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  • ne, ich lass mir auch keine grauen haare wachsen, sollen sie doch machen wie sie meinen...
    da bin ich ganz cool. ;) sie stehen auf dem platz, nicht ich.
    mein training ist abwechslungsreich, hat einen roten farben und ist auf weiterentwicklung ausgerichtet.
    wenn sie aber nicht wollen und zum hundertsten mal einen pass schlampig spielen, weil diese übung sie unterfordert
    oder ihren schwachen fuss umgehen statt zu stärken, dann sollesie doch. :P


    ich störe mich hier nur, und auch das ist provokativ gemeint, dass hier viele trainer immer schreiben
    "ich lass spielen..." "stelle dann um..." dann so und so....
    den transfer in meine realität schaffe ich nicht, da ich das so weder an meinem team erlebe noch bei gegnern.
    ein oder zweimal habe ich das erlebt, bei rwo oder rwe zb., aber die haben eben viermal die woche training,
    und wenn du da was falsch machst, biste raus. dieses "druckmittel" gibt es im breitensport nicht,
    weswegen ich ja fragte, wie das so zu bewerkstelligen ist.


    mein team ist technisch richtig gut, aber nur wenn sie wollen.
    sie sind taktisch diszipliniert und halten ihre positionen, aber nie über die komplette distanz.
    sie können kämpfen, wenn sie müssen und sind konditionell auf der höhe,
    trotzdem zeigen sie das oft nur soweit wie sie müssen, laufen sie aber einem rückstand hinterher, krampfen sie oft.
    wir suchen oft stärkere gegner, die hochklassiger spielen.
    beim warmmachen geben die dann schüsse ab, die uns staunen lassen.
    sie haben warmmachshirts, sind engagiert und hören auf ihren 10 köpfigen trainerstab.
    im spiel, nach 10 minuten aber, ist oft gleiches zu sehen wie bei uns.
    starker gegner (wir), kampf, krampf und einzelaktionen.... und die tollen schüsse sehe ich das ganze spiel über nicht mehr.
    ganz selten, dass wir ne lehrstunde bekommen, wie gesagt nur gegen richtig ambitionierte teams.


    das ist die realität und hier sprechen mir zuviele blogger von "lass spielen wie barca...." ohne das zu unterfüttern.
    ist das also real oder fiction?

  • Also, bei meinen E.Junioren ist sowohl Licht als auch Schatten dabei. Aber da geht es ja auch noch kaum um die Spielsysteme, ich bin schon zufrieden, wenn sie wirklich alle die meiste zeit über gemeinsam angreifen und gemeinsam verteidigen, das ist ja momentan noch die wichtigste taktische Marschroute, die auch in dieser Altersklasse gut funktioniert. Mit fortschreitender Spieldauer lässt das üblicherweise aber auch nach, weil die Kids einfach müder werden. Und man merkt da ziemlich schnell, wenn zwei Spieler etwas weniger tun, das ist dann von den anderen nur noch schwer zu kompensieren und sie werden teilweise förmlich zu Einzelaktionen gezwungen, weil ein paar der anderen einfach nicht mehr so mitspielen wie vorher. Vielleicht siehst du ja das Pendant dazu in der entsprechend älteren Altersklasse..


    Zu deiner Anmerkung zu vollmundigen Aussagen: ich habe bisher auf so gut wie allen Trainerzusammenkünften erlebt, dass es immer genügend Kollegen gibt, die mit den angeblichen Leistungen ihrer Mannschaft und ihren Trainingsinhalten prahlen. Treffen mehrere solcher Kollegen aufeinander, so schaukelt sich das auch gerne mal hoch. Man sollte das alles nicht für bare Münze und schon gar nicht zu ernst nehmen. Letztlich wird doch überall nur mit Wasser gekocht. Und es kommt sowohl auf den Koch als auch auf die Zutaten an. Eine geeignete Küche ist auch hilfreich. Und das gilt für alle gleichermaßen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • das ist die realität und hier sprechen mir zuviele blogger von "lass spielen wie barca...." ohne das zu unterfüttern.
    ist das also real oder fiction?

