Thematik Torhüter

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  • Hallo liebe Trainer- und Betreuerkollegen,


    wie in vielen Vereinen und so wie ich es sehe auch bei uns, kommt das Torwarttraining im Bereich der Jugend einfach zu kurz.
    Viele Trainer und Betreuer - obwohl manchmal zu zweit/dritt beim Training - konzentrieren sich auf die Feldspieler.
    Warum auch auf den Torwart? Wenn die Feldspieler gut genug sind, brauchen wir den Keeper nicht.
    Ich denke aber, das hat auch was damit zu tun, das der DFB sehr wenig Infos rausgibt. Ebenso habe ich das Gefühl, dass
    das Torwart-Training bis vor ein zwei Jahren völlig unterschätzt wurde und es auch von der Talentförderung kaum Konzepte und
    Vorgaben gab, wie ein guter Torhüter auszusehen hat und mit welchen Leistungen er konfrontierbar sein muss.


    Das witzige ist, im Herrenbereich haben viele Vereinen einen Torwarttrainer, im Jugendbereich wird dies völlig außer Acht gelassen.
    Nach dieser Saison in der D-Jugend, habe ich unserem Keeper versprochen, mit Ihm speziell Torwarttraining zu machen, was wir
    innerhalb von einem Jahr nur einmal gemacht haben und das auf Grund meiner Inkompetenz in diesem Bereich, wohl noch nicht einmal
    fördernd oder fordernd.


    Gibt es von eurer Seite ähnliche Erkenntsnise, Erfahrungen oder sogar Tipps für mich? Ich werde mal unseren Kreiswart anschreiben und
    nach einer Kurzschulung fragen. Ich glaube, auch wenn bestimmt nicht verkehrt, ist eine Lizenz in diesem Bereich im Breitensport nicht dringlich
    nötig.


    Gruß Steven

  • Also ich habe das bei uns im Verein auch ein wenig angegangen, nachdem sich keiner explizit darum gekümmert hat.
    Ich habe mir einen aktiven Torwart geholt, der gerade erste Erfahrungen im Herrenbereich sammelt und habe die U15 und U17 Keeper einmal wöchentlich 60 Minuten gezielt trainieren lassen.
    Sofern es bei Ihm von der Uni her ging, hat er meinen Keeper auch 2x 60 Minuten trainiert.


    Sollte ich nicht auf einen Torwarttrainer zurückgreifen können, würde mein Co oder ich auch mindestens einmal wöchentlich ein Training für den Torwart anbieten.


    Für ein gutes Torwarttraining kann ich euch die DVD Stuttgarter Torwartschule ans Herz legen. Auch für den "Laien" im Torwarttraining werden wichtige Elemente erklärt und super veranschaulicht.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich mach seit Kurzem ein extra Training für meinen F Torspieler der das auch will. Bisher ist das so ein Provisorium von der Organisation her. Ab der kommenden Saison mache ich zusätzlich zu meinen zwei Einheiten pro Woche eine dritte Einheit für eine Kleingruppe (wechselt durch) um intensiv an deren Schwächen zu arbeiten. Ggf. integriere ich da auch ca. 20min TW Training oder ich mache die 20min vor der eigentlichen Einheit - das ist mein Favorit im Moment. Im "normalen" Training möchte ich das der Torwart ganz normales Feldspieler Training absolviert. Im Abschlußspiel kann er dann schon mal antesten was er gelernt hat.


    Mir scheint enorm wichtig, dass man den kleinen Goalies die Grundtechniken insofern beibringt, dass sie keine typischen Verletzungen davon tragen: Verstauchte Finger, Ball springt beim Aufnehmen ins Gesicht, der kleine Mann fällt auf den Arm usw.


    Ich habe mir hier im Forum einen ersten Rat von einem kompetenten Mitglied geholt.


    Ansonsten habe ich mit der Mannschaft auch schon mal paarweise Übungen gemacht. War lustig hat mich aber nicht überzeugt.

  • Bei den Minis, F und E....sagt das Dfb.-Konzept, dass es gut sei, sich nicht auf einen festen TW festzulegen bzw. einen TW auch als Spieler einzusetzen (Rotation)...damit dieser als letzter Mann auch lernt mitzuspielen, aber auch, damit er sich in seine Mitspieler und auch Gegenspieler besser eindenken kann.


    Er lernt wie der seinem Mitspieler am besten anspielt und auch, wie sich der gegnerische Spieler der die Abwehr z.B. durchbrochen hat im 1:1 gegen den TW fühlt.


