Unterfordertes Supertalent!

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  • Also mir isr nur wichtig, dass mein Sohn genügend Einsatzzeiten bekommt. Das Training ist abwechslungsreich (Passspiel, Dribbling Torschuss, beidfüssigkeit)
    Ergebnis ist mir wurscht (ganz ehrlich). Spass ist dabei, nur das Jubeln müssen sie noch "üben". Ist jetzt nicht arrogant: Klose macht auch keinen Salto, wenn er gegen Wacker Burghausen etc (nichts gegen den Verein) trifft. Bei den Turnieren in FFB und Köln wurde sehr gejubelt.
    Und bei den Lizenzvereinen ist es einfach so, dass kein Trainer sich freut, wenn seine mannschaft, zwar Spass hat, aber auf dem Platz macht was sie will.
    Die Leverkusener, die Dauersieger der vorigen Jahre haben geweint, weil sie nicht gewonnen haben.


    Ich finde ein 8-jähriger, der koordinativ und spielerisch, technisch hinterherhinkt wird kein Spitzenfussballer mehr. Das Goldene Lernalter hört spätestens mit 13 auf, danach ist alles mühsame Arbeit.


    Der talentfreie Vater

  • Ich bin ganz deiner Meinung Ranwie. Die Profis, die ich kenne waren schon immer gut aber ich habe nie gefragt, ob sie schon immer die besten in ihren Heimatvereinen waren. Also ich kenne nur 2 Profis. Abe rich werde da noch mal nachfragen.

  • Talentfreier Vater,


    ja siehst du denn nicht, dass dein sicherlich talentierter Sohn nicht eine Finte gespielt hat, obwohl das doch in diesem Altersbereich so sehr gewünscht ist. Warum macht er das denn nicht? Ich weiss es und Du auch, ...ach ja, der Trainer weiss es sogar ganz genau!


    Ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter, ....ich glaube, dass kein Trainer dieser Welt irgend einem Spieler ein Talent an den Hut zaubern kann. Das bringen die Kröten mit und das werden sie immer haben und auch nicht verlieren. Trainers Aufgabe ist es, Ausbildungsziele zu bearbeiten, an die hat er sich zu halten, egal bei welchem tollen Verein er ist. Er hat mit der Leistungsgruppe die er bedient die Ausbildungsziele zu verfolgen. In der F würde das heissen, Dribbeln, Dribbeln, Dribbeln, Finten, Torschuss, Koordination, jeder auf jeder Position, alle spielen zu gleichen zeitlichen Anteilen, Spass, Spass, Spass, kein Geschrei am Spielfeldrand, ....Passen ab der E usw.


    Diese einzelnen Elemente/Puzzelteile werden später von Trainern ungefähr ab der C langsam zusammengesetzt, ...es entsteht ein Fußballspielen, das Fußballspiel, das du und auch ich so gerne sehen. Es kann aber nicht sein, dass man das schon in der F sieht, das geht gar nicht, das darf und soll nicht sein. Und wenn das doch so ist, sorry, dann hat da einer etwas nicht verstanden und das bin nicht ich, sondern dieser euer Trainer, ...denn er weicht von den Ausbildungszielen ab und geht damit einige Gefahren ein, von denen wir bereits berichtet haben, ...über die du aber so hinweggehst! Naja, ...ist ja nicht mein Sohn.


    Übrigens gibt es ausreichend viele Spieler, die waren bei den Minis super und alle Erwachsenen sagten, ...."Dat wird mal einer" . Später in der D waren einige dieser Spieler "nur" noch durchschnitt, denn sie hatten entweder keinen Bock mehr (Pubertät, ausgepowert, Schule bis 15.30 Uhr, Freundin etc.) und andere, von denen damals niemand sprach, spielen plötzlich beim Stützpunkt, ...geht auch. Gruß Andre

  • Andre: Ich denke unser Trainer ist qualifiziert und hat auch früher schon F- und E Mannschaften trainiert.


    Natürlich, da scheiden sich die Geister, "Passspiel bis zum geht nicht mehr" oder sich "die Lunge aus dem leib laufen" (4 Spieler gehen auf den Ball). Was mehr bringt wird man vermutlich nie erfahren.


