Aufteilung E1 / E2 -> Spielstärke oder Jahrgang

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Wir machen das so. In dieser Konstellation war ich über viele Jahre fester E1-Trainer aber auch Verantwortlicher im Jugendvorstand.

    Unser Ziel ist es dabei, dass jeder auf dem für ihn passenden Niveau spielen und trainieren kann.
    Es gibt aber ein paar Rahmenbedingungen, die erfüllt sein sollten, um die Akzeptanz zu erhöhen:

    • Spielklassen
      Ihr solltet die Möglichkeit haben, jede Mannschaft in der für sie passenden Spielklasse zu melden.
    • Durchgängigkeit
      Es macht keinen Sinn, in einer Saison in einer Altersklasse so vorzugehen. Wenn man das macht, dann ab einer bestimmten Altersklasse (z.B. E-Jugend) aufwärts in allen Altersklassen in jeder Saison.
    • Größe
      Aus der Durchgängigkeit folgt auch eine gewisse Mindestgröße. Wenn ich in den Altersklassen im 11er Fußball ohnehin immer nur eine Mannschaft stellen kann, macht eine leistungshomogene Einteilung keinen Sinn, da ich sie dann ja nicht durchziehen kann.
    • Neutrale und nachvollziehbare Einteilung
      Um die Einteilung später erklären zu können, helfen nachvollziehbare Kriterien und eine Entscheidung im Team. Dass man später Diskussionen mit Eltern hat, kommt immer wieder vor. Wenn man dann Ausbildungsinhalte auf den Tisch legen und Entscheidungsgründe darlegen kann, nimmt man den meisten Eltern den Wind aus den Segeln. Sollte aber jemand unter 4 Augen zu den Eltern sagen "Keine Ahnung, warum der so entschieden hat. Ich seh's anders." ist das ein Dolchstoß. Ihr müsst mit einer Stimme sprechen.
    • Trainingsqualität
      ...muss auch in den Mannschaften unter halb der Ersten gut sein. Sonst wird sie als Resterampe wahrgenommen.


    ungefähr 4 spielstärkere Spieler in der E2 belassen wollen

    Das wirst Du niemandem nachvollziehbar erklären können.



    Training wäre aber weiterhin gemeinsam mit der gesamten E Jugend und je nach Übung nur teilweise in Trainingsgruppen getrennt.

    Das heißt, dass sich das Niveau im Training nicht verändert. Man wird Dir deshalb vorwerfen, nur eine starke E1 haben zu wollen, um möglichst viele Spiele zu gewinnen. Für eine bessere Entwicklung der Spieler sind getrennte Trainingsgruppen besser.


    Wenn ich es unbedingt so durchsetzen will, dann könnte ich das für die E-Jugend schon so entscheiden.

    Also nur eine Saison in einer Altersklasse? Das bringt Euch nichts.

  • ungefähr 4 spielstärkere Spieler in der E2 belassen wollen

    Das wirst Du niemandem nachvollziehbar erklären können.

    Doch, ich glaube schon.

    Diese 4 Spielstärkeren sind nicht die spielstärksten der gesamten E-Jugend, sondern eher so Grenzfälle. In der E1 wäre sie eher bei den schwächeren und in der E2 die besten. Ich denke, wenn man es ihnen damit erklärt, dass sie diejenigen sein werden, die das Spiel machen und die Tore schießen werden, kann man durchaus damit Zustimmung erlangen.


    Von den 4 Spielstärkeren sind 2 derzeit noch in der F-Jungend und die anderen beiden in der E2 (ein techisch ganz okayer Spieler, aber sehr zierlicher Körper, sehr wehleidig und eine gute Spielerin, die sowieso bei den anderen Mädchen in der E2 spielen will. Die E1 hat keine Mädchen).


    Training wäre aber weiterhin gemeinsam mit der gesamten E Jugend und je nach Übung nur teilweise in Trainingsgruppen getrennt.

