"Der schafft das körperlich nicht..."

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  • Viele Fans der Eintracht (Frankfurt) werfen den Verantwortlichen vor, dass sie Marco Marin "fort gejagt" haben, weil er für zu klein gehalten wurde -- wenn ich mich recht entsinne, war das in der B-Jugend. Vor Fehleinschätzungen ist in der Tat niemand gefeit, speziell, wenn man einen Kader von bereits hoher Leistungshomogenität vorfindet.


    Die "Öffentlichkeit" ist aber auch recht launisch und lässt sich schnell blenden. Das hat jetzt nicht mehr so viel mit dem Thema Nachwuchs zu tun, aber vor anderthalb Jahren verließ Cenk Tosun die Eintracht, weil er keine Einsätze bekam, nachdem er praktisch deren gesamte Jugenden durchlaufen hatte, in RIchtung Türkei. Als er dort dann zum Shooting Star wurde, war das hiesige Geschrei groß. Mittlerweile ist es deutlich ruhiger um ihn geworden, ich wage zu behaupten, dass er in der türkischen Liga auch nicht mehr der Überflieger von vor einem Jahr mehr ist, und dass diese Liga tatsächlich auch schwächer als die Bundesliga einzuschätzen. Insofern haben da die Verantwortlichen wohl doch keinen Fehler gemacht.. Das aber nur als Anekdote am Rande, die verdeutlichen soll, dass es unheimlich schwer ist, die Arbeit und Entscheidungen anderer zu beurteilen, weil einem oftmals die nötigen Hintergrundinformationen fehlen.


    Noch ein kurzer Nachsatz, dieser wieder zum Thema: Als ich vor zwei Jahren auf unserem DFB-Stützpunkt übrigens mal beim D-Jugendtraining zugeschaut habe, fand ich nicht, dass die großen Spieler zahlenmäßig überwogen, ich habe sogar geglaubt, eher das Gegenteil fest zu stellen. Allerdings hatte ich damals keine großartige Vergleichsmöglichkeiten.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    Einmal editiert, zuletzt von tobn ()

  • Das schlimme daran ist, dass die Schiedsrichter hier, aus falsch verstandenen pädagogischen Gründen, zumindest soweit ich es bisher gesehen habe, niemals gelbe Karten, Zeitstrafen oder rote Karten zeigen.
    Ich denke, dass hier der Schiedsrichter gefordert ist, die Techniker vor den "Körperspielern" zu schützen!


    Genau das ist das Problem: wenn aus Kostengründen (die Kleinen sind eben mehr nicht wert) Leute des Heimteams pfeifen, die eigentlich gar keine sind (wenig neutrale Eltern/Co-Trainer/Brüder von Spielern), o. unerfahrene Jungschieris traut sich keiner per disziplinierend die Techniker schützender Strafe "aufzufallen", dann kommen noch die kolportierten "pädagogischen Gründe" (Spielfluss nicht unterbrechen: welchen, denn der des genialen Technikers wird ja grad per Foul zerstört?). Am Ende sind dann werdende, körperlich zudem weniger robuste Persönlichkeiten wie Reuss o. Marin einfach so eingeschüchert und psychisch blockiert, dass sie selbst ängstlich zurückziehen, auf der Ersatzbank landen etc. Die beiden haben es nun per Vereinswechsel als mentalen Neuanfang trotzdem geschafft, die unzähligen, die irgendwann resignierten oder auf der Bank versauerten und heute nurmehr herumdaddeln, kennen wir nicht.
    Gerade Kleinere sind oft anfangs besonders motiviert, per Technik oder Mut mit den Großen mitzuhalten, lernen so intensiver, ohne Schutz vor brutalen Attacken aber beginnt dann der Rückzug (bei Torwarten ähnlich: nach Fleischwunden o. einem Rippenanbruch per Gegnergrätsche in den Mann, O-Ton Gegnertrainer: war doch nichts u. außerhalb des Fünfers hatte meinen Sohn da irgendwann auch keinen Bock mehr). Schieris wie Trainer sollten bei Kids aufs Fußballerische statt Körperbrutale setzen, indem sie Spielkultur schützen. Blutgrätschen, Wegdrücken u.ä. kann man noch mit 16 lernen, auch wenn sie bei 7-jährigen für eine "sichere" Abwehr sorgen mögen...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ich möchte gerne Olivers Frage nochmal aufgreifen. Bei wem gibt es denn bei den Bambini grobe oder brutale Fouls?