    Und es kann mir keiner erzählen, dass Bayer Leverkusen nicht auf Effizienz bedacht ist.


    Wie gesagt, lieber Iniesta oder Di Stefano als Hans-Peter Briegel. (so denke ich jedenfalls).


    Nun, ich werde den Trainer mal auf das Dribbling ansprechen, das ist sicher ein sehr wichtiger, wenn nicht der wichtigste Bestandteil in diesem Alter.


    Ich denke mal, die Mischung machts. Und mein Sohn hat auch mit 5 immer schon eine Anspielstation gesucht, bevor er den Ball gestoppt hat und bestimmt habe weder ich noch der damalige Trainer ihm gesagt, er soll passen und darf nichts anderes machen. Das ist eben seine Natur (wobei er wie gesagt sehr gut dribbelt)


    Der Talentfreie Vater

  • oTTo: Ich habe mich mal mit dem langjährigen Jugendkoordinator eine BL-Vereins unterhalten. Der meinte, dass er während seiner Tätigkeit jede Menge großartige Jugendspieler betreut hat, die es am Ende nicht geschafft haben. Viel öfter als die tollen Techniker waren es die soliden Arbeiter, die es bis zum Profi gebracht haben. Ab einem bestimmten Punkt, meinte er, zählt (fast) nur noch der Wille. Allerdings sind natürlich auch diese "Arbeiter" gemessen an den Fähigkeiten eines Durchschnittskicker immer noch technisch sehr gut.

  • Wir haben auch mal gegen einen Bundesliga-Nachwuchs gespielt. Die haben ähliches gemacht und eigentlich auch nicht Kindgerecht gespielt. Die frage ist jetzt aber, ob das sinnvoll ist? Sicherlich raufen sich dort die besten Spieler zusammen und können mehr als andere aber warum machen die ausgebildeten Trainer das mit den Kindern? Grade die großen Vereine haben doch eine Vorbildfunktion und das auch schon in der F. Warum halten die sich nicht an dir Richtlinien vom DfB?

  • Ein Nachsatz noch und dann gehts ins Bett,


    ....ich bin abschießend der Meinung, dass dein Sohn und auch die anderen Spieler hier unnötigen Stress haben, weil sie ja nicht das spielen dürfen, was sie wollen und können. Das ist in diesem Alter wie, als würde man ihnen eine Zwangsjacke zur Bewegungseinschränkung verpassen. So gesehen ist dein Sohn und seine Freunde nicht unterfordert, sondern überfordert, ...völlig unnötig, gute Nacht, Gruß Andre

  • Grade gesehen das der Thread den ich im Sommer mal eröffnet haben wieder aktuell ist.


    Zu dem Video. Für eine U8 finde ich das schon sehr auffällig gutes Passspiel. Die machen wirklich das Programm was einstudiert worden ist, so macht es für mich zumindest den Eindruck. Sieht super aus für das erwachsene Auge...aber ob es den Kindern soviel Spaß macht wie draußen aufm Bolzplatz das machen zu dürfen was sie wirklich wollen ist eine andere Frage. Ich will nicht falsch verstanden werden, ich bin absoluter Fan des One-Touch Fußballs und versuche das in meiner B-Jugend auch umzusetzen, aber ich finde in einer U8...mh, ich weiß nicht. Ich seh auch irgendwie nicht die richtige kindliche Freude bei den Toren, aber ich möchte da jetzt auch nicht zuviel reininterpretieren. Auf so einem Video ist das schwer zu beurteilen...so lange die Kinder Spaß bei der Sache haben, finde ich Passspiel trainieren und umsetzten auch völlig in Ordnung.


    Aber warum ich eigentlich schreibe: Ich wollte noch einmal von dem "unterforderten Supertalent" berichten. Ich dachte es interessiert euch vielleicht, welchen Weg er bis jetzt genommen hat. Stand von Juni war: Er spielt E-Jugend (Jahrgang 99) unter seinem Vater.


