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  • Noch mal, ich bin absolut überzeugt von kleinen Spielen!


    Aber man darf, mit kleinen Zeitanteilen wie z.B. beim Abschlussspiel, das 7:7 nicht völlig verteufeln.


    In der Grundschule wenden übrigens viele Lehrer Schreiben nach Hören an. Also die Kinder schreiben erst drauf los, ohne die Rechtschreibung zu beherrschen. Warum, damit die Kinder direkt kleine Erfolgserlebnisse haben und nicht mit Buchstabenreihen gequält werden.


    Es geht mir nicht um den Sinn des 7:7. Natürlich weniger Ballkontakte, natürlich spielen vor allem die besseren Jungs und die anderen laufen nur mit.

    Aber es geht mir um den Sinn der Motivation, zu kicken wie die Großen.

    Und als langjähriger Trainer, der früher (als es noch 7:7 Meisterschaften gab) im Training fast immer 3:3 als Abschluss spielen lassen hat, weiß ich, dass die Jungs immer 7:7 spielen wollten. Aber 7:7 gab es in der Meisterschaft, also Samstags.

  • In der Grundschule wenden übrigens viele Lehrer Schreiben nach Hören an. Also die Kinder schreiben erst drauf los, ohne die Rechtschreibung zu beherrschen. Warum, damit die Kinder direkt kleine Erfolgserlebnisse haben und nicht mit Buchstabenreihen gequält werden.

    hehe, mieses Beispiel weil das a) richtig schlechte Resultate gefördert hat und b) zumindest bei uns, ich hoffe flächendeckend verpönt ist.

    Aber es geht mir um den Sinn der Motivation, zu kicken wie die Großen.

    Und als langjähriger Trainer, der früher (als es noch 7:7 Meisterschaften gab) im Training fast immer 3:3 als Abschluss spielen lassen hat, weiß ich, dass die Jungs immer 7:7 spielen wollten. Aber 7:7 gab es in der Meisterschaft, also Samstags.

    Dann erkläre mir bitte, warum wenn man den Großen nacheifert 7:7 die Methode der Wahl sein soll!

    Und wenn es "Meisterschaften" im 3:3 gibt, dann folgt auch das Training diesem Prinzip. Darum geht es. In kleinen Steps, von 3 über 5, 7 und 9 hin zur 11.
    Die kleinen Fuzzis wollen mit TW spielen, da gehe ich mit. Aber das geht auch zu dritt oder viert.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Als großer Befürworter der neuen Spielformen und maximal viel 3:3 im Training und Spielbetrieb, sehe ich es trotzdem ähnlich wie stefan1977 .


    Es wird doch nichts kaputt gemacht, nur wenn gelegentlich im F-Training auch 7:7 oder auch 8:8 gespielt wird.


    Wenn es den Kindern Spaß macht, dann ist doch alles okay. Spaß steht doch im Vordergrund, es geht ums Hobby!


    Natürlich wissen wir, dass diese 10-20 Minuten alle 2-3 Wochen für die Entwicklung der Kinder sinnvoller genutzt werden können. Aber es den Kindern zu verbieten, weil es nach aktuellem Stand der Wissenschaft schlecht ist, finde ich persönlich nicht gut.

  • ScuBac : haben wir gar kein Nachwuchsproblem? 7 gegen 7 (14 Kinder) und 8 gegen 8 (16 Kinder) das ist sehr schön - oder lasst ihr da dann verschiedene Jahrgänge zusammen spielen? (Anm. nicht ganz ernst gemeint, aber ich hatte in der F-Jugend nie einen >14er Kader)

  • Ist der dicke Bolzer (sorry für diese Bezeichnung, aber jeder weiß welcher spielertyp gemeint ist) besser, weil er aus 30Meter schon aufs Tor holzen kann und deswegen bei so kleinen Kiddies im Tor 40 Tore in 5 Spielen macht? Oder ist der Spieler besser, der technisch gute Anlagen hat auch versucht den Ball laufen zu lassen aber auf Grund seiner dermaßen kleinen Körpergröße jeden Zweikampt verliert und kaum Bälle behaupten kann?

    Ich denke mal, dass stefan1977 letzteres meint: also Spieler mit technisch guten Anlagen, die auch schon in den Ansätzen zusammen Fußball spielen können. Eigentlich sehe ich das ideale Förderung an und auch bei uns im Verein (drei F-Jugenden) ist das so: die F1-Jungs spielen egal auf welcher Feld- und Mannschaftsgröße schon gut zusammen (vorzugsweise 3gg3 oder 3gg3 mit Torhütern), werden aber beim gemeinsamen Training oft genug durchmischt mit F2 und F3. Dagegen sind die etwas schwächeren Kinder öfters mit Kids in ihrer Stärke zusammen und entwickeln sich in ihrer Geschwindigkeit weiter. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, was dagegen spricht.


