G-Jugend: Auf dem Bolzplatz wahre Künstler, im Turnier gehen sie unter

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  • Vorab:


    Wir sind zwei sehr unterschiedliche Trainer in jeglicher
    Hinsicht. Anfänglich gab es Streitereien, weil mein Kollege schon vier Monate
    länger die Mannschaft trainiert und meinte der Chef zu sein. Im Gespräch mit
    Vorstand und Jugendwart ist der Konflikt aber schnell beendet worden.
    Dummerweise habe ich verkündet, die Mannschaftsaufstellung bei den Spielen und
    Turnieren interessieren mich weniger, ich kümmere mich um den Trainingsablauf.



    Ich habe jetzt allerdings das Gefühl, mein Kollege verteidigt
    irgend etwas vor mir. Obwohl ich die gesamte Organisation mache, tut er z.B.
    bei einem Turnier so, als ob er alleine der Trainer ist.


    Wir haben eigentlich eine tolle Truppe mit sehr
    unterschiedlichen Talenten. Bis auf drei vier Kinder, die klar in der
    Entwicklung noch zurück sind (was aber sicher nur eine Frage der Zeit ist),
    zeichnet sich für mich schon sehr gut ab, welche Stärken die Kinder haben. Bei
    den meisten starken Kindern sind die guten Trainingsleistung auch bei den Turnieren
    und Übungsspielen zu sehen.


    Das ist aber nur die Vorgeschichte, meine Frage bezieht sich
    auf das Verhalten einiger Kinder.


    Gedanken mache ich mir um drei unserer Kinder.
    Meiner Meinung nach haben die besten Anlagen, was den
    Bewegungsablauf angeht. Zwei bewegen sich absolut geschmeidig und auch schnell,
    der dritte kann derart schnell laufen und haken schlagen, so dass ich ihn beim
    Fangen spielen kaum erwische. Technisch sind die drei in der Ballführung und
    beim Schuß im Training besonders gut und absolut konzentriert und motiviert. Sie
    spielen fast jeden Tag in unserer Nachbarschaft auf dem Bolzplatz, meistens mit
    und gegen viel größere Kinder. Dabei haben sie weder Angst noch Respekt vor den
    Großen. Da wird so manchem 10 Jährigen mal in den Ball gegrätscht. Die Großen
    Kinder sind oft begeistert über die kleinen Ballkünstler.


    Jetzt zu den erstaunlichen Gegensätzen:


    Im Trainingsspiel oder bei Turnieren, wenn bis zu 14 Kinder
    einem Ball hinterher hetzen, halten zwei der drei sich komplett raus. Sie
    laufen neben der Kindertraube her und verpassen auch so manchen Einsatz, wenn
    sie dem Gegner den Ball abnehmen könnten - absolut unmotiviert laufen sie kaum
    schneller als 50% ihrer Höchstgeschwindigkeit und gehen nur halbherzig in Zweikämpfe.
    Mein Trainerkollege kommt aus dem schreien gar nicht mehr raus.
    Der dritte (der Schnelle) rackert sich total
    ab, kann aber nicht im entferntesten an seine souveränen Leistungen vom
    Bolzplatz anknüpfen, er scheint total aus dem Konzept zu sein.


    So kommt es, dass mein Kollege kein gutes Wort über die drei
    verliert und die zwei eleganten Techniker unterdurchschnittlich oft einwechselt
    dafür schnell wieder raus nimmt.


    Warum sind die Kinder plötzlich so unmotiviert bzw. was behindert sie?


    Ist es evtl. die fehlende Anerkennung durch den anderen
    Trainer? Wenn ich alleine mit denen trainiere oder auf dem Bolzplatz bin,
    bringen sie manchmal Dinger, wo ich meine Augen kaum traue. Dann sind es aber
    auch weniger Kinder. Ist der andere Trainer auch dabei kommt gar nichts
    vernünftiges. Dann ist aber meistens auch die gesamte G-Jugend mit 16 Kindern da.


    Mein Kollege weiß, das ich die drei für sehr talentiert
    halte, er sieht das scheinbar etwas anders.


    Kann es sein, das die Kinder das spüren und deshalb dann so
    schlecht sind?


