Aufstieg Kreisliga E-Jugend Saison 22/23 Hessen/Darmstadt

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  • Wie soll ich denn bitte in der U11 auf die Viererkette hinführen, wenn es gar kein Abseits gibt? Der entscheidende Punkt beim Verteidigen in der Viererkette ist das Schließen der Schnittstellen. Die gibt es aber ohne Abseits nicht (bzw. nur äußerst verfremdet).

  • Zuerst einmal vorneweg: Ich halte es nicht für notwendig in der U11 auf die Viererkette vorzubereiten.


    Die Viererkette hat nicht unbedingt was mit Abseits zu tun und vier Spieler horizontal nebeneinander aufs Feld zu stellen (2 Verteidiger+2 MA) hat nichts mit der Viererkette zu tun.


    Der entscheidende Punkt bei der Viererkette ist, das Vier Spieler die geringste Anzahl an Spielern ist, um die gesamte Breite des (Groß-) Feldes abzudecken. Damit hat man mehr Spieler (6) übrig um den Ball zu erobern und dann natürlich auch mehr Spieler vor dem Ball bei Balleroberung. Auf dem Kleinfeld reichen dafür 3 Verteidiger.


    Wir schweifen aber glaube ich, von Ursprungsthema des Threads ab.

  • Die beiden Verteidiger sind quasi IV, zwei aus dem Mittelfeld sind dann AV.

    Genau.

    Ich hab schon so oft versucht denen klar zu machen, das wenn sie sich einschalten, es gar nicht zu einem Ballverlust kommt und selbst wenn, es unsere Restverteidigung auch in Unterzahl verteidigen kann weil wir das eben sehr intensiv trainiert haben und sie genug Zeit haben wieder nach Hinten zu laufen.

    Wenn man den Kindern sagt, sie spielen Mittelfeld, dann laufen die aus meiner Erfahrung eher nach als wenn man sie als Verteidiger nominiert.


    Ein weiterer Vorteil aus meiner Sicht ist, dass 2 Verteidiger meistens nicht mit der Stürmeranzahl des Gegners 1 oder 3 aufgeht. Dadurch müssen sie automatisch verschieben und sich absprechen (Kommunikation). Bei 3 Verteidigern wird es oft zu einem 1 gegen 1 in der Mitte und an den Flügeln - so zumindest meine Beobachtungen (Gegnerorientiert anstatt ballorientiert).

    Das 2-3 ohne die 1 könnte auch eine Mittelfeldformation sein mit 2 defensiven Mittelfeldspielern und 3 davor.


    Der entscheidende Punkt bei der Viererkette ist, das Vier Spieler die geringste Anzahl an Spielern ist, um die gesamte Breite des (Groß-) Feldes abzudecken.

    Bei den Erwachsenen würde ich dem sofort zustimmen. Wenn ich die Größenverhältnisse in der Jugend nehme, passt das aus meiner Sicht nicht.


    Themen wie Kette sind für mich auch Gruppentaktik und eher etwas für ambitionierte D-Jugend und C-Jugend. Die Grundlagen Kommunikation und ballorientiertes Verhalten kann man ja trotzdem fördern.

  • Mein erstes Zitat aus aus einem anderen Thread, der nicht wirklich was mit dem Thema zu tun hat und vor allem nicht mit einer U11 Mannschaft.


    Bei meinem zweiten Zitat hast du einfach Mal weggelassen, das ich geschrieben habe das auf dem Kleinfeld 3 Spieler reichen um die Breite abzudecken.


    Das ich geschrieben habe, das das Thema nichts für eine U11 ist, hast du dazu auch noch weggelassen.

  • Möglicherweise ist das "Vorbereiten auf die Viererkette" ein wenig zu stark formuliert. Sie sollen in Richtung Ball verschieben und sich eben so verhalten, wie man es später im Balleroberungsspiel macht.

    Wie soll ich denn bitte in der U11 auf die Viererkette hinführen, wenn es gar kein Abseits gibt?

    Das gleicht ein mitspielender Torwart wunderbar aus. Ich trainiere die Kinder sicher nicht in einem "System" mit Libero und dergleichen.

