Wolfsburger Spielsystem

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  • Hallo,


    wir haben in Wolfsburg unter Magath wunderschönen Offensivfußball auch sehr oft über die außen gehabt und
    sind dann im Sommer Glücklich Meister geworden.


    Dann kam Armin Veh, wo ich denke das er ein guter Trainer ist.


    Nach den letzte paar Spielen hab ich aber echt die Schnauze voll. Andauernd wird in die Mitte gespielt statt über
    die außen und eine kurze Ecke nach der anderen. Furchbar!


    Ich versuche den Kindern beizubringen das Spiel breit zu machen und über die Außen zu spielen und wenn die
    dann im Stadion sitzen sehen sie ihre Vorbilder immer in die Mitte spielen. Ist doch sch...!


    Was meint ihr dazu?


    Schöne Grüße,
    Michael

    Fußball-Power

  • Ich denke es kommt darauf an, was für Spieler man hat! Wenn Du gute Offensive Mittelfeldspieler hast und zwei gute Spielmacher spielst Du auch eher 4-3-2-1 und dann also eher über die Mitte.


    Ich glaube, dass man auch mit einem Spiel über die Mitte, schön, offensiv und spektatulär spielen kann. Es kommt darauf an, welche Spieler man hat.


    Ausserdem bringt Flügelspiel nicht mehr und nicht weniger Erfolg als Spiel über die Mitte. Am Besten gefallen mir Teams, die im Spiel den Flügelspiel und den Angriff über die Mitte, variieren können. Kurz; Mir gefallen meine C - Junioren am meisten. Wolfsburg ist sowieso schlecht... dass diese Meister geworden sind...


    Grüsse TRPietro

  • SuperTrainer, war doch eigentlich voraussehbar, dass Wolfsburg in dieser Saison eher um den 5., maximal um den 3. Platz mitspielen wird. Darauf hatte auch Armin Veh immer wieder hingewiesen: Das zweite Jahr ist halt immer das Schwierigere!


    Letztlich bringt sicherlich auch ein Trainerwechsel bestimmte Veränderungen im Team bzw. in dessen Spielweise, was "sonstige" Gründe haben kann.


    Meine persönliche Einschätzung ist (ohne wirklich WOB-Kenner zu sein!), dass der VfL nicht grundsätzlich anderen/schlechteren Fußball spielt, als in der letzten Saison. Deren Fußball war in der letzten Saison aber irgendwie unbekümmerter, was denen - verständlicherweise! - mit dem Gewinn der Meisterschaft abging. Zu guter letzt will es nun jeder dem Deutschen Meister zeigen, was m.E. zusätzlich erschwerend wirkt und unterschätzt wird. Da kann man mal sehen, und da schließe ich den KiFu absolut mit ein, was "Druck" so bewirken kann...


    Was auch auffällt ist, das gestrige 1:3 gegen ManU ist da ein Paradebeispiel, dass die Abwehr haarsträubende Fehler begeht, die die nötige Sicherheit und Risikobereitschaft im Spiel nach vorn kosten.


    Übrigens hatte ich irgendwo eine Studie gelesen bzw. hatte davon gehört, dass weit weniger Tore über die Vorbereitung der Außen fallen, als über die Mitte. In glaube, in dieser Studie, der zig 1000 Spiele zugrunde lagen, ging es (auch) um die Widerlegung bestimmter "fußballdenkender Klischees" (über außen spielen bringt mehr; es fallen mehr Tore durch Flanken; Doppelpässe als "Waffe" für das Auseianderhebeln von Abwehrreihen etc.).


    Wolfsburg ist sowieso schlecht... dass diese Meister geworden sind...


    TRPietro, wenn Wolfsburg sowieso schlecht ist, dann ist das ein Armutszeugins für die gesamte Liga! Ich denke, dass der VfL sicherlich auch von der Schwäche der "Renommierklubs" (Bayern, Bremen, zum Schluss HSV) profitiert hat, aber im letzten Jahr den, sachlich gesehen, mit Abstand attraktivsten Fußball in der Rückrunde gespielt hat. Das sollte bei dir doch angekommen sein, oder?

  • Hallo,


    ja natürlich ist das Jahr nach einem Titelgewinn das schwerste und ich rechne mit einem Platz von 5 - 8.


    Aber deshalb muss ich den Ball doch nicht immer dahin spielen wo die meisten Gegenspieler stehen!


    Sicherlich kann man über die Mitte auch atraktiven Fußball spielen, aber dann muss man sich dort Platz
    schaffen und die Gegenspieler etwas aus der Mitte rauslocken.