    Das heißt, dass sich das Niveau im Training nicht verändert. Man wird Dir deshalb vorwerfen, nur eine starke E1 haben zu wollen, um möglichst viele Spiele zu gewinnen. Für eine bessere Entwicklung der Spieler sind getrennte Trainingsgruppen besser.

    Doch. Im Training wird größtenteils in Trainingsgruppen entsprechend der Entwicklungsstufe getrennt trainiert. Aber halt alle zur gleichen Trainingszeit, auf dem gleichen Trainingsgelände. Und Abschlussspiel (zum Beispiel) öfter mal gemischt. Und immer gemeinsames Warm-Up.


    Wenn ich es unbedingt so durchsetzen will, dann könnte ich das für die E-Jugend schon so entscheiden.

    Also nur eine Saison in einer Altersklasse? Das bringt Euch nichts.

    Auf Vereinssicht ist das natürlich nicht konsequent durchgezogen. Das ist klar. Da aber ab der D-Jugend eh nur ein Team gemeldet wird (bislang), auch irgendwie irrelevant.

    Aber ich glaube dennoch, dass es zumindest innerhalb der E-Jugend was bringt. Siehe Argumentation im ersten Post. Alleine dadurch, dass Anfänger dann nicht mehr auf dem 7er Feld von starken Gegenspielern wie Hütchen umdribbelt werden und nicht mehr von Mitspielern ignoriert werden, verspreche ich mir eine verbesserte Entwicklung.

  • Man könnte die besten vier fix in die E1 stecken und die schlechtesten vier in die E2. Den rest dann schön gerecht verteilen. So haste keinen auf der Resterampe und in beiden Teams eine gute Mischung... Die schwachen komplett unter sich ist auch immer so ne Sache, zumal wenn man ein langfristiges "wir halten alle Spieler zusammen" Strategie fahren will.

    Die Besten hauen eh ab, spätestens in der C. Andere, die bis dahin nur auf die Mappe bekommen, hören gefrustet auf. Für mein Dafürhalten sollte man sich immer an der Gausschen Kurve orientieren und die vielen in der Mitte ins Auge fassen und passend fördern.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Auf dem 5er Feld brauch ich ja genauso Auswechselspieler, wie auf dem 7er.

    Zwar haben wir eine Hand voll Kinder, die die 2x25 Minuten locker durchspielen können, aber der überwiegende Teil schafft das nicht. Schon oft erlebt, dass die Kinder von sich aus um Auswechslung bitten.

    Bei mir spielen alle 2018er im 3 gegen 3 Fußball 3 - meistens 4 Spieler (3 + Rotationsspieler) ein Team. Die spielen 7 Runden a 7 min. - d.h. 7*7*3/4=36,75 min/Kind -> in einem Spiel 3 gegen 3, dass intensiver als 5 gegen 5 oder 7 gegen 7 ist. E-Jugendliche sind 3 Jahre älter und sollen 2x25 min. nicht durchhalten?

    Wenn man mich fragt, liegt das am falschen Training (z.B. zu viele Standzeiten, zu wenig Intensität, zu wenig Aktionen) oder an der Möglichkeit des Durchspielens am Wochenende. Komischerweise können die Guten immer durchspielen - auch wenn sie keine Kraft mehr haben oder wenn sie nicht mehr laufen. Aber vielleicht habe ich da auch eine falsche Wahrnehmung.

  • Wenn man mich fragt, liegt das am falschen Training (z.B. zu viele Standzeiten, zu wenig Intensität, zu wenig Aktionen)

    Dass E-Jugendliche 2x25 Minuten nicht immer durchhalten liegt vor allem daran, dass nicht jedes Kind gleich sportlich ist. Manche können es nicht, weil einfach ein bisschen mopsiger, manche können es aus gesundheitlichen Gründen nicht, manche versuchen 120% zu geben um Schwächen der Mitspieler auszugleichen (ja, Kinder merken sowas!) und verausgaben sich dabei zu stark.
    Gerade bei den aktuell wieder ansteigenden Temperaturen ist die Quote derer, die eben nicht die ganze Zeit durchhalten nochmal umso höher. Es gibt zig Gründe, die absolut nix mit dem - wie so oft - instant unterstellten falschen Training zu tun haben.
    Bei sowas vielleicht auch mal über den Tellerrand hinausblicken, und nicht immer vom Idealfall ausgehen. Wenn ich mir angucke was E-Jugendliche bei uns im Verein so leisten können, und wie stark Gleichaltrige woanders abfallen - auweiah!


