Ich bin kein Nürnberg-Fachmann, meine mich aber zu erinnern, dass Meyer damals nicht "offen" mit Libero gespielt hat, aber einer seiner Spieler so weit zurückgezogen agierte, dass es de facto mit Libero war. Aber sicher bin ich mir nicht mehr.
Macht die 4erkette noch Sinn ??
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Chris
Der Bericht fiel mir wieder ein. Die Diskussionen fingen bereits viele Jahre vor der WM 2006 an, ob ein Umdenken einsetzen muss. Leider gab es dafür keine Lobby, aber jetzt wird ja alles gut.
Jetzt gibt man verstärkt diesen Trainern eine Chance, nachdem man sie jahrelang angelächelt hat. Hoffenheim hat sich ja auch den Hockey-Peters geholt.
Man kann über diesen Club denken was man will, aber sie gehen neue Wege.
Ob diese Wege Sinn machen, wahrscheinlich kennen Dr. Roland Loy einige von euch. Der hat über Jahre tausende von Spielen analysiert und kann genau sagen, wohin der Elfmeter geschossen werden muss, ob die meisten gewonnen Zweikämpfe wirklich den Sieg bedeuten oder ob die Viererkette sinnvoll ist.
VORSICHT: Wer das liest sollte als Trainer gefestigt sein, sonst glaubt man hinterher an nichts mehr.
Dr. Roland Loy
Fußball ist unkalkulierbar
http://www.11freunde.de/ballku…nkalkulierbar?PHPSESSID=0
Wir sind Lichtjahre entfernt, Fußball zu verstehen
http://www.sueddeutsche.de/,tt…esliga/artikel/871/59812/
Viele Rätsel, wenig Wissen
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,494638,00.html -
Ich wollte eigentlich gleich zum Training, ich werde jetzt aber wohl nur kurz einen Ball vorbeibringen und sagen sie sollen ein wenig kicken, ich muss erstmal in mich gehen und einiges überdenken

Das ist ja einiges an Input, mensch Uwe, wo liest Du den ganzen Tag rum, dass Du sowas alles findest..
Das passt ein wenig zu dem, was BB schrieb, dass man die alten Betonköpfe nicht missionieren braucht. Manchmal ist es wohl wirklich gut, sein Ding zu machen, überhaupt seine eigene Philisophie vom Fussball zu finden und davon nicht unbedingt andere überzeugen wollen, dass es die richtige ist..
Welches Mittel zum Ziel führt, scheint ja nicht abschließend zu klären zu sein bzw. ist nicht zu bestätigen, am Ende gewinnt der, der in der Summe die meisten Tore geschossen hat. Die Ausbildungsinhalte, über die wir ja letztendlich hier diskutieren, sind ja Rahmenbedingungen. -
Hat schon was lustiges.
Selbst erfolgreiche, erfahrene Trainer sollten deshalb niemals aufhören dazu zu lernen. Und wer glaubt schon alles zu wissen, ist bereits auf dem Holzweg. -
Dieser Loy macht es sich meiner Meinung nach zu einfach. Unbestritten, dass Flügelspiel nicht immer mehr bringt als das Spiel durch die Mitte, auch gewinnt nicht immer der, der die meisten Zweikämpfe holt etc.
Aber das interessante ist doch gerade herauszufinden, wann und gegen welchen Gegner ich wie spielen lasse. Sprich: Spiele ich gegen Team x lieber durch die Mitte, weil sie dort schwach besetzt sind, oder spiele ich gegen Team y über die Außen, weil sie dort verwundbar sind.
Dieser Loy vergisst die Variable des individuellen Spielers bzw. der unterschiedlichen Mannschaften. Er kann doch nicht einfach hingehen und behaupten, wir wissen nichts über Fußball nur weil er irgendwelche Zahlen auswertet. Mich wundert das, da er ja scheinbar Ahnung vom Fußball haben müsste (A-Lizenz, Beckenbauer-Berater). -
Zitat:
Uwe schrieb am 20.10.2008 18:11
Zu diesem Thema passt dieser Bericht ganz gut:
---> Kicker-Online: Ralf Rangnick zur Abwehr-Not
...Hoffentlich glauben es gewisse Trainerkollegen/ innen jetz wo es ein Profi sagt. -
Über Amazon kann man sein Buch kaufen und ich werde es wohl auch tun.
Wenn ich mir das alles auf der Zunge zergehen lasse, komme ich zu dem Ergebnis (vorrausgesetzt dieser Loy arbeitet wissenschaftlich korrekt) dass die "Grundschule Fußball" gefolgt von Spielwitz vielleicht das wichtigste im Fußball sind.
