Vereinsziele

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  • Hallo zusammen.


    Ich hoffe das wird nicht zu lang aber ich muss mich Mal aussprechen und mir bestätigen lassen das ich nicht verrückt bin 😅.


    Wir bewegen uns auf die Finale Saisonphase zu, was zugleich bedeutet das sich auf die neue Saison vorbereitet wird.

    Als Seniorentrainer habe ich vor kurzem mein Gespräch mit dem Vorstand über die neue Saison geführt und dargelegt, dass wir unsere Ziele diese Saison nicht erreichen, warum das so ist und das es meiner Meinung nach auch in den nächsten Jahren nicht klappen wird.

    Ich nehme mich da nicht aus der Verantwortung natürlich und habe quasi eine Analyse verlangt woran es liegt (Trainerteam, Kader, Rahmenbedingungen etc.).

    Die Reaktion war im Prinzip, das man so weiter wurschteln wolle wie bisher. Die Ziele müsse man ja auch an den Kader anpassen etc.

    Ich weiß auch schon von einem wichtigen Spieler das er wechseln wird. Der Verein steht auf dem Standpunkt die Spieler müssten für Ersatz sorgen, sie würden ja schließlich die Gleichaltrigen in der Umgebung kennen 🤨.

    Ich war relativ geschockt. Sollte ein Verein nicht ein Minimum an Zielen haben und diese dann auch versuchen umzusetzen? Man muss ja nichts über Knie brechen oder Geld zahlen aber man kann doch wenigstens Anstrengungen unternehmen sich zu verbessern. Ich weiß das Vorstandsarbeit nicht einfach ist, aber einfach nichts zu tun kann doch nicht richtig sein.

    Wir sind ein kleiner Dorfverein aber wir haben eine relativ gute Anlage und auch keine riesige Konkurrenz in der näheren Umgebung. Da müsste man doch wenigstens das Ziel haben jede Jugendmannschaft besetzt und 2 Seniorenmannschaften im Spielbetrieb zu haben. Finanziell steht man wohl auch nicht katastrophal da.

    Es gibt einfach kein Konzept, keinen Plan, keine Ambitionen. Es wird einfach nur verwaltet.

    Ist das normal in unterklassigen Vereinen?


    Meine Frau befürchtet schon das ich jetzt auch noch im Vorstand mitmischen will und um das zu verhindern wollte ich eher Versuchen den Vorstand etwas in die richtige Richtung zu schubsen.

    Hat dafür jemand Anregungen oder Erfahrungen?

  • Du bist voller Tatendrang und hast Deine Ideen und bist auf der Suche nach Mitstreitern. Großartig 👍🏻

    Bitte berücksichtige, das die Vorstände in besonderer Weise mit Corona in den letzten beiden Jahren befasst waren. Sofern die nicht den Kopf in den Sand gesteckt haben sind die wie Sandwichbelag von den Mitgliedern und der Politik plattiert worden.

    Die sind oftmals einfach auf…

  • Meine Frau befürchtet schon das ich jetzt auch noch im Vorstand mitmischen will und um das zu verhindern wollte ich eher Versuchen den Vorstand etwas in die richtige Richtung zu schubsen.

    Hat dafür jemand Anregungen oder Erfahrungen?

    Hallo Marthi


    natürlich hast du heere Ziele und scheinst motiviert aber ich haben den Eindruck, dass du losrennst mit den Worten: "Ihr müsst mal dies und jedes machen". Und ich würde dir als Vorstand nen Vogel zeigen.

    Mache dir bewusst, dass der Tag nur 24 h hat und dass bei euch wahrscheinlich wirklich alle im Ehrenamt tätig sind. Das heißt, niemand benötigt Leute, die sagen: Macht mal.


    Jede Jugend besetzen? Gibts die Kinder, gibts die Trainer? Und wenn nein, wer soll sich kümmern?