    Wenn sie spielen lassen wie "barca" kann es nicht "real" sein :D .
    (' Tschuldigung, konstruktivere Anmerkungen in Deinem Sinne habe ich mangels B-Erfahrung nicht).

  • @ siebener
    Ich weiß nicht, ob wir über das selbe Problem reden.
    Also was ich meine ist folgendes: wenn du mit deinen Jungs zum Beispiel diese Woche mit einem, wie von mir in letzter zeit gerne gespielten, 4-1-3-1-1 anfangen würdest zu trainieren, dann noch 2 Testspiele, dann bin ich mir sicher, dass sie dieses System in 2 Wochen spielen können. Das bedeutet nicht, dass sie es in Perfektion können, Laufwege blind kennen oder fehlerfrei spielen. Was auf jeden Fall sofort sichtbar ist, ist der Unterschied zu eurem jetzigen System, logischer weise. Um so öfter du dieses System nun spielst, korrigierst und Fehler aufzeigst, um so besser klappt's.
    Ich denke, niemand erwartet, dass man einen Schalter umlegt und schon spielt ein Team ein anderes System, als ob sie nie etwas anderes getan hätte.
    Also, Real ist, dass sich das System von dem anderen unterscheidet, sichtbar für jeden. Fiction ist, dass man ein Signal gibt und alle Spieler schalten einen Hebel um und liefern Perfektion.
    Wenn hier jemand sagt, ich lasse wie Barca spielen, dann stellt er meinetwegen zwei dreier Ketten hintereinander, und Punkt. Deshalb wird er immer noch keine Champions League gewinnen, sondern vermutlich böse auf die Nase fallen. Na und?

  • Interessante Frage nach der Trainingsmethodik.
    Bei mir steht gerade das Anlaufen des Gegners im Mittelfeldpressing an:
    Mache ich gerne so, wie Daniel78 es schon beschrieben hat.
    D.h. z.B. 6 (Viererkette plus zwei 6er) + TW gegen 6 (flache Vier im MF + 2 Stürmer)
    Die verteidigende Mannschaft eröffnet immer das Spiel und versucht auf Hütchentore o.ä. zum Erfolg zu kommen, die Angreifer sollen anlaufen, lenken, abkippen und schließlich den Ball erobern und dann schnell zum Abschluss kommen. Ich unterbreche dabei häufig, friere Szenen ein und korrigiere bzw. versuche, die Spieler in Lösungsfindungen einzubeziehen. Wenn mans nur laufen lässt, hat man im taktischen Bereich m.E. nur schwer einen Lernzuwachs.

  • ok, noch ein beispiel:


    als wir in der C1 auf doppelsechs umgestellt haben, konnte ich in den trainingseinheiten das "doppeln" durch entsprechende 2 gegen 3 oder 2 gegen 4 situationen ganz gut simulieren. diese verteidigungsform beherrschen sie alle inzwischen ganz gut (einer läuft an, macht den starken fuss zu, der andere spekuliert auf den passweg). trotzdem hat der transfer recht lang gedauert, bis ich beide sechser dazu gebrachtr hatte, sich entsprechend zu verhalten. und das war nur die verteidigungsform. der nächste schritt, die positionen nach balleroberung, ist ja dann noch komplexer. will sagen, das training einzelner mannschaftsteile in einem system ist noch relativ einfach. aber das zusammenspiel zwischen den einzelnen mannschaftsteilen so zu organieseiren, gerade bei zb. 15 spielern, wo allle beteiligt sind, ist schon nicht ohne.


    mein ansatz, nicht mein problem, ist es, zu erfahren wie solche "großen" taktischen abläufe trainiert werden, nimmt man mal testspiele raus. der transfer, der einzelnen übungen zum spiel ist es, der zumindest von meinen spielern oft erst sehr spät erkannt wird. da macht man ein dreiecksspiel über den flügel unter beteiligung von sechser, AV und OM, das klappt super und damit kriegt man jeden gegner geknackt weil es da mindestens vier super kombination gibt, aber glaubt ihr, die jungs zeigen das im spiel 8|

  • Guten Morgen liebe Taktik-Profis!


