Darf Fussball etwas kosten?

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  • fuer mich waere es ein wesentlicher Schritt, v.a. fuer kleine Vereine, neben der angesprochenen Erhoehung, auch ein klaren Bekenntnis zur Ausbildung der Jugend zu geben, anstatt die Mittel in der 1. zu stecken, damit man mal 3. statt 8. wird. Sogar der Meistertitel ist nicht unbedingt erstrebenswert - in gewissen Klassen entfallen dann die Derbies, welche die meisten Zuschauer (=Einnahmen) bringen.

    "...for the love of the game!"

  • Andre, Deine Hoffnungen in Bezug auf die Trainerbezahlung hat Chris doch oben schon widerlegt:

    - Wir zahlen den Trainern ab der D-Jugend 10 x 100 Euro pro Jahr.
    - Diese Summe reicht aber leider nicht, um dadurch eine spürbare Steigerung in der Qualität der Trainer zu erhalten oder richtig stark Trainer zu locken. Dafür wären höhere Summen notwendig.

    Aber die erhöhten Beiträge ermöglichen sinnvolle Investitonen in Material/Infrastruktur:

    - Vor dem neuen Konzept mussten wir bei den Seniorenfußballern/Kassenwart betteln, wenn wir mal 20 neue Bälle brauchen. In den letzten Jahren haben wir viele gute Gerätschaften anschaffen können, unsere Mannschaften laufen einheitlich auf. Mehrere kleine Infrastrukturmaßnahmen entstanden, die vorher Utopie gewesen wären.

    Insgesamt spricht das aber dennoch ganz klar FÜR eine Beitragserhöhung.


    Grüße
    Oliver

  • Ich bin wie gesagt bis Ende der Woche mit meiner Mannschaft bei einem Turnier im Ausland und kann daher immer nur kurz reinschauen. Sammelt doch mal die Fragen, die ihr habt, und ich versuche sie nach meiner Rückkehr zu beantworten.

  • Andre, Deine Hoffnungen in Bezug auf die Trainerbezahlung hat Chris doch oben schon widerlegt:

    Aber die erhöhten Beiträge ermöglichen sinnvolle Investitonen in Material/Infrastruktur:

    Insgesamt spricht das aber dennoch ganz klar FÜR eine Beitragserhöhung.


    Grüße
    Oliver



    jetzt muss ich mich trotzdem nochmal hier melden...


    was hat er denn damit wiederlegt?


    gar nichts.


    ich find das gut, denn das ist auf jeden fall schon mal ein netter "vertrauensbeweiss" oder aufwandsentschädigung für benzin etc...


    nur mehr zahlen heisst nicht gleich, dass trainer mit ner c lizenz anspirngen, oder noch bessere ausblidungen haben.


    das kann ja viele gründe haben, warum das keine bessren trainer anlockt.


    standort, oder liega, was auch immer....



    aber wohl mehr noch, dass trainer ab ner c lizenz wohl auch vielleicht nen weg in richtung erwachsene gegangen sind in seinem wohnbereich.


    also bestötigt seh ich da nix...



    aber das konzept find ich super, sofern das geld dann für trainer und mittel für die teams und vielleicht ausflüge reicht.


    1000 euro pro jahr, ist doch klasse für ein hobby, dass sicher auch je nach intensivität auch zu nem nebenjob werden kann.



    bis bald freunde

  • Ich bin wie gesagt bis Ende der Woche mit meiner Mannschaft bei einem Turnier im Ausland und kann daher immer nur kurz reinschauen. Sammelt doch mal die Fragen, die ihr habt, und ich versuche sie nach meiner Rückkehr zu beantworten.

    Danke für das Angebot, Chris! Ich fange mal an mit sammeln:


    1) Reicht Eure Trainerentlohnung, um ausreichend Trainer zu finden? Wenn nein: Wie hoch schätzt Du den Betrag, ab dem das gelingen würde?