  • Möglicherweise ist das "Vorbereiten auf die Viererkette" ein wenig zu stark formuliert. Sie sollen in Richtung Ball verschieben und sich eben so verhalten, wie man es später im Balleroberungsspiel macht.

    Wie soll ich denn bitte in der U11 auf die Viererkette hinführen, wenn es gar kein Abseits gibt?

    Das gleicht ein mitspielender Torwart wunderbar aus. Ich trainiere die Kinder sicher nicht in einem "System" mit Libero und dergleichen.

    Um ehrlich zu sein, wollte ich darauf jetzt nicht unbedingt hinaus :/


    Ein U11 Spieler sollte mMn lernen, wie er im 1gg1 den Ball gewinnen kann und hierauf sollte dann auch methodisch der Schwerpunkt liegen. In meiner Idealvorstellung spielt eine U11 auf dem ganzen Platz Mann gegen Mann. Das wäre zumindest aus Ausbildungssicht ideal. Dann kann man den Kindern noch vermitteln, wie sie individuell 2 gg 1 Situationen erzeugen können (->Doppeln/ "Spielen-Gehen"). Aber um ehrlich zu sein: Ich hab diese Saison schon den ein oder anderen U15 Verbandsligaspieler gesehen, der mit diesen Dingen seine liebe Müh und Not hat. Da sehe ich ehrlich gesagt nicht, warum ein U11 Spieler (selbst im NLZ) das schon können sollte?


    Viele Trainer tendieren dazu, dass sie ihren Spielern das Springen beibringen wollen, wenn die noch nichtmal laufen können...

  • E-Jugend finde ich 3:3 am besten, alle greifen mit an und alle kommen zur Verteidigung zurück hinter dem Ball. Bei Ballgewinn wird aufgefächert in die Breite. Auswechslung immer im 3 Pack. Sonst weiss man nicht mehr wer wo spielt.

    Damit ist die Breite finde ich sehr gut abdeckt.

    Wenn ich gute Spieler habe, dann auch mal 2:2:2.
    Ich habe häufig erlebt, das wenn sagte ich du spielst vorne, dieser sich nur am Mittelkreis aufgehalten hat, da lernt man aber nix und es stehen 2 Spieler um dich herum.

  • Ein U11 Spieler sollte mMn lernen, wie er im 1gg1 den Ball gewinnen kann und hierauf sollte dann auch methodisch der Schwerpunkt liegen. In meiner Idealvorstellung spielt eine U11 auf dem ganzen Platz Mann gegen Mann. Das wäre zumindest aus Ausbildungssicht ideal.Das

    Das finde ich auch wichtiger als das Ausbilden von Formationen. Mir geht es eben darum, von klein auf ballorientiertes Spiel zu vermitteln, damit ich nicht ab der C-Jugend bspw. umstellen muss. Der Schwerpunkt liegt natürlich in den Grundfertigkeiten Pass, Schuss, Dribbeln, Zweikampfverhalten, Anbieten/Freilaufen.

    Wobei ich sagen muss, dass ich mit dem BOS und den drei hinteren Spielern durchaus Erfolge habe.

  • Es sollte halt nicht in eine Manndeckung ausarten. Das ist zumindest meine Meinung.


    Ja, es müssen viele 1 GG 1 Situation vermittelt werden aber das erreicht man auch in dem man von den Spielern nicht dieses typische Verteidigerverhalten wie Stellen, Gegner lenken etc. und vor allem Überzahl in der Defensive also Libero verlangt.


    Es ist so viel Arbeit Spielern diese Manndeckung wieder auszutreiben. Ich stand schon regelmäßig vor jungen Seniorenspielern die mich ungläubig fragten wie ich denn darauf käme, das sie nicht ihren Gegenspieler decken sollten, das hätte ihr Trainer ihnen immer so erklärt. Man sieht sowieso erst im relativ hohen Amateurbereich heutzutage richtiges ballorientieres Verteidigen. Meistens ist eher eine Raumorientierte Manndeckung wo halt Gegenspieler übergeben werden. Ich weiß gar nicht mehr mit wie vielen Personen in meinem Verein ich schon darüber diskutierte das nicht immer ein Innenverteidiger ohne Gegenspieler sein muss und ein Sechser den zweiten Stürmer zu decken habe.


