Konflikt mit einem Elternpaar aus der unteren Jugend 😔

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  • Hi zusammen,


    Es gibt ja wirklich nichts was nicht jemand schon mal erlebt hat, deswegen wollt ich mal wieder euren Rat.


    Ich habe aktuell ein Elternpaar aus der G-Jugend (trainiert 1x die Woche), die ihr Kind gerne ein zweites Training bei mir in der F-Jugend machen lassen wollen. Soweit hätte ich eigentlich damit kein großes Problem, wenn das Kind der Überflieger in der G-Jugend und absolut Fussballverrückt wäre. Dem ist aber nicht so.


    Dazu muss ich etwas ausholen..

    Ich bin vor einem Jahr in eine komplett unstrukturierte G-Jugend als Co-Trainer dazu gestoßen. Mit einem Jahr Erfahrung hab ich dann versucht in eine Gruppe von ca. 35 Kindern und 6 Trainer etwas Struktur zu bringen. Wir haben die Kinder in 3 Gruppen (Ballschule/schwächer/stärker) aufgeteilt. Nach 2-3 Trainings hatte ich die starken Kids in meiner Gruppe und hab da viel 2v2/3v3 Funino und einzelne Übungen aus der Spielform heraus gemacht. Das hat auch recht gut funktioniert. Aus der Ballschule kamen die Kinder in die schwächere Gruppe nach und aus der schwächeren entwickelten sich dann Kinder die bei den starken mit dazu gestoßen sind.


    Das Kind um das es geht ist sehr schüchtern und hat schon bevor ich dazu gekommen bin ein ganzes Jahr gebraucht um bei den Spieltagen überhaupt beim Funino mitzumachen. Bei uns im Verband wird auch in der G-Jugend 4+1 & Funino gespielt.. Die Familie ist Teil der Sponsoren in unserem Verein und auch im Ort gut vernetzt. Der Vater hat sich über das Training nie direkt bei mir “beschwert”, ich hab’s aber in den letzten Wochen von mehreren Seiten mitbekommen. Er hat vor 15-20 Jahren mal eine Mannschaft trainiert und hat bei mehreren Eltern (und unserem Vorstand) schon gesagt dass er das Training schlecht findet “die Kinder sollen nicht nur spielen, sie müssten auch mal den Ball für 10 Minuten passen und stoppen”war eine der Aussagen. Dazu Kritik an der Zusammenstellung der Gruppen. Sein Sohn soll bei den starken mit trainieren. Bei den Funinospielen im Training hat er bei strittigen Entscheidungen immer wieder Kommentare gegeben. Bei einem Turnier habe ich bei den Kids abgefragt wer Funino und wer 4+1 spielen will. Da wurde ich dann (nach 4 Funino und 1x 4+1) auch vor den anderen Eltern von ihm gefragt warum sein Sohn so oft Funino spielen muss. An dem Tag ist es mit mir etwas durchgegangen und er hat die passende Antwort vor den anderen Eltern bekommen. Ich schaue nach den Wünschen der Kinder und nicht nach den der Eltern. Ich kenne meine Kinder und frage auch oft unabhängig von den Eltern welche Spielform sie lieber spielen. Wenn wir 4 viertel mit TW spielen dann hab ich immer 4 freiwillige die gern ins Tor gehen. Wir haben keine festen Positionen. Es geht mir da wirklich darum, dass jedes einzelne Kind -soweit möglich- sein Spaß am Sport hat.


    Mit dem Wechsel in die F-Jugend dachte ich, dass sich das Problem von selbst löst, aber es geht direkt weiter. Er meinte jetzt dass sein Sohn zuhause weint weil er nicht mehr bei seinen Freunden trainieren darf (seine Freunde sind alle in der G-Jugend). Deswegen fragt er ob er einmal die Woche mit zum F-Jugend Training kann. Ich hab ihm mit der Vorgeschichte natürlich freundlich abgesagt. Vor ein paar Tagen waren wir bei einem F-Jugend Turnier und ich hatte ein paar schwächere F1 Kids dabei, da kam eine Mutter aus dem Ort auf mich zu und hat gefragt warum ich F1 Kinder mitnehme und nicht 1-2(natürlich namentlich erwähnt) aus der G-Jugend? Ich nehme die Kinder aus der F1 die sich in der F1 nicht an Spiele ran trauen. Bei mir kommen sie eigentlich klar.


