Grätschen üben

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  • Hallo, habe eine ungewöhnliche Frage.:
    Wie kann ich mit meinen Jungs grätschen üben?
    Ich habe festgestellt, dass viele in meiner Mannschaft überhaupt nicht wissen, wie man so etwas macht. Ich finde, dass so etwas schon wichtig ist. Wenigstens als Option. Wichtig wäre dann natürlich: Wie grätscht man "richtig" oder am Besten? Für Hilfe und Vorschläge wäre ich dankbar.

    LG Weltstar

    Ich trainiere eine Kreisligamannschaft als Spielertrainer

  • 10 Meter Sprint, dann ein aufgestelltes Hütchen abgrätchen. Macht bei nassem Rasen einen heiden Spaß.

    Vincent, sind wir glücklich?

  • Es würde mich interessieren, warum du das Grätschen üben willst.

    Aus meiner Sicht hat es nur Nachteile:
    - der Grätschende liegt im Anschluss und kann auf neue Spielsituationen nicht mehr reagieren
    - es kann nicht gezielt die eigene Mannschaft in Ballbesitz kommen
    - die Gefahr eines Foulpfiffs ist hoch
    - nicht zu vergessen die erhöhte Verletzungsgefahr durch unkontrollierbares Rutschen

    Übe lieber 1-gegen-1-Situationen und lass deine Spieler den Ball ablaufen.

    Wie ein Trainer in unserem Verein schon sagte: "Wer grätscht, ist zu langsam."

  • Zitat:


    Willi schrieb am 04.07.2007 13:12
    Wie ein Trainer in unserem Verein schon sagte: "Wer grätscht, ist zu langsam."



    Genau meine Meinung. Grätschen gehört nicht ins Training. Ich baue in jede Trainingseinheit mindestens 15 Minuten Schnelligkeitstraining ein, Fortschritte sind schon nach 2-4 Wochen erkennbar - kommt natürlich darauf an, ob die Kinder wirklich alles geben.

    Gruß
    Sven

  • @Jenne

    In der Zeitschrift fussballtraining 9/06 oder 10/06 den Beitrag "Mach 3 beim 1.FC Köln" sind sehr gute Übungen zum Thema Schnelligkeit. Es werden Einheiten von der F bis C Jugend vorgestellt.
    Einzelne Ausgaben können beim Verlag bestellt werden.

  • Die Schnelligkeit zu verbessern ist nur mit großem Aufwand möglich, die Erfolge dabei sind sehr bescheiden.

    Im Jugend- und Amateurfußball ist es daher sinnvoll die sehr beschränkte Trainingszeit in andere Bereiche zu investieren.
    Das Wichtigste ist noch immer das Arbeitsgerät, sprich den Ball, zu beherrschen.

    Zur Frage nach Übungen fürs Grätschen sag ich jetzt lieber nix.

  • Zitat:


    Dethomaso schrieb am 04.07.2007 15:31
    Die Schnelligkeit zu verbessern ist nur mit großem Aufwand möglich, die Erfolge dabei sind sehr bescheiden.




    Da bin ich anderer Meinung. Es wird speziell im Kinder- und Jugendbereich bis zum Eintritt der Pupertät falsch trainiert. In diesem Alter werden die Grundlagen für die Schnelligkeit geschaffen und die größten Fortschritte erzielt. Leider wird der Fokus (auch unbewusst) auf aerobe Ausdauer gelegt. Einseitiges Ausdauertraining wirkt sich negativ auf die Schnelligkeit aus. Nach der Pupertät erst sind ,wie du schon sagst, die Fortschritte nur noch bescheiden. Aber es gibt dort auch gute Möglichkeiten z.B. Pylometrisches Training (Kenne ich nur aus Veröffentlichungen im Internet viellicht kann Uwe was dazu sagen, er und auch die Methode kommen vom Basketball) die Schnelligkeit zu trainieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Fugazzi ()

  • Fugazzi

    Ich wusste doch da wr noch was. Habe auch diese eine Ausgabe. Dort wird viel mit Staffeln (Wendestaffeln) etc. im Bezug auf Schnelligkeit gemacht.

    Gerade nochmals überflogen, gute Sache.

    Nunmal kurz offtopic - traininert man mit der Coerver Methode nicht gleichzeitig auch die Schnelligkeit? ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Jenne20 ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe nichts gegen „Grätschen üben“, aber damit meine ich nicht das, was hier gemeint ist.

    Warum soll der Ball nicht von der Linie (Tor/Seitenaus) gegrätscht werden (Koordination)? Dies zu „üben“ macht übrigens wirklick Spaß. Der Trainer spielt den Ball in Richtung Linie, der Spieler sprintet hinterher und grätscht den Ball weg.
    Fällt mir gerade auf: Auch das ist Schnelligkeitstraining.

    Zu „Schnelligkeitstraining“ mache ich ein neues Thema auf.