    DAS alles lernt er eher nicht bis erheblich weniger aktiv, wenn man als Trainer hier die Ausbildung verhindert, weil er unbedingt bei jedem Spiel und oftmals sogar beim Training im Tor steht. Ich habe diese Fehler in meiner Anfangszeit auch gemacht....heute wäre es im Wissen um die Dinge ziemlich -sorry- ...dämlich...und eine Frechheit gegenüber dem Torwart-Kind der Minis, F und E..... das so weiter zu tun.


    Nach meinem Denken ist das reine TW Training für einen einzelnen Spieler der Minis, F und E für mich unsinnig, deshalb würde ich hier auch keine Zeit investieren, weil ich es halt wichtiger finde, dass der "TW-Anwärter" (mehr wäre er für mich nicht mehr)....das lernt, was die Spieler tun....alles andere kommt später.


    Hinzu kommt auch der Gedanke, dass ich -im Falle dessen, dass ich nochmals z.B. eine F begleiten würde,....die Mannschaft mit Spielern nach Leistung...also nach spielerischer Leistungsfähigkeit besetzen würde. Der gute TW der F, der spielerisch nicht mithalten würde, wäre nicht mein TW!!!...der müßte da spielen, wo er spielerisch hingehört!!! Würde ich hiervon in einem -ich betone- GROSSEN Verein mit vielen Mannschaften einer Altersklasse abweichen....wäre ich Gewinndenkend und würde mein Gewinndenken und diesbezüglichen Egoismus über den Gedanken der Ausbildung und über den Gedanken kindgerechten Fußballs stellen. DAS findet leider sehr oft statt und ist meiner Meinung nach Nonsens derer, die das praktizieren und eine Frechheit...wenn die auch noch um die Dinge wissen.


    Wenn ich bei einer F und E Torwarttraining absolvieren würde, dann fände ich es bei meinem Denken richtiger, dort Torwarttrainings zu machen, wo die gesamte Mannschaft eingebunden ist. Es gibt Übungen, wo das gegeben ist und wo jeder Spieler ins Tor muß bzw. wo die Mannschaft den Torwart trainiert.


    Torwarttraining in der F und E findet für mich schon statt, wenn man z.B. viel Ball.-oder überhaupt Koordinationstrainings abhält ..und zwar für jeden Spieler. Da bereitet man ja die Gesamtheit der Spieler und damit den späteren festen TW auch auf sein späteres Tun vor, oder nicht?


    Übrigens trainiere ich ja nun eine D und da wird der TW beim Training als Spieler mitmachen und wenn er will, kann er bei Turnieren auch mal spielen, wir planen mit zwei TW, das ist dann kein Problem, aber das nur am Rande und nur erwähnt, weil der oben beschriebene Gedanke für mich nichtmal zur D beendet ist. ;)


    In meinem alten Verein hat man seit einiger Zeit ein Torwarttraining initiiert. Der taltentierte junge TW der A trainiert seine Leidensgenossen ab der D. Er ließ es auch zu, wenn ein E TW-"Anwärter" da mitmachen wollte.


    Wer -generell TW-Trainings sucht und das gerne ....oder dennoch gerne....praktizieren möchte....hier ein kostenfreier Tipp


    http://www.dfb.de/index.php?id=501912


    Abschließend möchte ich sagen, dass die Welt nicht untergeht, wenn man einem Neuer-Fan mal ein "wichtiges" TW Training "verpasst", damit der Koten sich besser fühlt. Meine Ausführung sollte den grundsätzlichen Ausbildungsgedanken herausstellen.


    Was mich bewegt ist die Erkenntnis um die ineinander übergehende Ausbildung von Jahr zu Jahr und der Grundgedanke hierzu. Ferner auch....das ich vermute, dass ein Einzeltraining für einen TW der -beispielsweise F- im tiefsten Grunde wieder mit dem Gewinndenken des Trainer und der Eltern zu tun hat.


    Gruß Andre

  • Kurz gesagt :thumbup: :


    1) TW Position rotieren (Anmerk. von Paul: Nicht gegen den Willen des Kindes das nicht ins Tor will)
    2) TW macht gaz normal im Training gem. Altersziele mit


    Anmerkung von Paul:


    3) Jedes Kind, dass ins Tor geht muss vorher wissen, wie es die typischen Verletzungen (Kapselrisse - Finger anstatt Hand zum Ball, blutende Nase - z.B. Fehler beim Aufnehmen flacher Schüsse) verhindern kann. Das leistet die Grobform der entspr. Grundtechniken. Hier ist der Trainer in der Pflicht dies kindgerecht zu erklären.