    Ich selbst habe von F-Jugend bis einschließlich Kreisklasse D-Jugend noch kein einziges grobes Foul gesehen.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Hatte grad das TW-Beispiel (aus der F, Rippenanbruch o. Fleischwunden, falls das zählt) gegeben. Das ist aber schon bei fast jedem Training so: ein paar Mal liegen immer Kinder nach (zunächst unabsichtlichen) Fouls vor Schmerz sich krümmend auf dem Boden. Nun kann man einfach tröstend, gar sie als Heulsusen abtun oder die Übeltäter einnorden, je nachdem welchen Spielertypus man wünscht/will. Bei uns leider eher die Robust-Rustikalen, daher hörten viele intelligentere, kreativere Spieler (z.B. ein 10-jähriger der in der Schule 2 Jahrgänge übersprang o. auch der Klassenbeste bei meinem Sohn in der Klasse) auf mit Fußball bzw. wechselten: und die Trainer meinten auch noch, die seien nicht zu gebrauchen: offenbar zu intelligent, denn Bälle trafen sie schon ganz gut, spielten viel mehr ab wie fast alle andern (auch aus Angst vor Attacken, habe ich von ihnen gehört, als sie sich mal bei mir ausheulten deshalb)... Daher fand ich die Beispiele Reuss u. Marin als Faust aufs Auge: wer intelligent spielt, erst schauend o. überlegend zögert, nicht foult u. drückt, scheint weniger gefragt u. Chancen zu haben.

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  • Ich möchte gerne Olivers Frage nochmal aufgreifen. Bei wem gibt es denn bei den Bambini grobe oder brutale Fouls?


    Ich selbst habe von F-Jugend bis einschließlich Kreisklasse D-Jugend noch kein einziges grobes Foul gesehen.


    Was hier teilweise geschrieben wird, ist für mich auch unvorstellbar. G,- und F-Jugend grobe Fouls ? Bis auf ein paar ungeschickte Aktionen habe ich da auch noch kein grobes Foulspiel gesehen.


    Ab der E-Jugend gibt es hin und wieder Spieler, die durch übertriebenen Einsatz negativ auffallen. Aber das ist bei uns eher die Ausnahme.

  • Habe gerade das aktuelle Beispiel aus der Stützpunktsichtung für den Jahrgang 2001:
    Die Größe spielt hier ganz sicher keine Rolle.
    Es kommt darauf an, welche technischen und koordinativen Fähigkeiten ein Spieler hat,
    wie aktiv er ist und wie geschickt er sich im Spiel verhält.


    Insofern denke ich nicht, dass kleine Spieler hier benachteiligt werden.
    Wenn es im Verein um Punkte geht, dann kann das sicherlich vorkommen.
    Aber ich glaube nicht, dass das die Regel ist.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Daniel78
    Weil ja die Stützpunkttrainer sich ganz gerne in der Rolle der "fussballerischen Vordenker" insbesondere bei den Kurzschulungen sehen, passt es ganz gut ins Thema. Denn wie du aus dem Beitrag: "wer zu spät kommt, den bestraft der DFB" hier im Forum entnehmen kannst, sprechen die Zahlen eine andere Sprache! Der darin nachgewiesene RAE-Effekt (real age effect) zeigt, das in den Jahrgangsteams der Stützpunkte die in den ersten Monaten eines Jahres geborenen Kinder besonders stark vertreten sind, weil sie den in den letzten Monaten des Jahres physisch ein wenig voraus sind. Als Motiv darf man annehmen, das auch die Stützpunkttrainer gerne sofort gewinnen wollen und es sie nicht interessiert, wer von den gesichteten Spielern das größte Talentpotential hat! Das es eine falsche Auswahl ist, die von Stützpunkttrainern im Allgemeinen getroffen wird und somit teilweise die falschen Kinder gefördert werden, läßt sich dadurch belegen, das der RAE-Effekt im Erwachsenen-Profibereich nahezu ganz verschwindet. Das dieser Effekt aber nicht ganz verschwinden kann, ist ein Beleg für falsches Entscheidungen im frühen Talentalter! Denn Kinder, die aufgrund der frühen Talent-Auswahl ein positives Feedback erhalten, entwickeln sich leichter als solche, die zunächst mit negatives Feedback zurück gewiesen werden. Schlußendlich gibt es auch keinen Beleg dafür, warum die Endleistung eines Sportlers von seinem Geburtsdatum (oder Geburtsort) abhängig ist!


    Ferner läßt sich aufgrund des DFB-Eliteförderkonzepts belegen, das das derzeitige System nicht die besten Talente fördert, weil sie teilweise nach falschen Prinzipien selektiert. Es handelt sich dabei eher um das Prinzip: "Stecknadel im Heuhaufen suchen", weil sie nicht nach tatsächlichen Anzahl von Talenten des Jahrgangs gesucht wird, sondern generell 15 Talente pro Jahrgang einen Förderplatz bekommen. Dabei könnten es mal 5, mal 20 und mal gar keine Talente sein. Warum es ausgerechnet 15 sind, weiß ich nicht! Ich vermute mal, das man sich gedacht hat, das diese Trainingsgruppe ganz gut von 1 Stützpunkttrainer zu trainieren ist, vielleicht ist die Menge auch optimal für eine Beschäftigungstherapie der Stützpunkttrainer?


