Team-fremde Kinder zur 'Unterstützung'

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  • Hallo zusammen.

    Ich habe eine Frage und würde gerne wissen wie ihr das seht und ob dies mit den Verbands- bzw Fairplay Regeln vereinbar ist.

    In unserem Fußballverein ist es bei den Kindern (aktuelle Erfahrung E-Jugend) Gang und Gäbe dass Trainer 'starke' Kinder für manche Spiele aus anderen Mannschaften holen (wir haben aktuell 4 E-Jugenden) und dafür Kinder die eigentlich in der Mannschaft sind, nicht mitspielen dürfen.

    Also es geht nicht darum fehlende Spieler zu ersetzen, sondern lediglich darum das Spiel zu gewinnen.

    Ich persönlich finde dieses Vorgehen nicht in Ordnung. Die Message an die Kinder ist katastrophal. Es ist unfair den Kindern der Mannschaft gegenüber aber auch unfair gegenüber den gegnerischen Mannschaften die dies entweder nicht tun aus Gründen der Fairness oder weil es kleinere Vereine sind die eben nicht diese Möglichkeiten haben. Laut Aussage Jugendvorstand wären andere Vereine ja noch viel schlimmer!

    Was haltet ihr davon? Ist dieses Vorgehen tatsächlich so weit verbreitet?

    Grüße aus Hessen

  • Das finde ich auch nicht in Ordnung. Zumal es Regelungen geben kann, dass Spieler aus höherklassigen Mannschaften nicht innerhalb einer bestimmten Frist bei unterklassigen Teams mitspielen dürfen.

  • Es ist unfair und nicht im Sinne der Entwicklung der Kinder. Es belastet zudem die Mannschaften, die ausleihen. Es setzt die Kinder zwischen die Stühle.


    Sofern möglich, wäre ein Gespräch mit dem Trainerteam der Mannschaft sinnvoll, um die Ziele im Kinderfußball abzustimmen.


    Hoffentlich geht's um die individuelle Entwicklung der Kinder, damit diese in ein paar Jahren noch mit Freude dabei sind und mit hoher Spielintelligenz einen Mehrwert bieten.

  • Danke für euer Feedback. Leider fehlt dem Trainer hier das Bewusstsein dafür dass das eben nicht richtig und unfair ist. Oder es ist ihm egal. Und dieses Verhalten wird bisher vom Verein unterstützt, bzw nicht unterbunden. Da es nämlich nicht nur in unserer Mannschaft vorkommt sondern auch in anderen.

    Jetzt kann ich nur noch hoffen dass der Jugendvorstand Verständnis zeigt und sich ja vielleicht doch etwas tut.

    Es ist soo schade. So viele Personen, inklusive dieser Trainer stecken so viel private Zeit in den Verein und machen ihn sich selbst kaputt durch ein so unfaires Verhalten...

  • Bei uns ist da die Jugendordnung wie folgt: Max 3 Spieler des nächst höheren Teams. Also 3 Spieler der E3 könnten in der E4 spielen. Oder 3 Spieler der E1 in der E2. Diese dürfen dann am Spieltag (das ist das Wochenende) nicht noch mal in einem anderen Team spielen. E2 oder E1 dürften grundsätzlich nicht E 4 spielen. Das gilt, wenn die Kinder in ihren Teams festgespielt sind. Festgespielt sind sie nach 5 Spielen in dem jeweiligen Team.


    Beim Kinderfußball erfolgt derzeit bei uns keine Spielfreigabe und die Jugendordnung setzt die o.g. Regel (jedenfalls so wie ich sie verstehe) außer Kraft.


    Kann natürlich abhängig vom jeweiligen Landesverband abweichen.


    Fair play ist es jedenfalls nicht, wenn es so läuft, wie oben dargestellt.

  • leider ist das so!
    Es geht sehr vielen Trainer nur ums reine gewinnen und selber tun sie nix dafür, wirklich nix, bieten unterirdisches Training an.
    Coaching ganz zu schweigen beim Spiel oder Training. Es ist einfach nur grausam. Mir tun die Kids echt leid. Viele gute Spieler verlassen diese Trainer, jedoch kommen jedes Jahr neue hinzu, daß der Mantel des Schweigens gehüllt werden kann. Bitter aber wahr.

  • Das finde ich auch nicht in Ordnung. Zumal es Regelungen geben kann, dass Spieler aus höherklassigen Mannschaften nicht innerhalb einer bestimmten Frist bei unterklassigen Teams mitspielen dürfen.

    Meines Wissens kann man sich in der E-Jugend nicht festspielen, da es zumindest im wfv keine unterschiedlichen Ligen gibt. In der D ist das anders. Moralisch ist das natürlich mehr als zweifelhaft.

  • Ganz typisches Verhalten von vielen Trainern. Es geht ihnen nicht darum Spieler zu fördern, sondern nur darum Spiele zu gewinnen. Hier liegt ein falsches Verständnis von Nachwuchsfussball vor.


    Konfrontiere den Trainer doch mal mit dem Hinweis, dass dieses Verhalten auch ein Scheitern der eigenen Fähigkeit Spieler zu entwickeln darstellt.

    Das wird er abstreiten und vermutlich sich darauf stützen, dass er ja nur mit dem etwas anfangen kann was er hat, und die Gegner älter, größer, ehrgeiziger sind. Solche Trainer finden immer eine Ausrede ihr eigenes Scheitern schönzureden

  • Wenn die E1 auf Leistung spielt ist das ja in Ordnung. Bei den Mannschaften darunter sollte es aber darum gehen die Spieler weiter zu entwickeln und das können sie nur mit adäquater Spielzeit. Ist ja eigentlich auch im Interesse des Vereins, da er früher oder später ja mehr Spieler in den Teams braucht. Finde das Vorgehen deshalb nicht gut und auch den anderen Teams gegenüber nicht fair.

  • Wenn die E1 auf Leistung spielt ist das ja in Ordnung. Bei den Mannschaften darunter sollte es aber darum gehen die Spieler weiter zu entwickeln und das können sie nur mit adäquater Spielzeit.

    Leistungsfussball in der E-Jugend existiert nicht (oder sollte nicht existieren). Auch da geht es um Entwicklung.

  • Ganz typisches Verhalten von vielen Trainern. Es geht ihnen nicht darum Spieler zu fördern, sondern nur darum Spiele zu gewinnen. Hier liegt ein falsches Verständnis von Nachwuchsfussball vor.


    Konfrontiere den Trainer doch mal mit dem Hinweis, dass dieses Verhalten auch ein Scheitern der eigenen Fähigkeit Spieler zu entwickeln darstellt.

    Das wird er abstreiten und vermutlich sich darauf stützen, dass er ja nur mit dem etwas anfangen kann was er hat, und die Gegner älter, größer, ehrgeiziger sind. Solche Trainer finden immer eine Ausrede ihr eigenes Scheitern schönzureden

    Der Trainer wurde mit dem Thema konfrontiert als er sein Vorgehen 'im Sinne der Offenheit' in der Whatsappgruppe der Eltern kommuniziert hatte. Einige der Eltern haben sich auch getraut das zu kommentieren und zwar dass es nicht als gut oder fair empfunden wird. Kein Vertrauen in die Mannschaft etc. War ihm egal und beim nächsten Spiel hatte er ein Kind (seinen Sohn. Egoistischer Spieler) aus der E3 dabei.

    Danach hatte ich es nochmal eskaliert mit deutlicher Aussage dass es unfair ist und nicht in Ordnung. Auswahl innerhalb der Mannschaft ok, also Trainerentscheidung. Ausserhalb der Mannschaft nicht OK.

    Die meisten Eltern schweigen aber leider hierzu. Gut findet es keiner.

    Der Trainer tut nun so als wäre er das Opfer (von Kritik?) und fühlt sich aber durch das Vorgehen des Vereins bestärkt.

    Echt traurig.

  • Wenn die E1 auf Leistung spielt ist das ja in Ordnung. Bei den Mannschaften darunter sollte es aber darum gehen die Spieler weiter zu entwickeln und das können sie nur mit adäquater Spielzeit.

    Leistungsfussball in der E-Jugend existiert nicht (oder sollte nicht existieren). Auch da geht es um Entwicklung.

    Mit Leistung meinte ich das die spielstärksten Spieler des Jahrgangs in die E1 eingeteilt werden. Das schliesst eine Entwicklung nicht aus.

  • Mit Leistung meinte ich das die spielstärksten Spieler des Jahrgangs in die E1 eingeteilt werden.

    Du meinst nicht Leistung, sondern Spielstärke oder meinetwegen aktuelle Fähigkeitsstufe.
    Leistung bedeutet für mich eher sowas wie sportlicher Ehrgeiz, der ist im Kinderfußball leicht zu verwechseln mit Spiel- und Bewegungsfreude verbunden mit Talent/Fähigkeit.

  • Finde ich persönlich ein "no go". Wir haben 3 E-Jugendmannschaften. Nach oben (zu den älteren/"stärkeren") wird unterstützt, wenn dort Spielermangel ist (z.B. krankheitsbedingt), nach unten wird bei uns prinzipiell nicht ausgeliehen. Im Verband spielt man sich am Ende der Saison grundsätzlich auch fest.

    Einzige Ausnahme sind spielermangelbedingt Turniere, wenn wie jüngst bei einem Turnier an Fronleichnam die halbe E2 (2014er) im Urlaub war, da haben dann 2 der E1 (2013er) ausgeholfen (war ein Turnier für 2013+), die halt gerade Zeit hatten (waren auch nicht die Besten der E1).


    Zu dem andern Punkt direkt über meinem Beitrag: Ich glaube es war Nils der mich hier auch mal richtigerweise korrigierte. Ich hatte auch immer "leistungsorientiert" im Kopf, aber eigentlich sollte "entwicklungsorientiert" gemeint sein. Ich denke, da ist aber in den Köpfen vieler ein nahtloser Übergang, was die Begrifflichkeiten angeht.