    2) Reicht Eure Trainerentlohnung, um die Qualität der Trainer sicher zu stellen (Qualität muss nicht zwingend Lizenz sein)? Wenn nein: Wie hoch schätzt Du den Betrag, ab dem das gelingen würde?


    3) Du schreibst ja selbst, dass Euer Verein durchgängig höherklassig spielt (also vermutlich Gruppenliga). Glaubst Du, dass das Konzept auch bei niederklassigen Vereinen so funktionieren würde? Oder benötigt man den "Köder Leistungsfussball", um die Eltern zu überzeugen?


    4) Ihr habt ja getrennte Abteilungen Jugend/Aktive. Kannst Du kurz erklären, warum Ihr das getrennt habt? Ging es nur darum, die Finanzen sauber zu trennen?


    5) Du beschreibst Spannungen zw. den beiden Abteilungen. Warum gibt es die? Geht es da um Geld oder um das Konzept...?


    Wäre super, wenn Du da kurz drauf eingehen könntest :). Ach ja, und viel Erfolg auf Eurem Turnier :thumbup:.


    Grüße
    Oliver

  • Die Verwaltung der Jugendabteilung ist deutlich besser aufgestellt als vorher


    Darum geht es ja im Kern bzgl. Professionaliierung. Ich möchte da etwas Zukunftträchtiges initiieren, da wir im KiFu einfach fast nur unprofessionellen Mist erlebten u. es das nicht sein kann und darf! Im neuen Verein läuft alles nach Gusto der Erwachsenen, vor allem der Trainer sowie einzelner Eltern. Trainingsmaterial außer Tore (nur große) gibt es fast nicht, jeder Trainer hütet gut weg geschlossen für die anderen ein paar Pylonen ebenso wie "sein" Team: es gibt zwar bis D komfortabel je 2 Teams je Jahrgang, aber wild gemixt, so dass die Meldung gemäß Staffelstärke eher willkürlich wird. Eltern scheint es nicht zu interessieren, wenn ihr Junge der 2. o. 3. im Jahrgang ist, aber in der Zweiten spielt, wo er dann alle spielerich überragt... Für mich als Fußballer/Trainer nicht sinnvoll. Da der Verein nichts bezahlt, haben wir nun zu zweit 25 Akteure zu betreuen, wobei mein Kollege in 4 Wochen 4mal nicht konnte (1. Mal abgesagt, ab danach mach ich es allein, kaum machbar bis zu 25 Kids zu betreuen). Usw.
    Komplett auslagern würde schwer. Ich plane nun, als Vorbild die Zweite zu übernehmen u. erstmal freiwillig alle starken Akteure in die 1. abzugeben, um ein Zeichen zu setzen, zugleich mit der so geschwächten Zweiten Staffelsieger zu werden u. für bessere Motivation/Stimmung wie vor der Abgeabe zu sorgen, um die leistungsfördernde Struktur im Verein zu vereinheitlichen. Parallel aber will ich Fördertraining für alle eigenmotivierten Kinder aller Jahrgänge der A- u. B-Teams anbieten. Das aber kann gar nicht kostenfrei geschehen, denn schon jetzt herrscht ja Trainermangel. Es sollen ja auch keine Papas (die sich ihren Lohn übers eigene Kind, Anerkennung unter Eltern, Ehrgeizbefriedigeung via Teamerfolg etc. holen), sondern Profis machen: einen für die Akteure guten Job eben, der sie weiter bringt. Eltern, die immer alles fast umsonst haben, dann oft noch motzen wollen (logische Konsequenz der Entwertung durch den Umsonst-Anpruch), lehne ich eh ab.