    Oder ist es einfach die andere Spielsituation? Auf dem
    Bolzplatz gibt es in der Regel nicht so ein Gemenge wie beim Turnier. Aufgeregt
    scheinen alle drei beim Turnier nicht zu sein.

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

    Einmal editiert, zuletzt von PapaJoe ()

  • Es gibt viele Gründe über das WARUM...sie sich so verhalten.


    -Entwicklungsstand


    -Eltern bringen sie, weil sie es wollen und nicht das Kind


    -Auch die Tatsache, dass sie eher untalentiert sind könnte dazu führen, wobei man das in diesem Alter meiner Meinung nach noch nicht sagen kann. Für mich klärt sich diese Frage ungefähr im zweiten Jahr der D bis Ende C, also dort, wo sie körperlich plötzlich richtig und mit riesen Schritten zulegen.


    -Die übliche und natürliche Mannschaftseinteilung in der G (Minis) führt dazu, dass alle Leistungsgruppen zusammenspielen. Später werden sie -soweit die Mitgliedszahlen das zulassen- in Leistungsgruppen eingeteilt, was hier noch nicht stattfindet. Das ist für mich sogar meistens förderlich, kann aber auch Nachteile haben.


    Nachteile vermute ich dann, wenn bestimmte Kinder den anderen weit vorraus sind....trauen sich andere ebend nicht so und könnten dann mit den von dir beschriebenen Verhaltensweisen reagieren....stelle ich mir jedenfalls so vor, ...wäre deshalb für mich so möglich.


    -Beeinflußung durch Elternhaus...."Du mußt schön reinhauen....mach was....spiel doch... du mußt diese, du mußt das.usw."


    In der G und auch F stehen Eltern meist am Spielfeldrand oder sitzen in der Halle auf der Bank. Schön und gut...und ich habe da auch damals gesessen und habe interessiert zugeschaut. HEUTE....würde ich als Trainer sagen und als Elternteil folgendes gut verstehen: RAUS! Die Kinder verhalten sich dann vermutlich anders, wenn die Argusaugen der Eltern von ihnen weichen und der ein oder andere "Joystick" keinen Kontakt mehr hätte.


    -Der schreiende und erfolgsdenkende Trainer....der immer nur instruiert statt stimuliert....der dabei freundlich lächelt...beim Angst verbreiten....der Spielintelligenz unterdrückt, statt sie rauskitzelt....der meist fantasielos ist....und echtes Fußballtraining bietet, statt kindgerechtes G-Training. Schau mal unter "Horst Wein" und dann das Buch..."Entwicklung von Spielintelligenz"....so ab der F empfehlenswert was die Übungen dort teilweise angeht. Die Philosophie sollte jeder gute Trainer drauf haben und kennen. Gr. Andre

  • Der "offizielle" Charakter der Turniere könnte dazu führen, dass die Jungs ihr Potenzial nicht zeigen können:
    - Spiele gegen unbekannte Gegner
    - Spiel 7:7 mit richtigen Trikots
    - Zuschauende Eltern/Freunde/Geschwister
    - Druck durch den schreienden Trainer


    Bei neuen Spielern habe ich immer gemerkt, dass die einige Spiele brauchten, bis sie die Pflichtspiele/Turniere als "normal" ansahen. Wichtig ist vor allem, den Spielern möglichst viel Druck weg zu nehmen und ihnen stattdessen auch bei Fehlern den Rücken zu stärken. Dein schreiender Trainerkollege ist da natürlich suboptimal, um es mal vorsichtig auszudrücken, aber das hast Du ja bereits erkannt.


    Grüße
    Oliver

  • turniere werden total überbewertet. 10 oder 13 minuten pro spiel?


    bin andererer Meinung, hab in den 2 Jahren Aufbauzeit meiner letzten Bambinis fast ausschliesslich Turniere gespielt.
    hab jedoch so gut wie nicht, nicht ausgewechselt, sondern die Eltern mit Kindern so bestellt, dass jeder ohne allzu grossen Zeitaufwand w Spiele voll machen konnte.



    Nachteile vermute ich dann, wenn bestimmte Kinder den anderen weit vorraus sind....trauen sich andere ebend nicht so und könnten dann mit den von dir beschriebenen Verhaltensweisen reagieren.


