Fußballschulen im Rundenspielbetrieb

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  • Hallo

    Das ist nach längerer Zeit des stillen Mitlesens mein 1. Post.

    Ich würde gerne mal die Meinung / Sichtweise anderer engagierter Personen erfahren um meine Sichtweise zu reflektieren und eventuell andere Standpunkte zu erfahren.

    Folgender Sachverhalt und Grund meines Anliegens:

    Ich bin seit vielen Jahren ehrenamtlich (verschiedene Positionen vom Spieler über Trainer bis zum Vorstand) bei einem kleinen "Dorfverein" (1000 Einwohner) im Verbandsgebiet des SWFV tätig.

    In unserer Gegend haben wir eher mit einem Schwund an Spielern/ Fußballmannschaften zu kämpfen.

    Auch ehrenamtliche für die vielen Aufgaben im Verein finden sich nicht gerade leicht.


    In meinem Radius gibt es jedoch mittlerweile einige "Gebilde" die ich eher kritisch sehe.

    Es handelt sich dabei um (kommerzielle) Fußballschulen. Ob die als Verein eingetragen sind weiß ich noch nicht einmal. Vermutlich schon, jedoch "geschlossen" und nicht zugänglich für jeden. Meines Erachtens dienen diese Fußballschulen/Akademien dazu dass die Inhaber Geld verdienen. Vereinsarbeit im klassischen Sinne gibt es dort nicht.

    Fakt ist es jedenfalls, dass man sein Kind (bei entsprechendem Talent) dort hinbringen kann und gegen einen anscheinend nicht unerheblichen Beitrag (habe von 150-200€ Monat gehört) kann das dann dort Fußball spielen und trainieren.

    Wir reden hier von einem ganzjährigen Angebot. Nicht von einem zeitlich befristeten Camp/Trainingslager etc.

    Auch nicht von einer Maßnahme in Ergänzung zu einem Vereinstraining (Fördertraining, Stützpunkt etc.)

    "Betuchtere" Eltern können sich dann dort einkaufen.

    Ich vermute irgendwelche Vereinsarbeit im klassischen Sinne muss man dann dort nicht mehr machen. Der Kunstrasen-Platz wird von bezahlten Leuten i.O. gehalten, die Trainer werden bezahlt (einige Ex Profis oder höherklassiger Spielende dabei), eine Vereinsgaststätte oder sonstige Infrastruktur gibt es gar nicht (kann man nicht mal was zu trinken kaufen dort)

    Was man wirklich anerkennen muss ist, dass die Kinder dort wirklich weiterentwickelt werden. Die Qualität des Trainings scheint wirklich sehr hoch. Auf der Homepage wirbt der Inhaber mit duzenden von Spielern die er entwickelt hat und die dann irgendwo im höheren Fußball gelandet sind.

    Das Geschäftsmodell des Inhabers ist es (die talentierten) Kinder "zusammen zu holen" (dort landen vermutlich die, die es nicht im 1.Step in ein NLZ schaffen)

    weiterzuentwickeln und dann bis zum Ende der D-Jugend (ältere Jahrgänge gibt es in der Fußballakademie gar nicht) an ein großes NLZ zu vermitteln.

    Dafür fließt dann noch mal Geld.


    Als jemand der vom klassischen Verein kommt und durchs Ehrenamt geprägt ist finde ich dieses Geschäftsmodell fraglich.

    Der DFB fährt Kampagnen in denen er das Ehrenamt stärken will, Die Vereine sollen die Kinder von der Straße holen, Integration leisten usw.

    Das ganze wird aber durch solche Gebilde konterkariert. (Wir spiele schon viele Jahre gegen den Verein. Ein "Migrantenkind" oder eines aus prekären Verhältnissen habe ich dort noch nie gesehen.....)

    Die "Wertschöpfung" (Abgreifen der Talente, Geldfluss der Monatsbeiträge ) geht hier am Ehrenamt und den öffentlichen und gemeinnützigen Vereinen vorbei und landet in den Taschen einiger weniger (hier Ex Profis)

    Die Einstellung " Ich kann es mir leisten, ich bezahle viel mehr als im normalen Verein -dafür will ich aber nix wissen von Vereins Arbeit" scheint in teilen der Gesellschaft

    "en vogue" zu sein.