    Wie aber das Ganze aufziehen? Kann man trotzdem ein wenig über die Ehre mit bezahlen, damit der Rahmen nicht gesprengt würde? Es müsste ja am besten mobile Förderteams mit Profi-Equipment geben, damit ich das nicht auch noch organisieren muss. Und der möglichen Missgunst anderer muss vorgebeugt werden bzw. man muss sie animieren, dass sie mitmachen statt blockieren... Erfahrungsberichte sind da wertvoll!!!!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Wenn ein Verein die klare Orientierung zum Leistungsfussball hat, so wie es beim Verein von Chris der Fall ist, dann benötigt man gut ausgebildete Trainer. Wobei Chris selbst einschränkt, das es auch bei einer Anhebung der Trainerhonorare und gleichzeitigen Mitgliederbeitragserhöhung nicht immer gelingt, die bestmöglichen Kandidaten zu gewinnen. Angebot und Nachfrage schränken die Möglichkeiten ein.


    Diese Situaition ist jedoch nicht mit einem Dorfverein zu vergleichen, der Breitensport in den unteren Kreisklassen anbietet. Hier gibt es eine große Trainernachfrage, aber aufgrund der geringen sportlichen Attraktivität zieht es dorthin kaum Trainer nur aufgrund der "schönen Gegend"! Weil weder Geld noch sportliche Attrativität vorhanden sind, bleibt gar keine andere Möglichkeit, als sich an ehrenamtliche Trainer zu wenden. Das dies in den meisten Fällen gleichzeitig Väter machen, liegt vornehmlich daran, weil es sonst gar keine machen würde!


    Deshalb hatte ich auch erwähnt, das es lohnt, sich individuell über das Machbare im Verein zu unterhalten! Wer dabei keinen für ihn tragbaren Kompromiß erzielt, weil er meint, das sein Engagement mehr wert sei, dem bleibt der Wechsel in einen Verein, wo seine Fähigkeiten angemessener entlohnt werden.

  • Wie aber das Ganze aufziehen? Kann man trotzdem ein wenig über die Ehre mit bezahlen, damit der Rahmen nicht gesprengt würde? Es müsste ja am besten mobile Förderteams mit Profi-Equipment geben, damit ich das nicht auch noch organisieren muss. Und der möglichen Missgunst anderer muss vorgebeugt werden bzw. man muss sie animieren, dass sie mitmachen statt blockieren... Erfahrungsberichte sind da wertvoll!!!!


    Über die ehre kannst du nur mitbezahlen, wenn es sich um vereinseigene trainer handelt, oder die Mannschaft so gut ist, das sich die Trainer dort ihre "Goldene Anstecknadel" verdienen wollen.


    Wenn ich dich recht verstehe willst du Förderteams in deinem eigenen verein??


    Als erstes solltest du mal schauen ob du einen sehr liquiden Sponsor hast. denn wenn bei euch es schon am equipment hadert oder jeder meint seine eigen Suppe kochen zu müssen, wird es teuer. Ich stelle da mal eine Summe von 1000 bis 2000 € in den Raum nur für Trainingsmaterial (ohne großtore). das ganze dann in einen vernünftigen, beheizten und abschließbaren raum. Und schon haben alle was davon.


    Gute Trainer gibt es mit sicherheit auch im Verein, aber bestimmt nicht flächendeckend. Möchtest du aber Flächendeckend im verein gute Trainer haben, schätze ich mal einen Aufwand von 400-800 € im Monat.


    Das so etwas unrealistisch ist, muss ich glaube ich nicht erwähnen. Aber, und das glaube ich auch, machst du das 3 Jahre lang, wirst du den Verein aus dem Breitensport heraus haben im im Leistungssport auf dauer ansiedeln können.


    Mein Rat: Such einen liquiden Sponor, der euch die Gerätschaften sponsort. Die trainer ist eine Baustelle auf längere Zeit. das kann man aber dadurch ändern, indem man Vereinsinterne Trainerlehrgänge anbietet. So holst du auf dauer deine Kollegen (oder zumindest einen großen teil) in ein vernünftiges Boot mit herein.

