Eltern und Spieler in den "Kampf" gegen den Vorstand miteinbeziehen?

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  • Himmel hilf :!: Nach den von Sambu gegebenen Informationen habe ich vom Verein keinen guten Eindruck. Ich würde mir echt Gedanken machen, ob ich da richtig aufgehoben bin. Immerhin haben eine Menge Trainer bereits das Handtuch geschmissen. Wohl nicht zu Unrecht.


    Sambu: ich gehe mal davon aus, dass du den Trainerjob ehrenamtlich machst. Ist das richtig? Wenn ja würde ich mir die Mühe sparen gegen Windmühlen zu kämpfen. Ich würde auf jeden Fall auch das pers. Gespräch suchen. Ein Brief oder E-Mail kommt sehr schnell falsch an, wie hier bereits jemand zum Thema geschrieben hat. Ist eben unpersönlich, wenn man sich in Schriftform "beschwert". Der Leser bekommt das eventuell in den falschen Hals.


    Nur ein Beispiel: unseren Jugend- u. Damenmannschaften bekommen immer den Vortritt. Soll heißen die Senioren, B + A Jugend gehen auf Asche, damit die Jugend u. die Damen auf Rasen trainieren können, wenn es nicht anders machbar ist.


    Was ist das für eine Situation? Die kleinen Racker auf Asche schicken oder gar nicht spielen lassen, damit die Alten den Rasen zerstören können ( denn das tun die kleinen Racker eben nicht ) ?


    So langsam gelange ich zu der Überzeugung, dass bei unserem Verein verhältnismäßig himmlische Bedingungen herrschen :thumbup: .

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Zitat

    So langsam gelange ich zu der Überzeugung, dass bei unserem Verein verhältnismäßig himmlische Bedingungen herrschen


    Das geht mir genauso :wacko:




    Sambu


    In drei Jahren fast 60 Kinder und 16 Trainer ?( ?( ?( :thumbdown:


    Der Jugendobmann segnet eine Absage eines D-Jugendturniers aus diesen Gründen ab ?( :thumbdown:


    Muss wirklich sagen, dass ich den Hut vor Dir ziehe :!: Du hast Dich offensichtlich bisher nicht entmutigen lassen und überlegst sogar, wie man dagegen ankämpfen kann. Hilft Dir jetzt nicht wirklich weiter, aber:




    Meinen Respekt hast Du :thumbup:

  • Danke für die vielen Antworten der letzten Stunden.


    Natürlich frag ich mich dauernd, ob ich in diesem Verein richtig aufgehoben bin und habe sogar in der letzten Sommerpause selber hingeschmissen, wurde dann aber von den Eltern zum weitermachen überredet.


    Warum ich mir das immer noch antue, läßt sich am besten an meinem "Werdegang" erklären. Vor etwas mehr als 5 Jahren habe ich den Sohn meiner Freundin zu seinem ersten Fußballtraining begleitet und mir das auch immer brav von Anfang bis Ende angeguckt, während andere Eltern zwischendurch einkaufen waren oder im Vereinsheim getratscht haben. Dass man sowas als Elternteil nicht machen sollte, habe ich damals nicht gewußt. Es war, als hätten die Vereinsverantwortlichen einen Roten Pfeil über meinem Kopf schweben sehen. Auf dem Pfeil muss sowas wie "Der sitzt immer da, der hat Zeit, der kann Betreuer machen" gestanden haben. Also wurde ich prompt gefragt, ob ich nach den Sommerferien mit helfen könnte. Nachdem ich erklärt hatte, dass ich selber zuletzt als zehnjähriger gegen den Ball getreten hatte, kam als Antwort, dass ich ja nur Hütchen aufstellen und Schuhe zubinden müsse. Dagegen fiel mir damals nicht schnell genug ein Argument ein. Während der Sommerferien habe ich dann überlegt, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme und mich dann für folgende Strategie entschieden: Drei Wochen hingehen und dann sagen: "Sorry Leute, ich habs versucht. Aber irgendwie ist das so gar nix für mich".


    Während dieser drei Wochen gab es aber zwei Ereignisse, die diese Strategie zunichte gemacht haben.


    Zur Ausgangssituation: Ich war Betreuer in der F2, der damals untersten Mannschaft des Vereins. Naturgemäß gab es nach den Sommerferien viele Neue, die noch überhaupt noch nicht wußten, was sie mit dem Ball überhaupt anfangen sollen.