    On Top, oder zusätzlich zu einem Verein fände ich ein (bezahltes) Fördertraining / Fußballschule etc. OK.

    Was mich stört ist aber die Tatsache dass diese Fußballschule bei uns am regulären Spielbetrieb teilnimmt.

    Meist mit 2-3 Mannschaften pro Altersklasse. Da wird dann auch oft zwischen den Mannschaften hin- und hergeschoben.

    Beim letzten Aufeinandertreffen ( D Junioren Rundenspiel) spielten bei denen ausnahmslos E-Jugendliche (meist 1.Jahrgang). Nicht ein einziger D Jugendlicher dieses Vereins war auf dem Spielbericht. Die Mannschaft spielt aber ganz regulär in der D- Jugend Staffel (Die schlagen sich auch wirklich ganz gut, weil es halt eine Auswahl wirklich guter Spieler ist)


    Ich finde solche "Konstrukte" sollten nicht am regulären Spielbetrieb / Verbandsspielbetrieb teilnehmen.

    Meiner Wahrnehmung nach führt das auch oft zu Spannungen unter den -Zuschauern (ambitionierte Eltern von Spielern dieses Vereins, bezahlen viel Geld für die Ausbildung ihrer Kinder vs. "Trottel/Bauernvolk" etc. )

    und ganz generell sehe ich so ein kommerzielles Gebilde schon auch im Konflikt mit dem Fair Play Gedanken der ja in den unteren Jugendklassen herrschen soll....


    Gibt es bei euch ähnliche Erfahrungen?

    Andere Sichtweisen?

  • Zunächst mal danke für deinen Beitrag.

    Das ist kein neues Phänomen.

    Wir als NLZ spielen oft gegen Fußballschulen, die meisten sind gut geführt (natürlich gibt es auch schwarze Schaffe).

    Das oft keine älteren Jahrgänge als u13 bzw u15 angeboten werden liegt einfach daran das die Talente dann durch den größeren Bedarf in den NLZ häufig dort lande , oder auch einfach gut ausgebildet in regionalen Vereinen landen.

    Dass die Spieler als E Jahrgang in einer D Staffel spielen finde ich auch nicht unnormal, entweder spielen Fußballschulen mit den NLZs zusammen Sonderrunde oder spielen halt eben höher um eben sich auf ihren Niveau sich messen können.

    Zu deiner Aussage mit dem Spielbetrieb wie willst du es denn sonst machen NLZs fahren trotzdem zu den Fussballschulen (alleine schon zum scouten) auch ambitionierte Vereine werden sich weiterhin mit diesen messen wollen.

  • Hallo Chantale


    Zum Spielbetrieb hab ich 2 Gedanken:


    Sollten diese Schulen (es sind für mich halt keine "Vereine") überhaupt das Spielrecht in einer Klasse des Verbandes bekommen der eigentlich von "richtigen" Vereinen lebt?

    So ähnlich wie die Frage welche im Bundesliga-Bereich viele umtreibt ob denn Red Bull Leipzig eigentlich ein Verein ist oder nicht?

    Nur reden wir hier von den untersten Ebenen der Strukturen, nicht vom Profibereich.

    Muss da schon ein kommerzieller Anbieter mitspielen? In Konkurrenz zu uns?

    Denen würde doch frei stehen außerhalb einer offiziellen Verbandsrunde unter ihresgleichen zu spielen/Privatspiele durchzuführen etc.?


    Ein 2.Gedanke (nach einem Spiel in jüngster Vergangenheit, ganz reell passiert)

    Wir spielen mit unserer Jugend in der "untersten" Spielklasse (Kreisliga)

    Hier geht es wie gesagt nicht um Spitzensport, sondern bei uns wird jeder mitgenommen der sich dem Verein zugehörig fühlt.

    Wir haben ein Kind mit einer Behinderung, mehrere Migranten (kein Deutsch gesprochen), viele "untalentierte" und körperlich unfitte Kinder (Dicke :) Kinder )

    Trotzdem sehen wir es als unsere Aufgabe und soziale Verpflichtung hier eine Mannschaft zu melden und ein Angebot zu machen.