    Ein Trainer aus der G-Jugend hat sich gemeldet und mir berichtet, dass der Vater gefragt hat ob es ein zweites Training geben könnte weil sein Sohn viel zuhause weint. Er hätte gern noch ein zweites Training.. für mich hört sich das in der Summe nach sehr viel Druck und Erwartungen zuhause an und das will ich nicht auch noch fördern. Der Sohn ist BJ 2019.


    Meine Elternschaft ist eigentlich bisher sehr harmonisch und vom Gefühl mit mir als Trainer zufrieden. Wir haben mit 16 Kindern Spielbetrieb für zwei Mannschaften gemeldet. Ich bin fast jedes Wochenende 2x unterwegs, damit alle Kinder viel Spielzeit kriegen. Die Abfrage der Kioskdienste für 8 Heimspiele war innerhalb 4h komplett gefüllt. Zwei verschiedene Eltern haben schon gesagt, dass sie gerne helfen, weil sie sehen wieviel Mühe ich mir als Trainer mache.


    In der Winterpause stößt ein Co-Trainer dazu, der zu meiner Kommunikation und meiner Philosophie passt. Bis er kommt hat sich jetzt kurzfristig ein Trainer der G-Jugend angeboten mir bei meinem Training 1x/Woche auszuhelfen. Seinen Sohn (aus der G-Jugend) will er zu den Terminen natürlich mitbringen. Das birgt Spannungspotenzial..


    Ich bin natürlich froh dass ich die 16 Kids nicht allein trainieren muss, hab jetzt nur die Sorge dass da im Hintergrund Stimmung gemacht wird.


    Habt ihr einen Rat?


    Ich mache das ganze ehrenamtlich und investiere wirklich viel Zeit und Herzblut da rein. Habe wirklich keine Lust, dass mir das ein unzufriedenes Elternpaar aus einer anderen Jugend kaputt macht.

  • Erstmal Klasse das du so viel private Zeit in die Grundlage investierst. Hast du auch selbst Kinder in der Jugend oder bist du neutral ?


    Ich habe ziemlich lange gebraucht bis ich verstanden habe das im Jugendfußball alles harmonisch ist. Das ist auch mittlerweile auch im Breitensportverein.


    Zu deinem Problem. Ich würde mir Rat bei deinem Jugendleiter holen. Er sollte an sich neutral an die Sache gehen, unabhängig von Sponsorpapa und Co. Problematisch wird es wenn du einen hochziehst und den anderen nicht. Somit stößt du eine große Diskussion an,


    Wenn der Ex Fußballpapa so viel Erfahrung hat soll er doch ein 2 Training in der G-Jugend anbieten oder eine Fußballschule besuchen. Solche Leute wirst du nie einfangen und nie zufrieden stellen

  • Letzten Satz von Latinl unterstreiche ich.

    Es gibt einfach zu viele "Ewig-gestrige", die Entwicklungen (sowohl pädagogisch als auch fachspezifisch) verschlafen haben.

  • Danke schonmal für eure Beiträge. Die Idee meinen JL mal dazu abzuholen hatte ich tatsächlich noch nicht. Das hilft sicher schon sehr weiter.


    Ich hab selbst 3 meiner Kinder in meiner Jugend. 2 Zwillingsmädchen und einen Jungen. Da gab es aber auch noch keine negative Resonanz da bei mir alle Kinder die gleiche Spielzeit bekommen. Auch sind meinte Kinder eher die, die im Zweifelsfall mal nicht von Beginn spielen, wenn doch sind sie die die als erstes ausgewechselt werden obwohl sie eigentlich zu den besten in der Mannschaft gehören. Meine Frau meckert häufiger dass sie meistens das Nachsehen haben, aber ich will da keine Angriffsfläche schaffen.


    Wir hatten noch in der G-Jugend z.B. Trainingsjacken mit genau dem Sponsor und teils aus der Mannschaftskasse finanziert. Ich hab die Jacken meiner Kinder komplett selbst bezahlt um auch da allen Diskussionen aus dem Weg zu gehen.


    Die G-Jugend möchte den Papa tatsächlich gerade wegen dieser Einstellung nicht im Trainerteam dabei haben. Die haben das Gefühl dass er nur nach dem Wohl seines Kindes schaut.