    Auch ist das Stützpunkt-Förderkonzept über 4 Jahre gar nicht zuende gedacht, weil in den letzten beiden Jahrgänge kaum noch Talente zum wöchentlichen Fördertraining kommen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen (z.B. Wechsel in NLZ mit besseren Trainingsmöglichkeiten, so gut wie keine Chance mehr für die Verbandsauswahl, usw.), weshalb Matthias Sammer hier die Förderung halbieren lassen mußte.
    Eine Talentprognose ist aber auch nach Beendigung der 4-jährigen Förderzeit kaum möglich. Selbst, wenn man die Spieler Einladungen zur Verbandsauswahl mit in die Betrachtung einbezieht, ergeben sich noch keine zuverlässigen Daten. Weil die Jungen schon in den Stützpunkt geholt werden, wenn sie noch gar nicht wissen, ob Fussball mal vom Hobby zur Leidenschaft wird, ist auch ein Teil der ausgewählten Kinder dabei, die ihre Begeisterung für eine andere Sportart entdeckt haben oder aber gar nicht mehr wollen, als mit ihren Kumpels in unteren Ligen zu kicken.


    Bei den Mädchen gibt es eine andere Talententwicklung. Hier lassen sich die besten Fortschritte zwischen dem 13. und 17. Lebensjahr erzielen. Mädchen fangen im Schnitt etwas später mit dem Fussball an, entwickeln sich dementsprechend später. Hier lohnt es sich besonders auch im 3. und 4. Jahr der Förderung "nachzusichten"! Das Förderkonzept wurde aber von den Jungen übernommen, weshalb hier die Förderung leider schon 1 - 2 Jahre zu früh endet.


    Wenn du den Eindruck hast, das bei eurem Stützpunkt der RAE-Effekt berücksichtigt wurde, weil die Talente in einem ausgewogenen physischen Verhältnis zusammen gestellt wurden, dann würde ich die Stützpunkttrainer ganz einfach mal fragen, nach welchen Gesichtspunkten sie sich ihre Talente ausgewählt hätten.


    Egal, wer Nachfolger von Matthias Sammer wird, er sollte in jedem Fall die guten Grundsätze der Talentförderung justieren, damit das noch steigerungsfähige Niveau praxisorientierter ausgeschöpft wird. Es genügt dabei nicht, beim Bund der Deutschen-Fussball-Lehrer 1 x jährlich die aktuellen Nachwuchs-Förderdaten zu präsentieren, sondern sie müssen in geeignete Maßnahmen einfließen, die dann auch kontrolliert werden sollen. Sonst bleiben alle guten Ideen nur Stückwerk und wir bemühen uns weiterhin oberes Mittelmaß zu verwalten!


    Das, was für die Selektierung von 12-Jährigen gilt, gilt selbstverständlich mit gewissen Einschränkungen auch für 15-Jährige. Denn auch bei Ihnen ist die physische und pschische Entwicklung noch nicht abgeschlossen, allerdings schon weiter fortgeschritten!

  • Eine Sache finde ich bemerkenswert und zwar einen Widerspruch, den einige begehen, wenn sie über Talentausbildung in Deutschland diskutieren.


    1.) Es scheint die überwiegende Meinung der Trainer. (zumindest derer, die nicht im Leistungsverein sind) vorzuherrschen, dass ein Talent am besten zur U15 in ein NLZ wechselt, nicht früher.


    2.) Trotzdem wird vielfach (z.B. in diesem Thread), die falsche Auswahl der Stützpunkte und NLZ kritisiert und die Folge man setzt auf die falschen, dadurch haben die "richtigen" einen Nachteil, den sie nicht mehr aufholen. Einfach ausgedrückt.



    Aber, wenn Punkt 1 die Wahrheit ist, dann müsste Punkt 2 doch völlig irrelevant sein, oder ?!?!?

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  • TW-Trainer:
    Die Statistik ist bestimmt richtig. Allerdings ist es wie überall: es gibt gute und schlechte Beispiele.
    An unserem Stützpunkt spielt Größe keine Rolle und die Auswahl erfolgt nach den von mir genannten Kriterien. Ich sehe da sehr viele kleine Spieler.
    Es ist aber auch wirklich so, dass viele Spieler während der Stützpunktzeit ins NLZ wechseln, was ja auch eigentlich ein logischer nächster Schritt in der Förderung ist.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Ich möchte gerne Olivers Frage nochmal aufgreifen. Bei wem gibt es denn bei den Bambini grobe oder brutale Fouls?


    Ich selbst habe von F-Jugend bis einschließlich Kreisklasse D-Jugend noch kein einziges grobes Foul gesehen.

    Das habe ich leider schon anders gesehen: Unser Trainer (Typ Schreihals) brüllt seinen Sohn an, endlich ranzugehen. Dieser grätscht ohne Chance auf Ballkontakt den Gegner weg. Der Spieler bricht sich den Arm und wird mit dem Rettungswagen abtransportiert. Nebenbei gesagt war diese Art der Mannschaftsführung der Grund dafür, dass ich mit einem anderen Vater mit einem kleinen Teil des Kaders eine neue Mannschaft aufgemacht habe.