  • Grätschen sowie Fallrückzieher und weitere Ausnahmesituationen sind m.M. nach reine sensomotorischen Abläufe. Wer als Spieler Köper- und Ballbeherrschung hat, für den sind diese Dinge keine Besonderheiten und gehören zum "normalen" Bewegungsablauf. Ein Spieler der diese motorischen Veranlagungen nicht besitzt wird auch nach speziellem Training nicht in der Lage sein diese Dinge (Grätsche usw.) so auszuführen, dass eine erhöhte Verletzungsgefahr für sich und den Gegner ausgeschlossen werden kann.
    Früher als Jungs noch auf Bäume klettern durften/konnten waren die motorischen Voraussetzungen besser, da die Körperbeherrschung sich nicht auf häufiges sitzen und chillen beschränkte. Der Unterschied zwischen Spielern die ihre Freizeit mit sportlicher Bewegung, egal in welcher Form, verbringen und denen die dies nicht tun wird im Bereich D bis B-Jugend recht deutlich. Man kann einem "Bewegungsverweigerer" auch nur schlecht das Inliner-, Skateboard fahren und andere Sachen die mit der Balance und der Motorik zu tun haben beibringen. Das einzige Mittel dagegen ist die Kiddys sich so früh wie möglich in verschiedenen Situationen selbst bewegen lassen. Der Unterschied zwischen einem Spieler der als 3 Jähriger alleine auf dem Spielplatz über das Klettergerüst gehangelt ist und einem der als 6 Jähriger noch von Mama und Papa gehalten wurde zeigt sich im Endeffekt an der Grätsche/Fallrückzieher in der C-Jugend. Versäumnisse aus der frühen Jugend sind nur schwer wieder aufzuholen.
    (Pers. Meinung)

    Gruss, Rudolf

  • Aus gegebenem Anlass mache ich diesen Thread nochmal wieder offen (-> Knieschützer und Grätschen in der Halle)


    Also ich denke schon das man das Grätschen durchaus üben sollte. Oftmals ist die Grätsche die letzte Chance den Ball noch zu erreichen. Warum sollte man darauf verzichten? Mir ist schon klar, dass eine gewisse Verletzungsgefahr gibt. Man kann sich jedoch auch im "normalen" Zweikampf und auch ohne fremdeinwirkung verletzen.
    Aber die Grätsche gehört nunmal zum Fußball dazu. Und wenn man die Technick vernünftig beherscht (Timing,Ausführund etc.) dann sinkt meiner Meinung nach auch die Verletzungsgefahr. Situationen in denen die Grätsche durchaus angebracht sind hat Uwe ja schon genannt (Auf der Linie retten; vorm Seitenaus rettem). Aber manchmal ist sie auch die letzte Chance einen Zweikampf zu gewinnen oder einen Schuss zu blocken

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten !!! ;)

  • Oftmals ist die Grätsche die letzte Chance den Ball noch zu erreichen.


    Wenn die Einstellung des Trainers die ist, dass das Ergebnis egal bis nicht vorrangig ist....was für mich Kifu-Charakter im Breitensport hätte- dann wäre auf diese letzte "Chance" zu verzichten und zwar mit Traineransage.


    Warum sollte man darauf verzichten?


    Aus dem Grund, den ich gerade benannt habe. Zudem ist das Risiko hoch, jemanden anders zu verletzen.


    Mir ist schon klar, dass eine gewisse Verletzungsgefahr gibt. Man kann sich jedoch auch im "normalen" Zweikampf und auch ohne fremdeinwirkung verletzen.


    Das ist wohl richtig, ...nur es geht bei der Grätsche nicht eher nicht um das eigene Verletzungsrisiko, sondern darum dass ich eben -wie benannt- jemanden anders Verletze.


    Aber die Grätsche gehört nunmal zum Fußball dazu.


    Dann gehört sie eben ab jetzt nicht mehr dazu. Beim Futsal gibt es Geld/ich glaube sogar eine Zeitstrafe dafür...ein NoGo und ...Futsal ist auch Fußball, für mich jedenfalls.Ich führe es an, um zu dokumentieren, dass es nicht nötig ist.


    Und wenn man die Technick vernünftig beherscht (Timing,Ausführund etc.) dann sinkt meiner Meinung nach auch die Verletzungsgefahr.


    Den Satz finde ich richtig, nur....sind die meisten Kinder in diesem Alter noch nicht in der Lage, das Timing selbstbestimmend zu beherrschen, was Entwicklungsgründe haben dürfte, die man nicht beeinflussen kann, denke ich. Wenn das so stimmt, warum also etwas üben, was für viele noch nicht möglich ist. Auch eine Ansicht, meine Ansicht halt, die ich nicht unbenannt lassen möchte.


    Situationen in denen die Grätsche durchaus angebracht sind hat Uwe ja schon genannt (Auf der Linie retten; vorm Seitenaus rettem).


    Ohne Einwirkung auf eine andere Person, ...nur würde der Spieler das nicht automatisch so tun, ...also langmachen und rausholen. Wie soll er sich dabei schon verletzen....was soll da technisch schon geübt werden. Das hätte für mich wenn überhaupt Funcharakter, wobei ich da besseres wüste....wenn es um Fun geht.