    Neue Spieler für die Herren? Wer soll sich kümmern? Bei der Delegation auf die Betroffenen, zückst du ein 🤨-Smiley. Also wieder "die anderen?". Gibts die Position des Scoutes?


    Verwalten und Stillstand bedeutet Rückschritt, da gehe ich gerne mit. Aber wenn du was voranbringen möchtest, dann musst du dir Leute suchen, die mitziehen und dann selber mit anpacken. Frag mal deine Spieler, wieviele davon bereit wären, eine Jugend zu übernehmen (nur mal aus Spaß und höre dir die Ausreden an).

    Und wenn du genug Mitstreiter finden solltest, dann tretet an den Vorstand heran mit der Aussage: Hey, wir wollen dies und jedes gerne umsetzen!


    Viel Spaß! Ganz ohne Häme... aber deine Frau wirds dir wohl eher nicht danken.


    Ich wollte in unserem Dorfverein mal ein paar Missstände im Jugendbereich angehen und habe ein Konzept als Grundlage für eine Diskussion geschrieben. Es kam nicht mal bis zur Diskussion. 8o Und durchaus auch von den von ostseestadion genannten Gründen: Corona und allgemeiner Zeitaufwand.


    Wenn es in modernen Vereinen gelingt, die Aufgaben auf viele zu verteilen und entsprechend kleinteilig zu definieren, verändern sich die Aufgaben des Vorstandes: sie müssen die Aufgaben delegieren und die Ergebnisse wieder zusammentragen statt es "mal eben selber" zu machen. Es würde also Bewegung von allen erfordern. Ohne intrinsische Motivation geht da nix

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • mal ein paar Missstände im Jugendbereich angehen und habe ein Konzept als Grundlage für eine Diskussion geschrieben. Es kam nicht mal bis zur Diskussion.

    Hehe, das kommt mir bekannt vor -.-

    Wobei ich den Schritt gegangen bin und vorgeschlagen hatte, man könne sich zusammen über den Inhalt eines Konzeptes zusammen setzen, weil ich nicht andern was vor diktieren wollte, hatte auch "Vorlagen" von anderen bereits existierenden Konzepten. Tja unser stellv. Jugendwart hat mich abgewimmelt "ist nicht umsetzbar"

  • Das Thema ist mit VEREINSZIELE ja eigentlich schon richtig gewählt.

    Diese müssen sich ja nicht zwingend auf rein sportliche Ziele reduzieren.

    Wichtig ist dabei immer: wer ist der Verein? Antwort: die Gesamtheit der Mitglieder

    Wie Goodie richtig festgestellt hat ist die Zeit der One-Man-Shows in Vereinen auch in den meisten Dorfvereinen nicht mehr machbar.

    Somit muss zunächst geklärt werden was will die Mehrzahl der Mitglieder mit dem Verein heute bezwecken und was in Zukunft.

    Das können sportliche Ziele aller Mannschaften vom Kleinfeldbereich bis inkl. der AH-Truppe sein, es kann sich aber auch um ein reines Medium der Kontaktpflege und Geselligkeit innerhalb der Gemeinde drehen, wo man zwar nebenbei Fußball spielt, aber das sportliche Niveau zweitrangig ist.

    In Dorfvereinen ist ja sehr oft in erster Linie die nackte Aufrechterhaltung der Spielfähigkeit Herausforderung genug.
    Die Gefahr, dass man mit sportlichen Ambitionen und Spielern von außerhalb kurzfristigen Erfolg generiert, dabei aber die Basis aus dem eignen Ort verliert ist relativ groß.

  • Tatsächlich haben schon 2 meiner Spieler eine Jugend übernommen. 2 weitere sind im Vorstand als Beisitzer und haben auch eigene Aufgabenbereiche. Meine Spieler gehen auch zur JHV etc. Ich selber trainiere ja auch noch eine Jugend. Das meiste davon passierte auf mein Antreiben hin in Zusammenarbeit mit einem Vorstandsmitglied.