    Bolzplatzverhalten. wir Trainer haben da Regulationsfunktion



    In der G und auch F stehen Eltern meist am Spielfeldrand oder sitzen in der Halle auf der Bank. Schön und gut...und ich habe da auch damals gesessen und habe interessiert zugeschaut. HEUTE....würde ich als Trainer sagen und als Elternteil folgendes gut verstehen: RAUS! Die Kinder verhalten sich dann vermutlich anders, wenn die Argusaugen der Eltern von ihnen weichen und der ein oder andere "Joystick" keinen Kontakt mehr hätte.


    Grundsatz.


    Trainerinteressen kontra Kindesinteressen. Kinder spielen in diesem Alter für die Eltern.
    fast nach jeder Aktion suchen die Kinder Blickkontakt zum Elternteil.
    Ob gut oder nicht, lasse ich mal aussen vor, aber es ist so.


    In dieser Alterstufe (finde ich auch in Ordnung) sind die Eltern wichtig, nicht der Trainer.


    Genau aus diesem Grund, finde ich die Elternarbeit (Überzeugen von gewissem Gedankengut)
    gerade in der Arbeit mit den Kleinsten als den wichtigsten Faktor der Trainertätigkeit.


    Trainingsinhalte bei der G sind im Vergleich zur Bedeutung der Elternarbeit unbedeutend.


    Wer hier sät (d.h. aktiv ist) wird ab F nach seine Vorstellungen mit den Kids arbeiten können.


    Trainer in der G heisst für mich:


    die Eltern mit dem Kinderfussball bekannt zu machen, sie überzeugen damit sie mitziehen.


    hab selbst lange gebraucht dies zu erkennen. aber es geht. mit meiner letzten Truppe
    (von G-D) hatte ich die hier oft beschriebenen Probleme nur noch im ganz geringen
    Ausmasse. Es hat einfach nur Spass gemacht. Vielleicht kommt daher meine positive
    Einstellung zum Kinderfussball-


    ach hätte ich diese Erkenntnisse nur früher gehabt.
    gg

  • Schwer, aus der Ferne etwas zu sagen. daher kann ich nur aus meinem Umfeld versuchen parallelen zu finden.


    Direkt in meiner Nachbarschaft haben wir auch einen Bolzplatz. Dort sehe ich sehr häufig Spieler, die in Vereinen spielen. Ihr Spielverhalten ist aber komplett anders. Alleine Laufbereitschaft stellt sich anders da.


    Ich vermute mal folgendes, ist aber nur eine vermutung: Der Bolzplatz ist wesentlich kleine (in der regel). dadurch ist auch das Sichtfeld der Kinder (in dem alter Tunnelblick) auch besser. Kinder denken, das sie auf kleinen Plätzen weinger laufen, was natürlich falsch ist. Somit ist das feld im regulären Fussball für sie wesentlich größer und sie glauben das sie mehr laufen würden. Da Kinder aber noch nicht abschätzen können wann sie wirklich k.O sind, hören sie auch eher dort mit dem Laufen auf


    Eine sehr gewagte Theorie, kann mir aber vorstellen dass dieses so ist. Schau doch mal wie sich die 3 in der Halle verhalten.

  • Die Eltern sitzen beim Training sehr weit weg (auf der Tribüne), Blickkontakt kaum möglich. Bei einem Kind sind die Eltern nie dabei, auch nicht auf dem Bolzplatz.
    Die Kinder, die im Turnier nur langsam laufen, sind danach alles andere als Erschöpft. Die geben eben nur 50%.
    Unsicherheit beim Spiel gegen fremde Kinder könnte ich mir vorstellen, natürlich spielt auch die Platzgröße wohl eine Rolle.
    Die Frage ist, ob die Kinder sich evtl. unsicher fühlen weil sie Angst haben etwas falsch zu machen.
    Oder sie können mit den chaotischen Situationen nichts anfangen, wenn alle Kinder nach einem Ball treten.

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

  • @ Papajoe...Hi erstmal...


    Ich habe jetzt allerdings das Gefühl, mein Kollege verteidigt
    irgend etwas vor mir. Obwohl ich die gesamte Organisation mache, tut er z.B.
    bei einem Turnier so, als ob er alleine der Trainer ist.


    Bei zwei oder mehreren Trainern sollten die Aufgaben schon gut verteilt sein...damit es keine Missverständnisse gibt.