  • nicht mit einem Dorfverein zu vergleichen, der Breitensport in den unteren Kreisklassen anbietet. Hier gibt es eine große Trainernachfrage, aber aufgrund der geringen sportlichen Attraktivität zieht es dorthin kaum Trainer nur aufgrund der "schönen Gegend"! Weil weder Geld noch sportliche Attrativität vorhanden sind, bleibt gar keine andere Möglichkeit, als sich an ehrenamtliche Trainer zu wenden. Das dies in den meisten Fällen gleichzeitig Väter machen, liegt vornehmlich daran, weil es sonst gar keine machen würde!


    Warum nicht kombinieren: Basis/Breitensport für alle, professionelle Förderung obendrauf für Interessierte, die das im Wert zu schätzen wissen? Warum (außer den Fremdselektierten) allen Kindern (als zu schlecht dafür!) Letzteres versagen, da viele Erwachsene ein verkehrtes Wertgefühl haben, lieber schicke Autos, Reisen usw. bezahlen als eine bessere Förderung für (ihre, so sie noch welche haben) Kinder? Wieso müssen Kinder für ein breites krankes Wertempfinden in unserer Gesellschaft den Preis zahlen, sogar wenn ihre Eltern es besser wissen, den reellen Wert des Förderns begleichen wollten?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Sorry wenn ich mich jetzt nochmal in diesen Thread einklinke, aber was mir hier absolut zu pauschaliert dargestellt wird, ist die These: Lizenztrainer = Guter Trainer, Vatertrainer = zum Glück machts ein Depp überhaupt.
    Ihr solltet euch mal überlegen ob diese These wirlklich so stimmt.
    Nur weil ein Trainer durch den DFB lizensiert ist, muss das noch garnix heissen. Es gibt auch viele Firmen die ISO-zertifiziert arbeiten und trotzdem für den A**** sind. Generell kann man doch froh sein wenn es Menschen gibt, die für Lau 3 Mal die Woche Ehrenamtlich für einen Verein tätig sind und sich da den Allerwertesten aufreissen. (Von den zahlreichen Vor- und Nachbereitungen, Onlinestudien, Bücher kaufen und wälzen und und und mal ganz abgesehen)
    Ich kenne viele Trainer, die auch nur "Vatertrainer" sind und hervorragende Arbeit leisten und genausoviele Lizenztrainer die es nicht wirklich draufhaben. Amen.
    Sorry aber der Dampf musste mal raus.

  • Wenn ein Verein die klare Orientierung zum Leistungsfussball hat, so wie es beim Verein von Chris der Fall ist, dann benötigt man gut ausgebildete Trainer. Wobei Chris selbst einschränkt, das es auch bei einer Anhebung der Trainerhonorare und gleichzeitigen Mitgliederbeitragserhöhung nicht immer gelingt, die bestmöglichen Kandidaten zu gewinnen. Angebot und Nachfrage schränken die Möglichkeiten ein.


    Chris Verein hatte offenbar Defizite bei der Ausstattung der Teams. Dieses Defizit hat mein Verein nicht. Mein Verein zahlt auch....ein Taschengeld...das viel höher sein könnte...allerdings ist es in meinem Verein so, dass kein Trainermangel herrscht und die meisten Trainer dennoch qualifiziert sind. Wer den Schein hat, muß zu Fortbildungen gehen,...um den SChein aktuell zu halten.


    Hier ging es um das Problem der nicht ausreichenden Anerkennung des Ehrenamtes und Qulifizierung der Trainer durch Fortbildungen (auch Trainer ohne Schein) und vielleicht drittens um die Ausstattung.