    Der Vater bekam dann aber angeboten die D-Jugend zu trainieren, nahm seine Sohn und noch einen weiteren E-Jugendspieler dahin mit. Der Spieler war auch in der D-Jugend ganz klar der stärkste Spieler, die Mannschaft war nach den ersten 4 Spielen Tabellenführer. Dann war ein Sichtungstraining eines großen, holländischen Vereins (ist an der Grenze hier). Dem Spieler wurde direkt nach dem ersten Probetraining nahegelegt sofort zu wechseln. Der Vater zögerte (ich habe ihm schließlich auch meine Contra-Argumente zum Vereinswechsel zu einem großen Verein gesagt^^). Der Verein bot darauf hin an den Spieler 3 Monate lang mittrainieren zu lassen. Das wurde angenommen. Das heißt, ein 10-jähriger deutscher Spieler spielt jetzt in einer komplett holländischen Mannschaft in der auch nur holländisch gesprochen wird, 3x die Woche Training...ab der D-Jugend 5x pro Woche.


    Der Vater, wie gesagt, schon einer der sich viele Gedanken macht ist noch sehr, sehr unentschlossen. Auf der einen Seite ist es für einen 10-jährigen natürlich schon eine wahnsinnige Belastung so oft und so professionell zu trainieren...das es im Ausland ist macht es sicher nicht leichter. Auf der anderen Seite steht der Wunsch des Kindes. Die Bestätigung zu kriegen das man sofort genommen wird ist natürlich toll und im Moment dreht sich noch "ALLES" um Fußball und noch sehr wenig um zwischenmenschliche Kontakte. Die Angst des Vaters wenn er seinem Sohn schlussendlich nicht erlaubt zu wechseln ist, dass dieser in 10 Jahren kommt und sagt: "Papa, warum hast du mir diese Chance damals verbaut?"... Auch das kann ich verstehen. Ist schon eine sehr schwierige Situation. Mittlerweile trainiert er seit 2 Monaten dort...habe den Spieler auch seitdem nicht mehr gesehen, deswegen konnte ich mir noch nicht selber einen Eindruck wie sehr oder wie wenig Spaß er daran hat. ...

  • Ranwie: Weiss ich nicht, aber allein vom Körperbau her, kann Iniesta kein "Kampfschwein" gewesen sein und Briegel kam erst mit 18 so richtig zum Fussball (zuvor auch Zehnkampf)


    In Spanien wird auch eher gespielt als gerannt.


    Habe letztens ein Turnier mit VFB Stuttgart gesehen (U 10). die habe sich noch 10 cm vor der Torlinie den Ball gepasst (etwas übertrieben). Und jetzt sage mir keiner, dass die dortigen Trainer keine Ahnung hätten. Immerhin stellt der VFB mit die meisten Juniorennationalspieler, so schlecht kann deren Konzept also nicht sein.


    Es sind einfach zwei meinungen und Ansichten


    Gute Nacht


    Der talentfreie vater

  • ...wenn ich mit meinen C-Junioren, zwei Klassen weiter unten spiele, währen wir vermutlich auch die Blauen und der Gegner eher Rot... ausser die Arroganz gewinnt an Oberhand.


    Ich finde es für einen Spitzen- F Jugend nicht wirklich speziell. Eigentlich Standard. Hier spielen doch zwei Teams unterschiedlicher Klassen gegeneinander. Daher ist es in meinen Augen unrealistisch, hier einen Vergleich zu starten.


    Grüsse TRPietro

  • Genau, Briegel kam erst sehr spät zum Fußball und ist dennoch ein Großer geworden. Technisch hätte er sicher nicht mit einem Iniesta mithalten können, wohl aber mit den meisten anderen Profis seiner Zeit. Ein extremes Ausnahmetalent wie Iniestas kann man auch nicht "produzieren". Ich bin aber davon überzeugt, dass solche Spieler, die über herausragende technische Fertigkeiten verfügen, diese auch in ihrer Jugend haben anwenden und damit haben entwickeln dürfen.


    Deine Vergleiche mit solchen Profis sind aber ohnehin fehl am Platz. Wir reden hier von 7 oder 8jährigen Jungs, die leidlich talentiert sind. Davon rennen in Deutschland in jedem Jahrgang ein paar Tausend herum. In den meisten kleinen Mannschaften hast Du einen oder zwei davon, bei den großen Vereinen gleich 10 oder 20. Die allerwenigsten davon werden es jemals auch nur in die Nähe einer Profi-Mannschaft schaffen, die Klasse eines Iniesta erreicht im Schnitt wohl maximal einer pro Jahrgang!