    Ich freu mich ja wenn es Trainerkollegen gibt, bei denen nur Vorzeigekinder trainieren, die immer alles aushalten und können, wirklich! Aber im Verein 8km weiter kann es ganz anders aussehen.

    Dass die "Guten" vermeintlich eher in der Lage sind durchzuspielen liegt nunmal auf der Hand - sie sind ja meist auch wesentlich sportbegeisteter, und alleine der Wille verleiht dann nochmal die berühmte, zweite Luft. In den letzten 25 Jahren waren bei mir zumindest die Schwächeren meist auch die, die von sich aus schon recht wenig Sportlichkeit in die Waagschale geworfen haben, und i.d.R. war der "kleine Dicke" auch nie einer der besseren Spieler, sondern eher am anderen Ende der Leistungsskala. Da liegts dann nicht am Training, sondern daran, dass Papa auf dem Rückweg vom Training noch beim McDrive hält.
    Während der eine nach der Schule heim kommt und dann auch nur vor die Tür geht, wenn halt Training angesagt ist kommt sein Mitspieler nach Hause, hat fast schon Pipi in den Augen weil er erst noch Hausaufgaben machen und essen muss, bevor er sich einen Ball, sein Fahrrad oder sonstige Klamotten schnappen kann, um draußen dann Energie rauszukloppen als gäbs kein Morgen.


    Es bringt nichts, beide Arten von Kindern zwanghaft zu mischen in der Hoffnung man tue ihnen Gutes. Auf Dauer führt das zu Nichts. Die Schlechteren werden dann eben nicht mehr angespielt, die Besseren wollen sich ja nicht selber mit einem Ballverlust bestrafen um dann wieder rennen zu müssen weil sie wissen, dass ihr Mitspieler das ja auch wieder nicht schafft. Kinder lassen sowas Gott sei Dank meist auf dem Fußballfeld, außerhalb interessiert sie sowas nicht.

    Insofern präferiere ich grundsätzlich immer die Einteilung nach Jahrgängen, dann nach Leistung, wobei ich aber immer davon ausgehe, dass für jeden Jahrgang genug Spieler in einer vertretbaren Leistungsspanne vorhanden sind. Jeder soll sich auf seinem Niveau messen können, dort lernen die Kinder am meisten. Das bedeutet aber auch, dass Schwächere sich eben mit anderen Schwächeren messen sollten - es bringt ihnen absolut gar nix, vom Gegenspieler als Slalomstange missbraucht zu werden.

  • Das sehe ich auch so.


    Ein paar Spieler sind einfach Sportler durch und durch und würden vermutlich auch ohne jegliches Training locker 2x25 Minuten durchhalten.

    Andere wiederum sind vielleicht nicht ganz so ausdauernd aber sind so fußballverrückt und ehrgeizig, dass sie eher über die Schmerzgrenze hinausgehen, als sich auswechseln zu lassen.


    Naja und dann sind da eben noch die, die weder das einen, noch das andere sind. Manche davon sind übergewichtig, andere bewegen sich generell im Alltag nicht so viel und manche wiederum haben einfach keine Lust, nahe an die Blastungsgrenze zu gehen oder sich zu völlig verausgaben. Da glaube ich auch nicht, dass zwei Trainings pro Woche groß was dran ändern. Verbessern lässt sich das durch intensives Training schon, aber das reicht nicht um auf Aufwechselspieler verzichten zu können. Alleine schon weil manche von denen sich auch immer wieder auswecheln lassen wollen wenn sie sich weggetan haben.

