Vatertrainer

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  • bei uns sehe ich auch leider nur sehr selten trainer , die meiner meinung nach nicht beratungsresistent sind . du hast das problem sehr gut verdeutlicht !


    mfg

  • Zitat

    nicht beratungsresistent

    Dann wäre es doch gut. Nicht beratungsresistent bedeutet, sie würden sich beraten lassen :)

    Einmal editiert, zuletzt von clubfan ()

  • Ja, Idealfall. Aber wie oft ist das in die Praxis umsetzbar? Ich habe 2 Söhne, die Fußball spielen und eine Tochter, die einen anderen Sport betreibt. So lange einer meiner Söhne im unteren Jugendbereicdh spielt, ist das für mich nicht vorstellbar. Wenn Heim-/Auswärts-Rhythmus in der kommenden Saison nicht zufällig gleich sind, werde ich den Kleinen selten zu sehen kriegen. Das nervt mich jetzt schon.
    Ich kenne einen, der das bei einer ähnlichen Konstellation macht. Man kann sich vorstellen, wie oft er Spiele seiner Söhne NICHT sehen kann.

    Das ist der springende Punkt: Ein Vatertrainer ist, wie der Name schon sagt, Vater und Trainer. Würde ich ein anderes Team trainieren müssen, hätte ich wenig Möglichkeiten meinen Sohn zu sehen. Das ist immer noch Beweggrund Nummer 1. Zumindest für mich. Und noch mehr Zeit am Sportplatz verbringen möchte ich auch nicht.


    Insofern bleibt's wie es ist. Mein Sohn Spieler und ich Trainer. Und zwar derselben Mannschaft.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Hallo, da sind ja viel Interessante Meinungen, Klischees und Standpunkte vertreten.


    Diese 3 Typen finde ich auch viel zu pauschal und undifferenziert.
    Ich finde auch immer die Beispiele interessant, wobei sie auf mich immer den Anschein erwecken,
    dass sich nur auf die Extreme beziehen um seinen Standpunkt zu untermauern.


    Die Aussagen hier haben mir aber auch gezeigt, wie wir hier viele Begriffe verwenden und jeder versteht,
    zwar was ähnliches aber nicht unbedingt das Gleiche darunter.


    In diesen Zusammenhang wäre auch der Begriff „Joysticktrainer“ interessant, wo fängt der Joysticktrainer
    an und wo nimmt er nur unterstützend am Spiel teil. Muss ein Joysticktrainer schreien oder ist er auch
    ein Joysticktrainer, wenn er alle 3-5 Minuten mal eine normal laute Anweisung ausgibt.


    Jetzt aber zurück zum Thema:


    Anstatt hier über fiktive Trainer oder andere Trainer die ich beobachten konnte zu reden, schreibe ich mal
    über mich, den Vatertrainer und meinen Sohn.


    Ich selbst habe mit den Vereinsfußball erst als älterer Jahrgang C begonnen, von daher habe ich immer viel
    über den Willen und Einsatz machen müssen, weil mir gerade in den ersten Jahren die ganzen Ballfertigkeiten gefehlt haben.


    Ich bin jetzt Anfang 40 und spiele immer noch Aktiv. Ich war nie ein großartiger Spieler und mir war klar, dass ich nie wirklich
    hochklassig spielen werde und hatte auch nie solche Wünsche und Träume. Der untere Bezirk bzw. obere Kreis war meine
    passende Umgebung. Heute in der „Alten Herren“ spiele ich in der höchsten klasse und halte noch ganz gut mit.
    Heute spiele ich gegen Spieler für die ich vor ein 15 Jahren noch Eintritt bezahlt hätte um denen zuschauen zu dürfen ;)


    In der A-Jugend habe ich, warum auch immer, schon gedacht eine Jugendmannschaft würde ich später auch gerne
    mal trainieren und den Fußball was zurück zu geben. Auch als Herrenspieler fand ich die Idee immer wieder Interessant
    und habe mich damit ein wenig beschäftigt und mir war da schon klar, dass KiFu nicht Erwachenenfußball ist und man
    auch je nach Altersklasse anders trainiert müsste.


    Letztendlich bin ich dann erst Co-Trainer geworden als mein Sohn mit ca. 4-5 Jahren angefangen hat.


