert, zuletzt von Fugazzi ()

  • So ich möchte diesen uralten Thread mal wiederbeleben. Ich bin neben meiner Traintätigkeit auch Spieler einer ersten Männer.
    Wir haben uns auf die Saison durch 200 sowie 400 Meter Sprints vorbereitet. Meine erste Frage hat das überhaupt einen Sinn im Fußball?


    Ich hatte einen Vortrag zu diesem Thema gehört. Ich glaube auf Vorarlsberg. Es wurde geäußert, dass diese Sprintübungen für Leichtathleten sind, im Fußball aber keinerlei Sinnhaftigkeit dahintersteckt.


    Ich denke mein Trainer wollte die Schnelligkeitsausdauer schulen. Dazu meine Frage gibt es einen Unterschied zwischen SPrint und Schnelligkeitsausdauer.


    Letzte Woche haben wir aus meiner Sicht dann eine diskutable Übung gemacht. 5 mal 100 Meter, dann 5 mal 60 und dann 5 mal 30.
    Die Pausen bestanden darin nach den 100 Meter zurückzutraben. Ich Frage mich ob ich mit solchen Übungen eigentlich irgendeinen positiven Trainingseffekt erreiche.


    Schnelligkeitsausdauer kann es durch die kurzen Pausen nicht sein. Und das reine Schnelligkeit nur im ausgeruhten Zustand trainierbar ist, sollte auch klar sein. Nun hatte ich eine Diskussion mit einem Mitspieler. Der meinte ich bin doch völlig fertig, das bringt bestimmt Kraft für die Oberschenkel. Aus der Fachliteratur weiß ich aber, dass Krafttraining erst mit 40 Prozent der Maximalkraft beginnt.
    Also passiert durch eine solche Übung überhaupt irgendeine Anpassung.


    Ausserdem möchte ich meine Antrittsschnelligkeit verbessern, welche Möglichkeiten habe ich?

  • Wir haben uns auf die Saison durch 200 sowie 400 Meter Sprints vorbereitet

    bischen mehr müsste man schon wissen. Pausen dazwischen etc.
    als fußballspezifisches Schnelligkeitstraining ist es mist.
    für die fußballspezfische Schnelligkeitsausdauer bringt es auch ncihts, da macht man eher viele kurze( geschätz 5-20m) Antritte über einen kurzen Zeitraum


    Zitat

    Letzte Woche haben wir aus meiner Sicht dann eine diskutable Übung gemacht. 5 mal 100 Meter, dann 5 mal 60 und dann 5 mal 30.
    Die Pausen bestanden darin nach den 100 Meter zurückzutraben. Ich Frage mich ob ich mit solchen Übungen eigentlich irgendeinen positiven Trainingseffekt erreiche.

    das hat widerum nichts mit Schnellitkeitstraining zu tun.
    Sondern ist einfach eine einfache Form von Intervalltraining, sprich eine Form des Ausdauertraining.
    Die Effekte davon glaub ich muss ich jetzt nciht erklären.

  • Die Pausen zwischen den 200 Meter srpints waren glaube ich jeweils 3 Minuten.


    Aber das 100 Meter Sprints Ausdauer Training sein sollen wage ich an dieser Stelle ganz stark zu beweifeln.
    Dafür müssten die Intervalle viel viel länger sein. Wenn man mit Sprints die Ausdauer schulen kann, wäre ich doch sehr überrascht.

  • Zitat

    Aber das 100 Meter Sprints Ausdauer Training sein sollen wage ich an dieser Stelle ganz stark zu beweifeln.

    naja dann merkt man dass du von der Trainingslehre nicht viel Ahnung hast.


    es geht ganz klar Richtung Intervalltraining, o.ä. Dingen wie Tabata etc.


    Sowohl für Schnellkraft als auch Schnelligkeitsausdauertraining sind die Pausen einfach viel zu gering

  • Koordination und Kraft ist die Grundvorraussetzung.


    Es wäre optimal die Lauftechnik zu verbessern.Achtet bitte darauf das die Jungs zuerst auf den Vorderfuß aufkommen, da ein sog.Fersenläufer sich bei jedem Schritt abbremst.


