U10 Bundesliganachwuchs / Leistungszentrum

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  • Stimme ich größtenteils zu. Aber es gibt schon ein gewisses Fenster in dem man ins NLZ wechseln muss / sollte mMn.

    Nach der C-Jugend wird es schwierig da noch unter zu kommen.

    Gibt sicher Fälle wo es klappt aber es wird schwieriger. Wenn es aber so spät noch klappt sind die Chancen dabei zu bleiben umso größer.

    ja klar, das Zeitfenster wird enger zur U23 der 1 und 2 Bundesliga. Wenn einer seinen Traum (Talent+Wille) verfolgt, dann darf er sich nicht entmutigen lassen, weil er bis zu einer Altersgrenze nicht gescoutet wurden ist. Es gibt auch Profis die nie ein NLZ besucht haben.
    Gestern lief auf DAZN AZ Alkmar vs Eintracht und die Jungs wurden deklassiert. Wieviele von der Eintracht werden den Sprung in die U23 schaffen und wiviele werden extern für die U23 gescoutet ? Die Tür ist niemals zu.

    Irgendwann werden Talente nur noch zwischen den NLZ hin und her geschoben. Da wird nicht mehr auf den Dörfern gescoutet.

    Zudem wird ab einem gewissen Alter international gescoutet (kenne das vom BvB).

    Da wird es definitiv schwieriger.

  • Welche Liga spielt ihr denn?

    Unsere Jugendmannschaften spielen Oberliga (also höchste Spielklasse im Landesverband) oder Regionalliga.
    Wir versuchen auch, Spieler die früh zu uns kommen (U10, U11, U12) wirklich so in den Teams zusammen zu lassen und nicht jedes Jahr die Hälfte der Mannschaft auszuwechseln. Wir fahren damit auch sehr gut und haben immer einen guten Stamm-Kader in jeden einzelnen Jahrgängen, sofern nicht alle mit Geld von außerhalb gelockt werden.

  • Wie kann man denn hier in diesem Thread die Fahne hochhalten, dass das ein NLZ eine tolle Erfahrung ist, man nur nicht zu hohe Erwartungen haben darf und dann Jugendliche kritisieren, der sich durch ein G8-Abi schlagen müssen und die augenscheinlich sehr viel realistischere Zukunft im Blick haben?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Irgendwann werden Talente nur noch zwischen den NLZ hin und her geschoben. Da wird nicht mehr auf den Dörfern gescoutet.

    Es gibt auch noch eine Stufe zwischen Dorfvereinen und NLZs. Logisch werden in der B-Jugend selten noch Leute vom Dorf, da sind die meisten guten Spieler halt auch schon bei leistungsorientierteren Vereinen, und die die wirklich gut sind noch noch bei Dorfvereinen kicken, spielen wahrscheinlich eh nur aus Spaß ohne große Ambitionen.

    Aber glaub mir, viele NLZs nehmen auch noch in höheren Jahrgängen Spieler von diesen "Zwischen-Vereinen"

  • Wie kann man denn hier in diesem Thread die Fahne hochhalten, dass das ein NLZ eine tolle Erfahrung ist, man nur nicht zu hohe Erwartungen haben darf und dann Jugendliche kritisieren, der sich durch ein G8-Abi schlagen müssen und die augenscheinlich sehr viel realistischere Zukunft im Blick haben?

    Ich nehme mal an das ich gemeint bin.

    Letztendlich gibt es hier keine allgemeingültige Wahrheit.

    Es ist doch immer sehr individuell.

    Mein Punkt hier war das die Mentalität - und da zähle ich Selbstbewusstsein mit dazu - ZWINGEND ERFORDERLICH SIND um es bis ganz nach oben zu schaffen.

    Die Jungs glauben daran das Abitur zu meistern. Deshalb haben sie sich für diesen (und nicht den Anderen) Weg entschieden. Denk mal drüber nach.