    Ich habe ein Anlage bzgl. eines Systems, welches im Großen und Ganzen sicherlich dem 4-5-1 zuzuordnen ist. Deshalb - und weil ich keinen neuen Threat aufmachen will - versuche ich es mal hier:


    Seit längerer Zeit interessiert mich alles rund um das Thema Taktik im Fußball. Daher halte ich mich gerne auch auf spielverlagerung.de oder abseits.at auf, habe diverse Bücher gelesen (besonders zu empfehlen: Revolutionen auf dem Rasen von Jonathan Wilson) und habe mir daher schon ein in meinen Augen ordentliches Wissen angeeignet.


    Da ich selbst im unterklassischen Fußball zuhause bin, weiß ich natürlich auch, dass man das Thema Taktik nicht überbewerten sollte. Meist hängt der Erfolg an Kleinigkeiten wie einzelnen gewonnene Zweikämpfe, Schiedsrichterentscheidungen oder der Tagesform einzelner Spieler – gerade im niedrigen Amateurbereich.
    So haben auch die berühmten Zahlenfolgen 4-2-3-1, 4-3-3, 4-4-2, 4-1-4-1 oder 4-1-2-1-2 natürlich keinerlei bzw. nur wenig Aussagekraft über die Spielweise einer Mannschaft sondern lediglich über die ungefähre Positionierung der Spieler auf dem Feld.


    Dennoch gibt es grundlegende Vor- und Nachteiler eines jeden einzelnen Systems, welche aus diesen Zahlenfolgen schon teilweiße ersichtlich sind – oder wenn man die Positionierungen mal aufzeichnet. Einem 4-1-2-1-2 („enge Raute“) fehlt natürlich die Breite. Vorteil: man ist im Zentrum perfekt gestaffelt, hat dort Überzahl und kann – wenn man den Spielaufbau des Gegners richtig lenkt – hier sicherlich viele Zweikämpfe gewinnen und dann zügig nach vorne spielen.


    Jetzt bin ich aktuell auf der Suche, nach einer Alternative zu unserem Standard 4-2-3-1. Meine Spieler haben dieses System mittlerweile ganz gut verinnerlicht. Insbesondere die das Erlernen der Viererkette bzw. das ballorientierte Verteidigen stand in der Hinserie im Mittelpunkt – für alle Spieler und dafür erschien mir das 4-2-3-1, welches ich selbst jahrelang gespielt habe, als „einfachstes“ System.
    Jetzt haben wir gemessen an den Gegentoren die stärkste Abwehr der Liga. Da ich das System ein wenig besser an die Fähigkeiten meiner Spieler anpassen will, wäre ein 4-3-2-1 („Tannenbaum“) für mich denkbar.


    Dazu findet man leider im Internet nicht so viel. Meine Hintergründe sind die:


    • -Ich habe zwei (spiel-) starke Innenverteidiger. Stehen diese bei Ballbesitz breit, sollen die AV sehr hoch stehen und für die nötige Breite sorgen
    • -Die drei 6er sollen nicht genau auf einer Höhe agieren (bei Ballbesitz) sondern leicht versetzt: Zentral der tiefste (im Endeffekt ein klassischer 6er, welcher zur Not auch mal zwischen die Innenverteidiger fällt); die beiden Halbzentralen agieren eher als 8er.
    • -Die beiden 10er zw. Hängenden Spitzen stehen bei Ballbesitzt in etwas so bzw. auf der vertikalen Achse der Innenverteidiger. Insgesamt sind die aber sehr frei. Ganz auf den Flügel müssen bzw. sollen sie aber nicht ausweichen – für die Breite sollen wie erwähnt die AV sorgen. So bleibt der Weg zum Tor für diese beiden 10er kürzer.
    • -Der 9er agiert als Anspielstation. Er soll Bälle halten und ablegen. Da meine Stürmer auch alle relativ schnell sind, kann die Anspielstation bei einem Ballgewinn im Zentrum bzw. in der gegnerischen Hälfte auch ruhig mal steil geschickt werden.
    • -Gegen den Ball agieren die drei in der Mitte als klassische Kette und verschieben Richtung Ball. Hier erwarte ich mir noch mehr Kompaktheit. Wichtig ist auch, dass der ballferne 10er weit einrückt und wenn möglich dann den gegnerischen 6er zustellt oder sofort pressen kann


    Jetzt kommen wir zu den Schwierigkeiten, wo ich mir nicht ganz sicher bin bzw. Euch um Eure Einschätzung bitte:


    • -Wie weit schieben die drei 6er bzw. 8er durch? Ist es zwingend notwendig, dass die äußeren Beiden jeweils auf Ihrer Seite ganz nach außen (bis zur Auslinie) schieben, wenn der Gegner über diese Seite kommt?
    • Wenn Ja würde dies enorm großen Laufaufwand für die drei in der Mitte bedeuten.
    • Wenn Nein Wäre der Außenverteidiger ziemlich allein auf weiter Flur und hätte womöglich häufig Unterzahl.
    • -Wie verhalten sich der Stürmer und die beiden 10er bei gegnerischem Spielaufbau? Diese drei Spieler sind ja maßgeblich dafür verantwortlich, wohin man den Gegner lockt. Ich habe ein Video der Finnischen Nationalmannschaft gesehen. Diese haben Jahrelang im 4321 gespielt, wobei die beiden 10er – sobald die gegnerischen AV’s angespielt wurden – diese in einem extremen Bogen von „schräg hinten“ angelaufen haben, sodass der gegnerische AV nach vorne die Außenlinie entlang spielen musste. Dies macht wohl nur Sinn, wenn das damit kombiniert wird, dass die drei Zentrumsspieler sehr weit nach Außen schieben, da man sonst den Gegner nach Außen lockt und da dann Unterzahl hätte.
    • Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die 10er breit stehen und versuchen, den Gegner in die Mitte zu locken.


    Warum würde ich gerne ein weiteres System einspielen lassen? Zunächst einmal spielen wir das 4-2-3-1 so, dass die Mittelfeld-Außen auch sehr breit stehen sollen. Leider haben wir Offensiv nur einen perfekt geeigneten Spieler für dieses System und Defensiv macht es auch nur einer der beiden Außenverteidiger richtig gut. Auf der anderen Seite habe ich viele gute Spieler, welche sich im Zentrum wohl fühlen.


    Meine Überlegung ist diese, dass der gute Offensive Außen eins nach hinten rutscht und Außenverteidiger spielt. Dieser Spieler ist extrem schnell und hat eine gute Fitness – außerdem hat er schon ein paar Mal Außenverteidiger gespielt und ich könnte mir vorstellen, dass ihm diese Position liegt.
    Wenn beide AV’s jetzt ordentlich hoch stehen und mutig mit nach Vorne gehen, können diese perfekt von den „Halbzentralen“ Spielern abgedeckt werden – bei einem möglichen Ballverlust. Dabei sollen die AV’s durchaus noch höher stehen, als die zentrale Dreierreihe.