    Ereignis 1:


    Freundschaftspiel, kein Schiri da, der Trainer pfeift und ich "darf" auswechsel. Spielstand 4:0 für uns. Ich wechsel also den "besten" aus und bring ein Kind, das erst einmal vorher beim Training war. Dem pfeifenden Trainer ist beinahe die Pfeife aus dem Mund gefallen und nach dem Spiel habe ich für diesen "Wechselfehler" ordentlich was auf die Mütze bekommen.


    Ereignis 2:


    Erstes Qualispiel, auswärts. Zwei der Neuen dürfen mit. Die beiden ziehen sich um, strahlen wie die Schneekönige (zum ersten mal in einem richtigen Trikot). Danach dürfen sie sich 40 Minuten ein Fußballspiel von außen anschauen und sich dann wieder umziehen.



    Da kam ich zu dem Schluß, dass der Trainer an den neuen überhaupt kein Interesse hat und ich habe es nicht übers Herz gebracht, die kleinen in dieser Situation wieder zu verlassen. Habe mir dann die Geburtsjahrgänge der neuen angeschaut und festgestellt, dass sie allesamt (zu dem Zeitpunkt 9) noch G-Jugend spielen könnten. Bin dann zum Jugendvorstand gelaufen, mich über die beiden oben beschriebenen Ereignisse beschwert und angeregt, eine G-Jugend zu gründen und angeboten dann diese neue Mannschaft zu betreuen. Ich wurde dann gefragt, ob ich die Mannschaft erstmal ein wenig beschäftigen könne, weil man ca. 2 Wochen brauchen würde, um einen Trainer für die Truppe zu finden. "Laß sie bis dahin einfach ein wenig aufs Tor schießen und danach gleich spielen." Also gut, zwei Wochen kriegt man irgendwie über die Bühne. - Ich seh euer Grinsen beim Lesen gerade richtig vor mir. Denn die meisten von euch werden sich denken können, dass ich auf den zugesagten Trainer bis heute warte. -


    So stand ich dann also plötzlich mit lauter 4 bis 5 jährigen auf dem Platz, die genau so wenig Ahnung vom Fußball hatten wie ich. Und es wurden immer mehr. Teilweise hatte ich alleine über 20 Kinder beim Training. Die ersten Monate liefen ungefair so ab: 3 Stunden Zeitaufwand, um eine 90Minuten-Einheit zu planen und dann nach dem Training total verzweifelt dazustehen, weil ca. 70 Minuten überhaupt nicht funktioniert haben.


    Aber ich hab mich durchgebissen und lerne seitdem einfach gemeinsam mit den Kindern. In dieser Zeit sind einem die Kinder natürlich ans Herz gewachsen (5 der ursprünglichen 9 spielen immer noch bei mir, 4 weitere sind nach meinem ersten Jahr hinzugekommen). Natürlich brauche ich immer noch mehr Zeit für die Vorbereitung als ein erfahrener Trainer oder ehemaliger Fußballer. Schließlich ist jeder neue Trainingsinhalt, jede neue Übung auch für mich absolutes Neuland. Aber die Kinder sind diesen Aufwand wert und mittlerweile funktionieren bei einer 90Minuten-Einheit auch immer mindestens 80 Minuten ;)


    Ich muß mich auch immer selber überprüfen. Will ja nicht in einigen Jahren feststellen, dass ich aus Unwissenheit entscheidende Dinge vergessen habe. Bisher fallen diese Überprüfungen aber recht gut aus.


    - Ein Mädel meiner Mannschaft (eine der ursprünglichen 9) ist Spielmacherin in der Kreisauswahl, drei Jungs sind zum nächsten Sichtungstraining eingeladen.
    - Bei der letzten Hallenkreismeisterschaft haben wir Platz 5 von 36 belegt.
    - Meine Mannschaft kann verlieren ohne dass irgendein Spieler in Tränen ausbricht oder über Mitspieler, die entscheidende Fehler gemacht haben, herzuziehen.


    Die wichtigste Bestätigung geben aber die Kinder selbst. Beispiel: Mitte Juni Testspiel unter D-Jugendbedingungen zum "Reinschnuppern" in die neue Saison. Gefühlte 50 Grad im Schatten, Spiel geht 5:1 verloren, Kinder total platt. Ich gebe für den nächsten Tag trainingsfrei. Die Kinder protestieren.