  • Gestern haben wir wieder ein Spiel (5er Feld / 4+1) gehabt, an dem ich wieder schön sehen konnte, welche Vorteile Leistungshomogenität bringt.


    Zu Anpfiff haben wir 3 starke Spieler und eine mittelmäßige Spielerin auf dem Feld. Auf der Bank noch einen Starken Spieler und zwei Anfängerinnen.


    Die ersten 10 Minuten zeigt der Gegner sich stark, selbst die mittemäßige Spielerin wirkt etwas verloren. Dann wechseln wir den vierten starken Spieler ein, das Spiel kippt zu unseren Gunsten, wir führen 4:0. Der Gegner hält aber noch energisch dagegen. 10 Minuten Ende der ersten Halbzweit wechsel ich erst die eine Anfängerin, dann 5 später dann auch die andere Anfängerin ein. Beide noch verunsichert und wenig Teilhabe am Spiel.


    Zweite Halbzeit starten wir wieder genau so wie bei Anpfiff der ersten Halbzeit.
    Mitte zweiter Halbzeit fällt das 7:1 (oder so) für uns und der gegnerische Trainer wechselt die Gesamte Mannschaft aus. Ich gehe davon aus, dass sie das Spiel ohnehin verloren glauben und nun den schwächeren Spielzeit geben wollen. Ich reagiere und wechsel auch meine beiden Anfängerinnen ein, die nun mit einem starken Spieler und der mittelmäßigen Spielerin zusammen auf dem Platz stehen. So spielen wir die letzten 15 Minuten bis zum Abpfiff. Der starke Spieler übernimmt die Defensivrolle und bringt Ruhe ins Spiel. Er weiß dass das Spiel gewonnen ist und ist gar nicht mehr darauf aus, selber Tore zu schießen. Er setzt die 3 Mädchen immer wieder toll ein, die zwar kein Tor mehr schießen, aber immer wieder Ballaktionen und auch Torchanchen haben.


    Das war dann in der zweiten Halbzeit genau das, was ich mir von dem E2 Konzept der kommenden Saison verspreche. Schwächere Spieler spielen gleichstarke Gegner und ein stabilisierender stärkerer Spieler sorgt dafür, dass kein wilder Hühnerhaufen entsteht, sondern Fußball gespielt wird. In wieweit das klappt, hängt natürlich immer von den Gegnern bzw. deren Spielstärke in der Staffel ab.

  • Lindmann : das sind 8 Kinder für 2*25*5= 250 min. Spielzeit. Teile ich die Spielzeit durch 8 erhalte ich 31,25 min. pro Kind.

    Die 2 Anfängerinnen spielen 25 bzw. 20 min. - ist diese Spielzeit durch ihre körperliche Fitness limitiert? Aus dem Text lese ich heraus, dass es ihre fußballerischen Fähigkeiten und ihr Einfluss auf das Ergebnis sind.

    Könnten die beiden Anfängerinnen mehr spielen? Wahrscheinlich ja.


    Ist ein 7:1 Sieg ein Ergebnis bei leistungshomogenen Teams? Kann sein, aber in den meisten Fällen ist es das nicht - in der F-Jugend tendiere ich eher noch zum Ja als in der E-Jugend.

  • Basti81 : Ich stimme dir zu, dass es Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen gibt. Ich stimme dir auch zu, dass es dem einen leichter fällt und dem anderen schwerer.

    Ich stimme nicht zu, dass Ausdauer nicht trainiert werden kann (auch in dem Alter). Das ist falsch. Und wenn es trainiert werden kann, dann sollte ich das in meinem Training integrieren.


    Ich habe 24 2018er. Wir nehmen jeden und selektieren nicht. Und die schaffen alle ein Festival als 4er Team mit 7*7 min. Spielzeit im Fußball 3. Manche von ihnen - im Notfall - sogar zu 3. Die fitteren laufen mehr und die anderen etwas weniger, aber sie spielen alle. Warum? Weil es die neuen Spielformen zulassen.