    Am Wochenende spielen wir mit unserer 1. D Jugend gegen die 3. D-Jugend Mannschaft der Fußballschule.

    Auf dem Platz steht aber in Wirklichkeit eine Bomben E-Jugend (Deren beste E-Jugendlichen)

    Dann prallt der "Dicke Peter" (Januar 2012 geboren) unserer D-Jugend mehrmals mit einem Gegenspieler (Dezember 2015 geboren) zusammen.

    Könnt ihr euch Vorstellen wie die Eltern der angehenden Profis darauf reagieren?

    Nicht eingerechnet hab ich dass bei uns im Kreis auch Mädchen mitspielen können die noch 2 Jahre älter sein dürfen.

    Dann sind wir bei knapp 6 Jahren Altersunterschied


    Meine "unbeholfenen Grobmotoriker" gegen die zukünftigen Messis (die alles spielerisch lösen anstelle körperlich)

    Da passt für mich etwas nicht.

    Ich finde wenn es da Konzept der Akademie ist die besten zusammenzuziehen und immer unter den besten zu trainieren, dann sollten Sie auch unter sich /gleichaltrigen bleiben.

    Ansonsten gibt das nur unnötige Spannungen (die leicht vermeidbar wären)

  • Die Aussage verstehe ich natürlich, den Altersunterschied hat man aber immer und zumeist ist dieser auch nicht gravierend. Da die Spieler meistens die Zweikämpfe spielerisch lösen.

    Diese Spieler sind es auch gewohnt immer wieder genau diese Probleme zu haben.

    Das ihr alle Spieler nehmt find ich auch sehr gut, vor solchen Vereinen hab ich enormen Respekt weil es deutlich schwerer ist daraus eine Mannschaft zu formen als wir es in den leistungsstarken Vereinen.

    Da es sich meist um einen EV handelt wirst du es nicht verweigern können.

    Das sie allerdings in der untersten Liga mit Best Besetzung (weißt du das es die Bestbesetzung ist?), find ich auch nicht richtig, hier hätte man auch anders reagieren können Unterzahl spielen etc gibt da genug Möglichkeiten.


    Und unter gleichen spielen ist nicht so einfach in dem Alter.

    Die NLZs spielen nicht in ihrem Jahrgang oder in Sonderrunden (dies aber meistens neben dem normalen Spielbetrieb)

    Kannst mir ja gerne privat schreiben da können wir uns noch besser austauschen

    Liebe Grüße

  • Wenn es nicht "von oben" unterbunden wird, kannst du das nicht vermeiden.

    Bei uns im Kreis hat eine Fußballschule einen Verein gegründet mit hohen Beiträgen (dreistellig pro Monat) und gut ausgebildeten Trainern. Geblieben ist nicht viel vom Konzept, den Ansprüchen und der Qualität der Ausbildung. Nach ein paar Jahren war Schluss und der Verein hat sich wieder aufgelöst.


    Das Phänomen, dass man gegen zu gute/schlechte Teams antreten muss, könnte man durch Vor- und Hauptrunden etwas lösen. Passiert bei uns leider nicht.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Das sie allerdings in der untersten Liga mit Best-Besetzung (weißt du das es die Bestbesetzung ist?)

    Um fair zu bleiben muss ich gestehen : ich weiß nicht wirklich ob es deren Bestbesetzung ist.

    Sie sind jedoch ziemlich gut. Spielen trotz des großen Altersunterschiedes / körperlicher Entwicklung in der höheren Jugend mit um die Meisterschaft.

    Einmal editiert, zuletzt von Hace 75 ()

  • Das deren 3.D deutlich stärker ist als der Durschnitt ist normal.

    Eine Meisterschaft in dem Jungen Alter sagt auch wenig aus, ich geh davon aus wenn man unsere E1 (eigentlich F Jahrgang) in die D in eine niedrige Liga steckt spielen sie auch um die Meisterschaft.

    Wenn es nicht "von oben" unterbunden wird, kannst du das nicht vermeiden.