Diesen Spielwitz nicht durch aufgedrückte -vielleicht sinnlose Philosophien- zu ersticken sollte Aufgabe eines jeden Trainer sein bzw. werden.
Wenn er recht hat, dann macht es auch keinen Sinn, zuviele Trainingseinheiten nur dieses oder jenes zum Einstudieren gewisser Abläufe zu "verplempern".
Ich habe von Herrn Loy vor einiger Zeit wohl auch aufgenommen, dass die STeilpässe durch die gegnerische Abwehr zu mehr Toren führen, als die Flanken über Aussen.
Deshalb kam ich auch auf das Thema "Ganzheitliches Training", denn dort steht der Spielwitz bei vernünftiger Umsetzung absolut im Fordergrund.
Gruß Andre -
Zitat:
Hoffentlich glauben es gewisse Trainerkollegen/ innen jetz wo es ein Profi sagt.
Ach der, der trainiert doch nur ne Dorfmannschaft
-
dido
Deine Kritik an Loy kann ihn nicht treffen. Genau das meint er ja: Es ist besser über die Flügel zu spielen, wenn Du die Spieler dazu hast und der Gegener das hergibt, aber es ist nicht grundsätzlich besser. Es gibt keinen Grundsatz und das ist das schöne am Fußball. Nur wer darüber nachdenkt, kann sein Team richtig einstellen.
bcefferen
Genau das ist der Punkt: Wer glaubt alles zu wissen, der ist auf dem Holzweg.
Es wird niemals eine perfekte Ausbildung geben, denn es folgt immer ein besseres Konzept. Für das, was mir in den Achtzigern als perfekte Ausbildung verkauft wurde, würden ich mich heute wegen Körperverletzung strafbar machen. Deshalb würde ich niemals mehr einem Ausbildungskonzept kritiklos folgen.
Ob wir wirklich auf dem richtigen Weg sind, muss jeder selbst beurteilen. Momentan geht es mehr in die Richtung anderen schnellstmöglich zu folgen, die schon wieder Kurskorrekturen vorgenommen haben, ohne das es jemand mitbekommt.
zu Loy:
Diesen Mann verkauft in erster Linie sein Buch und Andre, ob das immer wissentschaftlich korrekt ist?
Ich lasse mir doch nicht meine ganzen Weisheiten nehmen, die ich über Jahre gesammelt habe
Dieses Buch ist nett zu lesen, aber ich zähle es es nicht zu den Fachbüchern und damit ein schönes Weihnachtsgeschenk für Fußballer. Übrigens gibt es das Buch nicht nur bei Amazon , sondern auch bei unserem Buchpartner.
Godfather
Ich habe Dein Thema leider etwas zerstört und kann nur "Sorry" sagen! -
Hast Du nicht, ist schon o.k., denn es ist ja nur eine Philosophie und wie sich hier herausstellt, ist es nicht die Einzige und das ist gut so. Gruß Andre
P.S. Werde ich meiner Frau mal sagen ....Godfather....ist ja bald Weihnachten. -
Zitat:
Chris schrieb am 20.10.2008 10:49
Ich behaupte, dass all die Trainer, die dann schlechtere Ergebnisse einfuhren, entweder nicht wirklich die Kette vermitteln konnten oder nicht wirklich dahinter standen, dies auch einzuführen. Man kann problemlos innerhalb weniger Wochen die Grundlagen vermitteln, das habe ich gerade eben erst wieder aushilfsweise für drei Wochen à 3 Einheiten mit unserer C2 getan, und die Truppe steht stabiler als vorher, als sie noch mit Dreierkette gespielt hatte.
Chris: Erklär uns doch, wie die C2 die 4er-Kette spielt, auf welche Punkte sie bei der Ausführung achten müssen und was du beim Spiel wie korrigierst. Mal völlig unabhängig von der Erklärung der Kette bei "soccerdrills.de", erklär uns wie du der C2 die Kette beigebracht hast. Es ist für die meisten hier sehr hilfreich, die Ausbildung zur erfolgreichen Anwendung der 4er-Kette kennenzulernen. Ich denke, viele von uns haben es schon versucht, aber haben einfach noch nicht den rechten Dreh zur Vermittlung gefunden. -
Zitat:
Uwe schrieb am 21.10.2008 20:44
zu Loy:
Diesen Mann verkauft in erster Linie sein Buch und Andre, ob das immer wissentschaftlich korrekt ist?
