Bezahlung Trainer

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  • Jedes Hobby braucht Zeit, die woanders nicht zur Verfügung steht und viele kosten obendrein Geld, damit man es ausüben kann.


    Gehe ich hobbymäßig Laufen und möchte an einem Marathon teilnehmen, kostet mich das auch 5-7 Stunden Trainingszeit die Woche und ich muss Startgebühr, Equipment, ggf. Anreise und Unterkunft bezahlen.


    Bin ich Modellbauer sitze ich stundenlang in der Hobbywerkstatt und gebe massig Geld für Modelle, Material und Werkzeuge aus. Fahre auf Messen etc..


    Angeln oder Bergsteigen geht man ganze Wochenenden oder Urlaube und das Equipment gibt's definitiv nicht geschenkt.



    Warum sollte das Hobby Fußballtrainer dann also keine Zeit kosten dürfen und obendrein Einnahmen generieren?

    Verstehe ich nicht.

  • Der Vergleich hinkt gewaltig.

    Klar sollte einem das Trainerdasein selber Freude bereiten, aber man tut damit vor allem auch einer Vielzahl an Kindern/Jugendlichen einen großen Gefallen. Damit einher gehen natürlich viele Orga-Aufgaben, Konfliktsituationen etc. etc. die man beim Angeln/Wandern etc. so nie haben wird. Da kann man wirklich einfach für sich sein.

    Es verlangt ja auch niemand Geld dafür im Fitness-Studion trainieren zu gehen, aber sehr wohl um dort Mitglieder anzuleiten.

  • Das Beispiel Fitnessstudio hängt genauso, weil:

    Fitnessstudio = Unternehmen

    Trainer = Arbeitnehmer

    Mitglied = Kunde


    Bei Fitnesskursen im Verein bzw. vereinseigenen Krafträumen muss man als Mitglied auch nicht immer extra fürs Training bezahlen.


    Es steht doch jedem frei, sein Hobby zum Beruf zu machen. Die vielen privaten Fußballschulen zeigen doch, dass es regelmäßig klappt.


    Es gibt auch bezahlte Personal-Trainer oder professionelle Laufcoaches.

    Daneben gibt es unbezahlte, ehrenamtliche Leichtathletiktrainer im Verein. Ist wahrscheinlich überall so.


    Man müsste sich nur entscheiden, ob es ein Hobby bleiben soll, das hauptsächlich nur Spaß macht, oder ob man damit, zusätzlich zum Spaß, (ein wenig) Geld verdienen möchte.

    Bei zweitem muss ich eben dahin, wo die Kunden bereit sind, mehr für meine Leistung zu bezahlen.

  • immer weniger Eltern sind ausreichend motiviert ehrenamtlich Trainerin oder Trainer zu werden.


    Die Ehrenamtlichen, die "darüber" hinaus sind, sind rar. Die Anzahl der in Vereine drängenden Kinder ist groß.


    Der Bedarf kann zunehmend nicht gedeckt werden. Das Leben hat sich dahingehend verändert, dass weniger Zeit für Hobbys bleibt, die für andere zu Gute kommen. Mütter und Väter müssen meist beide in Vollzeit arbeiten, können ihre Kinder meist nur zwischen beruflichen Terminen beim Training abgeben.


    Die, die es zeitlich und finanziell leisten können, wollen es nicht oder wollen bezahlt werden. Viele Erwachsene verstehen einen Verein als Dienstleistungsunternehmen. Auf den Hinweis, dass es für Ehrenamt nichts gibt, gibt's Schulterzucken oder "selber schuld".


    Insofern passt der Vergleich mit Fitnessstudios, zumindest aus Sicht der Mehrheit der Eltern:


    Verein = Unternehmen

    Training / Spiele / Ausflüge = Dienstleistung (Vereinsbeitrag)

    Trainerinnen / Betreuer = Angestellte (selber schuld)

    Kinder = Kunden (zu bespaßen)

  • Hier gings ursprünglich um die Bezahlung von Trainern bei Senioren.


    Ich glaube nicht, dass deren Eltern noch groß Beiträge zahlen, dass der 21jährige Junior beim Fußball bespaßt wird.

    Ok, kann es sicher auch geben, aber das werden eher Einzelfälle sein.