    Zur Studie muss ich fragen: Weiss jemand wieviele vorherige Päße mit eingerechnet wurden?
    Es kann ja auch sein, dass der Ball über außen kam, was die gegnerischen Spieler auch nach außen
    zieht und die Mitte frei macht. Und dann hat halt jemand oder auch zwei jemand den Ball für den
    Torschützen vorgelegt, der zum Torerfolg führte!
    Somit wäre das Tor ja auch über die Mitte gefallen und nicht über Außen!


    Was auch auffällt, ist dass einige Spieler den Ball einfach zu spät abspielen. Ob es an der nicht mehr
    vorhandenen unbekümmertheit oder an dem Kurzpaßspiel liegt, weiss ich nicht!


    Schöne Grüße,
    Michael

    Fußball-Power

  • SuperTrainer,


    TRPietro, wenn Wolfsburg sowieso schlecht ist, dann ist das ein Armutszeugins für die gesamte Liga! Ich denke, dass der VfL sicherlich auch von der Schwäche der "Renommierklubs" (Bayern, Bremen, zum Schluss HSV) profitiert hat, aber im letzten Jahr den, sachlich gesehen, mit Abstand attraktivsten Fußball in der Rückrunde gespielt hat. Das sollte bei dir doch angekommen sein, oder?



    Hallo Trainer 2005


    Ich bin davon ausgegangen, dass Super Trainer, Fan von Wolfsburg ist. Ich wollte Ihn lediglich etwas anstacheln. ;)

  • So, ich habe wegen der Studie nochmal gegoogelt und herausgefunden, dass die Studie von einem Herrn Dr. Roland Loy durchgeführt wurde. Herausgekommen ist u.a. ein Buch mit dem Titel "Das Lexikon der Fußballirrtümer".


    Mit meiner Mutmaßung hinsichtlich des Erfolgs von Angriffsspiel über Außenpositionen habe ich allerdings falsch gelegen bzw. mich falsch erinnert, was ein Interview in der 11Freunde belegt. Zitat: "Von daher war auch ich überrascht, als ich nach der Analyse von mehreren Tausend Angriffen feststellen konnte, dass sowohl Vorstöße über die Außenpositionen als auch solche durch die Mitte in zwei Prozent aller Fälle ein Tor nach sich zogen."


    Sind übrigens ganz interessante Dinge rausgekommen - so auf den ersten Blick...was dem VfL nach der Pleite gegen ManU nun aber auch nichts nützt.

  • Unter Magath wurde oft auch mal schnell lang gespielt und mehr gekontert. Dies sieht man diese Saison viel seltener.Insgesamt ist die Defensivarbeit teilweise grausig.Wie z.b. beim 1:2 gegen Man U oder gegen Nürnberg...

  • Hallo,


    das Spiel gestern war ja mal wieder katastrophal!


    Aber Mirko Slomka hat ja schon mal auf der Tribüne gesessen!


    Schöne Grüße,
    Michael

    Fußball-Power

  • Statistisch erwiesen ist, dass die meisten Tore in der Bundesliga durch Steilpässe in die Spitze geschossen werden, ...speziell sogar in den leeren Raum der Spitze. Ich könnte das auch belegen, wenn es erforderlich ist. Gruß Andre

  • Herr Dr. Loy, Sie haben in den vergangenen 20 Jahren rund 3000 Fußballspiele analysiert. Wenn Sie vor dem Fernseher oder im Stadion sitzen, können Sie den Wissenschaftler in sich ausschalten und einfach nur ein schönes Spiel genießen?


    Aber selbstverständlich! Seit meiner Kindheit bin ich der allergrößte Fußballfan. Ich hatte eben das Glück, mein Hobby zum Beruf machen zu können.


    3000 Partien in statistisch erfassbare Einheiten zu zerlegen – klingt nach harter Arbeit. Welche Erkenntnis haben Sie dabei gewonnen?


    Vor allem die, dass wir Lichtjahre davon entfernt sind zu verstehen, wie der Fußball funktioniert. Und es trennen uns sogar ganze Galaxien davon zu wissen, wie Erfolg im Fußball zustande kommt.


    Aber Herr Dr. Loy, ganze Heerscharen von Trainern, Managern und anderen Experten zerbrechen sich tagtäglich den Kopf darüber, wie Fußball funktioniert und erklären uns die Ursachen für Sieg oder Niederlage. Und Sie behaupten, dass dies alles Humbug ist?


    Tatsache ist, dass da jede Menge Halb- und Unwahrheiten über Trainer- und Spielergenerationen hinweg unreflektiert verbreitet werden – ohne dass diese Aussagen jemals ernsthaft geprüft worden sind. Während hierzulande bestimmte Industriezweige ein Vermögen in die Forschung investieren, um sich dadurch Wettbewerbsvorteile zu sichern, basiert das Milliardengeschäft Fußball weitgehend auf reinen Vermutungen und teilweise gravierenden Fehlannahmen.