    Technisch sind die drei in der Ballführung und
    beim Schuß im Training besonders gut und absolut konzentriert und motiviert.


    Wow...voll konzentriert und das in der G Jugend...kann Dich da nur beneiden...


    Sie
    spielen fast jeden Tag in unserer Nachbarschaft auf dem Bolzplatz, meistens mit
    und gegen viel größere Kinder. Dabei haben sie weder Angst noch Respekt vor den
    Großen.


    Jepp...das mag sein...dafür nehmen die Größeren aber bestimmt Rücksicht auf die Kleinen...kann mir nicht vorstellen...das man als Großer, gegen einen Kleinen ,
    genau so spielt, wie gegen einen Großen...meinst nicht?!
    Somit wäre das, für mich kein Maßstab der Dinge.


    Im Trainingsspiel oder bei Turnieren, wenn bis zu 14 Kinder
    einem Ball hinterher hetzen, halten zwei der drei sich komplett raus.


    Bei einem Trainingsspiel keine so große Mannschaften machen...
    Kleine Mannschaften, viele Ballkontakte, kleines Spielfeld...


    Sie
    laufen neben der Kindertraube her und verpassen auch so manchen Einsatz, wenn
    sie dem Gegner den Ball abnehmen könnten - absolut unmotiviert laufen sie kaum
    schneller als 50% ihrer Höchstgeschwindigkeit und gehen nur halbherzig in Zweikämpfe.


    Na ja...wenn man immer der Traube hinterher laufen muß um endlich an den Ball zu kommen??
    Versuche kleine Mannschaften zu bilden...und berichte, ob das dann auch so ist...


    So kommt es, dass mein Kollege kein gutes Wort über die drei
    verliert und die zwei eleganten Techniker unterdurchschnittlich oft einwechselt
    dafür schnell wieder raus nimmt.


    Ich finde das die Aufgaben zwischen Dir und Deinem Kollegen nach Deinem Iststandbericht gut gemischt sein sollten...
    u.a. bei einem Turnier, ein Spiel teilst Du die Spieler ein, beim Nächsten Dein Kollege...usw.


    Warum sind die Kinder plötzlich so unmotiviert bzw. was behindert sie?


    Denke nicht das sie unmotiviert sind...vllt gelangweilt oder gar unterfordert...


    Mein Kollege weiß, das ich die drei für sehr talentiert
    halte, er sieht das scheinbar etwas anders.


    Dein Kollege und Du...seit Ihr ein Team oder nicht??


    Kann es sein, das die Kinder das spüren und deshalb dann so
    schlecht sind?


    Bei ein oder zwei mal die Woche jeweils eine Stunde Training, kann ich mir nicht vorstellen, das die Kinder in diesem Alter das Gespür dafür haben...



    P.S Klär am besten erstmal den Stand der Dinge zwischen Deinem Kollegen und Dir...den da besteht Redebedarf!



    Wünsche Dir ganz viel Spaß mit Deinen Kids!

    Einmal editiert, zuletzt von Stella ()


  • Vielleicht mag das daran liegen, das es eben nicht ihre Vorstellung von Fußball ist. In meiner E-Jugend habe ich gleich mehrere Kandidaten davon. Wenn das Spiel zu "chaotisch" wird - und mehrere Spieler auf einem Haufen laufen/stehen, geht bei ihnen die Motivation total in den Keller. Ob das nun bei Bambinis auch schon so ist, weiss ich natürlich nicht, könnte es mir aber dennoch vorstellen.


    Auf dem Bolzplatz sieht das anders aus. Da rennen ja nicht alle wie bekloppt nur auf den Ball, schon, weil da auch Ältere dabei sind, und die werden so ein "Gewühl" sicher nicht mitmachen. Das sie natürlich gegen die weitaus Älteren besonders motiviert sind, ist eigentlich klar. Mach mal ein Spiel Eltern vs. Kinder. Was meinst du, wie die Kleinen sich da erst ins Zeug legen? :D

  • Mach mal ein Spiel Eltern vs. Kinder. Was meinst du, wie die Kleinen sich da erst ins Zeug legen? :D


    gemacht und schnell wieder gelassen. 1-2 Väter hatten sich noch mehr ins Zeug gelegt, konnten endlich mal zeigen, was sie noch alles Können.


    zur beschriebenen Problematik würde ich mir bei einer G-jugend wenig Gedanken machen.das ist fast überll zu sehen und wächst sich meist aus.


    gg

  • Wir sind zwei sehr unterschiedliche Trainer in jeglicher
    Hinsicht.