Ich lasse mir doch nicht meine ganzen Weisheiten nehmen, die ich über Jahre gesammelt habe
Dieses Buch ist nett zu lesen, aber ich zähle es es nicht zu den Fachbüchern und damit ein schönes Weihnachtsgeschenk für Fußballer. Übrigens gibt es das Buch nicht nur bei Amazon , sondern auch bei unserem Buchpartner.
Meinst du jetzt das Buch von Roland Loy oder das Buch von Ralf Meier, das André propagiert? -
Moin,
Zaungast:
- DVD: "Modernes Verteidigen" vom DFB
- Bücher: http://www.soccerbooks.de/rubriken/taktik.html
Das sollte reichen...
ciao
BB -
Ich hab noch einen Einwand! Ist der Ailton nicht das perfekte Beispiel gewesen, wie man relativ "einfach" eine Viererkette ausheben kann? Er stand zwar 10 mal im Abseits, aber beim 11. mal nicht und dann hat er das Tor gemacht!
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Zitat:
flipson schrieb am 22.10.2008 11:25
Ich hab noch einen Einwand! Ist der Ailton nicht das perfekte Beispiel gewesen, wie man relativ "einfach" eine Viererkette ausheben kann? Er stand zwar 10 mal im Abseits, aber beim 11. mal nicht und dann hat er das Tor gemacht!
Hallo flipson
Vielleicht beweist das einfach, dass die 4er Kette nicht immer richtig agiert hat!
Bei mir habe ich vor kurzem eine Ausbildungslücke in der 4er Kette entdeckt. Wir bekommen trotz guter Positionierung und Anwendung der Absicherung usw. trotzdem viele Tore. Meistens durch Steilpässe hinter der Abwehrkette.
Da habe ich beim Training dann eine Uebung gemacht, wo die Abwehr unabhängig der Positionierung, sich jedes mal zurückfallen lassen muss, sobald das gegnerische Mittelfeld eine Passmöglichkeit in die Spitze spielen kann.
Das Ziel ist; Die Abwehr muss sich jedes mal bis 20 - 22 m vor dem eigenen Tor zurückfallen lassen. Somit fehlt dem schnellen Stürmer den nötigen Raum zwischen Abwehr und Goalie.
Meine Verteidiger hatten gegen Schluss der Uebung bereits den Mut, nach dem zurückfallen lassen, die Stürmer ins Offside zu locken.
Gruss
TRPietro -
Zitat:
Big Bopper schrieb am 22.10.2008 10:54
Zaungast:
- DVD: "Modernes Verteidigen" vom DFB
Danke für den Hinweis, aber mir geht es darum herauszufinden, warum es Chris in ein paar wenigen Trainings schafft, was andere jahrelang erfolglos versuchen. Das kann Hinweise geben, wie man an die 4er-Kette herangehen sollte. -
Hmmm, ich weiß nicht, ob ich mich nicht vielleicht ein wenig missverständlich ausgedrückt habe. Ich bin doch kein Wundertrainer, der innerhalb von drei Wochen ein paar 13jährigen eine perfekte Kette beibringt. Vielleicht beschreib ich noch mal, was man meiner Meinung nach innerhalb von drei-fünf Wochen erreichen kann und wie ich das gemacht habe. Ich hab ja weiter oben auch geschrieben, dass man innerhalb dieser Zeit die GRUNDLAGEN vermitteln kann.
Erreichtes Ziel, wir reden hier nur vom Spiel ohne Ball(alles andere ist in den paar Wochen nicht hinzukriegen)
- Die Spieler verstehen den grundlegenden Vorteil einer ballorientierten Verteidigung gegenüber Manndeckung
- Sie machen kognitiv den Schritt vom "jeder verteidigt für sich" hin zum "wir verteidigen als Team" (das ist fast das Wichtigste für mich), gerade bei Spielern, die aus der D/C2-Jugend kommen.
- Sie lassen sich wieder in die Kette fallen, wenn der Ball quer gespielt wird, anstatt diesem hinterher zu laufen (mehr dazu unten)
- Sie verschieben rudimentär schon gut zum Ball
- die Abstände der Kettenmitglieder sind schon recht passabel (Probleme siehe unten)
- wenn sie gut sind (wie die jetzige C2), machen sie das Spiel in der Abwehr bei Ballbesitz schon breit, die Innenverteidiger lassen sich sogar fallen, und machen es bei Ballverlust eng
- noch mal ganz deutlich: wir spielen NICHT auf Abseits, haben das nie vor und werden das wohl nie tun, das ist auch KEIN zwingendes Element der Viererkette
- man erkennt klar eine Viererkette, und dass verstanden wurde, wie diese zu spielen ist, auch wenn gerade bei schnellen Angriffen natürlich noch nicht alles funktioniert
NICHT erreicht innerhalb von 3-5 Wochen
- Eine ganze Menge
- Ich rate zu einem flachen 4-4-2 im Mittelfeld, da man zum Anfang Mittelfeld und Abwehr identisch schulen kann. Die Abwehr kriegt das mit der Kette am Anfang relativ schnell gut hin, im Mittelfeld dauert es sehr viel länger, bis das erkennbar ist. Ein Verschieben zum Ball hin ist erkennbar, eine Ordnung mit einer Linie und seitlichen Abständen eigentlich nicht. Das dauert (Monate), ist aber nach meiner Erfahrung auch normal für mich.