    Aber manchmal ist sie auch die letzte Chance einen Zweikampf zu gewinnen oder einen Schuss zu blocken


    Tja, ...ist es doch noch ein Gewinnen oder der Versuch, den sportlich fair verlorenen Zweikampf doch noch in die Gefahr zu bringen, durch Unsportlichkeit einen eigenen Fehler, eine eigene Schwäche weg zu machen und damit in Kauf zu nehmen, jemanden anders zu verletzen....vor allem dann, wenn man in einem Alter ist, wo man entwicklungstechnisch dazu eher nicht in der Lage ist, das richtig einzuschätzen, ...was die Gefahr an sich, jemanden anders zu verletzen ...um ein vielfaches erhöht? ;)


    Fazit: Ich habe das nie geübt, nie abverlangt, im Gegenteil, trotz damaligem absoluten Gewinndenkes, habe ich es verboten. Verloren, war verloren. Wichtiger wäre, denen in F und E die Grundziele vernünftig und tiefgründig beizubringen, damit sie so ab der D den Ball vernünftig und bewußt gekonnt ablaufen....-Taktisches 1:1 in der Defensive - ....dann brauch man auch nicht zu grätschen. Gruß Andre

  • nein, keine grätschen üben und auch keine anwenden:
    wer auf dem boden liegt, ist im nachteil, ganz klar.


    um den ball abwehren oder klären zu wollen, brauchst du etwas anderes als geübte grätschen, nämlich willen.
    das kannst du nicht üben, das hast du in dir, und die jungs die den haben, kratzen den ball auch weg, wenn sie es nicht geübt haben.
    die andern, die es geübt haben aber den unbedingten willen nicht haben, würden zu lange überlegen, dann ist es eh zu spät.
    eigentlich ganz einfach, oder? oder wieviel grätschen musst du machen damit es ein automatismus wird? :evil:

  • Andre:


    1.Ich bin ja bei dir, dass die Grätsche nicht das schönste ist. Und ich würde niemals einen E-Jugendlichen dazu auffordern.


    2.Aber soll ich einen Spieler kritisieren, der einen Zweikampf durch eine Grätsche gewinnt?


    3.Ich habe einen wirklich guten Spieler in meiner Mannschaft, der in der F-Jugend oftmals mit der Grätsche einen Zweikampf gewonnen hat. Ich habe oft mit ihm darüber gesprochen und ihm noch öfter gezeigt, wie er den Zweikampf auch ohne Grätsche gewinnen kann. Vorallem hat er dies gar icht nötig, da er in gut 90% der Zweikämpfe denn Ball einfach ablaufen kann. Dies tut er mitlerweile auch.


    4. Du sprichst davon, den verlorenen Zweikampf auf unsportliche Weise doch noch zu versuchen zu gewinnen. Ich bin der Meinung, dass an einer vernünftigen Grätsche, mit der ich den Ball spiele, ist nichts unfaires zu erkennen.


    5.Mit verletzungsrisiko meinte ich nicht das eigene Risiko, sondern das des Gegners...muss eingestehen, dass ich mich undeutlich ausgedrückt habe


    6.Sehe aber ein, dass man Grätschen nicht üben sollte. Zeit kann man sinnvoller nutzen, wobei man theoretisch auch sagen könnte, die Grätsche kann auch als Teil des defensiven 1vs.1 gesehen werden oder etwa nicht? Nur mal theoretisch angenommen...


    7.Werde aber niemlas das Grätschen verbieten


    siebener:
    Ist mir klar, dass man im Nachteil ist. Aber es könnte ja auch sein das ich mit der Grätsche den Ball erobere. Dann bin ich doch klar im Vorteil ;)

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten !!! ;)

  • Das krätschen in der Halle würde ich grundsätzlich verbieten! Meinen Spielern habe ich nach Negativerlebnissen ( Verletzung des Gegenspielers ) immer erklärt, vor den Ball zu rutschen. Mit dem Gedanken und der Umsetzung des Reinrutschens, vergeht auf jeden Fall eine halbe Sekunde, die dem Ballführenden noch eine Ballberührung zulässt. Also kommt der Angreifer oft zu spät und nimmt eine Verletzung des Gegners in Kauf.

  • Nabend,


    einige meiner Bambinis grätschen auch viel und gerne. Das aber aus dem Grund, weil es ihnen Spaß macht.
    Soll man sie im Sinne der Motorik-Schulung weiter grätschen lassen oder im Sinne des Zweikampfschulung korrigieren?


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Ich finde diese Diskussion hier beinahe lächerlich! Auch der Kinderfußball ist keine Sofa-Sportart ohne Verletzungsrisiko. Grätschen gehören da genauso mit dazu wie alles andere! Man brauch es ja nicht trainieren, aber ich würde es als völligen Schwachsinn ansehen, wenn ich meinen Spielern das Grätschen von vornerein verbieten würde, zumal die meisten Kinder eh nicht grätschen.
    Wenn wir anfangen Grätschen zu verbieten, können wir auch gleich den normalen Zweikampf verbieten, denn immerhin steckt das Wort "KAMPF" dadrin und das gehört nun wirklich nicht in den Kinderfußball :rolleyes:


    @ Christopher: Lass sie weiterhin grätschen, solange es zum Ball geht ist das überhaupt kein Problem.