  • ScuBac

    Tausche Kinder mit Mitglieder, Rest bleibt gleich. ;)


    Unsere starke Konsumorientierung und die "Verinselung" des (Zusammen-)Lebens sehe ich als die Probleme.


    Ohne Bezahlung mindestens auf Minijob-Niveau und dazu passenden Mitgliedsbeiträgen - Stichwort Investition in das Hobby - werden es Sportarten wie Fußball immer schwerer haben.


    Was billig ist, ist nichts wert - oder so ähnlich - pflegten meine Großeltern immer zu sagen.

  • Du hast durchaus Recht.


    Gleichzeitig würde eine höhere monatliche finanzielle Belastung mit Sicherheit einige Mitglieder abschrecken bzw. könnten sie es sich schlichtweg nicht mehr Leisten. Ob damit dem Sport geholfen ist?


    Ob etwas besser wird, nur weil es teurer wird weiß ich nicht. Es müsste sich schon auch in der Qualität etwas ändern, damit Omas Spruch Gültigkeit hat.


    Trainer werden nicht besser, wenn sie 12euro pro Stunde kassieren.

    Ich würde auf jeden Fall sagen, dass es Herzblut-Trainen mehr Möglichkeiten bieten und sie damit tendenziell eher besser machen würde.


    Auf der anderen Seite würde es den Job auch sicherlich für "Quereinsteiger" aus anderen Bereichen ebenfalls attraktiver werden lassen. Ob, ganz übertrieben gedacht, der ehemaligen Freizeitkicker, der lieber am Sportplatz herumkommandiert, als sich von seinem Chef selbst herumkommandieren zu lassen, die durchschnittliche Qualität auf Trainingsplätzen erhöht, weiß ich nicht.

    Müsste man mal ausprobieren.

  • der ehemaligen Freizeitkicker, der lieber am Sportplatz herumkommandiert, als sich von seinem Chef selbst herumkommandieren zu lassen, die durchschnittliche Qualität auf Trainingsplätzen erhöht, weiß ich nicht.

    Da kommt es ja darauf an, wen der Verein für bestimmte Personen anstellt. Jemand ohne Flugschein wird auch keine Linien-Flüge fliegen.



    Trainer werden nicht besser, wenn sie 12euro pro Stunde kassieren.

    Ich würde auf jeden Fall sagen, dass es Herzblut-Trainen mehr Möglichkeiten bieten und sie damit tendenziell eher besser machen würde.

    Jein.
    Ich glaube eine bessere Entlohnung könnte dazu führen, dass Trainer einfach mehr Zeit in ihr TrainerJob stecken können und somit die Vor-und Nachbereitung einfach besser wird und somit auch die Qualität im Normalfall steigt.

  • Zum ersten Punkt:

    Klappt bisher schon häufig nicht. Ob es gegen Bezahlung und mit Arbeitsvertrag dauerhaft besser wird, glaube ich erstmal nicht.


    Zum zweiten Punkt:

    Genau das meinte ich auch.

  • Klappt bisher schon häufig nicht. Ob es gegen Bezahlung und mit Arbeitsvertrag dauerhaft besser wird, glaube ich erstmal nicht.

    Ist halt die Frage, ob man das beurteilen kann, ohne Erfahrung (sowohl die eine als auch die andere Richtung).


    Meine These ist es halt, weil ich denke, dass es mehr potentielle Bewerber gibt und der Verein dann zumindest mehr selektieren kann. Aus der breiten Masse gibt es immer mehr Potential extreme Peaks/spitzen zu generieren/finden

  • Mehr Bezahlung würde sicher die Bereitschaft erhöhten, sich auch etwas fortzubilden und mehr zu engagieren bei einigen, die es jetzt nicht tun. Dann könnte man von diesen Leuten eben auch mehr verlangen, oder - und das ist mein Favorit - junge, motivierte Leute gewinnen, die das z.B. statt einem Job im Supermarkt oder parallel zum Studium durchführen.