- In der Abwehr wird oft nicht ganz auf der Linie agiert, wenn es so sein sollte (die L-Bildung ist auch noch nicht perfekt), dadurch wird das gegnerische Abseits oft aufgehoben, wenn es gar nicht passieren dürfte. Das ist aber innerhalb von wenigen weiteren Wochen Geschichte.
- Gemeinsames Rausrücken und Kommunikation untereinander fehlt noch (das ist aber eher ein grundlegendes Problem)
- Die seitlichen Abstände in der Abwehr sind auch noch nicht perfekt. Meistens ist es so, dass die Abstände zwischen den IVs schon recht gut sind, aber die AV öfter mal große Abstände zu den IV aufweisen. Ist auch in den nächsten Wochen gut abstellbar.
WIE haben wir das erreicht?
Zunächst mal ist es so, dass auf Nachfragen die meisten Spieler das Taktiktraining als eher unspannend empfanden und empfinden (große Teile davon), es aber trotzdem begrüßen, weil sie sagten, dass sie bemerken, dass sie etwas lernen und ihnen das etwas gebracht hat.
- ich halte nicht so wahnsinnig von der DFB-Schule, vom 1:1 zum 2:2 usw., ich halte mich weitestgehend an die Schule von Arrigo Sacchi, da sie meiner Meinung nach schnellere Fortschritte bringt und gleich mit dem "Ganzen" anfängt. Das 1:1, 2:2 usw. sollte man in E- und D-Jugend eh geschult haben. WICHTIG: ich streiche alles, was mit der Abseitsfalle zu tun hat, obwohl es bei Sacchi natürlich einen großen Teil seines Konzepts einnimmt.
- prinzipiell fange ich mit einer Schulung an der Tafel an. Obwohl ich mich bemühe, diese kurz zu halten, gerät sie doch immer zu lang, meist so um die 30 Minuten. Man sieht richtig, wie es raucht in den Köpfen der Kinder, aber ich entscheide mich trotzdem, das lieber einmal mit Schmerzen durchzuziehen, als häppchenweise. Ich verbinde das auch immer mit aktuellen Clubmannschaften und erkläre, dass z.B. diese oder jene Mannschaft so spielt, was natürlich den Effekt des nacheifern-wollens hervorruft
- Dann geht es auf den Platz, das erste was geschult wird ist Draufgehen und Fallenlassen. Zwei Viererketten, die sich gegenüber stehen und auf Kommando (später frei) quer spielen, während die Spieler draufgehen und sich dann beim Querpass fallenlassen. Dann wird aufgezeigt (plastisch) was passiert, wenn die Spieler dem Ball hinterherlaufen, so wie sie es gewohnt sind (Lücken). Das ganze in Frageform verpacken, da die Spieler oft sehr interessiert teilnehmen und das selber erkennen. -
- Danach schieben wir 4 Spieler mit Ball auf Platzbreite auseinander und weisen noch mal auf die Abstände der Kette hin. Jetzt geht es ins seitliche Verschieben, sowie draufgehen und fallenlassen. Dabei wird zunächst aber immer nur eine Station weiter gespielt, so dass man vorher schon weiß, wo der Ball als nächstes landet. Als nächster Schritt wird dann freies Spiel der Angreifer erlaubt, während die Verteidiger weiter nur teilaktiv angreifen.
- Man kann Markierungshilfen verwenden für die Abstände der Spieler zueinander, etwa Hütchen um den Platz in Zonen aufzuteilen, oder Seile, um die Spieler miteinander zu verbinden. Das gilt für alle Übungen.
- Als Steigerung kann man 5 Spieler über die Platzbreite verteilen. Nun noch mal das Prinzip erklären, warum man den "ungefährlichsten" Spieler freilassen kann, und immer wieder unterbrechen, fragen wer der ungefährlichste Spieler ist, und warum.