  • In Deutschland gibt es 57 NLZ und hier wird häufig von den NLZ gesprochen. Ein Spieler in der U16 von Bayern hat doch sehr wahrscheinlich ganz andere Möglichkeiten als einer von Kickers Offenbach. Die Nähe vom Dorfclub zum NLZ muss daher abhängig vom konkreten NLZ betrachtet werden, auch der Spieler ist immer ein Individuum mit einem Elternhaus, Freunden und Erfahrungen. Ich kann nur noch mal sagen, dass es insofern schwierig ist, NLZ pauschal zu verteufeln oder hoch zu loben. Jeder muss seine Entscheidung treffen und seine Erfahrungen machen. Für meine Familie kann ich nach 3,5 Jahren sagen, es war ein gute Entscheidung für die fussballerische und persönliche Entwicklung. Ich weiß nicht, was gewesen wäre, wenn er den Weg nicht gegangen wäre, aber der Vergleich zu anderen NLZs oder Stützpunkten zeigt ganz klar, dass diese Entwicklung dort nicht von anderen "Talenten" genommen wurde. Schulisch ist es bei uns entspannt. Aber er ist erst in der 6. Klasse.

  • Irgendwie hab ich den Abzweig verpasst.


    Was genau hat Oberstufe und Abitur oder der schulische Werdegang eines Geschäftsführers einem U10-Spieler zu tun?

    Lies doch einfach nach 😉.

    Es ging darum ob es Sinn macht das NLZ fürs Abi aufzugeben.

    Ich habe daraufhin auf den zweiten Bildungsweg hingewiesen.

    Gern geschehen


  • Aha... das entscheidet man mit 9 Jahren.

    Wusste ich nicht.


    Vielen Dank für die Aufklärung.

  • Aha... das entscheidet man mit 9 Jahren.

    Wusste ich nicht.


    Vielen Dank für die Aufklärung.

    Post 154 du Leuchte 😙

    In Goodie s Post sehe ich nur, dass man auch in der B-Jugend im NLZ Kaderplätze aufzufüllen hat.

    Wenn, wie von ihr beispielhaft geschrieben, Jugendliche NLZ-Spieler aufhören.

    Die dafür kommenden Spieler können von einem anderen NLZ kommen, aus dem Ausland oder von einem anderen Verein.

    Darauf können wir uns sicher verständigen.


    Inwieweit man da als 9-Jähriger davon betroffen ist, erschließt mir immer noch nicht.


    Aber du darfst mich gerne auf dem zweiten Bildungsweg erhellen.

  • Inwieweit man da als 9-Jähriger davon betroffen ist, erschließt mir immer noch nicht.

    Mir sagte neulich ein Ex-Nationalkeeper und Championsleague-Spieler: "Im Nachhinein habe ich nichts falsch gemacht, als ich mit 19 Jahren von meinem Heimatverein zu einem Bundesliga-Verein gewechselt bin"!


    Wenn also jemand auch ohne NLZ es höchste Herausforderungen schaffen kann, so sollte man doch das NLZ nicht als eine zuverlässige Trittleiter für diese Karriere betrachten. Ein User wies schon zu Recht darauf hin, wie minimal diese Chance statistisch zu sehen ist.


    Kennt denn überhaupt einer von euch einen einzigen Fall, bei dem ein mit 9 Jahren entdecktes Wunderkind in ein NLZ gewechselt ist, um sich dort weiterhin als Wunderkind zu entwickeln?


    Aber natürlich ist es auch so, dass man die NLZ nur von ihrer Idee her, eine größtmögliche Ausbildung sicher zu stellen, gegründet hat! Doch wenn von unten nach oben innerhalb der NLZ abgeworben wird, so muß die Frage nach einer Ausbildung insoweit zurück gestellt werden, als dass es ja eher die außergewöhnliche Entwicklung zwischen Können und Wollen einzelner Talente sind, als die standardisierte Ausbildung durch Sicherstellung hochqualifizierter Nachwuchstrainer?


    Es ist zwar schon ein paar Jahre her, als ich mir die Frage stellte, wie es denn sein konnte, dass sich über einen Zeitverlauf von 10 Jahren im HSV-Nachwuchs kein einziges Talent einen Stammplatz im eigenen Profi-Kader erkämpfen konnte?


    Wie sich bei genauerer Analyse heraus stellte, holte man sich für die U 15 junge Leute, die aufgrund ihrer frühen Geburt in den ersten Monaten eines Jahres sowie ihrer Herkunft, physisch und psychisch schon etwas weiter waren als die später hier geborenen Kinder. ich schrieb darauf hin den Artikel: "wer zu spät kommt, den bestraft der DFB", weil sich dieses Bild auch zunehmend in den Nationalmannschaften wiederspiegelte. Denn nachgewiesenermaßen sind Geburtsdatum und Geburtsort kein Talentmerkmal. Außerdem wachsen sich die Vorteile etwas früher in die Pubertät zu kommen, dort an Körperlänge und Muskelkraft deutlich zuzunehmen, ja nach dem Ende der Pubertät aus. Sonst hätten klein gewachsene Talente auch später keine Chance gehabt.