    Nach Vereinswechsel in der G-Jugend musste ich dann mangels vernünftigen Alternativen den Trainerposten übernehmen.
    Ich stellte dann fest, dass es mir auch sehr großen Spaß machte und deshalb viel Zeit investierte um mich über diverse
    Quellen fortzubilden und kindgerechtes Training, dass aber auch Spaß macht zu geben. Ob ich nun ein guter oder schlechter
    Trainer bin, Joystick oder nicht müssen andere endscheiden.
    Ich versuche es aber nach besten Wissen und Gewissen.
    Seit gestern nehme ich am C-Trainer Breitensport im Nachbarkreis teil.


    Nun zu meinen Sohn und unser fußballerisches Verhältnis. Er ist vor ein paar Tagen 10 Jahre alt geworden.


    Mein Sohn hatte von Anfang an motorische Probleme ein Grund ist sicherlich, das ein Speziallist im Alter
    von 6 Jahren entdeckt hat, dass er seit der Geburt mit einen ausgerenkten Halswirbel lebte. Als ihn der
    Wirbel eingerenkt wurde heulte er ganz kurz, fing an mit tränen zu lachen und sagte die Schmerzen wären weg.
    Er hatte als Baby gelernt mit den Schmerzen zu leben.


    Außerdem ist er recht Steif, verkürzte Sehnen sind da wohl der Grund.


    Ich würde sagen ich habe eine gute Mannschaft, mit normalen Leistungsgefälle und einer Altersstruktur, von
    bis zu 1,5 Jahren unterschied. (10x 2001, 5x 2002)


    Mein Sohn ist bemüht, schafft aber vieles nicht so wie er es möchte.
    Er ist der zweitälteste, in der Leistung steht er aber im unteren Drittel, wenn nicht sogar auf Platz 14 oder 15.


    Er spielt aber wirklich gerne, ich habe ihn schon oft gefragt ob er nicht nur wegen mir Fußball spielt und lieber
    aufhören möchte aber das verneint er vehement.


    Ich bin total Stolz auf ihn, wie er sich immer wieder durchbeißt und er macht auch immer wieder kleine Fortschritte.
    Viele Trainer hätten den Eltern wohl schon gesagt, dass ist nicht der richtige Sport für ihren Sohn.


    Sicherlich hilft mir aber diese Situation die Bodenhaftung nie zu verlieren und nur die besten spielen zu lassen
    oder zu ehrgeizig zu werden.


    Verlange ich mehr von ihm als von anderen? Nein bestimmt nicht.


    Bevorzuge ich ihn?
    Vielleicht, aber auch nur in der Situation, dass ich versuche auch die 2. Garde immer wieder spielen zu lassen
    und ihnen ihre Einsatzzeit zu geben, wie es hier auch viele propagieren.


    Wenn wir uns über Spiel unterhalten, versuche ich immer die Punkte zu finden, die er heute mal gut gemacht
    hat und sage ihn im Nebensatz, wie er andere Sachen beim nächsten Mal besser machen kann.
    Der Tenor ist aber immer, du bist toll aber du musst immer weiter an dir arbeiten.


    Mit 8 hat er von 10 Bällen 7 nicht getroffen, heute sind es nur noch 1-2. Da bin ich super Stolz!!!


    Dadurch ist auch mein Training sehr auf Koordination und Technik ausgelegt.


    Der Trainer der ich bin, ist sicherlich auch sehr von meinen persönlichen Umständen geprägt,
    viele der heutigen Ansichten waren bei mir aber auch schon vor 15 Jahren in Grundzügen so vorhanden.


    Trotzdem fördere ich auch sehr meine stärksten Spieler und das offenbar auch recht erfolgreich.


    Für mich als Trainer ist es das schwierigste alle Interessen untere ein Hut zu bekommen.
    Einmal die „zweitbesten“ zu fördern und anderseits die stärksten auch ihre Erfolgsergebnisse zukommen zu lassen.
    Ich hoffe und glaube, das ist mir bisher ganz gut gelungen.


    Meine zukünftigen Planungen sind sehr vage. Ich bin mir aber sicher, wenn ich die Mannschaft mal in gute Hände
    abgeben sollte, werde ich als nicht „Vatertrainer“ eine andere Mannschaft übernehmen und eventuell fange ich nochmal ganz unten an.