    Und wie bekomme ich sie da hin? Ich lasse sie im Training auch viel spielen.

    Und ich frage mich immer, wie viel haben die Kinder gespielt und sich bewegt. Ich habe 75 min Training. Begrüßung und Verabschiedung - 5 min. weg. 2 Trinkpausen - 10 min. weg. Die eine oder andere Erklärung - 10 min. weg. Bleiben 50 min. Bewegungszeit - das ist praktisch die 7*7min. Spielzeit -> da müssen sie sich bewegen, dass sie sich auch über die Spielzeit hinweg bewegen können.


    Die Kinder brauchen Trainings- und Spielzeiten. Und bei den Trainingszeiten reichen auch 2 Einheiten pro Woche im Breitensport um am Wochenende ein Spiel zu bestreiten - und da laufen viele mehr als Beckenbauer und Müller früher.


    Beispielhaft hier mal ein Artikel der auf das Training von Kindern eingeht.

  • ungefähr 4 spielstärkere Spieler in der E2 belassen wollen

    Das wirst Du niemandem nachvollziehbar erklären können.

    Kleines Update:


    Weil auch noch weitere Stimmen (unter anderem auch Trainerkollegen im Verein) es so wie ihr gesehen haben, nämlich dass die Idee, ein paar etwas spielstärkere Spieler in der E2 zu belassen, für Zündstoff sorgen könnte, habe ich mich davon wieder verabschiedet. Jetzt haben wir klassisch nach Stärke unterschieden und zwei gleichgroße Mannschaften bilden können.


    Es gab zum Glück nur ein zwei Einzelfälle von E2 Spielern, die gedacht hatten, dass sie alleine aufrund ihres Alters in die E1 kommen würden und daher im ersten Moment etwas enttäuscht waren. Die haben aber schnell gemerkt, dass sie jetzt in der E2 zu den Besseren gehören und eine entsprechend größere Rolle im Team spielen. Mein Eindruck war, dass denen das Auftrieb gegeben hat. Der eine von denen hat beim letzten Training gesagt, dass er gerne der neue Abwehrchef werden würde. Sehr schön. In der niedrigeren Staffel traue ich ihm das auch zu.


    Ansonsten freue ich mich, dass es endlich sinnvoll diversifiziertes Training gibt. Während die E2 nochmal bei den Basics (Ballannahme, Passpiel, Freilaufen, Dribbling) neu beginnt und viel Funino spielt, ist die E1 gerade dabei zu lernen, wie man ballorientiert verteidigt und sinnvoll im Team spielt (mit und gegen den Ball). Ich bin überzeugt davon, dass jetzt alle Spieler mehr lernen, als zuvor.

  • Eure Einteilung finde ich sinnvoll. Genau wie Du es beschreibst, habe ich es auch schon erlebt, dass bisherige Mitläufer ganz neu motiviert wurden.


    Was Ihr daraus macht, ist aber durchaus diskutabel:

    Während die E2 nochmal bei den Basics (Ballannahme, Passpiel, Freilaufen, Dribbling) neu beginnt und viel Funino spielt, ist die E1 gerade dabei zu lernen, wie man ballorientiert verteidigt und sinnvoll im Team spielt (mit und gegen den Ball).

    Ihr habt jetzt 2 nach Leistungshomogenität eingeteilte Mannschaften. Ihr könntet jetzt in beiden Mannschaften E-Jugend-Themen auf unterschiedlichem Level bearbeiten. Ihr bearbeitet in der E1 stattdessen C-Jugend-Themen.