    Von Kampfschweinen in der F-Jugend redet ja auch keiner. Ganz im Gegenteil. Ich will Jungs sehen, die ihre Tricks im Spiel zeigen, die mal ein oder zwei Leute aussteigen lassen, Körpertäuschung, Übersteiger, mit der Hacke zurücklegen usw. Ich verstehe wirklich nicht, was an dem Disziplin-Gekicke so aufregend sein soll, zumal doch gerade bei einem so hoffnungslos unterlegenen Gegner erst recht die Möglichkeit besteht, die Kinder mal von der Leine zu lassen.


    Und: was für eine U10 richtig sein mag, muss für eine U8 noch lange nicht stimmen. In der E-Jugend gehört Passspiel zu den Lernzielen, in der F-Jugend nicht.

  • Hab mir auch das Video angeschaut.


    Und was hab ich gesehen? Auf jeden Fall kein ins Auge stechendes Talent. Da alles sah sehr nach Marionettentheater aus.
    F-Jugendspieler, die darauf gedrillt wurden, wie eine D zu spielen.
    Keine alterstypischen Dribblings und vor allem keine Emotionen. Null Biss.


    Klar, nett anzusehen aus der Sichtweise eines Erwachsenen. Der Gegner war aber auch unterirdisch.


    Ich denke, langfristig wird das nicht funktionieren.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Boah...


    Bei den Blauen waren nur zwei gute: Der 5er, der über rechts ziemlich präzise Flanken schlägt und diese wuselige 10 (beidfüssig, feine Ballbehandlung). Der Rest beherrschte Päße - aber dafür gibt es Gegenmittel.
    Ansonsten: Die Russen haben damals auch so ein Reißbrett-Fußball gespielt. Über rechts gehen und dann auf den langen Pfosten, Doppelpässe im Mittelfeld, dann den freien Spieler am Flügel suchen und dann flach in die Mitte (Rückraum).
    Und es war sehr deutlich zu erkennen, dass die Kickers KEINE Rotation spielen - man spürt förmlich, daß die Kinder ihre Laufwege und die der Mitspieler aus dem FF kennen. Sprich: Routine.


    Und die Roten sind typisch: Der 6er ist der "Chef", der die Anstoßbälle wegkloppt und die anderen stehen in der Gegend rum und glotzen an die Wand. Der Torwart war eine arme Wurst, der nur auf der Linie klebt. Ganz sicher, dass das eine F war? Sah nach G aus. Aber: Diese Truppe hat eine Supermoral, die Eltern von oben haben aufgemuntert. Leider hat sie der Trainer für das komplett falsche Turnier gemeldet! (Kann man höchstens als "Heute-wollen-wir-gaaanz-viel-lernen-und-haben-mal-gegen-die-Kickers-gespielt"-Turniermeldung werten).


    Im Ernst: Bei unserem F-Turnier im Frühjahr war bei allen Teams mehr Pfeffer (Pfeffer = Dribbling+Zweikampf+Chaos) drin - und bei denen war keine "Auswahl" dabei (ok, kurzfristig ein Jübek-Schleswig-Best-off mit Wild card)). :D

  • Wenn man wirklich einen talentierten Spieler hat, solle der so früh wie möglich optimal gefördert werden. Musikalisch oder sonstig hochbegabte Kinder, verbleiben ja auch nicht in der regulären Schule, denn da sind sie unterfordert und passen nicht auf, im schlimmsten Fall werden sie verhaltensauffällig. Dafür gibt es Schulen für Hochbegabte in jeglichem Bereich.


    Nur beim Fussball soll das Kind/der Jugendliche so lange wie möglich bei seinem Heimatverein spielen??!!. Und das Argument Freunde zieht in meinen Augen nicht, denn Kinder finden im Normalfall sehr schnell Anschluss an ein neues Team.


    Mein Sohn ging zu einem anderen Verein aber in seiner Altersstufe. Dieser spielt regional gegen Jahrgangsältere, überregional gegen Gleichaltrige. Und die Jungs haben sehr viel Spass und verstehen sich untereinander sehr gut.

    Ich habe bewusst ein paar Zitate von dir ausgewählt!
    Ich sehe es aber ein wenig anders als du!