    Ich könnte noch weitere Beispiele anfügen, allerdings ohne schwere Verletzungen. Immer war allerdings ein unentspannter und übermotivierter Trainer dabei. Neulich schrie einer seinen Spieler (vermutlich sein Sohn) an: Hol ihn Dir, hol ihn Dir. Im günstigsten Fall, denkt sich der Spieler, der Ball sei gemeint. Die Atmosphäre war während des Spiels schon etwas aufgeladen. Nach dem Spiel machen wir zum Abschluss immer ein 8m-Schießen. Als der Spieler verschoß, jubelten unsere Kinder (auch nicht richtig, aber vielleicht nachvollziehbar). Prompt hatte einer unserer Spieler eine Ohrfeige sitzen. Die Maßregelung des Trainers fiel äußerst gering aus.


    Diese Unsportlichkeiten sind zwar nicht die Regel, waren für mich aber mehrfach während der Saison zu beobachten. Aber der Fisch stinkt vom Kopf. Wenn der Trainer gegen solche Auswüchse nicht konsequent angeht oder sie sogar stillschweigend billigt, kommt es zu diesen Fehlentwicklungen.


    Gruß
    Matthias

  • Daniel78


    Der RAE-Effekt ist ja auch nichts, was geheim wäre und wurde entsprechend diskutiert und führte teilweise auch zu Veränderungen. Auch gibt es Stützpunkttrainer, die von vornherein darauf achten, das die Talente mit mittelfristig besserem Potential gefördert werden. Es spricht auch nichts dagegen, das einige von ihnen im NLZ weitergefördert werden. Die Eliteförderung darf ja nicht mit dem Ende der Stützpunktförderung aufhören. Leider fehlt hier noch soetwas wie eine unabhängige Talentberatungsstelle, die ausschließlich nach den individuellen Gesichtspunkten des Talents entscheidet! Die könnte sich dann auch selbst ein Bild darüber machen, ob "der es körperlich schafft"!

  • Was unseren örtlichen Stützpunkt angeht, habe ich zumindest den Eindruck, dass Größe an sich nicht wirklich entscheidend ist, wenn schon, dann eher das Durchsetzungsvermögen im allgemeinen. Wir hatten im letzten Jahr zwei Spieler dort, die beide sehr klein, aber dennoch körperlich stark sind. Im Jahr davor, waren es 2 durchschnittlich große/kräftige Spieler. Dieses Jahr ein Spieler, der zwar recht groß, aber sehr dünn ist und körperlich nicht unbedingt zu den Stärksten gehört. Der Kader in diesem Jahr ist von der Größe her sehr gemischt besetzt. Insofern kann ich aus unserer persönlichen Erfahrung in den letzten Jahren keine Bevorzugung größer, kräftiger Spieler sehen. Zwei der fünf Spieler sind im Juli geboren, die anderen in der ersten Jahreshälfte. Das ist zumindest ein Indikator für den RAE-Effekt, auch wenn die "Probe" natürlich alles andere als repräsentativ ist.


    TW-Trainer: Die Problematik scheint ja offenbar allgemein bekannt zu sein. Mich würde interessieren, wie das Thema RAE-Effekt gegenüber den Stützpunkttrainern kommuniziert wird. Kannst du dazu etwas sagen?

  • Ranwie
    Es ist ja nichts Neues, insofern sollte es bis zu den Stützpunkttrainern durchgedrungen sein. Allerdings ist es schwierig zu kontrollieren, auch weil man die Stützpunkttrainer bei ihrer Talentauswahl nicht zu sehr einengen will! Sonst könnte man gleich Videos machen, einschicken und höherenorts eine Selektion anhand der Videos und dazugehörigen Talent-Personendaten vornehmen. Man kann allenfalls auf ein ausgewogenes Verhältnis der Geburtsmonate eines Jahrgangs achten.


    Hier wurde verschiedendlich die Größe mit physischer Stärke gleichgesetzt. Das ist damit nicht gemeint, sondern der daraus resultierende physische Vorteil der in den ersten Monaten eines Jahres geboren Talente. So kann auch ein kleinerer Spieler, der in den ersten Monaten eines Jahres geboren ist, durchsetzungsfähiger sein als ein großer Spieler, der in den letzten Monaten des selben Jahres geboren ist.


    Weil aber der Geburtsmonat nichts über das Talentpotential aussagt, sondern lediglich kurzfristig nutzbares Merkmal darstellt, sollte auf das unterschwellige Verhalten der Stützpunkttrainer, bei denen die Daten klar solche Entscheidungsprämissen aussagen, stärker als bisher aufmerksam gemacht werden. Auch die Verbände und DFB-Koordinatoren sollten ein starkes Interesse daran haben, das in ihrem Zuständigkeitsgebiet darauf geachtet wird, die hochveranlagten Talente zu fördern. Allein mit dem Kommentar, das in den Vereinen zu wenig geleistet wird, ist es nicht getan, wenn eine Verbandsauswahl im Vergleich zu den anderen immer schwächer wird!