    Ich stelle es mal anders dar: Um das ballorientierte Verteidigen zu lernen, sollte ich das defensive 2gg1 beherrschen. Um das defensive 2gg1 zu lernen, muss ich das defensive 1gg1 beherrschen.
    Du hast jetzt eine E1, die teilweise auch aus dem jüngeren Jahrgang besteht. Es wäre sehr verwunderlich, wenn die Jungs all das schon beherrschen.
    Wenn Du jetzt Ausbildungsschritte überspringst, kannst Du sogar Erfolge in Bezug auf die Ergebnisse haben. Langfristig bekommen die Spieler dafür aber die Quittung.

    Ballorientiertes verschieben allein ist nicht ballorientiertes Verteidigen. Mit dem Verschieben fangen viele Spieler bei unterschiedlichen Funinho-Spielformen von selbst an, ohne jemals das Wort verschieben gehört zu haben.

  • Bei uns hatten wir genau diesen Switch auch schon in der Spielgemeinschaft bei der D-Jugend. Also dort bin ich nicht (noch nicht) Trainer, da zurzeit in der E und F.


    Es gibt dort 1 Team (D1) in der Leistungsklasse und 1 (D2) Team in der Kreisklasse.


    Jahr 2023/2024: neues Trainerteam. Einteilung auch nach Leistung. Nur die guten spielen D1. D2 eigentlich die nicht so guten. Aber da er einigen guten (vor allem Mädchen vom NLZ) noch mehr Spielpraxis geben möchte, lässt er in der D2 regelmäßig auch bessere Spieler spielen, auch um Selbstvertrauen zu tanken. Andere nicht so gute Spieler spielen darum seltener oder ab und zu auch nur mal 5 Minuten. Eltern der schlechteren Kinder sind sehr unzufrieden. Richtig miese Stimmung im ganzen D-Jahrgang. Trainerteam geht wieder nach einem Jahr. Das Niveau der besseren Spieler ist besser geworden, die schlechteren Spieler stagnieren eher und manche sind frustriert. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft (bzw. der D-Jugend) ist gereizt und schlecht. Obwohl die D1 Meister in der Leistungsklasse wurde und die D2 (oft mit vielen Spielern der D1 bespickt) wurde immerhin Dritter. Einige Leistungsträger der D1 verlassen den Verein zu größeren Teams. Einige schlechtere und mittlere Spieler haben aufgehört.


    Jahr 2024/2025: neuer Trainer übernimmt. Es gibt keine feste Einteilung nach D1 und D2 mehr. Er lässt spielen nach Trainings-Einsatz. Alle Spieler, auch die schlechten spielen, wenn sie viel im Training sind und dort gut mitmachen. Wenn sie immer im Training sind und viel Einsatz zeigen, dürfen auch mal schlechtere in der D1 mitspielen. Und bessere, wenn sie nicht immer ins Training kommen, spielen dann auch ab und zu D2 anstatt D1. Mein Kind ist weniger talentiert (war auch bis in die E-Jugend Torwart) gehört zu den schlechteren Spielern und macht aber jetzt irgendwie sehr gute Schritte nach vorne. Geht voll motiviert ins Training, verbessert sich. Auch die besseren Kinder laden ihn jetzt ab und zu zum Kick am Bolzplatz ein. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft verbessert sich.

    Die D1 steht in der Leistungsklasse nur auf Platz 4. Die D2 ebenso in der Kreisklasse. Bis zu diesem Zeitpunkt hat kein einziges Kind den Verein verlassen. Aber es gibt auch hier wieder unzufriedene Eltern, die gegen den Trainer wettern. Also vor allem diejenigen, deren Kinder an sich zu den Besseren zählen, aber die halt manchmal nur für die D2 nominiert wurden oder sogar auch mal gar nicht, wenn nicht im Training. Sie kommen mit dem Argument, dass die D1 so nicht Meister werden kann und dass sie mehr mit festen Mannschaften spielen sollen, weil die Kinder sich dann besser aneinander gewöhnen können, Laufwege kennen. Am Ende der Saison geht der Trainer und zwei Interimstrainer teilen die Teams auf in besser (D1) und schlechter (D2) und auch bessere Kinder spielen wieder doppelt, also ab und zu auch bei der D2. Die schlechteren spielen eigentlich gar nicht mehr oder nur, wenn nicht genug Spieler. Motivation von unserem Kind ist wieder zerstört. Die D1-Mannschaft blieb am Ende nur vierter in der Leistungsklasse. Die D2-Mannschaft schaffte es noch auf den dritten Platz. 3 schlechtere bis mittlere Spieler überlegen, den Verein zu verlassen. Unser Kind will trotzdem bleiben. Wechselt aber in die C-Jugend.