    Oliver

  • wieso, du schriebst doch leider, was bedeutet, leider sind die nicht beratungsresistent, lassen sich also (leider) helfen... :D


    verflixte doppelte verneinung, gell?

  • ich will das nicht ausufern lassen jetzt , trotzdem zur klarstellung :


    ich sehe nur selten trainer die nicht beratungsresistent sind , d.h. die meisten die ich sehe sind beratungsresistent mMn . so und nun prost ! 8o


    mfg

  • Hallo zusammen,
    also wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Trainer zu entscheiden, der Eine Leichtathlet, der Andere Fußballer und ein Dritter Sportmuffel, dann ist meine Entscheidung sehr einfach. Nur weil jeder Depp meint etwas von Fußball zu verstehen, basierend auf die Sportschau am Samstag, kann ich ihn doch nicht als Trainer einstellen. Ich maße mir ja auch nicht an die zukünftigen Hammerwerfer Deutschlands auszubilden, nur weil ich Zimmermann bin.
    Und wenn ich Kinder beschäftigen möchte, damit sie sich etwas bewegen, dann wird sich jedes städtische Jugendzentrum um einen neuen ehrenamtlichen Betreuer freuen, aber Fußball sollte von Leuten vermittelt werden, die auch was vom Fußball verstehen.
    Dabei ist es für eine gewisse Zeit völlig egal, ob es ein Vater ist oder nicht, Hauptsache er weiß wovon er redet. Nach 2 bis 3 Jahren tut es jeder Jugendmannschaft gut auch mal einen neuen Trainer zu bekommen. Und wenn man es als Vater nicht hinbekommt, paralel zu den Spielen der eigenen Kinder nicht noch eine andere Mannschaft zu trainieren, dann soll er es besser sein lassen und eben "nur" Vater sein. Irgendwann sind die Kinder groß und man hat genug Zeit eine neue Mannschaft zu betreuen.
    Ist nicht böse gemeint, aber wenn ich mein Kind zum Fußball bringe, dann will ich auch, dass es Fußball lernt und nicht an einer Bewegungstherapie teil nimmt.


    Gruß Alex

  • Gerade im G-Bereich ist es heutzutage wichtig das die Kinder eine "Bewegungstherapie" brauchen, da sie sich immer weniger bewegen!

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Hallo zusammen,
    also wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Trainer zu entscheiden, der Eine Leichtathlet, der Andere Fußballer und ein Dritter Sportmuffel, dann ist meine Entscheidung sehr einfach.


    Das sehe ich im Prinzip genauso. Allerdings mache ich es noch vom Alter der Kinder abhängig. Die meisten (Ex)Fußballer die ich kenne können recht schlecht mit kleinen Kinder umgehen. Genau genommen können viele Männer nicht wirklich gut mit kleinen Kindern umgehen - egal ob sie Fußballer sind oder nicht. Eigentlich bin ich nicht mal sicher ob alle Väter die ich kenne gut mit kleinen Kindern umgehen können.


    Mir persönlich wäre es lieber, wenn mein 7-jähriger von einem nicht-fußballspielenden Sportlehrer mit Berufung betreut wird als von einem Ex-Profi vom Typ KGB-General.


    Auch wäre mir ein echter Typ mit Charakter lieber als ne AH-Schwuchtel die am Platz raucht und säuft. Ok - in der AH kommt das nicht so oft vor, weil die ja meist schon gestorben sind die das regelmäßig machen. :) Nur mal so als Beispiel.


    Auch wäre mir einer mir etwas Intelligenz lieber als ein Sponge-Bob Doppelgänger dem es egal ist ob Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien.


    Für ältere Kinder sehe ich es schon so, dass der Trainer wissen sollte wie man nen hohen Ball runter pflückt egal wie blöd er ist - Hauptsache er kann den Spielbericht korrekt ausfüllen.


    Leichtathleten finde ich im Prinzip nicht schlecht. Allerdings haben die meist überhaupt keinen Draht zum kicken. Deshalb scheiden sie spätestens ab dem 2. F-Jahr als seriöse Option aus.