    Einer von euch 2 sollte sich als Trainer dieser Jungs verabschieden.
    So ist es eindeutig zum Schaden der Kinder.


    Es ist doch wie im Elternhaus: Vater und Mutter haben unterschiedliche Erziehungsstile, das Kind weiss doch überhaupt nicht wo es dran ist.
    Ist doch dann auf dem Platz genau so.


    ein Machtkampf von 2 Erwachsenen zu Lasten der Kinder.


    gg

  • @ günni... :)


    Es ist doch wie im Elternhaus: Vater und Mutter haben unterschiedliche Erziehungsstile, das Kind weiss doch überhaupt nicht wo es dran ist.
    Ist doch dann auf dem Platz genau so.


    Warum sollte das so sein?!
    Sehe ich etwas anders...
    Der Vater macht dieses anders und und die Mutter macht jenes auch etwas anders...
    und trotzdem sind beide Bezugspersonen mit verschiedenen Meinungen für eine Erziehung des Kindes wichtig...


    Ich dem Fall hier von PapaJoe sollte halt die Rollenverteilung, bzw. die Aufgabenverteilung richtig definiert sein...
    dann, funktioniert die ganze Sache bestimmt... 8)

  • Also ich denke, deine Kinder sind einfach unterfordert ?.. nicht falsch verstehen bitte, aber es gibt Kinder, die wollen diese Ansammlung von Kindern um einen Ball nicht. Die fühlen sich in einem etwas geordnetem Spiel wohler. Wenn sie viel mit größeren spielen, bekommen sie die Ordnung (nicht alle auf einmal zum Ball, etc.) von denen schon mit.
    Die 3 Spieler werden euch viel Freude bereiten wenn deine Jungs mal Positionen besser halten können etc.

    Wer aufhört sich weiter zu entwickeln, hört auf besser zu werden.

  • du hast vollkommen recht! Günter hatte das nur vergessen, weil er zuhause nix zu sagen hat :)


    voll erkannt, aber warum glaubst du, bin ich sonst Trainer geworden? Gerade im Kinderfussball konnte ich endlich mal der absolute King sein.
    (ab und zu festgestellt, dass es einigen anderen Trainer wohl auch so ging :evil::evil::evil: )



    Stella


    jetzt ernsthaft:


    stimme dir zu, dass Vater und Mutter unterschiedlich vorgehen können.
    aber ihre Grundeinstellung zur Erziehung muss bzw. sollte übereinstimmen.


    so wie hier beschrieben stimmt aber die Grundeinstellung der beiden Trainer nicht überein.
    und so wie es dargestellt ist, gibt es doch einen unterschweligen Machtkampf wer seine Richtung durchsetzen kann.
    Ich hab von dem Geschriebenen ausgehend, nicht den Eindruck dass die Beiden zur Zeit vorrangig ein gemeinsamen Nenner suchen.


    abgesehen vom konkreten Fall,


    ich hab immer mit Co-Trainern(hiessen oft auch nur Betreuer) sehr intensiv zusammengearbeitet.
    jeder hatte seinen eigenen Stil und auch eigene Vorstellung, aber die Grundrichtung, Ziele, Erwartungen, Konzeption waren einheitlich.
    lag vielleicht auch an klaren Absprachen vor Saisonbeginn. vor allem der Kompetenzbereiche
    anders hätte ich auch nie mit einem Co zusammenarbeiten können. Ich hab mir sie aber auch immer selbst gesucht.
    es musste einfach passen.


    Ich bin auch kein Freund von 2 absolut gleichberechtigten Trainern, auch wenn ich welche kenne wo das geklappt hat. Ich war aber nicht der Typ dazu.


    gg

  • Danke für die vielen Antworten.





    Das wir zwei Trainer nicht die besten Freunde sind ist
    sicher nicht optimal. Momentan haben wir 16 - 18 Kinder im Jahrgang und das
    kann einer alleine nicht. Beide Trainer haben einen Sohn in der Mannschaft.
    Aufhören kann ich momentan nicht. Ich habe einen gutes Verhältnis zum
    Vereinsvorstand und habe mich als Trainer für die nächste Saison verpflichtet.
    Da käme ich wenn überhaupt erst nächstes Jahr raus. Wir müssen also damit erst
    mal leben.