  • Stützpunktsichtung für den Jahrgang 2001:
    Die Größe spielt hier ganz sicher keine Rolle


    Die Ausnahme bestätigt mitunter die Regel: bei uns im Stützpunkt gibt es auch ein Team, wo die Spieler auffällig klein, dafür aber wendig und schnell sind. Vllt kennen die Trainer die RAE-Studie, körperbetonte Selektion u.ä. und wollen mit ihren Kriterien sich bewusst absetzen - was dann zur sog. reverse dicrimination führt? Wäre auch nicht im Sinne des Erfinders, die subjektive Auswahl-Willkür nur umzudrehen.


    Das eigentliche Problem eben: viele Wege führen nach Rom! Es gibt ungelenke, körperrobuste Nationalspieler wie Boenisch wie schmächtige, gelenkige wie Reuss und es ist einfach nur völiig verkehrt, Ausschluss-Kriterien zu erfinden, die es nicht geben kann und darf, um der im Grunde stets innerlich werdenden Spieler-Persönlichkeit gerecht zu werden. Da aber nur sehr wenige "Talente" auerwählt werden können, werden solche Kriterien - relativ privat - frei von sich aus erfunden bzw. fixiert, meist werden große, kräftige bevorzugt, mitunter aber auch schon mal andere und viele fallen immer durchs "Sieb". Daher wäre - in jungen Jahren - eine für alle eigenmotivierten kleinen Fußball-Persönlichkeiten offenere Förderung angeraten statt die fremdbestimmte und ressourcenfixierte, falls sich Förderer fänden, die für Ehre und Elan aller motivierten Kinder zu arbeiten bereit wären. Ich meine, das wäre möglich, ist aber gar nicht (zwecks obrigkeitlicher Kontrolle u. Planung z.B.) gewollt...

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  • Zum RAE-Effekt:


    Also, es ist ja nicht so, dass dies nicht auch in Leistungszentren diskutiert wird, bzw. eine Rolle spielt.
    Richtig ist, dass wahrscheinlich die Hälfte aller Spieler pro Jahrgang in den Monaten 1-3 Geburtstag hat, und nochmal ein weiteres Drittel in den Monaten 4-6. Das sind jetzt grobe Schätzungen von mir, auf Erfahrungen beruhend.
    Die NLZ (für Stützpunte kann ich nicht sprechen, in meinem Gebiet sind die eh sehr speziell) versuchen aber schon, die Spieler mit dem meisten Potential zu holen, natürlich spielt der IST-Zusatnd schon eine Rolle, weil man auch bedenken muss, dass ein SPieler, wenn er z.B. in der U11 (auf Grund seines ALters, seiner Konstitution, o.ä.) nur schwer mithalten kann, sich wahrscheinlich dort auch nicht gut entwickeln wird. Selbstvertrauen ist ein entscheidener Faktor in der Entwicklung, und wenn man auch im Training kaum Zweikämpfe gewinnt, das SChlußlicht der Gruppe bildet, wird man sich, auch bei besten Potential wahrscheinlich nicht so gut entwickeln. Da macht ein Verein, eine Leistungsstufe tiefer Sinn, zumindest meine Meinung und Erfahrung.


    Trotzdem schaut man auf das Geburtsdatum, d.h. wirken 2 Spieler ähnlich talentiert, haben einen ähnlichen Ist-Zusatnd und man erwartet eine ähnliche Perspektive, dann hat ein Dezember geborener es sicherlich leichter genommen zu werden, als ein Januarkind.



    Zu kicker:
    Es gibt eigentlich auch keine AUsschlußkriterien.
    Abgesehen von der Schnelligkeit. DIe guten NLZ, BVB, Schlake, Stuttgart, Hertha, etc. machen das alles schon seit 10-15 Jahren. Sicherlich verändern/verbessern sie etwas von Zeit zu Zeit. Und was man deutlich feststellen konnte ist, dass langsame Spieler, egal wie talentiert sie in anderen Bereichen sind und egal wie überragend sie in U11, U13, U15 oder U17 auch auftreten, es nicht in die Bundesliga schaffen.
    Dazu ist der Sport zu dynamisch geworden, auch die reine Durchschnittsschnelligkeit (also ohne Handlungsschnelligkeit) der Profis hat in den letzten 20 Jahren enorm zugenommen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Ich gebe hiermit offiziell auf!
    Ich habe nun gelernt, dass, wenn ein Stützpunkt nun also kleinere Spieler fördert, ist dies also eine umgekehrte Diskrimierung.
    Manchen Leuten kann man es einfach nicht recht machen.


    Unfassbar!

  • Talente zu sichten bedeutet in erster Linie auf eigene Erfahrungen zu bauen. Deshalb wählen der DFB und die NLZ vornehmlich ehemalige erfolgreiche Spieler mit anschließender Trainerausbildung im Leistungsbereich aus. Auch beruht es auf den Erfahrungsschatz, möglichst früh die besten Talente herauszufiltern, denn der Ausbildungsweg ist lang und kann steinig sein. Erfahrungen jedoch auf den Prüfstand zu stellen und mit neueren Erkenntnissen abzugleichen, fällt dann besonders schwer, wenn es nicht wie beim Fussball rational, sondern in erster Linie emotional begriffen wird!