  • Trainer Regionalliga - siehe amateur-fussball-hamburg.de

    Bei einem ambitionierten sah das so aus:

    "So kam 2016 im Gerichtsstreit zwischen dem Regionalligisten Viktoria Köln und Ex-Trainer Claus-Dieter Wollitz vor dem Arbeitsgericht heraus, wie viel der ehemalige Coach in seiner Zeit als Trainer verdient hatte: pro Monat 20.000 Euro an Grundgehalt, dazu eine Punktprämie von 1000 Euro, einen Dienstwagen und eine Wohnung in Köln. Insgesamt wurden in der Saison 2013/2014 rund 330.000 Euro allein für den Trainer fällig."

    Quelle: yahoo.com


    Spielertrainer bekommen meistens mehr. Die genannten 800-1000 Euro/Monat sind in einer Kreisliga aus meiner Sicht sehr realistisch.

  • Ich trainiere im Mädchen-/Frauenbereich, da wird im Amateurbereich eh nichts gezahlt. Ich habe mal mit einem Co. vor 2 Jahren eine Bezirksligadamenmannschaft gecoacht, natürlich beide umsonst. In der Zeit wurde meinem Co. der Trainerposten bei einer Herrenkreisligamannschaft als Spielertrainer angeboten. Er hat jahrelang Bezirks- und Landesliga gespielt und ließ seine Spielerkarriere in einer 2. Herrenmannschaft ausklingen, die in der gleichen Kreisliga spielt. Das Angebot kam von einem Verein ohne große Ambitionen, nur in der Kreisliga drinbleiben wollen sie schon, standen damals unten und waren abstiegsgefährdet.

    Die haben ihm mtl. 800,- € angeboten. Da staunt der Frauentrainer.......

  • Das Problem ist leider wie so oft, dass es wahnsinnig schwer wird gewachsen Strukturen zu durchbrechen.
    Trainer im Herrenbereich werden traditionell relativ gut bezahlt im Verhältnis für den Aufwand den sie reinstecken und (Achtung, gilt selbstverständlich nicht für alle!) die Qualität, die sie abliefern.

    Früher war das im Breitensport vielleicht sogar sinnvoll investiertes Geld, weil die meisten Kinder und Jugendlichen sich auf dem Bolzplatz, Schulhof, Kicken (ich schreibe ganz bewusst nicht trainieren) im Verein einigermaßen autodidaktisch ausgebildet im Seniorenbereich ankamen und der Erwachsenentrainer aus dem quantitativ und qualitativ einigermaßen ausgebildeten Spielerpool etwas machen konnte.
    Mittlerweile haben sich allerdings die Verhältnisse geändert. Der Pool an Spielern, die oben ankommen ist deutlich kleiner geworden, und der Ausbildungsstand ist wesentlich heterogener als früher. Entweder die Jungs sind sehr gut ausgebildet, da sie ein NLZ oder einen ambitionierten Jugendverein durchlaufen haben oder sie haben in Ihrer Jugend spätestens nach der E gar keine Ausbildung mehr erhalten. Beiden Spielertypen kann der durchschnittliche Breitensport-Erwachsenen-Trainer nicht gerecht werden egal wie gut oder schlecht man ihn bezahlt. Für die gut ausgebildeten wird das Trainingsniveau immer zu einfach sein und die "Vernachlässigten" sind entweder überfordert oder dem Trainer fehlen die Fähigkeiten die Defizite der Vergangenheit aufzuholen.
    Darum wäre besonders im Breitensport ein Umdenken so wichtig. Gute ausgebildete Trainer, gerne mit etwas Geld motiviert von Anfang an bis inkl. U19, die dafür sorgen, dass junge Menschen im Seniorenbereich ankommen, die den Sport verstehen und dem Niveau entsprechend beherrschen.

    Die Chance, dass daraus funktionierende Mannschaften entstehen, aus denen sich dann ein "Eigengewächstrainer" herauskristallisiert, der als "Vereinler" die Truppe für wesentlich weniger Geld trainiert als es heute nötig ist, ist groß.

    Finanzieren lassen sich die Trainer z.T. sicher nur über höhere Beiträge. Auf der anderen Seite sorgt gute Ausbildung im Kinder- und Jugendbereich dafür, dass die Kids (ggf. mit Ihrer Familie) dem Verein länger erhalten bleiben und somit die Einnahmen über Mitgliedsbeiträge hoch halten.

    Einmal editiert, zuletzt von Coach1976 ()