    Es ist einfach ne super Truppe. Daher habe ich den hier auch (indirekt) genannten Vorschlag, mit der Mannschaft den Verein zu wechseln, zwar schon seit über zwei Jahren im Kopf, aber nichts in die Richtung übernommen, weil ich Sorgen habe, dass dabei nicht ALLE mitziehen. Möglichkeiten für so einen Wechsel gibt es bei drei weiteren Vereinen im Umkreis eines Kilometers genügend. Ein etwas weiter enfernter Verein (12 Min Busfahrt) hat sogar konkret angefragt, ob ich nicht Lust hätte mit meiner Truppe zu denen zu wechseln. (Dieser Verein hat nen Kunstrasenplatz und auch ansonsten traumhafte Bedingungen. Spielt generell höherklassig, hat aber "meinen" Jahrgang durch eine falsche Trainerwahl komplett verloren.)


    Mit diesem kleinen Ausflug in meine Vergangenheit sollte hoffentlich deutlich geworden sein, warum ich (bei 0 Cent Aufwandsentschädigung) immer noch mehrmals pro Woche auf dem Platz stehe.


    Zurück zum eigentlichen Thema:


    Da ich mit Übungen aus dem Internet nicht viel anfangen kann, sondern die Hintergründe der Übung selber verstehen will, denke ich mir alle Sachen selber aus oder schau sie mir in der Praxis bei anderen ab, um sie dann meiner Altersklasse entsprechend anzupassen. Also war ich heute als Zaungast beim Training unserer A-Jugend. Der Trainer hat mir - ohne, dass ich vorab irgendwas sagen mußte - zur Begrüßung gleich seinen Unmut über das geplante Hobby-Turnier mitgeteilt. Zum einen aufgrund der seiner Meinung nach extrem unnötigen Belastung des Platzes und zum anderen, weil man ihn gebeten hat, auch eine Mannschaft zu stellen (das Turnier findet unmittelbar im Anschluß an das erste Punktspiel der A-Jugend statt.) Ich stehe mit meinem Unmut also nicht alleine da, auch wenn der A-Jugend-Trainer teilweise andere Beweggründe hat als ich. Andere Trainer konnten nicht befragt werden. B- und C- haben wir (nicht mehr) und E und jünger sind noch in den Ferien.

  • "Vor etwas mehr als 5 Jahren habe ich den Sohn meiner Freundin zu seinem ersten Fußballtraining begleitet und mir das auch immer brav von Anfang bis Ende angeguckt, während andere Eltern zwischendurch einkaufen waren oder im Vereinsheim getratscht haben. Dass man sowas als Elternteil nicht machen sollte, habe ich damals nicht gewußt. Es war, als hätten die Vereinsverantwortlichen einen Roten Pfeil über meinem Kopf schweben sehen. Auf dem Pfeil muss sowas wie "Der sitzt immer da, der hat Zeit, der kann Betreuer machen" gestanden haben."


    wieso kommt mir das nur so bekannt vor....? :D:D:D:D:D

  • Klasse Geschichte :)
    Super Engagement von dir, ich finde es schön, so etwas zu lesen. Vielleicht seid ihr aber trotzdem im falschen Verein...

  • Wie empfindet Ihr Euren (Ex) - Verein vom Vorstand her? 19

    1. Mein Vorstand ist schlecht. Ideen werden abgestossen und das altmodische herrscht... (6) 32%
    2. Unser Vorstand macht sehr vieles. Daher Respekt. Verbesserungen währen aber offen... (4) 21%
    3. Ich bin in einem Verein mit einem diskreten Vorstand. Man könnte schon vieles verbessern. (3) 16%
    4. Ich bin mit dem Vorstand absolut glücklich. Es läuft alles wie geschmiert. (2) 11%
    5. Mir graults vor dem Vorstand. Die machen alles nur Fussball betreiben diese nicht! (2) 11%
    6. Bin der Meinung, dass es nur wenig gut geführte Vereine gibt und ca. 90% schlecht geführt sind. (2) 11%
    7. Bin der Meinung, dass die meisten Vorstände gut funktionieren und gut arbeiten. (0) 0%

    Sambu
    Ich erlaube mir eine kurze Umfrage hier rein zu stellen um zu verstehen, wie die meisten Trainer oder Ex - Trainer mit Ihren Vereinen zufrieden sind. Hoffe wirst mir nicht böse....

  • Mir fehlt da die Option "Ich bin im Vorstand, aber alle neuen Ideen werden grundsätzlich belächelt und nicht weiter verfolgt".