  • Selbst wir in der D haben mnachmal noch rotiert, aber wenig.


    Ich werde speziell mal versuchen eine Lizenz oder eine Kurzschulung in diesem Bereich zu absolvieren.
    Sowie es hier bisher klingt, ist es in vielen Vereinen so, dass sich nicht wirklich jemand um die Torhüter kümmert.
    Jedoch, das Argument zu rotieren, lässt eigl. erst ab der D-Jugend zu, zu trainieren.


    In der E-, F- und D-Jugend könnte das Training dann ja einmal im Monat für Torwarttraining hinhalten. So, dass
    die gesamte Mannschaft grundlegende Dinge im Bereich des Torwart seins lernt.

  • An anderer Stelle wurde hier mal an Bilder und Videos zum Thema TW-Training verlinkt.
    Gib einfach mal "virtuelles Torwarttraining" bei youtube ein, da findest du das wieder.


    Dort sind mithilfe der "Blauen Mauer" anschaulich und gut die grundlegenden TW-Techniken erklärt. Ich denke als TW-Laie ist das schon fast alles was man seinem Keeper beibringen kann, wobei für D-Jugendtorhüter mit Sicherheit schon das wichtigste dabei ist. Grundstellung, tiefer Umarmungsgriff (für flache Bälle auf den TW), Werfen (Fallschule für flache, seitliche Bälle) sind so die elementarsten Dinge und wenn du die deinem Keeper vermitteln kannst, bist du schon weiter als viele andere...
    Vom Hechten (Übergreifen bei halbhohen oder hohen Bällen) in jungen Jahren rät der Autor allerdings ab, die kann man mal so zum Spaß machen, aber eine richtige Technikvermittlung sei noch nicht möglich, da Kinder in jungen Jahren die Flugbahn des Balles usw. noch nicht richtig einschätzen können. Dadurch ist die Verletzungsgefahr noch zu groß.


    Ergänzend würde mir sonst nur noch der Abwurf und 1 gegen 1-Situationen einfallen, die aber auf den Videos für Erwachsene zu sehen sind. Gar nicht erwähnt wird hier wie man Flanken oder ähnliches fängt, aber das wissen die meisten Trainer auch so, denke ich. Also dass der Ball oben gefangen wird und nicht wie im "Einkaufskorb" und das ein Bein beim hochspringen angewinkelt wird, u.a. um sich selbst zu schützen...


    Ich bin auch kein Fachmann auf dem Gebiet, aber die Videos haben mir sehr geholfen. Meiner Meinung nach absolut empfehlenswert, da es hauptsächlich darum geht Techniken zu vermitteln, damit die Verletzungsgefahr für die Keeper sinkt.

  • Kürzlich ergab sich eine Situation am Rande der Veranstaltung anläßlich einer Demo-Trainingseinheit für Junioren durch den TW-Trainer von Werder Bremen. Hier gab der Leiter des zuständigen DFB-Stützpunkt-Lehrbereichs ein kurzes Statement zum Thema TW-Training. Sinngemäß meinte er, das gerade in den letzten Jahren erkannt worden sei, wie wichtig die TW-Ausbildung sei. Demzufolge sei ein TW-Training unerlässlich. Sein Vorgesetzter, der DFB-Koordinator sah das allerdings anders. Denn als dieser erfuhr, dass sich dieser Stützpunkt selbstätig um einen TW-Trainer gekümmert hatte, der obendrein sogar noch kostenlos arbeitete, sorgte der DFB-Koordinator für eine sofortige Beendigung des TW-Trainer-Engagements.
    Diese Entscheidung ist aus seiner Sicht wohl nachvollziehbar. Denn wenn sich herumsprochen hätte, das auf einem Stützpunkt ein TW-Trainer tätig ist, die Torleute deshalb bessere Leistungen zeigen, dann wollen andere Stützpunkte ebenfalls einen TW-Trainer haben. Weil aber vom DFB kein Budget dafür vorhanden ist und es sich nach deren Konzept sogar als nachteilig für die weitere fussballerische Entwicklung auswirken kann, wenn ein Keeper zu "früh" im Tor steht, würde man gegen sein eigenes Konzept verstoßen. Sollen die Leistungsvereine machen, was sie wollen. So lange sie uns ihre gutausgebildeten Keeper für unsere DFB-Auswahlen überlassen! Was stört uns die breite Masse darunter?
    Die Stützpunkte arbeiten aber in der Mehrheit mit Vereinen des Breitensports zusammen, wo es gar kein TW-Training gibt. Die Gründe sind vielschichtig: keine Zeit, keine Ahnung, was man machen kann, ect. Schließlich ist es so, das selbst lizensierte Trainer ohne TW-Hintergrund-Wissen zwar erkennen, wenn ein TW einen Fehler macht, aber nicht wissen, was man machen muss, um diesen Fehler zu korrigieren!
    Ermutigend ist, das es aufgrund privater Initiativen erstes Infomaterial im Internet gibt. In den Videoszenen mit der "blauen Wand" werden einige Ubungen demonstriert. Perfekt muß es nicht sein, aber zum Nachmachen geeignet. Deshalb ist es viel mehr als gar nichts und das ist das, was der DFB für den unteren Jugendbereich an TW-Übungen zu bieten hat.