    Auch sonst kümmern wir uns um sehr viel selbst. Trikotwäsche, Sponsoren, Auf- und Abbau an Spieltagen, Aufräumen vom Geräteraum, Dienste bei Veranstaltungen, Einlasskontrollen bei Corona. Bisher haben meine Spieler noch jeden Wunsch des Vorstands erfüllt. Das ist zumindest meine Meinung. Wobei Wunsch schon zu viel gesagt ist. Meistens ist mir selber aufgefallen das wir uns auf einmal darum selber kümmern müssen.


    Es geht mir ja gar nicht darum denen zu sagen der Vorstand soll neue Spieler, Jugendspieler oder Trainer organisieren.


    Aber einen groben Rahmenplan könnte man ja als Vorstand schon vorlegen.


    Was sollen meinen Spieler denn den anderen erzählen? Wir wollen aufsteigen? bei uns kriegt jeder Spielzeit? Wir haben nächste Saison 1,2,3 Mannschaft mit den und den Zielen? Die wissen ja nicht mal sicher wer letztendlich Trainer von welcher Mannschaft ist.


    Die haben doch gar nicht diesen Einblick. Die würden zu 100 % noch mehr machen wenn man sie fragt bzw. ihnen eine klar strukturierte Aufgabe gibt.


    Wie gesagt, hier soll keiner irgendwelche Berge versetzen. Aber ein Ehrenamt verpflichtet auch und ich kann mich nicht über mangelnde Hilfe beschweren wenn ich niemanden anspreche.

    Ein absolutes Minimum an Plan kann man doch erwarten.


    Jede Jugend besetzen meine ich eher so als langfristiges Ziel. Also das man es zumindest schafft, ab jetzt jeden Sommer ca. 8 neue Bambinis zu gewinnen und jedes zweite Jahr einen neuen Trainer. So dass man dann in ca. 10 Jahren jede Mannschaft besetzt hat.


    Sich dafür Mal einen Plan auszudenken und ein paar Leute anzusprechen die das umsetzen kann doch nicht zu viel verlangt sein?


    Neue Seniorenspieler anzusprechen kenne ich aus persönlichen Erfahrungen nur vom Vorstand und evtl. noch dem verantwortlichen Trainer. Man kennt ja seinen Kreis und die anderen Mannschaften und man kann ja leicht im Internet nach Spielern die vll. Wenig Einsatzzeit hatten oder in einer niedrigeren Klasse vll. zu höherem berufen sind scouten.


    In meinen 3 Jahren hier habe ich aus einer Seniorenmannschaft mit knapp über 20 Spielern immerhin 2 Mannschaften mit über 40 Spielern gemacht. Wobei dies leider derzeit ziemlich bröckelt. Meine persönlichen Kontakte sind halt auch endlich.


    Das ist halt dieser Teufelskreis. Wenn man keine Jugendmannschaften hat mit langjährigen Trainern, dann hat man halt auch keine Leute im Verein die andere Spieler kennen, keine späteren Seniorenspieler, keine neuen Trainer, keine Eltern usw.


    Wenn man keine 2 Seniorenmanschaften hat, fallen auch deutlich mehr Spieler aus dem Raster und man hat schnell mal zu viele oder zu wenig Spieler.


    Ich habe einfach das Gefühl das wir uns unser eigenes Grab schaufeln wenn wir nicht schleunigst gegen lenken.


    Aber wahrscheinlich muss ich mir wirklich ein paar Mitstreiter suchen und selber mit ein paar Vorschlägen an den Vorstand herantreten.

  • Wenn man keine Jugendmannschaften hat mit langjährigen Trainern, dann hat man halt auch keine Leute im Verein die andere Spieler kennen, keine späteren Seniorenspieler, keine neuen Trainer, keine Eltern usw.