  • Tach zusammen,


    auch ich bin einer von diesen Vatertrainern. Welche Schublade? Niemals selbst im Verein Fussball gespielt, an Sport eigentlich nur Radfahren (früher) und Laufen (immer noch), behaupte aber, dass ich sehr gut mit Kindern umgehen kann. Habe den Trainerschein gemacht, viel drüber gelesen, Weiterbildungen etc. Ich werde meinen Sohn auch nur bis zum Ende der E betreuen und dann vielleicht wieder ganz unten anfangen. Ja, es gab auch eine Zeit, in der ich an meinen Sohn höhere Erwartungen hatte als an andere Kinder. Aber die sind vorbei. Beim Training/Spiel ist er ein Kind wie jedes andere, keine Extra-Freiheiten, gleichberechtigt.


    Aber, und das dürfte doch auch bei fast allen anderen der Fall sein: Ich mache das nicht alleine. Meine Trainerkollegin ("Muttertrainerin") hat aktiv Fussball gespielt, unser Betreuer (der aber leider nicht viel von den KiFu-Zielen hält) ebenfalls. Daher: Bis zu E werden wir das schon gemeinsam hinkriegen.


    Viele Grüße
    Micha71

  • Oliver


    Schönes Posting zu deiner Situation. Insgesamt finde ich es sehr gut, dass du dieses ( alte ) Thema noch mal neu aufgegriffen hast. Ich fand in letzter Zeit ging das doch in die falsche Richtung. Und jetzt wird nochmal deutlich, dass dieser Begriff eben nicht so eindeutig definiert ist, wie er klingt.


    @Paul, Alex


    Wäre ich kein Trainer sondern nur Vater, wäre es so ungefähr die Verbindung eurer Posts was ich vom Trainer meines Sohnes erwarten würde bzw. wie ich ihn mir vorstelle. Obwohl ein SpongeBob-Doppelgänger als Minikickertrainer die Idealbesetzung wäre. Was der den Kindern im Bereich Koordination beibringen könnte...




    Micha71


    Zitat

    auch ich bin einer von diesen Vatertrainern. Welche Schublade? Niemals selbst im Verein Fussball gespielt, an Sport eigentlich nur Radfahren (früher) und Laufen (immer noch), behaupte aber, dass ich sehr gut mit Kindern umgehen kann. Habe den Trainerschein gemacht, viel drüber gelesen, Weiterbildungen etc. Ich werde meinen Sohn auch nur bis zum Ende der E betreuen und dann vielleicht wieder ganz unten anfangen.


    Super Einstellung :!: Das ist es, was ich mit "schlummerndem" Potential in vielen Vereinen meine!


    Zitat

    Aber, und das dürfte doch auch bei fast allen anderen der Fall sein: Ich mache das nicht alleine


    Wenn es doch nur so wäre. Was aber ist mit denen, die es nun alleine machen müssen?




    @all


    Hand aufs Herz und Hosen runter (je nach koordinativen Fähigkeiten :rolleyes: :(


    - Wer hat bei sich im Verein Trainer von denen ihr wisst (durch eigene Beobachtung), dass das Training nicht alters- und entwicklungsgerecht ist ? Mal völlig losgelöst von der emotionalen Seite (Schreien, nicht loben usw.) , sondern im Hinblick auf Trainingsmethodik und -inhalte? Was genau läuft dann da schief bzw. wie wird falsch trainiert ?


    - Werden in euren Vereinen gerade zu Anfang Trainerneulinge betreut bzw. in den Anfängen begleitet?


    - Habt ihr von euch aus mal Trainerneulingen Hilfe angeboten und wie sind eure Erfahrungen ?


    Die Klappspaten, die siebener so treffend beschrieben hat, mal außen vor.

  • - Wer hat bei sich im Verein Trainer von denen ihr wisst (durch eigene Beobachtung), dass das Training nicht alters- und entwicklungsgerecht ist ? Mal völlig losgelöst von der emotionalen Seite (Schreien, nicht loben usw.) , sondern im Hinblick auf Trainingsmethodik und -inhalte? Was genau läuft dann da schief bzw. wie wird falsch trainiert ?