    Meine Empfehlung: Niemals das balloriente Verteidigen aus der Bambini abtrainieren.

  • Oha, ich wollte keine Stellungsdiskussion losstoßen.

    Also meine Erfahrung vom Samstag war, dass 2-3-1 eigentlich super geklappt hatte, da wir ja wie gesagt gg. 3-3 gespielt hatten. Aber es stimmt wohl, dass 2 hinten recht wenig sind, weil die 3er auch entsprechend beim Gegenpressen mithelfe müssen. Und bei Kunstrasen gefühlt 30 Grad ist das für die Kids Mega anstrengend.

    Aber nochmal zu meiner Frage: Soll ich gegen den brutalsten Gegner der Gruppe 4-2 oder eher den Tannenbaum 3-2-1 spielen. Das wäre die logische Konsequenz um langsam 3 Reihen aufzubauen. 3-3 geht natürlich auch immer ..aber der Gegner wird zu 100% offensiv 2-4 spielen, die sind nur auf Ergebnis aus.

  • Generell sollte sich ganz Fußball Deutschland bei der Jugend ( F / E / D ) die Frage stellen warum in jedem Land andere Regeln gelten.

    Das ist doch der eigentliche Wahnsinn ganz davon abgesehen ob in der E-Jugend eine Aufstiegsregelung sinnvoll ist ...

  • Ich würd gegen den brutalsten Gegner auf jeden Fall so spielen, wie die Kids es gewohnt sind. Solche Spiele sind nichts für Experimente.

    Außerdem würde ich nicht zu defensiv spielen. Habe das selbst einige Male angeordnet und dann war das so, dass das eine Zeit lang funktioniert hat, aber eben nicht bis zum Ende, weil da die Konzentration und der Wille ausging.

    Eher zufällig bzw. aus eigenem Antrieb raus haben meine Jungs gegen so einen Gegner angefangen selbst offensiv zu spielen und sind früh drauf gegangen. Und siehe da, das Spitzenteam war perplex und hat angefangen zu wackeln. Das waren sie nicht gewohnt. Seit dem, ist noch nicht lange her, haben die Jungs vor niemanden Angst und spielen sehr selbstbewusst nach vorn.

  • Oha, ich wollte keine Stellungsdiskussion losstoßen.

    Also meine Erfahrung vom Samstag war, dass 2-3-1 eigentlich super geklappt hatte, da wir ja wie gesagt gg. 3-3 gespielt hatten. Aber es stimmt wohl, dass 2 hinten recht wenig sind, weil die 3er auch entsprechend beim Gegenpressen mithelfe müssen. Und bei Kunstrasen gefühlt 30 Grad ist das für die Kids Mega anstrengend.

    Aber nochmal zu meiner Frage: Soll ich gegen den brutalsten Gegner der Gruppe 4-2 oder eher den Tannenbaum 3-2-1 spielen. Das wäre die logische Konsequenz um langsam 3 Reihen aufzubauen. 3-3 geht natürlich auch immer ..aber der Gegner wird zu 100% offensiv 2-4 spielen, die sind nur auf Ergebnis aus.

    ich sag immer Angriff ist die beste Verteidigung. Egal wie du es aufstellst, wenn der Gegner sehr spielstark ist , muss schon vieles passen im Kleinfeld, damit man nicht untergeht. Im Kleinfeldbereich reicht i.d.R schon 1 spielstarker Spieler und man nennt das Team mittelstark und wenn es 2-3 sind spielstark.

  • Generell sollte sich ganz Fußball Deutschland bei der Jugend ( F / E / D ) die Frage stellen warum in jedem Land andere Regeln gelten.