    Die Jungs in dem Video spielen einen tollen Intelligenten Fußball! Viele C-Jugend Spieler können den Ball so nicht laufen lassen! Respekt!


    ABER wie viele Jungs die auf dem Video spielen werden in 2,3 oder 5 Jahren noch bei den Kickers oder einem anderen Leistungsorientierten Verein spielen? Viele der Jungs werden ausgetauscht gegen Kinder, von genau diesen unterforderten Gegnern!


    Du hast recht wenn du sagst, dass das Training bei Vereinen wie den Kickers anspruchsvoller ist, als bei anderen Vereinen. Alleine schon weil die Mitspieler besser sind! Aber Individualität ist beim Fußball auch nicht zu unterschätzen! Was macht ein Junge, wenn er sich aus einer Situation nicht durch einen Doppelpass befreien kann? Dann muss er die 1:1 Situation suchen und erfolgreich bestehen! Das ist in diesen Altersklassen bei "großen" Vereinen nicht erwünscht. Da muss der Ball laufen! Die eigenen Stärke aber nicht gefordert!


    Spielt ein Junge bei einem kleinen Verein kann er als guter Sachen ausprobieren, ohne das ihm dies krumm genommen wird! Er kann versuchen das Spiel an sich zureissen. Selbstbewusstsein und Spielfreude entwickeln! Und dann als individuell starker Spieler später bei einem starken Verein überleben und sich durchsetzen!


    Kinder in der U8 müssen nicht auf Sieg spielen! Kinder in dem Alter müssen ihre Spielfreude entdecken. Sie müssen ausprobieren dürfen! Sie müssen Spaß am Spiel haben!


    Meine alte Mannschaft (E-Jugend) hat letztes Jahr gegen eine Mannschaft wie den Kickers gespielt. Sie war total überfordert und hat haushoch verloren! Aber wir haben fast jede 1:1 Situation bei der wir im Ballbesitz waren für uns entschieden! Die anderen Jungs haben uns vorgeführt, weil sie diese Situationen nicht gesucht haben! Aber die Frage ist doch was für die individuelle Entwicklung in diesem Alter wichtig ist! Das gute Auge oder das können am Ball?


    Wenn richtig guter Junge in einer schlechten Mannschaft mit einem schlechten Trainer spielt, dann soll der Junge wechseln. Aber meiner Meinung erst einmal zum nächst größeren "Familien-"Verein und dann wenn er mit 12,13 immer noch gut ist, dann soll er zum ganz großen Club wechseln.


    Gute Spieler brauchen einen großen Fundus an Bewegungsabläufen. Sie müssen im Schlaf fintieren können! Sie müssen abwechslungsreich agieren können und genau das lernt man in den ersten Jahren. Einem 15 jährigen muss ich keinen Übersteiger mehr beibringen, dann ist es für ihn zu spät. Aber mit 15 kann ich immer noch intelligentes Passspiel erlernen!

    Bei großen Vereinen werden kleine Kinder verheizt!!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Sehr schön, Boandscoach. So sehe ich das auch. Was passiert denn, wenn z.B. Bayer 04 mit einer F-Jugend bei einem Turnier antritt? Jeder erwartet, dass die dort gewinnen. Die dürfen sich nicht von kleineren Vereinen schlagen lassen. Und so spielen die auch. Deshalb werden die Kinder bei den großen Vereinen schon früh auf Effizienz getrimmt. Diese Vereine bieten sicherlich später eine sehr gute Ausbildung, aber die meisten der Kleinen, die da mal angefangen haben, sind dann bereits durch andere Spieler ausgetauscht worden.


    Die großen Vereine scouten permanent in allen Alterklassen. Finden sie einen Guten, nehmen sie ihn. Ein anderer fällt dafür durch's Raster. Nur die wenigsten schaffen es von F oder E-Jugend bis in die A-Jugend. Wir haben hier einige Vereine, die als Satelliten für Borussia Mönchengladbach arbeiten. Es gibt Vereinbarungen, dass diese kleineren Vereine in Ihrem Kreis die guten Spieler beobachten und diese (auch die eigenen) zur Sichtung nach Gladbach schicken. Dazu werden Camps abgehalten und die Borussia kommt regelmäßig zu Freundschaftsspielen. Jeder im Umkreis weiß, dass diese Vereine ein "Sprungbrett" sind. Die kleinen Vereine bekommen im Gegenzug die (immer noch guten) Kinder, die bei der Borussia irgendwann nicht weiter kommen. Für beide Vereine ist das eine gute Vereinbarung, die Kinder aber werden hin- und hergeschoben. So ist das System.