    Aber, was macht es so schwer, das Talentpotential zu entdecken? Das Geburtsdatum allein kann es nicht sein! Selbst bei den geistig erworbenen Fähigkeiten sind die im ersten Halbjahr geborenen Kindern den später Geborenen im Vorteil, weil sie in der Regel 1 Jahr früher eingeschult und deshalb früher geistig gefördert werden. Doch spätestens nach Schule und Ausbildung gibt es keinen Unterschied mehr zu den später Geborenen! Auch hieraus ergibt sich, dass ein indirekt am Geburtsdatum orientiertes Selektionsverfahren wenig Aufschlüsse über den Werdegang eines Talents gibt. Ohnehin wären Merkmale wie Endgröße oder die Bildungsreife einfacher herauszufinden. Dazu braucht man im Regelfall nur die Daten der Eltern des Talents anzuschauen, denn von denen das Kind wahrscheinlich nicht sehr viel abweichen.(Zur Intelligenz im Fussball wußte Hans Meyer während seiner Zeit als Trainer von Mönchen-Gladbach zu bemerken: Wenn meine Spieler nicht so gut Fussballspielen könnten, dann müßte wohl die Hälfte von ihnen unter Brücken schlafen!)


    Nun ist es Praxis, dass die Nachwuchsleistungstrainer häufig nur bestimmte Jahrgänge in ihrer Entwicklung beobachten, weil die Ausbildung danach von anderen Trainern übernommen wird. Es besteht hierbei die Gefahr, das sie ihren Fokus zu sehr auf den für sie relevanten Ausbildungszeitraum setzen und deshalb vornehmlich nach Talentmerkmalen forschen, die für sie wichtig sind! Nicht mehr ist aus dem RAE-Effekt heraus zu lesen.


    Das Problem ist vielmehr, das vom Istzustand ausgehend eine Prognose erstellt wird. Im Istzustand finden sich jedoch auch die Unterschiede der Ausbildung durch die jeweiligen Heimat-Vereinstrainer wieder, die hierbei gar nicht vollständig herausgefiltert werden können. D.h. das Talent mit schlechtem Heimattrainer hat schlechtere Chancen als das mit besseren. So ist es auch zu erklären, warum aus einigen Vereinen mehr Talente und von anderen so gut wie nie Talente aufgenommen werden.


    Ein untrügliches Talentmerkmal besteht darin, das es sehr viel schneller lernt als Andere. Wenn man daraus resultiert, das Lernen immer auch mit einer Lernzeit verbunden ist, dann kann man Talentmerkmale am besten dadurch bestätigt sehen, das aus einem Talent-Messzeitpunkt ein Messzeitraum wird. Ein Messzeitraum hat auch den Vorteil, das während dieser Zeit andere Eignungsfaktoren, wie z.B. eine hohe Eigenmotivation geprüft werden, bevor der Weg in ein über Jahre dauerndes Ausbildungsprogramm gestartet wird. Der Messzeitraum, man könnte auch Probezeit sagen, gibt so beiden Seiten (Talent und Ausbilder) die Möglichkeit, die gegenseitigen Erwartungen zu überprüfen.


    Auf dem Stützpunkten wird beim jüngeren Jahrgang nach 3 Trainingseinheiten selektiert. Das ist natürlich viel zu kurz, wenn es gilt jedes einzelne Talent zu intensiv prüfen, denn es ist noch zu einem guten Teil durch die im Heimatverein erworbenene Fähigkeiten geprägt. Aber aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen ist nicht mehr drin, sonst bräuche man Stützpunkttrainer, die entweder hauptberuflich tätig sind oder nur noch einen Halbtagsjob nebenbei haben. Die NLZ sind da schon etwas besser ausgestattet, weil sich dort insgesamt mehr Trainer um die Talente kümmern können! Doch ist es nicht gerade die Intensität, mit der große Talente ihr Hobby ausleben möchten und braucht es dann nicht auch die intensive Unterstützung durch geeignete Trainer, um die veranlagten Merkmale bestmöglich zu fördern? Geht es nicht hierbei vielmehr um handverlesene Talente, statt um die Verwaltung von etwas besseren Spielern? Und im weiteren ist zu prüfen, wie man mit Leistungsschankungen, die während des Jugendzeitraums normal sind, umgeht?


    Fragen, auf die das heutige Elite-Fördersystem nur unzureichende Antworten gibt! Es stecken zwar gute Ansätze drin, aber es ist noch nicht überall aus seinen Alibifunktionen herausgewachsen. Ein Alibi ist nach wie vor in meinen Augen, das man so tut, als würde man sich für den Nachwuchs interessieren, aber in Wirklichkeit interessiert man sich nur für am Limit angekommenen besten erwachsenen Spieler. Das ist in den Vereinen so, wo die 1. Mannschaft als das Aushängeschild betrachtet wird. Das ist beim DFB nicht sehr viel anders!