    Im Verein gibt es akuten Trainermangel im Jugendbereich. Wir
    haben einfach sehr viele Jugendliche (ca. 250). In der G-Jugend der letzten
    Saison Jahrgang 2005 und 2006 alleine ca.40 Kinder mit 3 Mannschaften.
    Weiterhin noch eine Minigruppe Jahrgang 2007 und 2008 mit ca. 20 Kindern.



    In der Regel sind es die Väter die das Training machen. Bis
    auf Bälle gibt es vom Verein nichts. Aktuell wurde eine Mannschaft (F - Jugend )
    aufgelöst, weil kein Trainer mehr gefunden wurde. Die 12 Kinder sind alle auf
    dem Weg in andere Vereine oder in private Fußballschulen. Spätestens in der
    D-Jugend verlassen die wirklich guten Spieler sowieso unseren Verein. In den
    umliegenden Vereinen sind die Mannschaften wesentlich besser, da die sich durch
    Sichtungstermine die guten raus picken. Da wollen die guten Kinder und ihre
    Eltern natürlich hin. Bei uns wird dafür an allem gespart, damit die Kredite
    bald getilgt sind.





    Das ein Spiel 7 gegen 7 keinen Sinn macht, ist mir sehr bewusst,
    manchmal ist es ja sogar 8:8. Ich kann mich aber auch nicht immer mit meinen
    Vorstellungen durchsetzen, ich will ja auch keinen Streit. Beim Turnier ist
    genau diese Spielart aber leider üblich.



    Beim letzten Training haben wir nicht wie üblich ein Abschlussspiel
    gemacht, sondern 3 Mannschaften gebildet und zusätzlich ein kleineres Feld mit
    Minitoren. Das Kleinfeld wurde noch mal verkleinert, so das es nur noch etwa 25
    Meter lang war. Das hatte ich schon vorher aufgebaut. Wir haben dann mit 5
    gegen 5/6 gespielt und auf dem Miniplatz gleichzeitig 3 gegen 3.



    Zusätzlich hatten wir noch ein Kind aus der F - Jugend
    dabei. Eines der Kinder, um den es hier ging, hat mit dem größeren Kind aus der
    F eine Vorstellung geboten, die mir einen wahren Glücksschauer über den Rücken
    laufen ließ. Der hat sich permanent frei gelaufen, durch Rufen angeboten und
    hat die schönsten Pässe und Doppelpässe gespielt. Seine geschossenen Tore waren
    kaum noch zu zählen. Allerdings spielte er fast ausschließlich mit dem größeren
    Kind zusammen. Der zweite in der Runde hat sich wie üblich weniger beteiligt. Der
    dritte war an dem Tag krank.





    Ich bin inzwischen der Meinung, es hat tatsächlich was damit
    zu tun, das die ungeordnete Spielsituation und das Getümmel um den Ball den
    Kindern nicht gefällt, und sie sich deshalb raus halten. Aus dem Bolzplatz ist
    das Spiel tatsächlich durch die größeren Kindern viel geordneter.



    Zusätzlich habe ich festgestellt, das die Kinder auf
    Kunstrasen schlechter spielen als auf Naturrasen. Letzten Sonntag habe ich
    wegen durchweichtem Bolzplatz unser Sonntagsmatch auf den Kunstrasen des
    Vereins gelegt und es war echt schwieriger für alle.





    viele Grüße



    PapaJoe

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

  • Das wir zwei Trainer nicht die besten Freunde sind ist sicher nicht optimal. [...] Ich habe einen gutes Verhältnis zum Vereinsvorstand und habe mich als Trainer für die nächste Saison verpflichtet. Da käme ich wenn überhaupt erst nächstes Jahr raus. Wir müssen also damit erst mal leben.


    Ich schlage vor, Ihr springt beide über Eure Schatten und kommt zum Wohle der Kinder zu einander. Man muss ja nicht bester Kumpel des Co-Trainers sein, gemeinsame Vorstellungen von Training und Spiel reichen vollkommen aus. ;)


    Im Verein gibt es akuten Trainermangel im Jugendbereich. [...] In der Regel sind es die Väter die das Training machen. Bis auf Bälle gibt es vom Verein nichts. [...]