    Und ich bin auch der Meinung, dass das 7gg7 nicht per se schlecht ist. Das war immerhin jahrelang unser System in der F-Jugend und auch in diesem System sind Weltklasse-Spieler entwickelt worden. Wahrscheinlich ist es sogar am besten, da Abwechslung drin zu haben und es immer mal wieder zu wechseln. Das wird in älteren Teams schließlich zum guten Werkzeug des Trainers: Mal 2gg2, mal 4gg4, mal 9gg9, mal 11gg11. Warum bei den Kids nicht variieren? Natürlich: hauptaugenmerkt auf kleine Spielformen mit vielen Ballkontakten. Aber alle zwei Wochen mal ein 7gg7 zu spielen wirft mit Sicherheit nicht alles über den Haufen.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Mit meiner Erfahrung als Jugendspieler der 90er und als Trainer für Kinder sehe ich das Kernproblem nicht in der Spielform mit oder ohne Torwart.


    Für mich ist das Kernproblem im Kopf vieler Erwachsener, die ihre Gewohnheiten oder besagt Altlasten nicht abwerfen wollen. Kinder werden heute auch nicht mehr mit körperlicher oder seelischer Gewalt erzogen.


    Auch im 3 gegen 3 musste ich erleben, dass die Kinder sich nur dann entfalten können, wenn die Erwachsenen sich zurücknehmen und Spiel, Spaß und Tore der Kinder in den Vordergrund stellen.


    Leider wird immer noch häufig das Trainer-/Eltern-Ego in den Vordergrund gestellt. Das 7 gegen 7 ist das dafür über Jahrzehnte gewohnte System. Die üblen Praktiken wenden einige (viele?) nun auf das 3 gegen 3 an.


    Meiner bescheidenen Meinung nach verdirbt solches Verhalten die Reform, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die kindliche Entwicklung berücksichtigt, und das Spiel auf den durchschnittlichen Entwicklungsstand gestaffelt nach Altersklassen anpasst.


    Geht es denn nun darum, dass mal in einem Festival auf einem großen Minitor bzw. einem reduzierten Jugendtor mit einem Torwart gespielt wird oder darum, dass "Erfolgstrainer" nicht mehr anhand von Zahlen beweisen können, wie toll sie sind?

  • ScuBac : haben wir gar kein Nachwuchsproblem? 7 gegen 7 (14 Kinder) und 8 gegen 8 (16 Kinder) das ist sehr schön - oder lasst ihr da dann verschiedene Jahrgänge zusammen spielen? (Anm. nicht ganz ernst gemeint, aber ich hatte in der F-Jugend nie einen >14er Kader)

    Wir haben aktuell tatsächlich 21 Kinder Jahrgang 2013 und 18 Kinder Jahrgang 2014.

    Jahrgänge trainieren getrennt.


    Heute waren von den 2013ern 17 im Training.


    Abschlussppiel waren daher 2 Felder mit ca 20*30m

    Je Feld 2 Minitore auf einer Seite und ein 5*2m-Tor auf der anderen Seite.

    1Feld 4:4

    1Feld 4:5


    Funino im 3:3 mit Rotationsspielern haben wir zu Beginn des Trainings schon gespielt.

  • Auch im 3 gegen 3 musste ich erleben, dass die Kinder sich nur dann entfalten können, wenn die Erwachsenen sich zurücknehmen und Spiel, Spaß und Tore der Kinder in den Vordergrund stellen.

    Ich glaube das ist ein Kernsatz, der es trifft.

    In vielen(fast allen) Diskussionen geht es um die Wettbewerbsform. Um die Vermittlung im Training macht sich keiner Gedanken.

    Dem DFB ist die Lehrmethodik und Vermittlung ohnehin relativ egal, obwohl es ein zentraler Punkt ist.

    Ich habe vor 7 Jahren in der F halt Funino trainiert, weil ich es für eine geeignete Form fand, fußballerische Inhalte altersgerecht zu vermitteln. Wichtig war mir, das Kinder instruktionsfrei Erfahrungen sammeln können und diese reflektieren. Das Grundgerüst ließ zu das man Entscheidungshandeln über Zusatzregeln fördern konnte (Pässe nur nach hinten- Mut zum Dribbling fördern/gleichzeitig Umblick). Mal auch runde Spielfelder mit entsprechenden Toren.

    Mal fragen warum man den gegnerfernen Fuß besser benutzt(schwacher Fuß m.e. ist auch immer so ein Schmarrn) und das provozieren durch Toranordnung. Mal die Tore hinter die Linien stellen, Schußzone weg etc. etc.

    Kein Kind hat da die großen Tore vermisst. Kinder wollen Herausforderungen und eine gute Lernumgebung.

    Heute geht es nur ständig um die ermüdende Diskussion des -richtigen- Fußballs. Und wer Funino genauso trainiert, wie den

    -richtigen- Fußball, mit ständigem Reinrufen, instruieren etc. wird auch bestätigt werden, das der Erfolg ähnlich mäßig ist, wie beim traditionellen Training.

    Es geht u.a. um implizite Vermittlung, differentiellem Ansatz etc.

    Und Kinder lehnen Funino auch ab, wenn ich immer nur 4 Tore hinstelle, und warte bis sich meine -Self Fulfilling Prophesy- endlich bestätigt. Das nämlich die Kids darauf genauso wenig Bock haben wie ich, weil ich in der F ja die Liga gewinnen muß, mit meiner selbstgebastelten Excel Tabelle, die mir bestätigt, das ich statistisch der genialste Trainer der Kreisliga bin.

    Wäre auch zu schade, wenn es was brächte, mich selbst zurückzunehmen, wo ich doch selber am besten weiß wie es geht.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)