  • TW-Trainer: Ich muss mich in dieser Hinsicht auch schuldig bekennen: ich habe selbst nie als Torhüter gespielt, daher fehlen mir sowohl theoretischer Hintergrund (bis auf das bisschen, das man durchs Zugucken mitbekommt) als auch eigene praktische Erfahrung. Danke für die Tipps zu weiteren Infos. Hast du eine Ahnung, wie gut die DFB-Kurzschulung "Bambini bis E-Junioren: Ich spiele im Feld, ich spiele im Tor" ist? Da ich in der kommenden Saison einen äteren E-Juniorenjahrgang trainiere, ist sie für mich ja fast schon zu spät, aber ich überlege, ob ich mich nicht für sie anmelde..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Beim Thema: "spiele im Feld, ich spiele im Tor" geht es primär um die Verhinderung einer zu frühen Positionsfixierung. Anhand einiger Beispiele soll gezeigt werden, wie Kinder in Alter von Bambini bis E-Jugend mit dem Ball am Fuss oder an der Hand trainiert werden können. Auch geht es darum den Trainern Hilfen an die Hand zu geben, um Elternwünschen nach Positionsfestlegung argumentativ entgegen treten zu können. Dass man auf so einer Kurzschulung kein spezielles TW-Training erwarten darf, ist klar. Dies würde ja auch dem DFB-Konzept, wonach für dieses Alter zwar sämtliche Feldspielerpositionen trainiert, aber kein spezielles TW-Positionstraining stattfinden darf, widersprechen. Auch gibt es kaum Stützpunkttrainer, die über ausreichendes Wissen verfügen, um differenziertes TW-Training incl. Korrekturen zeigen zu können. Denn im deutschen Lizenz-Trainerausbildungssystem wird das Thema TW-Training nur am Rande gestreift. Wenn es also auf oberster DFB-Ebene keine gesicherten Erkenntnisse über das Richtige und Falsche, bzw. Bessere und Schlechtere beim Torwartspiel gibt, wie soll man dann glaubhaft an der Basis wirken?

  • Beim Thema: "spiele im Feld, ich spiele im Tor" geht es primär um die Verhinderung einer zu frühen Positionsfixierung. Anhand einiger Beispiele soll gezeigt werden, wie Kinder in Alter von Bambini bis E-Jugend mit dem Ball am Fuss oder an der Hand trainiert werden können.


    Hmm, stimmt, beim näheren Hinsehen hast du Recht.. Es war halt die einzige Kurzschulung mit dem Wort "Tor" im Titel.. Naja, aber vermutlich doch sinnvoll, weil es sein könnte, dass meine in entsprechender Konsequenz erst kürzlich eingeführte Positionsrotation zwar noch nicht, bei der ersten Niederlage aber dann doch Kritik seitens des Teils der Elternschaft hervorrufen könnte, der Erfolg mit Siegen gleichsetzt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich bin der Meinung, dass gerade in den unteren Jugendbereichen kein Laie das Torwarttraining machen sollte, denn gerade da wird die Technik gelernt und als Trainer muss man das veranschaulichen, wenn man also Laie ist, kann man die Technik falsch vormachen.



    Ich würde von der B-jugend aufwärts mal alle Torhüter fragen, ob sie das nicht machen können, das ist wahrscheinlich besser, als ein Laie.