    Das ist doch der eigentliche Wahnsinn ganz davon abgesehen ob in der E-Jugend eine Aufstiegsregelung sinnvoll ist ...

    bin ich voll bei Dir..deshalb will der DFB ja auch die Spielformen ändern. In der E-Jugend sollte nicht so ein Druck gebastelt werden. Ich meine das sind Grundschüler bzw. kommen gerade in die nächste Schulform, ergo genug Veränderungen und dann noch Punktedruck in der Tabelle.

    Aber das war schon immer meine Meinung.

    Ich werde 3-2-1 spielen, damit kommen die Kids am besten klar. Die 3er hinten gibt allen im Spiel eine Sicherheit.

    Wobei,wie gesagt, letzten Samstag 2-3-1 auch am Anfang super klappte. Aber sie haben leider nix draus gemacht. Chancen waren etliche da.

  • Ich möchte mal auch etwas zum Thema hier sagen - auch wenn der Thread jetzt etwas älter ist.

    Grund: Ich komme aus der Region (nicht Kreis Darmstadt, sondern Kreis Offenbach), habe einen 2011 Jahrgang und war Anfang der Saison auch in einer ähnlichen Situation mich entscheiden zu müssen, ob Kreisklasse oder Kreisliga.

    Bei uns im Kreis Offenbach wird zuerst eine Quali gespielt, bevor die eigentlichen Ligen dann starten. So ist es egal wie stark/schwach die Vorjahresmannschaft war. Ansonsten hat man ein extremes Ungleichgewicht.


    Ich persönlich habe mich gegen die Kreisliga-Quali entschieden, da ich zum damaligen Zeitpunkt der Meinung war, dass die es nicht packen würden. In der Vorbereitung habe ich nämlich gegen einige Kreisliga-Mannschaften gespielt und nur auf die Mütze bekommen. Nichts desto trotz war es ein Fehler sich nicht zur Quali zu melden. Bei uns ist es nämlich so, dass man beim Nichtschaffen der Quali, automatisch in die Kreisklasse Gruppe 1 kommt. Wir sind hingegen in der Kreisklassen-Quali auf dem 2. Platz gelandet und die haben uns dann in Gruppe 5 gesteckt (warum auch immer). Theoretisch sollten wir die Liga dominieren, ist aber das komplette Gegenteil. Meine Mannschaft tut sich extrem schwer gegen jüngere Mannschaften aufgrund von Überheblichkeit. Die erste Jahreshälfte haben wir dann viele Punkte liegen gelassen. Die zweite Hälfte war jetzt wesentlich besser. Trotzdem hätte ich es mir gewünscht gegen zumindest gleichaltrige zu spielen. Da weiß man dann auch wo man leistungstechnisch steht, statt gegen stärkere 2012er Mannschaften zu spielen. Theoretisch war die Mannschaft nämlich jedes Spiel unter Druck. Wenn du verlierst, hat man gegen jüngere Kinder verloren. Wenn du gewinnst, hast du gewonnen, weil es gegen jüngere waren. Dem Druck waren meine Kids leider nicht gewachsen, aber ich habe viele positive Dinge draus mitgenommen. Egal wie du dich entscheidest - es hat immer Vor- und Nachteile.


    Du als Trainer solltest aber am besten Wissen wie stark du deine Mannschaft einschätzen kannst. Gegen (leicht) stärkere Gegner zu spielen kann die Kinder nämlich auch motivieren und einen Leistungsschub geben. Meine Kinder sind da wie Chamäleons (egal wie stark/schwach die Gegner sind - wir passen uns an :) ).


    Bezüglich der Formationsfrage, ist es meiner Meinung nach zu früh sich auf ein System (auf dem Papier) festzulegen. Ich persönlich habe 3:3, 2-3-1 und 3-2-1 ausprobiert, wobei ich sagen muss, dass die Kinder im Tannenbaumsystem am besten zurecht kommen. Das kann aber natürlich auch damit zusammenhängen, weil ich in den letzten Monaten vermehrt den Fokus auf Angriffspressing gesetzt habe und diese Formation von der Kompaktheit profitiert. Beim 2-3-1 hatte ich extreme Lücken in der Rückwärtsbewegung, während das 3:3 für mich etwas zu starr war. Es kommt immer darauf an wie deine Kinder sind.