    Hier den Leistungsfußball (was ist das schon!? im Jugendbereich)...als Maßstab zu nehmen oder hiervon den "normalen" Fußball im Jugendbereich abzugrenzen ist für mich restlos unnötig. Es geht um die Sache an sich. Fußball muß was kosten, auf jeden Fall...damit man was ändern kann...in die Lage versetzt wird, breitgefächert was zu ändern und das hat mit Leistungsfußball oder nicht für mich etwas weniger als nichts zu tun. Im Gegenteil...der sog. Leistungsfußball ...warum stehen diese Vereine denn besser da....warum denn wohl....weil sie mehr Kohle einnehmen, woher die auch immer her ist (Sponsoren oder Mitglieder)...diese Verein sind doch das beste Beispiel dafür, dass das ein mutiges Muß sein sollte. Also, ...hoch mit den Beiträgen. Hebe ich die auf z.B. 18 Euro an...und zahle den Trainern dann 10 oder 11 mal im Jahr eine Summe aus....dann kann ich immer noch auch die Frage der Ausstattung regulieren...weil ich die 11te oder 12te Auszahlung halt dafür verwende!! Es kommt im Prinzip auf drei Sachen an


    a)wie glücklich verkaufe ich meine Maßnahme an die Mitglieder/Zahler
    b)welche Taten lasse ich dann Folgen...wie Konsequent bin ich....(Fortbildungsmaßnahmen...Ausstattung usw....Philosophie/Konzept schreiben)
    c)wie ehrlich betrachte ich nach einem angemessen Zeitraum den Erfolg oder Mißerfolg!


    Diese Situaition ist jedoch nicht mit einem Dorfverein zu vergleichen, der Breitensport in den unteren Kreisklassen anbietet. Hier gibt es eine große Trainernachfrage, aber aufgrund der geringen sportlichen Attraktivität zieht es dorthin kaum Trainer nur aufgrund der "schönen Gegend"! Weil weder Geld noch sportliche Attrativität vorhanden sind, bleibt gar keine andere Möglichkeit, als sich an ehrenamtliche Trainer zu wenden. Das dies in den meisten Fällen gleichzeitig Väter machen, liegt vornehmlich daran, weil es sonst gar keine machen würde!


    Da möchte ich auch wiedersprechen. Es liegt nicht an dem Erfolg der einzelnen Dorfmannschaft, sondern an der Zufriedenheit alle...der Eltern, der Spieler langfristig gesehen und der Aussendarstellung und weniger am Tabellenplatz. DAS genau das...würde sich vermutlich später rentieren. Vereinsanbindung der Spieler wäre vermutlich viel höher, ...der Ruf des Vereins würde sich verbessern, weil auch die Trainer dort zufriedener wären und so erreicht man, dass der ein oder andere telentierte Spieler dort bleibt, wo er sich richtig pudelwohl fühlte und bleibt....davon dann 5 oder 7 und schwups kriechste aus der Kreisklasse in die Liga...wetten!


    Das Beispiel von "da oben" ist eigentlich Beweis genug. Qualität auf breiter Ebene durch Kohle!...dürfte das Rezept sein und das Beste: Aus eigener machbarer überzeugender Kraft.

  • Andre
    Bei deinen Argumenten möchte ich dir gerne im großen und ganzen zustimmen.


    Doch während euer Verein offensichtlich noch "aus den Vollen schöpfen" kann beobachte ich einen Trend, in dem aus demografischen Verhältnissen der Nachwuchs mehr und mehr wegbricht. Die kleinen Dorfvereine können selbst keine C, B- und A-Jugend Mannschaften mehr stellen. Es geht nur noch über Spielgemeinschaften. Hier hat der Kampf um die Existenz dieser kleinen Fussballvereine längst begonnen. Ob man den gewinnen kann, wenn man höhere Mitgliederbeiträge von den Eltern fordert? Die heutigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind doch weitaus größer als noch vor Jahren. Gravierende Fehlentscheidungen lassen sich kaum noch reparieren. Wenn Mitgliederbeitragserhöhung, dann auf breiter Basis der Freiwilligkeit im Verein und nicht allein aus der perspektivischen Sicht von Jugendtrainern! Auch obliegt es dem Willen der Gemeinschaft des Vereins, welchen sportlichen Weg es gehen will! Da will nicht unbedingt jeder mehr Geld in die Hand nehmen, um es noch besser zu machen.