    Schaut Euch mal die Vita von Nationalspieler oder Bundesligaprofis an. Wie viele von denen haben seit ihrer frühesten Jugend bei Profivereinen gespielt? Kaum einer. Die meisten haben zwischen 10 und 14 erst von kleinen Vereinen dorthin gewechselt. Das Extrembeispiel ist Miro Klose, der erst mit 19 oder 20 vom SG Blaubach-Diedelkopf zum "großen" FC Homburg wechselte. In den kleineren Vereinen können sich die talentierten Spieler austoben und ihre individuellen Fähigkeiten entwickeln und anwenden.

  • Schaut Euch mal die Vita von Nationalspieler oder Bundesligaprofis an. Wie viele von denen haben seit ihrer frühesten Jugend bei Profivereinen gespielt? Kaum einer. Die meisten haben zwischen 10 und 14 erst von kleinen Vereinen dorthin gewechselt. Das Extrembeispiel ist Miro Klose, der erst mit 19 oder 20 vom SG Blaubach-Diedelkopf zum "großen" FC Homburg wechselte. In den kleineren Vereinen können sich die talentierten Spieler austoben und ihre individuellen Fähigkeiten entwickeln und anwenden.

    Ich habe zuhause eine Statistik vom DFB, wie lange ein Spieler in den sogenannten Leistungszentren bleibt! Ich hoffe ich denke heute Abend daran und such die Daten für euch raus...


    Diese Statistik sagt aus, dass die meisten Profis erst mit 15 in die Leistungszentren der Bundesligisten gewechselt sind!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Ja, Ranwie - das macht Sinn.


    Unser örtlicher Proficlub hat die F- und E-Jugend inzwischen abgeschafft. Die fangen erst mit dem älteren D-Jugend-Jahrgang an, der dann in der C-Jugend-Kreisliga spielt.


    Der jüngere D-Jugend-Jahrgang trainiert beim Proficlub und bildet so eine Art eigener DFB-Stützpunkt. Die Spieler spielen aber weiter bei ihren Heimatvereinen.


    Einer der Hauptgründe für diese Regelung war, dass man E-Jugendlichen (und besonders ihren Eltern) noch keine Flausen in den Kopf setzen muss...


    Wir werden im nächsten Jahr auch an einem Turnier mit zahlreichen Proficlubs teilnehmen. Ich bin sehr gespannt, was ich da von diesen Mannschaften zu sehen bekommen werde. Auch wenn da die Ziele der Altersgruppe evtl. anders definiert werden, werden diese Vereine doch auf jeden Fall nur überdurchschnittlich talentierte Kinder in ihren Mannschaften haben. Und da taucht bei mir dann die Frage auf, ob man bei diesen überdurchschnittlich Talentierten, die Ziele der Altersklassen nicht evtl. anders definieren kann. Genauso wie hochbegabte Schüler eine Klasse überspringen können doch auch hochbegabte Fußballer in der U8 die Themen der U10 lernen. Nur eine Idee... Denkbar?

  • Da hab ich gleich mal eine Frage: Meint ihr sher gute Fußballspieler waren als kleine Kinder auch schon so gut? Oder gibt es auch welche, die mit 8 Jahren relativ schlecht waren in ihren Heimvereinen? Kann ein vermeindlich schlechter Spieler in der D-Jugend auf einmal alle überholen und kann sehr hoch spielen oder muss man in der F bereits sehen, dass er das Zeug zu mehr hat.

    Wir hatten bei uns im Verein einen Jungen, der war nie ein Guter und hat in der D-Jugend sogar nur in unserer dritten D-Jugend gespielt. Plötzlich hat er gas gegeben, Spaß am Fußball gefunden. Ein Jahr später hat er in unserer C1 gespielt und ist als Altjahrgang zum größten Verein bei uns in der Stadt gewechselt!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)