    Nehmen wir hier mal die Senioren in die Pflicht. Warum sind die nicht alle Jugendtrainer?


    Am Ende ist alleine die Verwaltung des Ist-Zustandes schon mit viel Aufwand verbunden.

    Da fallen dann Tätigkeiten die nicht absolut notwendig sind hinten über bzw. zusätzliche Aufwände können nicht gestemmt werden.


    Man ist froh wenn man jede Mannschaft in der nächsten Saison mit Trainern besetzt hat, oder man ist noch auf der Suche.

    Wobei Suche auch wieder Aufwand ist, den keiner so richtig sieht. Die Suche kann auch erfolglos sein, der Aufwand war dennoch da.


    Bei den Bambinis sind nicht genug Kinder angefangen um eine neue F-Mannschaft zu bilden.

    Wer nimmt Kontakt mit den Kindergärten auf um eine Kindergarten WM zu veranstalten? Wer hilft bei der Veranstaltung?

    Es findet sich keiner? Also müssen wir mit dem schwachen Jahrgang leben.....


    Es gibt auch Ziele die vielleicht nicht aufgeschrieben und kommuniziert wurden. Eines wäre z.B. bis zur D Jugend in jedem Jahrgang genug Kinder für eine Mannschaft zu haben. Und man ist froh in jedem Jahr in dem man dieses Ziel erfüllt.


    Man kann jeden über 18 jährigen mal fragen, wie hilfst du deinem Verein, bzw. bist du damit zufrieden wie es läuft?

  • Also bei uns wird auch nur verwaltet. Ziele gibt es nicht außer "Nicht Letzter werden - ist aber auch nicht schlimm, wenn Du es doch wirst"

    Die einzige Mannschaft, die unseren Vereinsvorstand interessiert, ist die jetzige C-Jugend, weil wir da zufälligerweise eine gute Truppe zusammen haben und die halt dann in einer höheren Klasse spielt.


    Ich sehe es aber auch als schwierig an, bei einem normalen "Dorfverein" besondere Ziele zu formulieren. Dafür ist man einfach zu sehr abhängig von dem Kader, den man gerade zufälligerweise hat. Und von den Kadern der anderen Mannschaften. Da reicht teilweise schon ein einziger guter Spieler, den man hat oder der aufhört, um die Spielstärke des ganzen Teams zu bestimmen. Wir haben z.B. in der Hinrunde einen gegnerischen Verein klar besiegt, weil wir einfach die besseren Spieler hatten. In der Rückrunde haben wir mehrere gute Spieler verloren und der gegnerische Verein hat einen guten dazu bekommen - zack, haben sie diesmal gewonnen.

  • Ich sehe es aber auch als schwierig an, bei einem normalen "Dorfverein" besondere Ziele zu formulieren. Dafür ist man einfach zu sehr abhängig von dem Kader, den man gerade zufälligerweise hat.

    Ein Ziel ist ja nicht die Fortschreibung des Istzustandes...


    Ein Ziel leitet sich idealerweise aus einer Vision ab.

    Angenommen, der FC Knickfuß hat eine etwas in die Jahre gekommene Anlage mit Charme, dümpelt mit H1 und H2 in der Kreisklasse und kommt so allgemein ganz gut über die Runden.


    Vision:

    wir führen den Verein in die Zukunft

    Ziele:

    • Modernisierung der Anlage
    • Einheitliches Auftreten aller Spieler/Trainer von H1 bis Bambinis zur Identifikationssteigerung
    • ...

    Handlungsstränge:

    Modernisierung der Anlage

    • Geldgeber finden (Sponsoren, Fördertöpfe)
    • Aufruf bei allen Mitgliedern wegen Handwerkern (besonders Gärtner, Fliesenleger, Maler, Schreiner etc.)
    • Arbeitstage festlegen und für alle ab C- Jugend aufwärts als verpflichtend ausrufen.
    • ...