    Ich will damit sagen: Egal, wie man es macht, es gibt immer Vor- und Nachteile. Es kommt wahrscheinlich erstens darauf an, wen Du fördern und entwickeln willst. Alle Kinder oder nur die Besseren. Zweitens, wie wichtig Dir und den anderen Erfolg (also Titel) sind. Und dann kommt es bei der Umsetzung halt darauf an, ob dann wirklich die schlechteren oder mittleren auch genug Einsatzzeiten zur Entwicklung bekommen, damit diese auch gefördert werden und dann der Frieden in der Gruppe gewahrt bleibt.

  • Wo war denn der Nachteil in der vergangenen Saison?

    Das einige Eltern unzufrieden mit Platz 4 waren?

    Das alle Kinder gespielt haben?

    Da kriege ich beim durchlesen ja schon Puls. Endlich ein Trainerteam das es richtig macht und trotzdem wird gemeckert. Traurig!

  • Wo war denn der Nachteil in der vergangenen Saison?

    Das einige Eltern unzufrieden mit Platz 4 waren?

    Das alle Kinder gespielt haben?

    Da kriege ich beim durchlesen ja schon Puls. Endlich ein Trainerteam das es richtig macht und trotzdem wird gemeckert. Traurig!

    Das Aufteilen nach Leistung macht absolut Sinn in der D-Jugend.


    Den Fehler, den ich hier erkennen kann ist, dass sie in der D2 oftmals Spieler der D1 mitspielen lassen. Damit erzeugst du massive Unzufriedenheit bei den Eltern der D2-Spieler. Nun haben sie schon ein eigenes Team und trotzdem werden dort D1-Spieler eingesetzt. Bei dem zweiten Team muss es um Einsatzzeiten der schwächeren Spieler und weniger um Ergebnisse gehen. Dieses Team muss dafür da sein, den schwächeren Spielern Einsatzzeiten und damit Spielraum zum Lernen zu geben.

  • Ja genau. Wenn Kinder immer ins Training gehen und gut mitmachen, dann sollten sie auch Spielzeit bekommen. Im ersten Teil im letzten Jahr war alles transparent und fair. Aber Am Ende, als dann einige Kinder wieder in der ersten und zusätzlich in der zweiten Mannschaft kickten, da waren dann die Kinder aus der zweiten Reihe (denen die Spielzeit genommen wurde) und deren Eltern (weil die Kinder traurig waren) unzufrieden. Wenn es zwei Mannschaften gibt, dann sollte die zweite Mannschaft schon vorrangig für die schlechteren Spieler da sein. Nur, wenn man nicht genug Spieler aus der zweiten Mannschaft findet, sollte man es mit denen aus der ersten Mannschaft auffüllen. Aber nicht standardmäßig immer 2-6 Kinder aus der ersten Mannschaft auch noch in der zweiten Mannschaft zusätzlich kicken lassen, damit sich diese Selbstvertrauen oder was auch immer holen. Dafür könnte man Testspiele machen.

  • Ich habe mich auf die Saison bezogen wo nicht doppelt gespielt wurde. Zumindest habe ich es so gelesen bzw interpretiert.

    Es wurde halt nicht die ganze Saison nicht doppelt gespielt. Sondern nur solange, bis dieser Trainer gehen musste. Danach wurde wieder doppelt gespielt. Und andere kamen deswegen gar nicht mehr zum Spielen oder fast nicht.