Spielintelligenztraining sinnvoll?

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  • Hallo zusammen,


    mal eine generelle Frage, was haltet ihr von Spielintelligenztraining, die ab und an von Vereinen angeboten werden, nicht der Heim Jugendverein, sondern vom örtlichen Bundesligaverein?


    Geldmacherei oder bringt das am Ende wirklich auch was?


    Alter wird angeboten


    6 bis 7

    7 bis 8

  • Spielintelligenztraining ist meiner Auffassung nach im normalen Breitensportverein mit seinen 2 x 90 Minuten Training nicht so einfach umzusetzen. Es gibt so viele Trainingsinhalte, die zu vermitteln sind, Technik, die zu trainieren ist, also das ganze Spektrum, da bleibt einfach wenig Spielraum für solche spezifischen Dinge, besonders im Alter von 6 bis 7 hat das in meinen Augen gar keinen Sinn. Da wollen die Kinder den Ball haben, spielen, rennen und schießen und vergessen ringsherum.

    Klar kann man die mit einbauen, das geht aber immer zulasten von Basis-Trainingsinhalten.

  • 5 x Training


    1 Stunde 25 Minuten.

    Ein mal in der Woche, also über 5 Wochen verteilt.





    Im professionellen Fußball begegnen sich Athletinnen und Athleten aufgrund der modernen Trainingslehre technisch, taktisch und physisch mittlerweile auf Augenhöhe: Der Unterschied zwischen guten und sehr guten Spielerinnen und Spielern liegt somit zunehmend in der kognitiven Leistungsfähigkeit.


    Sehr gute Spielerinnen und Spieler haben die Fähigkeit, situationsgerecht blitzschnell zu handeln und optimale Lösungsstrategien - auch unter Druck - zu entwickeln. An genau diesen Fähigkeiten arbeiten wir in unserem wöchentlichen Spielintelligenz-Training.


    In abwechslungsreichen und altersgerechten Übungs- und Spielformen werden alle vier Phasen einer sportlichen Handlung (wahrnehmen, verstehen, entscheiden, ausführen) geschult. Die Aufgaben, die unser Trainerteam stellt, fordern die Kids dabei konsequent auf, sich zwischen mehreren Handlungsoptionen zu entscheiden. Somit werden wichtige neuronale Verbindungen hergestellt und die Spielintelligenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielerisch gefördert.


    Unser Spielintelligenz-Training ist für alle Kinder geeignet, die durch fordernde und innovative Übungs- und Spielformen einen zusätzlichen Input zum Vereinstraining erhalten möchten. Durch die kleine Gruppengröße kann das Trainerteam individuell auf die Fähigkeiten aller Kids eingehen.


    Zielgruppe

    Alter: 6 bi s 7 Jahre

  • Also eigentlich wird da nur ein ganzheitliches Training beschrieben. Das sollte Standard in allen Bereichen sein. Wahrnehmung und Entscheidungsfindung sind genauso wichtig wie Technik. Da eine klare Trennung vorzunehmen, ist überholt. Ob man dafür ein extra Training braucht, oder im normalen Vereintraining einfach viele Spielformen macht, lasse ich mal dahingestellt. Denn letztlich steht bei 6 und 7jährigen das Sammeln von Spiel- und Bewegungserfahrungen im Vordergrund.

  • bewerte ich ähnlich wie vangaalsnase
    Sicherlich nicht schlecht und schaden tut es nicht, aber dafür extra Geld ausgeben ist mMn nicht notwendig. Führt selber ein ganzheitliches Training durch und dann braucht man kein extra Geld dafür.

  • Kognitives Training ist so vieles und bereits im jüngsten Alter möglich.


    Zum Beispiel verschieden farbige Formen legen, Tore farblich markieren. Rechnen im Zahlenraum bis 20. Wörter statt Farben, uvm.


    Dabei kann es verbal und non-verbal kommuniziert werden.


    Es sollte überraschend sein, den Aspekt der Wahrnehmung enthalten, aber dennoch Handlungsfreiheit lassen.


    Meiner 2016er trainieren mit diesen Aspekten seit etwa 2 Jahren.


    Hier mal ein paar Beispiele:

    "Tiere füttern" (Bambini)

    3-4 Minitore gut sichtbar mit Farben markieren. Jeder Farbe ein Tor zuordnen. Die Kinder dribbeln im Feld und auf Kommando schießen sie auf das zum Tier passende Tor


    "Gerade oder Ungerade? 1" (F-Jugend):

    Zwei Kinder dribbeln durch einen Parcours und lösen dabei eine Rechenaufgabe im Zahlenraum bis 20. Bei gerade geht's durch ein blaues Hütchen-Tor, bei gerade durch ein gelbes. Anschließend wird aufs Tor geschossen. Wer zuerst trifft, punktet für seine Mannschaft.


    "Ampel" (Bambini & F-Jugend)

    Dreiecke in 3 Farben auslegen, 3 Minitore aufstellen und ebenfalls farblich markieren. Die Kinder dribbeln frei im Feld, der Trainer steht in der Mitte (Ampel). Er hält 1 oder 2 Farben hoch. Die Kinder vollführen eine Technikaufgabe (Finte, Stoppen, Pass, usw.) in den Farben und schießen auf das passende Tor. Wer zuerst trifft 3 Punkte, dann 2, dann 1, Rest 0.

    Einmal editiert, zuletzt von ruffy85 ()

  • Tut nicht weh, ist bestimmt ordentliches Training, und vielleicht ein bisschen ein Erlebnis bei einem Bundesligaverein ein paar Einheiten zu trainieren. Wenn es einem das Geld wert ist, ist es kein Fehler. Wenn man zudem als Trainervater zuschauen kann und möglicherweise das ein oder andere mitnehmen (kann man meiner Meinung nach von guten Trainern immer) kann, umso besser.


    Ob es einem das Wert ist, muss jeder selbst entscheiden.

  • Ich habe auch mal versucht im Training der F eine kinetic Station einzubauen. Also Passen und währenddessen einen Miniball um den Körper kreisen lassen, mit Fußball passen und Miniball währenddessen zu seinem Partner werfen, mit Rasterbrille dribbeln, Zahlenreihen lesen während man dribbelt, Bälle während der Aufgaben wechseln usw. Feedback war gemischt. Manche fanden es super, andere eher nicht. Persönlich halte ich viel davon sowas hin und wieder mal einzustreuen, aber die Gruppen dürfen halt nicht zu groß sein.

  • Unser Sohn (11 Jahre) ist vor kurzem in einem Traningscamp mit Kinetik in Berührung gekommen. Er war total begeistert, schaut sich inzwischen Videos davon an und übt diese zu Hause oder auf dem Bolzplatz. Sein Kommentar dazu: "Es macht zwar nicht ganz so viel Spaß wie das normale Fussballtraining aber ich lerne sehr viel davon."


    Freunde von ihm die auch bei dem Camp waren haben keine Lust drauf.


    Für die Konzentration und Handlungsschnelligkeit machen die Übungen, meiner Meinung nach, Sinn. Allerdings würde ich ein gezieltes Training dafür erst ab der D-Jugend als sinnvoll betrachten.


    1 Stunde 25 Minuten finde ich für das o.g. Alter viel zu lang.

  • "Life Kinetic" im weitesten Sinne zeigt auch St. Pauli mit seinen Beispielen auf Advanced Football. Einige dieser Spiele nutzen wir wöchentlich im Training.


    Dass diese auch das Köpfchen fördern, war mir bis jetzt nicht bewusst. Mir geht es mehr um Motorik, Koordination, Kognition und Geschicklichkeit bei diesen Spielen.


    Im Alltag fehlen diese Aspekte leider zunehmend bei den Kindern, die ein strukturiertes, aber verinseltes Leben haben.


  • Jedes Spielform im Training ist Spielintelligenztraining.


    Spielintelligenztraining setzt sich ja aus 2 Wörter zusammen
    1. Das "Spiel" kann man lernen
    2. Intelligenz kann man nur bedingt trainieren, da auch bestimmte kognetive Sachen angeboren sein müssen wie die erhöhte Wahrnehmung.
    Kinder im Alter von 5-10 Jahren haben ein anderes Seh-Wahrnehmung als Kids ab 10 jahren.
    Wenn dein Sohn Spass hat am weiteren Training mit anderen Kids, schick ihn hin. Erwarten würde ich aber nicht zuviel.

  • Kann man machen, ist in meinen Augen aber Geldverschwendung. Das aber auch nur deswegen, weil wir solche Elemente im Training selber einsetzen, z.B. bei einem Dribblingparcours mit der Abschlussaufgabe, den Ball in ein Minitor zu passen. Neben dem Minitor sind 5 Hütchen in verschiedenen Farben, die Spieler müssen - wie bei "Ich packe meinen Koffer..." - ein Hütchen berühren. Der nächste muss das berührte Hütchen antippen, und danach ein weiteres auswählen, und immer weiter... Es sind einfach soooo viele Kleinigkeiten, die man bei normalen Trainingseinheiten mit einstreuen kann um Gehirn und Motorik zu fordern.
    Was das eigene Kind angeht würde ich sagen: solange es dem Kind Spaß macht muss man halt abwägen, wie viel einem das wert ist. Schaden tuts jedenfalls sicher nicht.