    Insgesamt erhoffe ich mir so durchaus mehr Durchschlagskraft nach vorne, auch wenn das natürlich mit Risiko behaftet ist. Bisher ist unser Stürmer oft ziemlich alleine im Zentrum, weil die offensiven Außen sehr Breit stehen. Der 10er kommt oft nicht rechtzeitig nach bzw. mit nach vorne. Durch zwei 10er bzw. hängende Spitzen erwarte ich mir hier mehr Gefahr und will die gefährliche Zone zentral vor dem gegnerischen 16er besser besetzen. Und mit besetzen meine ich nicht statisch reinstellen (dann könnte ich auch mit einer Zweierspitze spielen lassen) sondern dynamisch eindringen. Gerne durch ein Dribbling im Zentrum. Ich hätte für diese beiden 10er Position sehr dynamische Leute, welche dann ruhig ins Dribbling gehen sollen. Für Absicherung ist mit den drei 6ern ja in der Regel gesorgt. Gerade in den unteren Klassen fallen ja nicht so viele Tore aufgrund eines sehr starken Flügelspiels. Laut meiner Erfahrung ist es viel wichtiger, das Zentrum immer dicht zu haben und die wichtigen Positionen zu besetzen.
    Ich würde mich sehr über Anregungen freuen. Vielleicht lassen hier ja einige den Tannenbaum spielen und können ihre Erfahrungen mit mir teilen.


    Vielen Dank und sportlich Grüße

  • Ich habe es nur mal schnell überflogen, aber für mich lesen sich deine Ideen im Ballbesitz die drei 6er betreffend wie ein 4-3-3 mit hohen AV.



    ----- AS ------- 9 ------- AS -----
    ---------- 10 ------- 10 ----------
    - AV -----------6 ------------AV-
    --------IV ----------IV ----------
    -------------- TW -------------


    Vllt findest du hierzu mehr Material

  • Es kommt auf deine Pressingsart und -struktur an.


    Ich rate dir, gegen den Ball auf ein 4-3-3, 4-1-4-1 (spielt Atletico oft) oder ein 4-5-1 umzustellen (also ich meine damit die Struktur im Pressing, 4-3-3 bedeutet zwei flache Dreierketten vor der Viererkette).
    Das wäre von der Umsetzung sehr einfach, da die beiden 10ner einfach auf den Flügel schieben müssten wenn der Gegner den Ball hat.


    Solltest du beim 4-3-2-1 verbleiben wollen auch gegen den Ball, dann würde es so machen, dass die drei 6er nicht kompakt stehen und eine "weite" Dreierkette darstellen. Die Zwischenräume werden ballorientiert von den 10ner versperrt.So kann ma den Gegner gut nach außen lenken. Wenn du möchtest, kann ich es auch kurz skizzieren.

  • @Revilo
    Vielen Dank für deine Antwort.


    Die System sind ähnlich. Auch ein 4-1-4-1 ist so weit davon nicht entfernt. Allerdings werden normalerweiße in einem 4-3-3 die Flügel doppelt besetzt. Ich habe offensiv bei Ballbesitz eher an soetwas gedacht:


    ------------------9--------------------
    --------10---------------10-----------
    --LV-------8----------8---------RV---
    ----------------6----------------------
    -------IV--------------IV--------------
    ----------------TW-------------------


    Beideutet hohen Laufaufwand für die AV.
    Dennoch stellt sich für mich eher die Frage, wie das Defensiv am besten gespielt wird. Wie erwähnt weis ich nicht, ob es geschickter ist, den Gegner nach Außen zu locken (wie Finnland

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    ), oder eben lieber die 10er Breit stehen lassen gegen den Ball, sodass der Gegner NICHT über die AV aufbauen kann...

  • @sportsfreund da haben wir beide die gleiche Idee, aus deiner Skizze geht es aber noch deutlicher hervor, dass die AS in die vertikalen Halbräume einschieben.