    Ich bin bald ein Jahr im Vorstand dabei. Ende des letzten Jahres fiel mir eine Mutter auf (zwei Söhne in den jüngsten Jahrgängen) die mich immer mal wieder Ansprach und Dinge wissen wollte (Homepage, Ansprechpartner etc.). Ich Vorstand schlug ich dann vor sie mal anzusprechen ob sie sich eine Mitarbeit vorstellen könnte. Engagiert war sie und Kommunikation mit neuen Medien beherrste sich auch aus dem FF (anders als einige Trainer und Verantwortliche, da sagt der Vorstand aber ganz eindeutig, dass dies nunmal zeitgemäß ist und man Homepage und eMails für Informationen und Absprachen nutzen muss). Ich habe also nochmal mit dem Vorstandskollegen unter vier Augen gesprochen der am menschlichsten ist. Im Gegensatz zum ersten Gespräch in großer Runde wo niemand wirklich auf meine Idee eingegangen ist war er begeistert, zumal das bedeuten würde, dass endlich mal eine Frau im Vorstand mitwirkt. Unter sechs Augen wurde dann mit dem nächsten Vorstandsmitglied gesprochen, und auch hier gab es eine positive Rückmeldung, zumal auch klar war welches Gebiet wir ihr gerne geben würden (Kommunikation der D-Jugend bis Minis, Spielverlegungen etc.). Wir sagten ihr auch unsere Unterstützung zu und sie war dann bereit das zu machen. O-Ton "Wer auch mal meckern will, muss auch selbst was tun um sich das Recht dazu zu verdienen".


    Manchmal muss man die Leute einfach nur zu ihrem Glück zwingen.

  • @ TRPietro:


    Eine Umfrage mit einer positiven, einer neutralen und fünf negativen Abstimmungsmöglichkeiten? Was soll das Ergebnis denn da wohl aussagen?


    Besser wäre evtl gewesen:
    Ich bin mit meinem Vorstand
    - sehr zufrieden
    - zufrieden
    - stehe neutral gegenüber
    - unzufrieden
    - sehr unzufrieden
    und als sechste Möglichkeit "bin selber Vorstand".


    Sorry, aber als Jugendleiter meines Vereins gehen mir deine ständigen Pauschalisierungen "alle Vorstände sind schlecht" irgendwie auf den Geist. Ich kann z.B. sagen, dass von den zehn relativ direkten Nachbarvereinen, die wir haben, sicherlich sieben einen annehmbaren bis guten Jugendleiter haben.

  • Klasse Geschichte :)
    Super Engagement von dir, ich finde es schön, so etwas zu lesen. Vielleicht seid ihr aber trotzdem im falschen Verein...

    Dem Beitrag schließe ich mich an. Tolle und ehrlich verfasste Geschichte. Solche Leute wie du sind sehr wertvoll für einen Verein. Leider erkennt das der ein oder andere Verein meist nicht.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Hallo Willi


    es gibt solche und solche


    auch ich kenne sehr gute Jugendleiter, engagiert und auch mit viel Fachkompetenz, und weiss auch mit welchen oft banalen Themen sie zu kämpfen haben


    es gibt aber leider auch viele andere


    Beispiel: die JSG, in der ich bisher tätig war, besteht aus 5 Vereinen mit 5 gewählten Jugendleitern,
    bei der Kreisjugentagung, auf der es wichtige Neuerungen gab war kein einziger von denen anwesend,
    und so ist ihre Tätigkeit das ganze Jahr über.


    es ist halt wie so bei vielem in diesem Forum, jeder hat andere Vorraussetzungen und jeder hat mit anderen
    Problemen zu kämpfen und somit hat auch jeder eine andere Sichtweise, die von seinem Umfeld geprägt ist.


    die idealen Vorraussetzung, die wir Trainer uns wüschen, gibt es nicht, auf der anderen Seite sind wir mit Sicherheit auch
    nicht die idealen Trainer.


    die hier oft geschilderten Probleme gab es schon vor 30 Jahren und wird es auch in Zukunft geben,


    und in einem geb ich dir mit Sicherheit recht, auch die Sichtweise der Trainer ist nicht immer für den Verein die richtige,
    auch wenn wir das oft glauben.


    Günter

  • Willi


    Bis jetzt ist noch "Niemand" mit seinen Vorstand sooo glücklich wie Du das gerne war haben möchtest (statistisch gesehen). Ich glaube Dir, wenn Du behauptest ein guter Juniorenobmann zu sein und wenn Du erklärst, viel für Club zu machen. Ich pauschalisiere nicht. Ich lese hier die gleiche Berichte wie Du. Wie viele Berichte hast Du hier gelesen, die erzählen "wie gut der Vorstand X ist"? Ich kann mich (leider) an kein einzigen positiven Bericht erinnern.


    Die einzige Behauptung die Ich Dir nicht glaube ist; dass Du in deinem Umfeld, von 10 Vereinen, 7 davon, als gut funktionierend beschreibst. Tut mir leid... ich war eben in sechs Vereine und kein einziges war gut geführt.