    Unsere Jungs trainieren daher immer in Verbindung mit Stabilisationsübungen denn für Schnelligkeit ist auch die Fußmuskulatur, Wadenmuskulatur, hintere Oberschenkelmuskulatur und die Bauchmuskulatur zuständig.


    Mein Trainingstipp:


    3-4 x wöchentlich Stabilisationsübungen je 20 Minuten
    3x wöchentlich Koordinationstraining je 20 Minuten (gleich auf die Technik achten)
    2-3x Lauftraining je 20 Minuten

  • Das sind ja viele schöne Themen :)


    Ausdauer ist ja nicht gleich Ausdauer und Schnelligkeit nicht gleich Schnelligkeit und die eine Trainingsform ist für einen Aspekt des Anforderungsprofils "Fußball" besser geeignet als eine andere. Grundsätzlich gilt aber: Alles hilft irgendwie - bis auf "man macht gar nix". ;)


    Klar und richtig ist natürlich: "Koordinationstraining = Schnelligkeitstraining". Gerade das Alter von 6/7 Jahren bis hin zu 12/13 Jahren bietet ideale Voraussetzungen zur Leistungsentwicklung von Bewegungen/Techniken und Reaktions-, Aktions- und Frequenzschnelligkeit. Warum? Das hat im Wesentlichen was damit zu tun, wie sich im Wachstum Gehirnzellen, Nervenleitsysteme kurz das ZNS zu "Bewegungsmustern verschalten".


    Deshalb sieht ein gutes Koordinationstraining auch dermaßen aus, dass man den Kindern/Spielern immer wieder neue Reize bzgl. des ZNS setzt indem man die Übungskomplexität erhöht. Irgendwo war hier mal ein Link zu youtube zu Koordinationsleiterübungen der MFS - das war nicht schlecht. Vielerlei verschiedene Reize, kombiniert zu recht komplexen Übungsformen. Wer sich über einen anderen, aber sehr verwandten Aspekt des Lernen von Bewegungsmustern informieren möchte, der google mal nach "differentiellem Lernen".


    Bzgl. Intervallen: Das wichtigste am Intervall ist die Pause ;) Das ist ne alte Regel. Im Ernst: Je nach dem welche Pausenlänge man wählt, kann ein Intervalltraining super sein, gerade mal erhaltend wirken oder gar direkt ein Schmarrn. Alles natürlich immer vor dem Hintergrund von Intensität und Umfang. Intervalltraining richtig zu timen ist m.E. die Königsdisziplin, vor allem weil es so viele versch. Möglichkeiten gibt.


    Auch 400er können ne Berechtigung haben. Kommt ja auch darauf an zu welcher Jahreszeit und zu welchem Zweck. Während der Saison eher nicht, sie sind nicht spezifisch genug. Im Winter zur Bildung von Kraft und Tempohärte und zur Koordinationsschulung bei hohen Belastungen/Vorermüdungen. Warum nicht - schadet sicher nix.


    Aber dann sich nicht mit 3min Pausen. Das is für Fußballer m.E. nix. Das wäre nur ok, wenn man die 400er in nem höheren Tempo laufen würde als im WK (Spiel) die Sprints. Dann würde die Koordination bei höchstem Tempo im Vordergrund stehen und dann wäre so lange Pausen angebracht. Sollte hier aber einer mitlesen, der 400er auf der Bahn schneller laufen kann als die Sprints im Spiel, dann sollte der sich über seine Einstellung im Spiel Gedanken machen ;) Ne Faustformel für Intervalle könnte man in der Form machen: Pause so lange wie die Belastung und der Letzte 400er so schnell wie der Erste.


    Ich persönlich würde allerdings nicht 400er machen sondern eher 100er und 200er (oder gar 50er9, denn 400er lassen einen ganz schön tot zurück wenn man davon mal n paar recht schnelle macht. Das geht zu tief rein - das akkumuliert zuviel Laktat aus meiner Sicht. Aber einmal die Woche im Winter 100er oder 200er (10-20 Stück) un ner Trabpause von der halben Sprintdauer (also wenn ich 30 Sek sprinte, dann 15 Sek Pause) - das ist harter Soff und bringt was ;)


    Die "Goldübung" gibt es nicht. Man muss variantenreich trainieren. Auch mal was ausprobieren, denn: Wer nicht variiert, der stagniert.