    Ich stelle mir das dann aber generell schwierig vor wenn du hier so krass überladen willst, denn der Gegner wird sich vermutlich anpassen und mit Gegenspielern plus deinen wird der Raum schnell unbespielbar. Dann bliebe fast nur noch dein abkippender 6er als Magnetspieler (leichtes Pressingopfer, kann häufig dann nur klatschen lassen--> kein Raumgewinn)



    Bezüglich deiner Frage wohin du Pressen sollst: Mach es ganz einfach davon abhängig, wo du die disziplinierteren Spieler hast. Im Zweifelsfall immer den gegnerischen linken IV eröffnen lassen, weil dieser statistisch gesehen häufig ein rechtsfuß sein müsste und dann mit seinem schwachen Fuß eröffnen muss (was zumindest einen langen, kontrollierten Ball seinerseits erschwert und dir häufiger Ballgewinne im Zentrum ermöglichen könnte)

  • Dennoch stellt sich für mich eher die Frage, wie das Defensiv am besten gespielt wird.

    Hi,


    was ich empfehlen würde (das Problem mit der Dreier-Reihe im Mittelfeld und der dazu kommenden Unterzahl auf den Flügeln hast du ja schon beschrieben): Stell doch defensiv auf ein 1-5-4-1 um. Die 6 wird zum Innenverteidiger (ob er jetzt zentral oder im Halbraum abkippt, wäre die nächste Überlegung), die hängenden Spitzen unterstützen das Mittelfeld auf den jeweiligen Außenpositionen. Dadurch kannst du mit den Außenverteidigern nach innen lenken und daraufhin mit dem ballnahen Verteidiger leichter doppeln. Auch im Mittelfeld könntest du die Breite mit einem 1-5-4-1 besser abdecken. Sprich: Du hättest auf diese Weise die Flügel doppelt besetzt UND im Abwehrzentrum permanent eine Überzahlsituation.


    Vom 1-4-3-2-1 bin ich persönlich kein Freund, die Problematik hast du ja eingangs schon erklärt. Offensiv kannst du dann vielleicht sogar eher ein 1-3-4-2-1 spielen: Dein 6er bleibt dauerhaft der dritte Innenverteidiger und deine Außenverteidiger schieben dauerhaft weiter nach vorne. Die Flügelstürmer können hierbei ja dennoch eher die Halbräume besetzen, die Spielweise bzw. das Verhalten der Spieler hat ja nicht grundsätzlich etwas mit der Grundordnung zu tun.

  • @sportsfreund


    Deinen Aussagen entnehme ich, dass du die Kette mit hochstehenden AV beim Spielaufbau spielst. Wie in deinem Video zu erkennen ist, resultieren hierbei eine Reihe von Problemen:
    - IV wartet zu lange mit dem Paß auf den AV (Gegner kann den Paßweg zum AV zustellen)
    - IV entscheidet sich für falsche Seite bei der Spieleröffnung (Gegner hier in Überzahl)
    - beide IV sind soweit auseinander, als das sie sich beim zentralen Ballverlust nicht gegenseitig helfen können
    - AV stehen häufig nicht in "offener Position" (Gegner kann unbeobachtet den Paß erlaufen)
    - AV stehen bei Ballannahme unter Gegnerdruck (wenn Paß vom IV "schlecht" gespielt)
    - AV paßt nach innen (wenn Gegner Paßweg zum IV und Außenbhan zustellt)


    Der Ballverlust beim Spielaufbau ist deshalb so gefährlich, weil sich für den Gegner häufig eine Großchance gestalten läßt. Denn es fehlt hier an Absicherung im Zentrum, weil die beiden IV zu breit stehen.


    Der Wert des hochstehenden AV für den Angriff ist nur dann gegeben, wenn er sehr gut mit dem ballnahen Außenbahnspieler harmoniert, sodass man durch ein kluges Paßspiel über die Außenbahn ins torgefährliche Zentrum vordringen kann.


    Die große Schwierigkeit mit hochstehenden AV ist eine gute Ballance beim Umschaltspiel. Taktisch sind eine Reihe von Möglichkeiten bei hochstehenden AV entwickelt worden, um ein gegnerisches Ballbesitzspiel effektiv begegnen zu können.