    Wenn ich da über die Grenze schaue, werde ich richtig neidisch! Dort sind die Sportanlagen in den letzten Jahren zu Familientreffpunkten geworden, weil es dort neben den Sportangeboten für die Kinder auch in angenehmer Athmospäre soziale Treffpunkte für die Eltern sowie anderen Freunden und Gönnern des Sports gibt. Hier müssen wir uns über Ausschreitungen im unteren Fussballbereich unterhalten! Für mich hat das eine höhere Priorität!

  • Ein Vatertrainer kann immer nur zweitbeste Lösung: da Vater von wem, befangen. Sonst richtig: Väter sind irgendwie auch Menschen, so gern viele Trainer auf sie herabblicken ;) Die Fortbildungen für Trainer habe ich oft besucht, die sind fachlich/didaktich oft ein Witz. Gute Trainer = gute Menschen : in dem, dass sie nie aufhören, selbstkritisch sich verbessern zu wollen - eher selten. Daher mein Vertrauen zu "Profis", egal wie lt. Papieren "qualifiziert": Hauptsache in der Leistung FÜR Kinder gut!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Stimme Andre hier vollkommen zu.


    Ordentliche Bezahlung ist ein Muss, es wird ja schliesslich auch etwas geleistet. Und die Illusion das in NLZs ordentlich Bezahlung herrscht gilt wohl nur fuer die Top 10 der Bundesliga. Alles andere ist und bleibt auch dort ein Witz, wenn man bedenkt wieviel Zeit investiert wird.

  • Zamorra
    Ja, als Trainervater bis du noch Mensch, aber nur solange du die Kinder von den "richtigen Eltern" auswählst! Sonst hast du keine Ahnung!


    ottoanna
    Danke für den Hinweis mit den NLZ-Trainern! Dieser Weg wird vielen jungen Trainer-Talenten als das Sprungbrett für ihre spätere Trainerlaufbahn präsentiert. Es werden ausschließlich kurzfristige (Saison-)ziele formuliert. Wer vorher noch nicht wußte, was Erfolgsdruck im Nachwuchsleistungssport ist, der erfährt es hier am eigenen Leibe. Liegt man nicht im Normbereich, warten schon 10 Andere auf den heiß ersehnten Job. Warum soll man dafür ordentlich bezahlen, wenn die Nachfrage weitaus größer ist als der Bedarf?

  • Ordentliche Bezahlung ist ein Muss


    Zum Glück nicht, da es noch Menschen gibt, die auch ohne sich engagieren, aber: zu wenige und unter ihnen wieder viele, die dann eher eigene Motive als rein das allg. Kindeswohl verfolgen (Eitelkeit u. Geltungsbedürfnis, Ehrgeizbefriedigung, Protektion des eigenen kindes etc.). Da liegt das Problem sowie darin, dass es in unserer Gesellschaft immer mehr Leute gibt, die eben für Leistung nicht bezahlen wollen, Konsequenz: weniger reelle Leistungsstärke im Angebot, viel Bluff. Wo das zulasten unschuldiger Kinder geht, ist es nicht gerecht, sondern nur traurig. ürde man reell Leistung bezahlen (dürfen), hätte auch kein Trainer mehr gegenüber den oft so gern herabgesetzten und ignorierten Eltern (auch wenn die ebenso Trainer und nachweislich kompetenter sind) "Allgewalt" kraft Willkür: Eltern wären Kunden, Trainer Anbieter, die erstmal selbst wa leisten müssten, bevor sie ständig von kleinen Kindern Leistung, Disziplin etc. fordern: die diese oft aber mangels Vorbild nicht liefern!