    Wenn ich von schlecht geführte Vereine spreche, spreche ich oft auch von Umgang miteinander... es muss ja nicht unbedingt die Organisation sein. Stell Dir vor; Beim letzten Verein hatte ich als C - Trainer den Aufstiegdruck (ansonsten rausschmiss...). Das kann ja wohl sicher kein gut geführter Verein sein, oder? Andere Beispiele möchte ich jetzt nicht nennen... werde mir die Vereine nun eine weile von Aussen betrachten. Vielleicht ändert sich etwas an meiner Einstellung...


    Sorry aber, falls ich Dich nerve. Jedoch wirst Du mich kaum umstimmen können, da meine "negativen" Erfahrungen logischerweise höher gewichtet sind als deine Worte. Nimms mir nicht übel.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Bis jetzt ist noch "Niemand" mit seinen Vorstand sooo glücklich wie Du das gerne war haben möchtest (statistisch gesehen).


    Woran das liegen könnte, habe ich ja weiter oben beschrieben. Deine Umfrage ist eine nach dem Motto "ich vertraue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe".


    Wie viele Berichte hast Du hier gelesen, die erzählen "wie gut der Vorstand X ist"? Ich kann mich (leider) an kein einzigen positiven Bericht erinnern.


    Bei uns Schwaben gibt es ein Sprichwort: "Nix gsait isch g`nug g`lobt." Auf verständliches Deutsch übersetzt: Wenn man sich nicht über etwas äußert, empfindet man es als angemessen bis gut. Dasselbe trifft wohl auch auf die von dir verlangten Berichte zu. Warum sollte hier jemand einen Thread verfassen "Mein Vorstand ist super"? Keiner könnte sich dazu weiter äußern und es würde wohl auch niemanden interessieren.


    Die einzige Behauptung die Ich Dir nicht glaube ist; dass Du in deinem Umfeld, von 10 Vereinen, 7 davon, als gut funktionierend beschreibst. Tut mir leid... ich war eben in sechs Vereine und kein einziges war gut geführt.


    Naja - es ist aber so. Man kennt nach 10 Jahren ja seine Pappenheimer aus den anderen Vereinen.
    Ich weiß ja, dass es auch schlimm geführte Vereine gibt. Ein Kumpel, der auch hier im Forum aktiv ist, berichtet mir des öfteren von seinem Verein. Da kann es einem schon grausen.


    Aber: Wenn ich wie du als Trainer bei sechs Vereinen war - und überall gab es Probleme: Vielleicht könnte es auch (mit) an dir liegen?


    Sorry aber, falls ich Dich nerve. Jedoch wirst Du mich kaum umstimmen können, da meine "negativen" Erfahrungen logischerweise höher gewichtet sind als deine Worte. Nimms mir nicht übel.


    Ist mir schon klar - ich werde dich da durch warme Worte nicht zum Undenken bewegen.
    Nimm mir aber bitte nicht übel, wenn ich als selbst im Vorstand aktiver negative Pauschalisierungen zum Thema nicht unwidersprochen zulassen möchte.

  • "Ich bin im Vorstand, aber alle neuen Ideen werden grundsätzlich belächelt und nicht weiter verfolgt".
    Da muss ich mich anschließen. Da überlegt man sich vieles und will das Ganze vorantreiben, aber wirklich mitwirken tut von den Trainern auch keiner... Die meinen zwar es müsse alles besser laufen, aber letzendlich interessiert doch nur die eigene Mannschaft. Und die Trainer, die sich auch für den ganzen Verein zu interessieren scheinen, kehren sich plötzlich ab und gehen zu höherklassigen Teams... Sorry, aber bin zurzeit etwas enttäuscht von einigen Trainern bei uns... So Trainer wie dich würd ich da liebendgerne aufnehmen ;).


    Und zu dem eigentlichen Thema:
    Ich find den Brief absolut in Ordnung und würde es genauso machen. Ich würd die Spieler nicht unbedingt mit ein beziehen, aber die Eltern schon. Der Brief ist absolut sachlich und fragt nur nach Erklärungen und weiteren Vorgehensweisen des Vereins. Diese zu erfahren sollten Trainer & Eltern ein Recht drauf haben. Außerdem gibst du dem Vorstand so die Möglichkeit sich gezielt auf die Kritik vorzubereiten und ggf. das eigene Handeln nochmal zu überdenken.
    Ich glaub, ich wäre froh, wenn unsere Eltern uns mal nen Brief schreiben würden. Dann würd man sehen, dass sie nicht einfach nur meckern wollen, so wie es in den meisten Gesprächen rüber kommt.
    Und wenn sich der Vorstand über den Brief aufregt, dann hast du zumindest schonmal erreicht, dass sie wirklich drüber sprechen und dein Verlangen nicht einfach abtun.