    Man kann es sich taktisch ein wenig einfacher machen, indem man seine AV bei eigenem Ballbesitz nicht so hoch positionieren läßt, sodass sie bei Ballbesitz nicht sofort unter Gegnerdruck sind.


    Doch weitaus wichtiger als der sehr hoch stehende AV ist das Umschaltspiel. Denn wie im Video zu sehen, gibt es häufig dann einen Ballverlust, wenn nach Balleroberung zu viel Zeit vertrödelt wird, weil man sich nicht entscheiden kann, wohin man spielen möchte. Deshalb würde ich zunächst einmal an einem schnellen Umschaltspiel trainieren. Hierfür fällt auf Anhieb der weite Paß ein. Denn könnte zwar manchmal ein schneller Angreifer erreichen. Aber der rechnet entweder nicht damit oder aber sein Paß- und Laufweg sind vom Gegner gut zugestellt. Weil man jedoch dürch den weiten Paß seinem Mittelfeld und Abwehr keine Zeit gegeben hat geordnet nachzurücken, entsteht ein Loch im Mittelfeld, die der Gegner für sich ausnutzen kann. Bei einem 4 : 2 : 3 : 1 ist der ballnahe 6-er eine Schlüsselposition für den schnellen Spielaufbau mit druckvollen, präzisen Flachpässen in den Lauf des Mitspielers.


    Bei Trainingsübungen sollte man das Spielfeld enger abstecken und als Provokationsregeln Rück- und Querpässe vermeiden. Für die Offensive wird der kontrollierte Raumgewinn trainiert, während für die Defensive die Kontrolle der zentralen Achse das wichtigste Thema ist.


    Fazit: Nicht alle taktischen Varianten, die bei den Profis ordentlich funktionieren, sind gute Lösungen für den Breitensport. Je einfacher das eigene Spiel, je schneller und sicherer wird es von den Mitspielern verstanden. Wird eine Mannschaftstaktik so gestaltet, als das sie auch dann noch einigermaßen funktioniert, wenn mal Schlüsselspieler fehlen, dann sollte sie perspektivisch gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten.


    Zur Zeit beobachten wir einen regen Wechsel auf den Trainerstühlen bei den Profis. Bei diesen Vorstandsentscheidungen vermißt man häufig ein Konzept für die Mannschaft. Denn werden taktische Systeme kurzfristig (bei Trainerwechsel) stark verändert, ist dies meist nur durch zusätzliche Laufarbeit zu kompensieren. Hierbei steigt das Verletzungsrisiko. Weil jedoch nicht immer eine gleichbleibende Qualität im Kader vorhanden ist, kann durch den Trainerwechsel häufig nur eine kurzfristige Tabellenerhohlung stattfinden. Denn das Mannchaftspotenzial ändert sich auch nicht durch einen Trainerwechsel. Wenn aber Kleinigkeiten Spiele entscheiden und man daraus große Konsequenzen zieht, dann fehlt es an Kontinuität. Vereine, die beim Trainerwechsel besonders aktiv sind, können selten ihre Leistungen über eine Saison hinaus bestätigen.


    Wenn du dir also ein taktisches Konzept für deine Mannschaft ausdenkst, dann solltest du an einer gründlichen Ausbildung interessiert sein. Dazu gehört u.a., dass deine Spieler mindestens auf 2 - 3 Positionen spielen können. Das hat nicht nur den Vorteil, dass sie Erfahrungen auf anderen Positionen für ihr Positionsspiel sammeln können, sondern dient einem sicheren ballorientierten Spiel aus den Positionen heraus. Schneidest du hingegen deine Taktik nach dem Spielerpotenzial zu, so wird jedes Fehlen oder jeder Vereinswechsel dich wieder vor neue Herausforderungen stellen, bei der u.U. wieder die gesamte Mannschaftstaktik umgekrempelt werden muß. Also besser ein Konzept entwickelt und dies kontinuierlich verfeinern!