    Es geht jetzt in der G-Jugend sogar soweit, dass sie die Trinkpausen während der Spiele und Training so legen, dass die Kinder keinen Kontakt zu den Eltern haben. Der Sohn rennt wohl immer zum Papa um sich „seine Wünsche“ abzuholen

  • Der Trainer aus der G-Jugend will mir eigentlich nur die nächsten 2 Monate 1x die Woche helfen. Sein Kind würde er zum Training mitbringen da er sonst keine Betreuung für ihn in dieser Zeit hat. 😒

  • Das sind ganz typische Diskussionen, die du auch nie vollumfänglich verhindern kannst.


    Viele, vor allem Väter, versuchen ihre Erfahrungen über dein Training zu packen.

    Wichtig ist aber, dass du deine Philosophie den Eltern in einer Elternversammlung erklärst und dann auch danach handelst.

    Also du musst dich dann nicht nach jedem Training rechtfertigen.


    Diskussionen über Gruppeneinteilungen etc. beantworte ich immer ziemlich kühl damit, dass ich nicht nur auf ein Kind fokussiert bin, wie das naturgemäß bei Eltern nunmal der Fall ist, sondern das große Ganze im Blick haben muss. Also die ganze Gruppe und das mit Blick auf die nächsten Jahre.


    Fussballerische Ausbildung ist immer ein Marathonlauf und kein Sprint. Aktuelle Trainer sollten über informiert sein über aktuelle Trainingsphilosophien, die vom DFB und den Landesverbänden trainiert werden. Dies muss die Grundlage unseres Handelns sein. Ansonsten bräuchte der DFB nicht diese Investitionen tun.

  • Ja da gebe ich dir Recht!


    Das Kindertrainerzertifikat ist ja selbstverständlich. Ich war auch schon auf zwei Lehrgängen bei den unter anderem die Trainingsphilosophie vom DFB (Hannes Wolf) vorgestellt worden ist. Bei einem war sogar der U15 Jugendtrainer von PSV Eindhoven dabei und hat über seine Erfahrungen über „Small sided Games“ referiert. Dazu fahr ich hin und wieder nach Hoffenheim und nehme verschiedene Lehrgänge zu unterschiedlichen Themen mit.


    Meine (F-Jugend) Eltern haben meine Philosophie beim Elternabend kennen gelernt und waren alle überzeugt davon. Der Vater um den es hier geht ist aber bei der G-Jugend ;)



    Ich werde meinen JL mal heute Abend darauf ansprechen und halt eich auf dem laufenden

  • Such doch nach einer Fußballschule in deiner Nähe und empfehle ihm, das Talent seines Sohnes dort fördern zu lassen, da man ihm nur dort richtig gerecht werden kann. :evil:

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Es geht jetzt in der G-Jugend sogar soweit, dass sie die Trinkpausen während der Spiele und Training so legen, dass die Kinder keinen Kontakt zu den Eltern haben. Der Sohn rennt wohl immer zum Papa um sich „seine Wünsche“ abzuholen

    wobei ich DAS immer ne gute Idee finde. Ich hatte schon Kinder, die mit Apfelschnitzen und Kekse aus ner Trinkpause zurückkamen. Ich bin in einem Jahrgang, wo mir die Eltern auch aufn Zünder gingen, sogar auf die hintere Platzhälfte gegangen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Es geht jetzt in der G-Jugend sogar soweit, dass sie die Trinkpausen während der Spiele und Training so legen, dass die Kinder keinen Kontakt zu den Eltern haben. Der Sohn rennt wohl immer zum Papa um sich „seine Wünsche“ abzuholen

    wobei ich DAS immer ne gute Idee finde. Ich hatte schon Kinder, die mit Apfelschnitzen und Kekse aus ner Trinkpause zurückkamen. Ich bin in einem Jahrgang, wo mir die Eltern auch aufn Zünder gingen, sogar auf die hintere Platzhälfte gegangen.

    Oder mit ner Wurst oder Waffel aus der Halbzeitpause wieder gekommen sind ....alles schon erlebt.

  • Ja gut will dich vorwarnen in dem 3 deiner Kinder in deiner Jugend sind. Da wird es mit zunehmder Zeit immer Disskusionen geben. ABER ich sage immer stell du dich da hin und machs und lass dein Kind spielen. Da haben Sie keine Zeit.



    Ansonsten nur weil einer mal die JAcken gesponsert hat sollte er kein Mitbestimmungsrecht erhalten

  • Ich bin immer wieder überrascht, was man als Jugendtrainer alles über sich ergehen lassen muss….