    Das ist alles keine Seltenheit. Bei uns ist es ähnlich. Wobei es neben Bällen auch noch Hütchen, Stangen, Tore, Springseile und Ringe gibt.


    Aktuell wurde eine Mannschaft (F - Jugend) aufgelöst, weil kein Trainer mehr gefunden wurde. Die 12 Kinder sind alle auf dem Weg in andere Vereine oder in private Fußballschulen.


    Bei uns ist mal ein kompletter Jahrgang zum Nachbarverein gewechselt, weil nicht schnell genug ein neuer Trainer da war und der alte mit seinem Sohn zu eben diesem Verein wechselte...


    Das ein Spiel 7 gegen 7 keinen Sinn macht, ist mir sehr bewusst, manchmal ist es ja sogar 8:8. Ich kann mich aber auch nicht immer mit meinen
    Vorstellungen durchsetzen, ich will ja auch keinen Streit. Beim Turnier ist genau diese Spielart aber leider üblich.


    Klar, das ist auch, wie ich finde, schade. Nichtsdestotrotz lernen die Kids einfach viel mehr, wenn sie viele Ballkontakte haben und viel zu tun haben. Kennst du das Buch "Fußball kindgemäß trainieren" von Horst Wein? Das würde ich dir allerwärmstens empfehlen, gemeinsam mit "Fußball von morgen, Band 1: Kinderfußball". Und dann überzeuge deine Vereinsverantwortlichen, dass sie deinem Co- oder Mittrainer beide Bücher schenken.


    Bei Horst Wein wird Minifußball gespielt, suche danach mal hier im Forum und du wirst bestimmt fündig werden. Letztlich spielen da 3 gegen 3 auf zwei kleine Tore, Tore dürfen nur aus kurzer Distanz erzielt werden. Wir haben als alte E-Jugend vor ein paar Wochen ein Turnier ausgerichtet, bei dem nur Minifußball gespielt wurde, und das kam bei allen gut an. Und eine Gästemama war völlig begeistert, weil eben alle Spieler ständig in Bewegung sind und mit machen müssen, und außerdem brachte sie es auf den Punkt: "die müssen dabei auch einfach mit denken."


    Natürlich muss man auch Techniktraining machen, darauf geht Horst Wein überhaupt nicht ein. Aber zum Üben des Spiels sind Spiele in kleinen Mannschaften viel, viel, viel besser als ein 7:7 bis 10:10. Meine Jungs wollen auch mal ein 'großes Spiel' machen, das geht natürlich schon auch. Aber ich würde heute versuchen, in G bis E viele Spiele in kleinen Mannschaften durchzuführen.


    Beim letzten Training haben wir nicht wie üblich ein Abschlussspiel gemacht, sondern 3 Mannschaften gebildet und zusätzlich ein kleineres Feld mit
    Minitoren. Das Kleinfeld wurde noch mal verkleinert, so das es nur noch etwa 25 Meter lang war. Das hatte ich schon vorher aufgebaut. Wir haben dann mit 5 gegen 5/6 gespielt und auf dem Miniplatz gleichzeitig 3 gegen 3.


    OK, das ist doch schon ganz gut. Ein kleineres Feld ist durchaus sinnvoll, denn es soll ja nicht darum gehen, dass die, die am schnellsten rennen können, übermäßig bevorteilt werden. Andererseits kann man die Feldgröße auch an das Können der Spieler anpassen und es bspw. größer machen, um ihnen mehr Zeit für die Ballannahme zu geben.


    Zusätzlich hatten wir noch ein Kind aus der F - Jugend dabei. Eines der Kinder, um den es hier ging, hat mit dem größeren Kind aus der
    F eine Vorstellung geboten, die mir einen wahren Glücksschauer über den Rücken laufen ließ. Der hat sich permanent frei gelaufen, durch Rufen angeboten und hat die schönsten Pässe und Doppelpässe gespielt. Seine geschossenen Tore waren kaum noch zu zählen. Allerdings spielte er fast ausschließlich mit dem größeren Kind zusammen.