    Torwarttraining in der E-jugend ist durchaus sinnvoll, wenn, wie schon angesprochen wurde, damit Verletzungen vorgebeugt werden, also darf man das Ganze auf keinen Fall komplett ablehnen. Nur weil der DFB das sagt.


    Motto: Gib niemals auf!
    Alter: 15

  • Begriffsdefinition: Torwart ./. Torspieler
    Eigentlich müßte man von der Ausbildung eines Torspielers sprechen, denn im Unterschied zum früheren Torwart, soll der Torspieler
    die Teilaufgaben des früheren Liberos übernehmen. D.h. vom Gegner gepaßte Flanken ablaufen oder vom Mitspieler zurück gepaßte Bälle richtig verarbeiten können. Genügte es früher, dem Torwart als Linienakrobat genügend Sprungvermögen und Reaktionsfähigkeit anzutrainieren, so muß der moderne Torspieler auch ein guter Fussballspieler sein. Will man aus einem jungen Torwarttalent einen guten Torspieler machen, so sollte von Anfang an auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Übungen und Spielformen mit dem Ball an der Hand und dem Ball am Fuß geachtet werden. Weil aber in der heutigen Sprache der Begriff des Torwarts weitaus geläufiger ist, kann dieser auch weiterhin als Synonym für den Torspieler gebraucht werden.

    Weil Hajnal zurecht darauf aufmerksam macht, das TW-Trainer-Laien in der Startphase zu schnell zu viel wollen und die ersten Schritte überspringen, habe ich nachfolgend ein paar Orientierungshilfen angeführt. Man kann sich zu den einzelnen Stufen Übungen mitlerweile auch aus dem Internet holen. Für weitergehende Fragen gibts u.a. ja auch dieses Forum.


    1. Stufe: Verhinderung von Torwartspezifischen Verletzungen (Prellungen, Stauchungen)
    Sepzielle Demonstration und Übungen zur Vermeidung von Verletzungen. (Zwar sind es gerade die Kleinsten, die durch falsche Arm- und Handstellung Bälle auf die Fingerkuppen bekommen oder bei falscher Hechtlandung sind das Knie in den Bauch rammen, aber auch für altere Einsteiger sollte soetwas an den Start gelegt werden, damit die Torwarttalente mit viel Spaß und wenig Schmerz loslegen können.)


    2. Stufe: Vermittlung von Techniken
    Gerade beim Start ist es wichtig, sehr großen Wert auf 3 Dinge zu legen:
    a. Beidfüssigkeit (alle Übungen mit rechts und mit links gestalten), damit beide Körperhälften koordinativ weiterentwickelt werden
    b. Vorbereitung für eine gute Fangtechnik (zwar brauchen die kleinsten noch keinen geschossenen hohen Ball über der Kopfhöhe
    zu fangen, man kann aber durch präszise Ballgewöhnungsübungen zu späteren guten Fangtechniken hintrainieren
    c. Richtiges Fördern und Fordern (Nur dann, wenn der TW immer eine reelle Chance hat, an den Ball zu kommen, wird sein
    Können erweitert!)


    3. Stufe
    Vermittlung von Taktiken
    Hier gehts zunächst um so einfache Dinge, wie die Entwicklung einer torwartspezifischen Situationsbeobachtung. Z.B. Positionsanpassung, wenn der gegnerische Spieler den Ball von der rechten zur linken Seite führt. Oder ein paar einfache Hilfen bei der Spieleröffnung beim Abstoß, Abschlag, Abrollen (wohin soll ich abspielen).


    Die Stufen 4 - 6 werden nur der Vorständigkeit halber genannt, denn sie haben in der Startphase noch nichts zu suchen.


    4. Stufe
    Kombination von Technik- und Taktik
    Vermittlung der defensiven und offensiven Torwartaufgaben
    5. Stufe
    Vermittlung von Korpersprache (wie dirigiere und motiviere ich meine Defensive)


    6. Stufe
    Entwicklung der Persönlichkeit (individuelle Anpassung an die Fähigkeiten des Keepers)


    Bei diesem, zugegebenermaßen sehr groben Raster gehen Dinge der einzelnen Stufen ineinander über. Sonst wäre es ja auch langweilig. Wer haben meint, den zweiten Schritt vor den Ersten machen zu können, der wird meist Schiffbruch erleiden. Wenn der neue Keeper noch nicht gelernt hat, sich sicher abzurollen, dann bringt es wenig, mit ihm das Hechten nach hohen Bällen zu trainieren.