    Bei uns im Kreis hat eine Fußballschule einen Verein gegründet mit hohen Beiträgen (dreistellig pro Monat) und gut ausgebildeten Trainern. Geblieben ist nicht viel vom Konzept, den Ansprüchen und der Qualität der Ausbildung. Nach ein paar Jahren war Schluss und der Verein hat sich wieder aufgelöst.


    Das Phänomen, dass man gegen zu gute/schlechte Teams antreten muss, könnte man durch Vor- und Hauptrunden etwas lösen. Passiert bei uns leider nicht.

    Die Preise kenn ich haben ja bei uns in Köln auch eine 105€ im Monat ist da normal.

    Man könnte es auch anders regeln in dem man Jahrgangsligen macht und alle die dort nicht spielen wollen Sonderliga spielen.

  • Wenn es nicht "von oben" unterbunden wird, kannst du das nicht vermeiden.

    Meinst du mit von oben den Verband? Falls ja, was soll der verbieten? Das Vereine nicht an der Spielrunde teilnehmen dürfen? Oder sollen die Verbände neben Spielrunden für NLZs auch noch Spielrunden für Fußballschulen anbieten?

  • Deutsches Fußball Internat (DFI Bad Aibling e.V.): dort wird es sogar mit einem Internat angeboten - mittlerweile eine Kooperation mit 1860 Rosenheim.


    aus meinem Umkreis in Augsburg:

    AUXPRO Fußballschule - DJK Göggingen

    Fußballtalente Augsburg - TSV Neusäß

    Fußball Akademie Augsburg - MBB Augsburg


    Dann mischt natürlich noch die Münchner Fußball-Schule und der FC Augsburg mit.


    Das ist übrigens kein Alleinstellungsmerkmal des Fußball. Tennisschulen und Tennisvereine machen das auch schon länger. Und z.B. Fußballferiencamps gibt es auch schon über 30 Jahre und die meisten Vereine führen diese nicht selbst durch.


    Ich bin mal gespannt, wann die meisten Vereine reagieren. Nehmen wir z.B. den Fitnessbereich (früher: Turnen, Gymnastik, Ski-Gymnastik; heute: Pilates, Zumba, Bauch-Beine-Po). Hier haben die Fitnessstudios zeitweise den Vereinen den Rang abgelaufen. Heute bieten Vereine das auch oft im Kurssystem an (lukrative Einnahmen und die Trainer*innen kann man damit auch bezahlen).


    Wenn der Verein von seinen Mitgliedern als Dienstleister gesehen wird, ist die Professionalisierung nicht aufzuhalten. Wird der Verein als ein Geben und Nehmen gesehen, dann kann er wie bisher funktionieren. Ich sehe allerdings den Trend zur Dienstleistung. Die Mitglieder zahlen lieber mehr und kaufen sich somit von der Mitarbeit frei.

  • Elitebildung mittels Geld gibt es in unserem gesellschaftlichen Modell nunmal schon immer und wird es vermutlich sogar mehr und mehr geben.

    Das gibt es auch bei Musikschulen, normalen Schulen und sonstigen Dingen.


    Du wirst es nicht verhindern können, auch wenn du die Spiele gegen diese Schulen natürlich als unfair empfindest.


    Du kannst hier wirklich nur mit den Möglichkeiten eines Vereins entgegenhalten. Deswegen ist es enorm wichtig, dass ihr in eurem Verein nicht nur trainiert, sondern auch diverse Dinge neben des Trainings macht - Ausflüge, gemeinsame Aktivitäten, Spiel & Spaß und ganz wichtig auch - die Eltern mitnehmen, sie einbeziehen - eine Gemeinschaft Spieler, Trainer, Eltern bilden!


    Es müssen sich Freundschaften bilden, die Kinder müssen sich zum Verein hingezogen fühlen, ihre Freunde dort treffen etc.