    …und komme immer mehr zu der Überzeugung dass mein Weg (ich kommuniziere null mit den Eltern, außer organisatorisches und gehe auch null auf deren Wünsche und Meinungen ein. Letzteres könnte ich gar nicht, weil ich diese nicht kenne und den Eltern auch keinerlei Möglichkeit gebe diese zu äußern).


    Trotzdem bekomme ich regelmäßig Feedback, wenn ich es will/danach frage.


    Hab diese Vorgehensweise anfangs als Schwäche empfunden, fahre nun aber schon seit fünf Jahren sehr gut damit (gutes/entspanntes Verhältnis zu Eltern und Kindern, bei zufriedenstellender sportlicher Entwicklung).


    Und je mehr Beiträge wie obigen ich lese (und man findet hier fast wöchentlich einen) um so mehr wächst in mir der Gedanke bald mal Schulungen zum Thema „Wie richte ich mein Verhalten als Trainer auf die Kinder (und nicht auf deren Eltern!) aus“ anzubieten 😀…

  • Wenn ein Elternteil mit einer Meinung oder einem Wunsch auf dich zukommem würde

    (ich weiß, es kommt nicht vor, aber stellen wir uns einfach einmal vor, es käme jemand auf dich zu), was machst du dann?


    Rein Interesse halber

  • Also im organisatorischen Bereich kommt das schon vor. Aber ich versuche den Umfang der Rückfragen durch eine klare Kommunikation der organisatorischen Dinge an die Eltern so gering wie möglich zu halten. In Zweifel ziehe ich mich mit einem „sorry, ich muss mich jetzt um deine Kinder kümmern“ aus der Affäre.


    In sportlichen Bereich kam es tatsächlich nur einmal in 5 Jahren vor:

    Vater: Mein Sohn sitzt schon die komplette erste Halbzeit auf der Bank. Wechsel ihn jetzt ein.

    Ich: Sorry, hab heute sehr viele Spieler er kommt gleich zu Beginn der 2ten Halbzeit ins Spiel.

    V: Das geht so gar nicht! Du hättest ihn viel früher einwechseln müssen. Ich hab früher selber gespielt und weiß deshalb Bescheid.

    Ich: Wenn du früher selber gespielt hast weißt du ja, wer über den Zeitpunkt der Einwechselungen entscheidet.

    V: ja, aber ein sozialer Trainer wechselt alle Spieler ein.

    Ich: wenn du so sozial bist kannst du mich ab sofort als Trainer unterstützen, dann verliere ich bei den Einwechselungen und 12 Kindern, von denen aber nur 7 aufs Feld können auch nicht mehr den Überblick. Wir sehen uns dann künftig immer Dienstags und Donnerstags um 16:30 beim Training, die Trainer kommen jeweils ne halbe Stunde früher.

    Er kam nicht.


    Ob das so richtig ist, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass ich solche Probleme wie sie Leg0_o beschrieben hat nicht kenne. Nicht mal ansatzweise.

  • Ich muss dazu sagen dass ich in der G-Jugend genau 2 Eltern hatte die sich beschwert hatten. Das war zum einen der eine erwähnte Fall. Und der andere war auch ein Papa dessen Sohn nicht bei seinem Freund mitspielen durfte. Wir hatten durch den vielen Regen den Rasenplatz gesperrt und die Jugenden auf den Kunstrasen verteilt. Für die G-Jugend blieb nur der kleine Soccerplatz der für 30 Kids zu klein ist. Deshalb haben wir die Ballschule und die wenig-trainierer auf die Halle umgemogelt. Die Freunde waren getrennt und der Papa direkt am Telefon wer die Einteilung gemacht hätte. Hab ihm dann freundlich mitgeteilt dass ich bei der Einteilung der Trainingsgruppen nicht nach Freundschaften mache und ihm den Link von der Trainingsphilosophie Deutschland zugeschickt. Danach war Ruhe.


    Ich bin eher kommunikativ und 99% der Eltern sind (laut meinem Gefühl und den Rückmeldungen) auch sehr zufrieden mit dem gesamten Ablauf. Ich denke die Eltern, die richtig negativ rausstechen wird es immer geben, egal was man macht. Die Frage ist nur wie geht man mit sowas um 😅

  • Sehe das genauso. Mit 95% hat man keine Probleme. Und bevor ich für 5% der Eltern 95% meiner Zeit verschwende, lass ich die lieber links liegen und bin halt dann nur zu 95% ein guter Trainer.