    Gerade bei den ganz alten Trainern fällt auf, dass sie noch so trainieren lassen, wie vor 20 oder 30 Jahren.
    D.h., null Vorbereitung, Rundenlaufen mit und ohne Ball, alle Spieler in eine Reihe und dann nacheinander Anspiel auf Trainer, Ablage und Schuss auf's Tor (laaangweilig), usw



    - Werden in euren Vereinen gerade zu Anfang Trainerneulinge betreut bzw. in den Anfängen begleitet?

    Nein. Es gilt das Prinzip der Eigeninitiative.



    Habt ihr von euch aus mal Trainerneulingen Hilfe angeboten und wie sind eure Erfahrungen ?

    Nein. Allein die unterschiedlichen Trainingstage sind ein Problem.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • - Wer hat bei sich im Verein Trainer von denen ihr wisst (durch eigene Beobachtung), dass das Training nicht alters- und entwicklungsgerecht ist ? Mal völlig losgelöst von der emotionalen Seite (Schreien, nicht loben usw.) , sondern im Hinblick auf Trainingsmethodik und -inhalte? Was genau läuft dann da schief bzw. wie wird falsch trainiert ?


    - Werden in euren Vereinen gerade zu Anfang Trainerneulinge betreut bzw. in den Anfängen begleitet?


    - Habt ihr von euch aus mal Trainerneulingen Hilfe angeboten und wie sind eure Erfahrungen ?


    Zu 1) Ich/Wir. Tendenz beim letzten Meeting mit dem JL: Der macht nix mehr nächste Saison.
    Zu 2) In den unteren Jahrgängen: Nein. Die werden völlig ins kalte Wasser geworfen. In den höheren Jahrgängen ist's besser, denn da sind keine Trainerneulinge ;)
    Zu 3) Ja. Erfahrung: Gut bis Schlecht. Das ganze Programm. Kam auf die Person an.

  • - Wer hat bei sich im Verein Trainer von denen ihr wisst (durch eigene Beobachtung), dass das Training nicht alters- und entwicklungsgerecht ist ? Mal völlig losgelöst von der emotionalen Seite (Schreien, nicht loben usw.) , sondern im Hinblick auf Trainingsmethodik und -inhalte? Was genau läuft dann da schief bzw. wie wird falsch trainiert ?


    Haben wir, ja, wobei ich nur einen eingeschränkten Beobachtungshorizont habe. Allerdings bei weitem nicht so schlimm wie vieles, das ich immer mal wieder anderswo sehe. Unter mir trainieren im Moment überwiegend B-Jugendliche, ein Zweiergespann macht das im Training sehr liebevoll, scheint aber in Spielen dann doch auf einen Teil der Truppe mehr zu setzen als den anderen, zu dem anderen kann ich nicht viel sagen, ein befreundeter Papa, dessen ältester Sohn von mir trainiert wird und dessen jüngster Spross jetzt bei den Bambini ist, fand das Training da aber so wenig kindgerecht, dass er bei mir nach Unterlagen fragte und zusammen mit einem anderen Papa dazustieß, um die Jungs vorübergehend zu unterstützen. Und das lief (oder läuft noch) wohl gut. Unsere jetzige E1 hatte leider verschiedenste Trainer, im Moment sind es zwei Jugendspieler (vielleicht aus der A, weiß ich nicht genau). Da beobachte ich nur, dass sie sie regelmäßig stupide Runden laufen lassen (darauf habe ich sie auch schon, aber nur kurz angesprochen), der Rest des Trainings sieht aber ganz OK aus. Und sie schreien in den Spielen auch nicht viel herum.


    Zitat

    - Werden in euren Vereinen gerade zu Anfang Trainerneulinge betreut bzw. in den Anfängen begleitet?


    Nö, null. Bin selbst Autodidakt. Manchmal ist das vielleicht aber sogar besser.


    Zitat

    - Habt ihr von euch aus mal Trainerneulingen Hilfe angeboten und wie sind eure Erfahrungen ?


    Nein, habe ich nicht. Ich habe bei der Jugendleitung, bei der ich die Verantwortung dafür sehe, aber angeregt, dass es häufiger Trainerstammtische geben sollte oder ähnliches. Dazu kommt es aber leider nie.. Jetzt überlege ich, ob ich innerhalb des Vereins mal über den KiFu und sein Training referieren möchte.. Mal sehen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • etzt überlege ich, ob ich innerhalb des Vereins mal über den KiFu und sein Training referieren möchte.