    Wie man sich irren kann, zeigen ein paar Beispiele: Marco Reus wurde nach der Jugend beim BVB ausgemustert, weil er ihnen nicht durchsetzungsstark genug erschien. Den kaufte man dann später für einige Millionen zurück. Mats Hummels war den Bayern zu langsam. Auch er wurde zum Nationalspieler! Manuel Neuer sollte beim Wechsel in die C-Jugend bei Schalke aussortiert werden, weil er ihnen zu klein und mit einer pipsigen Stimme ausgestattet war.


    Hinzu kommt das allgemeine Kirchturmdenken, was das Ausbildungkonzept stark hemmt. In den Niederlanden gibt es mit wenigen Ausnahmen Vereinskooperationen, die sich die Kosten und das Personal für die NLZ teilen. Ziel ist es hier möglichst viele Talente auf höchstem Niveau auszubilden, damit sich durch den Verkauf vieler guter Talente das NLZ finanziell trägt.


    Nun stelle man sich einmal ein gemeinsames NLZ von Schalke und BVB vor? Was ich damit sagen will ist, dass bei einer Talentförderung die Talente und Vereine gleichermaßen ihre Interessen vertreten haben müssen, weshalb es sinnvoll sein kann, das Know-How dafür zu bündeln, statt sich nur gegenseitig die Talente wegzuschnappen.


    Denn es ist im jetzigen Konzept leider zu beobachten, dass die wiederkehrenden Selektionen des aktuellen Kaders mit nervösem Daumen ein intransparentes Leistungsbild ergeben. Ich weiß auch nicht, ob die Halbjahresgespräche mit Talenten und ihren Eltern immer so geführt werden, wie es sein sollte?


    Denn solange der Fußball noch ein Hobby und kein Beruf ist, hat es niemand verdient für seinen Sport kritisiert zu werden!

  • Ja ein Freund von mir ist mit 9 ins NLZ und heute noch Profi bei einem deutschen CL Club.

    Allerdings verlief auch seine Karriere nicht linear, es gab auch vermeintliche Rückschritte.

    Aber es hilft ja alles nix. Es ist in jedem Fall dann doch wieder anders 😄

  • TW-Trainer

    Nur weil es unendlich viele gibt, die trotz NLZ kein Profi werden gilt allerdings nicht der Umkehrschluss, dass NLZ nicht nötig oder sinnvoll sind. Die von Dir genannten Beispiele Hummels und Reus haben ja trotzdem sehr früh begonnen im "NLZ", was es zu deren Zeit noch nicht unter dem Namen gab, zu trainieren.

    Es ist trotz allem so, dass vermutlich weit über 90% aller Bundesligaprofis irgendwann im D, allerspätestens im C-Jugendalter begonnen haben im NLZ oder zumindest in einem eine Stufe tiefer angesiedelten ambitionierten Leistungsverein zu spielen und zu trainieren.

    Die romantische Sichtweise, dass jemand bis U17 oder U19 im Dorfverein auf Kreisebene mit freunden kickt (am besten noch mit 1-2 Trainings pro Woche) die gibt es so wohl höchsten 1x in hundert Jahren und trifft selbst auf die gerne bemühten nicht-NLZ-Beispiele Klose und Gosens nicht zu, weil auch VFL Rhede und Blaubach-Diedelkopf eine durchaus ambitionierte Jugendarbeit haben / hatten, die nichts mit purer Dorfvereinsromantik zu tun hat.

    Wo ich vollkommen bei Dir bin ist das Problem mit dem Kirchturmdenken. Eine kooperative Ausbildung ggf. unterstützt durch DFB oder Bundesligavereine würde z.B. im ländlichen Bereich tatsächlich viel helfen um zu vermeiden, dass zu früh zu weite Strecken zum Spiel und zum Training zurückzulegen sind. Die Möglichkeit 3-4 mal pro Woche mit gleichermaßen entwickelten und leistungsorientierten Spieler zu spielen / trainieren wäre die optimale Weiterentwicklung des Stützpunktsystems, scheitert aber vermutlich am Kirchturm- / Besitzdenken unserer Vereinsstrukturen. Diese sind sozial gesehen ein riesen Gewinn für unsere Gesellschaft, in Sachen Leistungsorientierung gibt es meiner Meinung nach bessere Alternativen.

    Einmal editiert, zuletzt von Coach1976 ()