    Doch Entwicklungsprozesse bedürfen nicht nur eines aufsgereiften Systems, sondern auch einer gewissen Ruhe und Kontinuität.


    Leider wird nicht in Ruhe nach den zu fördernden Talenten selektiert, was sich im RAE-Effekt belegen läßt. Auch gibt es kein für den gesamten Jugendzeitraum entwickeltes Konzept. Leider gibt es auch kein für den gesamten Jugendzeitraum entwickeltes Konzept. Dies läßt sich zum einen an der hohen Fluktuation im Jugendleistungsbereich ablesen und zum anderen aus Scouting, welches ein immer größeres Gebiet abdeckt!


    Wer immer sich als Nachfolger von Matthias Sammer verantwortlich zeichnet, sollte sich ans Nachwuchsförderkonzept machen. In der derzeitigen Fassung stellt es ein für Kinder, Eltern und Trainern kaum nachvollziehbares System mit vielen Ungereimtheiten dar und es geht im Kern auch um eine Fördergerechtigkeit, denn wenn lt. DFB jedes Talent eine Chance zur Förderung haben soll, dann darf damit nicht allein die flächendeckende Fördermöglichkeit gemeint sein, sondern es muß nach geeigneteren Merkmalen selektiert und gefördert werden!

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • weil man die Stützpunkttrainer bei ihrer Talentauswahl nicht zu sehr einengen will


    Das bedeutet im Klartext dann umgekehrt subjektive Willkür (die "Enge" würde ja der Objektivität im Dienst der Sache dienen). Kann das echt gewollt sein? In jedem Fall hat dann der, der vom Stp-Fördern ausgeschlossen wird, dies nur bedingt auf sich zu beziehen: Tagesform (da i.d.R. der Zeit-Punkt zählt, wenn man nicht bereits im Raster drin ist), Trainerwillkür, zufällige Vorbildung(Heimtrainer / Biografie / indiv. Förder-Umfeld), Geburtsdatum/Größe/Knochenbau etc. Wichtiger wäre die eigendynamische Entwicklungsfähigkeit/-bereitschaft (eben über den Zeitraum, in dem man Impulse zum Lernen gibt) u.ä. Da oft erfolgreichere Fußballer auch die Jugendtrainer pflanzt sich deren Kriterienauswahl wieder fort: man sucht nur Bestätigung dafür, wovon man ausgeht (vgl. Hermeneutik vom Vorurteil), findet ergo vor allem dies dann auch wieder, d.h. blinde Flecken pflanzen sich automatisch fort, unterhalb der Bewussteinsebene ("der Hand").


    Maßgebend sind dann mehr die subjekteigenen Vorurteile (Körper als Sichtbares von außen) denn vom "Objekt" selbst her beurteilbare Leistungen: verborgene Talente als eigenste Potentiale (Geist/innen). Das Kind soll erstmal gemäß Schema funktionieren, sich innerhalb dessen darf es sich dann entwickeln. Auf diese Außenleitung würde dann alles systematisch, im Vollzug von Sichtung, Aufstellung etc. konditioniert: unvermerkt, unhinterfragbar (wie immer in uns das eigentändige, von fundamentaler Unsicherheit geprägte Beurteilen abnehmenden Systemen, so die Erkenntnistheorie). Festzuhalten wäre: es muss Objektivität fürs Sichten contra Willkür geben, aus Fairnessgründen; ebeno aber müsste es mehr Sensibilität geben für das unsichtbar kindeigene Entwicklungsvermögen, also mehr Freiraum für Sichter, aufs Individuelle einzugehen bzw. es zu beachten: ohne dass dies auf Willkür im Bevorzugen bestimmter sichtbarer Merkmale hinausliefe, im Gegenteil: sie sind als nur vager Anhalt (statt Maß schlechthin) anzuerkennen. Wille und Fähigkeit zur fußballerischen Weiterentwicklung bis hin zu sog. Spontansprüngen im Leistungsvermögen wären entscheidender als körperbezogene Größe, Tempo o. auch Wendigkeit, peripheres Sehen u.v.m. Hier ein faires, authentisch kindgerechtes Urteil über "Talente" zu fällen, wäre jedoch ungleich schwerer bzw. auf die Schnelle kaum möglich. Daher wählt man den so viel einfacher sich und anderen vermittelbaren Weg des sog. "Talentsichtens" nach seinen Aus-Wahlkriterien, in Kauf nehmend, das Wesentliche zu ignorieren (wodurch dann die oft enorme Fluktuation in Auswahlen entsteht).


    Ich hoffe, das war ein wenig verständlich trotz der komplexen Materie (Frage: was macht einen Menchen in seinem eigenen Möglichsein und das auf Künftiges aus seiende, "antizipative" Erkennen dessen durch andere aus? vs ein bequemes Setzen auf sich selbst erfüllende Prophezeiungen - als ob man originär ein Masse erzeugen könnendes "Gottesteilchen" sei, also im Produzieren von fußballerischen Spitzenkräften quasi direkter "Handlanger Gottes", eben schöpferisches "subiectum") .