    Guter Punkt und gute Idee - theoretisch.


    Ob die Idee praktisch auch gut ist, hängt nahezu zu 100% von Deinem Standing im Verein und unter den anderen Trainern ab.

  • Steini: Danke!


    @Paul
    >>wäre es lieber, wenn mein 7-jähriger von einem nicht-fußballspielenden Sportlehrer mit Berufung betreut wird als von einem Ex-Profi vom Typ KGB-General.<<


    Wem nicht aber wie ich schon sagte, ich finde das zu konstruiert. Das ist mir zu einfach (Schwarz / Weiß)


    >>als ne AH-Schwuchtel <<


    Was soll das denn sein? AH ist Altherren, dass ist klar.


    Jedenfalls liest es sich, als ob du halt in deinen Microkosmos mit Fußballern sehr schlechte Erfahrungen gemacht hast.
    Ich kenne aber auch extrem ehrgeizige Fußballtrainer die selbst eher Leichtathleten waren und en Fußball nur aus der Sportschau kennen.
    Auch die können KiFu schädlich sein und Erfolgsbesessen.

  • Jedenfalls liest es sich, als ob du halt in deinen Microkosmos mit Fußballern sehr schlechte Erfahrungen gemacht hast.


    Da is was dran. Alle die bei uns bisher als Kindertrainer wg. bekannter Verhaltensmuster "entlassen" wurden, waren vom Typ "Ex-Fußballer ohne großartige eigene Erfolge". Derjenige, der die nächste Saison nicht mehr antreten wird (darf), ist auch so einer.


    Nun ja. Evtl. hast Du ja recht und es ist wirklich so, dass in meiner Dorf-/Vereinswelt dieser Typus ausnahmsweise die Mehrheit darstellt. Ich möchte das nicht ausschließen.


    Wobei ich aber bleibe: Über die charakterliche Grundeignung hinaus muss man sehen für welche Altersklasse der in Frage kommende Trainer eigentlich diskutiert wird.


    Sicher gibt es da Graubereiche - aber z.B. in der D-Jugend geht halt ein Nicht-Fußballer überhaupt nicht. Ich denke da sind wir uns einig.


    Wengleich - und das weiß ich schon auch - es in vielen Vereinen so ist, dass wenn Du


    a) nen Spielerpaß hast (bzw. Dich gegen die Ausstellung nicht hinreichend gewehrt hast)
    b) gesund und einigermaßen fit bist und
    c) keine g'scheite Ausrede hast,


    Du schnell mal das eine oder andere Spiel in der Zweiten machst - egal ob Du Schachspieler oder Fußballer bist. Diese Sorte von Fußballern mein ich natürlich nicht. Ich mein schon diejenige, die den schwachen Fuß nicht nur haben damit sie nicht umfallen.

  • Hehehe, ex KGB Soldat. Der war gut. Und wenn ich euch jetzt sage, dass in unserem Kreis genau das ist, was die Eltern sich für ihre Kinder wünschen. Die meisten würden es sogar wünschen, dass du ab und an die Peitsche auspackst und das meine ich wörtlich. Bei einem Ausländeranteil von gefühlten 90% helfen manchmal ruhige Worte nicht weiter.


    Um nochmal klarzustellen, ich finde es toll, wenn auch Nichtfußballer sich im Verein und in der Mannschaft einbringen. Es gibt auch viele Übungen, die z.B. ein anderer Sportler besser führen kann als ein Fußballer, aber hauptsächlich braucht man jemanden, der weiß worum es geht.


    Und natürlich gibt es bestimmt auch Ausnahmen, Leute, die sich das theoretische Wissen angeeignet haben, schon immer Fußball mit Leib und Seele verfolgt haben, aber vielleicht aus irgendwelchen Gründen nie aktiv gespielt haben. Auch bin ich der Meinung, dass man als guter Trainer nicht unbedingt höherklassig gespielt haben muss. Kurz gesagt, er sollte nicht erst wissen was Fußball ist wenn sein Sohn seinen Spielerpass bekommt.


    Gruß Alex