    Ich überleg grade, ob man die Spieler nicht einfach einen eigenen Brief schreiben lassen sollte. In diesem könnten sie -ohne Einwirkung der Erwachsenen- fragen, warum sie ihr Turnier, auf das sie sich schon solange gefreut haben, nicht spielen dürfen. Das würde man dann politische Partiziption nennen, zu der man Kinder und Jugendliche doch immer anregen sollte oder nicht ;).
    Außerdem sind solche Briefe meist noch wesentlich effektiver als Elternbriefe. Da schreibt ein Kind hier dem Bürgermeister, dass Spielplatz XY kaputt ist und es jetzt nicht so genau weiß, wo es spielen soll und schwupps: 2 Wochen später wird der Spielplatz repariert =).


    Und sollte letzendlich keine oder nur einer schlechte Antwort kommen, dann würde ich mir das mit dem Vereinswechsel wirklich überlegen. Dann zu dem super Verein mit Kunstrasen und den super Bedingungen gehen. Vernünftige Leute sollten auch in "halbwegs" vernünftigen Vereinen tätig sein. Ich weiß das aus eigener Erfahrung: War früher in nem kleinen Dorfverein, der nichtmal alle Altersklassen besetzen konnte (obwohl SG mit Nachbarverein). Dort hab ich viel Zeit und Arbeit rein gesteckt. Da ich wechseln musste, da mein alter Verein keine Damen hatte, bin ich auch vorstands- und trainertechnisch gewechselt.
    Seit dem ist in dem alten Verein fast gar nix mehr los. Die Jungs die ich trainiert habe, spielen bis auf 1-2 alle in anderen Vereinen oder haben mit dem Fußball aufgehört...
    Da fragt man sich dann warum man jahrelang sein Bestes für den Verein gegeben hat, wenn es doch fast umsonst war...


    In meinem jetzigen Verein läuft mit Sicherheit auch nicht alles rund. Dennoch macht es wesentlich mehr Sinn in diesen Verein Arbeit und Zeit rein zu stecken, denn wenn man es richtig anpackt, hat dieser Verein Zukunft.
    So wie es sich bei dir anhört, hat dein Verein keine Zukunft...

  • Willi


    Alles klar. Ich nehme es Dir überhaupt nicht übel. Denke auch, dass es gut geführte Vereine gibt, mit der Ueberzeugung aber, dass es nur wenige sind. Bei uns in der Schweiz oder besser in meiner Region ist es im Moment schon schwierig.
    Kann mir natürlich schon vorstellen, dass es in Deutschland besser geführte Vereine existieren. Da hat Fussball auch ein anderer Stellenwert, so dass es (hoffentlich) auch mehr Fussballkenner existieren als bei uns. Aber wie gesagt; Meistens liegts nicht an der Fachkompetenz sondern am Umgang.


    Ich könnte das Problem sein? Das kann schon sein. Oder besser... zum Teil ist es sicher so. Wenn ich kein Fortschritt sehe dann kämpfe ich um den Fortschritt und wenn der Vorstand dann Larifari ist und alles lieber komplexer macht oder nur die 1. Mannschaft im Kopf hat, oder einfach keine Ahnung hat, da kann ich mich schon recht aufregen (insbesondere, wenn ich eine erste Mannschaft trainiere). Darum habe ich ja aufgehört. Weil ich ja keinen Spass mehr hatte. Weil man als Trainer nur gefordert wird aber fordern kann man nie. Zum Teil hat man nicht mal Rückendeckung seits Vorstand etc. etc.
    Du kennst ja meine Geschichte. Da ist nichts gelogen... es entsprach alles den Fakten (keine objektivität ode subjektivität). Und so sind bei uns die meisten Vereine.



    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Sambu


    Besonders nach Deinem letzten Post würde es mich interessieren, wie Du Dich entschieden hast bzw. wie es weiter gegangen ist. Ich denke, der Vorstand hat seine Entscheidung nicht revidiert oder ist das Turnier am Samstag ? Ich wünsche den umliegenden Vereinen, dass Du Dich für einen Wechsel entschieden hast. Glaube auch nicht, dass der Großteil Deiner Truppe samt Eltern (die Dich ja nicht ohne Grund zum Weitermachen überredet haben) nicht mit Dir wechseln würde. Würde mich aber zunächst im neuen Verein mit dem Jugendobmann über seine und Deine Vorstellungen unterhalten. Besonders was den Verein des "verlorenen" Jahrganges betrifft. Auch dies wird Gründe haben. "Falsche" Trainerwahl ist sehr pauschal und sagt nur wenig aus. Vor allem, wenn man nur eine Version darüber hören kann.