  • Ich denke auch eine klare Kommunikation ist unheimlich wichtig.

    Ich habe mir angewöhnt alle Termine und ähnliches frühzeitig zu kommunizieren. Auch das grundsätzliche vorgehen bei Kaderentscheidungen kommuniziere ich frühzeitig und möglichst eindeutig nach außen.


    Bisher fahre ich mit der Strategie sehr gut, ich glaube alle fühlen sich mitgenommmen.


    Hin und wieder ist schon etwas Unmut aufgkeimt, meistens wird sowas über die Whatsappgruppe öffentlich. Ich kommentiere soetwas nie in der Whatsappgruppe, sondern nehme sofort meine Telefon und rufe denjenigen an. Es ist noch nie jemand rangegangen oder hat anschließend zurückgerufen. Thema erledigt.


    Muss aber auch sagen ich bin nicht der Typ mit dem man zu diesem Thema gerne diskutiert, ich hab klare Positionen die ich fachlich vertreten kann.


    Frei machen muss man sich aber von dem Gedanken, es allen 100 % recht machen zu wollen. Das ist unmöglich.

  • Bin da bei Thomas 0815-2. Mir ist es mittlerweile auch ziemlich egal, wie die Eltern mein Training finden und habe seitdem so wenig Problem mit Eltern, wie noch nie. Das letzte mal bin ich vor zwei Jahren mit einem Vater zusammengestoßen, der vehement meinte, ich müsse mit den Kids (E1) Standards üben. Zunächst habe ich versucht zu erklären, dass ich den Wert für die fußballerische Entwicklung nicht sehe, weil die Zeit für anderes (wichtigeres) verloren geht. Mündete darin, dass ich ihm sagte, mach ich nicht und fertig. Ein knappes Jahr später, als sich sein Sohn super entwickelt hatte und wir dann auch fast alle Spiele gewonnen haben, war er geheilt. Immer freundlich.


    Zu dem Jungen, um den es geht ist mir einfach noch eingefallen, ihm bzw. den Eltern mal zu sagen, o.k., wenn er die und die Übungen kann, dann soll er mal zum zweiten Trainingstag kommen. 8 mal Ball hoch halten, um Hütchen dribbeln (nur mit dem rechten Fuß, nur mit dem Linken Fuß, nur mit den Außenseiten, nur mit den Innenseiten), paar Pässe aus der Bewegung, die auch ankommen oder nach dem Training mal 30 Torschüsse etc. pp.

    Und dann mal spielen lassen und schaun, wie er sich macht. Erfahrungsgemäß erkennen die Eltern irgendwann, dass der Junior eben nicht so für Fußball prädestiniert ist.

  • Naja wir reden hier von den Bambinis, da kann sich ja noch alles entwickeln ^^ nur muss man ihm einfach Zeit geben diese Fähigkeiten in seiner Alterklasse zu entwickeln. Ich hab meine 2017er Mädchen auch noch ein Jahr G-Jugend spielen lassen obwohl sie schon in der F-Jugend ran durften. Beide haben einen riesen Sprung gemacht was Spielübersicht angeht, sie haben einfach viel mehr Zeit bevor der Gegnerdruck kommt. Beiden hat das Jahr in der G-Jugend sehr gut getan.


    Er war eigentlich selten in meiner Trainingsgruppe weil er noch zu den jüngeren und technisch eher schwächeren gehörte.


    Der Junge ist schnell und rennt meistens mit Ball über die Aussenbahn an allen vorbei, dazu zeigt er Ansätze von beidfüssigkeit, aber das war’s dann auch. Er schießt/passt den Ball immer mit der Spitze, Außenrist kennt er nicht und kann auch mit der Sohle nicht über den Ball streichen. Auch Ballannahme ist noch schwierig..und das nach einem Jahr Training und Fussballereltern. Die Kinder die bei mir trainiert haben können die Themen schon ihrem Alter entsprechend, dementsprechend sieht das Spiel und die Übungen einfach anders aus.


    Ich versteh den Vater nicht, er weiß alles besser und sieht wohl was in seinem Sohn, aber das ist einfach der falsche Weg. Ich würde mir als Papa einfach mal 10-15 min am Tag Zeit nehmen und mit meinem Sohn die Basics üben, dann hast du Argumente wenn er soweit ist.