    Das ist normal und ja auch nachvollziehbar. Wenn es zu arg wird, kannst du sie ja entweder in unterschiedliche Mannschaften stecken oder die Regel einführen, dass jeder Spieler einer Mannschaft den Ball berührt haben muss, bevor ein Tor erzielt werden darf. Oder du machst es wie im Handball, da werden die Tore mit der Zahl der Torschützen multipliziert. Das ist allerdings weniger effektiv, da die Abrechnung erst zum Schluss kommt.


    Ich bin inzwischen der Meinung, es hat tatsächlich was damit zu tun, das die ungeordnete Spielsituation und das Getümmel um den Ball den
    Kindern nicht gefällt, und sie sich deshalb raus halten. Aus dem Bolzplatz ist das Spiel tatsächlich durch die größeren Kindern viel geordneter.


    OK. Dann sollten ihnen die Spiele mit kleineren Teams aber auch deutlich mehr liegen. Noch ein Argument mehr! :D


    Zusätzlich habe ich festgestellt, das die Kinder auf Kunstrasen schlechter spielen als auf Naturrasen. Letzten Sonntag habe ich
    wegen durchweichtem Bolzplatz unser Sonntagsmatch auf den Kunstrasen des Vereins gelegt und es war echt schwieriger für alle


    Ihr spielt also normalerweise auf Rasen? Ja, Kinder kommen mit dem gewohnten Belag am besten zurecht, klar. Wenn Ihr jetzt aber nur noch auf Kunstrasen trainieren würdet, würden sie sich umstellen, und später dann auf Rasen Probleme haben. So ist das bei uns, wir sind fast immer auf einem Kunstrasen (naja, Quarzsand über Beton trifft es fast besser, aber nächste Saison sind wir auf einem besseren Kunstrasen), so dass unsere Spieler Schwierigkeiten auf Rasen haben.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Nabend,


    Da ich grundsätzlich tobn`s Meinung bin, kann ich nicht mehr viel Neues beitragen, aber ich greife diesen Punkt mal auf...


    Ihr spielt also normalerweise auf Rasen? Ja, Kinder kommen mit dem gewohnten Belag am besten zurecht, klar. Wenn Ihr jetzt aber nur noch auf Kunstrasen trainieren würdet, würden sie sich umstellen, und später dann auf Rasen Probleme haben. So ist das bei uns, wir sind fast immer auf einem Kunstrasen (naja, Quarzsand über Beton trifft es fast besser, aber nächste Saison sind wir auf einem besseren Kunstrasen), so dass unsere Spieler Schwierigkeiten auf Rasen haben.


    Ist es nicht das beste für die Entwicklung der Kinder, wenn sie den Belag ständig wechseln? Stichwort: Differenzielles Lernen.
    Wir haben seit dem Winter die Möglichkeit einmal die Woche auf einen Kunstrasenplatz auszuweichen, normal spielen wir auf Rasen, manchmal auch auf Asche. Ich versuche auf jeden Fall so oft wie möglich den Belag zu wechseln.


    Prägend war da ein Spiel zu Beginn des zweiten Bambini-Jahr als wir auf nassem Kunstrasen weit unter unseren Möglichkeiten blieben und die Kinder enorme Probleme mit der Ballkontrolle hatten. Seitdem wir "rotieren" ist das deutlich besser geworden und der Belag ist für unser Spiel zweitrangig geworden...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Ist es nicht das beste für die Entwicklung der Kinder, wenn sie den Belag ständig wechseln? Stichwort: Differenzielles Lernen.
    Wir haben seit dem Winter die Möglichkeit einmal die Woche auf einen Kunstrasenplatz auszuweichen, normal spielen wir auf Rasen, manchmal auch auf Asche. Ich versuche auf jeden Fall so oft wie möglich den Belag zu wechseln.

    Wir spielen Samstag beim Training immer auf (sehr gutem) Kunstrasen. Sonntags auf dem Bolzplatz natürlich auf knubbeligem Naturrasen. Also immer im Wechsel. Aber die Kinder trauen sich auf Naturrasen wesentlich mehr, wohl weil da der Ball nicht so schnell ist.


    Das Problem scheint sich langsam zu erledigen. Zwei der drei Kinder haben bei den letzten zwei Trainings super gespielt. Ich fahre mit 5 Kindern drei Tage zum Fussballcamp, und da sind die drei Kandidaten dabei. Dann kann ich mir das ganze mal in Ruhe von der Seite ansehen.

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein