Förderung im G-F Jugendbereich

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  • hallo,

    wie steht ihr dazu: sollten talentierte Kinder immer nur in ihren Altersgruppen kicken oder auch nach ihrem Talent gefördert werden. Aktuelles Beispiel: bei mir im Verein darf ein wirklich super talentiertes Kind nicht in der F 2 Jugend spielen, da er nach Alter zur G Jugend gehört. Sieht dann so aus: Von zehn Toren schießt er neun, spielt Notgedrungen Alleinunterhalter- mangels Anspielstationen. Nur wenn Not am Mann ist, darf er zur F 2, ist auch hier einer der spielstärksten Spieler.
    Zuständiger Jugendwart im Verein besteht auf Einsatz in der G Jugend. Soll ich mit ihm streiten und darauf bestehen, dass er in der F 2 eingesetzt wird?

    danke
    alex923


  • Ziele des Bambini-Fußballs (beim DfB soeben kopiert):

    Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen und sich in eine Gruppe einfügen
    Spaß und Freude am Fußballspielen erleben
    Eigene Bedürfnisse und Wünsche ansprechen
    Das eigene Bewegungskönnen verbessern
    Ideen und Kreativität beim Erfinden neuer Bewegungen zeigen
    Das eigene Leistungsvermögen erproben und dabei Selbstvertrauen aufbauen
    Die Persönlichkeit ganzheitlich fördern!
    Vielseitige Bewegungsaufgaben anbieten!

    Hi, kann er denn schon den Ball anstoppen, dribbelt er gut, ist er ansonsten koordinativ gut, kann er 10 Meter rückwärtslaufen, einen Purzelbaum schlagen, einen Ball fangen, sauber sprechen? Oder kann er lediglich schnell laufen und legt sich den Ball dabei 3 Meter vor und kommt "nur" durch solche Szenen zum "Erfolg".

    Wenn Du dieses alles bejahen und den letzten Satz verneinen kannst, würde ich den Jugendward zum Heimspiel einmal einladen. Dann wird sich entschieden.

    Möchte aber noch zwei zusätzliche Anmerkungen machen:

    Die Saison ist doch nicht mehr lange und da würde es doch nicht schlimm sein, die paar Tage länger zu warten. Der Junge wird es überleben. Zudem solltest du meiner Meinung nach bedenken, dass ein Kind in diesem Alter manchmal geistig und vom sozialen Verhalten noch nicht so weit ist. Auch das sollte bedacht werden. Er trifft in der F 2 vielleicht auch auf den älteren Jahrgang.

    Eine spitzfindige Frage habe ich noch: Bist Du aber nicht der Vater (und Trainer) des Jungen?

    Gruß Andre

  • Ich kann den Bereich der F-Jugend zu den Bambinis nicht wirklich beurteilen, da ich bisher immer nur Teams ab den C-Juniorinnen trainiert habe.

    Aber dort handhaben wir es sehr konsequent, die besseren C-Spielerinnen (Auswahlspielerinnen etc.) Hauptsächlich bei den B-Juniorinnen spielen zu lassen, damit sie sich leistungsmäßig weiterentwickeln bzw. ernsthaft gefordert werden.

    Das heißt nicht das sie nicht mehr Spielerinnen der C-Juniorinnen sind, da sie in den 2-3 engen Spielen der C-Juniorinnen durchaus mitspielen sollen und dürfen. Das gleiche gilt für Hallen-, und Feldpokalspiele. Das heißt, C-, und B-Juniorinnen arbeiten sehr gut (kollegial) zusammen.
    Die Entwicklung der Spielerinnen ist erheblich besser, als wenn sie ausschließlich bei den C-Juniorinnen mitspielen würden.

    Das es keinen Sinn macht alle guten Spielerinnen bei den C-Juniorinnen zu lassen kann man auch an den Ergebnissen ablesen, die sonst gegenüber anderen Vereinen entstehen könnten und würden. So hatte zuletzt ein Team angekündigt seine besten Spielerinnen aus ihren Jungenmannschaften und aus ihren B-Juniorinnen bei dem Spiel gegen uns spielen zu lassen. Was uns wiederum bewogen hat, weil wir nicht genau wußten wie stark sie dann sind, auch mit dem stärkstem Team anzutreten. Endergebnis 26-0

    Mir jedenfalls haben die gegnerischen Spielerinnen nur leid getan. Da diese Ergebnisse wahrscheinlich in der hälfte der Meisterschaftsspiele entstehen würden, ist es sicherlich für alle (Gegner und entsprechende Spielerinnen) besser, sie spielen in der höheren Altersklasse.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Vielleicht ist auch ne Doppellösung möglich. z.B. trainiert bei F 2 mit und spielt bei der F2 und G mit.

    "Alles, was ich sicher weiß über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fußball!"


    (Albert Camus)




    "Der Fußball ist für mich ein Mikrokosmos der gesamten Gesellschaft. Alle Prozesse, die in der Familie, in der Großfamilie, in der Kleinfamilie, in irgendeinem Unternehmen ablaufen, finde ich auch im Fußball."



    (Christoph Daum)

  • Hallo, vielen Dank für die Antworten.

    Natürlich sollte man immer beide Seiten bedenken. Momentan spielt er auf Tunieren in der G Mannschaft, und wenn die F 2 "gewinnen will" (klingt blöd, ist aber so), in der F 2.
    Diese Spieler haben mit ihm auch die letzten Jahre bereits zusammen gespielt und sind froh, wenn er mitspielt.
    Meiner Meinung gehört er spielerisch in die F 2, hier hat er andere Spieler mit denen er zusammen spielen kann, natürlich im Sinne der Mannschaft und dies auch tut. Eigentlich ist dies ja auch seine Mannschaft (haben ja zwei Jahre zusammen in der G gespielt).

    Zum Beitrag von Routinier: Er ist zwar nicht besonders groß, aber schnell und auch technisch sehr weit, Ball stoppen etc. kein Problem, guter Schuss und auch ein Auge für Mitspieler, sehr ehrgeizig, mit Biss und großem Einsatz. Und - natürlich bin ich auch Vater!

    Hier sehe ich das Problem:
    Variante 1: Darf er in der F 2 spielen, hat er Anspielstationen und wird selbst auch gefordert. Körperlich ist das keine Problem, er steht jeden Tag mit dem Fußball auf und tut nachmittags eigentlich auch nichts anderes als auf dem Sportplatz mit größeren Spielern kicken.

    Varante 2: Spielt er in der G, ist er auf sich allein gestellt und vor allem spielerisch, technisch nicht wirklich gefordert. Dies reicht natürlich auch bis ins Training: Bestimmte Übungen sind für G Anfänger einfach schwierig, alleine schon Schussübungen, hier wird er nicht gefördert. Wenn er mit einem "Anfänger zusammen spielen soll, ist dies für einen Sechsjährigen nicht immer motivierend.

    Wichtig ist aber noch: Auf jedem Tunier, bei jedem Spiel fällt er als Spieler sehr positiv auf, ganz egal ob G oder F2.

    Danke für weitere Tipps!

  • Man sollte auch die Folgen für die anderen G-Spieler beachten. Die kaum Spielanteile im Spiel und im Training bekommen werden.

    "Alles, was ich sicher weiß über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fußball!"


    (Albert Camus)




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    (Christoph Daum)

  • Ich denke der Spieler wäre erst mal in der F2 am besten aufgehoben. Das ist für alle Beteiligte die beste Lösung. Es muss ja keine Dauerlösung sein, in ein paar Jahren haben die anderen vielleicht aufgeholt und er kann dann wieder bei ihnen mitspieln. Man muss in diesem Fall wahrscheinlich mal eine Ausnahme machen, denn von der jetzigen Situation profitieren weder der F2 Spieler noch die G-Jugend Spieler.

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    (Albert Camus)




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    (Christoph Daum)

  • Hallo. In diesen Alter sollte darauf Wert gelegt werden, dass der Spieler überhaubt spielt, da jeder Ballkontakt wichtig ist, egal in welche Mannschaft ! Es ist doch auch gut, wenn er sich schon viele ,, Dribblings,, traut ! Denk aber daran der Junge ist vielleicht 7 Jahre alt bzw. 6 und will einfach nur den Ball hinterher, das sollte man an dieser Stelle nicht überbewerten !

  • Darum gehts doch auch. Da er viel stärker ist als seine Mitspieler in der G bekommen diese kaum Ballkontakte.

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    (Albert Camus)




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    (Christoph Daum)

  • Inzwischen sind sich die Trainer der G und der F 2 einig. Er soll ab Pfingsten in der F 2 spielen. Finde ich gut so.
    Inwieweit sich nun der Jugendbetreuer des Vereins noch einmischt weiß ich nicht.
    Wie ist das bei euch: Regeln solche Dinge die Trainer untereinander, oder mischt sich da der Jugendbetreuer des Vereins mit ein?

  • Hallo
    bei mir gab es einen ähnlichen Fall
    ich bin trainer einer e1 mit den jahrgängen 97 und 98
    vorher war ich f-jugend trainer und da gab es auch einen Spieler Jahrgang 99 der Seinen gleich altrigen spielern weit vorraus ist den habe ich jetzt auch zur e1 geholt
    er ist dort Stammspieler und einer der leistungsträger
    Ich denke das war richtig weil dort auch seine Freunde spielen und von der Qualität kann er es leicht
    im Winter hat er dann mal bei einen F Jugend tunier mitgespielt weil die zu wenig leute hatte dort hat er dann ca. 20 bis 25 Tore geschossen.

    ich würde sagen wenn der Spieler von sich aus möchte und gut genug ist dann soll er auch bei den älteren spielen

    lg

    Hans

  • bei uns gab es auch ds Problem das eine Mutter ihren Sohn eine Jungend hörer spielen wollen lassen .
    Wior haben das früher so gmacht weil er sehr früh mit fussbal angefangern hat und somit immer mit den älteren gespilt hat jetzt haben wir eine JSG und haben das so begründet das die anderen dann auch immer mit hoch wollen!!

    Gewinnen kan jeder- Verlieren nur die Großen

    Einmal editiert, zuletzt von Äxel L ()

  • Ob ein Kind eine Jugend höher spielen kann und darf haben meiner Meinung nach nur die Trainer und der Jugendleiter zu entscheiden. Natürlich spielt die Meinung des Kindes auch eine Rolle, aber meine Entscheidung würde ich nie von einer übermotivierten Mutter ahängig machen

    gruß
    Markus

  • Natürlich sollte man einen guten Spieler besonders fördern, da für ihn sonst der Reiz verloren geht.

    Andererseits ist für den Rest des Teams ein solcher Spieler Segen und Fluch zugleich. Er hat alle Aktionen und die anderen freuen sich zwar an dem Erfolg, werden aber in ihrer eigenen Entwicklung gestört.

    Eltern sollten da keinerlei Mitspracherecht haben!
    Deshalb sollte er schon bei den älteren mitspielen!

    Ich bin nicht Alt, ich bin ein Klassiker!

  • Hallo Alex

    Natürlich sollte man den Spieler rauf geben.
    Wenn er wirklich so gut ist, wird er sich wahrscheinlich schon bald langweilen.

    Anderseits hat sich der Jugendkoordinator für seine Politik entschieden und egal wie schwachsinnig sie ist, muss man diese akzeptieren oder versuchen Ihn zu überreden.
    Er ist hyrarchisch gesehen höhergestellt als Du!

    Wahrscheinlich bist Du nicht mehr lange in diesem Verein... ?(

    Gruss
    TRPietro

  • Hallo Alex,

    gebt den Jungen hoch in die F, damit er sich seinem Potential entsprechend entwickeln kann. Damit löst ihr gleich zwei Probleme:

    Der Junge wird nicht mehr unterfordert, seinem Leistungsstand entsprechend ausgebildet und das Risiko einer Abwanderung sinkt.

    Der Rest der Mannschaft verlässt sich nicht mehr auf ihren Star und wird sich weiterentwickeln.

    Habe selbst zwei sehr talentierte 99er in meinem E-Landesligateam (ansonsten alles 98er), kommen prima zurecht, sind akzeptiert und fühlen sich pudelwohl.

    Einer der beiden hat bereits im letzten Jahr in der E-Kreisliga mitgespielt, gut mitgehalten und sich gut entwickelt. Der andere spielte letzte Saison F1, machte den Alleinunterhalter, wurde Torschützenkönig, hat sich aber spielerisch nicht weiterentwickelt, da er nicht genug gefordert war. Sein ehemaliger Trainer ist auch zufrieden, weil sich seine sonstige Truppe jetzt besser entwickelt.

    Gruß Coach99

  • Hallo,

    bis zur E-Jugend haben wir in unserem Verein grundsätzlich eine jahrgangsbezogene Aufteilung, die allerdings durchbrochen werden kann. Dies hat sich bisher bewährt.

    Viele Grüße
    Thomas