    Leider und da muß ich dir ein wenig wiedersprechen, Hajnal, gibt es aber fast nur TW-Trainer-Laien im Breitensport. Insofern sind die Torleute auch auf solche Trainer angewiesen. Sehr hilfreich ist allerdings dein Vorschlag, junge Keeper ab der B-Jugend fürs TW-Training mit ins Boot zu holen.


    Vorschläge für TW-Trainer-Einstieg
    Für den richtigen Einstieg würde ich ganz einfach mal fragen, was eure ersten Erlebnisse als Torwart oder als Trainer mit einem neuen Keeper aus dem unteren Jugendbereich waren?

  • Ich denke das Know-How, welches durch den DFB mittels Lizenzen erfasst werden kann, ist genauso wichtig wie die
    Ausbildung zum Torwart-Trainer. Beides sollte meiner Meinung nach zusammengezogen werden und in einem behandelt werden.
    Nicht weil es vielleicht kostengünstiger oder der Lernerfolg dadurch positiv beeinflusst würde, sondern schon allein aus moralischen Gründen.


    Bisher sind die DFB Sportschulen überwiegend auf C-Lizenz ausgelegt, da hier die meisten ihr Grundwissen erwerben. Es gibt zwar auch
    die B-, A, und schliesslich den Fussball-Lehrer, aber die breite Masse bleibt eben leider nur bei der C-Lizenz.
    Viele Elterntrainer oder Trainer sind der Ansicht, dass das Torwarttraining nebenbei gemacht werden kann, da er ja nicht so wichtig ist,
    sondern die Feldspieler schießen Tore, verteidigen und sind in einer breiten Masse auf dem Spielfeld.


    Ich denke, es fällt vielen schwer sich aus zB. den obengenannten Gründen für eine Ausbildung im Bereich Torspieler zu engagieren.
    Und dabei ist hiernach ja alles abgedeckt. Man verfügt dann nicht nur über Kenntnise der Feldspieler sondern auch die der Torspieler
    und kann sich mit Ihnen auch aktiv auseinandersetzen.


    Ich habe mich nun beim HFV - leider war der vom SHFV schon ausgebucht, währe auch erst im Dez. gewesen - für die Ausbildung zum
    Torwart-Trainer angemeldet. Schon alleine aus dem Grund, weil ich meinem Torspieler versprochen habe, mit Ihm in dieser Saison mehr zu machen.
    Schaden kann es nicht, im Gegenteil.


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    Eine Frage habe ich noch. Wie stellt sich die optimale Anzahl an Torspielern ein, um ein optimales Lernen zu ermöglichen?
    Mit einem Torspieler lässt sich bestimmt gut trainieren, allerdings ist der Lerneffekt durch Sehen auch nicht zu vergessen. Erfahrungen?


    Gruß Steven


    PS: Danke für den neuen Begriff und deren Definition TW-Trainer! =)

  • Also ich mache zur Zeit einmal die Woche TW-Training mit eigentlich insgesamt 4 Torhütern. Wenn ich mal alle dabei habe, dann muss ich schon sagen, dass 4 zu viele sind. Meine lieblingsanzahl ist eigentlich 3. Denn so kann ich jeden in jeder Übung mit einbauen bzw. die nötige Zeit zur Pause geben. Das ganze Training dauert meist so 80min! Da ich selber Torwart bin und unter verschiedenen Trainer da andere Übungen auch selbst mitgemacht hab, bring ich ein bbisschen erfahrung auch selbst mit. Natürlich liest man in dem ein oder anderen Forum oder einer anderen Seite auch vieles neues was man dann im Training mit einbauen kann.

    Fussball ist wie Schach, nur ohne Würfel!

  • Ich würde sagen, dass ist je nach Altersstufe unterschiedlich. Falls du bei der E-jugend Torwarttraining machst, können das gerne auch mehr Torhüter sein, aber ansonsten würde ich zwischen 1-4 Torhütern bleiben. Wenn man nur einen Torhüter trainiert, muss man ihm Erholungspausen geben! Mehr als 4 Torhüter in höheren Jugenden halte ich für nicht empfehlenswert. Und in der D- und C-jugend auch lieber zu wenig als zu viel, weil es da meist um eine korrekte Technik geht, die der A-jugendkeeper ohnehin schon beherrschen sollte.


    Motto: Gib niemals auf!
    Alter: 15