    Einheitliches Auftreten aller Spieler

    • Kooperation mit dem örtlichen Sportladen
    • Kollektion festlegen
    • Vorstellung der Maßnahmen bei der Hauptversammlung und Kosten für jeden Einzelnen vorstellen.
    • Trikotsponsoren finden

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  • genau so sieht es aus. Heißt im Umkehrschluss aber auch, dass wenn ein paar Leute etwas machen wollen, wie hier der Threadstarter, könnte man sich einen Handlungsstrang vornehmen und voran treiben...

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  • Ja, sowas könnte man machen und wäre auch in unserem Verein gut. Aber und das wurde schon geschrieben: wenn ich einen Vorstand habe, der den derzeitigen Zustand okay findet, laufe ich da gegen Mauern. Es hängt da wirklich viel von den einzelnen Leuten ab. Ich möchte, wenn ich weiterhin als Trainer aktiv bin, unseren Verein in eine solche Richtung besser aufstellen. Aber ich fürchte, dass mein Vorstand und die Mehrheit der anderen Trainer da einfach abwinkt ("brauchen wir nicht", "haben wir schon mal versucht")

  • Es ist halt zu einfach immer alles darauf zu schieben das man keine Helfer findet. Klar ist das ein Problem.


    Ich wollte in diesem Thread eigentlich Ratschläge bekommen wie man diesen Kreislauf aus zu wenig Engagement der Mitglieder und daraus resultierender Ambitionslosigkeit des Vorstands durchbrechen kann.


    Ich hatte auf Erfahrungsberichte gehofft wie andere den Turnaround geschafft haben.


    Irgendwelche ersten Schritte die man gehen kann?

  • @Marthi


    Wenn das einfach wäre, wäre im Frustabbau nicht so viel los.

    Frustabbau-Thread



    Man kann nur sich selbst einbringen. Und dann hoffen andere ziehen mit, oder ziehen nach.

    Aber zuerst muss ein Problem erkannt werden. Wenn das andere ebenfalls erkennen, dann lassen sie sich leichter überzeugen mitzumachen.

    Wenn die anderen aber gar kein Problem sehen, warum sollten sie aktiv werden.

  • Marthi :

    Folgende Schritte schlage ich vor:

    selbst machen -> Begeisterung wecken -> dranbleiben -> Mitstreiter suchen -> ausweiten -> unterstützen -> weitere Impulse setzen -> selbst machen -> .... - wichtige Rahmenbedingungen: Zeit/Geduld und Loslassen. Besonders loslassen ist schwierig, aber der Schlüssel, weil alleine kannst du es meistens nicht ändern und Perfektion gibt es auch nicht ;)

  • Ich wollte in diesem Thread eigentlich Ratschläge bekommen wie man diesen Kreislauf aus zu wenig Engagement der Mitglieder und daraus resultierender Ambitionslosigkeit des Vorstands durchbrechen kann.

    ich bin in zwei anderen Vereinen (jenseits vom Fußball) und in beiden Vereinen gibts sehr regelmäßige Mails mit allgemeinen Infos, Stand der div. Projekte, Termine und durchaus auch mit Aufrufen zur Mitarbeit. Letzteres dann sehr konkret:


    Zur Erreichung von Ziel x benötigen wir kräftige Helfer für die Tätigkeit y und zwar an den nächsten drei Samstagen von 9 bis 16 Uhr. Wer hat bitte Schaufeln und Schubkarren mitbringen, im Anschluss gibts Helferbier.


    Das funktioniert ganz manierlich und spricht die an, die generell mit anpacken aber langfristige Verpflichtungen eher scheuen.


    In den Fußballvereinen in denen ich mich tummle, läuft viel in den Trainergruppen aber in der Mitgliederinformation gar nix!

