Hallo erstmal,
bin neu, lese aber schon ein paar Tage aufmerksam mit. Gutes Forum und gute Beiträge.
Nichtraucher rauchen nicht und mögen das rauchen nicht.
Raucher rauchen und mögen die Argumente der Nichtraucher nicht.
Hallo Nichtraucher, glaubt ihr denn wirklich dass wir Raucher nicht wüssten was wir da tun. Ich kann das beurteilen: 15 Jahre lang Raucher, 10 Jahre lang Nichtraucher, 7 Jahre Raucher.
Rauchen ist schädlich, stinkt, macht krank, verringert die Leistung, ist unpopulär, kostet eine Menge Geld und macht nicht glücklich (es gibt noch eine Menge Argumente gegen das rauchen). Trotzdem tun wir es. Warum? Wenn ich den Grund gefunden habe schreib ich ihn sofort hier rein.
Gleichzeitig sollte man auch bedenken,,dass nicht jeder Raucher gleichzeitig ein schlechter Mensch/Trainer ist nur weil er raucht. Genauso ist nicht jeder Nichtraucher der bessere Mensch/Trainer weil er es nicht tut. Mit der Einhaltung selbst vorgegebener Regeln und Selbstdisziplin (die mir oft(zu oft) auch fehlt) kann man das sicher im Sinne der jeweils Betroffenen regeln.
Gleichzeitig sollte man dann auch das Bierchen (Alkohol) nach dem Spiel, das zu schnell fahren (120 auf der Landstraße statt 100, 60 im Ort statt 50) zum Auswärtsspiel, den Besuch nach gewonnenem Auswärtsspiel bei McD........ sowie das fluchen, schimpfen, spucken und noch so einige negative Verhaltensweissen verbieten. Vorbildfunktion ja, aber dann auch bitte für alles. Geht leider nicht! Es mangelt am perfekten Menschen/Mitmenschen.
Wir haben alle unsere kleinen Fehler. Das macht uns menschlich. Mir persönlich ist ein Trainer, der sich während des Spiels mal an die Bande zurückzieht und schnell mal ein paar Züge nimmt lieber als der Nichtraucher der nur ständig damit beschäftigt ist mit Spielern, Schiedsrichtern und Zuschauer zu meckern und schreien.
Die Jungs insgesamt so stark zu machen, dass sie das rauchen von sich aus lassen muss unser Ziel sein. Im Gegenfall merken sie recht schnell wenn die Luft nach 50 Min raus ist.
Zum Schluss noch eine Anmerkung. Das Verhalten gerade der ach so geliebten Vorbildern in unserem Sport trägt oftmals gerade in letzter Zeit nicht dazu bei das eigene Verhalten unserer Jugendspieler zu verbessern.
Oder kann mir einer erklären wie ich die jeden Samstag weltweit zu sehenden Bilder von auf Schiedsrichter und Gegenspieler einprügelnden "Fussballer" positiv in meiner Jugendarbeit verwenden kann.
Bei uns/mir herrscht Diktatur:
Wer innerhalb der Mannschaft in einer Sprache spricht die nicht alle verstehen wird ausgewechselt.
Wer übermotiviert in den Gegner tritt wird ausgewechselt.
Wer auch nur die Arme hochhebt, wenn der Schiri gepfiffen hat wird ausgewechselt.
Wer den Ball nach dem Pfiff wegschlägt wird ausgwechselt.
Wer mit dem Schiri diskutiert wird ausgewechselt.
Wer während Besprechungen ausspuckt läuft eine Runde, zusammen mit dem Rest der sich darüber freut.
Es gibt viele kleine Dinge die aus unseren Jungs ganz brauchbare Mitmenschen machen, für einen Teil sind wir verantwortlich. Machen wir das Beste daraus.
Und an die Nichtraucher sei noch gesagt. Wenn uns Rauchern mal wieder die Wade schmerzt (Durchblutungsstörungen) oder die Finger klamm werden und der Hustenreiz wieder besonders schlimm ist, denken wir zum x-ten Mal wieder ans aufhören.
Und wir schaffen das auch, irgendwann.
Gruss, Rudolf