    Das sind die Vorzüge, die ein Verein gegenüber einer kommerziellen Fussballschule bieten kann und die müsst ihr ausspielen. Das wird nicht dazu führen, dass ihr Kinder aus den kommerziellen Schulen bekommt, aber zumindest könnt ihr euren Kindern eine schöne Plattform bieten und sie von einer Abwanderung überzeugen

  • Warum sollte man den Spielbetrieb nicht auf eingetragene Vereine begrenzen können, wenn man will. Erschließt sich mir nicht. Vereine, die nach der Gemeinnützigkeit handeln, haben einfach andere Voraussetzungen als Wirtschaftsunternehmen. So unterliegen die Fußballschulen ja auch nicht dem Theater mit den Trainingserlaubnissen.

    Mischt man das jetzt munter und lässt Fußballschulen ohne den Hintergrund des Vereins zu, wirds ja endgültig strubbelig. Das gesamte Verbandsregelwerk spricht immer von Vereinen, oder irre ich mich?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Warum sollte man den Spielbetrieb nicht auf eingetragene Vereine begrenzen können, wenn man will. Erschließt sich mir nicht. Vereine, die nach der Gemeinnützigkeit handeln, haben einfach andere Voraussetzungen als Wirtschaftsunternehmen. So unterliegen die Fußballschulen ja auch nicht dem Theater mit den Trainingserlaubnissen.

    Mischt man das jetzt munter und lässt Fußballschulen ohne den Hintergrund des Vereins zu, wirds ja endgültig strubbelig. Das gesamte Verbandsregelwerk spricht immer von Vereinen, oder irre ich mich?

    Den Punkt verstehe ich durchaus aber wo fängt man an und wo hört man auf.

    Fast jedes NLZ hat eine Fussballschule angegliedert die werden dann die Teams untern eigenen EV laufen lasse.

    So werden es bei einem Verbot alle machen Fußballschule XY nimmt dann am Verein Z Teil und schon hat man wieder nichts in der Hand.

    In einer Welt wo jeder Gesetztes Lücken sucht wird man sowas nicht durchsetzen können.

  • Private Fußballschulen mit individualisiertem Fördertraining halte ich für eine gute Ergänzung Vereinstraining und wo ein Markt ist, wird eben auch angeboten und gekauft.

    Das Thema, dass Fußballschulen als Vereine auftreten, oder (ähnlich dem Red-Bull-Prinzip) Vereine "übernehmen" gibt es bei uns auch.

    Teilweise muss man ehrlicherweise sagen, dass dort sportlich betrachtet bessere Arbeit geleistet wird als in vielen Breitensportvereinen und z.T. auch als in manchem Leistungsverein oder NLZ.
    So lange es Vereine gibt, die diesen kommerziellen Konstrukten eine Plattform bieten um am Regelspielbetrieb teilzunehmen, sei es durch Aufnahme der Schule in den Verein, oder dadurch, dass man seine Plätze an den Verein, den die Schule selbst gegründet hat vermietet (was ja auch dem Kommerz dient), lässt sich das nicht verhindern.


    Am meisten stört mich daran, dass die Vereine zum einen sehr aggressiv Spieler abwerben und teilweise größerer Versprechen machen und Hoffnungen auf die Profilaufbahn schüren, als das von NLZ-Seite passiert. Aufgrund der Leistungsdichte, die durch Ihr Angebot erzeugt wird haben sie nicht selten die Möglichkeit Leistungsvergleiche oder Testspiele mit NLZ-Teams durchzuführen, was ihre Attraktivität zusätzlich erhöht. Im Regelspielbetrieb treten sie meist gegen deutlich unterlegene Teams an, was zu sehr hohen Ergebnissen führt und dazu, dass sich die Spieler dieser Schulen noch besser fühlen und die Breitensportler noch schlechter.
    Bei uns kam es dieses Jahr dazu, dass die Hälfte der Teams die Ligaspiele gegen die Fußballschule abgesagt und die dafür fällige Geldstrafe in Kauf genommen hat. Auch nicht die feine englische Art, aber auch verständlich, denn die anderen Liga-Spiele dieses Teams gingen 2-stellig aus. Auf der anderen Seite verliert die Mannschaft dann auch bei den vergleichen gegen die NLZ-Teams sehr deutlich. Da stellt sich schon auch die Frage nach Sinn und Unsinn solcher Konstrukte, weil man durch diese Mannschaft eine Pseudo-Elite generiert, die nirgends richtig reinpasst, dadurch aber das Niveau im Verbandsspielbetrieb durch den Abzug von Spielern drückt.