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • "Der schafft das körperlich nicht"...


    wurde von mir als Trainer einer F und E ....-ich- damals noch sehr sehr sehr leistungsdenkend (ein Magath für Arme)- im Bezug auf Ergebnisse benutzt, um bei engen Spielen den Vätern die mir im Nacken lauerten und -aus heutiger Sicht- mit Recht darauf hinwiesen, dass ihre Söhne noch nicht eingewechselt wurden. Ich suchte -wie berichtet- nach gewissen Kriterien aus....und das, obwohl ich die Mannschaft rein nach Talent und nicht nach Alter, Größe und Gewicht zusammen stellte....ich hatte die "Kleinen" entsprechend gebucht.


    Hatte ich halt drei bis 5 Jungspieler (Kopf kleiner als der Rest) in der Truppe und bei engen Spielen spielten die weniger bis nicht. Bis zu diesem Tag...wo ein Vater mir sagte, dass er dann ja schon mit seinem Sohn fahren könne und wollte gehen. Darauf dachte ich...es stand 0:2 für den Gegner...egal jetzt...sind nur noch max. fünf Minuten und ich hatte eh nicht mehr den Eindruck, dass die Altspieler das Ding drehen werden. Wechselte ich die vordere Dreierreihe komplett aus und brachte die drei Quirle...dreimal Marin....Bums....und dann nochmal...2:2 und eine Mörderstimmung am Rand. In der letzten Minute schoß der Gegner einen Sonntagsschuß ins Eck und wir verloren...und spielten von 26 Mannschaften um Platz drei....statt eins. Mir war es eine Lehre (damals zunächst eine Leere).


    Wenn ich mir das Thema hier mal genau anschaue und ich von mir auf andere schließe, dann könnte bei diesem Spruch auch ein ganz anderer Grund dahinter stehen....einer....den der Sprecher des Satzes vermutlich ums verrecken nicht zugeben würde, z.B.:


    -ich traue dem zwergigen Nachwuchs nicht die Leistung zu, die ich wichtig finde und abverlange, damit mein Wohl als Trainer befriedigt wird.


    Ich glaube und lehne mich damit sehr weit raus (mit Fallschirm)...das der Spruch fast immer einfach nur gelogen ist, und nichts anderes ist als ein dummer Deckmantel über das Gewinndenken.


    Ferner möchte ich auch nochmal sagen, dass mich die Sichtungskriterien des Stützpunktes oder von wem sonst auch immer etwas weniger als überhaupt nicht interessieren. Ich bin überhaupt nicht geil darauf, dass meine Spieler in der Bundesliga spielen oder sonst wohin gehen. für mich ist der Stützpunkt nichts anderes als eine Symbiose. Besonders talentierte Spieler bekommen dort ein Zusatztraining, was für mein Team dienlich ist, ...was für meinen Verein dienlich ist. Die Herausragenden beim Stützpunkt erhalten vielleicht mal die Chance höher zu spielen....ich dagegen arbeite dagegen, indem ich versuche, besonders viel anzubieten, damit ihnen das weggehen besonders schwer fällt. Nein...natürlich mache ich das nicht bewußt und deshalb...aber es ist ein kleines Argument dafür, gute Vereinsarbeit abzuliefern.


    Warum schreibe ich das....Ich empfinde eure sicherlich gutgemeinten Aussagen, Eindrücke und Meinungen so ...als würdet ihr das Sichten anderer viel zu wichtig nehmen.


    Wichtig ist für mich, dass man selber -soweit möglich- eine Mannschaft bildet, wo die Leistungsmöglichkeit und Leistungsfähigkeit der Spieler auf einem Level ist. Gerade in größeren Vereinen ist das für mich ein muß. Dabei sollte man meiner Meinung entsprechend nicht auf das Alter schauen oder die Größe etc....sondern seinen Kriterien die man bei der Sichtung von Spielern objektiv verfolgt. Alles andere wirkt nach aussen (vor Kennern, Eltern, Spielern) ansonsten unfair, unplausibel, ungerecht...vetternwirtschaft und was sonst noch.


    Ist jedenfalls so mein Eindruck

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre
    Es kann aus den bereits dargelegten Gründen keine vollständig objektive Sichtung geben! Denn wir Trainer sind weder Propheten noch Hellseher und wissen nicht, was aus den vermeintlichen Talenten eines Tages wird! Wir gehen dieser Sichtungsaufgabe nach Talentpotential also mit einer Portion Hoffnung nach!


    Es geht lediglich um Optimierungsmöglichkeiten bei der Berücksichtung von phsysischen Nachteilen in der Frühphase der Talentbeurteilung, die im RAE-Effekt belegt sind. Dessen Verbesserungspotential kennen wir jedoch noch nicht, weil zunächst einmal der RAE-Effekt flächendeckend kontrolliert werden muß.


    Die Mannschaftsbildung ist deshalb nachrangig, weil zunächst einmal nach den geeigneten Talenten gesucht werden muß!