    Langzeiteffekt: wieviel bitter enttäuschte Minikicker bzw. ausgebeutete "Talente" mögen später ihrem inneren, affektiv nie verarbeiteten Unmut per "Gegen"-Gewalt auf den Plätzen Ausdruck verleihen? Das interessiert bei den modischen Klagen über Hools, Randalierern, Gewalttätern usw. offenbar nie wen: aus gutem Grund, da man die Mit-Verantwortung verdrängt und fürs frühkindliche Gewaltsäen zu übernehmen scheut, obwohl jeder psychologisch ein wenig geschulte Pädagoge eben genau wissen müsste, woher Gewalt ursächlich kommt! Davon aber will keiner etwas wissen, da es zum "sauberen" Image so wenig passen will! Aber: Würden wir alle unseren Kids, unserer Zukunft nicht mehr sorgfältige Auswahl schulden: leistungsbezogen - bei Trainern und nicht nur wie gehabt bei Kindern! Wer sollte zuerst was leisten, damit die Jugend gedeiht, für guten Nachwuchs gesorgt wird?


    Wer aber nicht vernünftig bezahlen will, der bekommt keine vernünftige Leistung trotz allem Interesse am so falsch verstandenen Leistungs-KiFu, denn dann wird das Leistungsdenken nur verdreht, gegen Kinder ver- statt ihnen zu-kehrt! Für mich ist ganz eindeutig, wessen Interessen im KiFu in allem maß- und zielgebend sind...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    4 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • @ Kicker


    Woher kommt denn Gewalt ursächlich?


    Wenn ich mir die Jugend heute anschaue, die immer weniger gewalt im familären bereichen durchstehen muss, aber trotzdem immer gewaltbereiter ist, frage ich mich, ob das alte System denn so falsch war?


    Ich weis ja, das du immer sehr gene die "unschuldigen Kinderseelen" zitierst du geschändet und auf dauer geschädigt werden durch nicht ausgebildete trainer. Hmmmm...... wenn ich da mal in meine Jugend zurück denke (ca 30 Jahre her) und mir die dortigen trainermethoden rückwirkend anschaue (Zirkeltraining, treppenlaufen...), dann muss ich sagen, das wir ja alle schon mehr als nur geschädigt sind und unsere Seelen bereits im fegefeuer brennen^^. Allerdings kann man glaube ich sagen, das unsere genertion NICHT rumgeprügelt hat und auf dem Boden liegende noch getreten hat. Dieses ist aber heute leider schon die regel. Nicht das rumprügeln, sondern das nachtreten.


    Mag das vielleicht auch daran liegen, das wir regeln hatten die wir zu befolgen HATTEN, und nicht irgendwelche Dummschwätzer die meinten das wir mal das machen sollen was wir wollten?


    Wenn ich jetzt mal über den Tellerand sehe, dann behaupte ich, dass Kinder mit strengen regeln anscheinend weniger agressiv und geschädigte Kindeseelen haben, als Kinder denen man möglichst wenig regeln gibt. Der KiFu darf nicht darin verkommen, das Eltern oder Trainer sich möglichst weit heraushalten aus dem training und der Erziehung, sondern muss wieder in die richtung gehen, dass das Wort eines Erwachsenen erstmal gildet. Schaffe ich es trainer zu bekommen, die in diese Richtung dann auch noch ein ordentliches Training aufziehen könne, wird das natürlich kosten. Denn es ist ja viel viel leichter wegzuschauen (immer unter dem Motto, das die Kinder sich ja selber verwirklichen sollen) als einzugreifen und konfrontationen zu suchen.


    Kein Kind kommt zum Fussball weil es keine regeln will, sondern weil es die regeln als unabdingbar erachtet und sich ihnen unterwirft

  • Stefan67


    DANKE!!


    Du hast mir wirklich aus der Seele gesprochen!