    Als Verein bleibt eigentlich nur die Chance, seine Vorzüge auf den Markt zu werfen und vielleicht auch ein bisschen von diesen Schulen lernen, was die Trainingsgestaltung betrifft. Ambitioniertes Training für die Leistungsstarken, leichteres Training für die schwächeren.
    Meist wird es aber an den Ressourcen und dem zur Verfügung stehenden Personal scheitern.


    Wenn ich im Breitensportverein entscheiden könnte, würde ich ebenfalls Spiele gegen solche Mannschaften vermeiden und dafür auch bezahlen, wenn es sein muss. Es macht weder für Trainer, noch für Spieler und Eltern Sinn sich die Hucke vollschießen zu lassen, wenn der Gegner komplett andere Voraussetzungen hat.

    Im DFB-Pokal bekommt der Unterklassige wenigstens das Geld und das Erlebnis, wenn er gegen die Bayern spielt. Aber in dem Fall gibt es definitiv nur Verlierer.

  • Klar gibt es auch bei den Fussballschulen ein Unterschied.

    Also wir haben hier 2 die locker mit uns NLZs mithalten können und das auch im gleichen Jahrgang.

    Das vergessen nämlich auch einige wenn sie prallen mit den Ergebnissen gegen NLZs das sie häufig 1-2 Jahre älter sind.

  • So werden es bei einem Verbot alle machen Fußballschule XY nimmt dann am Verein Z Teil und schon hat man wieder nichts in der Hand.

    Also in meinem Verband muss ein Spieler eine Erlaubnis haben, bei einem anderen Verein mitzutrainieren.
    Insofern wäre der Vorteil, die Spieler aus jedem x-beliebigen Verein in eine Fußballschule geben zu können, dahin. Und das wäre ja schlecht fürs Geschäft, also müssten sich die Fußballschulen entscheiden, was sie wollen!


    Ich finde den Mischmasch nicht so gelungen

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Hi,

    Köln ist natürlich eine Millionen Stadt + Einzugsgebiet. Da reichen selbst 2 NLZs, bzw mit Leverkusen 3(!) nicht aus, um alle Talente unterzubringen. Da bleibt viel Talent was sich dann eben gerne in einer JFS weiterentwickelt (welche ist in Köln die Zweite auf dem Level?). Und bis zur C Jugend bedienen sich die NLZs ja auch nur zu gerne aus diesem Spielerpool, ne😉?


    In Düsseldorf ist die PSG Academy dagegen krachend gescheitert. (Was natürlich auch viel mit den Personen in Verantwortung zu tun hat) und auch die andere Ddorfer Fussballschule darbt so dahin.


    Um auch was zum eigentlichen Thema zu schreiben. Verbieten wird man die FS nicht können. Solange Eltern bereit sind Geld auszugeben sowieso nicht. Regional gibt es sicher Unterschiede warum es hier weniger und dort mehr FS gibt. Und letzlich finde ich es auch eine gute Ergänzung zu den klassischen Vereinsstrukturen.


    Aber den Spielbetrieb kann und sollte man so regeln, dass Breitensportvereine sich nicht gezwungen sehen, die Spiele gegen die FS garnicht erst anzutreten. Dann läuft was falsch und hängt sicher auch von den Verbänden bzw von den Verantwortlichen ab. In Köln ist es meines Wissens sehr ordentlich geregelt. Da spielt die JFS immer mit den Jungjahrgängen in einer Liga über Kreisklasse mit den Altjahrgängen ( (btw, das machen auch alle anderen Leistungsvereine die ich kenne) und der jeweilige Altjahrgang spielt im selben Jahrgang so hoch wie möglich.

    In Köln ist das Jugendligensystem unterhalb der Mittelrheinliga aber auch sehr gefächert, im Gegensatz z.B. zum Niederhein. Die breite "Ligenfächerung" bietet mehr Aufteilung nach Leistungsstärke. Und jenachdem wo du @ TE wohnst, könnte eine breitere Fächerung der Ligen wieder problematisch werden?! Aber trotzdem...wenn bei euch viele Vereine damit unzufrieden sind...könnte man das nicht beim Kreis oder Verbandauschuss o.ä. mal platzieren??