    Können Sie ein Beispiel nennen?


    Die Behauptung, dass diejenige Mannschaft gewinnt, die mehr Zweikämpfe für sich entscheidet, ist schlichtweg falsch. Ich habe mehr als 100.000 Eins-gegen-eins-Situationen untersucht und festgestellt, dass nur etwa 40 Prozent aller Spiele von den zweikampfstärkeren Mannschaften gewonnen werden.


    Soll man Zweikämpfe einstellen?


    Nein, ich will nur vermeiden, dass sich solche Spekulationen als Lehrmeinung fortpflanzen. Ich wünsche mir eine Kultur der Zurückhaltung bei Aussagen über erfolgsversprechende Handlungen im Fußball.


    Gibt es noch mehr solcher Fußballlügen?


    Aber sicher, die Liste ist sehr lang. Die These, dass das Flügelspiel erfolgreicher sei als das Spiel durch die Mitte, ist jedem Fußballfan in den zurückliegenden Jahren sicherlich mehr als 1000-mal zu Ohren gekommen. Von daher war auch ich überrascht, als ich nach der Analyse von mehreren Tausend Angriffen feststellen konnte, dass sowohl Vorstöße über die Außenpositionen als auch solche durch die Mitte in zwei Prozent aller Fälle ein Tor nach sich zogen.


    Haben Sie schon mal versucht, den einen oder anderen Bundesligatrainer auf solche Fehlannahmen hinzuweisen?


    Teilweise spürt man ein hohes Maß an Ablehnung. Die Trainer haben offensichtlich Angst davor, an Autorität zu verlieren. Da werden Dinge, die sie jahrelang gepredigt haben, von jemandem als falsch enttarnt. Das Grundproblem ist doch: Was will ein Trainer weitergeben, wenn so gut wie keine gesicherten Erkenntnisse zu erfolgreichem Verhalten im Fußball existieren?


    Aber es kann doch nicht sein, dass Sie Tausende von Spielen analysiert haben, nur um uns sagen zu können, dass wir kaum etwas über Fußball wissen. Ein paar handfestere Erkenntnisse müssen Sie doch gewonnen haben.


    Die wissenschaftliche Widerlegung unzähliger seit Jahrzehnten populärer „Fußballweisheiten“ sehe ich als wesentlichen Erkenntnisgewinn an. Außerdem haben meine Analysen – um ein Beispiel für den praktischen Nutzen der Ergebnisse zu geben – gezeigt, dass hoch ausgeführte Elfmeter erfolgreicher sind als flach geschossene. Ich habe diese Information auch einmal dem Trainer einer Bundesligamannschaft an die Hand gegeben. Am darauf folgenden Samstag hat dann seine Mannschaft einen Elfmeter zugesprochen bekommen – der vom Spieler flach ausgeführte Strafstoß ist dann vom gegnerischen Torhüter gehalten worden. Man weiß auch, welche Art von Eckstößen eher zu Toren führen. Das sind Kleinigkeiten, die aber Spiele entscheiden können.


    Welche Rolle spielt der Zufall im Fußball?


    Eine viel, viel größere als alle Experten wahrhaben wollen. Die letzten 215 Tore der Bundesligasaison 2006/07 waren zu 47 Prozent Zufallsprodukte – sprich sie resultierten aus Abprallern, abgefälschten Schüssen, schweren Abwehrfehlern, Bodenunebenheiten und so weiter. Es ist ja gerade die Unkalkulierbarkeit des Fußballs, die zu seiner Faszination beiträgt.


    Sie fordern die Bildung einer Taktik-Task-Force. Wofür?


    Hauptaufgabe dieser Taktik-Task-Force sollte es zunächst einmal sein, herauszufinden, was wir tatsächlich über Fußball und taktische Spielhandlungen, die zum Erfolg führen, wissen. Und dieses Gremium müsste festlegen, wie eine fortschreitende Grundlagenforschung auszusehen hat. In der Taktik-Task-Force sollten Trainingswissenschaftler, Sportmediziner, Sportpsychologen, Statistiker, aber auch Trainer, Manager und Spieler vertreten sein.


    Können Sie uns als ausgewiesener Fußball-Fachmann denn verraten, wer deutscher Meister wird?


    Nein. Da muss ich leider passen. Ich bin schließlich kein Hellseher.


    Aber Sie können uns anhand Ihrer umfangreichen Analysen vielleicht erklären, warum der VfB Stuttgart am Ende der vergangenen Saison ganz oben stand?


    Auch da vermag ich nicht weiterzuhelfen. Nur so viel kann ich sagen: die Statistiken zeigen, dass die Mannschaft, die mehr Fouls begeht, etwas häufiger gewinnt. Und jetzt raten Sie mal, wer in der vergangenen Spielzeit die meisten Fouls verübt hat?