    Mag sein das ich mich täusche, aber wenn Du nicht wechselst wird dies nicht Deine einzige Enttäuschung dort bleiben. Es gibt sicherlich Dinge für die es sich zu kämpfen lohnt, aber dann muss auch Aussicht auf Besserung sein und von allen Beteiligten getragen werden. Sind die "Entscheidungsträger" wirklich zu Kompromissen und/oder zum Umdenken bereit? Hört sich für mich nicht danach an.




    Und es sollte doch wohl auch für den Trainer Spaß machen. Hast Du den dort noch??




    Lieber ein Ende mit Schrecken...

    Einmal editiert, zuletzt von Steini ()

  • Da eine Revidierung der Entscheidung für das Turnier eh zu spät gewesen wäre und es in den nächsten zwei bis drei Wochen noch andere "Kleinigkeiten" zu klären gilt, warte ich derzeit erstmal ab, um dann gegebenenfalls mit mehreren Punkten gesammelt beim Vorstand vorstellig zu werden. Dann wären auch alle Eltern wieder da (hier sind noch Ferien), so dass ich auch mal nen Elternabend einberufen könnte.


    Ich denke auch, dass der Großteil einem Wechsel zustimmen würde. Aber obs alle machen? (Manche meiner Spieler haben noch kleinere Geschwister in anderen Mannschaften) Eventuell gibt der Elternabend Klarheit, wenn er denn stattfindet.


    Thema "falsche Trainerwahl" beim Verein, der angefragt hatte:


    Dazu gibt es eine kleine Anekdote: Ich habe im letzten Sommer den Jugendobmann des Vereins angerufen, um die Namen und Nummer des neuen Trainers zu erfahren, da ich ein Testspiel gegen die vereinbaren wollte. Als er mir gesagt hat, wer der neue Trainer ist, habe ich von einem Testspiel Abstand genommen und dem Jugendobmann geraten, sich nach einer anderen Lösung umzuschauen (natürlich mit ausführlicher Begründung). Allerdings war mein Rat offenbar nicht handlungsweisend, so dass die Mannschaft dann im Winter abgemeldet wurde. Falsche Trainerwahl ist also keine Aussage des anderen Vereins, der damit irgendwas beschönigen will, sondern meine persönliche (Voraus-)Sicht.


    Mit dieser Story haben wir übrigens eine nette Verbindung zu meinem Verein. Dort habe ich auch auf diversen Sitzungen schon vor vielen Dingen gewarnt. Dabei habe ich auch schon alle erdenklichen Strategien ausprobiert. Von "Wir sollten mal drüber nachdenken, ob wir nicht eventuell..." bis zu "Wir müssen JETZT xyz tun, damit nicht ...." - Wird immer abgetan mit "das wird schon", "das haben wir noch nie so gemacht" (kommt meistens von Leuten, die 30 Jahre mehr "Erfahrung" haben) und "dafür ist auch noch nach den Osterferien Zeit" und ähnlichem abgetan.


    Es ist teilweise auch sowas wie ein Generationskonflikt. Kein langgedienter Vereinsfunktionär läßt sich gerne von einem wie mir (langhaarig, meist unrasiert, Kettenraucher (natürlich nicht im Umgang mit der Mannschaft), gammelige Klamotten, nie Fußball gespielt) sagen, wohin der Weg gehen sollte. Die Hoffnung, dass man irgendwann merkt, dass der "Penner" mit seinen "Prophezeiungen" IMMER (ist wirklich so) Recht behalten hat, habe ich längst aufgegeben. Aber deswegen geh ich bestimmt nicht zum Friseur :D





    Thema Spaß:


    Heute morgen (wir trainieren in den Ferien vormittags) waren bei strömendem Regen 13 von 16 Kindern beim Training. Gefehlt wurde nur wegen Urlaub und Krankheit. - Natürlich macht das dann Spaß.


    Wenn man dann aber zu hause sitzt und feststellt, dass man wegen irgendwas organisatorischem mal zur nächsten Jugendsitzung muß, kann man auch gleich nen Termin beim Zahnarzt machen.