    Besten Gruß

  • Dem Jugendfußball sollte insgesamt daran gelegen sein, einen Spielbetrieb zu organisieren, bei dem alle gegen in etwa gleich starke Gegner spielen können. Da gelingt gerade in der E/D-Jugend selten.


    Aber das Thema wäre wohl ein eigener Strang.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wenn ein Markt / Geschäftsmodell da ist, wird es halt bedient. Natürlich könnte ein Verband Hürden einbauen, wenn er es denn wollte, aber wüsste gar nicht warum?


    Ich bin ein großer Fan von halbwegs leistungshomogenen Mannschaften und Staffeln. Und für mich ist einer der wichtigsten Kernaufgaben eines Verbands / Bezirks, dass man zu sinnvollen Staffeleinteilungen kommt. Erst recht im Kinderfussball. Dann hätten noch mehr Kinder ein tolles Fussball Erlebnis.

    Mit steigender Altersklasse wird es meiner Einschätzung nach sowieso einfacher. Bei uns ist es halbwegs ok, aber könnte noch besser sein.

    Und wenn da Regularien angepasst werden müssen, dann muss man das halt machen.

    Aber man muss sich von Verbandsseite halt auch Mühe geben und sich mit den Ergebnissen / Mannschaften beschäftigen und unglaublich vielleicht mal mit den Vereinen austauschen. Ok, kostet etwas Zeit, aber wäre sinnvoll verbratene Zeit.

    Eine regionale 08/15 Einteilung ist schnell gemacht...


    Und wenn dann der dicke Paule koordinativ noch nicht so weit ist, und den wendigen schnellen kleinen Nachwuchsstar mal erwischt, ist das auch nicht zu 100% sein Fehler. Bei eventuelle Beschwerden über eine rustikale Spielweise würde ich dann direkt an den Verband verweisen. Ihr habt schließlich die Einteilung nicht gemacht. Der Paule versucht halt in seinen Möglichkeiten zu spielen...


    Ich glaube zunächst auch mal nicht, dass es keine Staffel im Bezirk gibt, wo man die Auswahl Teams sauber eingruppieren kann. Dann sind die halt 1-3 Jahre jünger und spielen gegen andere Top Breitensport Teams. Ein Problem kann ich da nicht wirklich erkennen?


    In unserem Bezirk gibt es kein NLZ, sondern nur ein Auswahl Oberliga Team, das immer 1 Jahr nach oben meldet. Aber auch die werden dann in der höchsten Staffel nicht automatisch Meister. Bei den anderen Teams sind halt auch nicht nur Vollpfosten unterwegs. 1 Jahr logisch, 2 Jahre schon schwierig, erst recht 3 Jahre sind für Auswahlteams / NLZ gegen Top Breitensport Teams auch nicht so einfach möglich im Altersbereich bis zur C-Jgd.

  • Im ein oder anderen Verband / Bezirk muss man für die Thematik "noch bessere leistungshomogene Staffeln / Spieltage" einzuteilen sicher noch weiter sensibilisieren / Aufbauarbeit leisten. Da sind alle Vereine gefragt aktiv zu werden. Mir fällt nicht viel ein, was sinnvoller wäre für die ganze Fussball Gemeinschaft.

  • So werden es bei einem Verbot alle machen Fußballschule XY nimmt dann am Verein Z Teil und schon hat man wieder nichts in der Hand.

    Also in meinem Verband muss ein Spieler eine Erlaubnis haben, bei einem anderen Verein mitzutrainieren.
    Insofern wäre der Vorteil, die Spieler aus jedem x-beliebigen Verein in eine Fußballschule geben zu können, dahin. Und das wäre ja schlecht fürs Geschäft, also müssten sich die Fußballschulen entscheiden, was sie wollen!


    Ich finde den Mischmasch nicht so gelungen

    Naja , es geht viele Vereine kooperieren dann mit den Fussballschulen und unterschreiben die Erlaubnis