    Der VfB Stuttgart.


    Richtig! Nur damit wir uns nicht falsch verstehen – aus pädagogischer Sicht ist das Foulspiel natürlich zu verurteilen.


    ——-


    Dr. Roland Loy ist 45 Jahre alt, wohnt in München und arbeitet unter anderem als Fachberater für die ZDF-Sportredaktion. Der promovierte Sportwissenschaftler hat in den vergangenen 20 Jahren 3000 Fußballspiele analysiert und die Ergebnisse in dem zweibändigen Werk „Taktik und Analyse im Fußball“ zusammengefasst. „Fußballprofessor“ Dettmar Cramer fungierte als sein „Mentor“. Loy ist Inhaber der Trainer A-Lizenz des DFB und hat als persönlicher Berater mit Franz Beckenbauer bei der deutschen Nationalmannschaft, bei Olympique Marseille und beim FC Bayern München zusammen gearbeitet.


    gefunden in: www.11freunde.de/ballkultur/105207 .

  • Andre


    Hast du eine Quelle für deine Steilpassaussage, würde mich interessieren!


    Das Interview habe ich auch gelesen, sehr interessant, zur Elfmetertheorie kann ich nur sagen: Das ist klar, ich habe noch nie einen Torwart in eine obere Ecke fliegen sehen.


    Hast du vielleicht noch mehr Quellen zu dem Thema, weil ich finde das wirklich interessant.

    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.

  • Fußball ist meineransicht nicht berechenbar das macht ihn auch so interessant ... Da end viel durch Glück entschieden wird, und nicht unbedingt der beste gewinnt ... Sonst würde IMMER Bayern gewinnen usw ...
    Das is ja das geile darin, das macht andere Sportarten auch unatraktiver, wenn man Schach anschaut da gewinnt halt meistens der Gleiche bei den richtig Guten, weil da halt nur noch Können alles entschieden wird...
    Wenn ich da so Sachen wir von Herr Loy les, muss ich sagen der Kerl hat wahrscheinlich gar keine Ahnung ... Hab wahrscheinlich auch keine große , aber jeder der selber Fußball spielt weiss was ich mein ...


    Eine eiskalte Aussage wieso schiessen die Spieler net hoch ins Eck beim Elfer ? Da kommt doch kein Torwart ran statistisch ...


    Weil wahrscheinlich dann jeder 3. Elfer übers Tor oder daneben gehaun wird, is ja auch mit Risiko verbunden so ein gewagter Schuss ...
    Dann kann man gleich damit auch anfangen , ja wenn ich im Umkreis von 25 m vorm Tor frei zum Schuss komm, muss ichn nur ins Kreuzeck hauen, weil dann is er drin ...
    tztz zum grausen wenn man so was liest ...


    Fußball ist halt net berechenbar, auch ein Christiano Ronaldo drischt, mal freistehend aus 10 m den Ball übern Kasten .... So ist Fußball ...
    Und darüber sollte man keine Philisophie machen ...

  • Ich versuche den Kindern beizubringen das Spiel breit zu machen und über die Außen zu spielen und wenn die
    dann im Stadion sitzen sehen sie ihre Vorbilder immer in die Mitte spielen. Ist doch sch...!


    Was meint ihr dazu?

    ich kann gut verstehen was du meinst, ic finde das auch sch...! das so viele manschaften durch die mitte spielen. aber das hat auch mit dem spielermaterial und der philosophie des trainiers zu tun. ich fänds auch besser, wenn wolfsburg so spielen würde wie letzte saison- aber neuer trainer meistens= neue philosophie=neue spielweise

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten !!! ;)

  • Naja, Wolfsburg hat unter Magath eigentlich keinen Offensiv-, sondern Konterfußball gespielt. Je nach Spielsystem ist manchmal der Weg durch die Mitte erfolgversprechender als über die Außen... alles ist relativ :)

  • Durch die Mitte ist der kürzeste Weg zum Tor, so einfach ist das :)
    Und wenn der Gegner es nicht schafft, die Mitte dicht zu machen, warum soll ich dann über Außen spielen.
    Dieses "wir müssen über die Außen spielen" ist oft nur so ein Alibi-Spruch, ähnlich wie "der Boden ist nass, schießt auch mal aus der zweiten Reihe" oder "wir müssen von Anfang an Gas geben und hellwach sein" :D :D


    Es geht grundsätlich darum, in Ballbesitz in der Breite Anspielstationen zu schaffen, ob ich diese dann auch nutze ist eine andere Frage. Aber natürlich ist es oft so, dass der Gegner die Zentrale dicht macht und man dann eher über Außen den Erfolg suchen muss.