- Als nächstes schnappe ich mir meistens die 4 Besten bis dahin, stelle sie als Kette, und lasse 10 (15) Angriffe der anderen Spieler (im Wechsel) im 4:4, später dann 5:4 oder, wenn es gut läuft,sogar 6:4 aufn ein Tor mit Torwart, freiem Spiel und Abseits laufen. Das Resultat sind meistens sehr wenig Torchancen, geschweige denn Tore. Und das meistens bei Mannschaften mit sehr guten Offensivspielern. Wenn ich dann die Frage stelle: "Wie viel Tore wären bei einer normalen Trainingsübung gefallen, wenn wir vorher einfach 4:4/5:4/6:4 gespielt hätten?", hat das einen gewissen Aha-Effekt, weil jeder weiß, dass bei solchen Übungen im Training dank unsortierten Abwehrverhaltens normalerweise doch einige Tore mehr fallen = Die Viererkette wird als Vorteil erkannt und angenommen
- Man kann dann dazu übergehen, in der Elferformation ohne Ball das verschieben auf verschiedenfarbige Hütchen zu üben, die die Stellung des Balls symbolisieren, der Trainer gibt durch Nennung einer Farbe die Ballposition vor. Alternativ kann das bei großer Spielerzahl auch dadurch erfolgen, dass die "überzähligen Spieler sich quer im Feld verteilen, statisch sind und sich den Ball hin und herpassen, wobei die Mannschaft entsprechend verschiebt und sich positioniert". Die Spieler werden dann recht schnell selber erkennen, wie eng die Räume für den Ballbesitzenden sind, und dass ihnen das in der Verteidigung einen Vorteil verschafft.
- zum Abschluss öfters ein freies Trainingsspiel anbieten, indem zum Beispiel bei 14 Spielern zwei ins Tor gehen,. und die beiden Mannschaften in ein 4-2 eingeteilt werden und darauf bestanden wird, dass bei Ballverlust als allererstes gemeinsam dieses 4-2-System formiert wird, um dann GEMEINSAM gegen den Ball zu verteidigen. Das hat ebenfalls einen hohen Lerneffekt und die Angreifer merken erneut, dass es ihnen selbst in einem Trainingsspiel nun viel schwerer fällt, zum Torerfolg zu kommen. Trainingsspiele, die in 20 Minuten vorher 8:6 ausgingen, gehen nun 2:1 oder 3:1 oder gar 2:0 aus = Überzeugung für diese Abwehrform bei den Spielern wächst.
In der zweiten Trainingseinheit führe ich oft gern ein Video von Nationalmannschaften vor, wobei man die Viererkette und das Verschieben erkennt, sowie Fehler, die zu Toren führen (Dauer: ca 15-20 Minuten inkl. Unterbrechungen und Erklärungen).
Es gibt noch viele Spiel- und Übungsformen, aber die meisten davon hab ich ja nicht selber erfunden (ich habe versucht, mir die eine oder andere selber auszudenken, manche haben geklappt, andere waren ein Fiasko
), daher höre ich hier mal auf, denn ich hab das Rad ja nicht neu erfunden, sondern setze nur das um, was in Lehrbüchern steht und glaube, dass meine Beschreibung bis hierhin schon recht lang und wirr war... Das ist auch nicht ganz die didaktische Reihenfolge, wie ich sie verwende (grob strukturiert schon), da ich das jetzt einfach mal so aus dem Kopf aufgeschrieben habe. Aber ich denke, es wird schon deutlich, wie ich das so ungefähr umsetze.
Das A und O ist meines Erachtens, dass der Trainer selber voll hinter der Kette steht und den Spielern das WARUM und den VORTEIL vermitteln kann, den sie daraus ziehen können. Immer wieder Übungen unterbrechen und korrigieren: WARUM muss Spieler X jetzt WO stehen? Das führt vor allem bei den Angreifern immer wieder zu Unmut, weil man meistens unterbricht, wenn sie eine gute Aktion haben, aber trotzdem ist das meines Erachtens essentiell. Ich bin der Meinung, jede durchschnittlich talentierte Mannschaft (ich rede nicht von Teams, bei denen die meisten Kinder klar UNTERdurchschnittlich talentiert sind) kann innerhalb von 4-6 Wochen die Grundlagen lernen. -
Zitat:
Chris schrieb am 23.10.2008 09:44
In der zweiten Trainingseinheit führe ich oft gern ein Video von Nationalmannschaften vor, wobei man die Viererkette und das Verschieben erkennt, sowie Fehler, die zu Toren führen (Dauer: ca 15-20 Minuten inkl. Unterbrechungen und Erklärungen).
Hallo Chris,
gibt es dieses Video zu kaufen ?
Gruß -
Nein, das hab ich während des Sportstudiums selber gemacht als eine Arbeit bei der EURO 04...