    Übrigens hatte ich in meiner Jugend ausschliesslich "beinharte" Trainer mit überholten Trainingsmethoden, überstrenger Mannschaftsführung und beschränktem fussballerischen Können und kann trotzdem recht gut Fussball spielen und führe auch sonst ein gutes geregeltes gewaltfreies Leben ;)
    Und als selbstkritischer Perfektionist verwirkliche ich mich auch als "Vatertrainer" in Sachen Jugendförderung und Trainingsmethodik, mit sowohl aus der Elterschaft und Verein, als auch von Trainern anderer Vereine bestätigten guten Leistungen.


    Worauf ich hinaus will ist eins... Jeder egal ob Profi oder Anfänger kann mit Aufopferung, Interesse und genügend Antrieb ein guter Trainer sein! Basta!
    Geld macht doch vor allem an der Sache eins kaputt und zwar den ursprünglichen Gedanken des Sports! Nämlich Spass an der Bewegung, ohne den Zwang zum unbedingten Erfolg.

  • Um dir keine Antwort schuldig zu bleiben: Es geht ja bei Ursachenforschung bzgl. Gewalt immer um die Gewalttäter, also eher nicht um dich, oder? Hier vor Ort gab es zuletzt auch mehrere Gewaltexzesse, wo z.B. meherer Vereinsspieler, die natürlich durch die komplette Jugend gingen, andere z.T. krankhausreif schlugen, beim heiteren Hallenfußball, wo es 4:0 fürs eigene Team stand. alles entschieden war. Wie kommt das, hat sich danach keiner (außer natürlich mir Bösewicht, wobei ich eine Antwort nie erhielt, soviel zur Ernsthaftigkeit, "gegen" diese Art roher Gewaltausbrüche zu sein) irgendwie gefragt, aber eitel dagegen "demonstriert": um sich zu beweisen, das alles nichts mit einem selbst zu tun habe, die berühmte Nabelschau eben? Und all die Aktionen gegen Gewalt, Rechts, für Respekt, Toleranz, erstmal billig auf Plakate zu drucken, so viel positive Präsenz bekommen, aber was bringt es nun am Ende, ist die Fußballwelt dadurch schon besser geworden?


    Jeder Mensch hat Aggressionen, schon jedes Kind Vernichtungsfantasien (ob nun Destrudo o. gar Todestrieb genannt). Die Frage ist: wie lernt man, damit umzugehen. Da haben die Vereine eine präventiv hohe Funktion zu erfüllen, daher werden sie von der Politik auch so gefördert. Wenn es nun grad in ihren Umfeldern (wobei die, die als Kinder früh die Lust am gewaltfreien Aggressonsabbau ausgetrieben wurde, kaum messbar wären), dem Fußball, nicht aber: Handball, Volley- o. Basketball, LA, Turnen immer mehr und exzessiver zu Gewalt kommt, dann zu meinen, dass habe alles gar nichts mit Fußball/KiFu, dem für professionellere Qualifizierung der Betreuer (:von Treue zum Fußballsport) eben fehlenden Geld (das eben z:B. unter der Hand in die Taschen von FIFA-Funktionären fließt: 14 Mio. in eine Hand!) zu tun, dann rettet man so nicht den guten Ruf des Fußballs, sondern man sorgt eher dafür, dass alles weiter schlimmer wird: noch mehr Polizei, noch mehr viel zu späte Prävention bzgl. Fanprojekten, noch mehr PR-Aktionen, Diskussionen etc. Was bringt's, ist's besser o. schlimmer geworden? Bin gar ich daran schuldig, weil ich das mal offen zu kritisieren wage? Ich habe mal eine andere Weise, das zu sehen, vorgestellt: es muss im KiFu anfangen, da das die Psychoanalyse einfach nahelegt. Was ist er uns dann also wert: keine Profis, nur minimal Taschengeld für die Hobby-Verantwortlichen, kein Cent mehr? Was für eine Diskusion haben wir da? Das mag jeder für sich beantworten, ich ziehe mich erstmal raus, wenn das zu sagen so wenig gute Resonanz hat, im Gegenteil viele Leute so auf die Palmen treibt... Ok?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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