    Würde ich fragen, ob ich irgendwas helfen könnte, hätte ich sofort den Job des Passwesens an den Hacken oder die B-Jugend, die keiner machen will. ;)

    In den beiden anderen Vereinen werden die Aufgaben sehr viel Kleinteiliger verteilt.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Diesen Ansatz finde ich gut.

    Es muss die Möglichkeit gegeben werden sich zu engagieren ohne direkt eine Verpflichtung einzugehen.

    Es wird immer schwerer Ehrenamtler zu finden und man muss einen Weg finden mehr Menschen jeweils einen kleinen Beitrag leisten zu lassen.

    Es gibt natürlich Posten wo man jemanden braucht der sich dauerhaft damit beschäftigt, wie die Trainerämter oder die Buchhaltung. Aber sonst kann man auch vieles im Team organisieren.


    Bei uns und sicher vielen anderen Vereinen hat sich ein Dienstleister - Kunden Verhältnis entwickelt und man muss wieder das ursprüngliche Mitgliedergefühl wecken.

  • Ich kenne die Problematik nur zu gut.

    Als ich vor ein paar Jahren in den Verein kam war es für mich wie ein ewiges Labyrinth irgendwas zu erreichen.

    Das ging los damit: Woher bekomme ich trainingsmaterial, wer ist Ansprechpartner für XYZ?

    Das Wissen lag auf wenigen Schultern und man hat gemerkt das viele bereits aufgegeben haben das zu ändern bzw. einfach ihr eigenes Ding machen.


    Da ich bereits von Berufswegen sehr an eine sauber Organisierten Struktur gewöhnt bin bzw. dafür da bin diese herzustellen habe ich die Themen gesammelt und aufgeschrieben. Bei einer Vorstandsitzung habe ich dann die Punkte angesprochen ,mit dem Hinweis das jemand neues der keinen kennt (das war mein großer Vorteil) wahrscheinlich nach kurzer Zeit schon keine Lust mehr hat.

    Gleichzeitig habe ich Möglichkeiten aufgezeigt wie man das Vorgehen in bestimmten Bereichen verbessern kann.


    Es hat sich gezeigt das der Vorstand grundsätzlich daran interessiert ist bestimmte Probleme anzugehen oder auch zu verbessern aber einfach die Zeit nicht dafür hat. Dazu kam wie oben erwähnt Corona etc.

    Ziel ist und war es also: Aufgaben verteilen, Informationen zugänglich zu machen und den Vorstand zu entlasten. Klar ist nur wenn der Vorstand die Zeit hat sich mit solchen Themen zu beschäftigen kann es auch voran gehen.


    In Step 1 haben wir die komplette Mitgliederverwaltung und Buchhaltung digitalisiert und somit dem Vorstand von den Schultern genommen. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Erst dadurch ist es überhaupt möglich alle Mitglieder zu erreichen. Bisher wurden z.B. Einladungen zu JHV gedruckt und dann aus Kostengründen von einzelnen Personen ausgefahren.


    Step 2 war oder ist aktuell Informationen digital zugänglich zu machen. Somit werden wieder die "wissenden" entlastet weil nicht alle 5 Minuten das Telefon klingelt.


    Step 3 wird es sein alte Strukturen auf den Prüfstand zu stellen und bei Bedarf zu durchbrechen um eventuell neue modernere Wege gehen zu können.


    Und in Step 3 gehören dann für mich eben diese Sachen hin wie Nachwuchskonzept, Zielstellung des Vereins etc.


    Eins muss dabei klar sein.. es wird immer jemanden (oder auch mehrere) geben der dagegen ist... der alles schlecht redet etc. Mit den Leuten sollte man sprechen und wenn das nichts bringt nimm die Kritik auf, bewerte Sie und wenn diese Substanzlos ist ignorier sie und mach weiter.


    In den meisten Vereinen wirst du merken, dass du schnell Mitstreiter finden wirst.

    Die meisten wollen nämlich auch aus den alten Strukturen ausbrechen und sind froh wenn jemand vorne weg geht.