  • Das mit dem Elternabend finde ich eine gute Idee, weil Du somit allen Deine Sicht der Dinge schildern kannst. Jeder kann sich dann eine eigene Meinung bilden. Aber wie ich bereits geschrieben habe, muss die gegenseitige Bereitschaft zur Besserung bestehen. Du bist mit Deinen Ansichten oder Vorschlägen offensichtlich desöfteren schon gegen die Wand gelaufen. Ob diese Vorschläge immer richtig waren, kann ich nicht beurteilen. Oftmals ist es auch eine Gradwanderung zum Klugsch.... hin. Wenn Du sie aber in der Form vorgetragen hast, wie Du geschildert hast und dann diese Reaktionen bekommen hast, sehe ich keine Aussicht auf Besserung. Wie gesagt, es muss beim Kämpfen für eine Sache auch Aussicht auf Erfolg bestehen. Ich stelle nach dem bisher von Dir gelesenen mal eine Prognose. Sie werden sagen/denken: "Jetzt zettelt der auch noch eine Revolution an und hetzt die Eltern gegen uns auf."


    Wenn es nicht so ist, entschuldige ich mich jetzt schon mal bei ihnen. Aber Du hast im Topic nach Meinungen gefragt, ob man die Eltern im "Kampf" mit einbeziehen sollte. Meine Meinung ist: Nein :!: Mache den Elternabend. Jedes Elternteil soll dann selber entscheiden, ob es an den Vorstand heran tritt. Offensichtlich bist Du ihnen ja nicht völlig egal, sonst hätten sie Dich ja nicht gebeten, weiter zu machen.


    Sprich unter vier Augen noch mal mit dem Jugendobmann und sag ihm offen, was Dich stört. Warte seine Reaktion ab.
    Habe aber das Gefühl, dass das Tischtuch zerschnitten ist und Du Dich an dieser Sache zerreiben wirst. Und das ist der eigentliche Grund, warum ich Dir das schreibe. Habe zu oft erlebt, dass engagierte Leute ein Traineramt im Jugendbereich übernehmen und ihnen dann nach und nach durch Kleinigkeiten die Lust genommen wurde. Gute Ideen wurden im Ansatz im Keim erstickt ("Haben wir noch nie gemacht usw."). Und mit Kleinigkeiten meine ich alle Dinge ausserhalb der Betreuung der Kinder/Jugendlichen. Und das ist und bleibt, gerade im Breitensport, doch wohl das Wichtigste.


    Ich kann Deine Fähigkeiten, den Kindern das Fußball spielen beizubringen, nicht beurteilen. Aber Du hast offensichtlich die Fähigkeit, sie weiterhin für den Sport zu begeistern, sonst würden sie ja weg bleiben (erst Recht bei schlechtem Wetter ;) ). Bevor also auch Du die Lust verlierst, sag Dir gesagt sein, es gibt genug Vereine mit Vorständen, in denen Leute wie Du mit offenen Armen empfangen werden. Offensichtlich ist dies zumindest einem Verein Deiner Umgebung ja schon aufgefallen. Und ehrlich: Das mal ein, zwei o. drei Trainer einen Verein verlassen, sagt noch nicht soviel aus und kann verschiedene Gründe haben. Aber 16 in drei Jahren. Nee, sorry, da kann ich nicht an Pech oder Zufall glauben. Sagt doch schon einiges aus.


    Ich stehe als Trainer meinem Verein gegenüber in Verantwortung, nicht gegen dessen Satzung zu verstoßen und dessen Namen nicht durch mein Verhalten in Misskredit zu bringen. Dafür steht der Verein mir gegenüber in Verantwortung:
    - dass ich mein Traineramt durch Bereitstellung von Trainingsplatz, Bällen usw. ausüben kann
    - dass ich bei nachvollziehbaren Entscheidungen, welche meine Mannschaft betreffen, Rückendeckung erhalte
    - dass ich beim Organisieren von Turnieren Unterstützung erhalte usw. usw.
    und
    - dass man für meine "Sorgen" und "Nöte" (seien diese berechtigt oder nicht) als Trainer in diesem Verein, zumindest ein offenes Ohr hat und sich dieser annimmt :!:
    Sehe ich bei Dir nicht und ich würde daher meine Konsequenzen ziehen und den Verein verlassen.
    Da könnte mir das Training mit den Jungs noch soviel Spaß machen, ein Gefühl würde ich nicht haben wollen:


    Wenn man dann aber zu hause sitzt und feststellt, dass man wegen irgendwas organisatorischem mal zur nächsten Jugendsitzung muß, kann man auch gleich nen Termin beim Zahnarzt machen

  • Es stellt ja die Frage wofür die Plätze von den Herren Voständen und Platzwarten immer geschont werden.
    Ein Fußballplatz ist schließlich zum Fußballspielen da, sonst hätts ja eh ein Golfplatz werden können.